Das Maastal und seine romantischen Relikte aus vergangener Zeit

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Das Maastal und seine romantischen Relikte aus vergangenen Zeiten Ausflüge mit dem Auto, zu Fuß und mit dem Fahrrad


© WBT – Pierre Pauquay

Mit dem Auto

Das Maastal und seine romantischen Relikte aus vergangenen Zeiten Das Maastal hält für seine Besucher eine geschichtsträchtige Region mit reichem Erbe bereit. Mit der Entstehung von Städten wie Dinant oder Bouvignes wurde der Fluss zu einem kulturell bedeutenden und beliebten Ort. Hie und da bieten sich uns romantische Überbleibsel von Festungen, die einst den Flussverkehr überwachten.

Montaigle

Burg von Poilvache N932

21

La Meuse

Anhée N961

3

Maredsous

N92

Montaigle N96 N948 2

1

Crêvecoeur

Poilvache Dinant

21 km

N96 N915 N57

Freÿr

Waulsort La Meuse 2

Hastière

N936


Die Burg Thierry

© ftpn C.GENARD

Lianen und Efeu verbergen eine im Laufe der Geschichte in Vergessenheit geratene Festung. Dabei gehörte die Burg Thierry im Mittelalter zu den mächtigsten der Region! Auf einem Felsvorsprung thronend, wachte die Burg über das Maastal und seinen Handel. Die Burgherren schreckten keineswegs davor zurück, die Händler zu erpressen und ihnen Wegerechte aufzuerlegen. Die Burg Thierry diente außerdem dem Schutz der Abtei Waulsort, die an ihrem Fuße lag. Somit standen geistliche und herrschaftliche Mächte Seite an Seite.

Die Burg Poilvache Diese Burg ist von der Maas aus sichtbar und erstreckt sich über 300 m. Die Ruinen von Poilvache zeugen von der damaligen Macht der Poil-vache Stadt, als diese noch vollständig befestigt war. Der Graf von Luxemburg ließ im 13. Jahrhundert zum Schutz seiner Länder eine Festung erbauen. Er stellte sich damit einer großen Herausforderung, lag seine Burg doch gegenüber der Festung Bouvignes, die zur mächtigen Grafschaft Namur gehörte. Er stattete sich mit den notwendigen Mitteln aus, schloss die Stadt ein und ließ ringsherum Mauern errichten. Poilvache galt als wahrhaftige „Staatsfestung“. Sie hatte eine solch große Bedeutung, dass sie sogar eigene Münzen prägte. Diese Phase dauerte jedoch nicht lange an. Die Ansprüche des Grafen von Luxemburg missfielen in jeder Hinsicht dem Fürstbischof von Lüttich. 1430 belagerten die Lütticher und Dinanter Poilvache: Um unentdeckt in die Burg zu gelangen, sollen sich die Männer unter einer Kuhhaut versteckt und unter die Truppen gemischt haben, die in ihre Festung marschierten. Das TrojanischePferd hatte Nachahmer gefunden... Die Burg wurde ausgeraubt und geplündert. Die Mauern wurden zerstört und dienten fortan als Steinbruch – welch unheilvolles Schicksal für eine Festung, die es im Mittelalter vermocht hatte, alle Grafschaften zum Zittern zu bringen. Von Anfang April bis Ende Oktober am Wochenende und an Feiertagen von 10:30-18 Uhr geöffnet. Im Juli und August täglich von 10:30-18 Uhr geöffnet.

© ftpn Aerialmedia

Chemin de Poilvache 5530 Yvoir +32 82 61 36 82 • www.poilvache.be

Crupet Der Bergfried von Crupet reiht sich in die Landschaft eines der schönsten Dörfer der Wallonie ein. Dieses trutzige Gebäude bildet eine kleine Insel, umgeben von Sümpfen, die die Yerve gebildet hat. Seit dem 14. Jahrhundert hat die Burg ihr Antlitz kaum verändert.

