E5 Prospekt Fotobuch

Mit dem OASE AlpinCenter über die Alpen

Wir machen Ihre Freizeit zum Erlebnis

Der E5

AlpinCenter BERGSCHULE IN OBERSTDORF

Das

Team vom OASE AlpinCenter in Oberstdorf möchte Ihnen – zusammen mit unserem Partner Meindl – Lust machen auf ein Bergerlebnis der besonderen Art: Zu Fuß über die Alpen, von Oberstdorf im Allgäu nach Meran in Südtirol.

In sechs Tagesetappen folgen wir Hannibals Spuren. Dabei überqueren wir sechs massive Gebirgszüge, wandern auf uralten Saumpfaden und übernachten in urigen Hütten, bevor wir uns in Meran einen erholsamen Abend gönnen.

Damit diese Wanderwoche zu einem unvergesslichen Erlebnis wird, brauchen Sie einen erfahrenen Partner an Ihrer Seite.

Mit uns werden Sie vom Anfang bis zum Ende der Tour professionell betreut.

Alle unsere staatlich geprüften Berg- und Bergwanderführer sind höchst qualifiziert und bringen einen reichhaltigen Schatz an Wissen aus verschiedenen Tätigkeiten mit.

Sie können auf unvorhergesehen Ereignisse wie Krankheit oder Schlechtwettereinbruch schnell und professionell reagieren. Bei schlechter Sicht kann man schnell einmal die Orientierung verlieren. Unsere Führer besitzen sehr gute Ortskenntnisse, kennen die eine oder andere „Variante“ und haben immer wieder Interessantes zu erzählen.

Bei der Wahl der richtigen Ausrüstung helfen wir gerne mit wertvollen Tipps.

FASZINIERENDSTEN BERGERLEBNISSE. Willkommen

DIE

zu einem bergerlebnis der bes

Eine der schwierigsten Fragen bevor es losgeht ist sicher: „Schaffe ich diese Tour?“ Fragen Sie uns, bevor Sie die Tour buchen.

Schon in einem kurzen Gespräch ergeben sich Anhaltspunkte, was Kondition, alpine Erfahrung oder Trittsicherheit anbelangt.

Im Durchschnitt werden pro Etappe 800 bis 1200 Höhenmeter im Aufstieg und Abstieg zurück gelegt, dazu kommen das Gepäck und die Höhe über dem Meeresspiegel, die den Kreislauf zusätzlich belasten.

Sie sind sich nicht sicher, ob Sie fit genug sind? Kein Problem! Wir bieten die Alpenüberquerung auch mit komplettem Gepäcktransport zum jeweiligen Quartier an: Sie tragen nur Ihren Tagesrucksack.

Sie sind sportlich fit und trittsicher, haben

aber Knieprobleme und bergab wird jeder Schritt schmerzhaft? Dann buchen Sie die Alpenüberquerung ohne Talabstieg. Mit der Orthopädischen Spezialklinik MVZ Oberstdorf haben wir eine Variante ausgearbeitet, bei der Sie längere Abwärtspassagen in Seilbahnen oder im Allradtaxi genießen.

Sie sehen, wir haben für jeden die passende Tour und seien Sie sicher: bei uns sind Sie in besten Händen.

Thomas Dempfle und das Team vom OASE AlpinCenter

Thomas Dempfle, Leiter, staatl. gepr. Berg- und Skiführer

onderen Art – zu Fuß von Oberstdorf nach Meran

Magisch

zieht er Jahr für Jahr hunderte von Bergwanderern an: Der Europäische Fernwanderweg E5 von Oberstdorf nach Meran. Aber was macht die Faszination dieses Fernwanderklassikers aus?

Die Durchquerung Europas auf einem der elf verschiedenen Fernwanderwege stellt für jeden Wanderer ein Erlebnis ganz besonderer Art dar.

Für den alpinen Bergwanderer jedoch ist der Fernwanderklassiker E5, der uns zu Fuß über die Alpen von Deutschland über Österreich nach Italien führt, sicherlich am attraktivsten. Diese herausfordernde Route von Konstanz am Bodesee über die Alpen hinab nach Verona und zur sonnigen Adria zieht jedes Jahr viele Bergfreunde an.

Der E5

Der besondere Reiz dieser erlebnisreichen Tour liegt an den gegensätzlichen Landschaften und den wechselnden Vegetationszonen, die von Nord nach Süd durchwandert werden.

