ÖTK Klubmagazin 2/2014

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zentrale•berichte

nr.2/2014

zentrale nachrufe Heinz Ilming Mit großem Bedauern mussten wir erfahren, dass unser Mitglied Prof. Mag. Heinz Ilming am 13. Jänner 2014 verstorben ist. Ilming, der bereits 1949 dem ÖTK beigetreten war und hier die Bergsteigerschule absolvierte, entwickelte sich schon bald zu einem ausgezeichneten Bergsteiger, dessen Interesse sich zunächst auf Eistouren konzentrierte, weshalb er 1953 auch in die Bergsteigergruppe aufgenommen wurde. Er trat auch als Führer in unserer Bergsteigerschule in Erscheinung und hat auch einmal einen Eiskurs geleitet. Bald jedoch begann er sich auch der Höhlenforschung zu widmen. Er trat dem Verein für Höhlenkunde bei und war schon bald an den großen Forschungsprojekten dieser Vereinigung beteiligt. Er interessierte sich sehr für die Erforschung der Dachstein-Mammuthöhle, aber auch bei Vorstößen in den Höhlen Niederösterreichs (z. B. Hochkarschacht, Trockenes Loch u. a.) war er dabei. Gemeinsam mit Max H. Fink erkundete er 1960 die eingangsnahen Teile der Höhle beim Spannagelhaus („Spannagelhöhle“). Als diese Höhle 1994 als Schauhöhle eröffnet wurde, hielt Ilming sowohl als Verbandspräsident als auch als Vertreter des ÖTK die Festansprache. Er war Ehrenpräsident des Verbands österreichischer Höhlenforscher und konnte auf eine mehr als zwei Jahrzehnte dauernde Tätigkeit als Präsident dieser Organisation zurückblicken. Er wurde deshalb mit dem „Goldenen Höhlenbären“ ausgezeichnet. Ilming, der am 16. November 1932 geboren wurde, ist im 82. Lebensjahr in Mödling verstorben. Gerhard Schirmer

Hubert Trimmel Wie wir kürzlich erfahren haben, ist unser Mitglied Univ.Prof. Dr. Hubert Trimmel, der am 12. Oktober 1924 in Wien geboren wurde, am 15. Dezember 2013 verstorben. Trimmel, der bereits 1941 dem ÖTK beigetreten war, promovierte 1950 zum Doktor der Philosophie. Von 1951 bis 1956 war er als Professor an den Bundesrealgymnasien in Wien 18 und Wien 20 tätig, doch bald zeigte sich sein besonderes Interesse für die Karst- und Höhlenforschung. Er war Mitbegründer des Verbands österreichischer Höhlenforscher, wobei er bis 1974 als dessen Generalsekretär und von 1971 bis 1979 als dessen Vizepräsident in Erscheinung trat. Er war maßgeblich am Aufbau eines einheitlichen österreichischen Höhlenverzeichnisses beteiligt und sorgte nahezu 50 Jahre als verantwortlicher Schriftleiter für die Herausgabe der Zeitschrift „Die Höhle“. Von 1969 bis 1993 war er Generalsekretär und bis 1997 Präsident der Internationalen Union für Speläologie (UIS), danach deren Ehrenpräsident, er war aber auch Ehrenpräsident des Verbands österreichischer Höhlenforscher sowie Ehrenmitglied

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der Österreichischen Geographischen Gesellschaft. 1979 entstand im Rahmen des Naturhistorischen Museums Wien das „Institut für Höhlenforschung (Speläologisches Dokumentationszentrum)“, zu dessen Leiter er bestellt wurde. Seine zahlreichen wissenschaftlichen Werke umfassen an die 600 verschiedene Titel. Folgende Auszeichnungen hat Dr. Trimmel für sein wissenschaftliches Wirken erhalten: Silbernes Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich (1984), Goldener Höhlenbär des Verbands österr. Höhlenforscher (1984), Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst der Republik Österreich (1990), Dr.-Benno-Wolf-Preis des Verbands der deutschen Höhlen- und Karstforscher (1996), Goldenes Doktordiplom der Universität Wien (1999), „NaturschutzUrgestein“ des Umweltdachverbandes Wien (2003), erster Preisträger des „Friedrich-Simony-Welterbepreises des UNESCO-Welterbegebiets Hallstatt – Dachstein – Salzkammergut“ (2007). In diesem Zusammenhang soll auf unsere ÖTZ vom Oktober 2004 verwiesen werden, wo Dr. Trimmel auf Seite 166 über seine erste Raxtour schreibt und ihm auf Seite 167 zu seinem 80. Geburtstag gratuliert wurde. Gerhard Schirmer

Hilde Six Im späten Sommer 2013 rief mich Hilde noch an, um scherzhaft mitzuteilen, dass sie zu den Herbstveranstaltungen wohl eher nicht kommen werde, denn ihre seit Jahren besiegt vermeinte Krankheit sei zurück und mache ihr ziemliche Probleme, die ihr aber selbst im Verlauf der folgenden Monate stimmlich nichts anhaben konnten. Schwelende Hoffnung war leider unbegründet, Hilde verstarb am 16. Dezember 2013 im 82. Lebensjahr und wurde am Friedhof Ottakring zur letzten Ruhe geleitet. Selbst im Tode noch zuvorkommend, ließ sie den Trauergästen ausrichten, dass der Weg zu ihrer Grabstätte ziemlich steil sei und gehbehinderte Personen im Trauerzug nicht mitzugehen bräuchten. Hilde war seit ihrem 17. Lebensjahr im Jahr 1948 hauptamtliche Mitarbeiterin in der Geschäftsstelle der Zentrale des ÖTK, zuletzt bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1986 Kanzleileiterin der ÖTK-Zentrale. Unermüdlich bei jeder Witterung mit ihrem Gatten Engelbert – den sie auch beim ÖTK kennengelernt hatte – in den Bergen zwischen den Kletterfelsen im Wienerwald, den Dolomiten, bis in die Westalpen aktiv und durch ihre guten Kenntnisse der europäischen Gebirge als extreme Bergsteigerin in Fels und Eis als Ratgeberin in alpinen Belangen, war Hilde aber auch durch ihre charakterlichen Vorzüge ein Vorbild als Anlaufstelle in allen menschlichen und fachlichen Belangen unseres Klubs. Selbst als Pensionistin war Hilde regelmäßig bei den Mitgliederversammlungen und Veranstaltungen im Klubhaus stets dabei, plauderte mit den früheren Kameraden, hatte am aktuellen Klubgeschehen reges Interesse und war mir oft Gesprächspartnerin mit beruhigenden und aufmunternden Worten, aber auch so mancher Anekdote aus vergangenen ÖTK-Zeiten. Hilde wird uns fehlen, durch ihre menschliche besondere Art und ihr Auftreten aber unvergessen bleiben. Hannes Resch


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