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REISEN

Ein Winter zum Träumen

SCHWERPUNKT | NZZ AM SONNTAG, 16 NOVEMBER 2025

Der Winter zeigt sich in Grindelwald von seiner schönsten Seite. (Bild: Jungfrau Region Tourismus)

SILVER WIND

Arktis-Expeditionscruise

Die Arktis– Expedition ins Eis Island &Grönland

Silver Wind

DieSilver Wind vereintdie Eleganzeines kleinenLuxusschiffs mitder Abenteuerlust einerExpeditionsyacht. Dank ihrerEisklasse 1C istsie ideal fürFahrten in diepolaren Regionen.Mit Platzfür nur274 Gästebietetsie eine persönlicheund stilvolle Atmosphäre Begleitetvom erfahrenen Expeditionsteamentdecken Siedie Arktis hautnah– beiZodiacAusfahrten,Begegnungen mit faszinierender Tierwelt und stillenMomenteninmitten endloser Eislandschaften.

Zu IslandswildenVulkanlandschaften,zur gigantischen GletscherweltGrönlands,bis zureisigen Kroneunserer Erde.AnBordder luxuriösen Silver Wind,gemeinsam mit Fachleuten,entdecken SieeinespektakuläreTier- und Naturwelt, indigene Kulturen,Feuer &Eis.

Tag1 Zürich ˃Reykjavik Flug nach Reykjavik,Transferzum Hotel, Übernachtung Tag2 Reykjavik. City Tour.Transferzum Hafenund Einschiffung

Tag3 Vestmannaeyjar. Eine malerische Inselgruppe vorder Südküste Islandsmit einzigartigerNatur undVogelwelt Tag4 An Bord Tag5 PrinsChristian Sund Spektakuläre Arktiskulisse zwischen Eisbergen, Felsen undGletschern. Tag6 TasermiutFjord Wilde, unberührte Landschaft mitSpurenalter Gletscherund majestätischen Gipfeln. Tag7 Qaqortoq ˃Hvalsey. Grandiose Ausblickeund Wikingergeschichte UNESCO-WeltkulturerbeHvalsey

Tag8 KvaneFjord Steile Klippen, tiefblaueGewässerund dieMöglichkeit, Wale zu beobachten

Tag9 Maniitsoq. Wo Geschichte auf atemberaubende Naturtrifft Tag10Kuannit Point˃ Itilleq. Majestätische Basaltformationen, Gletscher, Wasserfälle undwildeCanyons Tag11EqipSermiaGletscher. Der aktive Gletscherkalbt mitgrosser Kraft undlautemKrachen Tag12Ilulissat. Eisberge,Schlittenhunde undarktische Geschichte Tag13Sisimiut˃ AmerloqFjord Tradition undmodernesLeben vereinen sich am beeindruckendenAmerloq Fjord. Tag14Evighed Fjord. 75 km Natur: Gletscher, Tälerund majestätischeBerge Tag15Nuuk ˃Kopenhagen. Ausschiffung.FlugnachKopenhagen, Transfer zumHotel,Übernachtung. Tag16Kopenhagen˃Zürich. City Tour Transfer zumFlughafen,Rückflug.

16 Tage ab CHF

Reisedatum 2026 17.06.–02.07

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DasInklusivpaket

● Expeditions-Kreuzfahrt mitAll-Inclusive an Bord

● FlügeZürich– Reykjavik /Nuuk–Kopenhagen– Zürich,inEconomy Class Landprogramm Reykjavik& Kopenhagen gemäss Programm,inkl. Frühstückim Erstklass-Hotel

● TransfersgemässProgramm 1Ausflug proHafen proTag

● Vorträge durcherfahrene Lektoren

● GetränkeinIhrer Suite, aufdem Schiff, inkl.Champagner, erlesene Weine, hochwertigeSpirituosen

Free WiFi,Trinkgeld an Bord

● Butler-Service an Bord Zuschlag

● Einzelbelegung aufAnfrage

● FlügeinBusinessClass aufAnfrage CO₂-KlimaschutzbeitragFlug, Stiftung Myclimate 33

● Auftragspauschalepro Person (entfällt beiOnline-Buchung) 30

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Nuuk
TasermiutFjord
In derStille desarktischenMeeres

EDITORIAL

Die Kälte als Verbündete

Für die einen beginnt die schönste Zeit des Jahres, wenn die ersten Schneeflocken die Welt in ein weisses Märchen verwandeln. Für andere bleibt der Winter eine Prüfung fürs Gemüt, bei der Thermowäsche und Cashmereschal zur Lebensversicherung werden. Doch selbst Wintermuffel müssen zugeben:DerAnblickglitzernderLandschaften, wenn sich die Gipfel vor tiefblauem Himmel abheben und Schneekristalle in der Sonne funkeln, raubt einem den Atem. Der Winter hat eine Sprache, die man erst versteht, wenn man die Kälte als Verbündetebegreift.IndieserBeilagetauchen wir im Wallis und im Berner Oberland in Winterwelten ein deren Zauber sich wohl keiner entziehen kann. Als Erste am frühen Morgen über die frisch präparierte Piste zu gleiten oder auf einem Gipfel Stille zu atmen, kann der Inbegriff von Luxus sein. Denn Luxus muss nicht Pomp und Glanz bedeuten. Er kann Zeit meinen, die man nicht messen muss, Raum zum Durchatmen, Hotels, die Geschichten erzählen, Stille, die sich wie Reichtum anfühlt – Momente, die zum Erlebnis ohne Anspruch werden, nur mit der Freude, dass die Welt draussen warten darf Früher stand Luxus für Pracht und Inszenierung. Heute zählen in der Hotellerie Erlebnisse, Authentizität, Reduktion und Geborgenheit. Luxus als inneres Erleben statt als Statussymbol. Ein Hotel in der portugiesischen Region Alentejo das zur Vereinigung der Leading Hotels of the World gehört, zeigt dies exemplarisch (Seite 14). Wer der Kälte entfliehen will, findet Wärme in Marokko oder im Indischen Ozean. Auf der Insel La Réunion wandern wir über vulkanisches Gestein und blicken in den Krater eines der aktivsten Vulkane der Welt (Seite 15). In Mauritius lockt ein Resort am Fusse des legendären Felsens Le Morne, das keine Wünsche offenlässt. Luxus heisst hier, dass es keine Rolle spielt ob die Sonne scheint oder Regen fällt – man ist angekommen

Die Welt entdecken, ohne ständig den Koffer ein- und auszupacken, gelingt besonders bequem auf einer Kreuzfahrt. Die Trends 2026 zeigen Vielfalt: nachhaltiger Luxus, intime Reisen, kleine Flotten mit grossen Ideen. Galaabend, Bingo und sensorischer Overkill waren gestern – die neuen Schiffe sind cooler und auf die Millennials und die Gen Z zugeschnitten (Seite 20).

Schlichtweg der Inbegriff klassischen Luxus’ ist «The World Residences at Sea» – sofern man Zutritt erhält. Dieses Schiff ist ein schwimmendes Aparmenthaus mit Butler-Service, Weinkeller, Restaurants, Sport und Spa – kurzum mit allem, was es fürs komfortable Leben an Bord braucht (Seite 18).

Christina Hubbeling, verantwortlich für diese Beilage

Der Moment, der alles verändert

Wer im Wallis abseits der bekannten Postkartenmotive unterwegs ist, entdeckt stille Plätze, lebendige Traditionen und Genussmomente: Der Winter im Wallis ist mehr als Wintersport. Er ist ein Stück alpine Kultur. Von Bruno Kalbermatten

Mit einem erfahrenen Guide lässt sich die faszinierende Gletscherwelt von

Es beginnt meist unscheinbar Ein Tag im November an dem der Wind sich legt und der Himmel plötzlich hellgrau von Wolken zugedeckt wird. Auf den Terrassen der Rebberge glitzern die letzten gelben Blätter, während unten im Tal die Rhone träge dahinzieht. Und dann fallen die ersten Flocken. Zuerst zögerlich, fast tastend, dann entschlossen. Der Winter hat das Wallis erreicht. Leise, aber unwiderruflich.

Von diesem Moment an verändert sich alles. Die Landschaft wird stiller, die Konturen weicher, das Licht kälter Geräusche verschwinden, Distanzen scheinen sich zu dehnen. Wer jetzt hier unterwegs ist, merkt: Der Winter im Wallis ist kein touristisches Schauspiel, sondern eine Verwandlung. Und wer bereit ist, sie wahrzunehmen, entdeckt ein Land, das weit mehr ist als Postkartenmotiv Im Talboden, wo sich Städte und Dörfer aneinanderreihen, liegt noch der Duft von Erde und Holz in der

Luft. In den Winzerstuben funkeln Gläser mit Heida oder Petite Arvine und in den Gesprächen mischen sich Dialekt, Stolz und Freude auf das grosse Weiss.

Eine Stunde Autofahrt weiter, oben zwischen Felsen und Gletschern herrscht eine andere Welt: Schnee knirscht, Atem gefriert, Schnee liegt auf den Dächern. Das Wallis lebt von diesen Gegensätzen und vom Gleichgewicht zwischen ihnen.

Am frühen Morgen glüht der Himmel

Oben in den Bergen zeigt sich der Winter in seiner vollkommensten Form. Zermatt am Ende des Tals scheint gebaut, um den Winter zu feiern. Frühmorgens, wenn der erste Sonnenstrahl die Spitze des Matterhorns trifft, glüht der Himmel auf Es ist ein Schauspiel, das jeden Tag neu wirkt. Skifahrer stehen bereit, Bergbahnen summen, und auf den Terrassen riecht es nach Kaffee und nach kalter Luft.

erkunden.

Zermatt am Ende des Tals scheint gebaut, um den Winter zu feiern.

Wer in Zermatt auf die Pisten steigt, spürt sofort, warum dieser Ort ein Synonym für Winter geworden ist. Hoch oben, auf über 3000 Metern, öffnet sich die Welt: der Blick über das Matterhorn, das Monte-Rosa-Massiv, hinüber nach Italien Die Luft ist dünn, und der Schnee so fein, dass er unter den Skiern singt. Vom frühen Morgen bis in den Nachmittag gleitet man über Hänge, die in jedem Schwung Geschichte wecken. Es sind die Geschichten von Pionieren, Bergführern und jenen, die das Skifahren hier zur Kunst erhoben haben.

Hier oben gibt es keine Hektik

Da gibt es diese eine Abfahrt, die nicht laut nach Aufmerksamkeit ruft, sondern mit Stille verführt: die White Hare. Sie beginnt am Unterrothorn und zieht sich in weiten Schwüngen durch offenes Gelände, vorbei an

Fortsetzung auf Seite 4

Im Snowpark Morenia in Saas-Fee herrschen perfekte Bedingungen für Freestyle

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Felsen, Schneefeldern und mit dem weiten Blick ins Tal. Wintersportler erleben ein Stück Freiheit im eigenen Rhythmus. Hinter dieser glitzernden Oberfläche schlägt auch ein anderes Herz. Wer dem Trubel entflieht und nach Zmutt wandert, findet sich in einer Welt wieder in der die Zeit stehen geblieben ist. Dunkle Holzhäuser ducken sich unter Schneelasten, ein Bach murmelt, und über allem wacht das Matterhorn Der majestätische Berg ist so nah, dass er fast unwirklich scheint. Hier oben gibt es keine Hektik, nur das metronomische Knirschen der Schritte.

Haute Cuisine trifft auf Holzofenwärme

Der Zauber Zermatts liegt in dieser Zwiespältigkeit zwischen Weltläufigkeit und Ursprünglichkeit. In den Gassen trifft Haute Cuisine auf Holzofenwärme, Innovation auf Tradition.

Ein Geheimtipp für Gourmets ist die Backstage-Dining-Tour: Gäste wechseln während eines Abends von Location zu Location und geniessen jeweils einen Gang. Kulinarik wird hier zur Entdeckungsreise, Gastfreundschaft zum roten Faden. Diniert wird dort, wo ande-

re Gäste nicht hinkommen. In der Küche neben den Chefs. In einem exklusiven Ambiente geniessen maximal vier Gäste in drei verschiedenen Restaurants ein einzigartiges Kulinarik-Erlebnis.

Ein Tal weiter liegt Saas-Fee, umringt von dreizehn Viertausendern, autofrei wie Zermatt und still. Schon die Ankunft hat etwas Feierliches: Man verlässt das Auto am Dorfeingang, und mit jedem Meter, den man ins Dorf läuft, verschwindet der Alltag. Wenn man ankommt, ist man wie in einer Perle, umgeben von Schnee, Gletscher und Sonne.

Saas-Fee ist eine Bühne, auf der das Licht die Hauptrolle spielt. Morgens taucht es die Gipfel in Gold, mittags funkelt es auf den Dächern, abends glüht es rosa über den Gletschern. Wer hier bleibt, merkt bald, dass sich der Winter nicht in Pistenkilometern messen lässt.

Mit Virtuallalin beginnt der Winter neu modern mit einer virtuellen Reise ins Herz des Gletschers, begleitet von Pfarrer Johann Josef Imseng, dem Tourismuspionier des Saastals. Er setzt sich fort auf einer Mondscheinwanderung wenn die Stille so dicht wird, dass man sie fast hören kann. Und er endet vielleicht auf einer Sonnenterrasse, wo ein Glas Johannisberg in der Hand funkelt und der Blick über die Mischabelgruppe schweift Im Tal zurück, dort, wo die Rhone ihren

Weg nach Westen sucht, liegt Brig. Es ist das Tor zum Süden. Im Winter liegt auf dem Stockalperschloss ein Hauch von Märchen. Der Schnee betont die Symmetrie der barocken Türme. Kaspar Stockalper war ein reicher Handelsmann, der Elon Musk des 17 Jahrhunderts. Er liebte die Zahl drei. Deshalb drei Teile im Schlossgarten. Deshalb drei Türme. Sie heissen Kaspar, Melchior und Balthasar Es versteht sich, dass Kaspar der höchste und mächtigste Turm ist.

Der Simplon ist ein Ort der Klarheit

Von hier führt der Weg hinauf zum Simplon, wo der Winter rauer wird. Wind pfeift über weite Flächen, Felsen ragen wie eingefrorene Wellen, und manchmal zieht hoch oben ein Bartgeier seine Kreise. Wer hier unterwegs ist, spürt den Rhythmus eines Gebirges, das dem Menschen zeitweise keinen Zutritt gewährt

Der Simplon ist kein Ort der Behaglichkeit, aber einer der Klarheit. Und wer in Simplon-Dorf die Bäckerei betritt, in der traditionelles Roggenbrot duftet, weiss: Wärme ist hier keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Belohnung.

Im Goms, dort, wo im Sommer die Rhone entspringt, zieht sich eine Spur durch das Weiss. Über hundert Kilo-

meter Lanlauf-Loipen sind präpariert gesäumt von Kapellen, Walliser Stadeln und Lärchen. Langläufer gleiten vorbei, rhythmisch, fast meditativ Es ist ein Tal der Gleichmässigkeit und der Stille. Der Schnee liegt wie gefaltet über der Landschaft. In der Ferne ragen Weisshorn und Brunegghorn pyramidenförmig in den Himmel.

Wenn aus Einfachheit Grösse entsteht

Doch auch wer ohne schmale Latten unterwegs ist, findet hier seine Erlebnisse. Zwischen Fürgangen und Ernen spannt sich eine Hängebrücke über den Rotten, wie die Rhone von den Wallisern genannt wird. 280 Meter lang, schmal und luftig. Wer sie überquert, spürt die Kraft des Tals unter sich. Auf der anderen Seite wartet Ernen, ein Dorf, das mit seinen Häusern und Gassen in stiller Würde an längst vergangene Zeiten erinnert. Ein Stück weiter liegt Niderwald, das Geburtsdorf von César Ritz. Zwischen dunklen Holzhäusern steht sein schlichtes Elternhaus. Es ist unscheinbar, beinahe verloren, und doch von einer leisen Erhabenheit. Hier inmitten von Schnee und Bergen, begann die Geschichte eines Mannes, der später die Idee von Luxus neu definierte. Vielleicht liegt gerade darin das Geheimnis dieses Tals: dass Grösse hier aus Einfachheit entsteht.

Wer weiterzieht, findet wieder Stille In einer Beiz dampft Suppe, draussen färbt die Sonne die Berge rosa. Der Tag klingt leise aus.

Ganz anders klingt der Winter im Lötschental. Wo die Sonne spät über die Hänge steigt und die Dörfer lange im Schatten liegen, lebt ein Brauch, der so alt ist wie das Tal selbst. Wenn im Februar nach Mariä Lichtmess die Tschäggättä auftauchen, wilde Gestalten mit Masken aus Holz und Fellen, verwandelt sich das stille Tal in eine Bühne archaischer Energie

Im Wallis steht am Ende eines Wintertages fast immer ein Tisch. Raclette, vom Laib geschabt. Ein Glas Weisswein dazu.