Unsere Wanderung führt auf einem besonders beliebten und abwechslungsreichen Abschnitt, meist entlang des E5, von Oberstdorf an der Alpennordseite nach Meran an der Alpensüdseite. Diese Tourenwoche fasziniert uns jeden Tag aufs Neue, während wir die unterschiedlichsten Vegetationszonen durchwandern: Bunte Blumenwiesen und steile Grasberge in den Allgäuer Alpen, faszinierende Ausblicke auf markante Felszacken in den „Lechtalern”, die scheinbar endlosen Gletscher und die

Die Faszination des Fernwanderklassikers. In

gewaltigen Bergriesen im Ötztal und schließlich das südlich milde Klima Merans. Übernachtungen in gemütlichen Hütten zwischen mächtigen Gipfeln, geselliges Beisammensein nach der Etappe, das Bergerlebnis in der Gruppe und am Ende das Gefühl, die Alpen tatsächlich überquert zu haben, lassen diesen „Wander-Klassiker“ für alle Teilnehmer zu einem einzigartigen Erlebnis werden.

Für die meisten Bergwanderer steht nach der Tour fest: Diese Woche bringt mehr an Spaß, Erfahrung und Erholung als drei Wochen am Strand oder im Wellness-Hotel.

6 Tagen von Oberstdorf nach Meran

Auf den folgenden Seiten möchten wir Ihnen einen Vorgeschmack geben auf das, was Sie erwartet.

In seinem Erlebnisbericht schildert der Journalist Claus-Georg Petri vom OutdoorMagazin active (www.active-magazin.com) seine täglichen Eindrücke von der Tour aus der Sicht eines Teilnehmers, macht sie somit erlebbar und Sie spüren förmlich die „Magie“ des Fernwanderweges E5.

Wir sind uns sicher: Bald sind Sie dabei und wandern mit uns auf Schusters Rappen in den Süden.

Er

liegt vor uns. Der europäische Fernwanderweg E5 fordert uns heraus. Zumindest die Etappe von Oberstdorf nach Meran.

Mit auf acht Kilogramm limitierten Rucksäcken, die wir zuvor gewogen und zum Teil ausgeräumt haben, stehen wir in Spielmannsau, einem schmucken Weiler auf 1.071 Meter Seehöhe unweit von Oberstdorf. Bis hierher hat uns ein Touristen-Bähnlein chauffiert.

Unsere Gruppe, mit der ich mich zu Fuß über die Alpen traue, wird von Thomas Dempfle, Chef der Oberstdorfer Bergschule OASE AlpinCenter, geführt. Er wird uns zusammen mit einem zweiten Bergwanderführer sicher von der Alpennord- zur -südseite bringen.

1. tag

Eingeteilt in eine sportliche und eine gemütliche Gruppe geht’s stetig bergauf bis zum Lastenaufzug der Kemptner Hütte, in der wir übernachten wollen. Diese segensreiche Einrichtung – so will es das Programm – soll unser aller Rucksäcke nach oben hieven. „Das haben wir geändert”, lacht Thomas Dempfle, „wir nutzen den ersten Tag als Test. Wer es mit dem Rucksack bis zur Kemptner Hütte schafft, der packt die ganze Tour.”

Also Hintern zusammen und los – in gleichmäßigem, ruhigem Schritt. Es geht vorbei an Wasserfällen, gut für eine willkommene Dusche und eine gefüllte Wasserflasche, durch das Kerbtal des Sperrbaches, einen so genannten Tobel. Immer höher,

Von Oberstdorf übers Sperrbachtobel zur Kempt

immer steiler, immer mehr innere Schweinehunde zu überwinden.

Stahlblauer Himmel, Blumen in Fülle und Pracht von Gelb über Rot bis Lila und Blau.

Dazu das satte Grün der Almen. Auf denen produzieren offensichtlich glückliche Kühe jene Milch, deren Käse so herrlich würzig schmeckt.

Bald schon sitzen wir zusammen und lernen uns kennen – in 1.846 Meter Seehöhe auf der Kemptner Hütte. Unglaublich, dass ein solches Refugium mitten im Gebirge steht. Mehrere Gästezimmer, Gemeinschaftsbäder und Dusche, eine Terrasse und große Gasträume.

ner Hütte

Es gibt ein frisch gezapftes Bier, dann serviert Hüttenwirt Martin Braxmair ein mehrgängiges Menü.

