Festschrift | Wiedereröffnung »Musikalische Komödie Leipzig«

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DREI KLANG SPEZIAL

MUSIKALISCHE KOMÖDIE


Spot an! Die Musikalische Komödie steht wieder im Rampenlicht.


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E d i to r i al

Verehrtes Publikum, endlich ist es soweit! Im neuen Glanz ist die Musi­ kalische Komödie bereit für ihre Besucherinnen und Besucher. Der frisch sanierte Theaterbau unter­ streicht die Bedeutung dieses Hauses als eine der ersten Adressen der Operetten- und Musicalszene im deutsch­ sprachigen Raum, ohne dabei seinen ganz besonderen Charme einzubüßen. Das vorliegende Magazin, das die traditionsreiche Geschichte der leichten Muse in dem Haus in der Dreilindenstraße Revue passieren lässt, Einblicke in die verschiedenen Stadien des Umbaus gibt und nicht zuletzt von den vielen wunderbaren Menschen erzählt, die die Musikalische Komödie ausmachen, ist insbesondere als ein Dank an all diejenigen gedacht, die die Musikalische Komödie zu dem gemacht haben, was sie ist: ein Theater mit Herz! Das haben die Mit­arbeiter­innen und Mitarbeiter auch durch ihre Fle­­­xibilität und ihr Engagement während der Umbauphase be­wiesen. Unser Dank gilt heute aber auch ganz besonders denjenigen, die dazu beigetragen haben, dass die Musikalische Komödie nun im neuen Glanz erstrahlen kann, angefangen bei den Mitgliedern des Stadtrates und des Betriebsausschusses Kultur der Stadt Leipzig, den Dezernaten für Bau, Kultur und Finanzen, den Ämtern für Stadtentwicklung und Gebäudemanagement, dem Stadtbezirksbeirat Lindenau, dem Architekturbüro pbs, den Baufirmen, den Anliegern, die durch den Bau beeinträchtigt waren, und natürlich allen verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Oper Leipzig. Nicht zuletzt danke ich Ihnen, verehrtes Publikum, die Sie über die Bauphase hinweg Ihrer Musikalischen Komödie die Treue gehalten haben.

PR O F. U L F S CH IR M E R IN T E N DA N T UN D G E N E R A L M U S IK D IR E K TO R


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DR E IKL ANG # SPEZIAL

INHALT 4

Jeder, der jetzt ins Theater kommt, wird erstmal beeindruckt sein. Ein Interview mit Betriebsdirektor Torsten Rose

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Freunde des Umbaus

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Standorttreue Ein Blick zurück auf ein Haus im Wandel der Zeiten – vom Gasthof »Drei Linden« zur Musikalischen Komödie

Stellvertretend für viele Unterstützer blicken einige Wegbegleiter aus Kultur und Politik zurück – und in die Zukunft.

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Kernforschung Eine Baustelle sagt Lebewohl

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Glanzproduktion

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Aufgeregt?

Ein Blick hinter die Kulissen zur neuen Plakatkampagne

Die Neustart-Umfrage im Ensemble

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Der grüne Taktstock Die Musikalische Komödie wird grüner.

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Zauberhaft Eine kleine Fragerunde unter Künstler­ kolleg*innen zur Eröffnung


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»Sich auf Neues einlassen« Stefan Klingele im Gespräch mit MDR-Redakteurin Bettina Volksdorf

Zugabe 3 1 »Glänzende Details« S. 31, 52, 59 von Kirsten Nijhof Geschichte sichtbar machen

5 0 Ohne Worte Das Interview ohne Ton: Diesmal mit Milko Milev, Bass-Bariton

5 3 Angerichtet 56

»So kann isch arbeite!!!!« Stand-Up-Comedian und Musical-Autor Thomas Hermanns hakt bei Chefregisseur Cusch Jung nach.

Unser Rezept zur Eröffnung

E- b

5 8 Fundstücke Was uns sonst noch alles über den Weg lief

ook

6 0 »Du siehst aus, wie ich mich fühle« 6 0 Impressum

Digitale Oper ­L eipzig 1. Kostenloses E-Book auf www.oper-leipzig.de/ebook herunterladen.

2. Zusatz­material entdecken.

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DR E IKL ANG # SPEZIAL

»Jeder, der jetzt ins Theater kommt, wird erstmal beeindruckt sein« Nach langem Umbau erstrahlt die Musikalische Komödie im neuen Glanz. Ein umbaugeprüfter Betriebsdirektor Torsten Rose erzählt im Interview von fehlenden Leichen im Keller, kuschligen Sitzen, neuen Akustikfreuden und wagt einen Blick auf die Zukunft der Operette. I N TERVI EW: T I LL SC H RÖD E R

Der Umbau eines Theaters im laufenden Spielbetrieb, ist das nicht der Alptraum eines jeden Leiters? Im ersten Impuls schon, dann kam die Aufbruch­ stimmung. Die Vorstellung, man muss ein ganzes Haus mit­nehmen und an anderer Stelle wieder für eine Interims­zeit aufbauen, war eine elektrisierende Heraus­ forderung. Nicht jeder war gleich begeistert, aber der Sog wurde immer stärker, und am Ende war es gut, dass wir nicht wussten, was da noch alles auf uns zu­ kommt. So gesehen, gingen wir unerschrocken ans Werk. Wie hat das Ensemble auf die Botschaft des Umbaus reagiert? Euphorisch verhalten. Große Bereiche der Musikali­ schen Komödie wurden nach über 20 Jahren weiter saniert, endlich kam der Saalumbau, auf den wir so lange gewartet hatten. Erst als klar wurde, dass es in der Interimszeit ins Westbad ging, kamen die konkreten Fragen: Wo ziehen wir uns um? Wo duschen wir? Wie sind die Auftritte? Was wird gespielt? Die Details kamen dann im Nachgang, wurden aber

von allen pragmatisch als Übergangslösung auf dem Weg zum umgebauten Haus akzeptiert. Das Ziel motivierte uns enorm. Wieviel eigene Fantasie braucht man, um die Bauzeit durchzuhalten? Am Anfang gar nicht so viel. Als der Saal umgebaut wurde, war schnell viel zu sehen. Als man aber anfing, den Orchestergraben auszuheben und sich die Arbeiter schon langsam dem Grundwasser näherten – unser Graben liegt wirklich tief und muss noch der darunterliegenden Technik Platz einräumen –, da wird man schon etwas ungeduldig und versichert sich mehrfach bei der Bauleitung, dass alles im grünen Bereich ist und wir immer noch im Zeitplan liegen. Mit der Zeit wird man aber ruhiger, gerade wenn regelmäßig bei Problemen schnelle Lösungen gefunden wurden. Man merkt, es läuft. Und da sich weder sprichwörtliche noch buchstäbliche Leichen im Keller fanden, die Archäologen zum Baustopp hätten veran­ lassen können, kamen wir gut durch. Selbst der CoronaLockdown konnte uns nicht aufhalten.


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Betriebsdirektor und Technischer Leiter im neuen Saal: Torsten Rose und Frank Schmutzler


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»Wir werden uns weiterhin auf Operette, Musical und Spieloper konzentrieren. Wir werden aber alle Stücke mit großem Aufwand auf die neuen Sichtachsen und die Akustik anpassen. Man wird nun Dinge sehen, die vorher nicht sichtbar waren.«

Wir hatten das riesige Glück, dass die Firmen keine Ausfälle zu verzeichnen hatten. Auch während unser Betrieb dann komplett geruht hat, ging die Baustelle weiter, als wäre nichts. Wer waren für Sie wichtige Schultern, auf denen der Erfolg des Umbaus lag? Viele! Federführend muss ich dem Architekten Wolfgang Brauer und seinem Bauteam danken. Auch dem Baumeister der Oper Leipzig, Volker Längrich, entging kein Detail. Ein ganz großer Trumpf war in vielen kleinen und großen Punkten unser Technischer Leiter Frank Schmutzler mit seiner Mannschaft. Er gehört zu der Kategorie Mensch, die alles im Hinter­ grund am Laufen hält, was man als Theatergänger oft nicht bemerkt. Er war bei vielen Bauberatungen dabei und hatte immer ein Auge darauf, wo etwas schief gehen könnte, wo Wände korrekt gesetzt oder wo Kabel­ stränge in der richtigen Reihenfolge gezogen werden müssen. Und ganz ehrlich, da ist es ziemlich beruhigend zu wissen, dass Theaterfachleute ein Auge darauf haben. Worauf kann sich das Publikum im neuen Haus freuen? Jeder, der jetzt ins Theater kommt, wird erstmal geflasht sein. Der Saal hat sich in seinem Gesamt­ erlebnis verändert, und wer sich auch noch an die abgehängte Decke erinnert, der wird beeindruckt sein. Jetzt erstrahlt der Saal wieder in dekorativem, gewölbtem Glanz. Wir hatten über 20 Jahre eine

