Die Ourthe und die Ardenner Burgen und Schlösser

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Die Ourthe und die Ardenner Burgen und Schlösser Historische Bauwerke Ausflüge mit dem Auto, zu Fuß und mit dem Fahrrad


© ostbelgien.eu - Dominik Ketz

Mit dem Auto

Die Ourthe und die Ardenner Burgen und Schlösser Im Tal der Ourthe in den Ardennen wurden Festungen zu Schutzzwecken erbaut. Einige unter ihnen haben ein blutiges und gewaltsames Ende erlebt. Andere wiederum wurden in Vergnügungsschlösser umgewandelt.

Harzé

La Roche-en-Ardenne

46

E25 E25

Manhay

N30

3

Harzé N86

Dochamps N807

Ferrières N806

La Roche-en-Ardenne N86

Hamoir

Erezée 2

Logne

N833

Bomal Barvaux N86

Durbuy

N807

Hotton Deulin N833 N86

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In der kleinen Ardenner Stadt La Roche fügen sich die Burgruinen in die Landschaft ein und bieten uns eine klassische Sicht auf die touristischen Ardennen, so wie wir sie seit nunmehr über einem Jahrhundert von Postkarten kennen. Im 12. Jahrhundert ließ Heinrich der Blinde, Graf von Namur, eine Burg zum Schutz von Händlern erbauen, die auf der britischen Schurwoll-Route in die Lombardei fuhren. Im 16. Jahrhundert wurde davon abgesehen, die mittelalterliche Burgarchitektur gegen Kanonen zu wappnen. Im 17. Jahrhundert belagerten die Franzosen den Standort und ließen ihn nach den Plänen von Vauban umbauen. Die Burg sollte dem Zahn der Zeit nicht standhalten. Ihre Rolle wurde zunehmend hinfällig, sodass sie in Vergessenheit geriet und sich selbst überlassen wurde. 1789 setzten die Einwohner der kleinen Stadt die Burg in Brand und nutzten die Schiefermauern bis zum Anfang des 20. Jahrhundert als Steinbruch. Der Einzug der Eisenbahn in La Roche ging mit der plötzlichen Erkenntnis einher, dass die Burgruinen ein großes touristisches Potential bergen, das dem Städtchen seither nicht mehr abgesprochen wurde. Wie ein Wunder blieben die Ruinen bei den Stadtverwüstungen im schrecklichen Winter 19441945 unbeschädigt. Ein Besuch der Burgruinen macht ihre einstige Macht spürbar. Von Juli bis August von 10-18 Uhr geöffnet. Im April, Mai, Juni, September und Oktober von 11-17 Uhr geöffnet. Vom 7. November bis zum 31. März von montags bis freitags von 13-16 Uhr geöffnet. Am Wochenende und in den belgischen Weihnachts-, Karnevals- und Osterferien von 11-16:30 Uhr geöffnet.

© WBT - Denis Erroyaux

Die Burg von La Roche-en-Ardenne

Rue du Vieux Château, 4 6980 La Roche-en-Ardenne +32 84 41 13 42 www.chateaudelaroche.be

© MT Ourthe et Aisne - C. Mottet

Marcourt Auf der Route von La Roche-en-Ardenne nach Hotton eröffnet sich uns in Montaigu ein großartiges Panorama. Die Kapelle mit den Relikten des Heiligen Thibaut wurde auf den Fundamenten einer ehemals mächtigen Burg errichtet, die den Zugang zum Ourthe-Tal versperrte. An diesem Ort ist der Brunnen zur Pilgerstätte geworden: Sein Wasser soll Fieber und Tumore heilen.

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Das 1774 erbaute Schloss von Bomal ist eine große klassische Residenz aus Ziegel- und Blaustein. An der Einmündung der Ourthe und der Aisne gelegen, verfügte das Schloss über ein Bewässerungs- und Pumpsystem für den Teich und die Fontänen im Park. Ferner gewährleistete es den Antrieb für die Mühle des Müllers. Die Neuanordnung des Parks rund um das Thema Wasser bringt dem Besucher diese alten Techniken nahe.