Zufriedenheit und Stolz machen sich bemerkbar nach diesem ersten Tag. Anstrengend war er, reichlich Schweiß ist geflossen, aber es sind alle angekommen. Mit Rucksack. Wenn es stimmt, was Thomas Dempfle gesagt hat, dann schaffen wir es bis Meran. Wie um zu untermauern, dass wir die Herausforderung annehmen, wandern wir gemeinsam noch schnell zum Sonnenuntergang auf eine Kuppe nebenan.

3 Std., 950 Hm

Ab

über die Grenze: Nicht weit hinter der Kemptner Hütte überschreiten wir das Mädelejoch, 1.974 Meter über NN. Hier steht das womöglich meist fotografierte Grenzschild Deutschlands: Auf gelbem Blechschild erhebt sich der Bundesadler in den stahlblauen Himmel. Rundum Berge.

Und wir mittendrin.

Nach Österreich geht es bergab, Schritt für Schritt, jene 800 Meter, die wir uns gestern hochgearbeitet haben. Eine Jause, so deftig, wie sie nur in Tirol sein kann, stärkt uns an der Rossgumpenalm in 1.329 Meter Höhe: Speck und Bergkäse, Brot und Buttermilch. Na ja, ein paar nippen schon mal an einem Weizenbier. Dazu bestes Wanderwetter.

2. tag

Der Weg verläuft parallel zu einem Gebirgsbach. Mit Getöse stürzt sich das glasklare Wasser über Kaskaden talwärts. Bis auf wenige Meter kommen wir an berghohe Wasserfälle heran.

Holzgau ist mit verschwitztem Hemd erreicht. In dem Ort im Lechtal gibt’s Vesper im HotelRestaurant Bären. Es gilt als Treff für Fernwanderer. Also auch für uns. Zwischen Knödelsuppe und Kaiserschmarrn blicken wir auf die Lechtaler Alpen.

Die stellen sich uns am Nachmittag in den Weg: Wir wollen hinauf zur Memminger Hütte.

Ins Holzgau und durchs Madautal zur Memminger

Wir haben Glück: Ein VW Bus transportiert uns von Holzgau 21 Kilometer ins Madautal. Die Strecke hätte uns zu Fuß mindestens viereinhalb langweiligster Stunden abgenötigt. Das Beste: Diesmal benutzen wir die Versorgungs-Seilbahn. Ja, auch wenn es dekadent klingen mag, wir schnaufen ohne Rucksäcke weiter.

Immerhin haben wir 850 Höhenmeter vor uns. Dabei mutieren wir zu Gämsen: Gestern noch haben wir mit 300 Höhenmetern pro Stunde gerechnet. Heute gehen wir schon von 400 aus. Und tatsächlich?

Packen wir die 850 Meter in eindreiviertel Stunden.

Dass wir jetzt keine Rucksäcke tragen müssen, begünstigt sicherlich unser Tempo.

Hütte

Beim Hochlaufen – und es ist sausteil – unterhalten wir uns, witzeln.

Und dann prangt sie da, die Memminger Hütte auf 2.242 Meter Seehöhe, ein wenig wie eine Trutzburg in übermächtiger Alpenwelt. Auf ihrer Sonnenterrasse sitzen Wanderer beim Bier und genießen den Tag. Wirt Manuel Walch begrüßt seine Gäste persönlich. Die Gruppe ist so heiß aufs Wandern, dass gleich nach der ersten Erfrischung und dem Abendessen, aber vor dem Schlaf im Matratzenlager alle noch einmal aufbrechen. Hinauf zum Seekogel nebenan.

Dessen Gipfelkreuz steht auf 2.412 Metern.

Also gerade mal knapp 200 Höhenmeter.

Sepp, ein Teilnehmer, überzeugt: „Eine Tour ohne Gipfel, das geht einfach nicht.“

6 Std., 950 Hm, 850 Hm

Angekommen.

Heute mit Rucksack. Nach zwölf Stunden. Zwölf.

Ehrlich. Und das nach dieser Nacht: Abenteuer Matratzenlager. In der Memminger Hütte waren wir alle in einem großen Zimmer untergebracht. Alle.

