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Eine Feuerwehrfrau aus großer Leidenschaft

Mit Leib und Seele: Julia Suckrow hat das richtige Ehrenamt für sich gefunden

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Seit Dezember 2021 gehört Julia Suckrow (25), Studentin an der Hochschule Offenburg, der Feuerwehr Offenburg an. Sie ist der Einsatzabteilung Mitte am Kestendamm zugeordnet, nahe ihres Wohnorts beim Landratsamt. Im OFFENBLATT gibt sie einen Einblick in das Ehrenamt der Feuerwehrfrau.

Über ihren Freund ist Julia Suckrow zur Freiwilligen Feuerwehr gekommen. Ein Übungsabend genügte und zwei Tage später unterschrieb die gebürtige Stuttgarterin den Aufnahmeantrag. „Ich wurde hier herzlich aufgenommen. Der Zusammenhalt und die Kameradschaft haben mir sofort gefallen“, blickt die 25-Jährige zurück. Nach der Grundausbildung mit dem

Ausbildung

Kennenlernen der verschiedenen Gerätschaften, einem Erste-HilfeKurs und den rechtlichen Grundlagen was wann zu tun ist, schloss sich ein Sprechfunker-Lehrgang für die junge Frau an. Doch auch damit ist die Ausbildung noch nicht abgeschlossen.

Aktuell befindet sich die Studentin der Biomechanik im zweiten Teil der Truppmannausbildung. Die Truppmann-Funktion ist das Fundament aller Arbeit im Feuerwehrdienst. Das Erlernte befähigt zur Übernahme von Tätigkeiten im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz und muss gefestigt und vertieft werden.

Seit Ende April 2022 darf sie bei den Einsätzen mitfahren. Nach rund einem Jahr hat die Feuerwehrfrau bereits 115 Einsätze hinter sich. Beeindruckend und zugleich herausfordernd war für sie der Brand von sechs Reihenhäusern in Albersbösch Mitte Mai vergangenen Jahres. 161 Einsatzkräfte der Feuerwehren Offenburg, Schutterwald, Lahr und Kehl waren mehrere Stunden lang vor Ort. „Mit zehn Stunden mein bislang

Reiner Spraul stellt aus

In der Ausstellungsreihe „Kunst kommt“ laden die Abteilung Bürgerschaftliches Engagement, Ehrenamt und Beratung der Stadt Offenburg sowie Gastgeber PaulGerhardt-Werk e. V. am Dienstag, 9. Mai, um 19 Uhr zur Vernissage mit dem Künstler Reiner Spraul ins Paul Gerhardt Werk ein.

Mit Spraul präsentiert sich ein Maler der alten Schule, dessen Begabung bereits von Altmeister Sepp Linder erkannt wurde und der ihm lebenslang Mentor war.

Wie seinerzeit üblich, durchlief Spraul die gestrenge Schule des Kopierens. Dabei war ihm besonders das Vermitteln eigener Farbeindrücke – in der Regel intensiver als die Originalfarben – bei der Wiedergabe wichtig.

längster Einsatz“, erinnert sich Suckrow. „Vieles, was ich aus Übungen kannte, konnte ich in diesem Großeinsatz in die Praxis umsetzen.“ Standrohr setzen und Leiter stellen, von außen mit Wasser löschen sowie anderen Atemschutztrupps zuarbeiten. Tätigkeiten, die mittlerweile zu ihrem Aufgabengebiet gehören. Auch das Bedienen von hydraulischen Geräten wie Spreizer und Schere, die beispielsweise zum Öffnen von Autos verwendet werden, sei ein beeindruckendes Gefühl. Man sieht direkt, ob es funktioniert wie man geplant hat, erzählt sie mit leuchtenden Augen. „Im Studium bin ich voll in der Theorie, hier im Ehrenamt sehe ich die Erfolge meines Handelns sofort.“

Wie viel Engagement jeder Einzelne mitbringt, das heißt, wie viel Zeit er in das Ehrenamt investieren will, bleibe jedem selbst überlassen. Einmal die Woche ist jedoch

Hand in Hand

Übungsabend für alle, eine Pflichtveranstaltung, auch für die Erfahrenen. „Bei Einsätzen müssen wir ja Hand in Hand arbeiten; da muss jeder Griff sitzen“, erklärt Suckrow. Zu den Themen gehören unter anderem Gebäudebrand, technische

Hilfeleistung oder Grundlagenkenntnisse über Gerätschaften. Sie selbst sei viermal in der Woche aktiv, da sie sich noch bei der Jugendfeuerwehr als Betreuerin engagiert und sich derzeit auf das Leistungsabzeichen in Bronze vorbereitet, eine Voraussetzung für die Truppführer-Ausbildung. Jede Schulung vernetzt sich mit der nächsten, so wie aus vielen einzelnen Bewegungen ein komplexer Bewegungsablauf wird, zieht die 25-Jährige eine Parallele zu ihrem Studium an der Hochschule Offenburg.

Am meisten gefällt ihr, dass das Ehrenamt sehr vielseitig und jeder Einsatz individuell sei – und man lerne seine eigenen Grenzen kennen. „Niemandem ist gedient, wenn ich mich nicht fit fühle und dennoch in einem brennenden Haus zu löschen versuche. Der eigene Schutz und der des Kameraden kommt immer zuerst!“, erklärt sie. Faszinierend findet sie, dass man auf sehr verschiedene Menschen innerhalb der Feuerwehr trifft und dennoch der Zusammenhalt einzigartig ist. „Was man für die Feuerwehr auf jeden Fall mitbringen sollte, ist Motivation und die Bereitschaft, tatkräftig anzupacken!“, erklärt Julia Suckrow.

Neben seinem Studium und der späteren beruflichen Tätigkeit als Zahnarzt intensivierte er sein privates Malstudium – hier vor allem der Impressionisten – und wandte sich endlich eigenen Motiven zu, die sich vornehmlich aus Landschaften und Blumenstillleben rekrutierten und detailverliebt, ausdrucksstark und in brillanter Ausführung erstellt wurden.

Die Ausstellung zeigt neben regionalen Winterlandschaften und Aquarellen vor allem einen Ausflug in das menschenleere Venedig im Jahr 2020. Gerade diese Bilder vermitteln ein Innehalten, das in Venedig nur äußerst selten zu erleben ist. Ansichten des Canale Grande oder der Ponte Rialto zeigen dabei die Einzigartigkeit dieser Stadt – eine gediegene Eleganz in nahezu völliger Harmonie zwischen Palästen und Meer. Diese Serie kann ebenfalls in der KUNSTkommt Onlinegalerie betrachtet werden (https://seniorenbuero-offenburg.de/angebote/online-angebote/kunstkommt/ reiner-spraul-stille-in-venedig/).

Darüber hinaus widmet Spraul unfertigen und skizzenhaften Arbeiten großer Meister, von Cézanne bis Hopper, eine besondere Aufmerksamkeit.

Vernissage am Dienstag, 9. Mai, um 19 Uhr im Foyer der geriatrischen Rehabilitationsklinik. Zu sehen bis zum 11. September, täglich von 9 bis 18 Uhr.

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