Niederschlesische Informationen 2/2023

Niederschlesische Informationen

Zeitschrift der Deutschen Sozial-Kulturellen Gesellschaft in Breslau ISSN: 2299-2510, Nr. 2/2023

Weihnachtsmarkt 2023

Lesen Sie auf Seite 3

Freunde von Wroclaw

Unser Lieblingsgymnasium feiert!

Lesen Sie auf Seite 6

„Heimatsänger“ in der zweiten Jahreshälfte

Lesen Sie auf Seite 10

Lesen Sie auf Seite 7

Stilles Gedenken

Lesen Sie auf Seite 12

Sommer ade!

Lesen Sie auf Seite 8

Konferenzen, Beratungen, ...

Lesen Sie auf Seite 14

2 | Editorial

Niederschlesische Informationen

Liebe Leserinnen und Leser, sehr geehrte Mitglieder der DSKG s ist schon wieder ein halbes Jahr her, dass ich Ihnen Worte der Information und des Nachdenkens über Dasein von DSKG in Wrocław schreiben konnte. Trotz der Zeitverlauf sind wir uns immer noch bewusst, dass die aufkommenden Bedrohungen, die Tragödien des Ausbruchs und der Fortsetzung von Kriegen, die wirtschaftlichen und ökologischen Probleme Europas und der Welt nicht gelöst werden, nicht vergehen, wie wir es uns wünschen würden, sondern im Gegenteil zunehmen.

All dies wirkt sich auf uns aus, weil wir nicht in der Lage sind, jeden Tag ohne Angst zu genießen und optimistisch in die Zukunft zu blicken, um sie aufzubauen.

Bereits zur Zeit der Pandemie erkannte unsere Organisation die neue Herausforderung, die die Zeit mit sich brachte, nämlich ein Gefühl der Stabilität und der Gemeinschaft zu fördern und zur Aktivität zu motivieren – ein Beispiel dafür ist das Projekt „Mein Mini Garten“.

Um die oben genannten Ziele im nun vollendeten Jahr 2023 durchgehend zu verfolgen, haben wir eine Reihe von neuen Handlungsansätzen aufgegriffen und in der Praxis bewährte durch neue Umsetzungsformen verstärkt.

Unser Haus und Grundstück haben sich noch mehr geöffnet. Dank zahlreicher Kontakte zu Organisationen und Institutionen in unserer Stadt, der Region und im Ausland kommen organisierte Gruppen und Einzelgäste zu uns, und unsere Vertreter werden zu Gegenbesuchen eingeladen.

Wenn ich den Hauptzweck dieser Kontakte definieren sollte, würde ich sagen, dass es erstens darum geht, mehr über uns als Organisation, aber auch über ihre Mitglieder zu erfahren, um Themen zu verstehen, über die weder im Unterricht noch im Alltag ausreichend gesprochen wird. Durch offene Diskussionen und Offenheit

Foto: K.K.

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Krystyna Kadlewicz, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Sozial-Kulturellen Gesellschaft

werden Widerstände überwunden, wir kommen einander näher und versuchen, gemeinsam zu handeln.

Wir hören auch immer mehr auf die Meinungen und Bedürfnisse der Teilnehmer an den Aktivitäten von DSKG und arbeiten gemeinsam mit ihnen sorgfältig daran, unsere Aufgaben so zu erfüllen, dass die an uns gestellten Erwartungen erfüllt werden.

Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowohl aus den Familien unserer Mitglieder als auch mit denen, die nicht zu unserer Organisation gehören, hat sich hervorragend entwickelt.

Der Unterricht der deutschen Sprache, der das wichtigste satzungsgemäße Ziel der Gesellschaft ist, wird auf zunehmend innovative Weise durchgeführt. Dies wird sicherlich auch dadurch beeinflusst, dass über Jahre hinweg derselbe Lehrer bleibt und eine starke Motivation zum Lernen und Zusammenbleiben in unserem „Haus“ entstanden ist.

Wenn unsere Pläne erfolgreich sind, werden im Jahr 2024 eine weitere deutsche Sprachlerngruppe für Kinder und ein Diskussionsclub für Jugendliche mit dem ursprünglichen

Namen „Europa, du bist meine Welt – hilf mir, mich selbst zu verstehen“ eingerichtet werden.

Die Idee eines „Clubs“ wurde auch bei einem der Treffen mit Schülern geboren. Wir haben derzeit unter unseren Mitgliedern Leute, die bereit sind, eine solche Aufgabe zu übernehmen, es besteht also eine reale Möglichkeit.

Es ist jedoch notwendig, den technischen Zustand, die Ästhetik und die Ausstattung unserer Räumlichkeiten mit Arbeitsmitteln zu verbessern.

Wir haben uns ein weiteres Jahr lang für die Renovierung eingesetzt.

Allerdings ist es derzeit nur möglich, die am dringendsten benötigten Räume auf O-Ebene teilweise zu erneuern.

In den vergangenen zwei Jahren haben wir verschiedene Aktivitäten durchgeführt, bei denen das Thema „Frau“ im Mittelpunkt stand.

Wir haben fertige Pläne, um diese Richtung weiterzuentwickeln, aber ohne die Aktivierung der Ebene -1 in der Einrichtung, die wir für den Betrieb nutzen, durch eine umfassende Renovierung, wird dies nicht möglich sein.

In der zweiten Hälfte dieses Jahres wurden die Kontakte zu Vertretern anderer nationaler und ethnischer Minderheitenverbände, die in Wrocław tätig sind, verstärkt.

Vor uns liegt also, nach einer schönen Adventsfeier mit einer besonders bewegenden Kinderbeteiligung, ein Silvestertreffen zum Abschluss des Jahres 2023 und der Glaube an das interessante kommende Jahr 2024.

Im Namen unserer Mitglieder, der Geschäftsführung und des Personals möchte ich Ihnen für Ihre anhaltende freundliche Unterstützung unserer Gesellschaft mit Ihrem Interesse und Ihrer Hilfe danken, die uns Kraft gibt und uns motiviert, noch aktiver zu sein.

Vorstand Vorsitzende Krystyna Kadlewicz

Weihnachtszeit in Wroclaw | 3

Nr. 2/2023

Wroclaw immer schön – Weihnachtsmarkt 2023 Nicht alle mögen den Winter, aber es gibt nur wenige, die sich nicht von der Magie der Advents – und Weihnachtszeit verzaubern lassen.

ir genießen die Vorbereitungen und bemühen uns, diese wenigen Tage im Jahr in jeder Hinsicht einzigartig zu machen.

Wir schmücken unsere Wohnungen, Häuser und Arbeitsplätze, auch die Städte werden festlich dekoriert.

Das können wir eben jetzt in der Stadt Wroclaw bewundern.