Das wäre ja nicht so schlimm, gäbe es nicht jene Plastiktüten, die Kleidung im Rucksack vor Nässe schützen. Doch abends werden die Dinge für die Nacht wichtig, die ebenfalls in einer Plastiktüte stecken. Aber in welcher? Wer nicht weiß (und keiner weiß das), in welcher Plastiktüte sein Nachtzeug steckt, muss es suchen. Und so rascheln gefühlte 460 Plastiktüten – eine nach der anderen, weil nicht alle gleichzeitig ins Bett gehen, suchen und rascheln.

3. tag

Irgendwann schlafen doch alle. Manche schnarchen, einige hinterhältig. Werden sie auf ihre Nachtgeräusche angesprochen, antworten sie mit klarer Stimme: „Ich habe doch noch gar nicht geschlafen.”

Um 4.45 Uhr wecken uns Handys im Minutentakt. Keine Chance zu verschlafen.

Also raus aus den Hüttenschlafsäcken, alles in den Rucksack zurückrascheln, dann zum Frühstück. 5.30 Uhr mit Brot, Käse, Wurst, Marmelade und Kaffee. Draußen taucht die Sonne die Berge in rotes Licht. Alpenglühen statt Morgengrauen. 6.30 Uhr, fertig, um loszugehen von 2.242 Metern hinauf zur Seescharte auf 2.599 Metern.

Hinter diesem winzigen Durchgang durch die steile steinerne Wand strahlt die Sonne.

Über die Seescharte hinab nach zams und auf den

Wir sind stolz, hier zu stehen. Jetzt blüht uns der Abstieg: von 2.600 Metern hinab nach Zams auf ungefähr 800 Metern.

Jawohl, 1.800 Meter bergab.

Wie gut, dass unser Weg über die Oberlochalm führt, eine Hochalm wie aus dem Bilderbuch. Pflanzenteppiche, gewebt aus strahlenden Farben, dahinter jene steilen Berge, die wir gerade bezwungen haben.

Eine knappe Stunde später, auf der 1.600 Meter hochgelegenen Unterlochalm, stärkt uns eine unverschämt deftige Vesper: Tiroler Speck, Käse, Gurke, Kaminwurz, Brot, serviert von Wolfgang, dem Hüttenwirt und Hirten der Kühe, die hier durch die Gegend muhen und bimmeln.

Krahberg

Nach zwei Stunden, mit brennenden Zehen und Respekt vor Felswänden, die direkt neben den eigenen Schritten Hunderte von Metern fast senkrecht abfallen, erreichen wir Zams im Inntal. Dort wartet ein VW Bus (einfach super), sammelt unsere Rucksäcke ein und bringt uns zur Venetbahn. Diese Gondel stoppt auf 2.212 Metern bei einem Panorama-Café mit Apfelstrudel und Eisbechern nie gekannter Größe.

Noch sind wir nicht da. Von der Bergstation geht es zwei Stunden via Gogles Alm zur Galflun.

Dort gibt’s auf 1.960 Metern Höhe Käsespätzle, zubereitet von Kathrin, der Wirtin.

9 Std., 450 Hm, 2.100 Hm

Heute

erreichen wir die Braunschweiger Hütte ziemlich früh am Nachmittag. Die frisch renovierte Unterkunft auf 2.759 Meter Seehöhe bietet Fünfbett-Zimmer statt Matratzenlager, Trockenraum für Schuhe und Klamotten, eine geräumige, gemütliche Gaststube. In der sitzen wir und lassen beim Bier den Tag Revue passieren.

Gestartet sind wir auf der Galflun bis runter nach Wenns – gut 900 Meter Abstieg. In dem Ort im Pitztal wartet ein Bus auf uns. Top organisiert, die Tour.

Um die 30 Kilometer bringt uns der Bus nach Mittelberg am Ende des Pitztals.

Auf dieser zweispurigen Straße zu wandern wäre Quatsch gewesen.

4. tag

Unbedingt empfehlenswert ist die Einkehr in Mittelberg in die Gletscherstube.

Auf 1.915 Meter Meereshöhe serviert Wirtin Dagmar Gundolf den besten Kaiserschmarrn weit und breit, so heißt es. Sich hier zu stärken ist sinnvoll: Was kommt, ist der Aufstieg zur Braunschweiger Hütte – glücklicherweise ohne Rucksack. Unser Gepäck hievt der Versorgungsaufzug nach oben. Ehrlich, das ist hier so üblich, das machen alle so.