»Das Interieur ist ein grandioses Ergebnis für ein rundum tolles Theatererlebnis.«

provisorische Bestuhlung, die nur für ein Jahr geplant war, mit Sitzen, die eigentlich später für die Foyer-Garderoben gedacht waren. Auch war der Zuschauerraum flach gehalten mit entsprechenden Sichtverhältnissen. Wer jetzt den Raum betritt, hat einen völlig neuen Blick: wunderbar rote, versetzte Theaterstühle mit angenehmen Sitzbreiten in gleich­ mäßig ansteigenden Sitzreihen. Noch dazu arbeitet die Tonabteilung nun mittig im Zuschauerraum und nicht mehr wie früher auf dem Rang, kann feinfühliger aussteuern, das wird sich bemerkbar machen. Und endlich wird man auch an heißen Sommertagen die Vorstellung bei perfekt gefilterter und klimatisierter Luft genießen können. Rang und Venussaal sind nun­ mehr zu jeder Vorstellung von unserem Publikum nutzbar. Hörbeeinträchtigte Besucher werden auf allen Plätzen des Zuschauersaales und im Venussaal durch eine Induktionsschleife unterstützt. Bewegungsein­ geschränkte Menschen finden Zugang über einen neuen Treppenlift am Haupteingang. Erstmalig wird auch der Innenhof zur Verfügung stehen. Man wird dort in den Pausen im Grünen flanieren können, statt auf der Straße, und das Publikum hat mehr Platz. Weil jetzt 640 Zuschauer im Saal Platz finden, musste eine zusätzliche Garderobe unter dem Zuschauer­ raum eingebaut werden. Der gesamte Umbau war ein enormer Eingriff in die Substanz und in die Statik des Hauses. Das Interieur ist ein grandioses Ergebnis für ein rund­um tolles Theatererlebnis. Gibt es auch Veränderungen im Repertoire? Nein, programmatisch ändert sich nichts. Wir werden uns weiterhin auf Operette, Musical und Spieloper konzentrieren. Wir werden aber alle Stücke mit großem Aufwand auf die neuen Sichtachsen und die Akustik anpassen. Man wird nun Dinge sehen, die vorher nicht sichtbar waren.


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Ändert sich dann die Art, wie bei Ihnen Theater gespielt wird? Nein, denn die Bühne ist unberührt geblieben. Wir führen fort, was wir für unser Haus, für unser Publikum als richtig empfinden. Was auch unser Alleinstellungsmerkmal ist: die Operette. Was sich ändern wird, ist die Wandlungsfähigkeit. Schnellere Umbauten sind möglich, weil man den Graben nun absenken kann. Man kann also vormittags noch eine kleine Veranstaltung planen, was vorher unmöglich war. In solchen Fällen musste man früher den starren Graben vollständig freiräumen. Das beanspruchte stets einen ganzen Tag. Nun haben wir eine Vor­ bühne, die man flexibel bespielen kann und die uns neue Möglich­keiten bietet – für Vermietungen, Pädagogikveranstal­tungen oder Matineen.

Saals, das damals hochmodern und ein Meisterwerk der Architektur war. Diese wunderbare Verknüpfung der alten Saalform mit nun völlig anderen Seh- und Hörgewohnheiten entspricht voll und ganz dem Spirit des Hauses und seiner Geschichte.

Sie legen Wert auf Tradition. Wieviel dieser Tradition spiegelt sich nach dem Umbau im neuen Haus wider? Im Grunde genommen atmen Sie Tradition ein, so­ bald Sie das Haus betreten. Das ist ja das Schöne. Wir konnten dieses Haus sanieren und mussten es nicht für einen Neubau aufgeben. In diesem Haus mit seinen Ursprüngen in Gasthof und Varieté werden Sie immer wieder Ecken finden, in denen wir Geschichte sicht­bar machen: ob historische Treppengeländer, ehemalige Lüftungsklappen oder die Schrift über dem Eingang. Wir werden mit historischem Bildmaterial arbeiten. Geschichte steckt auch im alten Tonnengewölbe des

Wohin wollen Sie mit der Musikalischen Komödie in den nächsten Jahren? Wir sind ständig in Bewegung. Wir profitieren von einem dynamischen Ensemble und von der besonderen Verbundenheit unseres Publikums zu seiner »MuKo«. Das macht ein Stehenbleiben unmöglich. Aber eine Konstante gab es und wird es immer geben: Wir wollen hier am Ort, in der Musikalischen Komödie, Theater spielen. Aber auch die Operette als Alleinstellungs­ merkmal ist eine Verantwortung, deren Tradition es zu pflegen gilt. Unser Repertoire wird gleichbleibend breit sein. Wir spielen das, worin sich das Publikum wie­ derfindet. Wir erweitern die Kinder- und Jugendarbeit.

Dieser besondere Spirit, wieviel Abgrenzung braucht er zum Mutterhaus der Oper Leipzig? Von Abgrenzung würde ich nicht sprechen. Es ist eine Bereicherung für beide Häuser. Wir ergänzen einander. Die Oper konzentriert sich auf ihr Repertoire, wir uns auf unseres, und gemeinsam können wir so dem Leipziger Publikum mehr bieten. Es gibt für alle Genres Liebhaber. Es gibt ja auch gemischte Abos für beide Häuser. So findet jeder, was er mag, ob nun »Alice im Wunderland« oder Wagner.

»Das macht ein Stehenbleiben un­m öglich. Aber eine Konstante gab und wird es immer geben: Wir wollen hier am Ort, in der Musikalischen Komödie, Theater spielen.«


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»Der Trend geht auch dazu, Operetten umzuinszenieren, sie nicht mehr in ihrer Zeit zu belassen, andere Themen herauszuarbeiten.«

In der grundsätzlichen Ausrichtung aber werden wir keine Kehrtwende machen. Wir verstehen uns im besten Sinne als Volkstheater, und genau das bedienen wir. Operetten jenseits des klassischen Repertoires sind rar. Gibt es Bestrebungen, aus einem Haus neuer Möglichkeiten neue Impulse zu setzen? Eine gute Frage. Zunehmend gräbt man nach Stoffen. Man sucht nach Operetten, die nie oder selten auf­geführt und dann wieder vergessen wurden – obwohl sie gut sind. Wirklich neue Operetten sind tatsächlich Mangel­ ware. Da traut sich niemand ran, scheint es. Ein stück­ weit vielleicht auch, weil einige das Genre immer noch als leichtgewichtig geringschätzen, was es mit nichten ist. Der Trend geht auch dazu, Operetten umzu­ inszenieren, sie nicht mehr in ihrer Zeit zu belassen, andere Themen herauszuarbeiten. Nicht jede Operette aber eignet sich dazu, ihr einen modernen Sinn zu geben. Das ist eine Gratwanderung. Denn die meisten Zuschauer, so unsere Erfahrung, wollen die Operette ernstgenommen wissen, als ein Kind ihrer Zeit. Sie legen Wert darauf, sie so zu spielen, wie sie ursprünglich gedacht war. Das heißt aber nicht, dass es die neue Ope­ r­ette nicht geben kann. Vielleicht fängt ja doch mal ein zeitgenössischer Komponist Feuer.

Der neue Saal der Musikalischen Komödie bietet von jedem Platz aus eine glänzende Sicht.


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Um frage

Aufgeregt? Die Einweihungsumfrage fühlt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Musikalischen Komödie zweifach auf den Zahn.

Neue Bühne, neues Glück: Auf welchen Moment freuen Sie sich am meisten?

Wenn ich das erste Mal im neuen Orchestergraben zu einer Vorstellung das »a« zum Einstimmen angeben kann. N ORBE RT KAS CH E L , S O LO - O B O IS T

Ich freue mich auf den Moment, wenn ein knackiger Sound aus dem neuen Orchestergraben empor klingt, wenn von der neuen Bestuhlung kein ein­ ziger Sitz mehr knarrt und wenn nur noch knackige Kostüme in nicht kna­ ckenden Bühnenbildern über die Bühne jagen, unsere Stimmen surren, säuseln und nach der langen Zeit des Nichts­tuns nicht knacken und unser Publikum immer zufrieden einen knackigen Applaus liefert! ANGEL A MEH LI N G, S O PRAN I ST I N IM SOLI S TEN EN S EMBLE

Ich erwarte den neuen Orchester­ graben ganz ungeduldig: Wie er wohl klingt, ob’s zieht, ob es nach Neuem riecht? Aber am allermeisten freue ich mich da­rauf, endlich wieder Vorstellungen mit allen Kollegen vor, auf und hinter der Bühne zu spielen! K R IS T IN H A M PE L , V IO L IN IS T IN


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Ich freue mich in erster Linie für unsere Theaterbesucher, die nun auf bequemen Sitzen endlich ungehinderte Sicht auf unsere Bühne haben werden. Kein Kämpfen mehr der Zu­schauer in den »geraden Sitz­ reihen« mit der Frisur der Gäste in den »ungeraden Reihen« vor ihnen.

Die Arbeitsabläufe für uns Orchester­ warte werden quasi von der Steinzeit in die Zukunft befördert. Endlich können wir alle Instrumente in einem einzigen Raum lagern, noch dazu klimatisiert. Am meisten freue ich mich über die neue Infrastruktur: neue Pulte, Stühle und LED-Beleuch­tung. Jetzt müssen wir nicht mehr »beten«, dass die alten und fragilen Pultlampen ihren Dienst tun, der Stuhl von Kollege X nicht den Geist aufgibt oder das Dirigen­ ten­pult nicht plötzlich wegsackt.

