onrail Ausgabe 2/2013

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Grottengut L

Fotos: mauritius images/age, Chur Tourismus, Maison Cailler, ST/swiss-image.ch/Valais Tourism, Ticino Turismo, Verlag Orell Füssli, swiss-image.ch/Christof Sonderegger

Wassermarsch W

asserleitungssysteme, Bisses genannt, haben im Wallis große Tradition. Suonen (Bewässerungskanäle) transportierten das Wasser auf abenteuerlichen Wegen in die trockenen Zonen der sonnigen Walliser Hänge: entlang von Felswänden, durch Eisenkanäle und Steintunnel. Heute führen wunderschöne Wanderwege entlang dieser historischen Wasserläufe. Sehenswert ist auch das neue Walliser Suonenmuseum in Botyre (Gemeinde Ayent).

www.musee-des-bisses.ch, www.myswitzerland.com/de/wandern-­ entlang-der-suonen-im-wallis.html

ange vor der Erfindung des Kühlschranks kannten die findigen Tessiner eine Methode, Lebensmittel und Wein auch während der größten Sommerhitze kühl zu lagern: die Grotti. Im Lauf der Zeit verwandelten sich diese Felshöhlen in rustikale Gaststätten, wo im Freien unter schattenspendenden Lauben lokale Gerichte in urig-gemütlichem Ambiente aufgetischt werden. Mittlerweile sind die Grotti zum Inbegriff für Tessiner Gastfreundschaft und Geselligkeit geworden.

www.gastronomia.ticino.ch

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lesens­werte Tipps Grotto Borei, Tessin

Zeichen an der Wand W

uchtige Mauern, tiefe, blumengeschmückte Fensterfluchten und Rundbogen­ tore sind typische Merkmale eines Engadiner-Hauses. Einzigartig sind die Sgraffiti auf den verputzen Fassaden: Diese traditionelle Handwerkstechnik kam im 16. Jahrhundert aus Italien ins Engadin (sgraffiare bedeutet kratzen). Die eingeritzten Sprüche, Muster und Zeichnungen wirken nicht mit ihrer Farbe, sondern dank einem ausgeklügelten Spiel von Licht und Schatten. Sie prägen auch das Ortsbild des preisgekrönten und heimatgeschützten Dorfes Guarda im Unterengadin. Hier hat Altes und Bewährtes Bestand – und ändert sich doch: So entstehen in der Dorfschmiede von Thomas Lampert jetzt keine Hufeisen mehr, sondern zeitgemäßes Kunsthandwerk, Messer und Möbel. www.scuol.ch/guarda, www.guarda.ch

Radler-Rast im typischen Engadiner Dorf Guarda

Wer kennt sie denn wirklich, die Schweiz und ihre Bewohner? Der deutsche Journalist und Autor Wolfgang Koydl kannte auch nur die gängigen Klischees wie Schokolade, Uhren und Banken, bis er mit seiner Familie im Sommer 2011 in die Eidgenossenschaft übersiedelte. Das war der Beginn einer Serie umfangreicher Selbstversuche im unbekannten Alpenland: Er versuchte das Alphorn zu blasen, das Wetter zu schmöcken, ohne Geld eine Luxusuhr zu kaufen, molk Kühe, lernte jodeln und marschierte mit Bernhardinern durch die Berge. Kurzum: Er hat der Schweiz auf den Puls gefühlt – und berichtet im jüngst erschienen Büchlein „33 Dinge, die man in der Schweiz unbedingt getan haben sollte“ launig darüber. Großer Lesespaß! Verlag Orell Füssli, 15,40 Euro 13

Persönliches Exemplar von t.harrer@bohmann.at, alle Rechte vorbehalten. Nutzungsbedingungen unter www.kiosk.at


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