Aus gutem Grund: Der Aufstieg ist schwer. Erst führt uns der Pfad an einem Wasserfall entlang, den der Mittelbergferner speist. Steil,

Hinab nach Wenns und Aufstieg zur Braunschweig

in Mini-Serpentinen, schrauben wir uns höher, ächzen, die Stöcke stützen uns bei jedem Schritt.

Manche Füße tun weh. Die mittlerweile vier Tage hinterlassen ihre Spuren. Hier ein Pflaster, dort eine Murmeltiersalbe, an einem Knie eine Bandage. Aber niemand, der sich entmutigen lässt. Die Langsamsten geben das Tempo vor, keiner mault, alle kommen heil an. Ein klarer Verdienst von unseren Bergführern. Übrigens fällt manche Etappe nicht nur den Älteren schwer. Auch geübte Wanderer kommen aus der Puste, genießen eine Pause. Ein Teilnehmer gesteht: „Manche Etappen des E5 hatte ich mir ganz ehrlich leichter vorgestellt.“

er Hütte

Dann das Panorama auf den Mittelbergferner. Ein gigantischer Eispanzer, der sich wie geschuppt talabwärts schiebt, teils dunkel von Schmutz, vor allem aber durchkreuzt von einer eisigen Straße. Darauf wuchten riesige Lkw, Kipper mit drei, vier Achsen, Material im Schritttempo nach oben. Auf dem Gestein, das aus dem Eis herausschaut, bauen die Pitztaler neue Lifte. Ein Tribut an die moderne, sportliche Gesellschaft.

Endlich ist die Braunschweiger Hütte nach viel Schweiß erreicht. Schnell ziehen einige der Gruppe wieder ihre Wanderschuhe an. Nebenan erhebt sich der Karleskopf auf 2.903 Meter. Einer drängelt: „Kein Tag ohne Gipfel.“

5 Std., 1.000 Hm, 900 Hm

Ein

Hauch von Luxus umweht uns.

Das Hotel Post in Vent, Ötztal, in dem wir abgestiegen sind, verwöhnt uns mit Pool und Sauna. Heute steht mal kein Gipfel mehr auf dem Programm.

Wir sind aber auch genug gewandert.

Heute Morgen, Abmarsch 7.30 Uhr nach einem super Frühstück auf der Braunschweiger Hütte, heißt es, kräftig aufzusteigen.

Schnell ist der Rettenbachferner auf 2.998 Meter über NN erreicht. Mist: So knapp an der 3.000er Marke vorbeizuschrammen und dann in dickem Nebel zu stehen, das ist schon gemein.

Der Gruppe macht das miese Wetter nichts aus. Werner bringt es auf den Punkt: „Egal, in welches Gesicht ich schaue, alle

5. tag

strahlen.” Endlich kommt die Regenausrüstung samt Hose, Jacke, Mütze, Handschuhen und Schirm zum Einsatz. Trocken und warm steigen wir ab. Wie gut, dass es im Restaurant Rettenbach am Gletscher in Sölden eine leckere, heiße Gulaschsuppe mit Würstchen gibt.

Zwei Kleinbusse bringen uns durch einen 1,7 Kilometer langen Tunnel zum Tiefenbachferner. Das gesamte Gletschergebiet, einst sicherlich eine aufregend schöne Landschaft, ist zerstört, sieht aus wie auf dem Mond – damit im Winter in Sölden der Skizirkus möglichst lange gastiert.

Nach ein paar Schritten entschwindet dieser traurige Anblick glücklicherweise aus unserem Gesichtsfeld. Wir wandern

Übers Rettenbachjöchl auf dem Panorama-Höhenw

einen Panoramaweg auf etwa 2.700 Meter Seehöhe durch die Ötztaler Alpen. Über uns kreist ein Adler. Die Autos auf der Straße im Tal, die zum Timmelsjoch führt, sehen aus wie Spielzeug.

Rast am Weisseskar auf 2.656 Meter Höhe: Nickerchen in praller Sonne. So oft wie heute haben wir uns bisher unterwegs noch nicht umgezogen. Nach schier Abstieg landen wir endlosem in Vent im Hotel Post auf gut 1.900 Metern und die Ersten lümmeln sich schon in Pool oder Sauna.

eg nach Vent

Der Ötzi Am 22. September 1991 pickelten Luis Pirpamer und sein Sohn Markus, Hüttenwirt der Similaunhütte, eine Leiche aus, die keiner haben wollte. Den Toten im Eis hatte am 19. September 1991 ein deutsches Ehepaar zufällig entdeckt. Weil sich in dem Grenzgebiet zwischen Österreich und Südtirol am Similaun keine Behörde zuständig fühlte, bereitete Luis Pirpamer die Gletscherleiche zum Abtransport vor. Zwei Tage später taxierten Fachleute Ötzi auf mindestens 4.000 Jahre. Später erst stand fest, dass er vor 5.300 Jahren am Similaun gestorben war – weltweit einer der bedeutendsten Funde aus der Steinzeit. Zu sehen ist Ötzi heute im eigens errichteten Museum in Bozen, Südtirol.