Jahrhundertelang war die Stadt ein lebhaftes Handelszentrum. Hier kamen Kaufleute und neue Siedler aus verschiedenen, oft weit entfernten Teilen Europas und mit ihnen auch die neuen Bräuche, Sitten und auch andere Formen des Zusammenlebens.

Zu der bekanntesten, aus dem deutschen Sprachraum stammenden Tradition gehört zum Beispiel der Weihnachtsbaum – ein grüner Baum als Symbol für Weihnachten, der zunächst von der Decke hing und später in Wohnungen, aber auch auf Märkten aufgestellt wurde.

Im Zentrum unserer Stadt, das heute als „Altstadt“ bezeichnet wird, gab es den Handel fast schon immer, aber erst seit dem späten Mittelalter wurden an den Theken und Ständen die Artikel ausgestellt, die für die Festtage verwenden werden konnten. Dieser fröhliche Dezember-Einkaufsanlass veranlasste die Händler, die Kunden mit immer gewagteren Standdekorationen zu locken und ein vielfältiges Sortiment an Süßigkeiten und anderem Handwerk anzubieten.

Es wurde auch darauf geachtet, die Kinder bei Laune zu halten, mit ausgefallenen Spielzeugen und farbenprächtigen Christbaumschmuckstücken. Daraus entwickelte sich der Begriff „Kindelmark“ für dieses Kinderfest.

Man begann auch mit der Herstellung und dem Vertrieb von Grußkarten.

Die Dauer und die Form dieses städtischen Lebens im Winter änderten sich.

Es wurde immer bunter und reicher.

Die im Laufe der Zeit beleuchteten

Fotos: K.K.

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Jedes Jahr vor Weihnachten kann man sich auf dem Wroclawer-Markt auf das Fest einstimmen

Jahrmärkte erfreuten die Besucher mit ihren in der Dunkelheit funkelnden Prachtobjekten und wurden zu einem unvergesslichen Erlebnis für Groß und Klein.

2023 hat Wroclaw zum 14. Mal, nach der Unterbrechung der vergangenen Nachkriegszeit, viele Attraktionen auf dem Marktplatz, dem Plac Solny, aber auch in der historischen Swidnicka-Straße organisiert. Für jeden ist etwas dabei, von Kindern bis zu Senioren. Es gibt viel Lichtdeko-

ration, Musik, Glühwein und immer mehr Touristen.

Es überrascht nicht, dass der Weihnachtsmarkt in Wroclaw in vielen Ranglisten einen hohen Stellenwert einnimmt, laut der Tageszeitung „Die Welt“, gehört er zu den fünf schönsten in Europa.

Das diesjährige Dezemberbild der Altstadt sieht in der Wirklichkeit noch viel schöner als auf den Fotos aus.

Krystyna Kadlewicz Sławomir Reński

4 | Wir lernen Deutsch

Niederschlesische Informationen

Deutsch für Kinder und Erwach Mein Herz schlägt für Niederschlesien, deshalb empfinde ich Deutsch nicht nur als eine Sprache.

Foto: Małgorzata Janik

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Die Kursteilnehmer lernen neue Vokabeln. Ist Deutsch wirklich schwierig?

Foto: Małgorzata Janik

ch bin in Trzebnica geboren. Die Stadt liegt etwa 20 km nördlich von Wroclaw, im Kocie Góry (Katzengebirge).

Dort habe ich ab der sechsten Klasse auch an der Schule Deutsch gelernt.

Nach dem Abitur, das ich schriftlich und mündlich in der deutschen Sprache abgelegt habe, bin ich nach Kraków umgezogen. Da habe ich Germanistik und Deutsch als Fremdsprache an der Jagiellonen Universität studiert.

Die 90er Jahre waren eher eine turbulente Zeit und dies hat auch meinen beruflichen Weg stark geprägt.

Als Freiberuflerin habe ich einzelne Aufträge angenommen, wie die Lehrtätigkeit an privaten Sprachschulen, Sprachkurse für Offiziere beim Verteidigungsministerium Polens oder Übersetzungen. In dieser Zeit habe ich viele Erfahrungen im Bereich der Erwachsenenbildung gesammelt.

Deutsche Sprache und Kultur waren immer meine große Leidenschaft. Deshalb reise ich gerne und lerne neue Landschaften, Leute und Küche kennen. Ich kann es mir nicht vorstellen, dass man ohne persönliches Engagement das Land richtig „versteht“. Denn schließlich gehören nicht nur das Erlernen von Wortschatz und Grammatik zu kommunikativen Fertigkeiten.

Das Leben hat manchmal so einiges mit einem vor, ohne dass man den Plan dahinter kennt. Man nennt es dann Zufall, vielleicht Fügung oder auch Schicksal. Aber auf jeden Fall nimmt das Leben dann einen ganz anderen Verlauf. So erging es auch uns. Bis August 2018 lebten wir in Kleinpolen und ich arbeitete da als Deutschlehrerin. Mein Sohn war gerade 11 Jahre alt und eines Tages kam uns ein Gedanke, wir ziehen nach Niederschlesien um. Da landen wir wieder daheim, was das auch immer für uns in diesem Moment heissen sollte. Gesagt, getan.

Martinsgebäck als Idee für einen abwechslungsreichen Deutschunterricht

Da ich aus Niederschlesien komme, war es mir sehr wichtig, meinem Sohn beizubringen, daß die Vergangenheit dieser Region sehr vielschichtig ist. So erkunden wir regelmäßig zusammen Orte, besuchen Ausstellungen, schauen uns Filme an, lesen und sprechen über die Entwicklung und Geschichte der Gegenden. Zwischen Rübezahl und reifen Kratzbeeren am Waldrand erforschen wir nicht nur die Gegenwart. Die Städte und Dörfer, die ich nach über 30 Jahren wieder besuche, bescheren Wiedererkennungseffekte und wir finden sie halt entzückend.

Was mir auffällt, da erfahren wir die Geschichte direkt auf Deutsch: auf

Denkmälern, Informationstafeln, in Reiseführern, ab un zu begegnen wir den Deutschstämmigen im direkten Gespräch. Es ist wirklich nicht nur ein einmaliges Gefühl.

Ich wünschte, den Deutschlernenden Niederschlesien als eine grenzüberschreitende Region näher bringen zu können. Auch interkulturelle Landeskunde als integrierter Teil des Deutschunterrichts liefert Inhalte und Anlässe für sprachliches Handeln, Spracherwerb sowie -anwendung.