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© WBT - J. P. Remy

Bomal

Die Burg von Logne

©WBT - P. Pauquay

Die auf einem schmalen Felsvorsprung errichtete Burg von Logne überragt das kleine Tal der Lembrée. Sie wurde an der Grenze der Fürstabtei von Stavelot in strategisch guter Lage erbaut. Von ihrer Burg aus tyrannisierten im Mittelalter die Herren die gesamte Region mit ihrer Macht. 1427 verpfändete der Fürstabt von Stavelot, Jean de Geuzaine, aus Geldnot die Burg an die düstere Familie de la Marck – das stürzte das Land ins Unglück. Es brach Chaos aus, Plünderungen waren auf der Tagesordnung, es wurde geraubt und gemordet. 1521 wagte es Robert II. de la Marck, gestützt durch den König Frankreichs Franz I., seinem Oberherren Karl V. den Krieg zu erklären. Der Herrscher rächte sich, indem er 20 000 Männer entsandte. Unter der Führung des Grafen Heinrichs von Nassau begann am 20. April die Belagerung von Logne. Von benachbarten Ebenen aus wurden 20 Kanonen auf die stolze Festung abgefeuert. Die Burgmauern konnten dem Beschuss mit Kanonenkugeln nur 11 Tage standhalten. Die Verteidiger ergaben sich und wurden allesamt gehängt. Die Burg wurde abgebaut und verlassen. Heute sind die Ruinen ein ergreifendes Zeugnis dieser letzten grausamen und zerstörerischen Schlachten. In ihren Umrissen wird die Geschichte dieser einst furchterregenden Burg für den Besucher greifbar. Vom 1. Juli bis zum 31. August täglich von 11-18 Uhr geöffnet. Vom 1. April bis zum 12. November montags bis freitags von 13-17 Uhr geöffnet. Am Wochenende und an Feiertagen von 13-18 Uhr geöffnet.

Rue de la Bouverie 4190 Ferrières +32 86 21 20 33 www.chateau-logne.be

In Deulin findet sich ein wunderschönes architektonisches Gesamtbild aus dem 18. Jahrhundert, welches zum außergewöhnlichen Erbe der Wallonie gehört. Dieses klassisch gehaltene Schloss verfügt über einen Ehrenhof. Sein linker Flügel öffnet den Durchgang zu den Gärten nach französischem Beispiel. Das Ourthe-Ufer ist gesäumt von Häusern aus Bruch- und Kalkstein und im Fachwerkstil. Fast fühlt man sich so wie an einer Hafenpromenade – ein charmanter Ort. 4

©WBT - P. Pauquay

Deulin


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Das Schloss Harzé, ein echter Steinriese ... der zudem durchaus stattlich ist. Das Vergnügungsschloss thront auf einer Anhöhe über dem kleinen Dorf Harzé. Das zentrale Corps de Logis aus dem 17. Jahrhundert besteht aus einer Steinfassade, in die hohe Fenster eingebaut sind. Diese Fenster gehören zu den Schlosskammern. Heute dienen sie als Hotelzimmer und entführen ihre Gäste in die Renaissance-Zeit. Die außergewöhnliche Fassade auf der Seite des Ehrenhofs verfügt über große Öffnungen und führt ins Erdgeschoss in eine für die Renaissance typische Galerie mit toskanischen Säulen. Eine Steinbrücke über dem alten Schlossgraben führt in einen großen Hof mit Gebäuden und Türmen, die heute ein Müllerei- und Bäckereimuseum beherbergen. Das Schloss kann nicht besichtigt werden, lediglich der Park ist zugänglich. Zimmerpreise ab 60€. Im Schloss befindet sich ein Restaurant namens La P'tite Auberge. © WBT - P. Pauquay

Rue de Bastogne, 1 4920 Harzé +32 4 246 63 63 www.chateau-harze.be

Der Bergfried ragt im Herzen des Dorfes empor und scheint es mit seiner Wucht zu erdrücken. Der 10 m breite und quadratische Turm befindet sich im Hof des Bauernhofes La Tour. Dieser alte Herrensitz gehörte zweifellos zur Grafschaft Durbuy und diente dem Schutz derselben. Der Turm ist in Privatbesitz und kann demnach nicht besichtigt werden.