6 Std., 300 Hm, 1.100 Hm

Geschafft.

Zu Fuß von Oberstdorf nach Meran. Unglaublich. Alle.

Dennoch: Die letzte Etappe hat uns noch einmal ordentlich gefordert. Von Vent machen wir uns auf in Richtung Italien. Ein Wanderweg führt uns durch das weite Ötztal immer näher an den 3.599 Meter hohen Similaun heran.

Nach zweieinhalb Stunden unter blauem Himmel stehen wir in der Martin-Busch-Hütte auf 2.501 Höhenmetern in der Sonne. Apfelschorle, eine Suppe, Leitungswasser für die Trinkflasche am Gürtel.

Dazu Blicke auf Berge, Gletscher und – Schafe

6. tag

Kurios: 2.500 Schafe aus Südtirol weiden im Sommer im Ötztal. Dort haben sie Weiderecht, das auf einen uralten Vertrag zurückgeht, der vor kurzem verlängert wurde.

Die Tiere bimmeln mit Halsglocken um die Wette, gelegentlich blöken sie. Mancher Wanderer antwortet gern darauf.

Noch eines haben die Schafe mit den Wanderern gemein: Sie kommen im Frühjahr auf demselben Weg hinüber ins Ötztal, den auch wir einschlagen – in entgegengesetzter Richtung.

Zum Similaunjoch laufen wir über ein Als wir uns unten umdrehen, wird uns schier endloses Geröllfeld. Die Steine hat klar, dass wir auf der Alpensüdseite stehen. einst der Gletscher abgelegt, bevor er sich Bei Rotwein mit Speck und Käse im urigen zurückzog. Ganz in der Nähe wurde am 19.

Tisen-Hof auf 1.814 Meter Seehöhe gesteht September 1991 Ötzi gefunden, der SteinArnold: „Ich hatte zuerst Zweifel, ob ich das zeitmensch aus dem Eis. schaffe. Nun sind wir glücklich gelandet.”

Dann der Gletscher. Im Gänsemarsch Wie schön die sechstägige Reise war, ist passieren wir den Eispanzer, dessen oberbeim Abendessen im Meraner Hotel Siegler ste Schicht ist sulziger Schnee, verziert mit im Thurm Thema Nummer eins: 80 Kilorotem Sand aus der Sahara. Die Anstrenmeter, 10.000 Höhenmeter, hinauf bis auf gung wird belohnt: Oben stehen wir vor 3.019 Meter. der Similaun-Hütte. Auf 3.019 Metern. Wir Und dann sind sie vorbei, die sechs Tage haben die magische 3.000er Grenze geüber die Alpen auf dem E5. knackt. Uns stolzen Gipfelstürmern schmecken die Spaghetti hier oben extrem lecker.

Der Abstieg nach Südtirol ist anfangs so Anz_Ziegler.qxd3 21.10.2005 15:41 Uhr Seite 1 steil, dass wir nur langsam vorankommen.

Hotel Siegler im Thurm Albergo Torre 7 Std.,alla 1.100 Hm, 1.200 Hm

Rucksack packen

Für jede Tour gilt: So wenig wie möglich dabei haben – aber doch so viel wie nötig!

Wir, die Bergführer vom OASE AlpinCenter, haben nach unseren Erfahrungen diese Packliste als Tipp für Euch zusammengestellt. Bitte berücksichtigt, dass alle Gewichtsangaben nur Annäherungswerte sind und abweichen können.

