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Canvas22 bleibt in eigener Regie

Haupt- und Bauausschuss einstimmig für Vorschlag der Verwaltung – Architekturwettbewerb für Kreativ-Kita

Der Umbau des alten Schlachthofs zum Kultur- und Kreativwirtschaftszentrum Canvas22 soll in Eigenregie der Stadt erfolgen. Das beschloss der Hauptund Bauausschuss des Gemeinderats am Montag mit einstimmigem Votum.

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Vom Tisch sind damit die Varianten, die Umsetzung des Vorhabens einem privaten Investor oder einer noch zu gründenden Projektgenossenschaft zu überlassen. Die Stadt hätte in diesem Fall das Gebäude gegen Zahlung von Miete genutzt.

Für die jetzt beschlossene Empfehlung machte Finanzbürgermeister Hans-Peter Kopp vor allem wirtschaftliche Gründe geltend. Gegenüber dem Mietmodell entstehe der Stadt nach jetzigen Preisen nach 40 Jahren perspektivisch ein Vorteil von 6,6 Millionen Euro.

Flexibilität

Ein weiterer Vorteil sei die größere Flexibilität: Bleibe das Projekt zur Gänze in städtischer Hand, könne man bei Bedarf flexibel vorgehen und erst einmal einzelne Abschnitte fertigstellen oder auch die Planungen kurzfristig noch einmal ändern.

In der Fraktionsrunde stieß die Lösung einhellig auf Zustimmung. Andrea Thomann (Grüne) bekräftigte: „Es ist richtig, dass das Projekt nicht nach außen gegeben wird.“ Werner Maier (CDU) ergänzte: „Gut, dass die Stadt die Sache in die Hand nimmt.“ Stefan Konprecht (Freie Wähler Offenburg) formulierte: „Die Entwicklung eines solchen Juwels gibt man nicht aus der Hand!“

Loretta Bös (SPD) schloss sich dem an, mahnte aber für den Fall

Debatte um Grundschule

Eine emotionale Debatte gab es im Haupt- und Bauausschuss um den Umgang mit der Weingartenschule in Zell-Weierbach. Die Grundschule wird sich mit der künftigen neu gebauten Erich-Kästner-Realschule einen Campus teilen.

Auslöser war eine Formulierung in der Verwaltungsvorlage zum Schulstandort Zell-Weierbach, in der verschiedene Varianten der Umsetzung zur Abstimmung standen. Danach soll die Weingartenschule saniert werden. Mehrere Ausschussmitglieder störten sich jedoch an der Formulierung „nach Eingang des Zuwendungsbescheids“ im Beschlussvorschlag.

Die Sanierung müsse notfalls auch ohne Fördermittel erfolgen, forderte Maren Seifert (Grüne). Willi Wunsch (CDU), gleichzeitig auch Ortsvorsteher von Zell-Weierbach, nannte die Vorlage „ein rotes Tuch“. Dem schloss sich Mario Vogt (FWO) an. Die Vertreter*innen von SPD, Martina Bregler, FDP, Thomas Bauknecht und AfD, Taras Maygutiak, betonten dagegen, die Fördermittelfrage sei nicht Beschlussgegenstand.

Nach einem klarstellenden Statement von Oberbürgermeister Marco Steffens wurde die Verwaltung schließlich einstimmig mit der Projektierung beauftragt.

von Kostensteigerungen oder Rezession einen „Plan B“ an. Thomas Bauknecht (FDP) beschied knapp: „Ich bin für Eigenregie.“

Das traf auch für Taras Maygutiak (AfD) zu, der aber kritisierte: „Ursprünglich haben wir über Kreativwirtschaft und Startups geredet und nicht über einen Kulturbereich mehr.“

Bestandteil des Beschlusses war auch der Neubau einer siebengruppigen Kreativ-Kita hinter dem Hauptgebäude. Hierzu soll die Stadtverwaltung einen Architekturwettbewerb durchführen, der auch das ehemalige Schalthaus einschließt. Zu dessen Nutzung zeichneten sich in der Diskussion bereits unterschiedliche Vorstellungen ab. Unter anderem gebe es die Idee eines kreativen Austauschs von Kita und KünstlerAteliers, erläuterte Bürgermeister Kopp.

Konzept für Tafel

Weiterhin erteilte der Ausschuss der Verwaltung den Auftrag, einen Vorschlag für die Unterbringung des derzeit am östlichen Geländerand angesiedelten Tafelladens zu machen und diesen mit dem Verein Tafel Offenburg e.V. abzustimmen.

Ausgeklammert von der Beschlussfassung wurde der von der Verwaltung angeregte Verkauf des an der westlichen Grundstücksgrenze stehenden ehemaligen Pumpenhauses, etwa als Entrée eines künftigen Ensembles von Wohn- und Bürogebäuden. „Das wäre eine Verschiebung weg von der Kultur hin zur Wirtschaft“, monierte Andrea Thomann. Der frühere Schlachthof solle seinen Charakter erhalten und nicht übersaniert werden.

Wettbewerb zur LGS

„So offen wie möglich“ soll die erste Phase für den Wettbewerb zur Landesgartenschau 2032 gestaltet sein, erläuterte Bürgermeister Oliver Martini am Montag vor dem Haupt- und Bauausschuss.

Bevor es losgehen kann, sind noch der genaue räumliche Umfang sowie die angrenzenden Bereiche wie der neue Sportpark Süd zu bestimmen, für den es einen eigenen Architekturwettbewerb gibt. Mit unterschiedlichen Akteuren abzustimmen, sind weiterhin u.a. der Radschnellweg nach Gengenbach, die Eisenbahnüberführung mit neuem Bahnhalt, die Entwicklung des Burda-Areals mit

Anbindung zur Kinzig und der Hochschul-Campus.

Wenig Spielraum für Wettbewerbsteilnehmer*innen wird es bei der Renaturierung des Kinzigbetts einschließlich der Vorlandes geben. Die erfolgt durch das Regierungspräsidium Freiburg. Lediglich zur Dammverlegung und zur Ausgestaltung der Parkanlage sind ihre Vorschläge gefragt.

Mit der Durchführung des Wettbewerbs ist bereits das Büro „arc. grün.landschaftsarchitekten.stadtplaner.gmbh“ beauftragt. Der Ausschuss gab der Verwaltung nun grünes Licht, den Auslobungstext zu entwerfen.

Abteilung Digitalisierung