©WBT - P. Pauquay

Der Bergfried von Izier

©WBT - P. Pauquay

Grimonster Ein Umweg über eine kleine Straße in Richtung Rouge-Minière führt zu einem der schönsten Schlösser der Region. Es liegt versteckt im engen Tal, durch das zwei Bäche fließen: Der Pouhon und der Pourceau Pré. Sie versorgen zwei Teiche, die Vögeln ein paradiesisches Zuhause sind. Grimonster liegt inmitten eines Laubwaldes und blickt auf eine ruhige Geschichte zurück – ganz wie das Naturreservat, das es umgibt. Der Park ist Weideflächen gewichen, ohne dass dabei die beachtlichen Bäume gefällt wurden. Das Schloss ist in Privatbesitz und nicht zu besichtigen. 5


© WBT - P. Pauquay

Zu Fuß

In die Anhöhen des Schlosses von Harzé Nahe des Schlosses führt ein Weg bergauf bis ins hoch gelegene Dorf Harzé. Oben wiegen sich die Wiesenblumen im warmen Wind. Aus dem strahlenden Licht auf den Feldern treten wir nun in den Schatten, genauer gesagt in den schönen Wald Saint-Roch, der getränkt ist in ein sanftes Frühlingsgrün.

Durch den Ausbau dieser Tätigkeit ballte sich die Bevölkerung in der Umgebung von Harzé. Aus dem Wunsch nach einem Gotteshaus wurde nahe den Schmieden eine Kapelle errichtet. Nun geht es weiter auf einem ansteigenden Weg. Vor uns befindet sich der Ortseingang von Ernonheid, das Taldorf, wo der Wind laut weht. Unten schützt uns das Tal vor den Elementen, und wir gehen anschließend zum Trou de Bosson. Am Gipfel des Hügels erscheint Paradis – welch entzückender Name für ein Dorf!

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©WBT - P. Pauquay

In diesem Wald beginnen die Ardennen. Nun geht es bergab nach La Levée: Das wunderschöne, abgelegene Dorf besteht aus einer Kapelle und vier verteilten Häusern. Am Bach Pouhon entlang entdecken wir einen Kilometer weiter zu unserer Rechten die hübsche Kapelle Sainte-Anne inmitten einer grünen Oase. Sie stammt aus dem 16. Jahrhundert. Damals war die Eisenindustrie in der Region weit verbreitet und Schmieden und Hochöfen sprossen wie Pilze an Bach- und Flussufern aus dem Boden. Die Antriebskraft der Wasserräder trieb die Faltenbälge an, die ihrerseits das Ofenfeuer anfachten.

Start Schloss Harzé (Rue de Bastogne 1, 4920 Aywaille). Hier befindet sich das Startschild für Ihre Wanderung.

Parken Parkplätze befinden sich gegenüber dem Schloss Harzé.


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MARKIERUNG Folgen Sie dem grünen Rechteck der Wanderung Nr. 30 (Ernonheid-Wanderung)

4h

SCHWIERIGKEITSGRAD

Château Harzé

Pavillonchamps

Houssonloge

Chapelle Sainte-Anne hon Le Pou

Faweux

La Levée

Paradis

Ernonheid

Trou de Bosson

Die Route ansehen und herunterladen: visitwallonia.be Tipp Für diese Wanderung benötigen Sie gute Wanderschuhe. Im Dörfchen La Levée machen wir einen kleinen Umweg bis zur Kapelle Sainte-Anne. Hierzu biegen wir ein Stück hinter der Brücke, die über den Bach Pouhon führt, rechts ab.