Generell kann man davon ausgehen: Je hochwertiger das Equipment ist, um so leichter ist es auch. Wir empfehlen Markenkleidung und Ausrüstung unserer Partner* und wünschen Dir viel Spaß auf Deiner Tour!

am körper

Gewicht ca. (in Gramm) Funktionelle Wanderhose (Patagonia)* Funktionsshirt (Icebreaker Merinowolle)* Funktionelle Jacke oder Weste (Patagonia)* Knöchelhohe Wanderschuhe mit guter Profilsohle (Meindl)* Teleskopstöcke (Leki)* sind empfehlenswert Rucksack (Deuter)*, mit Regenhülle

1730

Wechselshirt kurz (Icebreaker Merinowolle)*

Packliste

160

Wechselshirt lang (Icebreaker Merinowolle)*

220

2 Unterhosen kurz

140

1 Paar Funktionssocken

Das muss in den60Rucksack

Wasser- und winddichte Jacke (Patagonia)*, evtl. Gore-Tex (kein Poncho)

690

Wasser- und winddichte Hose (Patagonia)*, evtl. Gore-Tex

310

Mütze oder Stirnband Dünne Handschuhe

unverzichtbar

mein Packgewicht

Funktionelle Unterwäsche und Funktionssocken

Kurze funktionelle Hose

40 80 210

Sonnencreme LSF 30 und Lippenschutz

70

Cap oder Buff

40

Sonnenbrille Trinkflasche oder Trinkblase mit 1 Liter Flüssigkeit

30 1180

Elektrolyt-/Magnesium Tabletten (Röhrchen)

150

Nüsse / Trockenobst / Müsliriegel (Seeberger)*

210

Persönliche Medikamente, Aspirin und Blasenpflaster

220

Kleine Taschenlampe / Stirnlampe

80

Ausweise, Bargeld, EC-Karte, Auslandsversicherung in wasserdichtem Beutel mit ziploc-Verschluss

40

✓

am kö am körper

Funktionsshirt (Icebreaker Merinowolle)* Funktionelle Jacke oder Weste (Patagonia)* Knöchelhohe Wanderschuhe mit guter Profilsohle (Meindl)* Teleskopstöcke (Leki)* sind empfehlenswert Funktionelle Unterwäsche und Funktionssocken Rucksack (Deuter)*, mit Regenhülle Funktionelle (Patagonia)* WechselshirtWanderhose kurz (Icebreaker Merinowolle)*

220

Funktionelle 2 UnterhosenJacke kurz oder Weste (Patagonia)*

140

Knöchelhohe Wanderschuhe mit guter Profilsohle (Meindl)* 1 Paar Funktionssocken Teleskopstöcke (Leki)* sind empfehlenswert Wasserund winddichte Jacke (Patagonia)*, evtl. Gore-Tex (kein Poncho)

unverzichtbar unverzichtbar

Rucksack (Deuter)*, mit Regenhülle Mütze oder Stirnband

160 80

2 Unterhosen kurz Sonnencreme LSF 30 und Lippenschutz

140 70 60 40 690 30 310 1180

Mütze oder Stirnband Tabletten (Röhrchen) Elektrolyt-/Magnesium

40 150

Dünne /Handschuhe Nüsse Trockenobst / Müsliriegel (Seeberger)*

80 210

Kurze funktionelle Hose Aspirin und Blasenpflaster Persönliche Medikamente,

210 220

Sonnencreme LSF 30 und Lippenschutz Kleine Taschenlampe / Stirnlampe

70 80

Cap oder Buff Ausweise, Bargeld, EC-Karte, Auslandsversicherung in wasserdichtem Beutel mit ziploc-Verschluss Sonnenbrille

40 40 30

Trinkflasche oder Trinkblase Hüttenschlafsack (Deuter)* mit 1 Liter Flüssigkeit Elektrolyt-/Magnesium Tabletten (Röhrchen) Waschbeutel mit Wasch-Set (Proben verwenden) und Oropax

1180 250 150 220

Nüsse / Microfaser-Handtuch Trockenobst / Müsliriegel (Seeberger)* Kleines ca. 30x60 cm

210 60

Persönliche Medikamente, Aspirin und Blasenpflaster Handy mit Notfallnummern

220 130

Kleine Taschenlampe / Stirnlampe Ungefähres Gesamtgewicht „unverzichtbar“ Ausweise, Bargeld, EC-Karte, Auslandsversicherung Messer (Victorinox)* in wasserdichtem Beutel mit ziploc-Verschluss Leichte Hose Hüttenschlafsack (Deuter)* T-Shirt für diemit Hütte Waschbeutel Wasch-Set (Proben verwenden) und Oropax Leichte Turnschuhe oder Badeschlappen für die Hütte Kleines Microfaser-Handtuch ca. 30x60 cm Plastikbeutel für Abfall und/oder Dreckwäsche Handy mit Notfallnummern Fotoapparat Gesamtgewicht „unverzichtbar“ Ungefähres Bergschirm (Göbel)* Ungefähres Gesamtgewicht „empfehlenswert“