Was bedrohlich wirkt, ist Ausdruck von Zusammenhalt. Hinter jeder Maske steckt ein Bewohner des Tals, und wer die Prozession der Tschäggättä erlebt, spürt: Der Winter ist hier nicht nur Naturereignis, sondern Teil der Identität. Weiter westlich, in Sion, dem politischen Herzen des Kantons, zeigt sich der Winter von einer festlichen Seite. In den Gassen glitzern Lichterketten, auf den Plätzen duftet es nach Marroni, und über den Dächern thronen Valeria und Tourbillon im Abendlicht. Doch die eigentliche Magie liegt unter der Erde. In alten Weinkellern ist es kühl, feucht und still. Hier reift, was den Sommer über Sonne gesammelt hat. Petite Arvine, Humagne Rouge, Cornalin: Weine mit Charakter, die im Winter ihre Tiefe zeigen. Ein Schluck davon erzählt Geschichten von Terrassen, Trockenmauern und Geduld.

Ein Stück Wallis im kollektiven Herzschlag

Doch Sion hat auch eine andere Art von Charakter: jene, die aus Leidenschaft entsteht. Auf dem Tourbillon-Stadionplatz lebt der FC Sion. Das ist ein Verein, der im Wallis mehr ist als Fussball. Er ist Bindeglied und Bekenntnis zugleich. Wenn der Club im Cup spielt, färbt sich der ganze Kanton in Rot und Weiss. Der FC Sion ist gelebte Identität, ein Stück Wallis im kollektiven Herzschlag. Im Wallis steht am Ende eines Wintertages fast immer ein Tisch. Raclette, vom Laib geschabt Ein Glas Weisswein dazu Und vielleicht ein Abricotine, der die Wärme zurückbringt. Hier ist Essen keine Nebensache, sondern Fortsetzung der Landschaft Was draussen in Form von Schnee, Stein und Sonne existiert findet drinnen seine Übersetzung in Geschmack und Gemeinschaft.

Der Winter im Wallis ist kein Ereignis, das man abhakt. Er ist ein Zustand, eine Erinnerung. Wer einmal hier war weiss, dass man nicht wegen des Schnees zurückkehrt, sondern wegen des Gefühls, dass die Welt für einen Moment im Gleichgewicht ist.

Majestätisch wacht das «Horu» über Zermatt
Auf der Winterwanderung eine Pause einlegen und die Sonne geniessen.

Klangwunderinder AltenOper

Gipfeltreffen derKlassikstars in Frankfurt

5Tagevoller Abwechslung

Wenn sich dasWho is Whoder Klassik trifft, sind wir hautnahdabei!Im KönigsklasseLuxusbus reisen wir nach Frankfurt –die pulsierendeMetropole im Herzen Europas. Beieinem geführtenRundgang entdeckenwir FrankfurtsKontraste: moderneSkyline trifft auf Paulskirche, Kaiserdom und Römer. Am Nachmittagbleibtuns Zeitfür Entdeckungen aufeigene Faust –wie wär‘smit einem Bummel über dasMuseumsuferoder einen Spaziergangüberden Eisernen Steg.Abends folgendie musikalischen Höhepunkte gemässProgramm. Ein Ausflugführtuns nach Wiesbaden,dem elegantenKurort mit prachtvollenBauten, weitläufigen Parks und Geschichten aus derKaiserzeit. Zurück in Frankfurterlebenwir amVormittageine botanische Entdeckungsreiseimberühmten Palmengarten*,bevor am letzten Abend derkrönende musikalische Abschlussauf uns wartet

Vier Nächte im NH Collection Frankfurt Spin Tower(off. Kat. *****).

Musikprogramm21.02.-25.02. «MadameButterfly»am22.02.

In derOperFrankfurt lassen wir unsvon Giacomo Puccinis Oper «Madame Butterfly»verzaubern Wiener Philharmonikeram24.02. Strauss’ Klangweiteund Sibelius’Feuer entfalten die Wiener Philharmonikerunter Andris Nelsons in derAlten Oper Frankfurt.

Musikprogramm19.03.-23.03.

6. Sinfoniekonzertam20.03.

Im GrossenHausdes StaatstheatersMainzpräsentiert dasPhilharmonische Staatsorchester Mainz unterPawel Kapula gemeinsammit Solist FriedrichThiele das6.Sinfoniekonzert mit Werken vonMieczyslaw Weinberg und AntonínDvořák.

OrchestredeLaSuisseRomande am 22.03. Wiedersehenmit einerguten Bekanntenunter denTwerenbold-Musikfans: Khatia Buniatishvili begeistertmit Brahm‘s2.Klavierkonzert. Das Orchestre de la Suisse Romande unterJonathan Nott trägtsie dabeimit intensiven Klangfarben.

Musikprogramm29.04.-03.05

London Symphony Orchestraam30.04. DasLondon SymphonyOrchestraunter Sir AntonioPappano bringt die Alte Oper Frankfurtmit Werken vonBritten, Bernstein undTschaikowsky zumKlingen.AmKlavierbeeindruckt Beatrice Rana mit Leidenschaft und Tiefgang «Macbeth»am02.05.

In derOperFrankfurterwacht Giuseppe Verdis «Macbeth» zu eindrucksvoller Intensität und lässt dieBühne in voller Spannunglebendig werden

*Wahlweisefak. Ausflug oder Hotelgeniessen. Abfahrtsorte: Wil, Burgdorf, Winterthur,Zürich-Flughafen,Aarau,Baden-Rütihof, Basel, Arlesheim,Ebikon. Nicht inbegriffen: Annullationskosten& Assistance-Versicherung, Sitzplatzzuschläge (nur 1.-3. Reihe), Auftragspauschalevon CHF 25 (entfälltbei Onlinebuchung). Katalogpreis: Gültig beistarker Nachfrage(ab 50%Belegung)und 1Monatvor Abreise.Esgelten die Allg.Reise- &Vertragsbedingungen vonTwerenbold Reisen AG

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Reisedaten 2026 21.02.–25.02. 19.03.-23.03. 29.04.-03.05.

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•ReiseimKönigsklasse-Luxusbus mit viel Beinfreiheit& 3er Bestuhlung •ÜbernachtungimErstklasshotel in Frankfurt •4 xFrühstücksbuffet, 3xAbendessen •Kartenopaket, Kat. 3

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Ausflug Palmengarten*

Kartenzuschlag Reise1 &3 -Kat.2 /Kat.1 42/85 Kartenzuschlag Reise2 -Kat.2 /Kat.1 25/55

Buchungscode: imfran

Andris Nelsons
Khatia Buniatishvili
Beatrice Rana

Winterzauberim hohenNorden

Ob Autofahrtenüberdas gefroreneMeer, Polarlichter beobachten,mit demHusky-Schlitten durchdie verschneite Winterlandschaftgleiten oder «Nobelpreis-Kaviar»kosten– LuleåinSchwedisch-Lappland bleibt unvergesslich.

Ein Abenteuer, so sagt man, beginnein Luleå, im hohen Norden Schwedens. Hier liegtdas Torzuden unendlichen Weiten vonSchwedisch-Lappland, wo Polarlichter über demPackeis tanzen, Elcheund Rentiere zu Hausesindund dasMeerimWintermit derKüste zu einem «eisigen Ganzen» wird. Tageslicht isthierwährend derWintermonaterar –dochgenaudarin liegt auch der Reiz. Geradeeinmal dreieinhalb bisfünfStundensindesimDezemberund Januar,wenndie Sonne kaum denHorizontübersteigtund dieLandschaft dafür mit Lichtstimmungen endloserDämmerungen und blauenStunden beschenkt.110 Kilometersüdlich des Polarkreises liegt Luleå, die Hauptstadt der Provinz Norrbotten. Mit Meerarmen, die weit in die Stadt hineinreichen, einem vorgelagertenSchärengartenaus 1312Inseln und ab Dezember auch per Direktfluginetwas mehr alsdreiStunden vonZürich aus zu erreichen.

Badenfür Mutige

Werdie Stadt verstehen möchte,muss sich auf die Spuren ihrer Vergangenheitenbegeben.Dennseitdem Ende der Eiszeit hebtsich hier dieErdebis zu neun Millimeter proJahr. Postglaziale Landhebung nenntman das Phänomen, beidem sich Erdkruste noch heute von der Last der eiszeitlichen Gletschererholt. Inseln wachsen zusammen, Küstenlinien verschieben sich. In Luleå, so sagendie Einheimischen deshalb,sei die Landkartenie aktuell. Da im Laufeder Zeit die Hafenzufahrterschwert wurde, musstedie Stadtsogar umziehen. Dasursprüngliche Zentrum liegt daher zehn Kilometer landeinwärts.InGammelstad, der historischen Altstadt. Mit ihrer mittelalterlichen Nederluleå-Kirche und rund 400Kirchhütten gilt sieals die grössteund am besten erhaltene Kirchstadt Skandinaviens.Seit 1996 UnescoWelterbeund bis heutebewohnt.

Das moderne Luleåist die «TechHauptstadt»Schwedens. Facebook kühlt hier seine Server.Und im Winter istder Ortvor allem berühmt für die «Isbanan», eine rund zehn Kilometer langeNatureisbahn, die um die Stadt undbis zur kleinenInsel Gråsjälörenführt.Woim Sommer Schiffe verkehren, kann man sich im Winterauf Schlittschuhen,mit dem Kickschlitten, auf Fatbikesoder zu Fussübers Eis bewegen. Über Eisrosen und eingefrorene Luftblasengeht es vorbeianEisbars und Feuerstellen.Wer mutig genug ist, kann im frei zugänglichen LochamSüdhafen eisbaden.

WerSchwedisch-Lappland kulinarisch entdecken möchte, geht zum Beispielins «Hemmagastronomi», einRestaurant mitFeinkostabteilungund Sicht auf die Nordbucht. Aufder Kartestehen Gerichtewie Rentierfleisch,Kantarelltoastmit Eierschwämmenaus den Wäldern um Luleåoder Blåbär-Dessertsaus Blaubeeren der Region.Spezialitäten aus einerKüche,die in Schwedisch-Lappland bis heutenochstark vonder Kultur der indigenen Samen geprägtist.Ebenso wie vonden jahrhundertealtenTechniken desRäucherns, Trocknens und Fermentierens, um Lebensmittel aus der kurzen Vegetationszeitfür denlangen, unwirtlichenWinterhaltbar zu machen

Tour mit dem Eisbrecher

Nicht nur die Stadtbietet viel: Luleå ist der ideale Ausgangspunkt für Aktivitätenindie subarktische Natur.Hier kann man auf demnachtsbeleuchteten Rundkursdes OrmbergetLanglaufen, Schneemobiltouren durch dieverschneiteLandschaft unternehmen oder eine Tourmit

Im Winter ist Luleåberühmt fürdie «Isbanan», einezehn Kilometerlange Bahn aus Natureis.

demEisbrechervon Piteå aus insSchärenmeer buchen, samt Badmit Überlebensanzug im eisigen Meer.Wer Abenteuersucht,findet es auch hier: auf den präpariertenEisstrassen, die im tiefen Winter zu Inseln desArchipels wieHindersön,SandönoderauchLångönführen. Autofahren über das gefroreneMeer, Verkehrsschilder undTempolimitsinklusive.Und aufden Inseln? Stille,Wälder und Naturschönheit. Schneewandern entlangder Packeisfelder,Picknickenauf dem Eis,odergleicheineHütte mieten unddie winterlicheStimmung fürein paar Tage geniessen. Auch die Insel Junkönist perEisstrassezuerrei-

chen. Eine der wenigen Inseln, aufdenen noch Berufsfischerarbeitenund wo im Herbstder Rogender KleinenMaräne gewonnen wird.«Kalix-Kaviar»oder auch «oranges Gold»wirddie schwedische Delikatesse genannt, die regelmässigam10.Dezember zumNobelpreisdinnerkredenzt wird Zwischen Septemberund März präsentiert sich am Himmelein ganzbesonderesFarbspektakel:die berühmten Polarlichter.Man siehtsie sowohl aufden Schäreninseln, als auch im verschneiten Landesinnern. Menschen ausaller Welt hoffendannauf klareNächte, Sonnenstürme unddas Quäntchen Glück zur richtigenZeit am richtigen Ortzusein Um das Farbspektakel am Himmel nicht zu verpassen, kann man den«AuroraWeckdienst»inAnspruchnehmen WerAbgeschiedenheit sucht, findet sieaucheineStunde nördlichvon Luleå im Taldes Råne-Flusses, einesder längstenfreifliessenden Flüsse Schwedens. Hierliegt das Aurora Safari Camp,rund zwei Kilometer vomkleinen OrtLabyssbynentfernt. Autark undtiefeingebettetindie lappländischeNatur,mit geradeeinmalfünfUnterkünften: drei Tipi Cabins undzweiLaplandCones.Tagsüber geht es aufWanderschaft oder mit Huskys durchden Schnee,abendsentspannt man in derSauna, beim Lappland-Dinner aufRentierfellenamoffenenFeuer undnachtswartetder Himmelund aufregendesAurora-Hunting. Nichtnur tief in dieWälderhinein, sondernauch bisindie Baumwipfel hinauf,gehtesimTreehotel in Harads. Das Hotelverfügt über mehrereBaumhäuser, dievon verschiedenenDesignern gestalteten wurden Und wenn hier die

Polarlichtererscheinen, tanzen siefast einwenig für einenganzallein. Luleå, so könnteman sagen, hat das Zeug dazu, gleich mehrerePunkteeiner Bucket List zu erfüllen.

Über Luleå

Mit80000 Einwohnern istLuleå die grösste Gemeinde SchwedischLapplands.Die Regionmit einer Grösse von110000 km2ist Teil von Sápmi,dem traditionellen Gebiet der Samen,die hierseit Jahrtausendenleben undbis heute Rentierhaltung, Handwerk und Kultur pflegen.Geführte Touren mit Rentierenund Einblicke in die samische Lebensweiseerhältman auch in Karlsvik, etwazehn Kilometervon Luleå entfernt.Gut zu wissen: DieTemperaturen liegen im Winterbei –15°Cund tiefer,im Sommer bis zu 20 °C

Flugverbindung

Edelweissfliegt vonMitte Dezember bisMärz wöchentlich vonZürch nach Luleå. flyedelweiss.com

Dieser Inhalt wurde vonNZZ Content Creation im Auftragvon Edelweisserstellt.

Mitdem Hundeschlitten geht's durchdie funkelnde Winterlandschaft Schwedisch-Lapplands
Tanzende Polarlichter amNachthimmel.

Refugium mit Elefanten-Charme

Zwischen Konzertsaal, Spa und Gourmetküche vereint das Hotel Schloss Elmau in Bayern Luxus, Natur und Geschichte(n) – vom G7-Gipfel bis zu Elefanten auf Handtüchern. Von Evelyn Pschak von Rebay

Schloss Elmau Wer den Namen sagt, tut das gerne ein wenig ehrfürchtig. Weit reicht der Ruf des Fünfsternehauses über die Bayerischen Alpen hinaus, und es gibt kaum eine Best-of-Liste der Hotellerie, in der es nicht einen der ersten Plätze belegt. Viele Familien kommen seit Generationen an diesen geschichtsträchtigen Ort, mit immer wieder neuen Kinderwägen. Kulturkosmopoliten finden sich für die Musiker von Weltrang im historischen Konzertsaal ein. Sportbegeisterte verausgaben sich bei Gaga-Retreats (siehe rechts) oder Qigong. Foodies finden ihr Glück im zweifach besternten «Ikigai». Naturbegeisterte auf den WaldWiesen- und Bergpfaden ringsum. Und gesellschaftspolitisch Interessierte bei den regelmässig durchgeführten richtungsweisenden Debatten. Selbst wer noch nie da war, kennt mit grösster Wahrscheinlichkeit die berühmte Fotografie von Angela Merkel und Barack Obama im Parkbank-Zwiegespräch vor der Wettersteinwand, aufgenommen beim G7-Gipfel 2015. «Schloss Elmau» ist Kult: Hotspot und Refugium zugleich «Der Elefant ist der meistgeklaute und meistgekaufte Artikel von Elmau», erzählt Dietmar Mueller-Elmau. Tatsächlich findet man die Dickhäuter überall: auf Couchbezügen, Zuckersachets und Schlüsselanhängern. Seine Vorliebe für das Tier erklärt der Hotelbesitzer mit einer Erinnerung an Indien und die Statuen der Gottheit Ganesha vor den hinduistischen Tempeln: «Sie mahnen, dass nur derjenige hineingehen sollte, der über Erinnerungsvermögen und Urteilskraft verfügt.» Genau diese Fähigkeiten, so der 71-Jährige, seien es doch, die einen Menschen zum Menschen machten. Und auch wenn Mueller-Elmau es nicht beabsichtigt hatte: Der Elefant entwickelte sich zum Markenzeichen. 1916 wurde das «Elmau» durch Mueller-Elmaus Grossvater, den Lebensreformer Johannes Müller, eröffnet. Erbaut hatte das Schloss mit Spitzdachturm

dessen Schwager Carlo Sattler: ein steingewordenes Fanal des Kulturprotestantismus und deutscher Innerlichkeit in den Bayerischen Alpen, weltentrückt auf 1000 Metern, mit demutsgebietendem Blick auf die Wettersteinwand. «Du musstest dich unterordnen unter das Wir», erklärt Mueller-Elmau den damaligen Spirit des Hauses, in dem die täglich wechselnde Tischordnung an langen Tafeln oder der morgendliche Tanz auf der Wiese penibel eingehalten wurden: «Im Tanz gab es Ich-Losigkeit, Konzentration auf das Du», resümiert er Und erzählt launig dass sich der Fokus aufs Gegenüber nach dem Tanzen intensivierte: «Deswegen konnte man im ‹Elmau› ohne schlechtes Gewissen als Protestant sündigen – man hatte ja nicht an sich gedacht.»

