Hans Ulrich Gumbrecht: Weltgeist im Silicon Valley. Leben und Denken im Zukunftsmodus.

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Hans Ulrich Gumbrecht (* 1948) lehrte von 1989 bis 2018 als Albert Guérard Professor in Literatur an der Stanford University in Kalifornien. Schwerpunkte seiner Reflexion und seiner Schriften sind die westliche Philosophie seit dem 18. Jahrhundert, die romanischen Literaturen und die Ästhetik des Sports. Er schreibt regelmässig für die Neue Zürcher Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, für Die Zeit, Weltwoche und Estado de São Paulo. Er hat vier erwachsene Kinder und lebt mit der Malerin Ricky Gumbrecht in Palo Alto, Kalifornien.

Herausgegeben und mit einer Einleitung von René Scheu, Feuilleton-Chef der Neuen Zürcher Zeitung.

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«Was die Elektronikspezialisten und ihr Denken in den ­vergangenen dreissig Jahren erfunden haben, waren nicht mehr ‹ wissenschaftliche › Lösungen von Problemen, sondern erste und dann immer entschlossenere Schritte zur Umgestaltung der vertrauten Welt. (...) Erfolgreich schreibe elektronische Codes allein, so erfährt man von den Praktikern, wer seinen individuellen, weder begrifflich noch mathematisch fassbaren Intuitionen vertraue. Denn offenbar entsteht am Anfang einer ­jeden Aufgabe, die man sich in dieser Dimension stellt, der Anschein einer Überkomplexität von Verfahrensmöglichkeiten, die in rein rationaler Weise nicht zu reduzieren oder gar p ­ roduktiv zu verarbeiten ist. (…) Die Denkform von Inge­nieuren und Designern liesse sich deshalb als ‹Kontem­pla­tion› beschreiben, das heisst als eine fokussierte und z­ ugleich entspannte Konzentration, die offen für das Un­erwartete der eigenen Intuitionen und das unerwartete andere ist. Kontemplation, das wissen wir aus der ­Tradition der Mystik, vollzieht sich am produktivsten in der Nähe zur Imagination, also in der Nähe zu Bildern und Visionen, die aus körperlicher Vertrautheit mit der Welt (eher denn aus abstrakten Begriffen) entspringen. Kontemplation und Imagination schliesslich gedeihen am ­besten unter der Rahmenbedingung einer Kopräsenz ­verschiedener Denkformen in wechselseitiger Offenheit.»

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Wenn Hegel heute die Frage nach dem Ort des Weltgeists stellte, würde ihn die Antwort bis ins Silicon Valley führen. Palo Alto, Cupertino oder Mountain View heissen die unscheinbaren Vororte, in denen die radikal optimistischen Denker und Macher unserer Gegenwart gerade die technische Zukunft erfinden. Diese jungen Seelen bilden das Intensitätszentrum einer neuen Welt, deren Vermessung und kritische Analyse eben erst begonnen hat. Direkt am Pazifik arbeiten sie an einer Denkkultur, die die philosophischen Traditionen alteuropäischen Zuschnitts mit dem amerikanischen Pragmatismus zur Konvergenz bringt. Hans Ulrich Gumbrecht, der fast 30 Jahre an der Stanford University lehrte, macht diesen neuen Geist ebenso fass- wie erfahrbar.

ISBN 978-3-03810-374-5

Weltgeist im Silicon Valley Leben und Denken im Zukunftsmodus

Hans Ulrich Gumbrecht

© Christoph Ruckstuhl

«Vor Hans Ulrich Gumbrecht ist nichts sicher, was zum Denken anregt.» Sarah Pines, Neue Zürcher Zeitung

Weltgeist im Silicon Valley

Hans Ulrich Gumbrecht

NZZ Libro

02.09.18 17:29


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