MI RKO MAH R , BA LLE T T D I RE K TOR UN D CH EFCH O R EOG RAF

M ICH A E L F O RS T E R , O R CH ES T E RWART

Ich freue mich am meisten auf unsere Musicals. Schön aufwendig, viel Schnick­ schnack, viel Bühne und viele Lichtwechsel. Das mag ich sehr! I SABE L MAT É , I N S PIZ IE N T IN

Ich freue mich auf den Augenblick, wenn wir im neuen Graben sitzen und die Besucher zum ersten Mal den neuen Zuschauerraum in Besitz nehmen. Und wenn im Sommer draußen 28 Grad sind und nicht im Saal! S T E PH A N W ÜN S CH , S O LO - CE L L IS T


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Welcher Fehler wird Ihnen bestimmt nie wieder unterlaufen?

Der neue Orchestergraben ist viel tiefer als bisher, ein Blick auf die Bühne für uns Musiker wohl kaum noch möglich. So werde ich mich sicher nicht mehr verspielen, nur weil ich dem Ballett auf der Bühne beim Tanzen fasziniert zugesehen habe, an­ statt in die Noten zu schauen – eigentlich schade! MARTI N LUKAS, S O LO - H ORN I ST

Welcher Fehler mir nie wieder unter­ laufen wird, vermag ich wirklich nicht zu sagen – geheiratet habe ich ja auch wieder. Was mir aber nie wieder passieren kann, weil wir das Westbad verlassen haben: Bei einer Probe zu »Zorbas« wollte ich eine zehn­ minütige Tacetphase für einen schnellen Toiletten­gang nutzen. Das nächstbeste Örtchen war die Behindertentoilette, auf dem Rück­ weg eine Zwischentür plötzlich verschlossen. Die hilferufende SMS an die Kollegen – »Ich bin im Klo – holt mich hier raus!« – hat noch eine ganze Weile für Erheiterung gesorgt. G E R O S CH M IDT, PO SAU N IS T

Ich werde mir durch die Tieferlegung des Orchester­ grabens hoffentlich nie wieder am alten Überhang der Bühne den Kopf anstoßen. HENRIET TE S TÖ REL , KL ARI N E T T I ST I N


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Ich hoffe, mir passiert es nie wieder, dass ich bei einer Premiere beim Rückwärtslaufen in mein Seidentaftkleid trete und mich plötzlich am Boden der Bühne wieder­finde.

Nie wieder werde ich so laut sein, dass deswegen der Betriebsdirektor vom Balkon hinunterrennen muss. H A N A B U R K H A R DT, S O U F F L E U S E

CO RN ELI A R O S E N T H AL , ALT I ST I N I M C H OR

Ich werde nie mehr das falsche Textbuch zur richtigen Vorstellung mitnehmen, wie damals das »My Fair Lady«-Buch zu »Ring für Kinder«: »Na Hagen, haste mal ’n Penny?«, das wär was geworden. M ICH A E L R AS CH L E , BAS S - BA R ITO N IM S O L IS T E N E N S E M B L E

»Zigeunerbaron«: großes Trommelschlag-Solo einen Takt zu früh! R ENÉ S CI PI O, S OLO - SC H L AG ZE U G E R

Der, dies vorher zu wissen. H E N D R IK R E ICH A R DT, PO SAU N IS T


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Freunde des Umbaus Die Sanierung der Musikalischen Komödie war eine enorme Kraftanstrengung, für deren Erfolg viele Weichen gestellt werden mussten. Stellvertretend für viele Unterstützer blicken einige Wegbegleiter aus Kultur und Politik zurück – und in die Zukunft.


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»Hier ist nichts angestaubt«  Der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, Burkhard Jung, hält die Musikalische Komödie für ein Kleinod für Leipzig. Erinnern Sie sich noch an den 20. Mai 1993 und das, was da im Haus »Dreilinden« vor sich ging? Die Auf­ führung von einem »Käfig voller Narren« passte irgendwie ganz gut zu dieser fast verrückten Idee, dieses Gebäude vor dem völligen Verfall zu retten. Der Beschluss der damaligen Stadtverordnetenversammlung im Januar 1992 zum »Erhalt der Spielfähigkeit der Musikalischen Komödie« war mutig und voller Ent­hu­ siasmus für dieses Haus. Denn schließlich war einiges an finanziellen Mitteln notwendig, um das seit 1991 gesperrte, weil einsturzgefährdete Haus im Stadtteil Altlindenau zu retten und zu sanieren in einem Stadtteil, der im Ganzen kaum besser dastand.

Was sich überhaupt nicht verändert hat, war das ­Engagement der Leipzigerinnen und Leipziger für ihre »MuKo«. Von Anfang an identifizierten sie sich mit dem Bauwerk, das über die Jahre zunächst beliebtes Varieté, später Opernhaus, dann Musikalische Komödie war und bis heute einen wichtigen Meilenstein in der Leipziger Theatergeschichte repräsentiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es das einzige erhaltene und bespielbare Theaterhaus, in dem die Menschen während jener schweren Jahre Entspannung und Unterhaltung fanden, das – mit verheerenden Schäden für die Gebäude­ architektur – zum Städtischen Opernhaus umgebaut und bis 1960 als solches genutzt wurde.

Aber die Geschichte der Spielstätte ist so wechselvoll wie am Ende glücklich – 2012 feierten wir 100-jähriges Bestehen. Bis dahin waren umgerechnet 9 Millionen Euro in die Sanierung geflossen, weiteres Geld war drin­ gend nötig, denn die Umbauten und notdürftigen Reparaturen vergangener Jahrzehnte hatten weit­ reichende Spuren hinterlassen.

Dann kam die Stunde der Operette und des Musicals für Leipzig: Wir können stolz darauf sein, in Leipzig eines der beiden letzten Operetten- und Musicaltheater im deutschsprachigen Raum mit einem eigenständigen, erstklassigen Spezialensemble zu haben. Da ist nichts angestaubt und fragwürdig, höchste künstlerische Qualität verbindet sich mit Unterhaltung und Leichtig­keit – das Geheimnis für die ungebrochene, generationen­ übergreifende Begeisterung. Wer es einmal erlebt hat, wartet gespannt auf die nächste Inszenierung. Dies alles verbindet sich zu einem besonderen Erlebnis im Kontext mit diesem wunderbaren, vom Art déco geprägten Haus. Noch sehr lebendig ist mir die Erinnerung an die letzte »Spar-Debatte« im Jahr 2011 – Erwägungen eines Gutachtens, das Haus Dreilinden in seiner Existenz auf den Prüfstand zu stellen, wurden von engagierten Leipzigerinnen und Leipzigern, von Ensemblemitglie­ dern und zahlreichen Kolleginnen und Kollegen öffentlichkeitswirksam und konstruktiv hinterfragt. Einmal mehr ein Beweis, wie sehr das Haus Dreilinden im Herzen unserer Stadt lebendig ist, geliebt und unter­ stützt wird. Das sollte uns alle immer wieder beein­ drucken und den Glauben an die Kraft der Kultur, der Musik und des Theaters auch und ganz besonders in schwierigen Zeiten bestärken.


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»Wir wollten uns das als Kulturstadt leisten, und wir haben es uns geleistet!« Skadi Jennicke, Bürgermeisterin und Beigeordnete für Kultur, über die Musikalische Komödie als Herzenssache der Leipzigerinnen und Leipziger. Die Musikalische Komödie leuchtet wieder! Es war ein langer und zum Teil steiniger Weg, aber jetzt ist das geschätzte »zweite Haus der Oper« hinsichtlich Technik, Service und Barrierefreiheit auf dem neuesten Stand. Darauf können wir alle stolz sein, denn so viele haben zur erfolgreichen Sanierung und Stand­ ortsicherung beigetragen: Die treuen Fans im Publikum ließen keinen Zweifel an dem Bedarf und warfen tatkräftig den »Dreilinden-Euro« in den Finanzierungs­ topf; Ulf Schirmer und die Oper verfolgten eine konse­quente Langzeitstrategie zur Sicherung des Spezial­ theaters für Operette und Musical; die Stadt setzte sich für die notwendigen Fördergelder ein und ver­ ankerte die historische Spielstätte in Etat und Kultur­ strategie. Wir wollten uns das als Kulturstadt leisten, und wir haben es uns geleistet! Das ist in diesen Zeiten selbst aus einer langen Tradition heraus nicht selbstverständlich, sondern ein außergewöhnlicher Beweis für Kultur als Motor für Zusammenhalt in unserer Stadt. Wir Leipzigerinnen und Leipziger lieben unsere »MuKo«. Sie ist eine Herzenssache und vielleicht gerade deswegen eine perfekte Einladung für Kultur­ newcomer: Der Wiedereinzug der Musikalischen

Komödie im Haus Dreilinden ist auch ein Wiederein­ zug des Musikalischen Jugendtheaterclubs, in dem sich junge spielfreudige Musikinteressierte mit allen möglichen Formen von Theater und Musik auseinander­ setzen, ihre erste Arie schmettern, eigene Themen dramatisieren und eigene Darstellungsweisen erfinden. Das Ausprobieren und Miteinander-Proben scheint mir genauso wichtig wie die erarbeiteten anschließen­ den Aufführungen, das Sich-Zeigen und Sich-Beweisen mit Kostümen, Maske, Lampenfieber und anschließen­ dem Applaus von Familie und Freundeskreis. Dazu bietet das Orchester Instrumentenkunde sowie Hör­ schule für jede Altersstufe und, nicht zu vergessen, besondere Inszenierungen der Jungen Oper Leipzig wie der »Ring für Kinder«. Diese Impulse für Kreativi­tät und Bildung unterstreichen erst recht den hohen Stellenwert der Musikalischen Komödie für Stadtteil und Stadtgesellschaft. Genau dafür haben wir uns enga­ giert. Leuchte weiter für uns, liebe »MuKo«!


