Offenblatt 44 2012

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Nr. 44, 22. Dezember 2012

ihre bürgerzeitung

Vögel mit gelben Leibchen

www.offenburg.de strassenraum

„Nachteulen“ als Vermittler am Abend in der Stadt unterwegs / Ehrenamtliche gesucht

Klimaschutz und die stetige Verteuerung des Öls zwingen Kommunen dazu, sich über die Mobilität der Zukunft Gedanken zu machen. ❚ Seite 5 Freizeitbad

Der Gemeinderat hat mit großer Mehrheit den Startschuss zum städtebaulichen Wettbewerb des neuen Freizeitbads gegeben. ❚ Seite 4

Die Nachteulen sind gut ausgerüstet für ihren Einsatz im Offenburger Nachtleben.

Schon von Weitem sind die beiden Personen mit ihren leuchtend gelben Leibchen in der Dunkelheit des Abends zu sehen: zwei sogenannte Nachteulen, die in der Stadt unterwegs sind, um als Vermittler in Konfliktsituationen einzugreifen. Seit 2008 gibt es im Rahmen der Alkohol- und Drogenprävention das Gemeinschaftsprojekt der Stadt Offenburg, dem baden-württembergischen Landesverband für Prävention und Rehabilitation und der Polizeidirektion Offenburg. Dabei sind die Nachteulen keine Hilfspolizei oder Ersatz-Sozialarbeiter, erzählt Marcel Karow, Jugend-Streetworker der Stadt. „In erster Linie geht es darum, Kontakt zu den Jugendlichen aufzunehmen, die Unterstützung oder Hilfestellung benötigen, sei es aufgrund von Konfliktsituationen oder zu hohem Alkoholkonsum.“ Allerdings, betont Karow, gibt es die als „Koma-

Saufen“ in anderen Städten bekannte Entwicklung unter den jungen Menschen in Offenburg nicht. „Aber es geht eben auch darum, Zivilcourage zu zeigen und vielleicht sogar zu fördern, außerdem als Brücke zu fungieren zwischen den Generationen, die sich im Nachtleben nicht immer ganz verständnisvoll begegnen.“

Sicherheitsgefühl Die Resonanz auf die Nachteulen ist durchweg positiv: Wo die Zweierteams auftauchen, tragen sie zum Sicherheitsgefühl bei, gerade bei Großveranstaltungen wie dem „Kappeobend“ während der Fasnacht oder dem Ortenauer Weinfest. Und ausgerüstet mit Traubenzucker, Wasserflaschen, einem Erste-Hilfe-Set und anderen nützlichen Utensilien können sie im Notfall auch mit mehr als nur guten Worten helfen.

Foto: Schoch

Um die Einsätze der Nachteulen auszuweiten, sucht die Stadt nun volljährige Ehrenamtliche, die bereit sind, am Wochenende oder zu bestimmten Veranstaltungen in der Stadt unterwegs zu sein. Karow: „Natürlich sind junge Leute näher an den Feiernden dran. Aber Nachteule kann jeder werden, unabhängig vom Alter.“ Vor ihrem ersten Einsatz werden die Interessierten geschult – vom Erste-HilfeKurs bis zum Gesprächsführungslehrgang. Dann werden sie zunächst mit den erfahrenen Nachteulen eingesetzt, bevor sie selbst mit den gelben Leibchen und dem großen Rucksack mit den Notfall-Utensilien durch die Offenburger Nacht ziehen. Wer sich für die ehrenamtliche Tätigkeit als Nachteule interessiert, kann sich per E-Mail an den städtischen Jugend-Streetworker Marcel Karow (marcel.karow@offenburg.de) wenden.

Weihnachtszeit Das OFFENBLATT geht in die Weihnachtspause. Die nächste Ausgabe erscheint am Samstag, 12. Januar 2013. – Das Team wünscht allen Lesern ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr!


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