Im November konnten die Kursteilnehmer ihr Orientierungswissen zu Sankt Martin erlangen und die Traditionen am Martinstag kennenlernen sowie zelebrieren. Gleichzeitig erweiterten sie ihren Themenwortschatz. Der 11. November ist tief im deutschen Brauchtum verwurzelt, wird aber auch in Großpolen gefeiert, besonders in Poznan. Die Kursteilnehmer konnten außer dem sprachlichen auch den kulinarischen Bereich geniessen, indem ein unverzichtbares Element des Festes, das heißt hausgebackene Martinshörnchen und süßes Gebäck, St.-Martins-Gänse aus Hefeteig, auf den Tisch gebracht wurden.

Martin teilte mit einem Bettler seinen Mantel. Auch wir, die Deutschlernenden, können zum Martinstag unser Martinshörnchen teilen, um den Sinn (das Teilen) der Legende zu erfassen.

Małgorzata Janik

Wir lernen Deutsch | 5

Nr. 2/2023

hsene bei der DSKG in Wroclaw Im Wintersemester 2023/2024 haben die Kinder der Mitglieder der DSKG in Wrocław die Möglichkeit, an einem von mir geleiteten Deutschkurs teilzunehmen. Seit September 2023 treffen sich die Jüngsten regelmäßig zu einer festen Zeit, um gemeinsam die deutsche Sprache und die deutsche Kultur zu erkunden.

Die Teilnehmer des DSKG-Deutschkurses verbessern ihre Sprachkenntnisse

Foto: Aleksandra Sadowska

ie Themen, die im Unterricht besprochen werden, betreffen alltägliche Situationen, wie Begrüßungen und Verabschiedungen, die Beschreibung der eigenen Person sowie der Anderen, das Kennenlernen von Personen und der nächsten Umgebung. Mit den Jüngsten lernen wir unter anderem, Gebäude in der Stadt, Produkte im Supermarkt, Tiere im Zoo und Wortschatz zum Thema Zirkus zu benennen, mit der älteren Kindergruppe lernen wir unter anderem, Stundenpläne und Tagesabläufe zu beschreiben, über Hobbys zu sprechen und über Sport zu diskutieren.

In meinem Unterricht im Wintersemester konzentriere ich mich auf kulturelle Themen wie St. Martin Tag, Adventszeit oder Weihnachten.

Mein Ziel ist es, die positive Einstellung der Schüler zur deutschen Sprache zu fördern und eine Haltung der Offenheit und des Respekts gegenüber der Kultur unserer westlichen Nachbarn aufzubauen.

Die Unterrichtsstunden über deutschsprachige Traditionen sind für die Kinder besonders interessant, da sie dadurch die Möglichkeit haben, ihre neu erlernten deutschen Bräuche mit den zuvor bekannten polnischen Traditionen zu vergleichen.

Bisher haben wir im Unterricht viele interessante Lieder gelernt zu singen, wie z. B.: „Herbstlied“, „Ich gehe mit meiner Laterne“, „Kannst du schwimmen?“ und die Weihnachtslieder „Kling Glöckchen, klingelingeling“ und „Frohe Weihnachten, Merry Christmas und Feliz Navidad“ und im Workshop vor der Adventszeit haben

Foto: Aleksandra Sadowska

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Bei dem Workshop: Die Kinder stellen stolz ihre Weihnachtskalender vor.

wir Kalender mit 24 Süßigkeiten gebastelt, die die 24-Tage-Wartezeit auf Weihnachten symbolisieren.

Die Verwendung von Bewegungsaktivitäten, Musik und Bilder im Unterricht sowie der Kontakt mit verschiedenen Unterrichtsmaterialien ermöglicht es den jüngsten Kindern, die Sprache auf vielfältige Weise zu erlernen. Ich bin daher der Meinung, dass diese Form des Unterrichts die besten Lernergebnisse bringt.

Es ist bemerkenswert, dass das Erlernen einer Fremdsprache zur allgemeinen Entwicklung eines Menschen beiträgt. Wir ermutigen daher alle Interessierten, an den von der DSKG organisierten Sprachkursen teilzunehmen.

Dadurch erweitern Sie nicht nur Ihre Sprachkenntnisse, sondern entwickeln auch Ihre kommunikativen und kulturellen Fähigkeiten.

Aleksandra Sadowska

6 | Unsere Aktivitäten

Niederschlesische Informationen

Foto: Sławomir Reński

Freunde von Wroclaw

Daria Rybka-Koch, Initiatorin des Treffens

Gemeinsames Foto nach dem Vortrag

Foto: Bakara

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iel der Präsentation und des Gesprächs war es, sich gegenseitig kennenzulernen. Die Schüler erzählten, wie ihr Unterrichtsprozess organisiert ist.

Sie sprachen unter anderem darüber, dass es in der Schule keine Klingel, keine normalen Klassen und keine Schulbänke gibt, und dass es keine Noten, Zwischenprüfungen, Tests oder Hausaufgaben gibt. Sie betonten, dass sie intensiv Deutsch lernen, aber auch etwas über die Geschichte und Kultur von Wroclaw und deutschsprachige Literatur erfahren.

Sie hörten mit Interesse zu und reagierten lebhaft auf den Vortrag der Vorstandsvorsitzenden der DSKG, in dem die Geschichte der deutschen nationalen Minderheit in Wroclaw und Schlesien in einer visuellen Präsentation dargestellt wurde.

Sie interessierten sich dafür, wie der Deutschunterricht im Rahmen der

Unser Besuch in Bakara

Aktivitäten der Gesellschaft durchgeführt wird, wer die Teilnehmer der Kurse und Treffen sind und ob die ältesten Mitglieder der Organisation ihre Erinnerungen, Bräuche und Traditionen an Kinder und Jugendliche weitergeben. Es gab so viele Themen, dass beschlossen wurde, weitere Treffen im Jahr 2024 zu organisieren.

Nicht nur zu den Schulen, sondern auch zu den Kultureinrichtungen haben wir ein enges Verhältnis.

Wir freuen uns sehr, dass das Kultur- und Bildungszentrum der Wohnungsbaugesellschaft „Metalowiec“,

Foto: Sławomir Reński

Seit einigen Monaten steht unsere Gesellschaft in Kontakt mit der nichtöffentlichen Grundschule eNTe aus Wroclaw. Am 20. Oktober besuchten uns die Schüler der 6. Klasse unter Führung von Daria Rybka-Koch, die Lehrerin des Fachs Geschichte und Kultur der deutschen Minderheit und die Initiatorin des Treffens.

Foto: Sławomir Reński

Schüler der 6. Klasse der nicht-öffentlichen Grundschule eNTe in Breslau, zu Gast in unserem Hauptsitz.

das nicht weit von unserem Hauptsitz entfernt liegt, uns auch in diesem Jahr wieder an den größten jährlichen Feierlichkeiten teilhaben lässt.

