Gerald Hosp (*1973) studierte Wirtschaftswissenschaften in Fribourg und dissertierte 2004 zum Thema Medienökonomik. Seit 2005 ist er Wirtschaftsredaktor der Neuen Zürcher Zeitung. Ab Mitte 2007 war er Korrespondent der NZZ und der FAZ mit Sitz in Moskau. Nach einem Zwischenhalt in Zürich wechselte er nach London als Korrespondent für das Vereinigte Königreich. Seit anfangs 2018 ist er wieder in der NZZ-Wirtschaftsredaktion in Zürich tätig.
Als Wirtschaftskorrespondent der Neuen Zürcher Zeitung in London hat Gerald Hosp den Weg zum Brexit aus nächster Nähe verfolgt. In seinem Buch analysiert er die Stimmung um das Referendum herum, die historischen, sozioökonomischen und politischen Bedingungen, die zum Brexit-Entscheid führten, und die handels- und geopolitischen Auswirkungen. Ist «Globalbritannien» nur ein Schlagwort oder ein realistisches Ziel? Worin liegt das Kalkül von politischer und wirtschaftlicher Desintegration? Und was müsste im Königreich selbst und seitens der EU unternommen werden, um aus dem Brexit einen Erfolg zu machen?
Brexit: zwischen Wahn und Sinn Eine Klippe für Grossbritannien und Europa
Die Diskussion um den Brexit lief und läuft zwischen Wahn und Sinn ab. Den Briten wird nachgesagt, pragmatisch zu sein und Entscheidungen mit Augenmass zu treffen. So erlag Grossbritannien im 20. Jahrhundert nicht den Schalmeienklängen totalitärer Ideologien, vielmehr hütete London das Feuer der liberalen Demokratie. Es ist eines dieser Klischees, das im Grunde positiv ist und deshalb nicht angezweifelt wird. Umso mehr erstaunt die Heftigkeit der Auseinandersetzung zwischen den Brexit-Gegnern und -Befürwortern. Und umso betroffener verfolgt man das politische Chaos in London nach der Brexit-Abstimmung. In Abwandlung des Spruchs des früheren amerikanischen Aussenministers Dean Acheson, dass Grossbritannien nach dem Zweiten Weltkrieg ein Empire verloren und noch keine neue Rolle gefunden habe, steht das Land davor, die europäische Machtbasis zu verlieren, ohne sich neu in der Welt positioniert zu haben. Auch für die EU bedeutet der Brexit eine grosse strategische Herausforderung. Der britische EU-Austritt bietet eine – wenn auch schmerzhafte – Chance für neue Konzepte der Zusammenarbeit.
Brexit: zwischen Wahn und Sinn
Gerald Hosp
Gerald Hosp
ISBN 978-3-03810-362-2 ISBN 978-3-03810-362-2 9 783038 103622
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