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Die Finanzierungs­ quellen Für die Baumaßnahmen der Musikalischen Komödie wurden 2019 bis 2021 knapp 10 Millionen Euro ausgegeben. Viele Geldgeber haben zur erfolgreichen Sanierung beigetragen, doch vor allem die solide wirtschaftliche Entwicklung der Oper Leipzig hat die Finanzierung ermöglicht und konnte sogar die Mehrkosten abfangen. Die Stadt hat aus eigenen Mitteln kein zusätzliches Geld außerhalb der regelmäßigen Zuwendungen in die Hand nehmen müssen.

Land

Oper Leipzig

Investive Verstärkungsmittel des Freistaats Sachsen Fördersumme zum Start

Ersparte oder umgewidmete Mittel aus anderen Investitionsprojekten

924.000 € Publikum Zweckgebundener Zuschlag aus den Eintrittskarten

170.000 €

2.150.432 € Die Sanierung der Musikalischen Komödie 2019–2021 Stadt Regulär geplante Zu­weisungen der Stadt Leipzig zur Basis­instandhaltung der Oper Leipzig

Bund & Land Förderprogramm Stadt­­umbau Ost / Aufwertungsgebiet Leipzig West

4.032.568 €

1. Planungsstufe

Avisierte Finanzhilfen Deckung der Mehrkosten für zusätzliche technische Auflagen in Statik, Brandschutz, Lüftung (Corona), Denkmalschutz so­wie durch höheren Aufwand bei Stuckarbeiten und Entsorgung von Schadstoffen (alte Far­b­anstriche)

500.000 €

1.007.000 € 1.216.000 € 2. Planungsstufe


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»Ein begeistertes Publikum ist immer eine Investition in die Zukunft« Der Bürgermeister und Beigeordnete für Finanzen Torsten Bonew flankierte die Sanierung mit voller Unterstützung und einem solidarischen, städtischen Netzwerk.

»Wer in schönen Dingen einen schönen Sinn entdeckt – hat Kultur«, sagte einst Oscar Wilde. Mit der traditions­ reichen Musikalischen Komödie muss ich hier wohl niemanden für eines der bekanntesten deutschen Häuser erwärmen, die uns mit ihren Operetten aller Couleur, Musicals und Spielopern immer wieder begeistert. Es ist mir eine besondere Freude, dass mit der Sanierung der Musikalischen Komödie ein bedeutender Bau­ abschnitt in der Geschichte dieses Hauses verwirklicht wurde. Wir alle haben einen »ausgeprägten Sinn« für die ­»schönen Dinge«, in die es sich lohnt zu investieren. Eine l­ ebendige Kulturszene mit Opern, Spielstätten und Theater­häusern sorgt für ein strahlendes Aushänge­ schild unserer Stadt.

Im Fokus der baulichen Ertüchtigungen stand die Neugestaltung des Zuschauersaals zur Gewinnung weiterer Platzkapazitäten. Für eine bessere Klang­ qualität sorgt der Umbau des Orchestergrabens. Die Erneuerung der Medientechnik entspricht ebenfalls den künstlerischen Ansprüchen von heute. Der um­ gebaute Venussaal dient festlichen Feierlichkeiten im stilvollen Ambiente. Modernisiert wurden unter anderem auch Treppenhäuser, Grundleitungen und Außenanlagen. Bauvorhaben dieser Größenordnung sind nur möglich, wenn viele Hände ineinandergreifen und die notwendigen Mittel zur Verfügung gestellt werden. Insgesamt wurden rund 10 Millionen Euro in die Umbauarbeiten investiert. Damit konnten die wichtigen Renovierungsarbeiten abgeschlossen werden. Ich bin überzeugt, dass sich diese Investitionen ge­ lohnt haben. Die Kulturschätze unserer schönen Stadt werden so auf hervorragende Weise wieder ans Licht gebracht. Im Namen der Stadt Leipzig möchte ich allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön für die geleistete Arbeit aussprechen und gratuliere dem Musiktheater zu seiner erfolgreichen Wiedereröffnung. Die Sehnsucht nach Kultur und musikalischer Feinkost ist groß, und ich freue mich auf ein Programm, das den »schönen Sinn für die schönen Dinge« verspricht. »Was Du ererbt von Deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen«, sagte Goethe. Ein begeistertes Publikum ist immer eine In­ vestition in die Zukunft. In diesem Sinne wünsche ich der Musikalischen Komödie viel Erfolg und weiter­ hin inspirierende Aufführungen.


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»Aushängeschilder für ein welt­offenes Sachsen« Die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch erinnert an die besondere Popularität der leichten Muse im Freistaat Sachsen. Der mitteldeutsche Raum und besonders Sachsen sind reich an Orchestern und Theatern. Dieser kulturelle Reichtum ist über Jahrhunderte gewachsen. Beflügelt wurde dies auch durch die historische Konkurrenz zwischen der Residenzstadt Dresden und der bürger­ stolzen Universitäts- und Messestadt Leipzig. So haben wir im heutigen Freistaat Sachsen mit der Staats­ kapelle Dresden und dem Gewandhausorchester zwei weltberühmte Klangkörper, mit der Semperoper Dresden und der Oper Leipzig zwei großartige Opernhäuser, außerdem die Knabenchöre mit jahrhundertelanger Tradition, die Kruzianer und die Thomaner. Aber auch die sogenannte leichte Muse ist in Sachsen äußerst beliebt. Im gesamten deutschsprachigen Raum gibt es nur noch hier im Freistaat spezialisierte En­ sembles für Operette und Musical – die Staatsoperette Dresden und die Musikalische Komödie Leipzig. Beide haben ihre Spielstätte neuerdings in aufwendig sanierten Gebäuden gefunden. Dies unterstreicht nicht nur ihre Bedeutung als sächsisches kulturelles Erbe, sondern

auch ihre große regionale und überregionale Popularität. Die positive Entwicklung dieser beiden Häuser seit der Neugründung des Freistaates Sachsen verdeutlicht die kulturverbundene Lebensart der Menschen hier quer durch alle Generationen und Bevölkerungs­ schichten und zeigt, dass Sachsen ein attraktiver Ort zum Leben ist. Nicht zuletzt sind Musikalische Komödie und Staatsoperette Dresden durch ihre kluge Balance aus Bewahrung von Tradition und Mut zur Innovation beliebte Ziele für viele Gäste aus Nah und Fern und damit Aushängeschilder für ein welt­offenes Sachsen. Für die Wiedereröffnung wünsche ich der Musikali­ schen Komödie, dass sie das treue Publikum und hoffentlich auch neue Gäste begeistern werden. Der Verzicht auf kulturelle Angebote vor Ort in den ver­ gangenen Monaten war für uns alle sehr schmerzlich. Nach der langen Zeit der Zurückgezogenheit werden daher die brillanten Klänge und kluge Unterhaltung auf den Bühnenbrettern der Musikalischen Komödie gut tun!


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»Die Musikalische Komödie ist ein emotionaler Zustand« Der Intendant der Oper Leipzig Prof. Ulf Schirmer blickt auf den besonderen Geist der Musikalischen Komödie. Die Musikalische Komödie ist kein Theater, die Musikalische Komödie ist ein emotionaler Zustand. Mein erster Kontakt mit dem Haus war 2003 als »normaler« Besucher einer Repertoirevorstellung. Was ich dort erlebt habe, war jedoch alles andere als eine gewöhnliche Repertoirevorstellung. Innerhalb kürzester Zeit war ich vollkommen eingenommen von der Atmosphäre, die in diesem Theater herrschte. Ich fühlte mich sofort als Teil eines großen Ganzen. Dieser Eindruck ist mir in bleibender Erinnerung. Die Art und Weise, wie hier Operette und Musical auf höchstem künstlerischen Niveau und zugleich mit größter Begeisterung und Authentizität gelebt wird, ist außergewöhnlich. Die Menschen, die hier arbeiten, füllen jeden Winkel dieses Hauses mit ihrem ganzen Herzblut. Das gilt für Solisten, Chor, Ballett und Orchester ebenso wie für die technischen Gewerke oder den Einlassdienst. Dieses Gefühl überträgt sich unmittelbar auf die Zuschauerinnen und Zuschauer, sodass die Musikalische Komödie mit Fug und Recht als ein Theater mit Herz bezeichnet werden kann. Ich habe selten ein Publikum erlebt, das sich derart mit seinem Theater und dessen Ensemble identifiziert. Das hat nicht zuletzt mit dem Genre der leichten Muse zu tun, das die »MuKo«, wie sie im Volksmund genannt wird, zu einem offenen Haus für alle Altersgruppen und Bevölkerungsschichten macht.