Neustart nach dem Grossbrand

Doch selbst in die Abgeschiedenheit des oberbayerischen Hochtals schwappte hässlich das Weltgeschehen hinein: «Mein Grossvater war ein grosser Verehrer des Judentums, aber gleichzeitig auch pro Hitler – ein völliger Widerspruch!» Nach dem Krieg folgte die Verurteilung wegen Nähe zum Nationalsozialismus, Zwangsverwaltung, ein eingestelltes Spruchkammerverfahren und die Rückgabe des Eigentums an die Familie.

Ende der 1990er Jahre übernahm Enkel Dietmar Mueller-Elmau das Anwesen. Gut, dass er inzwischen unter anderem Hotelmanagement und Philosophie studiert sowie seine Hotelsoftware Fidelio verkauft hatte, für 55 Millionen Mark Er sollte seine Gaben brauchen.

Im August 2005 dann der Brand: Zwölf Stunden lohendes Feuer drei Flügel völlig zerstört, auch das Zimmer 54, in dem Dietmar Mueller-Elmau 1954 zur Welt gekommen war: «Nur der Konzertsaal und die Lobby sind stehen geblieben», erinnert sich der Unternehmer Noch in der Flammennacht beschloss er,

Der Elefant ist der meistgekaufte und der meistgeklaute Artikel des Hotels Schloss Elmau.

gemeinsam mit Christoph Sattler, Enkel des einstigen Schlossarchitekten, das «Elmau» wieder aufzubauen. Während Sattler ans Restaurieren dachte, wollte Mueller-Elmau einen Neustart. Und so wurde das «Elmau» als Luxury Spa & Cultural Hideaway zu zwei Hotels: dem luxuriöseren, 2015 eingeweihten Retreat mit 47 Suiten sowie dem historisch verankerten Hideaway im Schloss. Dazu kommen sechs Spa-Areale, sieben Outdoor- und ein Indoor-Pool sowie mehrere Restaurants.

Eine scheinheilige Atmosphäre

Sich den Hut des geschäftsführenden Gesellschafters aufzusetzen, lag dem Hotelier zunächst fern. Getan habe er es auch, um die einzigartige musisch-literarische Tradition zu bewahren. Bei der Deutsch-Britischen Musikwoche etwa, 1957 initiiert, wurde klassische Musik zum Medium der Aussöhnung zwischen Juden und Deutschen. Er könne sich gut an die Spannung damals erinnern: «Im Konzert war etwas Unausgesprochenes, bei all der gemeinsamen Wertschätzung für die Musik.» Also habe er rebelliert und die Sicherungen rausgedreht, dass alle im Dunklen sassen. Wochenlang durfte er danach nicht ins Hotel: «Weil ich die heilige Atmosphäre gestört hatte Aber es war eine scheinheilige.» Auch heute finden – bei Licht – im Schloss bis zu 170 Konzerte jedes Jahr statt und bis zu 50 literarische und politische Veranstaltungen. Das «Stay & play»-Prinzip hat Tradition: Künstler die auf «Schloss Elmau» auftreten, erhalten statt eines Honorars freie Kost und Logis. Derweil man in vermutlich allen anderen Luxushotels dieser Welt auch für den Umstand bezahlt, mit nichts Trübendem behelligt zu werden, holt Mueller-Elmau globale Krisen in die eigenen Hotelwände. An einem einzigen Wochenende könnte unter grössten Sicherheitsvorkehrungen ein Gespräch über die Herausforderungen von Migra-

tion und Integration mit dem israelischdeutschen Psychologen Ahmed Mansour stattfinden. Neben einem Treffen der arabischen Nachbarländer Israels zur Lösung des Nahostkonflikts. Und dem kulinarischen G-7-Gipfel, für den sieben der besten Köche Bayerns gemeinsam die Kochlöffel schwingen. Auch im Hotel-Spa werden unterschiedliche Sphären gekonnt verbunden: Im Hamam beispielsweise die bayerische und die orientalische. Eingangs wird das Pestemal gereicht, dann die Haut übergossen, geschrubbt, massiert und eingeölt, bis man sich am Ende der Zeremonie ein wenig benommen bei Lokum und Apfeltee wiederfindet. Die Welt ist zu Gast auf Schloss Elmau. Und bräuchte mehr solche Orte.

Kultur

im «Schloss Elmau»

Fürs beliebte 16. «Verbier Festival @ Schloss Elmau» (22.–30. November) positioniert FestivalGründer Martin T:son Engstroem vielversprechende junge Künstler neben etablierten Grössen.

Gaga Movement Der Israeli gilt als einer der besten Tänzer unserer Zeit – doch als sich Ohad Naharin nach einem Unfall für eine Zeit lang nur eingeschränkt bewegen konnte, entwickelte der Choreograf der renommierten Batsheva Dance Company eine eigene Tanztechnik, um launig und geschmeidig zu bleiben: Gaga Fliessende Bewegung, dessen war sich der heute 73-Jährige sicher, trage in sich eine heilende Kraft: Mit dem Po eine Acht beschreiben, wie ein Pfau stolzieren, Spaghetti in kochendem Wasser imitieren – alles wird zum tänzerischen Element

Let’s go Gaga! Gaga in the Alps: 15 –19 März 2026

«Schloss Elmau» – ein Gasthaus, das mehr erlebt hat, als seine Ruhe vermuten lässt.

Winterglück zwischen Fels und Firn

Grindelwald liegt zu Füssen des Eigers, wo Schnee, Wind und Fels eine alpine Bühne schaffen, die ihresgleichen sucht. Auf dem Jungfraujoch trifft Naturgewalt auf Komfort, und aus der Stille des Eises wächst jene Faszination, die Reisende seit Generationen anzieht. Von Mathias Haehl

Bedrohlich nah schweben wir an die dunkle, steile und vor allem mächtige Wand. Der Eiger hat seit seiner Erstbegehung 1938 die weltbesten Kletterer nach Grindelwald gelockt, Kinogeschichte geschrieben («Nordwand», 2008) und James-Bond-Darsteller George Lazenby in «On her Majesty’s Secret Service» verzaubert. Im sechsten Bond-Abenteuer von 1969 gab’s in der Eiger-Region das ganze winterliche Inferno: Eiskunstlauf und Bobrennen, Schiessereien und Schlägereien, Autoverfolgungsjagd und gar einen fatalen Lawinenabgang. Immer wieder die Eiger-Nordwand: Weltweiter Anziehungspunkt, steilste Nordwand der Alpen, 1800 Höhenmeter härtestes Kalkgestein – heute gibt es 30 Kletterrouten über den Felsgiganten. 1938 kraxelte die Equipe um den Deutschen Andreas Heckmair und den Österreicher Heinrich Harrer vier Tage hoch, heute erklimmen die Schnellsten wie die Schweizer Dani Arnold und Ueli Steck (1976–2017) die Wand in knapp zwei Stunden.

«Top of Europe» auf 3454 Metern über Meer

Uns Normalsterblichen genügen dank modernster Technik vom Zürcher Hauptbahnhof vier Stunden bis zum höchstgelegenen Bahnhof Europas, dem Jungfraujoch – «Top of Europe» auf 3454 Metern. Um dem Besucheransturm in Grindelwald auszuweichen, fahren wir antizyklisch am späteren Nachmittag hoch; oben lockt der majestätische Gletschersegen. Die Sonne strahlt, das weite Weiss scheint unendlich. Ein heftiger Wind erinnert uns an die hochalpine Exponiertheit der Gipfelstation und des Bahntunnels, der durch den Eiger und den Mönch zum Jungfraujoch führt und 30 Todesopfer während der 16-jährigen Bauzeit bis 1912 gefordert hat. Uns offenbart sich ein grandioser Weitblick über den längsten Eiswurm der Alpen zwischen all den Gipfeln: Der Aletschgletscher, Unesco-Welterbe seit 25 Jahren, zieht sich 30 Kilometer lang über den Konkordia-Platz zum Horizont.

Auf der anderen Seite bietet sich uns eine enorme Weitsicht bis in die sanften Hügelzüge des Schwarzwalds und der Vogesen. Hier oben, wo Menschen aus aller Welt lachen, Selfies im Akkord schiessen und im Schnee rumtollen, spielte Roger Federer Tennis oder der chinesische Klassikstar Lang Lang Chopin-Etüden auf seinem Piano Cleveres Marketing trug die Bilder um die Welt.

Auch andere Prominente fühlten sich zwischen Gipfel und Tal erhaben wie die Weltenkönige: Dichter Goethe, Lord Byron und Clint Eastwood (er drehte 1975 «Im Auftrag des Drachen»). Oder Autor Tolkien, der sich auf Spaziergängen in der Gegend um Grindelwald für seinen Roman «Herr der Ringe» Inspiration holte. Kinolegende Robert Redford war der Wagemutigste von allen, er genoss Adrenalin und Abenteuer: Im Film «Downhill Racer» stürzte er sich 1969 das Lauberhorn hinab allerdings nicht ganz korrekt mit einer Startnummer, auf der «St. Anton» prangte – damals eines der Mekkas im Skizirkus. Redford, der die Eiger-Region als junger Rucksacktourist besucht hatte, erinnerte sich in seiner Biografie: «Diese grossartigen Berge würden im Film aussergewöhnlich wirken.»

Zwei Täler,drei Bergzüge, 211 Pistenkilometer

Heute wirken sie vor allem auf Handyvideos, die viral um die Welt gehen. Hoheitsvoll, naturnah, und wie die Menschenmengen tagaus, tagein beweisen: auch attraktiv 1,6 Millionen Übernachtungen generiert Grindelwald jedes Jahr Am zweiten Tag wollen wir über den Schnee brettern, mit grosser Auswahl: 42 Bergbahnen verbinden das riesige Gebiet der Jungfrau-Region. Zwei Täler, drei Bergzüge und 211 Kilometer präparierte Pisten, darunter die weltberühmte Lauberhornabfahrt als längste der Welt 4,5 Kilometer auf der die Schnellsten Geschwindigkeiten von mehr als 160 km/h erreichen. Und sie ist neben der Streiff im österreichischen Kitzbühel die gefährlichste der Welt. Höhepunkt für Carving-Cracks ist die Piste Black Rock, eine Abfahrt mit höl-

Glitzernder Schnee und strahlender Sonnenschein – Winterzauber und Gemütlichkeit in Grindelwald
Während man seine Kurven zieht, blickt man auf das Panorama von Eiger, Mönch und Jungfrau.

lisch steilen 71 Prozent Gefälle, die besonders anspruchsvoll und nicht jeden Tag zu präparieren sowie befahrbar ist.

Der schwarze Fels führt uns vom Eigergletscher zur Wengernalp Unverwechselbar bleibt die spektakuläre Nähe zu den grossen Gipfeln, am besten zu geniessen im Hotel Wengernalp bei einem frischgemachten Kuchen und einem Fläschchen Heida oder Petite Arvine –bequem auf Lammfellen eingekuschelt.

Ein anderer exquisiter Walliser Wein reift gar auf dem Jungfraujoch genannt «3454 – Reine des Glaces», ein Humagne blanche aus der bekannten Kellerei Gregor Kuonen. Im Eispalast geniesst diese «Gletscher-Weinkönigin» ideale Lagerbedingungen: Temperaturen um den Gefrierpunkt und 90 Prozent Luftfeuchtigkeit. Aller guten Dinge sind drei, weshalb hier oben auch ein Whisky sowie ein exklusiver Balsamico reifen und von Gourmetchefs wie Andreas Caminada geschätzt und verwendet werden

Auch Schlittler kommen zum grossen

Kick: Vom Faulhorn bis nach Grindelwald rast man 15 Kilometer lang über 1600 Meter Höhendifferenz – «Big Pintenfritz» ist eine der längsten Schlittelpisten Europas. Etwas für Sportliche mit starken Nerven.

Szenenwechsel: «Meine Nerven? Die habe ich zu Hause gelassen!», sagt die Busfahrerin im vollgepferchten Dorfbus. Dies auf meine Frage, ob sie genervt sei, weil allenorts die Touristen wie Hühner über die Strasse springen, ihren Bus entern und sie um Auskünfte bitten. Nein, die Chauffeuse lässt sich nicht beirren, auch wenn sie mit einem breiten Lächeln zum x-ten Mal wieder einem ungeduldigen Gast erklärt, wo er aussteigen müsse, um aufs Joch zu kommen: «You get off at the Terminal.»

Terminal, so heisst dieser riesige, mit einheimischem Holz verkleidete Betonklotz im Tal unterhalb des Dorfs die wichtige Errungenschaft mit einer Zughaltestelle und einem Parking. Das Parkhaus verfügt über mehr als sagenhafte 1000 Parkplätze, um den Verkehr zu beruhigen. Für diese Talstation zusammen mit der modernsten Dreiseilbahn, dem Eiger-Express, sowie der neuen Männlichenbahn zahlten die Jungfraubahnen stolze 510 Millionen Franken; eine immense Investition im kleinen weltläufigen Dorf Gesamteröffnung war im Dezember 2020

Es gibt Touristen, die den Nebel lieben Auch die Amerikaner lächeln. Sie sind in easy Stimmung um unter anderem am Gipfel des Jungfraujochs im Schoggiladen von Lindt & Sprüngli einen «good Deal» zu machen. «How amazing», freut sich später einer, der für 1756 Franken Süsses gleich säckeweise Richtung Hotel schleppt: «Die geliebten Lindorkugeln sind hier günstiger als in Zürich oder am Flughafen. Cool!»

Mittlerweile haben Nebelschwaden die Sonne verdeckt, doch das stört niemanden. Im Gegenteil. «Unser weisses Gold besteht nicht nur aus Schnee und ewigem Eis – sondern auch aus Nebel», erklärt Bruno Hauswirth, als Resort Director höchster Touristiker im Dorf Denn gerade Gäste aus Wüstenstaaten,

die daheim nur einmal im Jahr Regen geniessen, lieben auf der Jungfrau feuchte Wolkennebel oder gar tobendes Schneegestöber

Grindelwald ist eine Ganzjahresdestination

Immer mehr ausländische GrindelwaldFans kommen im Sommer, denn mittlerweile besuchen rund 60 Prozent der Gäste die Eigerregion zu dieser Jahreszeit. Grindelwald ist bereits heute das, was viele andere Alpindörfer anstreben: eine Ganzjahresdestination. Nebst der Eiger-Nordwand sind der First Cliff Walk mit Rundumblick auf die Berner Alpen, der First-Flieger mit 80 km/h und ein Ride auf dem Trottibike moderne Anziehungspunkte.

Als Freerider tummeln wir uns im weissen Pulverschnee, abseits der Pisten und der Massen.

Weitaus am schönsten ist und bleibt das Skifahren. Unser Guide berichtet von Gästen aus Istanbul, die frühmorgens abfliegen und am Nachmittag schon Schwünge im Schnee ziehen. «So gut erschlossen sind wir – nah an der Welt», schwärmt er Viele Feriengäste haben gar Sterne in den Augen, wenn sie im Helikopter einen Rundflug machen, bequem im Skigebiet von Männlichen aus starten, zwischen zwei Abfahrten oder Kafis im Schnee.