© Mark Rossignol

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Ein klösterlicher Eifer am Ende des 19. Jahrhunderts führte zu neuen Klöstern in Europa. Die Abtei von Maredret, die nur einen Steinwurf von Maredsous entfernt liegt, weist deren charakteristischen neugotischen Stil auf, imposant und nüchtern. Sie ist die Heimat von Benediktinerinnen. Im Abteiladen werden Marmeladen, Geleefrüchte und Apfelsaft aus den Früchten der Obstplantagen angeboten. Die Abtei ist für Besucher nicht zugänglich, aber die Benediktinerinnen laden zu klösterlichen Aufenthalten ein.

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© ftpn C.GENARD

Die Abtei von Maredret

Die Burg Crèvecœur und das Haus des mittelalterlichen Kulturguts In Bouvignes ist bis heute das Mittelalter lebendig. Ein bisschen Vorstellungskraft genügt, um den Klang der Pferdehufe auf dem Kopfsteinpflaster der engen Gassen zu hören, die von der Porte Chevalier hinabführen. Im 12. Jahrhundert erreichte Bouvignes den Höhepunkt seiner Macht. Pferde prägten in den Anhöhen das Bild und der Burgherr übte großen Einfluss auf die gesamte Grafschaft von Namur aus. Am Fuße der Burg befindet sich das im 17. Jahrhundert unter spanischer Herrschaft erbaute Haus des mittelalterlichen Kulturguts, das Ihnen die Geschichte der Maas näherzubringen weiß. Ein Museumsbesuch erweist sich als spannend, und die Ausstellung befasst sich u. a. mit der mittelalterlichen Gesellschaft. Dabei werden keine Anekdoten ausgelassen.

© ftpn C.GENARD

Täglich außer montags geöffnet. Vom 1. April bis zum 31. Oktober von 10-18 Uhr geöffnet. Vom 1. November bis zum 31. März von 10-17 Uhr geöffnet.

Place du Bailliage, 16 5500 Bouvignes +32 82 22 36 16 • www.mpmm.be

Seit nunmehr 140 Jahren erstrahlt die Abtei von Maredsous im Herzen des Tals der Molignée. Ihre beeindruckende Bauweise entspricht der der Abteien von Aulne und Villers-la-Ville und schenkt uns einen Einblick in die Bedeutung von Abteien zu ihren Glanzzeiten. Die Abtei befindet sich im Herzen der üppigen Weidelandschaft der Hochebene von Namur und hat durch ihre Lage Mönche dazu inspiriert, hier seit über 50 Jahren den Käse Maredsous herzustellen. Das Besucherzentrum Saint-Joseph bietet seinen Besuchern die traditionellen Köstlichkeiten der Abtei wie Brot, Käse, Bier und andere regionale Produkte an. 4

© WBT - S. Wittenbol

Maredsous


Die Abtei van Hastière… In Givet entschleunigt die Maas und fließt gemütlich in die Flussaue, bevor sie sich durch die Ausläufer des Kalksteinmassivs schlängelt. Die hier stärkere Strömung ermöglicht ein Überqueren nur am Mäander von Hastière. Hier wurde im Zeitalter der Merowinger ein religiöser Ort begründet. Von der benediktinischen Abteikirche aus dem 11. Jahrhundert ist lediglich das romanische Schiff aus Stein von Notre-Dame d’Hastière übrig geblieben. ... Und die Abtei von Waulsort

© WBT – J.L Flemal

4 Kilometer flussaufwärts dient eine Insel im Fluss als Anlegestelle. So lag es also nahe, hier eine weitere Abtei zu errichten. Eilbert von Florennes brachte 12 irische Mönche zur Evangelisierung in die Region. Diese Männer aus dem Norden legten unter der Führung von Maccalan die ersten Steine der benediktinischen Abtei von Waulsort. Diese Abtei wird eine bedeutende Geschichte schreiben und ihre Macht über die Grenzen des Condroz hinaus ausüben. Im Gegensatz zu den in den Ardenner Wald eingerückten Abteien, die ihre Existenz mit Holzarbeit sicherten, verschafften sich jene am Maasufer gelegenen Abteien üppige Vorteile, indem sie Wegerechte am Fluss erhoben. Von der ursprünglichen benediktinischen Abtei sind lediglich die Klostermauern und der Abteipalast übriggeblieben. Das Gebäude wurde zum Vergnügungsschloss umfunktioniert.

