Premiere Sonntag, 5. September 2010, Theater Winterthur Weitere Vorstellungen 7./10./12./14. September 2010
Schweizerische Erstaufführung In deutscher Sprache
Der Stein der Weisen oder Die Zauberinsel Eine heroisch-komische Oper in zwei Aufzügen von Emanuel Schikaneder (1751-1812), Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791), Johann Baptist Henneberg (1768-1822), Benedikt Schack (1758-1826) und Franz Xaver Gerl (1764-1827), Libretto von Emanuel Schikaneder nach der Erzählung «Nadir und Nadine» aus der Sammlung «Dschinnistan» von Christoph Martin Wieland, Edition: David J. Buch Uraufführung: 11. September 1790, Theater auf der Wieden, Wien Musikalische Leitung Zsolt Hamar Inszenierung Felix Breisach Bühnenbild Rolf Glittenberg Kostüme Dorothea Nicolai Lichtgestaltung Hans-Rudolf Kunz Choreinstudierung Ernst Raffelsberger Musikkollegium Winterthur Genius Rebeca Olvera Nadine Sandra Trattnigg Lubanara Anja Schlosser Astromonte Peter Sonn Eutifronte Andreas Hörl Sadik Davide Fersini Nadir Shawn Mathey Lubano Ruben Drole Zu Beginn der Saison wartet das Opernhaus Zürich mit einer Sensation am Theater Winterthur auf, wenn die heroisch-komische Oper «Der Stein der Weisen» dort ihre schweizerische Erstaufführung erlebt. Erst seit 1996 ist diese Vorgängerin der «Zauberflöte» wieder in die Diskussion geraten, als der amerikanische Musikologe David J. Buch in Hamburg auf einen Notenstapel stiess, den die Rote Armee 1945 als Beutegut in die Sowjetunion geschafft hatte und der von der russischen Regierung 1991 zurückgegeben wurde. In diesem Stoss fand David J. Buch eine Partitur der im September 1790 an Emanuel Schikaneders Theater auf der Wieden in Wien uraufgeführten Oper «Der Stein der Weisen oder Die Zauberinsel», die nach ihrer letzten Aufführung in Linz 1814 als verschollen gegolten hatte. Das Libretto hatte Schikaneder nach der Erzählung «Nadir und Nadine» aus der Feen- und Geistermärchensammlung «Dschinnistan» von Christoph Martin Wieland destilliert und zwecks schnellerer Umwandlung zur Oper von einem Komponistenkollektiv vertonen lassen. Zu diesem gehörten neben Schikaneder selbst die beiden Sänger Benedikt Schack und Franz Xaver Gerl, der Kapellmeister Johann Baptist Henneberg und kein Geringerer als Wolfgang Amadeus Mozart. Sein hochamüsantes Katzenduett, «Nun, liebes Weibchen, ziehst mit mir», ist einer der musikalischen Höhepunkte dieser in ungewöhnlicher Teamarbeit entstandenen Komposition, die immer wieder mit ihren Ähnlichkeiten zur «Zauberflöte» überrascht. Hier wie dort handelt es sich um ein märchenhaftes Singspiel, in dem sich volkstümliche mit esoterischen Elementen mischen. In einem ägyptisch angehauchten Ambiente geht es um den Kampf zwischen Licht und Finsternis, verkörpert durch die feindlichen Brüder Astromonte und Eutifronte. Hier wie dort haben zwei Paare einen Prüfungsweg zu absolvieren: Nadir und Nadine, die an Tamino und Pamina erinnern, stehen mit Lubano und Lubanara die Vorläufer von Papageno und Papageno gegenüber. Felix Breisach – Autor, Regisseur und Produzent zahlreicher Filme im Bereich von Kunst und Kultur und verantwortlich für die Fernsehregie der erfolgreichen Opernübertragungen «La Traviata im Hauptbahnhof» und «La Bohème im Hochhaus» – gibt mit dem «Stein der Weisen» sein Debüt als Opernregisseur. Zsolt Hamar leitet das Musikkollegium Winterthur.
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