Als naturverbundene Freerider tummeln wir uns im herrlich weissen Pulverschnee nicht nur abseits der Pisten, sondern auch abseits der Massen. Wir ziehen unsere Linien in den weichen Tiefschnee, wie in Kanada auch mal zwischen Arven und durch Tannenwälder Und der Genuss? Die Gourmet-Gastronomie wächst stetig. Etwa im neuen «Umami» unter der Leitung des aus Tokio stammenden Küchenchefs Shota Hasegawa, wo es nebst rohem Fisch auch köstliche Ramen-Suppen gibt. Wer hier oder in den anderen prämierten Küchen diverser Hotels (Belvedere Bergwelt, Fiescherblick, Glacier, Schweizerhof) geschlemmt hat und dann mal Lust auf Einfaches hat: Köstliche Pizza und günstig kalkulierten Wein (auch in Magnumflaschen) gibt’s in «Onkel Tom’s Hütte», einem alten Chalet mit Bullerofen. Auch empfehlenswert ist ein Zwischenstopp im Café Basecamp bei Cheesecake mit Belper Knolle, diesem würzigen Käse aus der Region. Am Berg gibt es eine besondere Delikatesse: Eigerspitzli, eine süsse, am Eigergletscher zubereitete Schoggiversuchung mit Cognac oder Kirsch in Kontur des legendären Berges. Erhältlich ist das hübsche kleine Mitbringsel aus dieser grossen Natur in den Shops und Restaurants der Jungfraubahnen – der Gewaltsberg beeindruckt genauso en miniature.

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Blick auf das Jungfraujoch, umgeben von Schnee und einem Meer aus Nebel.
Vom Faulhorn kann man nach Bussalp schlitteln – im Hintergrund wacht der Eiger.

Eine Katze hat sieben Leben, sagt man. Das ist per se schon einmal eine feine Sache. Besonders in Zeiten, in denen Longevity der heilige Gral aller Gesundheitsjünger ist, das BuzzWord des 21.Jahrhunderts. Wollen wir nicht alle länger leben, und das bitte möglichst agil und faltenfrei? Diesbezüglich hat Kléopatre den Royal Flash auf den Pfötchen. Die Birmakatze ist mit ihren himmelblauen Augen und dem seidigen Fell nicht nur mit Anmut gesegnet, sie lebt auch noch in Baden-Baden. Dem Kurort am Rande des Schwarzwalds, in dem heisse Quellen schon seit mehr als 2000 Jahren aus dem Boden sprudeln, Beschwerden lindern und vielleicht auch Schönheit bringen. Wer will das schon so genau wissen. Mark Twain schrieb 1880 jedenfalls in sein Tagebuch: «Ich bin davon überzeugt, mein Rheuma in BadenBaden verloren zu haben.» 2017 zog Kléopatre, genannt Kléo, vom Pariser Hotel «Le Bristol» ins «Brenners Park-Hotel & Spa» um, wo sie fortan eine Dauerresidenz erhielt. Die Dinge in Frankreich liefen nicht so gut, was genau mit einem gewissen Kater vorgefallen sein soll, darüber schweigt man sich im «Brenners» jedoch aus. Diskretion ist Ehrensache.

Hotel für die Haute Volée

Nachdem Anton Alois Brenner den Palastbau im Jahr 1872 ersteigerte, legte er den Grundstein für eines der legendärsten Grandhotels Europas. Queen Victoria und Walt Disney wandelten durch die Belle-Époque-Gänge, genauso wie Barack Obama und Frank Sinatra. Der Sänger schwärmte über das Haus: «Wohin man auch geht, das ‹Brenners› ist das Beste!» Victoria und David Beckham sollen sich ebenfalls regelmässig durch die Drehtür schwingen und die klare Luft des Nobelorts aufsaugen, in dem die Millionärsdichte so hoch ist wie nirgendwo sonst in Deutschland. 1941 übernahm Backpulver-Baronin Caroline Oetker die Aktienmehrheit des «Brenners», nur wenige Jahre später machte es ihr Enkel Rudolf-August zum Flaggschiff der heutigen Oetker Hotels Aber selbst Legenden brauchen im Heilkurort Baden-Baden ab und an eine Verjüngungskur. Und so wurde das «Brenners Park-Hotel & Spa» die vergangenen zwei Jahre lang von Grund auf saniert. Böden wurden herausgerissen und neue Leitungen verlegt, dreifach verglaste Fenster, Belüftungsschächte und ein Personallift eingebaut sowie eine Photovoltaikanlage installiert Hinter den Kulissen ist kein Stein auf dem anderen geblieben. Anders sieht es beim Interior Design aus: Genauso behutsam wie in der angrenzenden Villa Stéphanie, benannt nach Napeoleon Bonapartes Adoptivtochter, der Grossherzogin von Baden – Körper und Gesichter aufgefrischt werden, ging man auch beim «Facelift» des denkmalgeschützten «Brenners» vor.

Ein sicherer Hafen

Bergit Gräfin Douglas, ein Mitglied der Familie Oetker, hat mit ihrer Firma MM Design dafür gesorgt, dass die 79 Zimmer und Räume im Hauptgebäude zwar aufgefrischt daherkommen, aber ihren Charakter beibehalten haben Die Originalleuchten wurden aufgearbeitet, Stoffe und Tapeten von Luxusmarken wie Pierre Frey Colefax & Fowler und Loro Piana zieren die Wände, Kissen und Sofas. Die alten Tapeten wurden nicht etwa entsorgt, sondern zu Notizbüchern verarbeitet. In den Bädern – oh wie wunderbar teils ebenfalls mit Tapete! – tapst man über Crema-MarfilNaturstein. Antiquitäten und Farbtöne aus dem 19 Jahrhundert wurden mit historischen Ölgemälden und zeitgenössischer Kunst gepaart. «Das Hotel wird nie fertig sein, weil sich die Lebensgewohnheiten der Menschen ändern, und das Hotel ist für Menschen gemacht», so Gräfin Douglas. Wohl wahr und trotzdem muss man sich anstrengen, ein wohliges Seufzen zu

Eine Legende ist zurück

Das Brenners Park-Hotel & Spa zählt zu den legendärsten Grandhotels Europas. Nach zweijähriger Renovierung empfängt die Grande Dame seit Mitte Oktober wieder Gäste in der Kur- und Kasinometropole Baden-Baden. Von Tina Bremer

unterdrücken: beim Anblick der theatralisch-bordeauxroten Vorhänge, die den Hoteleingang schmücken, beim Klang der silbernen Löffel, die beim Afternoon Tea in den Teetassen klirren, beim Biss in die saftige Schwarzwälder Kirschtorte von Starpâtissier Pierre Hermé, beim Blick vom Wintergarten auf die Parkanlage. Bei all den politischen Stürmen, die um die Welt fegen, erscheinen einem Häuser wie das «Brenners» wie eine Trutzburg, ein sicherer Hafen, als würden die Wände, die schon so viel gesehen und gehört haben, einem leise zuflüstern: «Mach dir keine Sorgen, alles wird gut!» Müssen sie es nicht wissen?

Fortan rollte der Rubel

Überhaupt, Baden-Baden! Als Luise von Baden 1793 den späteren Zaren Alexander heiratete, schwärmte sie

über ihre alte Heimat dass sie einer der schönsten Orte der Welt sei Die Gründerzeitvillen! Die Thermen! Die Wälder! Einziger Nachteil: «Dass er nicht in Russland steht.» Das Rühren ihrer Werbetrommel war so erfolgreich, dass die russische Elite bald in Scharen nach Baden-Baden kam. Davon zeugt auch die Büste des russischen Schriftstellers Iwan Turgenjew in der Lichtentaler Allee, dem «grünen Salon» der Stadt. Der Rubel rollte fortan, vor allem am Roulettetisch. Denn nachdem Frankreich 1838 alle Glücksspiele verboten hatte, machte der französische Kasinobetreiber Jacques Bénazet das Kasino in Baden-Baden zu einem der angesehendsten Europas Und laut Marlene Dietrich zur «schönsten Spielbank der Welt». Die Kronleuchter, Säulen und goldenen Spiegel dürften Leo Tolstoi allerdings auch nicht darüber hinweg-

Das Hotel wurde von Grund auf saniert, hat aber seinen Charakter beibehalten.

Ins «Brenners» ist die Katze nach dem Umbau übrigens nicht zurückgekehrt –sie ist in Pension gegangen.

getröstet haben, dass er hier den Ehering seiner Frau verprasste. Die enge Beziehung zu Frankreich reflektiert auch das «Brenners», in dem, bien sûr, ebenfalls fliessend Französisch gesprochen wird. Nach einer jahrhundertelangen Fehde zwischen Deutschland und Frankreich trafen sich 1962 der ehemalige Bundeskanzler Konrad Adenauer und der französische Staatspräsident Charles de Gaulle im «Brenners», um die Eckpunkte des Élysée-Vertrags zu verhandeln – ein Meilenstein für die Aussöhnung der beiden Nationen und für ein vereintes Europa. Von dem auch Französin Kléopatre Jahre später profitiert hat und ungehindert die Grenze nach Deutschland passieren konnte. Ins «Brenners» ist die Katze nach dem Umbau übrigens nicht zurückgekehrt – sie ist, anders als das Hotel, in Pension gegangen.

Das Brenners Park-Hotel & Spa in Baden-Baden, eingebettet in den herbstlich gefärbten Park der Lichtentaler Allee
Zarte Farbtöne sorgen für eine wohlige Atmosphäre.

un li mi ted

BERGWEIHNACHT

AL LE JA HR EW IE DE R: WE IH NA CH TS ZE IT IN

I NN SB RU CK

Wenn Innsbruck in festlichem Glanzerstrahlt unddie Gassen vonköstlichen Düften erfülltsind, beginntdie (Vor-)Weihnachtszeit in derAlpenmetropole.

Besonders diecharmantenChristkindlmärkte derStadt lassen festliche Stimmung aufkommenund locken Besucher:innen in eine zauberhafteWinterwelt– nurein Katzensprung entfernt

VI EL FA LT DE RC HR IS TK IN DL MÄR KT E

Dertraditionelle MarktimHerzender Altstadt beim berühmtenGoldenen Dachlumfasst beinahe70Stände: Kunst, Handwerk undkulinarische Köstlichkeitenwie Kiachl,Kastanien undGlühweinsorgenfür genussvolle

Momente. Nebendem Altstadtmarktgibtessechs weitereChristkindlmärkte inInnsbruck,die alle ihre Besonderheiten haben.

JeneramMarktplatzbietetmit Märchenstunden undKarussell einbesonderes Erlebnis fürFamilien.Inder Maria-Theresien-Strasse dominieren moderne Elemente wieriesige Leuchtbäumeund Christbaumkugeln,während die Märkte aufder Hungerburg undamBergiseltraumhafteAusblicke aufdie festlich beleuchteteStadt gewähren.Die KleinereninSt. Nikolaus undWilten sind besondersbeschaulich.

HI GH LI GH T: LU MA GI CA IN NS BR UC K– MA GI SC HE

LI CH TS HO W

Abseitsder ChristkindlmärkteerwartetBesucher:innenein weiteres Eventhighlight: dermagischeLichterpark LUMAGICA im Hofgarten, unterdem Motto «InnsbruckerWinterzauber».LUMAGICAInnsbruck istvom 14.November2025 bis1.Februar 2026 geöffnet

BERGWEIHNACHT VOM 15 NOVEMBER –6. JANUAR 2026

Zwischen Goldsand und Grossstadtglanz entfaltet Marokko seinen Zauber: In den Hotels der Royal Mansour Collection können Wintermuffel Wärme, Stil und die leise Magie des Orients entdecken. Von Cécile Hana-Maurer

Während die Mittelmeerküste im Norden Marokkos bei der Glitzeria des Königreichs schon lange eine beliebte Destination ist, wird die Region von internationalen Touristen noch wenig besucht. Die azurblaue Küste erstreckt sich über 500 Kilometer von Tanger bis zur Ostgrenze bei Saïda, wobei eines ihrer markantesten Merkmale das Rifgebirge ist. Dieses verläuft entlang der gesamten Küste und sorgt für steile Abschnitte und pittoreske Buchten In einer der Buchten, unweit des Städtchens M’diq und der spanischen Exklave Ceuta, befindet sich das «Royal Mansour Tamuda Bay».

Im Jahr 2024 eröffnet, wird im dritten Sprössling der Royal Mansour Collection Gastfreundschaft auf höchstem Niveau gepflegt. Entlang des privaten Strands, der sich wie ein sandfarbener Teppich vor dem azurblauen Meer ausbreitet, fügt sich das elegante Resort harmonisch in die Landschaft ein. Auf 10 Hektar stehen die 55 Villen und Suiten, deren Architektur eine moderne Interpretation der klassischen Berberhäuser ist und somit Tradition mit zeitgenössischen Elementen kombiniert. Umgeben von kleinen Gärten oder mit Strandanstoss, gewährleisten die Einheiten Privatsphäre und sind kleine Ruheoasen

Auch bei der Inneneinrichtung wurde Wert auf die lokale Identität gelegt, wobei authentische Materialien und die traditionelle Handwerkskunst des Landes besondere Aufmerksamkeit erhalten. Webarbeiten, handgefertigte Tonfliesen, Marmormosaike oder Türen und Decken mit Intarsien heben die Kultur des Landes hervor Maritime Akzente unterstreichen den puristischen Stil der Unterkünfte, in denen Werke bekannter marokkanischer Künstler ausgestellt sind. Schon bei der Ankunft wird man in eine Traumwelt entführt. Vom Chauffeur über Portier, Pagen und Concierge bis zur Rezeption tragen alle eine distinguirte Uniform, passend zur jeweiligen FunktionundihremRang.DerEingangsbereich eröffnet den Blick auf den Sandstrand und das glitzernde Wasser des Alboran-Meeres. Die Wände sind von Hand mit tausend Muscheln dekoriert. Der hausgemachte Hibiskus-Eistee ist eine willkommene Erfrischung.

Stille Eleganz und Diskretion

Der erste Eindruck ist wahrlich majestätisch und gibt die Richtung vor, die sich während des gesamten Aufenthalts wie ein roter Faden durchzieht. Hotellerie auf höchstem Niveau, gepaart mit einer stillen Eleganz und Diskretion, prägt hier jedes Detail Das Herzstück der Anlage bildet die Lobby, um die sich die drei Signature-Restaurants, die Strandbar und der Alboran Club gruppieren und ge-

Der Kälte

Der Service bleibt unaufdringlich, die Suiten sind weitläufig, das Spa ist ein Ort der Einkehr.

meinsam das lebendige Zentrum des Hauses ausmachen. Durch die Lage zwischen Mittelmeer und Atlantik die Höhenzüge des Atlas, die Nord-Süd-Ausdehnung des Landes und die Weite der Wüste verfügt Marokko über ein aussergewöhnlich vielfältiges Terroir Die reiche Gewürztradition und ihre tief verwurzelte Einbindung in die Küche prägen das Land mit einer unverwechselbaren Fülle von Düften und Aromen. Die Küchenchefs lassen sich von diesem Reichtum inspirieren und interpretieren ihn jeweils auf ihre eigene Weise in den Signature-Restaurants des Hotels: Massimiliano und Raffaele Alajmo präsentieren im «Coccinella» klassische und moderne Facetten der italienischen Küche. Im «Le Méditerranée» widmet sich Quique Dacosta den kulinarischen Traditionen Spaniens, während Éric Frechon im «La Table» die französische Haute Cuisine zelebriert.

Der Spa-Bereich des Hotels verdient Aufmerksamkeit als eigenständige Destination. In einem unauffälligen Gebäude, etwas abseits der Villen und Restaurants gelegen, erstreckt er sich über mehr als 4000 Quadratmeter und bietet Massagen, Gesichtsbehandlungen und weitere Anwendungen Ergänzt wird das Angebot durch den Quiet Pool aus smaragdgrünem Marmor, einen Watsu-Pool (ein warmes Becken für die sanfte Wassertherapie, bei der der Körper getragen, gedehnt und entspannt wird) sowie eine Salzgrottenlandschaft. Im Hammam wird die jahrhundertealte Tradition zu einem sorgfältig inszenierten Ritual aus Waschen, Pflege und Entspannung.

An der sonnigen Küste von Tamuda Bay, wo das Mittelmeer auf feine Strände trifft, hat das «Royal Mansur Tamuda Bay» sein erstes Medi-Spa eröffnet – ein Ort, an dem Wellness auf Wissenschaft trifft. Hier verschmelzen moderne Therapien mit ganzheitlichen Ansätzen zu einem Programm für Körper, Geist und gelegentlich auch die Seele. Das interdisziplinäre Team des Hauses komponiert individuelle Aufenthalte:vonsanftemDetoxüberLongevityRituale bis zu massgeschneiderten Wohlfühlmomenten. Ob für ein Wochenende oder einen ausgedehnten Rückzug – das Spa verspricht, dass man hinterher nicht nur abreist, sondern dass die wohltuenden Effekte auch der Abreise noch lange nachhallen.

