In dieser Kardinalfrage des schweizerischen Staats-
Vom selben Autor bei NZZ Libro erschienen:
lebens stehen sich eben zwei Extreme einander
Jung ist ein herausragender Erzähler. Der Band ist leicht zu lesen, und Jung reisst den Leser mit, wenn er von Wirtschaftspionieren und deren Scheitern und Erfolgen erzählt. Michael Kitzing, Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung 2 / 2020, Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
gegenüber. Das eine Extrem lässt vor dem Bund die Kantone, das andere vor den Kantonen den Bund
Hinter dem Swiss Miracle standen nicht Chalets und Kühe, sondern Fabriken, Maschinen und Bahnhöfe, die bisweilen wie die Tempel einer neuen Religion anmuten, lautet der letzte Satz dieses starken Buchs. Markus Schneider, Schweizer Familie 2020
Ein glänzendes Standardwerk über die jüngere Geschichte der Schweiz. Lorenz Degen, Oltner Tagblatt 2020 Wer Jung über die Schweiz reden hört, könnte meinen, er spreche von Amerika. Das Land, von dem er berichtet, ist bevölkert von Pionieren, die entlegene Gebiete erschlossen und Grenzen verschoben haben. Diese Frontiers lagen nicht im Westen wie in den USA, sondern in den Alpen. Erik Ebneter, Weltwoche 2019 Das Laboratorium des Fortschritts. Die Schweiz im 19. Jahrhundert 978-3- 03810 -435-3 Eine spannende Biographie. Thomas Hürlimann, Weltwoche 2019 Diese Geschichte mit ihren Triumphen, aber auch Pleiten, Krimis und Skandalen ist eine fesselnde Lektüre. Markus Schär, SonntagsZeitung 2007
Alfred Escher zur Lage der Nation Ob im Zürcher Rathaus oder im Nationalratssaal in Bern – das Podium war für Alfred Escher so wenig relevant wie die Tribüne. Es ging ihm um die Sache. Mit seinen präsidialen Eröffnungsreden holte er inhaltlich weit aus, erschloss mit seinem politischen Programm Zürich und die Schweiz, oft im Kontext aktueller Entwicklungen im Ausland. Ohne Alfred Escher kann man sich die Entwicklung, welche die junge Schweiz nach 1848 nahm, nicht vorstellen. Auch die heutige Schweiz zehrt noch von der Erfolgsgeschichte, welche die jungen Politiker der ersten Stunde, die 48er, geschrieben haben. Im Verlauf seines Lebens stand Alfred Escher hunderte Male am Rednerpult. Was er zu sagen hatte – zur Rolle von Staat und Privatwirtschaft, zum Föderalismus, zur Flüchtlingspolitik, zur Neutralität, zum Verhältnis der Schweiz zu ihren Nachbarstaaten – ist auch heute noch überraschend aktuell.
Joseph Jung
Die fulminante Neubearbeitung und Neubeurteilung des Dramas um Lydia Welti-Escher und Karl Stauffer ist ein grosser Wurf. Das Buch überzeugt voll und ganz. Lupold von Lehsten, Institut für Personengeschichte 2011
Lydia Welti-Escher (1858 –1891). Biographie 978-3-03810 -167-3
Alfred Eschers Thronreden
unablässig darauf hinzuwirken, dass sie festgehalten werde, scheint mir in mehrfacher Beziehung namentlich in der Aufgabe von Zürich zu liegen. In dieser Kardinalfrage des schweizerischen Staatslebens stehen sich eben zwei Extreme einander gegenüber. Das eine Extrem lässt vor dem Bund die Kantone, das andere vor den Kantonen den Bund verschwinden. Die Wahrheit wird auch hier, wie dies so oft der
NZZ Libro ISBN 978-3-907291-32-0
www.nzz-libro.ch
so oft der Fall ist, in der Mitte liegen. Und diese rechte Mitte zur Anerkennung zu bringen und
Joseph Jung
Alfred Escher (1819–1882). Aufstieg, Macht, Tragik 978-3- 03810 -274-8
Alfred Eschers Thronreden
Ein hervorragendes, sorgfältig illustriertes und spannend geschrie benes Panorama eines wichtigen Kapitels der Schweizer Geschichte. Jürg Müller, Schweizer Revue 2020
verschwinden. Die Wahrheit wird auch hier, wie dies
Fall ist, in der Mitte liegen. Und diese rechte Mitte zur Anerkennung zu bringen und unablässig darauf hinzuwirken, dass sie festgehalten werde, scheint mir
Mit seinem Sendungsbewusstsein markiert Alfred Escher unmissverständlich die liberale Herrschaft im jungen Bundesstaat. Er setzte sich mit Themen auseinander, die aktueller nicht sein könnten. Escher bündelt Ideen und Tendenzen des Zeitgeistes. Seine Präsidialreden strotzen vom Selbstbewusstsein eines Politikers, der sich vorgenommen hat, die Schweiz auf den Weg des Fortschritts zu führen. Eschers Geheimnis war die logische Schärfe, die selbst schwierigsten Fragen gewachsen war. Meisterlich verstand er es, dank profunder Sachkenntnis verschachtelte Themenkomplexe in ihre Elemente zu zerlegen. Mit seiner geistigen Wucht und der eindrücklichen körperlichen Erscheinung schritt er selbstbewusst zum Rednerpult und vertrat seine Auffassungen und Anschauungen klar, deutlich und unerschrocken. Warum sollte er davor zurückschrecken, auch unbequem zu sein? Escher spürte die Gewissheit, dass seine inhaltlichen Positionen im Volk lange Zeit mehrheitsfähig waren. Er wähnte sich nicht als Sprecher eines Schattenkabinetts, nicht als Oppositionsführer oder gar als parlamentarische Randfigur. Und so fühlte er sich just in der Zeit der repräsentativen Demokratie als Repräsentant der breiten Volksmeinung. Dies gab ihm gewaltigen Rückenwird. So trat er im jungen Bundesstaat auf, und so sprach er. Und warum sollte er seine Thronreden verzwergen? Es ging ihm um das Gemeinwohl, alles andere hatte sich dem unterzuordnen. Joseph Jung (*1955), Dr. phil., Historiker und Publizist, Titularprofessor der Universität Freiburg i. Üe., Gastprofessor an Hochschulen und Universitäten. Ehemaliger Geschäftsführer und Leiter Forschung der Alfred Escher-Stiftung. Er ist auch Herausgeber der bei NZZ Libro erschienenen Alfred-EscherBriefe in sechs Bänden und einer digitalen Ausgabe. Von ihm stammen grundlegende Publikationen zur Wirtschafts- und Kulturgeschichte der Schweiz. www.jungatelier.ch