Ungefähres Gesamtgewicht bei geführten Touren

✓

310 1730 40 220 210

Wasser- und oder winddichte Hosemit (Patagonia)*, evtl. Gore-Tex Trinkflasche Trinkblase 1 Liter Flüssigkeit

mein Packgewicht

60

Wechselshirt lang (Icebreaker Merinowolle)* Kurze funktionelle Hose

Wasser- und winddichte Jacke (Patagonia)*, evtl. Gore-Tex (kein Poncho) Sonnenbrille

✓

690

Wechselshirt kurz (Icebreaker Merinowolle)* Dünne Handschuhe

1 Paar Funktionssocken Cap oder Buff

mein Packgewicht

160

Funktionsshirt (Icebreaker Merinowolle)* Wechselshirt lang (Icebreaker Merinowolle)*

Wasser- und winddichte Hose (Patagonia)*, evtl. Gore-Tex

empfehlenswert

Gewicht ca. (in Gramm) 1730

80 ca.

6320 Gewicht (in Gramm) 60 40 320 250 170 220

Seite 1 von 2

200 60 20 130 250 6320 210 1230

7550

Seite 1 von 2

E5 Spezial

8-Tages-Tour mit Besichtigung der Ötzi Fundstelle und Besteigung des Similaun (3.606 m) Unser E5-Spezial mit Similaun ist identisch mit der klassischen Alpenüberquerung, bietet aber ein zusätzliches Highlight der besonderen Art: Nach dem Aufstieg zur Similaunhütte (3.019 m) besichtigen wir zunächst die Ötzi-Fundstelle. Am nächsten Tag schnuppern wir „Hochtouren-Luft“ und besteigen den 3.606 m hohen Similaun über den Similaun-Gletscher. Hochtourenerfahrung ist dabei nicht nötig.

Nach dem Abstieg ins Schnalstal bringt uns der Bus in unser Hotel nach Meran.

Variante

Mit Ötzi-Fundstelle und Similaun

Transalp für Könner

Auf anspruchsvoller Route von Oberstdorf nach Südtirol – mit „Ötzi“-Fundstelle Diese Route verspricht einen besonderen Genuss! In 7 Tagen führt diese anspruchsvolle Tour, parallel zum Fernwanderweg E5, unter anderem über den Bäumenheimer Klettersteig, nach Südtirol. Dabei besteigen wir vier bekannte Fels- und Eisgipfel: Drei von ihnen liegen über 3.000 Meter: Fineilspitze (3.516 m) – Ötztaler Alpen Wildspitze (3.772 m) – Ötztaler Alpen Similaun (3.606 m) – Ötztaler Alpen

Variante

Ein erfahrener Bergführer sorgt dafür, dass Sie in einer Kleingruppe von nur 4 bis 6 Personen bestens betreut sind und mit größtmöglicher Sicherheit alle geplanten Ziele dieser einmaligen Hochgebirgsdurchquerung erreichen werden.

als anspruchsvolle Hochtour

Klettersteig-Transalp

Auf den schönsten Klettersteigen über die Alpen Die Stammbergführer des OASE Alpin Centers haben für Sie eine Klettersteigwoche der Superlativen zusammengestellt.

Wir verbinden die schönsten Klettersteige des Allgäus, des Lechtals und des Ötztals und gelangen so auf spektakulären Eisenwegen von der Alpennordseite über die Berge in den Süden. Diese Klettersteig-Transalp ist anspruchsvoll und deshalb nur erfahrenen Klettersteig-Gehern vorbehalten.

Variante

auf Klettersteigen nach meran

Anderl Heckmair

Konzeption und Gestaltung: www.muehler.de

„Was zählt ist das Erlebnis.“

Wandern · Klettern · Hochtouren · Klettersteige · Skitouren · Schneeschuh-Touren

AlpinCenter BERGSCHULE IN OBERSTDORF

OASE AlpinCenter e.K. · Bergschule in Oberstdorf Bahnhofplatz 5 (am Gleis 1) · 87561 Oberstdorf Telefon 0 83 22/8000980 · Telefax 0 83 22/80009819 www.oase-alpin.de · bergschule@oase-alpin.de