Die Burg von Montaigle Die Burg Montaigle im hübschen Tal der Molignée befindet sich auf einem schroffen Felsvorsprung und bietet dem Besucher eines der schönsten Bilder einer mittelalterlichen Burg, die für Romantiker ein echter Hingucker ist. Zu ihrem Unglück unterlag die Burg den Herzogen von Bourgogne. 1554 wurde sie durch Truppen Heinrichs II. zerstört. Zwar wurde sie nicht wiederaufgebaut, jedoch bewahren ihre Ruinen bis heute ihre majestätische Präsenz. Geöffnet im Februar, März und November an Wochenenden und Feiertagen von 13:00 bis 18:00 Uhr; unter der Woche während der belgischen Schulferien von 11:00 bis 16:00 Uhr. Im April, Mai und Oktober an Wochenenden und Feiertagen von 11:00 bis 18:00 Uhr, im Juni und September unter der Woche von 11:00 bis 16:00 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen von 11:00 bis 18:00 Uhr. Im Juli und August täglich von 11:00 bis 18:00 Uhr.

Rue du Marteau, 10 • 522 Onhaye +32 82 69 95 85 • www.montaigle.be

© ftpn Aerialmedia

Die Burg von Spontin Die etliche Male belagerte Burg von Spontin hat bis heute ihre mächtige Ausstrahlung bewahrt. Während sich die Lütticher an ihr die Zähne ausbissen, vermochten es 1465 die Dinanter mit ihrem Anführer Wilhelm (Guillaume), die Mauern zu durchdringen und die Burg zu verwüsten. Im 16. Jahrhundert wurde sie wiederaufgebaut und erzählt uns heute die bewegte Geschichte der Grafschaft Namur. Die Burg ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.

© ftpn C.GENARD

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© WBT – Pierre Pauquay

Zu Fuß

nach Montaigle Von Falaën, einem der schönsten Dörfer der Wallonie, führt eine kurvige Straße durch die Niederungen der Region Condroz in der Region Namur. Ein Stück weiter sehen wir einen Wald, der durch La Héronnière führt. Wir folgen einem Steinweg und erspähen plötzlich in der Höhe die Ruinen der Burg Montaigle. Die Wanderung geht nun durch wunderschönes, mit Blumen übersätes Unterholz, in das man sich am liebsten hineinlegen würde.

© WBT – Pierre Pauquay

Dem lichtdurchfluteten Bach Floyon folgend gelangen wir zum Bauernhof des alten Herrensitzes. Unterdessen führt eine Wegbiegung nach Falaën, wo sich uns der 1672 erbaute Burgbauernhof darbietet. Er hat dank seiner Vierkanthof-Form, den drei hohen Türmen und der Zugbrücke, die allesamt erstaunlich gut erhalten sind, die richtige Balance zwischen Landwirtschaft und Verteidigung gefunden.

© WBT – Pierre Pauquay

Start

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Machen Sie sich von der Place de Falaën auf in Richtung Sosoye und gehen Sie rechts in die Rue des Hayettes, 5522 Falaën.

Parken Im Dorf gibt es Parkmöglichkeiten.


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3h

MARKIERUNG Rotes Rechteck No. 5

La M olign ée RAV eL

Foy

SCHWIERIGKEITSGRAD

Château de Montaigle

RAVeL

Le on oy Fl

La Héronnière

Ferme du Montaigle

Falaën

Les Hayettes

Die Route ansehen und herunterladen: visitwallonia.be

Tipp Machen Sie diese Wanderung im Frühling, wenn das Unterholz mit Blumen übersät ist.

Schwierigkeitsgrad Auf dem Weg nach Montaigle begehen Sie einen steinigen Weg. Zum Hof von Montaigle führt ein wunderschöner Pfad.