Wir sind im selben Stadtteil tätig und wenden uns mit unseren Aktivitäten an dieselben Bewohner und lernen uns immer besser kennen.

Interessanterweise leitet sich der Name des Zentrums – BAKARA – vom Namen der schönen schwarzen Baccara-Rosensorte ab, und die Räumlichkeiten der Einrichtung befinden sich in der Rosenstraße.

Die Möglichkeiten, die dieses Zentrum bietet, um Talente zu entwickeln und die Zeit nach einzelinteressen interessant zu gestalten, werden seit seiner Gründung in den 1970-er Jahren von vielen Generationen in der weiteren Umgebung genutzt. Wir haben Ideen für gemeinsame Aktivitäten in der Zukunft.

Krystyna Kadlewicz Sławomir Reński

Unsere Aktivitäten | 7

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Foto: K.K.

Foto: K.K.

Unser Lieblingsgymnasium feiert!

Gemeinsam feierten wir den 75. Jahrestag des IV. Gymnasiums in Wroclaw. Die Ansprachen hielten der Stadtpräsident von Wroclaw, Jacek Sutryk (linkes Bild), und die Direktorin des IV. Gymnasiums in Wroclaw, Małgorzata Górny (rechtes Bild).

Seit den 1990er Jahren arbeitet die DSKG mit dem Stefan-Żeromski-IVGymnasium zusammen. Wir haben in vielen unserer Niederschlesichen Informationen, die verschiedenen Formen unserer gemeinsamen Projekte beschrieben.

Foto: IV. Gymnasium in Wroclaw

I

n diesem Jahr wird das 75-jährige Bestehen dieser bedeutenden Einrichtung für die Ausbildung der jungen Generation gefeiert.

Neben vielen wichtigen Gästen war auch eine Delegation unserer Gesellschaft zu dieser schönen Feier am 6. Oktober 2023 eingeladen.

In den Reden der Mitglieder des Lehrpersonals der Schule gab es viele bewegende Erinnerungen und die Feststellung, dass „die Institution trotz ihrer Gründung im Jahr 1948 nicht gealtert ist, weil sie ihre Energie aus den

IV. Gymnasium in Wroclaw

aufeinanderfolgenden Generationen von jungen Menschen und Mitarbeitern bezieht“.

Die Schüler trugen vorbereitete Texte vor, und zum Abschluss gab das Musik- und Vokalensemble ein mit-

reißendes Konzert. Alle Teilnehmer waren von der Veranstaltung begeistert und wünschten sich weitere solch beeindruckende Aktivitäten.

Krystyna Kadlewicz Sławomir Reński

XXVI. Deutscher Lyrikrezitationswettbewerb Foto: IV. Gymnasium in Wroclaw

Das Stefan-Żeromski-IV-Gymnasium hat unsere Organisation, wie es die langjährige Tradition verlangt, zum XXVI. Deutscher Lyrikrezitationswettbewerb eingeladen.

I

n einer Stellungnahme auf Polnisch und Deutsch drückte die Vorstandsvorsitzende ihre Glückwünsche und ihren Respekt der Schule gegenüber dafür aus, dass DSKG seit Beginn unserer Zusammenarbeit, also ab den 1990er Jahren, konsequent an der Idee des Wettbewerbes teil haben konnte. Unsere Geselleschaft spende-

Preisträger des XXVI. Deutschen Lyrikrezitationswettbewerbs in Stefan-Żeromski-IV-Gymnasium

te elf von der FUEN herausgegebenen Kalender. Einige der Gewinner waren schon Gäste bei unterschiedlichen Feierlichkeiten bei uns.

Wir freuen uns, dass der Deutschunterricht an dieser Einrichtung ständig ausgeweitet wird.

Krystyna Kadlewicz

8 | Unsere Aktivitäten

Niederschlesische Informationen

Foto: DSKG

Sommer ade!

Eingeladener Showman Markus sorgte bei allen für gute Laune

Jedes Jahr treffen wir uns Ende September und Anfang Oktober, um den Sommer zu verabschieden und den goldenen Herbst zu begrüßen.

Am 23. September verbrachten wir einen schönen Nachmittag unter dem Motto „Lernen wir uns kennen!“.

A

m vorletzten Samstag im September luden wir unsere Mitglieder und Gäste ein, einen gemeinsamen Nachmittag in unserem grünen Garten zu verbringen. Trotz der Sonne, die durch die Wolken brach, konnte man schon den Hauch des kommenden Herbstes spüren. Die Blätter von den Bäumen begannen sich schon langsam gelb, rot oder braun zu verfärben.

Bald wird die Kälte Einzug halten und in unseren Köpfen bleiben nur noch die Erinnerungen an einen heißen Sommer. In dieser Atmosphäre des

Anfangs und des Endes, des Abschieds vom Sommer und der Begrüßung des Herbstes, haben wir uns bis spät in den Abend hinein amüsiert.

Es gab etwas für die Jüngsten, die die Möglichkeit hatten, schöne Kunstwerke zu schaffen und deutsche Wörter über die Herbstnatur zu lernen.

Die Älteren hingegen hörten sich mit Interesse den Vortrag von Agnieszka Szepetiuk-Barańska vom Ethnographischen Museum in Wroclaw an.

Sie erzählte über die schlesischen Traditionen und Bräuche, die mit der Erntezeit verbunden sind und zeigte, wie solche Feste in der Vergangenheit gefeiert wurden.

Gemäß dem Projekttitel „Lernen wir uns kennen!“ haben wir Vertreter anderer nationaler und ethnischer Minderheiten eingeladen, mit uns zu feiern. Sie haben unsere Bräuche kennengelernt und uns ihre mit dieser

Zeit verbundenen Traditionen näher gebracht. Die Gäste kamen in ihren traditionellen Trachten zu uns, was dieser wichtigen Veranstaltung Farbe verlieh. Alle Teilnehmer lauschten mit großem Interesse den Erzählungen von Angehörigen der ukrainischen, lemkischen und karaimischen Minderheiten. Sie informierten sich über bevorstehende Veranstaltungen, an denen sie teilnehmen können, und erkundigten sich nach Einzelheiten.

Mit großer Freude begrüßten wir bei unserem Treffen die ältesten Mitglieder der Gesellschaft, die sich trotz ihrer gesundheitlichen Probleme die Mühe gemacht hatten, diesen Tag mit uns zu feiern. Es war eine Freude zu sehen, wie unsere Mitglieder das Treffen gemeinsam genossen und mit Stolz die feierliche Übergabe der Mitgliedsausweise an die neuen Mitglieder verfolgten.