Zahlreiche kulturelle Einflüsse

Auch wenn die Angebote des Resorts so verführerisch und schmackhaft sind, dass man es eigentlich gar nicht mehr verlassen möchte, lohnt sich ein Ausflug in die Umgebung auf jeden Fall. Die Region im Norden Marokkos, mit der spanischen Küste in Sichtweite, dem Rifgebirge im Rücken und den zahlreichen kulturellen Einflüssen, ist reich an kulturhistorischen Orten und Plätzen.

Die Mittelmeerküste ist geprägt von der Berberkultur und arabisch-andalusischen Einflüssen. Die historische Stadt und Unesco-Welterbe Tétouan, die zauberhafte Stadt Chefchaouen, traditionelle Fischerdörfer Märkte und Wanderwege locken zu Ausflügen an Orte,

die von den Touristen nur selten besucht werden und einen Einblick in das ursprüngliche Marokko mit seinen Farben, Schönheiten und Düften geben. Szenenwechsel: Als Kontrastprogramm zur Ruhe des «Royal Mansour Tamuda Bay» widerspiegelt das «Royal Mansour Casablanca» die pulsierende Energie der Grossstadt am Atlantik Dank der neu eröffneten Hochgeschwindigkeitslinie Al Boraq der ONCF ist Casablanca von Tanger aus in nur zwei Stunden erreichbar Die Metropole vereint eine Vielzahl von Einflüssen und Eindrücken: Die Art-Déco-Architektur aus der Zeit des französischen Protektorats der ersten Hälfte des 20 Jahrhunderts, der internationale Fracht-, Passagier- und Fährhafen im Zentrum der Stadt, die Einflüsse der Berber, Araber und Afrikaner sowie die beeindruckende Hassan-II-Moschee machen Casablanca zum Schmelztiegel aus Geschichte und Gegenwart und einer Stadt voller Kontraste. Diese Charakteristika griff das «Royal Mansour Casablanca» auf und schuf ein urbanes Luxushotel, in dem fast jedes kleine Detail eine Geschichte erzählt

Nach acht Jahren Renovationsarbeiten erstrahlt das 1953 erbaute Hotel in neuem Glanz, ohne dabei den ursprünglichen Charakter zu verlieren.

Der legendäre Palast aus den 1950er Jahren war das erste Fünfsternehotel der Stadt und ein beliebter Treffpunkt nationaler und internationaler Persönlichkeiten. Heute erheben sich an der Avenue des Forces Armées Royales die 23 Stockwerke des «Royal Mansour

Die Architektur des Hotels Royal Mansour Tamuda Bay ist von den traditionellen Berberhäusern inspiriert.

entkommen

Casablanca» stolz über das Art-DécoViertel. Durch den marmorverkleideten Eingang flankiert von livriertem Portier und Concierge, betritt man die Hotellobby mit ihren hohen Decken und monumentalen Kunstwerken. Die Uniformen der Kofferträger und Pagen erin-

nern an die Ästhetik des Reisens der 50er Jahre. Geht man etwas weiter öffnen sich die riesigen Fensterfronten zum Patio Im Innenhof des Hotels, vom Landschaftsarchitekten Luis Vellejo entworfen, betritt man eine Oase der Stille, umgeben von Olivenbäumen und

Palmen. Mit 149 Zimmern und eleganten Signature-Suiten in den obersten Etagen und grosszügigen Duplex- sowie Triplex-Suiten, die ihrem Namen gerecht werden, definiert das Hotel urbane Grosszügigkeit neu. Jeder Raum wurde mit Sinn für Design gestaltet: klare

Linien, hochwertige Materialien, warme Farbtöne und modernste Technik verschmelzen zu einer zurückhaltenden Eleganz, die den Trubel der Stadt aussperrt und Raum lässt, die Eindrücke des Tages in Ruhe nachklingen zu lassen.

Wie in Marrakesch und Tamuda Bay gehört auch in Casablanca das kulinarische Vergnügen zum Markenzeichen des «Royal Mansour». Die drei Restaurants des Hauses bieten für jeden Geschmack und jeden Moment eine eigene Option: Im 22. Stockwerk zelebriert «La Grande Table Marocaine» die klassische marokkanische Küche. Mit der «weissen Stadt» zu Füssen, dem Blick auf die Hassan-II.-Moschee und den Hafen geniessen die Gäste hier traditionelle Tajine, Pastillas, Couscous und weitere Spezialitäten des Königreichs. Im eleganten und geselligen Restaurant im Innenhof des Hotels kreiert auch in diesem Hotel der mit dem Titel «Meilleur Ouvrier de France» ausgezeichnete Chef Éric Frechon französische Brasserie-Küche mit Produkten aus dem marokkanischen Terroir Den ganzen Tag werden hier Köstlichkeiten wie das klassische «Poulet rôti» und Delikatessen wie Austern aus Oualidia oder Langusten aus Mohammadia serviert.

Ein Himmel aus Kirschblüten

Eine Reise in das Land der aufgehenden Sonne machen die Gäste in der gemütlichen Sushi-Bar des Hotels. Unter einem Himmel aus Kirschblüten bietet der japanische Sushi-Meister Keiji Matoba ein regelmässig wechselndes Omakase-Menu an sowie Nigiri-Sushi, Sashimi und Tempura à la carte. Ganz im Sinne des japanischen Anspruchs an Perfektion und Ästhetik entstehen vor den Augen der Gäste kleine Meisterwerke, die nicht nur geschmacklich, sondern auch visuell ein Erlebnis sind. In Casablanca setzt die Royal Mansour Collection erneut auf Zurückhaltung und Präzision Der Service bleibt unaufdringlich, die Suiten sind weitläufig, das Spa ein Ort der Einkehr Die Küche, geprägt von regionalen Zutaten und internationalen Einflüssen, spiegelt die kulinarische Vielfalt des Landes wider Viele Details bleiben zunächst unbemerkt, entfalten ihre Wirkung aber gerade im Verborgenen: Das Haus antizipiert Bedürfnisse, bevor sie ausgesprochen werden, und schafft damit eine Atmosphäre, die den Gast leise aus dem Alltag löst. Zwischen zeitloser Eleganz und modernem Design, zwischen globalem Anspruch und lokaler Verwurzelung schlägt das Haus eine Brücke.

In diesem Haus der Royal Mansour CollectiontrifftdasErbeeinergeschichtsträchtigen Stadt auf die Dynamik der Gegenwart. Wer verweilt, erlebt Marokko nicht nur als Kulisse, sondern als vielschichtiges Geflecht von Eindrücken.

Luxusrefugien in Marokko

Gegründet 2010 mit dem ersten Haus in Marrakesch, hat sich die Royal Mansour Collection bis 2024 mit Standorten in Casablanca und Tamuda Bay zu einer kleinen, feinen Kollektion entwickelt. Jedes Haus ist in seiner Region verwurzelt und reflektiert – vom handwerklich gestalteten Interieur bis zur lokalen Küche – die kulturelle Identität seines Umfelds

Die Hotels erzählen eine Geschichte marokkanischer Gastfreundschaft in der sorgfältige Handwerkskunst und kulinarische Vielfalt miteinander einhergehen. Mit Projekten in Rabat und Agadir soll die Kollektion künftig noch breiter in Marokko verankert werden, immer mit dem Ziel, Gästen einen authentischen Zugang zu den vielen Facetten des Landes zu ermöglichen.

Auf der Dachterrasse des «Royal Mansour Casablanca» wird die lokale Küche zelebriert.
Im «Royal Mansour Tamuda Bay» trifft puristische Eleganz auf orientalisches Flair.

Zurück zur Essenz

Luxus heisst heute nicht mehr Glanz und Pomp, sondern Echtheit, Einfachheit und das Gefühl, nach Hause zu kommen. Das Hotel São Lourenço do Barrocal im portugiesischen Alentejo zeigt, wie sich die Luxushotellerie auf leise Art neu erfindet Von Christina Hubbeling

Während man früher unter Luxus vor allem Pracht und Inszenierung verstand, so ist er in der Hotellerie heute ein anderes Versprechen als noch vor einer Generation: Authentizität, Reduktion, das Gefühl von Zugehörigkeit sind die neuen Massstäbe. Luxus ist nicht länger nur Status. Er ist ein inneres Erleben. Diese Haltung prägt eine neue Generation von Hotels, die sich bewusst vom Klischee des Überflusses distanzieren und stattdessen das Echte suchen Und kaum ein Ort verkörpert diesen Wandel so vollkommen wie das «São Lourenço do Barrocal». Das Haus ist Teil der traditionsreichen Vereinigung The Leading Hotels of the World (LHW) und ein Paradebeispiel dafür wie Luxus neu gedacht wird

Die Vereinigung LHW vereint seit fast 100 Jahren über 400 unabhängige Luxushotels in mehr als 80 Ländern. Gemeinsam ist ihnen nicht ein uniformer Stil, sondern eine Philosophie. So ist jedes Haus einzigartig, tief verwurzelt in seiner Kultur und geprägt von Geschichte und Persönlichkeit Nicht wenige der Hotels befinden sich seit Generationen in Familienbesitz. Darin liegt die Stärke dieser Kollektion – und genau das macht das «São Lourenço do Barrocal» so exemplarisch.

Das «São Lourenço do Barrocal» war über zwei Jahrhunderte das grösste Landgut der Region und ernährte Generationen. Als das Dorf verfiel, entschied sich José António Uva – Spross der Familie in achter Generation – zu einer Rettung. Zusammen mit dem renommierten portugiesischen Architekten und Pritzker-Preisträger Eduardo Souto de Moura begann er ein ehrgeiziges Projekt: 14 Jahre dauerte die Renovation, bis das Hotel 2016 eröffnet wurde.

Die historische Substanz blieb erhalten. Dachziegel und Bodenplatten wurden nach alten Methoden in der Umgebung gefertigt, antike Möbelstücke

Die Ankunft in diesem ehemaligen Gehöft im Alentejo fühlt sich wie eine Rückkehr an.

restauriert, Textilien von lokalen Handwerkerinnen im modernen Design auf traditionelle Weise hergestellt. Heute umfasst das Ensemble 40 Zimmer und Cottages, die auf rustikale und stilvolle Weise den Geist des Ortes bewahren. Schon die Ankunft auf diesem ehemaligen Gehöft im ländlichen Alentejo fühlt sich wie eine Rückkehr an Das Anwesen umfasst 780 Hektaren. Wiesen, auf denen sich Gräser im Wind wiegen, uralte Olivenhaine, Weinberge und Obstgärten Wer hier verweilt, spürt, wie sich der Puls senkt, das Atmen leichter fällt, das Gedankenkarussell entschleunigt. Nichts ist überinszeniert. Stattdessen entfaltet sich ein Zauber, der aus Schlichtheit entsteht: der Duft von Rosmarin und Thymian in der Abendluft, weisse Mauern im goldenen Licht der untergehenden Sonne, und nachts ein Sternenhimmel frei von Lichtverschmutzung und so klar dass man die Milchstrasse mit blossem Auge erkennen kann.

Sterne

beobachten

Bei unserem Aufenthalt im letzten Sommer zeigte sich der nächtliche Himmel in seiner ganzen Pracht. «Besonders auffällig sind die Sternbilder Skorpion mit dem roten Antares und der Schütze, der in Richtung des Zentrums der Milchstrasse weist», erklärt Rebecca Slade, die den Gästen mithilfe ihres professionellen Teleskops eine Einführung in die Astronomie gibt und in Erinnerung ruft, was man vor vielen Jahren einmal in der Schule gelernt und längst wieder vergessen hat.

«Hoch über uns strahlen die Sterne des Sommerdreiecks: Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Altair im Adler Dazwischen funkeln dichte Sternfelder und Nebel. Weniger auffällig aber riesig ist der Herkules mit dem Kugelsternhaufen M13», erzählt Slade. Wir schauen uns im Nordosten noch Kassiopeia und Perseus an, bis es uns zu kühl wird und

wir uns wieder in unser gemütliches Cottage zurückziehen.

Gegessen wird im «São Lourenço do Barrocal» an langen Holztafeln, oft Seite an Seite mit Winzern oder mit der Besitzerfamilie. Auf den Tisch kommt was Hof und Felder hergeben: aromatische Tomaten, veredelt mit hauseigenem Olivenöl und frischen Kräutern, serviert in rustikalen Steingutschüsseln, geschmortes Ofengemüse, Wein, Charcuterie, grilliertes Fleisch und erntefrisches Obst «Farm to Table» ist hier keine Marketingfloskel, sondern gelebte Normalität Nach dem Mahl etwas Ruhe oder doch lieber eine sportliche Aktivität? Das Hotel verfügt über ein Spa mit Sauna und Behandlungsräumen. Es empfiehlt sich allerdings, Spabehandlungen noch vor der Anreise zu buchen, da die Kapazitäten begrenzt sind und es vor Ort unter Umständen keine freien Termine mehr gibt. In der warmen Jahreszeit sorgen zwei Outdoor-Pools für Abkühlung.

Gäste können Reitausflüge unternehmen, eine Velotour durch die Landschaft

machen oder bis ins historische Dorf Monsaraz, das auf dem benachbarten Hügel thront, radeln. Die Pferde sind übrigens sehr sanftmütig und erdulden auch Anfänger auf ihrem Rücken.

Das Hotel als Symbol

Seine Echtheit macht das «São Lourenço do Barrocal» zu einem Symbol für die neue Ausrichtung vieler LHW-Häuser Denn die Vereinigung zeigt: Luxus ist mehr als Annehmlichkeiten. Er ist ein Lebensgefühl, das je nach Ort eine andere Gestalt annimmt – in einer Metropole ebenso wie in einem abgelegenen Tal. Überall aber geht es um Authentizität, die Kunst des stilvollen Empfangens, der Gastfreundschaft in Perfektion und das Gefühl, angekommen zu sein. Im «São Lourenço do Barrocal» wird das sofort spürbar Denn jedes Detail erzählt von Geschichte und Herkunft. Es ist Understatement in seiner schönsten Form und gerade deshalb von grösster Eleganz.

Hinter den Kulissen der Hotelkunst

Die Vereinigung The Leading Hotels of the World (LHW), zu dem auch das Hotel São Lourenço do Barrocal gehört, hat mit «Culture» seinen zweiten, aufwendig gestalteten Bildband in englischer Sprache herausgebracht Das Buch mit über 400 farbigen Fotografien, inspirierenden Texten und Porträts wirft einen Blick hinter die Kulissen aussergewöhnlicher Hotels auf fünf Kontinenten und feiert die kulturelle Seele der schönsten Reiseziele weltweit Spencer Bailey: Culture. The Leading Hotels of the World. Monacelli-Verlag, 2025

Das Hotel São Lourenço do Barrocal war einst ein Landgut und ist umgeben von weiten Feldern, Olivenbäumen und Weinreben.
Fliesen und Teppiche wurden in aufwendiger Handarbeit hergestellt.
«Culture» – ein Buch für Hotelfans

Duftnote Vanille mit Lava

La Réunion ist wild und authentisch. Hier findet man tropische Vulkanlandschaften und eine Prise Abenteuer. Nebenan liegt Mauritius mit seinen luxuriösen Resorts und langen Sandstränden. Die beiden Inseln in einer Reise zu verbinden, ist die perfekte Kombination.

Von Christina Hubbeling

Würde man in Zürich in ein Flugzeug steigen und südöstlich in Richtung Madagaskar fliegen, könnte man nach gut zehn Flugstunden in Frankreich landen Oui la France! Denn Frankreich, das vergisst man leicht, liegt auch im Indischen Ozean – in Form der kleinen Insel La Réunion. Etwa so gross wie der Kanton Tessin und mit ähnlich vielen Einwohnern wie die Grossregion Zürich wirkt sie wie ein Paradox aus Nähe und Ferne. Direktflüge aus der Schweiz gibt es keine. Wer hinwill macht halt in Paris oder landet zuerst auf Mauritius Es ist, als müsse man erst ein wenig Umweg machen, um am Ziel das Wesentliche zu finden: Ruhe, Rhythmus, Lebensfreude Obschon die beiden Inseln La Réunion und Mauritius nebeneinanderliegen, sind sie grundverschieden Eine kombinierte Reise ist daher umso reizvoller Und genau das werden wir machen: Nach einer Woche La Réunion, die ganz im Zeichen von Outdoor- und Naturerlebnissen steht, wollen wir auf Mauritius die berühmten Sandstrände geniessen. Denn was das Baden und die Strände anbelangt, hat Mauritius definitiv die besseren Karten La Réunion ist überschaubar Man könnte die Insel in einem Tag mit dem Mietwagen umrunden – wenn man wollte. Sich zu verfahren wäre fast unmöglich. Es gibt nicht viele Strassen,

und alles ist vorbildlich ausgeschildert.