Durch die Verbindung zwischen dem Operetten- und Musicalhaus in der Dreilindenstraße und dem Opern­ haus auf dem Augustusplatz entsteht eine Vielfalt, die weit über die Grenzen Leipzigs hinaus ihresgleichen sucht. Umso mehr freue ich mich als Intendant, dass den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Musikali­ schen Komödie mit der Renovierung ihres traditions­ reichen Stammhauses im Leipziger Stadtteil Lindenau nun ein Theater zur Verfügung steht, das dem Anspruch und der Qualität dieses Spezialensembles für Operette und Musical vollumfänglich gerecht wird und den Besucherinnen und Besuchern höchsten Komfort bietet. Jetzt, wo das Haus im neuen Glanz erstrahlt, wünsche ich Ihnen, verehrtes Publikum, zahlreiche unvergessliche Theatermomente in Ihrer Musikalischen Komödie.


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»Es drang regelmäßig das Grund­wasser ein« Der ehemalige Verwaltungsdirektor der Oper Leipzig Ulrich Jagels stemmte die Finanzierung. Mit der Sanierung der Musikalischen Komödie hat die Oper Leipzig eines der umfangreichsten und wichtigsten Investitionsprojekte der letzten Jahrzehnte abgeschlossen und damit den Fortbestand dieses einzigartigen Operetten- und Musicalhauses gesichert. Notwendig geworden sind die ergriffenen Maßnah­ men nicht nur aufgrund des äußerst maroden Zu­stands des Gebäudes und der daraus resultierenden unzumut­ baren Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ensembles, sondern auch auf­ grund der baulichen und brandschutztechnischen Mängel, die das Haus an den Rand der Spielfähigkeit gebracht haben. In die beengten Katakomben des Keller­ gewölbes, in denen sich Garderoben und Lagerräume befanden, drang regelmäßig das Grundwasser ein, um nur ein äußerst schwerwiegendes Beispiel zu nennen. Ein Meilenstein der schrittweisen Sanierung war daher die Einweihung des Funktionsgebäudes in der Drei­ lindenstraße 24 im Jahr 2015. Die Renovierungsmaß­ nahmen in den Foyers und im Zuschauersaal kommen neben der denkmalgetreuen Wiederherstellung der ursprünglichen Architektur des Saales insbesondere dem Komfort des Publikums zugute. Durch die neue Bestuhlung werden die Sichtlinien deutlich verbessert.

Die Platzkapazität wurde erhöht, was der großen regionalen und überregionalen Popularität dieses Operetten- und Musicalhauses Rechnung trägt. Die Gastronomiebereiche haben eine Aufwertung erfahren. Der Venussaal kann vielfältiger genutzt werden. Und natürlich haben sich auch die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutlich verbessert. Wir sind stolz darauf, dass die Oper Leipzig die komplette Sanierung der Musikalischen Komödie ohne zusätzliche städtische Mittel über die geplanten Zuweisungen zur Basisinstandhaltung hinaus stemmen konnte. Neben Fördermitteln aus dem Programm Stadtumbau Ost von Land und Bund setzt sich der über­ wiegende Teil der Finanzierung aus Eigenmitteln der Oper Leipzig zusammen und konnten auch die im Bauprozess entstandenen zusätzlichen Kosten decken. Das ist nicht zuletzt den guten wirtschaftlichen Ergebnissen der Oper Leipzig in den vergangenen Jahren geschuldet. Mein herzlicher Dank gilt allen, die an dieses Projekt geglaubt und es mit Rat und Tat unterstützt haben. (Siehe auch Grafik auf Seite 17)


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DR E IKL ANG # SPEZIAL

Kernforschung Baustellen sind wie die Blackboxes der Verhaltensforschung: Man weiß nie vorher, was herauskommt. Erst im Tun ergeben sich Erkenntnisse – in unserem Fall ein State-of-the-Art-Theatersaal. Eine teilnehmende Beobachtung.

Zu bemerken, nicht zu sehen: Die Podesterie unter der Saalbestuhlung verbirgt nicht nur die zusätzliche Garderobe oder den Zugang zum Tonpult, sondern auch die Kühlanlage


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1.300 m2 Stoff wurden für die neuen Theatersitze vernäht.

WO L F G A N G B R AU ER , A R CH IT E K T

Was war die größte Herausforderung des Umbaus? Die größte Herausforderung war sicher die Integration der modernen Gebäudetechnik mit einem hohen Platzbedarf in das alte Gebäude. Der ab­ senkbare Orchestergraben, die moderne Lüftung, die elek­ trischen Sicherheitseinrichtun­ gen und vieles mehr. Der Spiel- und Probenbetrieb darf dadurch nicht beeinträchtigt und das denkmalgeschützte Gebäude sollte möglichst nicht verändert werden.

Was war die größte Überraschung? Die größte Überraschung war vielleicht, dass die vorhan­ dene Konstruktion des Ge­ bäudes, wenn man von den in den 1960er Jahren erfolgten An- und Umbauten einmal ab­ sieht, sehr solide und dauer­ haft ist.

Was war der größte Glücksfall? Der größte Glücksfall tritt für mich ein, wenn der Spiel- und Probenbetrieb beginnt, alles wie geplant funktioniert und das Ensemble und die Be­ sucher zufrieden sind.

640

Zuschauern bietet die sanierte Musikalische Komödie Platz.


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DR E IKL ANG # SPEZIAL

2,5 t

Schutt wurden während des Umbaus abtransportiert.

FRAN K S CH MUTZLE R , TECH N I S CH ER LEI T E R

Was war die größte Herausforderung des Umbaus? Da ich seit 2001 Technischer Leiter der Musikalischen Komödie bin, gehörte auch die Mängelverwaltung, das Impro­ visieren im Theateralltag auf und hinter der Bühne und das Vertrösten des Ensembles auf bessere Zeiten hinsichtlich der technischen Gegebenheiten in unserem Haus zur täglichen Routine. Und natürlich ist da immer der Traum vom großen Wurf: eine umfassende Reno­ vierung! 16 Jahre kreisten meine Gedanken um das, was nun vollzogen wurde. Die Heraus­ forderung war also ganz klar: so viele Ideen und Vorschläge aus dem Ensemble wie mög­ lich einzubringen und die Um­ setzung anzuregen.

Baggerarbeiten im Orchestergraben

Was war die größte Überraschung? Großartig ist der nun fahr­ bare Orchestergraben und die Möglichkeit, den Graben ganz nach unten zu fahren, um dann die Instrumente unter dem Zuschauerraum fachgerecht lagern zu können. Es kam auf jeden Zentimeter an. Von den geplanten 1,50 m Durchgangs­ höhe waren wir nicht begeis­ tert – unsere Orchesterwarte sind (etwas) größer. Also haben die Fachleute die Pläne an die Gegebenheiten vor Ort ange­ passt und den Graben Zenti­ meter um Zentimeter tiefer gelegt – bis das Grundwasser die Grenze aufzeigte.

Oben: Abbrucharbeiten im alten Heizhaus Unten: Verschalung für die neue Orchesterbrüstung

Betongussarbeiten im Orchestergraben


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Was war der größte Glücksfall? Das Bau-Team: Ellen Schneider, Wolfgang Brauer und Volker Längrich und natürlich die vie­ len Planer! Wir haben gemeinsam um die beste Lösung gerungen – oft auch im konstruktiven Streit. Die spezielle Sichtweise von uns »Theaterleuten« fand immer Gehör. Der Architekt Wolfgang Brauer ist auf Grund der langen Zeit, in der er die Musikalische Komödie betreut, auch schon fast ein festes En­ semblemitglied. So saß er sogar, um sich genauestens zu infor­ mieren, während einer Vor­ stellung mit den Musikern im Orchestergraben.

VO L K E R L Ä N GRI CH, BAUM E IS T E R

Was war die größte Herausforderung des Umbaus?

Abgebrochene Wand im Parkettrundgang

Die geplanten Maßnahmen in der vorgegebenen Bauzeit und dem finanziellen Budget in Angriff zu nehmen. Und die Wünsche und (An-)Forde­ r­ungen der Musikalischen ­Komödie mit diesen Rahmen zu vereinbaren. Sowie der Umbau des Technik­gebäudes (Heizhaus) im Bestand, statt der Errichtung eines Neubaus.

Was war die größte Überraschung?

Oktober 2019, Gerüstaufbau im Zuschauerraum Unerwartete Stromkabel

3,13 m kann der neue höhen­ verstellbare Orchestergraben heruntergefahren werden.

Die zum Teil katastrophale und unerwartete Bausubstanz, die auf die häufigen Umbauten des Gesamtkomplexes zurück­ zuführen sind. Dies betrifft auch die unerwarteten Mauer­ werksbereiche und alten Keller in den Außenanlagen.

Was war der größte Glücksfall? Dass wir auch Firmen beauf­ tragt haben, die durch Fach­ kompetenz immer aktiv zur Umsetzung der Gesamtmaß­ nahme beigetragen und tech­ nische Lösungen geschaffen haben.