Unsere Aktivitäten | 9

Foto: DSKG

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Foto: DSKG

Am Tisch: Vertreter mehrerer nationaler Minderheiten haben sich gemeinsam beim Show von Markus amüsiert

Die ältesten Mitglieder unserer Gesellschaft genießen das gemütliche Beisammensein.

Die Veranstaltung nahm ihren Höhepunkt mit einer lebhaften Show von Markus, der im Rahmen eines Projektzyklus „Bei der deutschen Musik über die deutsche Literatur“, dem Publikum sein Programm dargestellt hat. Der Musiker ist ein Mensch mit Herz und Seele für Musik und ein großer Befürworter der deutschpolnischen Beziehungen. Er verliebte sich in Schlesien, fand hier die Liebe seines Herzens und verbringt seitdem viel Zeit vor Ort. Sein Repertoire um-

fasst alte, bekannte deutsche Lieder, die von ihm mit modernen gemischt wurden. Er versucht auch die polnische Sprache zu beherrschen und bringt in dieser Sprache auch Lieder vor. Die fröhliche Musik hat die Teilnehmer zum gemeinsamen Tanzen und Singen inspiriert, wie auf den beigefügten Fotos zu sehen ist. Es sollte an dieser Stelle erwähnt werden, dass wir viele Musiker unter unseren Mitgliedern haben, die verschiedene Instrumente professionell oder

als Hobby spielen. Die Atmosphäre war so fröhlich, dass das gemeinsame Singen und Tanzen kein Ende nahm!

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern, Spendern und Institutionen, die uns bei der Organisation dieses Treffens finanziell unterstützt haben, und hoffen, dass dieses gemeinsame Sommerfest in Erinnerung bleibt, wenn die Tage schon kürzer werden und statt warmen Sonnenstrahlen nur Frost und Grau gibt.

Beata Katarzyna Berger

10 | Unsere Aktivitäten

Niederschlesische Informationen

„Heimatsänger“ in der zweiten Jahreshälfte

Die 5. Intergenerationelle Interpretationsprüfung Unserer Gruppe „Heimatsänger“ nahm an einer interessanten Veranstaltung teil. Die Gruppenleiterin Jadwiga Zawada berichtet: Am 18. November 2023 nahm die Gruppe „Heimatsänger“ auf Einladung von Maria Sarnecka aus dem Schlesischen Esperantoclub, an der intergenerationellen Interpretationsprüfung unter dem Motto „Ich komme aus...“ teil. Die Veranstaltung fand im JugendKulturhaus in der Duboisstraße statt.

Elf Gruppen aus vier Ländern (Polen, Deutschland, die Ukraine, Weißrussland) und die Romen stellen sich auf der Bühne dar. Das Alter der Teilnehmer reichte von 7 bis 90 Jahren! Ich hatte die Gelegenheit, unsere niederschlesische Volkstracht zu präsentieren, in der ich gekleidet war. Die weißrussische Gruppe stellte ihr Programm in ihren schönen weißen und roten Trachten, die mit bunten Webkanten verziert waren vor.

Die Schüler der 2.Klasse der Grundschule Nr. 61 traten mit uns auf und sangen

Das Alter der Teilnehmer der Interpretationsprüfung reichte von 7 bis 90 Jahren!

„Heimatsänger“ an dem Chortreffen der DSKG Walbrzych

Foto: DSKG

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n ihren besten Jahren zählte die Gruppe über 30 Personen und tourte mit Erfolg durch Nieder- und Oberschlesien, wurde auch nach Deutschland eingeladen um dort schlesische Volkslieder zu präsentieren. 2023 trafen sich die Mitglieder der Gruppe fast jeden Donnerstag im Sitz der Gesellschaft um das neue Repertoire zu üben. Diese Begegnungen sind schon zu einer sehr angenehmen Gewohnheit geworden. Die Gruppe verleite seit 1992 allen von uns organisierten Veranstaltungen einen besonderen Glanz. Die ganze DSKG-Familie ist für ihre Mühe und Engagement sehr dankbar.

Foto: DSKG

Die Sängergruppe „Heimatsänger“ ist seit 1992 ununterbrochen im DSKG Wroclaw aktiv. Die Gruppe wurde von musikbegeisterten Angehörigen der deutschen Minderheit in Wroclaw gegründet, um vergessene Lieder und Melodien aus der niederschlesischen Folklore zu pflegen.

Die „Heimatsänger“ waren erfolgreich

gemeinsam den Refrain des Jagdliedes „Mit dem Pfeil, dem Bogen“ und die Lieder „Laterne, Laterne“ und „Liebe Schwster“. Die Lieder klangten schön und am Schluss bekamen wir richtig lauten Applaus. Wir erhielten schöne Urkunde und ein kleines Geschenk von der regionalen Vertretung der Europäischen Kommission. Es herrschte sowohl auf der Bühne als auch im Publikum eine fröhliche, familiäre Atmosphäre.

„Heimatsänger“ nehmen jährlich an den von der DSKG Walbrzych organisierten Beati-Cantores-Chortreffen teil. Mit großem Stolz verfolgten wir eine wunderschöne Aufführung der Gruppe, die am 21. Oktober in Wałbrzych stattfand. Die Lieder in einem fast völlig verschwundenen alten Dialekt aus dem Breslauer Raum und die schönen niederschlesischen Trachten haben das Publikum verzaubert. Wir möchten allen Teilnehmern und dem Gastgeber für ihre Bemühungen bei der Vorbereitung dieser schönen Veranstaltung danken. Es war umso bewegender, als wir im September von der Gründerin und langjährigen Leiterin der Gruppe, Steffi Wróbel, Abschied genommen haben.

DSKG

Trauriger Abschied von Steffi Wróbel

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ie war langjähriges DSKG-Mitglied und die Gründerin der „Heimatsänger“. 2022 wurde sie für ihre Tätigkeit für die deutsche Minderheit in Polen und ihren Beitrag zur Entwicklung des polnisch-deutschen Dialogs im Namen der Deutschen

Botschaft durch Jana Orlowski vom Generalkonsulat in Wroclaw geehrt.

Ihre traurige Geschichte nach dem Krieg hatte sie in dem Buch „Ich bin eine Deutsche in Polen“ beschrieben. Sie zeichnete sich durch große Geistesstärke und Charisma aus, aber auch durch Herzlichkeit und Sinn für Humor. Sie pflegte alte auch kulinarische Traditionen, und war eine der letzten, die den deutschen niederschlesischen Dialekt sprach.

Sie bleibt für immer in unserer Erinnerung! n

Erinnerung und Gedenken | 11

Nr. 2/2023

Die jungen toten Soldaten Die jungen toten Soldaten sprechen nicht.

Aber man hört sie in stillen Häusern: Wer hat sie nicht gehört?

Sie haben ein Schweigen, das spricht für sie, nachts, wenn die Uhr schlägt.

