„Havelpassage“ – Bernauer Straße 18 Wolf-Dieter Wolf
Hoffnung verbunden, nicht nur einen qualifizierten Kapitalanleger zu finden, sondern auch dieses Areal in kurzer Zeit neu gestalten zu können. Unter den fünf Teilnehmern des Wettbewerbs war der Investor mit der Berliner Grundkonzept GmbH schnell gefunden. Indes musste noch einige Zeit vergehen, bis Bürgermeister und Investor bei strahlendem Sonnenschein am 26. September 1997 den Grundstein für die Havelpassage legen konnten.
Die Havelpassage – beliebtes Einkaufszentrum im Herzen Oranienburgs
Hier kauft es sich gut ein, das wissen die Oranienburger seit Eröffnung der „Havelpassage“ 1998. Ob Schuhe, Bettzeug oder tausend kleine Dinge, ob Bäcker oder Bank – das Angebot auf den über 5.000 Quadratmetern des größten innerstädtischen Einkaufszentrums ist vielfältig. Zudem verfügt die „Havelpassage“ über Büroflächen – unter anderem für das Finanzamt. Ebenso hat die Stadtbibliothek mit über 73.000 Medien – vom Buch bis zur DVD – hier ihr Domizil.
Das Grundstück vor der Neubebauung – ein städtebaulicher Missstand
Der Entwurf des Siegers im Investorenwettbewerb – Architekturbüro Giese + Giese
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Mit der „Havelpassage“ wurde eine innerstädtische Lücke geschlossen, die lange Zeit als die „schrecklichste Ecke von Oranienburg“ galt. Dabei ist diese Ecke Bernauer Straße/Sachsenhausener Straße durchaus attraktiv: Sie befindet sich nahe dem Schloss und der Havel in der Oranienburger City. Allerdings präsentierte sich diese attraktive Ecke Anfang der 1990er Jahre Einheimischen und Besuchern als verwahrlostes Areal. Aber: „Dieser innerstädtische Bereich prägt in besonderem Maße das Erscheinungsbild Oranienburgs“, schrieb die Stadt Oranienburg 1992, als sie einen Investorenwettbewerb auslobte, um Investoren für ein Versorgungs- und Dienstleistungszentrum an dieser Stelle zu gewinnen. Der Wettbewerb war mit der
Denn Hindernisse waren reichlich aus dem Weg zu räumen, bevor die Bagger anrücken konnten: Die Genehmigungen weiterer großflächigen Einzelhandelsflächen erforderten eine Korrektur des wirtschaftlichen Konzeptes, die Klärung der komplizierten Eigentumsverhältnisse an den Grundstücken brauchte drei Jahre Zeit, schließlich war Baurecht zu schaffen. Einzig mit einem der Oranienburger Probleme hatte die Grundkonzept GmbH keine Schwierigkeiten: Weltkriegsbomben wurden auf dem Baugelände der Havelpassage keine gefunden. Gemeinsam mit der Stadt und dem Sanierungsträger wurden letztendlich die Hindernisse aus dem Weg geräumt. Zum Weihnachtsgeschäft 1998 konnten die Läden in der Havelpassage öffnen. Ein attraktives innerstädtisches Einkaufszentrum, komplett finanziert mit privatem Kapital, war entstanden. Inzwischen ist das von den Architekten Dieter und Rainer Giese, Bremen, entworfene, zweigeschossige Gebäude ein prägender Teil der Oranienburger Innenstadt und fügt sich hier, unweit des Schlosses und vis-a-vis des alten, denkmalgeschützten Forsthauses hervorragend in das Stadtbild ein. Inzwischen entstand auf dem benachbarten Grundstück, Bernauer Straße 16, ein weiteres Büro- und Geschäftshaus des Investors Grundkonzept. Oranienburgs Innenstadt ist attraktiv.
Wolf-Dieter Wolf GRUNDKONZEPT Berlin GmbH