Von Saint-Denis im Norden führt die N1 entlang der Westküste bis nach SaintPierre im Süden, dann die N2 an der Ostküste zurück Wer quer durchs Herz der Insel fahren möchte, nimmt die N3 Doch wer diese Abkürzung wählt, verpasst einen der eindrucksvollsten Orte: die Grand Brûle – eine karge, glitzernde Vulkanlandschaft geschaffen vom Piton de la Fournaise, einem der aktivsten Vulkane der Welt. Lavaströme haben bizarre Gebilde geformt, erkaltetes Gestein funkelt schwarz in der Sonne. Nach jeder Eruption kehren die Pflanzen wie kleine Pioniere des Lebens auf fast noch dampfendem Boden zurück Die Strasse, die durchs Lavafeld führt, muss nach jedem Vulkanausbruch als eine Art Wiedergeburt aus Asphalt neu freigelegt werden

Eine Landschaft wie ein surrealistisches Bild

Wer den Piton de la Fournaise hautnah erleben möchte, kann bis an den Kraterrand wandern. Startpunkt ist meist der Pas de Bellecombe-Jacob auf rund 2300

Metern. Von dort führt ein markierter Pfad über die Caldera Enclos Fouqué bis zum Hauptkrater Dolomieu. Vier bis fünf Stunden dauert der Marsch durch eine Landschaft, die wie ein surrealistisches Gemälde wirkt, dessen Künstler seine Farbpalette auf Grau gestellt hat.

Was das Baden und die Strände anbelangt, hat Mauritius die besseren Karten.

Bei aktiver Eruption bleibt der Weg gesperrt, doch wer den richtigen Moment erwischt, blickt auf ein Szenario das sich irgendwo zwischen Mondlandschaft und Schöpfungsakt bewegt

Die Natur hat hier das letzte Wort

Wem das zu anstrengend ist, der kann den Vulkan aus sicherer Distanz erleben, etwa im Jeep Unser Guide Alexandre fährt uns, zusammen mit einer Familie aus dem Elsass, durch die Plaine des Cafres hinauf Die Landschaft wechselt von sattgrün zu steingrau, Kühe zu Kratern, Gemüsefelder zu Geröll. Beim Aussichtspunkt «Nez de Boeuf» auf 2070 Metern öffnet sich der Blick auf einen Talkessel. Die Szene hätte selbst Caspar David Friedrich nicht besser komponieren können. Später beim Pas de Bellecombe, erwartet uns dichter Nebel. Der Vulkan bleibt unsichtbar Wir warten. Und warten. Er zeigt sich nicht. Die Natur hat hier das letzte Wort und ein ausgesprochenes Talent für Dramaturgie. Zum Mittagessen geht’s zu Gilles und seiner Frau Gladys, die an ihrer «Table d’hôtes» Gäste empfangen, als wären sie alte Freunde. Unser Trip wurde von Voyageurs du Monde organisiert einem französischen Reiseveranstalter mit Büros in Zürich, Lausanne und Genf, der Individualreisen so fein abstimmt, dass man das Maximum aus seinem Aufent-

halt herausholen kann. Ihre «Concierges» vor Ort stehen einem rund um die Uhr zur Seite. Hat man beispielsweise seine Turnschuhe im ersten Hotel vergessen, realisiert dies aber erst, wenn man sich bereits am anderen Ende der Insel befindet, sorgt der Concierge dafür dass einem die Schuhe auf magische Weise hinterherreisen. Plant man eine spontane Programmänderung braucht einen Restaurant-Tipp oder möchte wissen, auf welchem Markt es die besten Gewürze zu kaufen gibt – der Concierge kennt die Antwort und übernimmt, sofern gewünscht, die Buchung und Organisation. Ein wichtiger Teil einer Reise mit Voyageuers du Monde sind die Begegnungen mit Einheimischen. So landen wir also bei Gilles, seinem Dutzend Katzen und seiner Curry-Kasserole. Das Poulet-Curry schmeckt authentisch, die Hühnerfüsse sind inklusive. Der RumCocktail davor? Stark genug, um beim Diskutieren zur Ansicht zu gelangen, gemeinsamen das Rezept zur Rettung der Welt gefunden zu haben und beim kollektiven Singen und Trommeln ein gewisses Mass an Hemmungen abzulegen. Gilles, Entertainer Musiker Philosoph und One-Man-Show in einem, sorgt für Lachtränen. Danach gibt’s eine Tour durch seinen grossen Garten, in dem sogar Kaffeepflanzen wachsen

ADOBE STOCK
Steile vulkanische Gebirgsformationen und eine üppig grüne Vegetation prägen die Natur der Insel La Réunion – ein wahres Paradies zum Wandern.

von Seite 15

Am nächsten Tag steht der Himmel buchstäblich im Zeichen des Abenteuers. Ein Helikopterflug über den Piton de la Fournaise und die Wasserfälle von Takamaka ist geplant. Doch Wolken drängen von Osten heran Die Wasserfälle müssen warten, der Vulkan bleibt. Unter uns breitet sich ein Meer aus Grau, Braun und Silber – eine Mondlandschaft, in der Leben nur als Idee vorkommt. Der Pilot, ein junger Schweizer aus Verbier, der sich sichtlich darüber freut, Landsleute angetroffen zu haben, erzählt, der Vulkan sei in den letzten zehn Jahren fünfzehnmal ausgebrochen, zuletzt im Sommer 2023. Man fliegt also über eine tickende, aber wunderschöne Uhr. Neben der Vulkanlandschaft zeigt das Inselinnere eine andere Facette: grüne Schluchten, steile Felsen, Regenwald, der an tropische Kathedralen erinnert. Die «Cirques» – Mafate, Salazie und Cilaos – sind gewaltige Talkessel, die nur zu Fuss oder per Helikopter erreichbar sind. Wir selbst schaffen es nicht bis dorthin, doch Véronique, unser «Meet a friend»-Kontakt, führt uns zu einem «geheimen Wasserfall», den selbst die wenigsten Einheimischen kennen würden, erzählt Véronique. Treffpunkt: der Parkplatz vor dem Sportgeschäft Decathlon in Sainte-Suzanne. «Ohne Badeschuhe geht gar nichts», sagt sie, also rein in den Laden. Ausgerüstet mit Badeschuhen, Sonnencrème und Mückenspray nehmen wir in ihrem weissen Peugeot 208 Platz. Vorher wird Proviant besorgt: Street Food natürlich. Poulet-Curry, Samoussas, ein Hauch Chili – die kreolischen Street-Food-Gerichte sind eine Sinfonie aus Knoblauch, Kurkuma und Zitronengras, serviert in Plastikschalen.

Die Wanderung wird zum Abenteuer

Die Wanderung zum Wasserfall wird zum Wagnis. Gutes Schuhwerk und geeignete Outdoor-Kleidung sind ein Muss. Wie Mauritius oder Madagaskar wird La Réunion häufig von Zyklonen heimgesucht. Die letzten schweren Stürme im Januar 2024 und Februar 2025 haben schwere Schäden hinterlassen; die Spuren sind noch heute sichtbar Auch der Weg zum «geheimen Wasserfall» wurde komplett zerstört. Man muss sich durchs Dickicht kämpfen, über entwurzelte Bäume klettern oder unter Baumstämmen hindurchkriechen und sich, um auf dem feuchten Boden nicht auszurutschen, an Lianen und Sträuchern festhalten. Passt man nicht auf hält man statt einer Liane einen Dornenzweig in der Hand. «No pain, no gain»: Der mühselige Absteigt lohnt sich allemal. Einmal unten angekommen, wähnt man sich inmitten einer paradiesischen Gartenoase. Ein Wasserfall ergiesst sich in ein klares Becken, das in einen ruhigen Fluss mündet, der seinen Weg durch die tropische Natur in Richtung Meer findet. Jetzt schnell die Badesachen anziehen und rein ins (sehr) kühle Nass. Der Boden ist steinig – die Badeschuhe erweisen sich jetzt als nützlich.

Baden wollen wir selbstverständlich auch im Meer. An der Ostküste ist dies schwierig bis unmöglich: Die Küste ist steil, schroff, die Strömung stark Zudem gibt es Haie (diese nicht nur an der Ostküste). Schwimmen kann man im Süden, zum Beispiel in der Lagune «Grand Anse» unterhalb des auf einer Klippe thronenden Palm Hotel & Spa in Petite-Île im Süde der Insel Oder an der Westküste, die sich zum Baden am besten eignet Boucan Canot beispielsweise ist ein lebendiger kleiner charmanter Ort, wo sich Touristen und Einheimische am Sandstrand treffen und wo es eine Flaniermeile mit mehreren kleinen Lokalen und Shops gibt.

Sitzt man abends unter dem freien Sternenhimmel auf der Terrasse eines der

Hinter dem Luxushotel The St Regis Le Morne Resort auf Mauritius ragt der berühmte Felsen Le Morne Brabant in den Himmel.
Die Wanderung auf La Réunion wird zum Wagnis: Der Weg wurde vom Zyklon zerstört
Blick aufs Meer aus dem Garten des Palm Hotel & Spa
Fortsetzung

Strandlokale, einen «Ti’Punch» auf der Basis von weissem Rum in der Hand und das Meeresrauschen im Ohr, wird einem bewusst, wie bezaubernd diese Insel ist Ein Ort, an dem Feuer und Wasser, Berg und Meer, Moderne und Mythos aufeinandertreffen. Wer einmal hier war weiss: Frankreich kann auch tropisch, exotisch und ein bisschen feurig sein. Wer sich gerne in der Natur aufhält und das Bodenständige, Ursprüngliche schätzt, ist auf La Réunion am richtigen Ort. Wer hingegen auf der Suche nach einem luxuriösen Resort der Extraklasse ist, findet sein Glück eher beim Nachbarn: Auf Mauritius gibt es eine Vielzahl an Traumhotels. Wohl eines der schönsten ist The St.Regis Le Morne Resort.

Im Frühling 2025 hat das Luxushotel der Marriott-Gruppe ein dezentes Facelifting und Rebranding erhalten – als hätte es sich für die warme Brise und die Sonne von Mauritius schick gemacht. Es liegt dort, wo der Morne Brabant wie ein stiller, steinerner Butler die Küste bewacht. Dieser 556 Meter hohe Granitfelsen ist nicht nur eine Instagram-taugliche Kulisse, sondern ein Stück Geschichte: Er steht heute als UnescoWelterbe für Widerstand und Freiheit der Sklaven, den sogenannten Maroons.

Koloniale Eleganz trifft auf tropische Moderne

Wer den Gipfel des Morne Brabant erklimmt, muss Trittsicherheit und Kondition mitbringen, wird aber mit einem Panorama belohnt, das smaragdgrünes Wasser, palmengesäumte Strände und den endlosen Indischen Ozean zu einem einzigen, atemraubenden Bild verschmelzen lässt – wenn einem nicht der Regen einen Strich durch die Rechnung macht.

Das «St.Regis Le Morne» ist eine subtile Mischung aus kolonialer Eleganz und tropischer Moderne. Die Lobby empfängt mit offenen Galerien, warmen Holztäfelungen, dem Duft von Orchideen und einem Hauch Meerluft. Selbst an regnerischen Tagen zeigt sich das «St. Regis» von seiner charmanten Seite: Yoga, Fitness oder Denksport in der Bibliothek verwandeln Schlechtwetter in eine Art Indoor-Abenteuer Und spätestens auf der Massageliege im Spa verzeiht man dem tropischen Regen, dass geplante Outdoor-Aktivitäten wie Schnorcheln, Kitesurfen oder Stand-up-Paddling buchstäblich ins Wasser gefallen sind.

Das schlechte Wetter kann uns jedoch nicht davon abhalten, eine familiengeführte Bio-Vanilleplantage zu besuchen – ein Ort, an dem das «grüne Gold der Insel» wächst. Schon im 18. und 19 Jahrhundert gehörte Vanille neben Zuckerrohr zur kolonialen Wirtschaft. Heute produziert Mauritius keine Massenware, sondern handwerklich hergestellte Gourmet-Vanille in kleinen Mengen.

Familiengeführte

Vanilleplantage

Dhareena empfängt uns am Tor ihrer Gewächshäuser und führt uns durch den Regen zum Besucherraum. Die Luft ist süss, schwer und betörend wie ein Puddingtraum. «Die Pflanzen in unseren Gewächshäusern düngen wir mit biologischen Kokosfasern», erklärt Dhareena und fährt fort: «Jede Blüte wird zwischen Oktober und Dezember von Hand bestäubt, was viel Fingerspitzengefühlt erfordert und mit einem grossen Aufwand verbunden ist. Pro Tag bestäuben wir 25000 bis 50000 Blüten.» Von Juli bis September stehen die Ernte und das Trocknen der Schoten im Mittelpunkt Dhareena erklärt uns, worauf es bei der Auswahl der Schoten ankommt Frisch geerntet, sind die noch grünen Schoten giftig. Erst nach dem Kochen in siedendem Wasser und monatelangem Trocknen auf Gittern an der Sonne entfalten sie das volle Vanillearoma und werden zu einem Gewürz, das nicht nur Desserts umschmeichelt: Fleur de Sel mit Vanille

über einem Fleischeintopf oder im Salatdressing – ein himmlisches Déjà-vu auf der Zunge. Dhareena reicht uns frische Ananas zum Probieren, die sie mit Vanillemark von Schoten unterschiedlichen Reifegrads aromatisiert. Dazu gibt es ein Glas Kokoswasser

Zurück im Hotel, wartet ein Dinner am Teppanyaki-Grill. Das «St. Regis Le Morne» bietet mehrere kulinarische Stationen, darunter japanische und pan-asiatische Konzepte. Wie auf Kommando reissen die Wolken auf, und die Sonne verwandelt den Ozean in ein Gemälde aus Rot- und Goldtönen. Mauritius in seiner schönsten Form. Sanft, betörend und so nachhaltig im Gedächtnis wie der Duft einer frisch geernteten Vanilleschote.

Hoteltipps La Réunion

Hotel Diana Dea Lodge Das kleine, sympathische Fünfsternehotel thront 650 Meter über Sainte-Anne an der Ostküste der Insel, umgeben von 150 Hektar Natur Holz, Stein und offene Terrassen schaffen Gemütlichkeit. Gourmetküche, Spa, Pool und Wanderwege machen das Hotel zu einer ruhigen Oase im Grünen. Der Anfahrtsweg über eine enge, holprige Strasse ist etwas abenteuerlich.

Palm Hotel & Spa

Hoch über der Bucht von Grande Anse im Süden der Insel thront das Fünfsternehaus. Ein kleiner Fussweg der Trittsicherheit und richtige Schuhe (keine Badelatschen) erfordert, führt zum öffentlichen Strand hinunter Das Hotel verfügt über ein Gourmet-Restaurant, das noch etwas Luft nach oben hat, eine lässige Pool-Bar, an deren Tischen man barfuss im Sand Platz nehmen kann. Die neuen Pool-Villen setzen ein luxuriöses Statement.

Hotel Boucan Canot

Das sympathische Hotel Boucan Canot im gleichnamigen Ort an der Westküste der Insel liegt direkt am Meer und neben der Flaniermeile. Nebenan findet man mehrere charmante Lokale und kleine Shops. Ein lebendiger Ort mit unkomplizierter Atmosphäre und Wohlfühlcharakter

Hoteltipps Mauritius

The St Regis Le Morne Resort Das Luxushotel liegt majestätisch am Fusse des Unesco-Welterbes Le Morne Brabant an einem langen, feinen Sandstrand. Es vereint koloniale Eleganz mit tropischem Stil. Gäste geniessen ButlerService, fünf hervorragende Restaurants mit asiatischen, indischen und französisch-mauritischen Köstlichkeiten sowie grosszügige Suiten und einen erstklassigen Spa.

Voyageurs du Monde

Der Reiseveranstalter Voyageurs du Monde, gegründet 1979, ist Spezialist für massgeschneiderte Individualreisen. Mit rund 250 Beratern und über 150 Destinationen erstellt die Agentur persönliche Reiseerlebnisse, von der Planung bis zur 24-Stunden-Conciergerie Das Unternehmen ist in der Schweiz mit Filialen in Lausanne, Genf und seit neustem auch in Zürich präsent.

voyageursdumonde.ch

Vom Helikopter aus hat man eine gute Sicht auf die mondartige Landschaft und den Vulkan Piton de la Fournaise
The St Regis Le Morne Resort bietet seinen Gäste zahlreiche Sportaktivitäten an.