Schwierigkeitsgrad Anspruchsvolle Wanderung mit steilen Anstiegen ab Harzée und zum Trou de3/06/21 Bosson. Carte Harze.indd 1 09:10

Höhenunterschied

Graphique pied Harzé 371 m

365 m

309m

Harzé

309 m

Paradis

Ernonheid

Harzé

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Graphique velo Logne


© WBT - P. Pauquay

Mit dem Fahrrad

Um die Burg von Logne Wir fahren auf der hübschen Straße, die am kleinen Tal von La Lembrée entlangführt. Mithilfe des LIFE-Projekts wurden die Hänge und Hügel saniert und in Magerrasen umgewandelt. Sie erinnern unweigerlich an eine Zeit, in der die Weidewirtschaft das Leben in Logne bestimmte. Wir verlassen den Fluss und die Route führt uns hinauf zur Kammlinie. Nach dem Abstieg gelangen wir nach My, einem hübschen kleinen Dorf mit Kalksteingebäuden und einem Burgbauernhof. Es geht weiter mit der Entdeckungsreise bis ans Ufer des Baches Lembrée, an das sich die alte Mühle schmiegt. Ein steiniger Weg führt uns anschließend nach Ferrières. Der hübsche Platz lädt zum Beispiel zum Innehalten und zum Kosten eines hausgemachten Eises ein.

© WBT - P. Pauquay

Nachdem wir den schattigen Platz verlassen haben, führt die Route durch die Region Condroz. Auf Höhe eines Bauernhofes wird die Straße zum Weg, vorbei am Talrand, wo am Horizont die stolze und mächtige Burg von Logne zu erkennen ist. Denselben Ausblick müssen einst auch die rachesüchtigen Truppen Kaiser Karls V. gehabt haben.

Start

© WBT - P. Pauquay

Vom Hof Bouverie (rue de la Bouverie, 4190 Ferrières) folgen Sie der Markierung in Richtung Sy.

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Parken Der Hof Bouverie bietet Parkmöglichkeiten.


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2h

SCHWIERIGKEITSGRAD

MTB

Mountainbike oder Trekkingbike

N 66

Filot Ville

N

86

N6 6

86

My

N

Ferrières

brée La Lem

Vieuxville

Le Thier

La Bouverie

Izier

Die Route ansehen und herunterladen: visitwallonia.be

Graphique pied Harzé

Routentyp

371 m

Landstraßen und Waldwege.

365 m

309m

309 m

Markierung

Folgen Sie der Mountainbike-Markierung (rote Dreiecke und Kreise). Teils fehlende Markierung. Nehmen Sie auf dieser Route unsere Karte mit. Paradis

Harzé

Ernonheid

Harzé

Schwierigkeitsgrad Die Route ist 13 km lang. Wir empfehlen für die unbefestigten Wege ein Mountainbike.

Graphique velo Logne

257 m 191 m Hoogteverschil

Vieuxville

239 m

My

191 m

Ferrières

Vieuxville

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Kleine Fluchten nach Belgien!

Eine Publikation von Wallonie Belgique Tourisme (WBT) asbl – Unternehmensnummer 0888.366.085. Rue Marché aux Herbes 25-27, B-1000 Brüssel (Firmensitz) / Avenue Comte de Smet de Nayer 14, B-5000 Namur (Betriebssitz). Verantwortlicher Herausgeber: Etienne Claude, Generaldirektor von WBT. • Koordination: A. Robert. Konzeption und Layout: Lielens. • Fotos auf dem Cover: © WBT - Denis Erroyaux - © WBT - Arnaud Siquet • Alle Informationen in dieser Broschüre wurden mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Sie sind ohne Gewähr. Diese Broschüre ist in keinster Weise vertraglich gebunden, und der Herausgeber unterliegt diesbezüglich keiner Haftung. Für Fehler, versehentliche Unvollständigkeit oder nachträgliche Änderungen kann Wallonie Belgique Tourisme (WBT) asbl nicht haftbar gemacht werden.


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