Sie sagen: Wir waren jung. Wir sind gestorben. Denkt an uns.

Sie sagen: Wir haben getan, was wir konnten, aber bevor es vorbei ist, ist es nicht getan.

Sie sagen: Wir haben unser Leben gegeben, aber bevor es vorbei ist, kann keiner wissen, was unsere Leben gaben.

Sie sagen: Unser Tod ist nicht unser: Er ist euer: Er wird bedeuten, was ihr daraus macht.

Sie sagen: Ob unser Leben und Tod für Frieden war, und für neue Hoffnung, oder für nichts, können wir nicht sagen, denn ihr müsst es sagen.

Sie sagen: Wir lassen euch unsere Tode.

Gebt ihnen Sinn.

Wir waren jung, sagen sie. Wir sind gestorben.

Denkt an uns.

Archibald Mac Leish (deutsch von Erich Fried)

E

s gibt zahlreiche Gedichte über den Krieg, über seine Verluste, seine Verwüstungen, seine Schrecken und Tode, einige enthalten sogar propagandistische Ideen.

Das Gedicht von Archibald Mac Leish versucht das erlebte Leid in die Hoffnung auf Frieden umzuwandeln. Es hat auch auf mich einen tiefen Eindruck durch seine Schlichtheit, Zeitlosigkeit und die universale

Botschaft, die eine Umkehr auf den Frieden in der Welt hoffen lässt besonders in der heutigen Zeit.

Archibald Mac Leish, ein amerikanischer Schriftsteller und Poet, unterbrach 1917 sein Studium um im Ersten Weltkrieg an der Front zu dienen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde er zum Leiter einer Abteilung des Verteidigungsministeriums der USA ernannt.

Nach Kriegsende vertrat er ein Jahr lang die USA bei der UNESCO. Er war einer der Autoren der Präambel der Verfassung der UNESCO, die mit den Worten beginnt: „ Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.“ In diesem Sinne ist auch das Gedicht „ Die jungen toten Soldaten“.

Bernadeta Szyszka

12 | Erinnerung und Gedenken

Niederschlesische Informationen

Stilles Gedenken Am Samstag, den 11. November, reiste eine große Gruppe von DSKGMitgliedern zusammen mit der Gesangsgruppe „Heimatsänger“ nach Grossnädlitz bei Wroclaw zum deutschen Soldatenfriedhof.

Foto: Witold Hanak

Unsere Gruppe war durch Vertreter des Vorstands, Mitglieder von DSKG Wroclaw anwesend.

Gemeinsames singen von Trauerlieder trug zur nachdenklicher Atmosphäre bei

Foto: Witold Hanak

ine Gruppe von Pilgern aus der Wojewodschaft von Opole und der Chor „Freundschaft“ der DKSG Walbrzych sowie Gäste waren ebenfalls anwesend.

Ziel war es, gemeinsam an den Gräbern der Opfer des Zweiten Weltkriegs, die auf dem Friedhof ruhen, in Stille nachzudenken.

Um das symbolische Kreuz wurden Kerzen angezündet und Blumensträuße niedergelegt. Die Gebete der Teilnehmer der Zeremonie wurden von den Priestern der katholischen und dem Pfarrer der evangelischen Kirche geleitet.

In der vielbeschworenen Stille des Ortes wurde von einem angesehenen Mitglied unserer Gesellschaft ein Gedicht vorgetragen, das wir auf Seite 11 abgedruckt haben. Die Gebete und der Inhalt des Gedichts führten dazu, dass die Zeremonie erst nach einer langen Weile fortgesetzt werden konnte.

Der Chor „Freundschaft“ sang unter Beteiligung von der Gruppe „Heimatsänger“ Gedenklieder.

Einige Menschen gingen mit Kerzen zu den Gräbern, um dort nachzudenken.

Nachdem wir uns von der Pilgergruppe und den Gästen verabschiedet hatten, machten wir uns auf den Weg zu unserem Hauptsitz in der Saperów-Straße, wo wir eine kleine Erfrischung zu uns nehmen konnten.

Kurz darauf fand ein Treffen mit einem Vertreter der Werkstatt für historische und archäologische Forschung „POMOST“ statt, die sich mit archäologischer Forschung und Exhumierungen befasst.

Dieses Thema wurde auf Wunsch unserer Mitglieder und derjenigen, die sich besonders dafür interessierten und als Gäste kamen, gewählt.

Foto: DSKG

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Auch eine Gruppe aus Opole ist angereist um der Toten zu gedenken

Das vorgestellte Thema und die Präsentation haben offenbar einen sehr starken Eindruck auf die Teilnehmer gemacht, was zu einer erheblichen Ausweitung der Sitzung und der Formulierung eines Antrags

auf eine weitere Vorlesung in Fortsetzung führte.

Der 11. November 2023 war ein Tag von besonderer Bedeutung für unsere Organisation und viele Gäste.

Vorstand der DSKG

Erinnerung und Gedenken | 13

Nr. 2/2023

Hans Alexander der vergessene Einwohner von Breslau

m 6. Oktober fand auf dem jüdischen Friedhof in der LotniczaStraße in Wroclaw eine Gedenkfeier statt. Eine Zeremonie zum Gedenken an einen ehemaligen Einwohner von Wroclaw, der ein Kämpfer für die Republik und die Demokratie, ein entschiedener Gegner des Nationalsozialismus war – Hans Alexander, langjähriger Vorsitzender des Ortsverbands Breslau „Schwarz-Rot-Gold“.

Er wurde vor 90 Jahren im Konzentrationslager Esterwegen ermordet.

Sein Leichnam wurde nach Breslau überführt und am 8. September 1933 auf dem jüdischen Friedhof „Cosel“ begraben.

Die Delegation der DSKG in Wroclaw wurde in Person von Mitgliedern des Vorstands vertreten durch Herr Zbigniew Krzywanski und Herr Krzysztof Stefanski.

Johannes Kahrs, Vertreter des Reichs­ banners Schwarz-Rot-Gold e. V. Berlin, und Prof. Dr. Johannes Tuchel von der Stiftung „Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Berlin“ begrüßten die Versammelten feierlich in den Militärquartieren der an verschiedenen Fronten gefallenen jüdischen Soldaten.

Die aus den USA und England angereisten Familienmitglieder hielten

Foto: Krzysztof Stefański

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Dr. Roland B. Müller aus Dresden präsentiert die Lebensgeschichte von Hans Alexander.

eine bewegende Rede über Hans Alexanders Leben. Dr. Roland B. Müller, Historiker aus Dresden und Erforscher des Lebens von Hans Alexander, gab einen faszinierenden Bericht über das Werk des Vorsitzenden von „SchwarzRot-Gold“ Breslau.