Schwimmendes Eigenheim

Kein Kreuzfahrtschiff, sondern ein schwimmendes Zuhause: «The World» ist eine private Wohnanlage auf dem Meer mit 165 Luxusappartements. Die Bewohner bestimmen demokratisch, wohin die Reise geht Von Christina Hubbeling

Das Schiff ist nicht zu übersehen. Es liegt wie ein schneeweisser, majestätischer Riesenschwan im Hafen von Málaga, und wer es zum ersten Mal erblickt, denkt unweigerlich an eines dieser Luxuskreuzfahrtschiffe, auf denen Menschen mit ausreichend Freizeit und wenig finanziellen Engpässen die Welt umrunden. Doch Vorsicht: Das Wort Kreuzfahrtschiff ist hier tabu. «Don’t say the C-word!», flüstert uns Amanda, die PR-Verantwortliche, ins Ohr Mit «C-word» ist «Cruise» gemeint –fast schon eine Beleidigung für die Bewohnerinnen und Bewohner von «The World Residences at Sea». Denn dieses Schiff ist kein Kreuzfahrtschiff Es ist eine private, schwimmende Wohnanlage – ein maritimer Mikrokosmos mit 165 luxuriösen Appartements, sieben Restaurants, Spa, Fitnesscenter, Swimmingpool, Boutiquen und sogar einem Tennis- und Paddleplatz unter freiem Himmel. Ein schwimmender Wohnsitz, der so diskret wie exzentrisch zugleich ist. Die 165 Einheiten befinden sich im Eigentum von rund 150 Familien; manche besitzen gleich mehrere Wohnungen – für Freunde, Kinder Enkel oder einfach für das gute Gefühl, dass man immer genügend Platz hat, falls die Schwiegereltern unverhofft auftauchen.

Die Bewohnerinnen und Bewohner –hier nennt man sie «Residents» – verbringen keine Ferien an Bord. Sie leben hier Manche fast das ganze Jahr andere nur wenige Wochen Und sie geniessen das, was die Normalsterblichen unter den Reisenden so hassen: niemals Koffer packen. Auf «The World» wacht man heute in Andalusien auf morgen vielleicht in Casablanca, übermorgen in einem kleinen Hafen in der Bretagne. Der nächste Stopp kann genauso gut die Antarktis oder ein Atoll in Mikronesien

sein Die Route bestimmt keine Reederei, sondern die Gemeinschaft selbst. Ein Komitee aus Residents entwickelt Vorschläge, über die demokratisch abgestimmt wird. Drei Jahre im Voraus wird geplant, damit auch garantiert ein Liegeplatz frei ist. Besonders im Mittelmeerraum und in der Karibik ist das eine Kunst – vergleichbar mit dem Versuch, im Hochsommer in Capri spontan einen Parkplatz zu finden.

Ein schwimmender

Gourmet-Himmel

Doch wo wir gerade beim Wort Kunst sind: Kulinarik ist auf «The World» eine Kunst für sich: Die sieben Restaurants an Bord haben Namen, die an Weltläufigkeit erinnern, und bieten eine Küche, die auch den verwöhntesten Gaumen noch überrascht. Die Hoheit über das Kulinarische hat Executive Chef Sebastian Gnida mit seinem 55-köpfigen Team. Er ist

als gebürtiger Pole in Deutschland aufgewachsen und hat auch einen Bezug zur Schweiz: Ende der 1990er Jahre war er als Jungkoch zusammen mit Andreas Caminada bei Hans-Peter Hussong in der «Wirtschaft zum Wiesengrund» in Uetikon am See (ZH) tätig.

Haute Cuisine auf höchstem Niveau wird im eleganten «Portraits» zelebriert wo es einen strengen Dresscode gibt: Die Herren tragen Black Tie, die Damen Cocktail- oder Abendkleider Das «East» bietet mit Sashimi, Thai-Currys und indischen Aromen eine kulinarische Weltreise im Kleinformat. Im «Tides» regiert die mediterrane Küche. Olivenöl, Basilikum, grillierte Meeresfrüchte – wer einmal auf der Aussenterrasse gesessen hat, während die Sonne im Ozean versinkt, weiss, dass sich Glück tatsächlich in Menugängen messen lässt. Sehr beliebt ist das «Marina», ein Restaurant am Heck des Schiffs, wo die Nähe zum Meer sprichwörtlich ist: Direkt vom Beiboot

kann man hier fast an den Tisch schwimmen. Serviert werden leichte Gerichte, frischer Fisch und Grillspezialitäten Die Rückwand des Restaurants lässt sich absenken und in eine Plattform verwandeln – etwa für besondere Abendessen oder auch, um von hier aus Wassersportaktivitäten wie Kajakfahren oder Polartauchgängen nachzugehen.

Ergänzt wird das kulinarische Angebot durch mehrere Bars und Lounges, die eher an exklusive Clubs in New York oder London erinnern als an eine Bordkantine. Besonders beliebt ist der Weinkeller mit rund 15000 Flaschen – eine flüssige Bibliothek in der sich von Bordeaux-Raritäten bis zu neuseeländischem Sauvignon alles findet, was das Herz von Connaisseurs höherschlagen lässt.

Infrastruktur für Anspruchsvolle

Seit seiner Jungfernfahrt hat «The World Residences at Sea» über 1000 Häfen in mehr als 140 Ländern angelaufen. Es ist nicht nur die Themse in London hinaufgefahren, sondern steuert auch Destinationen an, die die meisten Menschen nur aus Dokumentarfilmen kennen So etwa den Nordwestpassage-Korridor oder die Drake-Passage zwischen der Spitze Südamerikas und der Antarktis.

Ein Appartement auf «The World» zu kaufen, ist nicht nur eine Frage des Geldes. Neben dem Kaufpreis – die grösseren Einheiten kosten bis zu 15 Millionen US-Dollar – fallen jährliche Betriebskosten von etwa 10 Prozent des Kaufpreises an. Doch selbst wer über die nötigen Mittel verfügt, muss sich erst von der Community akzeptieren lassen. Die grösste Suite an Bord, die 1111 am Bug des Schiffes, mit einer Fläche von 310 Quadratmetern und drei Schlafzimmern hat soeben die Hand gewechselt. Und dann? Dann teilt man sich sein Zuhause mit Forbes-Milliardären, Pionierinnen und Gleichgesinnten, die die Sehnsucht nach der Ferne, der Weite und dem Abenteuer verbindet. Auffällig: Kein Bling-Bling, keine Protzerei, sondern eine erstaunlich entspannte Atmosphäre. Vielleicht, weil man weiss, dass man die Welt zwar nicht besitzen, aber immerhin auf ihr standesgemäss herumfahren kann.

Wer an Bord lebt, will nicht nur essen, sondern auch komfortabel leben. Dafür sorgen ein grosszügiges Spa mit Sauna, Dampfbad und Behandlungsräumen ein Fitnesscenter mit modernsten Geräten, Personal Training und sogar GolfSimulator. Wer lieber echten Sport treibt, kann das auf dem Open-Air-Tennisplatz oder in einem der Pools tun. Für das geistige Wohl gibt es eine Bibliothek, ein eigenes Kino und wechselnde Vortragsreihen mit Wissenschaftlerinnen, Entdeckern und Künstlerinnen. «The World» hat zudem ein medizinisches Zentrum, das mehr ist als eine Bordpraxis: Hier wird rund um die Uhr professionelle medizinische Versorgung geboten. Auch ein Physiotherapeut ist mit an Bord. Die Idee zu «The World» entstand in den 1990er Jahren, als der norwegische Reeder Knut U. Kloster jr den Plan fasste, nicht ein weiteres Kreuzfahrtschiff sondern ein schwimmendes Zuhause zu bauen. 2002 wurde das Schiff in Norwegen fertiggestellt und in Betrieb genommen. Mit 196 Metern Länge 30 Metern Breite und einem stattlichen Gewicht von 43000 Tonnen ist es zwar kleiner als viele Kreuzfahrtriesen, aber in seiner Konzeption einzigartig: Eigentum statt Kabine, Zuhause statt Ferien. Schon mehr als 1000 Häfen angesteuert

FOTOS: PD
will, kann sein Bett in der «Residenz» gegen ein «Bali Bed» unter dem freien Sternenhimmel austauschen – und sich am Morgen das Frühstück ans Bett bringen lassen.
«The World Residences at Sea» ist in Besitz von rund 150 Familien.

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Das Meer der neuen Möglichkeiten

Galaabend, Bingo und sensorischer Overkill waren einmal: Kreuzfahrten haben sich stark gewandelt Die neuen Schiffe sind cooler und zunehmend an die Erwartungen der Millennials und der Gen Z angepasst. Das sind die Trends, die 2026 prägen.

Von Claus Schweitzer

Vor sechzehn beziehungsweise zwölf Jahren eröffneten die «Seabourn Odyssey» und die «MS Europa 2» eine neue Ära. Einige Reedereien folgten ihrem Beispiel, verabschiedeten sich vom grellen Bling-Bling amerikanischer Ozeanriesen und setzten stattdessen auf stilvoll-dezentes Design und entspannten Luxus. Traditionelle Rituale wie das Captain’s Dinner traten in den Hintergrund, der formelle Hauptspeisesaal wich einer Vielzahl kleiner Spezialitätenrestaurants mit flexiblen Essenszeiten und freier Platzwahl. Schritt für Schritt richtete sich die Branche auf jüngere Reisende aus – ein Wandel, der bis heute anhält.

Laut dem internationalen Kreuzfahrtverband CLIA sind mittlerweile 36Prozent der Kreuzfahrer unter 40 – ein Plus von elf Prozent gegenüber 2015 Millennials und die Gen Z wünschen sich nahtlose, stressfreie Ferien ohne organisatorischen Ballast – und zugleich grosse Emotionen. Täglich in andere Welten einzutauchen – ob in pulsierende Städte naturnahe Sehnsuchtsorte oder in die entlegensten Winkel der Erde – und dabei nur einmal den Koffer auszupacken, ist ein Erlebnis, das allen Umweltbedenken zum Trotz besticht. Dass gerade die Jüngeren zum neuen Rekordjahr des Kreuzfahrtmarkts massgeblich beitragen – 2025 werden weltweit fast 38 Millionen Passagiere erwartet,

neun Prozent mehr als im Vorjahr – liegt nicht nur am Rundum-sorglos-Komfort auf See. Auch das zusehends hotelähnliche Lebensgefühl mit zeitgemässem Design und grosszügigen Platzverhältnissen spielt eine Rolle. Hinzu kommt das wachsende Nachhaltigkeitsengagement vieler Reedereien. Eine Armada neuer, trendbewusster Schiffe verleiht der Branche ein frisches Image – befeuert durch Instagram, TikTok und Co., deren Inhalte die Wahrnehmung von Kreuzfahrten entscheidend prägen. Ältere Generationen bleiben wichtige Zielgruppen. Entsprechend navigieren die Reedereien zwischen unterschiedlichen Erwartungen, stellen sich aber immerkonsequenteraufdiegesellschaft-

lichen, ästhetischen und technologischen Entwicklungen ein. Dabei zeichnen sich sechs Trends ab 1.Lifestyle auf See Luxus ist heute vielfältig – und die Grösse eines Kreuzfahrtschiffs ist weniger ein Qualitätsmerkmal als eine Frage persönlicher Vorlieben. Zwar bieten kleinere Schiffe oft ein höheres Crew-Passagier-Verhältnis, doch gerade jüngere Reisende bevorzugen entspannten, unkomplizierten Service gegenüber dem servilen Getue und bisweilen aufgesetzten Butlergehabe auf manchen klassischen Ozeankreuzern. Sie suchen nicht nur Exklusivität, sondern auch Vielfalt und

Flexibilität: Auswahlmöglichkeiten bei Restaurants Entertainment, Spa und Landausflügen – ohne dabei in einem schwimmenden Vergnügungspark mit den entsprechenden Menschenmassen zu landen.

Genau hier spielen mittelgrosse Schiffe mit 700 bis 1200 Passagieren ihre Stärken aus. Die «Explora II» zum Beispiel das zweite Schiff von Explora Journeys (im Sommer folgt die «Explora III» mit emissionsarmem Flüssigerdgasantrieb). Sie punktet mit den grössten Einstiegskabinen ihrer Klasse – 35 Quadratmeter einschliesslich Balkon –, durchgängig stimmigem Design auf allen Decks und

Fortsetzung auf Seite 22

Kleine Ultraluxusschiffe sind das neue grosse Ding – die «Evrima» der Ritz-Carlton Yacht Collection ist ein Paradebeispiel für diesen Trend.

RICHARDGUGERLI

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22.07. Durchquerung der MelvilleBucht

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27.07. (Thule)

28.07.-Durchquerungder

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30.07.-Landschaftenund Gemeindenin

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abwechslungsreicher lustvoll zubereiteter Kulinarik in sechs Restaurants. Dichtestress herrscht lediglich an den beiden Pools. Die Luxusflotte des Cargound Cruise-Konzerns MSC hat sich ehrgeizige Ziele gesteckt die bei 900 Passagieren nicht immer umzusetzen sind, doch bietet Explora viel Lifestyle und viel Raum fürs Geld: Die Preise liegen derzeit bei rund 570 Franken pro Person und Tag. Dabei ist fast alles inklusive, ausgenommen Spitzenweine, das Fine-DiningRestaurant, Ausflüge und Spa-Behandlungen. Das Publikum ist altersmässig sehr gemischt, viele Passagiere in den Dreissigern und Vierzigern viele zum ersten Mal auf Kreuzfahrt – ein deutliches Zeichen, dass Explora Journeys erfolgreich eine neue Klientel erreicht.

2.Hotelmarken

erobern die Meere

Nach dem Boom der Expeditionsreisen, der weiterhin anhält, sind kleine Ultraluxusschiffe das nächste grosse Ding. Renommierte Hotelgruppen übertragen ihr Markenerlebnis aufs Meer – und ihre treuen Gäste nehmen das Angebot mit grossem Interesse an, wie die Ritz-Carlton-Version des Kreuzfahrens zeigt. 2022 stach die «Evrima» mit 298 Passagieren erstmals in See, gefolgt von der etwas grösseren «Ilma» (2024) und der «Luminara» im Juli 2025 In den beiden letzten Sommern waren die Kabinen nahezu ausgebucht – trotz Einstiegspreisen ab 1400 Franken pro Person und Tag für 32 Quadratmeter mit Balkon Die Flotte soll kontinuierlich wachsen. Das Wording ist dabei Programm: Von Kreuzfahrt spricht niemand mehr

Stattdessen wirbt die Marke mit «Journeys», «Voyages», «Escapes» oder «Adventures». Vermarktet werden die Schiffe als «Jachten» – und sie wirken tatsächlich ein Stück weit so: durchgestylt im maritimen Chic hochgradig instagrammable. Aussergewöhnlich: Auf Buffets wird komplett verzichtet. Rund die Hälfte der Gäste seien Hochseeneulinge, sagt Jim Murren, CEO der Ritz-Carlton Yacht Collection. Ab März 2026 hebt ein vielversprechender Newcomer die Latte noch höher: die «Four Seasons I». Die 95 Kabinen beginnen bei 50 Quadratmetern. Ein Glanzstück soll die «Funnel Suite» werden – eingebettet in den Schornstein des Schiffs, verteilt über vier Decks. Ein weiteres Highlight ist der Marina-Bereich, der sich beidseitig des Schiffs direkt über der Wasserlinie öffnen lässt. Von März bis Oktober 2026 stehen fünf- bis vierzehntägige Mittelmeerrouten im Fahrplan. Preis: ab 1800 pro Person und Tag – allerdings nur inklusive Frühstück Mittag- und Abendessen werden à la carte berechnet, ein Novum auf See. Im Juni 2026 folgt das Segelkreuzfahrtschiff Orient Express Corinthian von Accor das sich in einer ganz eigenen Liga positioniert: Das dreimastige Wunderwerk tritt mit 54 grosszügigen Kabinen ab 45 Quadratmetern an und lässt – ganz im Stil des nostalgischen Orient Express – die Romantik des Reisens aufleben. Den Sommer verbringt die «Corinthian» im westlichen Mittelmeer 2027 steigt auch Aman Resorts ins Geschäft ein – mit der «Amangati»: 47 Suiten, kompromissloser Zen-Luxus.