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Der grüne Taktstock Auch der Innenhof und die Umgebung wurden umgestaltet – mit Landschaftsplanern und dem Engagement der Nachbarschaft. AN KE GR UN DMAN N , L ANDS CH AFTSA RCH I TE K T I N

Was war die größte Herausforderung des Landschaftsbaus? Eine sehr ungewöhnliche Herausforderung im Zusammen­ hang mit Landschaftsbau­ arbeiten, – die ja meist in Grün­flächen stattfinden – war die Baustellenzufahrt vom Haupteingang Dreilindenstraße durch das Foyer der Musikali­ schen Komödie in den kleinen Innenhof: Sämtliche An- und Abtransporte für die Umset­ zung wie Kies, Sand, Beton­ werksteine, Gehölze und eine Pergola nahmen diesen Weg. »Akrobatische« Leistungen wurden den Mitarbeitern der Baufirma abverlangt, ging es doch treppauf und treppab, über mehrere schiefe Ebenen vom Eingang Dreilinden­ straße bis in den Innenhof. Nur mit Hilfe einer elektri­ schen Schubkarre konnte die beschwerliche und sehr klein­ teilige Aufgabe des Transports gelöst werden. Im Innenhof mit einer Fläche von 100 Quadrat­ metern musste logistisch sehr akribisch gearbeitet werden. Es kam nur die kleinste ver­ fügbare Technik zum Einsatz, und beim Einbau der Funda­ mente für die Pergola platzte der Innenhof beinahe aus den »Nähten«.

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Bäume mussten im Innenhof der Musikalischen Komödie gefällt werden.

Was war die größte Überraschung? Eigentlich sind es keine richtigen »Überraschungen«, denn auf (beinahe) jeder Baustelle findet sich Unerwartetes aus voran­ gegangener Bautätigkeit. Im Innenhof traten bei den not­ wendigen Schachtarbeiten

Ausgleichspflanzungen für gefällte Bäume im Innenhof: neues Grün auf dem alten Johannisfriedhof


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umfängliche alte Fundamente und Kellergewölbe zu Tage. Weiterhin wurden trotz der Bestandspläne zwei Stark­ stromkabel gefunden, von denen offensichtlich nur der Haus­ meister Kenntnis hatte.

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Kirschbaum im Kleinen Innenhof

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Was war der größte Glücksfall? Als Glücksfall (oder auch Nor­mali­tät) muss man die konstruktive und har­monische Zusammenarbeit mit allen am Landschaftsbau Beteiligten benennen – Motto: Wir arbei­ ten auch an der Musikalischen Komödie mit.

Sträucher

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Kletterpflanzen

Künstlergarten im November 2020

90 Stauden

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W E R A S T E I N, A N WO H N E RI N

Bäume, etwa die Zerreiche und der Schnurbaum sowie sechs Großsträucher, wie Flieder und Weißdorn, wurden ersatzweise auf dem alten Johannisfriedhof gepflanzt.

Worüber freuen Sie sich in Folge des Umbaus? Ich freue mich auf Celloproben am offenen Fenster statt morgendlicher Rüttelplatte.

Warum haben Sie sich engagiert?

Kellersanierung im Kleinen Hof

Spiersträucher, Liguster und Großblütiges Johanniskraut sowie Wilder Wein als Berankung der Pergolen, Sträucher und Kletterpflanzen werden den Komödien-Garten begrünen.

Im Grün-Vergleich von Deutschlands Großstädten ist Leipzig auf dem letzten Platz. Seit 2016 wurden in Leipzig über 60 Hektar Stadtgrün gerodet. 2019 hat die Ratsver­ sammlung den Klimanotstand ausgerufen. Für den Umbau der Musikalischen Komödie fielen sechs riesige Bäume un­ wiederbringlich. Wir müssen die neuen Konzepte für klima­ adaptive naturnahe Gestaltung von urbanen Räumen anwenden. Für Lebensqualität und Bio­diversität.


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DR E IKL ANG # SPEZIAL

Zauberhaft Die Musikalische Komödie zieht ein Publikum von nah und fern an – und auch Künstler­innen und Künstler. Eine kleine Fragerunde zur Eröffnung.

Unverwechselbarer Charme KAT H E R IN E M E H R L IN G , SÄ N G E R IN UN D S CH AUS PIE L E R IN

Was verbindet Sie mit der Musikalischen Komödie?: 2010 habe ich ein paar Vor­stellungen gespielt als Sally Bowles in der »Cabaret«-Inszenierung. Welchen Zauber umgibt die Musikalische Komödie?: Die »MuKo« hat einen unverwechselbaren Charme, und die Atmosphäre am Haus ist sehr warm­herzig und familiär. Wunderbar, dass es dieses traditions­reiche Haus gibt, mit einem eigenen Profil für Musical UND Operette.

»MuKo-Familie« TOBI AS KÜ N ZE L , D I E P RI N ZE N

Was verbindet Sie mit der Musikalischen Komödie?: Mit der Musikalischen Komödie verbindet mich natürlich in erster Linie die Uraufführung meines ersten Musicals »ELIXIER« im Jahr 1998. Das war eine für mich unvergessliche Zeit, in der ich nicht nur als Komponist, sondern zum ersten Mal auch als Darsteller neben dem kompletten Ensemble auf der Bühne in mehr als 60 ausverkauften Vorstellungen stehen durfte. Jederzeit gern wieder! Welchen Zauber umgibt die Musikalische Komödie?: Der Zauber besteht für mich in der ständigen Weiterentwicklung der Qualität der Pro­ duktionen. Es ist schon erstaunlich, was sich in den letzten 25 Jahren so alles getan hat. Die »MuKoFamilie« vermittelt großes Zusammengehörig­keits­ gefühl. Das ist etwas Besonderes. Und ich mag auch die Leichtigkeit, mit der künstlerisch Hochwertiges stets mit einem Lächeln präsentiert wird. Das habe ich bei den Konzerten mit dem Orchester und den »Prinzen« im Opernhaus und auf Tournee durch Deutschland sehr genossen.

Pool der Kreativität JA N A M M A N N , BA R ITO N

Was verbindet Sie mit der Musikalischen Komödie?: Ein Pool von Kreativität, Menschen mit viel Herz, die stolz und motiviert sind innerhalb der jeweiligen Gewerke, meine zukünftige Frau und ein Leben in einer der schönsten Städte Deutschlands. Welchen Zauber umgibt die Musikalische Komödie?: Es zu schaffen, eine Qualität zu erreichen, die sogar international aufhorchen lässt, ohne die scheinbar unbegrenzten Mittel, die andere große Häuser zu Verfügung haben. Das ist in der Tat »zauberhaft« und ein gutes Beispiel, was eigentlich alles möglich ist in der Theaterwelt.­


ZUGABE G L Ä N Z E N D E D E TA IL S I

Im historischen Treppenhaus führt der Weg nun wieder vom Foyer zum Venussaal.

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Standorttreue Ein Blick zurück auf ein Haus im Wandel der Zeiten – vom Gasthof »Drei Linden« zur Musikalischen Komödie. T E XT: T IL L S CH R Ö D E R


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1713 — 1912 Gasthof Start

1495

Schon seit 1495 stand an der Stelle der heutigen Musikalischen Komödie ein Gasthof. Um 1713 mit dem Namen »Zu den drei Linden«.

1901 Postkartengruß

1910 Ab Mitte des 19. Jahrhunderts spielte man Sommertheater im Biergarten, später im »Concert- und Ballsaal« (hier Ansicht von 1910).


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1912 — 1944 Varieté-Theater

1912 Ab 1912 machte das barocke En­­s­emble Platz für den noch heute bestehenden Saalneubau aus Eisen­ beton. 1918 erwuchs der Bau end­ gültig zum Varieté-Theater mit »pompejanischen« Wandmalereien. Das Haus erlebt seine erste Blüte.

1918 Das Haus am Tag der Eröffnung als Varieté-Theater am 20. Oktober 1918.

1920 Plakat

1941 Programmheft 1941


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1944 — 1968 Oper 1944 Die Theater der Stadt Leipzig sind zerstört: Das Haus ist schon zum Ende des Krieges Ersatzspielstätte für die ausgebombte Oper, »Der Freischütz« ist am 27.2.1944 die erste Inszenierung.

1952 Das Haus wird 1952 für die Belange der Oper umgebaut. Das Tonnengewölbe wird abgehängt. Der Zuschauerraum von 1.750 Plätzen auf 1.200 Plätze verkleinert. 1965 kommen neue Kronleuchter.

1960 wechselt die Oper in ihren neuen Bau am Augustusplatz. In Lindenau zieht das Ensemble des Leipziger Operettentheaters ein. Der Leuchtschriftzug »Opernhaus« bleibt noch bis 1968 hängen.

1965 »Mein Freund Bunbury« von Gerd Natschinski


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1968 — 1992 Musikalische Komödie 1968 Unter Wolfgang Weit erhält das Haus 1968 seinen heutigen Namen: Musikalische Komödie.

1970 »Ritter Blaubart« von Jacques Offenbach

1977 »Cabaret« von John Kander / Joe Masteroff / Fred Ebb

1984 Kreuzung Dreilindenstraße/ Zschochersche Straße.

1987 »Trauminsel« von Robert Stolz


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1992 — heute

1992 Nach Jahren des Verfalls kommt die erste Sanierung. Das Haus wird gesichert, die alte Kassettendecke im Saal kommt wieder ans Licht. Das Haus bekommt ein neues Dach.

2004 Zwischen 2004 und 2006 gibt es weitreichende Verschönerungsmaß­ nahmen. Unter anderem wird das Foyer wieder rekonstruiert.

2015 Das Nachbarhaus Dreilindenstr. 24 wird zu einem modernen Funktions­ gebäude unter anderem mit Fundus und Probesälen.

2021 Nach dem langersehnten Umbau ist die Musikalische Komödie hochmodern: mehr und bequemere Plätze, bessere Akustik und Sicht, flexiblerer Orchestergraben.


