Ferienmagazin Oberlausitz 2018

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Lehndorf

Bautzen

Kulinarischer Genuss im Gewölbe Sorbische Tradition und erlesene Speisen verbinden sich im „Wjelbik“ Schlangenkönig, Mittagsfrau und Wassermann – das farbenfrohe Fensterbild im Restaurant „Wjelbik“ zeigt wundersame Gestalten. Sie stammen aus der sorbischen Sagenwelt und sind ein schöner Blickfang im eindrucksvollen Gewölbe aus Granitsteinen. Der Maler Martin Nowak-Neumann illustrierte die Geschichten einst in unverwechselbarem Stil. Nach seinen Vorlagen ließen die Wirtsleute des „Wjelbik” das bezaubernde Bild entwerfen, das seit 2012 ein halbrundes Fenster in der Gaststube schmückt. Zusammen mit der stilvoll-modernen Einrichtung verleihen die Ganz in Familie: Stefan Mahling mit Enkelin Matilda, Schwiegersagenhaften Darstellungen dem sohn Thomas Lukasch und Tochter Monika (v.l.n.r) Raum ein stimmungsvolles Ambiente. Es passt zum Konzept des Hauses, das tradi- zusammen mit ihrem Mann führt. Als Küchenchef des Restaurants kreiert Thomas Lukasch mit vortionsbewusst mit ausgezeichneter Küche lockt. Restaurantleiterin Monika Lukasch serviert in sor- zugsweise regionalen Zutaten erlesene Speisen, um bischer Tracht. Ihr Erscheinungsbild ist keineswegs den Gästen unvergessliche Gaumenfreuden zu bezur Schau gestellt, da sie von Geburt an Sorbin ist. reiten. Traditionelle Spezialitäten wie das Sorbische Von ihren Eltern übernahm sie das „Wjelbik”, das sie Hochzeitsessen finden sich auch auf der Karte. Da-

Sorbisches Restaurant „Wjelbik” Kornstraße 7, 02625 Bautzen-Budysˇin D/3 Tel./Fax +49 3591 42060 Sorbisches Hotel „Dom-Eck“ Breitengasse 2, 02625 Bautzen-Budys dysin ˇin Tel. +49 3591 501330 info@wjelbik.de, www.wjelbik.de

„Ich kenne hier jeden Baum” Wie Rainer Kubitz aus Lehndorf sorbische Historie lebendig macht zen war.“ Eine weitere Schranke vor dem Haus ist mit einer Zollbeamten-Figur Markenzeichen der Gaststätte. „Ist die Schranke oben, haben wir geöffnet“, schmunzelt der Wirt, der die „Linde“ in 3. Generation führt. Viele seiner Geschichten klingen nach heiler Welt. „So heil ist die Welt hier nicht immer. Aber unsere Gäste sagen auch, dass die Menschen in der Oberlausitz anders sind. Und dazu stehe ich!“ Tipps: E 14 Fremdenzimmer E Vereinszimmer E Biergarten E Saal für Hochzeiten, Reisegesellschaften, Tagungen E Anlage rollstuhlgerecht E Sorbischer Nachmittag für Gruppen ab 35 Personen mit Rundfahrt, traditionellem Essen sowie Bauernkuchen und Kaffee E Ostereiermalerin in sorbischer Tracht

Christine und Rainer Kubitz an der Zollschranke Zollschranke. Das ist kein Zufall: „Sie erinnert an die Zeit, als unser Gasthaus vor über 100 Jahren Zollstation zwischen den Amtsbezirken Kamenz und Baut-

Familienhotel „Zur Linde” OT Lehndorf, 01920 Panschwitz-Kuckau C/3 Bautzener Straße 1 (ca. 15 km vor Bautzen), Tel. +49 35796 96328 info@gasthaus-lehndorf.de www.gasthaus-lehndorf.de

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Weißes Trachtenhemd, strahlendes Lachen und ein fröhliches „Witaj´ ce k nam“, zu deutsch: Herzlich willkommen! – so begrüßt Rainer Kubitz Gäste seines Sorbischen Nachmittags. Wohl kein Zweiter kann Tradition und Historie der Sorben so lebendig vermitteln, wie der Wirt des Familienhotels „Zur Linde“ in Lehndorf. „Ich ging hier zur Schule, kenne jeden Apfelbaum und jede Kirchturmspitze – da möchte dann schon was rüberkommen“, lacht der sympathische Sachse. Ganz nach altem Sorben-Brauch empfängt er zum Traditionsnachmittag mit Brot und Salz. Der nächste Höhepunkt folgt sogleich: „Wir tischen das Hochzeitsmenü, sozusagen unser sorbisches Nationalgericht, auf: Eierstandsuppe, gekochte Rinderbrust mit frisch geriebenem Spreewaldmeerrettich und Brot“, verrät Rainer Kubitz. Dann startet eine zweistündige Bustour durch die sorbische Lausitz, auf der Gäste Geschichten erfahren, die in keinem Reiseführer stehen! Die zwei Stunden vergehen wie im Flug. Auch weil Rainer Kubitz keine steifen Referate hält, sondern locker plaudert, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Doch nicht nur der Sorbische Nachmittag, auch das Wirtshaus selbst lohnt den Besuch. Da wäre zum einen die Speisekarte, die original zubereitete sächsische Hausmannskost verspricht. Zum anderen überraschen Gäste Grammophon, Spinnrad und Öfen von anno dazumal. Schräg überm Tresen hängt eine original erhaltene

bei kommt gekochtes Rindfleisch mit Meerrettichsoße, Gemüse und Kartoffeln auf den Tisch. Einen kleinen Einblick in die sorbische Sprache geben die Servietten, die an jedem Platz liegen. Einige Worte mit deutscher Bedeutung lassen sich darauf nachlesen. „Wjelbik“ heißt im Sorbischen so viel wie „Gewölbe“. Die rund 600 Jahre alten Grundmauern des tonnenförmigen Gastraumes gehörten einst zum Haus eines wohlhabenden Bürgers, der wohl das Recht zum Bierbrauen besaß. Monikas Vater Stefan Mahling führt das Hotel „Dom-Eck“. Das Haus mit zwölf Einzel- und Doppelzimmern liegt nur wenige Schritte vom Restaurant entfernt.

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