3.Das Schiff als Spa

Wellness oder Kreuzfahrt? Heute heisst es: Wellness und Kreuzfahrt zugleich Spa-Angebote sind für viele Schiffsreisende inzwischen ebenso wichtig wie Route oder Bordunterhaltung. Reedereien liefern sich ein regelrechtes Wellbeing-Wettrüsten – mit allem Erquickenden für Körper und Geist. Deep-Tissue-Massagen, Pilates-Lektionen und Jetpeel-Gesichtsbehandlungen sind dabei nur der Anfang

Die neue «Mein Schiff Relax» von TUI Cruises bietet neben Salzsauna und 220-Meter-Laufstrecke auch Sauerstofftherapie und Cryotherapie – drei Minu-

Von Kreuzfahrt spricht bei RitzCarlton niemand mehr. Die Rede ist von «Journeys», «Voyages» oder «Escapes».

ten in der Kältekammer bei minus 110 °C. Explora Journeys setzt derweil auf hochqualifizierte Personal Trainer in modernen Technogym-Studios, inklusive Outdoor-Geräte, sowie erfahrene Therapeuten, die mehr Expertise an Bord vereinen als mancher Wellnesstempel an Land. Auf der «MS Europa» und auf der «MS Europa 2» können Erfolgsgestresste, die im Alltag der Erschöpfung entgegensegeln, in mehrtägigen Self-Care-Programmen zurück in ihr körperliches und mentales Gleichgewicht finden. Ponant bietet bei Expeditionen in Polarregionen speziell auf extreme Temperaturen zuge-

schnittene Behandlungen für Gesicht und Körper an. MSC erweitert das Spektrum mit Sound Healing und Atemtraining während Virgin Voyages auf energiegeladene Gruppenkurse wie BungeeFitness sowie Medi-Spa-Anwendungen von Botox über Zahnbleaching bis zur Immun-Boost-Infusion setzt.

4.Zwischen Familienglück und Adults only

Familienreisen – bisher vor allem das Terrain grosser Schiffe von MainstreamReedereien wie Costa Cruises, Aida oder

Royal Caribbean – gewinnen neuerdings auch im Premium- und Luxussegment an Bedeutung. So erweitert beispielsweise Ritz-Carlton den Kids Club und sowohl die «MS Europa 2» als auch die sechs Ponant-Explorers bieten professionell betreute Kinder- und Jugendprogramme mit kreativen und sportlichen Aktivitäten oder meeresbiologischen Workshops. Wer zwischendurch Ruhe sucht, findet auf manchen Schiffen separate Bereiche nur für Erwachsene; bei Explora Journeys etwa das ganze vordere Deck zwölf mit eigenem Pool und einer Bar.

Daneben gibt es Kreuzfahrten, die konsequent auf ein erwachsenes Publikum setzen. Die Flotten von Virgin Voyages (mit der im September 2025 ausgelieferten «Brillant Lady») und Viking Ocean Cruises (deren «Viking Mira» im Frühjahr 2026 startet) sind ausschliesslich für Personen ab 18 Jahren reserviert

5.Solokreuzfahrer willkommen

Allein verreisen? Auf See längst kein Sonderfall mehr Kreuzfahrten lassen sich unkompliziert planen, bieten

Das Segelkreuzfahrtschiff Orient Express Corinthian soll im Juni 2026 in See stechen und dabei die Romantik des Reisens neu aufleben lassen.
Die neue «Mein Schiff Relax» von TUi Cruises bietet ein umfassendes Spa- und Wellbeing-Programm.

Im Sommer stehen das Mittelmeer und Norwegens Fjorde hoch im Kurs. Im Winter die Karibik und die Kanaren.

konzipiert: Sobald die Systeme effizient genug sind, können sie damit durchstarten. Ein weiteres starkes Signal setzt die soeben eingeweihte «Celebrity Xcel», deren Tri-Fuel-Motor flexibel Marinediesel, LNG oder grünes Methanol nutzen kann. Methanol ist zwar noch nicht flächendeckend verfügbar, doch die Kapazitäten steigen. Auch die 2024 in Dienst gestellte «Mein Schiff 7» ist darauf vorbereitet. Parallel dazu arbeitet die französische Reederei Ponant im Projekt «Swap2Zero» an einem weltweit ersten Netto-Null-Kohlenstoff-Schiff für 2030 –mit Windkraft, Solarenergie und Brennstoffzellen.

Moderne Abwasser- und Salzwasseraufbereitung, der Verzicht auf Einwegplastik oder Programme wie Holland Americas «Fresh Fish» (täglich fangfrischen Fisch an Bord) zeigen, dass die Branche sich ernsthaft vom Image der «Umweltdinosaurier» lösen will. Gerade für jüngere Passagiere ist das ökologische Engagement der Anbieter längst ein zentrales Entscheidungskriterium. «Jeder Reisende kann mit seiner Wahl beeinflussen, welche Schiffe zu den künftigen Gewinnern zählen», sagt Cornelia Gemperle, langjährige Chefin von Kuoni Cruises.

Schwimmende Resorts

Die Megaschiffe, die in den kommenden Monaten vom Stapel laufen, sind vor allem Weiterentwicklungen bewährter Baureihen. So ist die «Norwegian Luna», die ab April 2026 zu siebentägigen Karibik-Kreuzfahrten aufbricht, die baugleiche Schwester der «Aqua», konzipiert für 3600 Passagiere. Die «Disney Destiny» ist das dritte Schiff der erzählungsbasierten Triton-Klasse (4100 Passagiere) und verpasst der Disney-Märchenwelt auf See mit einem «Heroes and Villains»Thema einen frischen Dreh. Ähnlich verhält es sich bei TUI Cruises: Die «Mein Schiff Flow» (4000 Passagiere) liefert ab August 2026 ein nahezu identisches Erlebnis wie die «Relax». Und bei Royal Caribbean tritt mit der «Legend of the Seas» im Sommer ein weiterer Neubau der Icon-Serie an. Im Segment der mittelgrossen Luxusschiffe markiert Ende 2026 die «Seven Seas Prestige» (822 Passagiere) den Auftakt einer neuen Klasse bei Regent Seven Seas Cruises.

füllen. Barcelona hat seinen zentralen Hafen für die Kreuzfahrt geschlossen. Die Schiffe müssen nun an weiter entfernten Terminals festmachen. Amsterdam deckelt ab 2026 die Zahl der Hochseeschiffe auf maximal 100 pro Jahr (statt bisher 190) und will den Kreuzfahrthafen spätestens 2035 ganz aus der Stadt verlagern. Dubrovnik und Cannes lassen Schiffe nur noch zeitlich gestaffelt zu, mit täglichen Obergrenzen von 5000 beziehungsweise 6000 Passagieren. Während die Restriktionen wachsen, bauen die Reedereien ihre Flotten kräftig aus. Gewinner dieser Entwicklung sind vorerst Häfen abseits der Hauptströme: etwa Triest, Marseille, Nafplio, Cádiz oder Gijón. Wie lange die dortige Freude über den plötzlichen Zulauf anhält, bleibt jedoch abzuwarten.

Wohin führt die Reise 2026?

Sicherheit und schaffen viele Gelegenheiten für Begegnungen und gemeinschaftliche Aktivitäten – an Bord wie an Land. Reedereien reagieren auf den Trend: Cunard, Hapag-Lloyd Cruises oder Ponant beispielsweise locken mit Abfahrten ohne oder mit deutlich reduziertem Einzelkabinenzuschlag. Manche Schiffe – wie die «Queen Mary 2» oder die neue «Oceania Allura» – verfügen über spezielle Einzelkabinen, die aufgrund ihrer zu begrenzten Zahl allerdings rasch ausverkauft sind.

Auf der «Mein Schiff Relax» gibt es –erstmals bei TUI Cruises – zehn Balkon-

Einzelkabinen. Als Spitzenreiter im Solobereich gilt jedoch Norwegian: Deren jüngstes Schiff, die «Norwegian Aqua», bietet 93 Einzelunterkünfte darunter 73 kompakte, fensterlose «Studios» für preisbewusste Traveller

6.Nachhaltigkeit

im Fokus

Die Kreuzfahrtindustrie hat sich viel vorgenommen: Bis 2050 will sie NettoNull-Emissionen erreichen und investiert schon heute massiv in neue Technologien und erneuerbare Kraftstoffe.

Viele Reedereien verzichten bereits auf Schweröl und setzen auf LNG (Flüssigerdgas), derzeit der sauberste fossile Brennstoff Neue Schiffe können zudem Landstrom nutzen, um im Hafen emissionsfrei zu liegen – auch wenn die Infrastruktur noch längst nicht überall vorhanden ist. Als zukunftsweisend gilt der Brennstoffzellenantrieb bei dem Wasserstoff ohne CO2-Emissionen in Energie umgewandelt wird. Die Technologie befindet sich noch in der Erprobung, doch Vorreiter wie die jüngsten Silversea-Schiffe «Silver Nova» und «Silver Ray» sind bereits «hydrogen-ready»

Besonders im Fokus stehen jedoch die Boutique-Jachten: Neben der «Four Seasons I» und der «Orient Express Corinthian» stechen die erschwinglichen «Star Seeker» von Windstar Cruises und die «Emerald Kaia» hervor Die «Seeker» – eine smarte Evolution der bestehenden «Star»-Flotte – debütiert im Dezember 2025 mit 224 Passagieren in der Karibik Die noch intimere «Kaia» bietet 128 Passagieren Platz und tourt ab April 2026 durchs Mittelmeer Auf ihren Schwestern «Azzurra» und «Sakara» hört man von Passagieren am häufigsten den Satz: «Ich bin kein Kreuzfahrer.» Emerald Cruises, ein Markenzweig der australischen Scenic Group, versteht sich denn auch weniger als klassische Kreuzfahrtgesellschaft, sondern eher als Anbieter jachtartiger Erlebnisse. Gründer Gen Moroney betont: «Unsere Gäste ertragen weder grosse Menschenmengen noch das, was man als Overtourism bezeichnet – an jenen Orten, die von Megaschiffen angesteuert werden.» Damit benennt er eine der grössten Herausforderungen der Branche – neben der Klimabelastung: Immer mehr Städte und Destinationen setzen dem Ansturm vom Meer verständlicherweise klare Grenzen, um Übertourismus einzudämmen und Umwelt wie Stadtbild zu schützen.

Häfen setzen

Grenzen

Venedig ging 2021 voran: Grosse Kreuzfahrtschiffe sind aus der Lagune verbannt. Nur kleinere Schiffe mit bis zu rund 250 Passagieren dürfen im historischen Zentrum anlegen – und auch nur wenn sie bestimmte Abgasnormen er-

Die Klassiker bleiben gefragt: Im Sommer stehen das Mittelmeer sowie Norwegens Fjorde hoch im Kurs, im Winter die Karibik und die Kanaren. Zugleich gewinnen Nischenziele an Interesse – etwa Japan-Umrundungen oder winterliche Expeditionen in den hohen europäischen Norden. «Grönland ist im Trend», sagt Cornelia Gemperle von Kuoni Cruises. «Auch die Kapverden, die Azoren und die Kimberley-Region in Westaustralien werden vermehrt angelaufen.» Ponant erweitert 2026 sein Portfolio um Baja California, Costa Rica und die Südsee. Die beiden letztgenannten Ziele finden sich auch im Winterprogramm von Windstar Cruises: Die einwöchige Costa-Rica-Reise führt an mehreren Terminen von Puerto Caldera am Pazifik über den Panamakanal nach Colón in der Karibik – oder in umgekehrter Richtung. Für fortgeschrittene Entdecker lockt im Spätsommer die legendäre Nordwestpassage: Die «Hanseatic Inspiration» bricht am 5. August 2026 zu einer vierwöchigen Expedition von Seward (Alaska) nach Kangerlussuaq (Grönland) auf – vorbehaltlich Wetter und Eislage In der Antarktis zeigt Silversea Innovationsgeist. Berufstätigen mit knappem Zeitbudget sowie Reisenden, die den berüchtigten Wellengang der Drake-Passage lieber vermeiden, bietet die Luxusreederei nun die Option einer «Antarctica Fly Cruise»: Anstatt die zweitägige Überfahrt über die oft stürmische Passage auf sich zu nehmen, fliegen die Gäste direkt zur King-George-Insel, wo sie auf eines der drei Silversea-Expeditionsschiffe umsteigen. Um die Anreise in die Antarktis noch reibungsloser zu gestalten – insbesondere, wenn nicht alles nach Plan verläuft, was hier keine Seltenheit ist –, wird im Januar zudem das komfortable, aussschliesslich Silversea-Gästen vorbehaltene 150-ZimmerHotel The Cormorant at 55 South in Puerto Williams, der südlichsten Stadt der Welt, eröffnet.

Neue Routen aus Sicherheitsgründen Eine markante Einschränkung im Fahrplan vieler Schiffe ist weiterhin der komplette Ausfall der Verbindungsstrecke zwischen Europa und Asien durch den Suezkanal und das Rote Meer Aus Sicherheitsbedenken nehmen die Reedereien den langen Umweg um Afrika. Da geeignete Häfen an der Westküste rar sind, führt die Passage meist von den Kanaren direkt nach Südafrika, was mit vielen Seetagen verbunden ist. Für Erholungsuchende, die das Fehlen von selbstauferlegtem Sightseeing-Stress schätzen, ein Gewinn.

In den meisten Fällen gilt zudem: Je früher man eine Kreuzfahrt bucht, desto besser der Preis. Wer bereits 2027 ins Auge fasst, zahlt in der Regel weniger als für eine vergleichbare Reise 2026 Ob als Familie, erfahrener Luxusreisender oder junger Entdecker: Die Auswahl war nie grösser – und jede Kreuzfahrt birgt das Versprechen auf magische Erlebnisse und neue Horizonte. Entscheidend ist nur das Schiff zu finden, das wirklich zu einem passt.

Die «Explora II» steht für luxuriösen Lifestyle, grossartige Gastronomie und viel Platz an Bord
Boutique-Jachten wie die «Emerald Kaia» stehen im Fokus

Magische

Schätzean Rhein,Maas undIJssel NEU

1.TAGBASEL Individuelle Anreisenach Basel. Einschiffung ab 14:00 Uhr.Um 15:00 Uhr heisst es «Leinen los!».

2.TAGFLUSSTAG Schifffahrt entlangdes Rheins.AmAbend passiertdas Schiffden malerischenRheinabschnitt«Romantischer Rhein»

3.TAGNIJMEGEN NachmittagsAnkunft in Nijmegen. Rundgang(2) durch die älteste Stadt derNiederlande mitBierbrauerei-Besuch

4.TAGAMSTERDAM Ausflug(1) nachVolendam und Edam,zweimalerische Orte, die maritimes Flair mitholländischer Traditionverbinden. Am AbendromantischeGrachtenfahrt(2) durchdie Kanäle

5.TAG KAMPEN–ENKHUIZEN Ausflug(1) von Kampen nachGiethoorn miteiner Bootsfahrt. Weiterfahrt aufdem IJsselmeernachEnkhuizen. Spazieren Sie nach demAbendessendurch das Hafenstädtchen.

6.TAGENKHUIZEN–DEN HELDER Fahrtübers IJsselmeer nach DenHelderauf der Insel Texel. Rundfahrt(1) undBesuch derältesten Seehundeauffangstation. Am Abend Unterhaltungdurch einen Seemannschor

7.TAGFLUSSTAG Fahrtvon Den HelderRichtungMiddelburg.

8.TAGMIDDELBURG Ab Middelburg Ausflug(1) zu denmächtigen Deltawerken, einem Schutzsystemgegen Hochwasser undSturmfluten.

9.TAGGENT Lernen SieGentbei einer Grachtenfahrtmit Bierdegustation(1) kennen.Alternativ Tagesausflug(3) in diebelgischen StädteGent und Brügge. Am Abendnimmt das SchiffKursRichtungAntwerpen

10.TAGANTWERPEN Rundfahrt/-gang(1) durch Antwerpen miteiner köstlichen Schokoladenverkostung.AlternativBesuch(3) im Diva Museum in dem Sie die faszinierende Welt des Diamantenhandelsund derSchmuckkunst entdecken.Weiterfahrt durchden Albert-Kanalbis nach Maastrich.

11.TAGMAASTRICHT Ab Maastrich Ausflug(1) nach Valkenburg, wo Siedie beeindruckende Burgruinebesichtigen.Alternativ Rundgang(3) durch Maastricht mit seinen malerischen Gassen, altehrwürdigenKirchen, Plätzen mit belebtenCafés,Kunstgalerien undAntiquitätenläden.

12.TAGDÜSSELDORF GeniessenSie dieFlussfahrt.Rundgang(2) durch Düsseldorfmit Altbierverkostung. Entdecken Siedie lebendigeAltstadt und lernen Sie das berühmte Altbierals Teil der Stadtkultur kennen

13.TAGBRAUBACH Ab Braubach Ausflug(2) zur Marksburg, diestolz über dem Rheinthront. GeniessenSie am Nachmittag dieeinzigartigeKulturlandschaft während der Passagedes «Romantischen Rheins».

14.TAG BADEN-BADEN Ab PlittersdorfTransfer(1) in dieBäderstadtBaden-Badenund Zeit fürindividuelleErkundungeninder charmanten Stadt.Wiedereinschiffungder Ausflugsteilnehmer:inneninKehl

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Nichtinbegriffen: An-/Rückreise zum/vom Schiff,Versicherungen (Details online), Ausflüge, Getränke, Passagiergebühren Amsterdam und Enkhuizen, Trinkgelder (Empfehlung €5–10p.P./Tag),Auftragspauschale (entfälltbei Buchung über thurgautravel.ch)

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