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DR E IKL ANG # SPEZIAL

Glanz­ produktion Seit Februar waren sie in der ganzen Stadt zu sehen: die neuen Saison-Plakate der Musikalischen Komödie. Nach Interimszeit, Umbau und Pandemie­ beschränkungen ist es wieder Zeit für ein bisschen Ausgelassenheit. Wir nehmen Sie mit hinter die Kulissen der Kampagne. FOTOS: JAN W E LCH E R IN G & F O R M D U S CH E


Die Aufnahmen fanden vor dem zweiten Lockdown mit Abstand und viel guter Laune statt, die hatten auch Sopranistin Angela Mehling und Kyung Hee Kim, Solorepetitorin und Chorassistentin.


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DR E IKL ANG # SPEZIAL

Ensemblemitglied Justus Seeger badet beim Fotoshooting in glänzendem Konfetti.

Bei der Sopranistin Nora Lentner glänzt nicht nur das Konfetti, sondern auch das Kleid. Das Kind ist übrigens mittlerweile auf der Welt.

Marketingdirektor Uwe Möller und Karola Rieger, Leiterin der Requisite, haben viel Spaß beim Konfettiwerfen und -auffegen.


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Hendrik Reichardt, Marko Drechsel und Peggy Mühlmann aus dem Orchester der Musikalischen Komödie freuen sich besonders auf den neuen Orchestergraben.



Auch Claudio Valentim, Jimena Banderas Martínez und Daniel Castillo Cisneros aus dem Ballett der Musikalischen Komödie sind voller Vorfreude.


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DR E IKL ANG # SPEZIAL

Glänzend in Szene gesetzt: Chordirektor Mathias Drechsler

Zur Abwechslung mal vor der Kamera: Fotograf Jan Philip Welchering


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Ballettdirektor und Choreograf Mirko Mahr


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DR E IKL ANG # SPEZIAL

Spitzenmäßig sind nicht nur die Outfits der Balletttänzer*innen Marta Borczakowska, Sara Brandão und Nicola Miritello, sondern auch ihre Laune.


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Mathias Möller, Antonia Schneider und Dagmar Zeromska aus dem Chor der Musikalischen Komödie freuen sich bald in ihrer neuen »MuKo« auf der Bühne stehen zu dürfen.



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Sven Probst, Yu-Hsuan Feng und Konzertmeisterin Agnes Farkas genießen den Konfettiregen.»Streichmusik« gibt es anschließend auch vom Besen.


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DR E IKL ANG # SPEZIAL

Z U GABE

OHNE WORTE

antworten die Künstlerinnen und Künstler der Musikalischen Komödie auf unsere Fragen. Diesmal: Milko Milev, Bass-Bariton. FOTO S : JA N W E LCH E R IN G

Wenn die Musikalische Komödie ein Gefühl wäre, welches wäre es?

Was wäre ein Leben ohne Musikalische Komödie?


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Was ist eine Sternstunde für Dich?

Was fällt Dir zu Lockdown ein?

Was vermisst Du aus der Zeit vor der Renovierung?


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DR E IKL ANG # SPEZIAL

Z U GABE G L Ä N Z E N D E D E TA IL S II

Die Elemente der Kassettendecke strahlen wieder.


ZUGABE

A n g e r i c h te t

Lortzings Honig-Gewürzbrot Das hauseigene Restaurant Lortzing bietet eine ganz eigene Würze zur Neueröffnung.

ZU TAT E N

250 g Mehl (Weizen o. Dinkel) 10 g Backpulver 2–3 Volleier 150 g brauner Zucker 100 g Butter 125 ml Milch 125 ml Honig 15–20 g Gewürzmischung: Zimt, Nelke, Ingwerpulver, Korianderpulver, Sternanis, Fenchelpulver, Muskat (individuell nach Geschmack veränderbar) 20 g Orangenmarmelade (Fruchtmarmelade)

ZU BE RE I T U N G MI T R Ü H R G E R ÄT / T H E R M O M IX BAC KOFE N 160 – 175 G R A D, 5 0 – 6 0 M IN

Die Butter langsam im Topf auf dem Herd schmelzen und abkühlen lassen. Die Milch in einem Topf parallel erhitzen (nicht kochen) und den Honig mit einem Schneebesen einrühren und ebenfalls abkühlen lassen. Die Volleier glatt rühren, nach und nach den braunen Zucker hineinrühren und solange rühren (nicht schlagen) bis der Zucker nicht mehr körnig ist. Danach das Mehl durch ein Haarsieb sieben und das Backpulver in die Mischung geben. Dazu die Gewürz­­ mischung und den Teig weiter glatt verrühren. Wenn die Milch-Honig-Mischung lauwarm ist, eben­ falls dem Teig hinzugeben und weiterrühren. Zum Schluss die geschmolzene Butter hineinrühren. Fertig ist der Teig für die Backform. Im vorgeheizten Back­ ofen mit der vorgegebenen Zeit (Umluft) backen und mehrere Stunden abkühlen (ruhen) lassen. Das Brot wird fest. Bestenfalls am Folgetag bei Zimmertem­ peratur schneiden. Möglich ist es nach gut 5 Stunden Ruhezeit.

Form: Für eine Backform von 19,5 cm × 11 cm Vorbereiten: Form mit Butter einreiben und danach mit Backpapier auslegen. Backen: 50–55 Min in der unteren Hälfte des auf 170 Grad vorgeheizten Ofens. Aufbewahren: 2–3 Tage, in Folie eingepackt im Kühlschrank bis zu 2 Wochen haltbar. Hervorragend zu Salat, Suppe, Vor­­speisen oder zur Käseplatte. Super schnell gemacht. Schmeckt auch gut zu Tee mit Butter oder zur Brotzeit im Allgemeinen.

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DR E IKL ANG # SPEZIAL

»Sich auf Neues einlassen«

Umtriebig und engagiert, so kennt man Stefan Klingele, seit der Saison 2015/16 Musikdirektor und Chefdirigent der Musikalischen Komödie, wenn es darum geht, die Qualität und vor allem die Bandbreite des Orchesters der Musikalischen Komödie unter Beweis zu stellen. Im Gespräch mit Bettina Volksdorf wird eines klar: Er brennt auf den Start. I N TERVI EW: BE T T I N A VOLK SD ORF


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Bettina Volksdorf

Stefan Klingele – welches Repertoire hat vor der Schließung der Musikalischen Komödie eigentlich am besten funktioniert? Für mich war das in jedem Fall der Mix! Das hat insbesondere die Interimsspielzeit im West­ bad gezeigt, die vom Publikum sehr gut angenommen wurde, egal ob das nun ein Operetten­ klassiker wie »Der Vogelhändler«, ein Musical mit einer durch­ aus anspruchsvollen Thematik wie »Kuss der Spinnenfrau« oder ein Ballettabend wie »Alexis Zorbas« war. Aber auch Formate wie die »Schlagerrevue« oder der Operettenworkshop unterstreichen die Vielseitig­keit des Hauses. Und ich bin dankbar, dass wir in den letzten Jahren neben Klassikern aus Operette und Musical das Spektrum um Stücke wie »On the Town«, »Die Her­ zogin von Chicago« und »Doktor Schiwago« erweitern konnten. Welche Wege oder Pläne haben Sie denn für sich, für das Ensemble, raus aus Corona gefunden? Da geht es natürlich vielen Theatern ähnlich, dass wir durch das pandemiebedingte Verbot der Aufführung abendfüllender Werke kreativ nach anderen Lösungen suchen müssen. Das betrifft beispielsweise die Frage nach der Anzahl der Orchestermusiker, die im Graben zugelassen sind. Dem kann man mit speziellen Arran­ gements begegnen. Das betrifft aber auch alle anderen Kollektive wie Chor und Ballett. Außerdem haben wir mit einer kleineren Gruppe aus dem Haus einen eigenen Internet-Kanal für die Musikalische Komödie entwickelt, damit uns die Menschen zu Hause nicht vergessen. Auf diese Weise konnten wir in der Zeit des Lockdowns auch kreativ wirksam werden.

»Auf diese Weise konnten wir in der Zeit des Lockdowns auch kreativ wirksam werden.« Akustik in der Musikalischen Komödie mit ihrem Tonnengewölbe war. Mir ist das gesamte Klangerlebnis wichtiger als das bloße Ringen um Balance. In vielen Theatern klingt das Orchester zu stumpf und häufig auch zu laut gegenüber der Bühne. Unser Zuschauerraum ist da deutlich vielschichtiger. Er verfügt über eine un­ glaubliche Klangpräsenz, vor allem für die hellen Instrumente wie das Glockenspiel oder die Violinen. Die umgebaute Musikalische Komödie verfügt über deutlich mehr Plätze. Haben Sie Respekt oder gar Bedenken davor, die künftig füllen zu können? Natürlich ist das eine Herausforderung, gleichzeitig war die Auslastung der Musikalischen Komödie in der Regel immer sehr hoch. Ich denke, das hat in erster Linie mit der Vielfalt des Hauses zu tun, aber auch damit, dass wir durch Entdeckungen und Ausgrabungen immer mehr Publikum auch von außen ansprechen. Wir arbeiten jedenfalls mit vereinten Kräften daran, best­mögliche Kunst und Unterhaltungskultur anzubieten.