Nach der offiziellen Zeremonie zogen alle Anwesenden zusammen mit einer Delegation der DSKG zum Grab von Hans Alexander, wo eine neue Matzeva enthüllt, Kränze niedergelegt und das Kaddisch gebetet wurde.

Krzysztof Stefański

Unsere jährliche Tradition am 1. November ie schon seit vielen Jahren ist der Monat November eine Zeit, in der wir an diejenigen denken, die nicht mehr unter uns weilen, die wir aber nicht vergessen.

Eine Gruppe unserer Mitglieder hat am 1. November in den frühen Morgenstunden, Kerzen auf mehreren hundert Gräbern deutscher Soldaten beider Weltkriege des 20. Jahrhunderts auf den städtischen Friedhöfen von Wroclaw angezündet, so wie auch der zivilen Opfer dieser Zeit gedacht wurde.

Vorstand der DSKG

Foto: Ryszard Wierzbowski

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Die Herren: Ryszard Wierzbowski, Stefan Kraszewski und Richard Kurzynski stellten die Kerzen in den frühen Morgenstunden Allerheiligen auf mehrere hundert Gräber.

14 | Unsere Aktivitäten

Niederschlesische Informationen

Konferenzen, Beratungen, Schulungen, In der zweiten Jahreshälfte 2023 besuchten unsere Organisation mehrere Gruppen aus Deutschland und wir waren auch bei zahlreichen Veranstaltungen in der Stadt Wroclaw und der Region Niederschlesien zu Gast. m Juli besuchte uns eine Delegation der Landsmannschaft Schlesien, Nieder- und Oberschlesien, der Landesgruppe Bayern e.V. und eine Referendarsgruppe vom LG Dresden.

Die Gäste, die von der Vorstandsvorsitzenden Krystyna Kadlewicz begleitet wurden, besichtigten unsere schöne Stadt und erfuhren viel über die Geschichte unserer Gesellschaft.

In angenehmer Atmosphäre, inmitten schöner Sehenswürdigkeiten oder im Sitz der DSKG Wroclaw, diskutierten sie über die aktuelle Situation der deutschen Minderheit in Polen und ihre Entwicklung in der Region Niederschlesien. Herzlichen Dank für den Besuch und hoffentlich auf Wiedersehen!

Foto: Lucas Netter

I

Katowice: Internationale Konfrenz organiziert von FUEN

Vertreter des Vorstands nahmen an vielen wichtigen Sitzungen und Veranstaltungen teil. Anfang September fand ein Treffen im Verbindungsbüro des Freistaats Sachsen in Breslau statt.

Es wurde von dem Staatssekretär und Amtschef des Sächsischen Staatsministeriums der Justiz, für Demokratie, Europa und Gleichstellung anlässlich der Amtseinführung der neuen Leiterin des Verbindungsbüros Frau Anna Leniart und der Verabschiedung ihres Vorgängers Herrn Thomas Guddat veranstaltet. Neben den offiziellen Reden wurde die Veranstaltung durch einen Auftritt von Opernsolisten aus Wroclaw und Dresden gewürdigt.

In demselben Monat fand beim Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Breslau eine wunderbare Feier zum Tag der Deutschen Einheit statt. Auf Einladung des Generalkonsuls – Herrn Martin Kremer war auch unsere Organisation dabei. Mit großer Aufmerksamkeit verfolgten

Foto: K.K.

September

Opole: DSKG-Vorstandsvorsitzende Krystyna Kadlewicz bei der Eröffnung der FUEN-Konferenz

die Zuhörer die Rede vom Gastgeber über unsere aktuellen Aktivitäten und Zukunftspläne. Die Zeit, die wir im schönen Sitz des Konsulats verbrachten, war eine Gelegenheit für viele Gespräche und ein besseres Kennenlernen.

Oktober und November Die diesjährige Preisverleihung des Kulturpreises Schlesiens fand am 7. Oktober im Nationalen Forum für Musik in Wroclaw vor rund 900 Gästen statt. Im vergangenen Jahr wurden die Preistragenden in Oldenburg ausgezeichnet. Einen interessanten Artikel zu diesem Thema finden Sie in der zweiten Ausgabe unseres Bulletins von 2022. Der Schlesische Kulturpreis des Landes Niedersachsen wird seit 1977 verliehen und hat sich

zu einem deutsch-polnischen Begegnungspreis entwickelt. 1991 wurde die Verleihungsformel geändert, so dass auch polnische Künstler mit Wohnsitz in Schlesien den Preis für ihre herausragenden kulturellen Leistungen erhalten können. Die diesjährigen Preisträger|innen waren: Dr. Marek Krajewski, Dr. Matthias von Hülsen und Karolina Kuszyk. Wir gratulieren allen ganz herzlich!

Im Oktober und November fanden zahlreiche Treffen von Vertretern aller mit der deutschen Minderheit verbundenen Institutionen statt, bei denen sowohl die Ergebnisse des laufenden Jahres als auch die vorläufigen Pläne für 2024 diskutiert wurden. Die Vorstandsvorsitzende nahm an allen Treffen in der deutschen Botschaft in Warschau, im deutschen General-

Unsere Aktivitäten | 15

Nr. 2/2023

Besuche konsulat in Breslau und im deutschen Konsulat in Oppeln sowie in den Büros der Stiftung für die Entwicklung Schlesiens und des Verbands der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen in Oppeln teil. Sie hatte die Gelegenheit dort, häufig das Wort zu ergreifen und äußerst wichtige Themen anzusprechen, die nicht nur die Aktivität unserer Institution, sondern

Bereits zum siebten Mal traffen sich Gäste aus ganz Europa, um die Frage: „Minderheitensprachen und Arbeitsmarkt – Chancen und Herausforderungen?“ zu diskutieren.

Unsere Organisation wurde von Frau Vorstandvorsitzenden, DSKG Wroclaw, vertreten und besucht.

auch die zukünftige Ausrichtung der weiteren Tätigkeit der gesamten deutschen Minderheit betreffen.

Dezember Am Anfang Dezember fand in Opole und Katowice eine internationale Konferenz statt. Die Veranstaltung wurde von die Föderalistische Union Europäischer Minderheiten organisiert.

Krystyna Kadlewicz

In einem kalten und verschneiten Dezember

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n allem, was geschah, war unsere Leistung der letzten 12 Monate und sogar der letzten Jahre zu erkennen.

