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Vatikan Euro_Numis-Post

17.12.09

08:05

Seite 18

A k t u e l l

Vatikan Euro müssen in den Umlauf Die Auflage der Euromünzen des Vatikanstaates ist so gering, dass Euro aus dem Vatikan nie in den allgemeinen Geldumlauf gelangen und in den Münzensammlungen verschwinden. Das ändert sich auf den 1. Januar 2010. Dann soll die Hälfte der Münzen mit dem Papstbild in den normalen Umlauf kommen.

Ruth Niedermann

D

ie knapp 1000 Einwohner des Vatikans bezahlen mit dem Euro wie auch die Menschen in 16 EU- und neun Nicht-EU-Staaten. Was sie aber von den 330 Million Bürgern unterscheidet ist die Tatsache, dass sie ihren «eigenen» Euro nie in der Geldtasche sehen. Der vatikanische Euro gelangt nämlich ausschliesslich an Sammler und Händler, wo er sehr begehrt ist. Der Vatikan verkauft den Münzsatz im Nennwert von 3,88 Euro für 30 Euro. Dies bedeutet für den Kleinstaat eine schöne Einnahmequelle. Gestört daran haben sich vor allem jene Sammler, die bei der Zuteilung leer ausgingen. Doch das ändert sich auf den 1. Januar 2010. Dann sollen mindestens 51 Prozent der vatikanischen Euro-Münzen in den normalen Geldumlauf gelangen. Diese Quote wird von einem Ausschuss überwacht und kann jährlich angepasst werden. Über die neue Regelung werden sich wohl am meisten die 18 | Numis-Post | 1/10

Sammler und Touristen freuen. Übrigens werden die Münzen des Vatikans zum italienischen Prägekontingent hinzugerechnet. Bei der Einführung des Euro durfte der Vatikan jährlich Münzen im Wert von 670’000 Euro prägen, seit dem Jahr 2004 sind es eine Million Euro. Höhere Auflagen sind nur bei besonderen Jubiläen oder alle 25 Jahre in einem Heiligen Jahr erlaubt. In einem solchen Jahr können zusätzliche Münzen im Wert von 300’000 Euro geprägt werden (bis 2004 waren es 250’000 Euro).

Vatikan-Münzsatz 2009 im Nennwert von 3,88 Euro


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