Eine Errungenschaft für die sanierte Musikalische Komödie ist der fahrbare Orchestergraben. Welche Vorteile ergeben sich ganz praktisch daraus? Der fahrbare Orchestergraben bringt extreme Erleichte­ r­ungen für Orchesterauf- und -umbauten mit sich. Diese Flexibilität hilft uns gerade dann, wenn wir die Vorderbühne nutzen wollen, beispielsweise bei einer Gala, wenn also das Orchester auf der Bühne sichtbar sitzt. Und dann ist – vor allem im Sommer – die eingebaute Klimaanlage ein Segen für Musiker und Publikum gleichermaßen. Welche Auswirkungen erwarten Sie durch den Umbau des Orchestergrabens und des Zuschauer­ raumes auf die Akustik? Ich bin selbst neugierig auf die Akustik. Ganz genau lässt sich das immer erst sagen, wenn der Umbau komplett abgeschlossen ist und das Publikum im Saal sitzt. Mein erster Eindruck im leeren Raum ist, dass der Unterschied gar nicht so groß sein wird. Darüber wäre ich sehr dankbar, da ich ein Fan der bisherigen

Stefan Klingele und Bettina Volksdorf auf sicherem Abstand während des Interviews.


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DR E IKL ANG # SPEZIAL

»So kann isch arbeite !!!!« Neuer Graben, neuer Zuschauerraum, neue Akustik: Nicht nur die Zuschauer profitieren vom Umbau. Auch den Künstler­innen und Künstlern gibt er neue Möglichkeiten an die Hand. Stand-UpComedian und Musical-Autor Thomas Hermanns hakt gleich mal bei Chefregisseur Cusch Jung nach. I N TERVI EW: T H OMAS H E RMAN N S


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Cusch Jung

Was kann die neue Musikalische Komödie besser als die alte? Die neue Musikalische Komödie wird im Gegensatz zur alten dem Zuschauer viele neue Perspektiven eröffnen! Jeder Sitzplatz im Zuschauerraum bietet nun einen guten Blick auf die Bühne und das Geschehen darauf. Auch technisch wurde bei der Tonab­teilung aufgerüstet, und dies wird dazu führen, dass auch der Klang auf jedem Sitzplatz besser sein wird. Richtige Theatersessel und eine auf dem neuesten Stand der Technik funktionierende Klimaanlage tragen auch dazu bei, dass sich der Zuschauer auf ein sicheres und bequemes Theatererlebnis freuen darf. Zusammen­ gefasst heißt das: gute Luft, gute Sicht, guter Sound und gute Sitze. Und dann noch dazu gute Stücke, gute Musik und gute Darsteller! Was will man mehr! Da sag’ ich nur: Gute Unterhaltung! Wie ist der Rang gestaltet? Der Zuschauerraum ist nun so umgebaut, dass die Sitze bis zur hinteren Wand reichen. Es gibt also nur noch rechts und links einen seitlichen Rang. Hier sind Plätze für Rollstuhlfahrer und gehbehinderte Zuschauer untergebracht, mit zur Bühne gedrehten Theatersesseln. Ändert sich etwas an der Backstage-Situation? Gibt es mehr Möglichkeiten auch fürs Bühnenbild? Also auf der Bühne und der Hinterbühne ändert sich für uns weniger, da wir natürlich an die Architektur des Hauses gebunden sind und die Bühne nicht ein­ fach vergrößert oder erweitert werden kann. Aber das wussten wir ja schon vorher! Dafür werden wir ver­ suchen, noch innovativer, noch interessanter und noch leidenschaftlicher unser Publikum mit auf die Reise in wunderschöne Geschichten zu nehmen. Der fahrbare Orchestergraben gibt uns aber viel mehr Gestaltungs­ möglichkeiten des Bühnenbilds, was sich dann schon in meiner ersten Inszenierung von »Sweeney Todd« widerspiegeln wird. Somit können wir dann auch auf eine große Bühne vor dem Vorhang zurückgreifen, denn der Orchestergraben lässt sich nun blitzschnell nach oben fahren.

»Der fahrbare Orchestergraben gibt uns aber viel mehr Gestaltungsmöglichkeiten des Bühnenbilds, was sich dann schon in meiner ersten Inszenierung von ›Sweeney Todd‹ widerspiegeln wird.«

Wann kommt das beliebte Hit-Musical »Kein Pardon« wieder – wann darf der lustige Glückshase das neue Haus betanzen? Nach diesen langen Entbehrungen in der CoronaKrise, der langen Theaterschließung aufgrund der Pandemie und des Umbaus, und der damit verbundenen Lust auf Live-Performance und Show, wird auch der lustige Glückshase das neue Haus in der Spielzeit 21/22 wieder bespaßen. Und was meine Rolle als Heinz Wäscher in dem Musical »Kein Pardon« angeht, muss ich wohl den Satz »Isch kann so net arbeite« umschreiben und ausrufen: »So kann isch arbeite !!!!«

Thomas Hermanns, Autor des »Kein Pardon«-Musicals


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DR E IKL ANG # SPEZIAL

Z U GABE

Fun d s tüc k e

Was uns sonst noch alles über den Weg lief

CD

ZAHLEN

BUCH

Kevin Clarke, Marie-Theres Anrborn, Thomas Trabitsch (Hrsg.) »Die Welt der Operette. Frivol, erotisch und modern« Brandstätter Verlag Wien 2011

Nico Dostal »Prinzessin Nofretete« Rondeau Production

266

Anzahl der Vorstellungen von »Zauberer von Oss« in der Musikalischen Komödie JA H R ES TAG

12. Oktober 2021 Vor 50 Jahren war die Ur­­aufführung des Musicals »Jesus Christ Superstar«

BUCH

Leonhard Czernetzki, Doris Fischer »150 Jahre Operette in Leipzig« Leipzig 2009 CD JA H R ES TAG

3. September 2021 Vor 75 Jahren starb Paul Lincke

Lucy Simon / Michael Weller / Michael Korie / Amy Powers »Doktor Schiwago« Hitsquad Records 2019

WO RT E

DV D

Die Prinzen »Eine Nacht in der Oper« RCA

Mit dem Orchester der Musikalischen Komödie musizieren zu dürfen, ist mir nicht nur eine Ehre, sondern ein ganz großes Vergnügen! Robert Stolz


ZUGABE G L Ä N Z E N D E D E TA IL S III

Der Stuck ist nicht ab – sondern vergoldet.

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DR E IKL ANG # SPEZIAL

Z U GABE IM PR ES S UM

Herausgeber Oper Leipzig Intendant und Generalmusik­direktor Prof. Ulf Schirmer (V. i. S. d. P.)

Du si e hst a u s, wi e ich m ich f ü h l e  …

Interimistische Verwaltungsdirektion Cornelia Pauli, Dittmar Demel Redaktion Uwe Möller, Torsten Rose, Till Schröder (formdusche), Evelyn Richter Texte Thomas Hermanns, Dr. Christian Geltinger, Gudula Kienemund, Till Schröder, Bettina Volksdorf Grußworte Grußworte Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch, Ober­bürgermeister Burkhard Jung, Bürger­meisterin und Beigeordnete für Kultur Dr. Skadi Jennicke, Bürgermeister und Beigeordneter für Finanzen Torsten Bonew, Intendant und Generalmusikdirektor Prof. Ulf Schirmer, ehem. Verwaltungsdirektor Ulrich Jagels Wir danken allen, die zur Festschrift beigetragen haben Jan Ammann, Wolfgang Brauer, Hana Burkhardt, Michael Forster, Anke Grundmann, Kristin Hampel, Norbert Kaschel, Tobias Künzel, Volker Längrich, Martin Lukas, Mirko Mahr, Isabel Maté, Angela Mehling, Katherine Mehrling, Michael Raschle, Hendrik Reichardt, Cornelia Rosenthal, Gero Schmidt, Frank Schmutzler, René Scipio, Wera Stein, Henriette Störel, Stephan Wünsch Fotos Andreas Birkigt (S. 14), Sandra Blume (S. 26 oben), Christian Hüller (S. 19), Justen Fotografie (S. 18), Kirsten Nijhof (S. 1, 5, 6 Hintergrund, 16, 21, 28/29, 31, 52, 57 oben, 59, 60), Stadt Leipzig/Michael Bader (S. 15), Tom Schulze (S. 3, 6 kleines Foto, 9, 20, 21, 26 unten, 30 unten rechts, 54 – 56), Jan Welchering (Titel, 38 – 51), Wolfgang Witt (S. 22 – 25, 27) // Privat/Agentur (S. 30) // Archiv (S. 32 – 37) Illustrationen S. 10 – 13, 53, formdusche Konzeption & Gestaltung formdusche, Berlin Druck Löhnert Druck, Markranstädt Urheber, die nicht ermittelt werden konnten, werden zwecks nachträglicher Rechteabgeltung um Nachricht gebeten. Die Oper Leipzig bemüht sich um eine geschlechter­gerechte Sprache. Auch wenn zur Verbesserung des Leseflusses in Einzelfällen das generische Maskulinum verwendet wird, schließen wir ausdrücklich alle anderen Geschlechts­identitäten mit ein.

… auf dem Weg zur ersten Vorstellung in der neuen »MuKo«. Andreas Rainer und Zodwa Selele in Bernsteins »On the Town«.

S E RV ICE

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