Höhenunterschied Graphique pied Celles Falaën 199 m

199 m

216 m

216 m 130 m155 m

Celles Falaën

Vêves Montaigle

Celles Falaën

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Graphique velo Rochefort Falaen


© WBT – Pierre Pauquay

Mit dem Fahrrad

Durch das romantische Tal der Molignée Der Ausflug startet an der Abtei von Maredsous und führt ins Tal der Molignée. Wir begnügen uns dabei nicht mit einem einzigen Fortbewegungsmittel, sondern nutzen auch die Draisine der Molignée, für die wir auch in die Pedale treten müssen.

Kurz nach dem schönen Abschnitt zum Bach Flavion durchläuft die Route die ländliche Region Condroz und Namur. Nun geht es auf ruhigen Landstraßen nach Fler und dem Bauernhof Bois de Couvert – diese Idylle erfüllt uns mit Glück. Eine Abfahrt führt uns auf einen der schönsten Abschnitte des RAVeL, dem RAVeL der Molignée. Auf Höhe eines Tunnels fahren wir nach rechts und entdecken die Abteien von Mardesous und Maredret. Wieder einmal staunen wir vor der Vielzahl an Entdeckungen, die dieses vielseitige Tal für uns bereithält.

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© WBT – Pierre Pauquay

Über die grüne Route gelangen wir ins Dorf Sosoye unterhalb der imposanten Abtei. Wir verlassen die Heimat der „Montagnards“ (Bergbewohner), deren Name auf die markanten Kalksteinfelsen zurückzuführen ist und befahren eine hübsche Route, die am Bach Biert entlangführt. So erreichen wir Falaën, ein weiteres Dorf, das als eines der schönsten Dörfer der Wallonie eingestuft wurde.

Vertrek Abtei von Maredsous (Rue de Maredsous, 11 in 5537 Denée).

Parken Besucherzentrum Saint-Vincent in der Abtei von Maredsous.


27

3h

SCHWIERIGKEITSGRAD MOUNTAINBIKE.

N 961 Abbaye de RAVeL Maredsous

Abbaye de Maredret

1 N 96

Sosoye

Montaigle

RAV eL

n vio Fla Le

La M olig née

Falaën

Weillen Fter

Die Route ansehen und herunterladen: visitwallonia.be

Graphique Routentyp

pied Falaën

RAVeL und Landstraßen. 216 m

216 m

Markierung

130 m

Folgen Sie den roten Dreiecken und Kreisen. Montaigle

Falaën

Falaën

Schwierigkeitsgrad Diese Route ist 27 km lang. Von Sosoye nach Falaën geht es bergauf.

Graphique velo Falaen

Höhenunterschied 140 m

Maredsous

216 m

140 m

Falaën

Maredsous

9 Carte Maredsous velo.indd 1

3/06/21 08:27


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Kleine Fluchten nach Belgien!

Eine Publikation von Wallonie Belgique Tourisme (WBT) asbl – Unternehmensnummer 0888.366.085. Rue Marché aux Herbes 25-27, B-1000 Brüssel (Firmensitz) / Avenue Comte de Smet de Nayer 14, B-5000 Namur (Betriebssitz). Verantwortlicher Herausgeber: Etienne Claude, Generaldirektor von WBT. • Koordination: A. Robert. Konzeption und Layout: Lielens. • Fotos auf dem Cover: © Philippe Francx - Utopix-Montaigle - G.Focant©SPW-AWaP-Ruines chateau Crevecoeur • Kaarten: © WBT – P. Pauquay • Alle Informationen in dieser Broschüre wurden mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Sie sind ohne Gewähr. Diese Broschüre ist in keinster Weise vertraglich gebunden, und der Herausgeber unterliegt diesbezüglich keiner Haftung. Für Fehler, versehentliche Unvollständigkeit oder nachträgliche Änderungen kann Wallonie Belgique Tourisme (WBT) asbl nicht haftbar gemacht werden.


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