Wie durch eine Linse wurde deutlich, wie intensiv unsere Freundschaften sind, die Zusammenarbeit mit vielen Institutionen und Menschen gepflegt wird und wie weit unsere Mitglieder, darunter eine sehr große Gruppe von Kindern und Jugendlichen, rund um unser Haus integriert sind. Und so kam es, dass das erste Weihnachtsgeschenk für die Mitglieder unserer Gesellschaft, am 5. Dezember von den Schülern des IV. Gymnasium in Wroclaw, kam. Sie brachten einen selbstgebastelten Weihnachtsbaum mit und unterhielten sich lange bei heißem Tee über die deutsche Sprache, alte Familientraditionen und weihnachtliche Zusammentreffen.

Am 16. Dezember schlossen sich dann die Türen unserer Sitz fast von morgens bis abends nicht, denn erst kamen die Vorbereitenden und dann die Teilnehmer zum Adventsabend, einem der wichtigsten Ereignisse im Leben unserer gemeinsamen Organisation. Diesmal gab es nicht nur alles, was dazugehört, also einen schön geschmückten Weihnachts-

Foto: K.K.

Entgegen der oft gehörten Vorstellung, dass der Winter irgendwie überlebt werden muss, haben wir für die letzten Wochen des Jahres 2023 ein sehr interessantes Programm für unsere Gesellschaft geplant, und die Realität hat es noch reicher gemacht.

Geschenk vom Stefan-Żeromski-IV-Gymnasium

baum, sondern auch alle Räume und sogar das Treppenhaus, geschmückte Tische mit weihnachtlichen Speisen, wir waren viele, und die Kinder beherrschten die ganze Szenerie. Wir freuten uns schon seit einem Monat gespannt darüber, wie die jüngeren und älteren Teilnehmer unserer Deutschkurse sowie die Kinder der befreundeten Schulen, Gedichte, Lieder, eine Wort- und Musikperformance und sogar einen Kranz für das gemeinsame Weihnachtsfest bei uns zu Hause vorbereiten. Der Anblick dieser Arbeit der Jüngsten, löste auch bei den Erwachsenen eine süße Unruhe aus. Schon lange haben nicht mehr so viele Menschen nicht gefragt, ob sie mitmachen können, sondern wie sie mitmachen sollen, auch wegen der Pandemie und anderer äußere Probleme. Es war wunderbar, harmonisch und stimmungsvoll. Es läutete ein Glöckchen, der Weihnachtsmann kam und verteilte Päckchen. Wir hörten viele schöne und hoffnungsvolle Aussagen unserer Gäste und erhielten den Segen von Prister M.B.Arndt und Pastor K.Dlugosz. Die Heimatsängergruppe sang gemeinsam mit

den Kindern Weihnachtslieder und lud anschließend alle Teilnehmer zum Mitsingen ein. Die Aufführung der Kinder, die aus mehreren Teilen bestand, war mit Worten nicht zu beschreiben. Es war so bewegend und zeigte so deutlich, wie viel sie sowohl von der deutschen Sprache als auch von den integrierten, gemeinsamen Aktivitäten in unserer Einrichtung gelernt hatten, dass das Lob und die Worte der Anerkennung kein Ende fanden.

Die nächste Veranstaltung findet am 29. Dezember statt, wenn wir uns mit einem professionellen Konzert vom „Alten“ – einem schwierigen, aber für unsere Gesellschaft fruchtbaren Jahr – verabschieden und voller Freude und Hoffnung in das „Neue“ 2024 gehen wollen. Wir werden dies bereits in der nächsten Ausgabe von NI beschreiben.

Und dann ist eine weitere Aufgabe erfüllt – diesmal nicht im Bereich der kulturellen, sondern auch in den wirtschaftlichen Aktivitäten.

Dank der uns vom BMI zur Verfügung gestellten Mittel haben wir nach sehr vielen Jahren die Renovierung des Erdgeschosses der DSKG-Hauptsitz abgeschlossen. Es wurde kein sogenannter Ersatzinvestor eingestellt, mit der Kraft der Vorstandsmitglieder haben wir alle Schwierigkeiten überwunden und das gewünschte Ziel erreicht.

Bitte kommen Sie und sehen Sie sich das alles an.

Krystyna Kadlewicz

16 | Verschiedenes

Niederschlesische Informationen

Beste Weihnachtsgrüsse aus Schlesien Wir wünschen allen Mitgliedern, Freunden und Lesern besinnliche und frohe Weihnachtstage.

Wir danken Ihnen für die Unterstützung und freuen uns schon auf viele weitere Treffen und Begegnungen.

Fotos: Krystyna Kadlewicz

Für das Neue Jahr wünschen wir Ihnen nur das Beste: Freude und Gesundheit!

Eichhörnchen

Fotos: Sławomir Reński

Wir wussten nichts von einer so wunderbaren Nachbarin. Sie wohnte nicht im Loch eines alten Baumes, sondern wählte ein altes Haus in unserer Nachbarschaft.

Es gibt mehr Platz zum Springen und mehr Räume zum Aufbewahren von Wintervorräten. Basia, unser Eichhörnchen, ist sehr fleißig und lässt sich von den Wetterumschwüngen nicht entmutigen. Neben scharfen Zähnen verfügt sie auch über lange und scharfe Krallen. Ihr üppiger, flauschiger Schwanz hält sie im Gleichgewicht und sie hat keine Höhenangst.

Sie fürchtet sich ein bisschen vor Fremden, gewöhnt sich aber langsam an uns. Sie beobachtet uns bei der Arbeit und wundert sich, dass wir keine Vorräte sammeln. Vielleicht bringt sie uns ein paar Erdnüsse? n

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Niederschlesische Informationen

Bankverbindung: Deutsche Sozial-Kulturelle Gesellschaft Breslau, BIC/SWIFT: WBKPPLPP Für Überweisungen in Euro: IBAN: PL 54 1090 2529 0000 0001 3033 1425 Für Überweisungen in Złoty: IBAN: PL 67 1090 2398 0000 0006 0801 7074

Redaktion: Krystyna Kadlewicz, Witold Hanak, Kontakt: Deutsche Sozial-Kulturelle Gesellschaft Bernadeta Szyszka, Beata K. Berger, Sławomir Reński Breslau, ul. Saperów 12, 53-151 Wrocław, Polen Internetseite: www.ntks.pl Tel.: +48 71 361 62 06 Gestaltung: Mateus Joschko E-Mail: biuro@ntks.pl, kkadlewicz@ntks.pl Druck: Chroma Print Facebook: DSKGBreslau.NTKS, www.ntks.pl Zeitschrift der Deutschen Sozial-Kulturellen Gesellschaft in Breslau Die Publikation wird durch das Ministerium für Inneres und Verwaltung der Republik Polen unterstützt.

Die Veröffentlichung gibt nur die Meinung des Autors/der Autoren wieder und kann nicht mit dem offiziellen Standpunkt des Ministers für innere Angelegenheiten und Verwaltung gleichgesetzt werden.