NTBfolio Oktober 2014

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Nr. 48/Oktober 2014

SystemtechnikNTB in Chur 5 Jahre naheliegende Ingenieurausbildung

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Forschung & Entwicklung Auf der Höhe der Zeit: Hightech aus Graubünden

Menschen Bündner/innen über ihr Studium an der NTB

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Editorial

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser

Daniel Lippuner Prorektor aF&E

Allegra! Der Falknis vermittelt von Landquart aus vielleicht einen etwas bedrohlicheren Eindruck als von Buchs aus. Nichtsdestotrotz stellt er einen markanten und unverkennbaren Pfeiler in unserer Region dar: von vielen Seiten sichtbar, die Nähe zwischen dem Churer und St. Galler Rheintal immer wieder vor Augen führend. Wenn man in Arosa und Disentis aufgewachsen und heute in der Bündner Herrschaft wohnhaft ist, fühlt man sich trotz Grabser Nachnamen zwar als Bündner, aber keineswegs als «Auswärtiger» in der NTB-Region Werdenberg. Dasselbe Gefühl der Verbundenheit zur Region verspüren seit Jahren auch viele Hundert Bündner, Liechtensteiner und St. Galler Absolventinnen und Absolventen der NTB, die nach Abschluss ihrer Ingenieurausbildung nicht nach Zürich ausgewandert sind, sondern insbesondere auch in Graubünden und angrenzender Umgebung eine attraktive Arbeitsstelle angetreten haben. Die NTB ist auch eine Bündner Schule, was in ihrer über 40-jährigen Mitträgerschaft des Bergkantons, ihrer engen Verbundenheit mit der Wirtschaft des Alpenrheins und ihrem dichten Netzwerk mit Alumni in einflussreichen Positionen der Region deutlich zum Ausdruck kommt. Das vorliegende NTBfolio will sich ganz dieser Beziehung des Kantons Graubünden mit der Hochschule NTB widmen – und zwar auf allen Ebenen. Wie blicken Bündner Absolventen und Absolventinnen der NTB nach ein paar Jahren auf die Zeit des Studiums zurück; wovon konnten sie während dieser Zeit besonders profitieren? Welche Kooperationen mit Bündner Firmen und Organisationen entstanden im Bereich der angewandten Forschung und Entwicklung? Welchen Nutzen kann die NTB heute in der Bündner Wirtschaft stiften? Lassen Sie sich einen Überblick geben über die vielfältigen und langjährigen Verknüpfungspunkte der NTB zu Graubünden. Jedes noch so kleine Puzzlesteinchen leistete und leistet heute immer noch einen wichtigen Beitrag zur Stärkung unseres gemeinsamen Wirtschaftsstandorts südlich, westlich und nördlich des Falknis.

Titelblatt Yvonne Kleger und Nino Sargenti studieren SystemtechnikNTB an der HTW Chur.

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Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Studium / Weiterbildung Fünf Jahre NTB-HTW-Kooperation Hand in Hand mit dem Roboter Ein Geistesblitz auf Alp Verfiala

6 9 12

Angewandte Forschung und Entwicklung Alle Trümpfe in der Hand . . . Wind und Wasser: starke Energiequellen Gebündelte Kompetenz

16 20 22

Menschen Bündner Lehrer besuchen die NTB Ein NTB-Studium vor der Haustür

30 31

NTB inside Wichtiger Schritt in die NTB-Zukunft News aus den Instituten Wandtafel

35 40 42

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HTW Chur

| Studium / Weiterbildung

Fünf Jahre NTB-HTW-Kooperation Für die NTB-Ingenieurinnen und –Ingenieure, die ihr Studium an der HTW in Chur gemeistert haben, sind nicht nur die Perspektiven in die Bergwelt, sondern auch die Perspektiven in die vor ihnen liegende Berufswelt vielseitig, gigantisch und hervorragend. Autor: Olaf Gerndt

Es gluckert, zischt, sprudelt, und dann wallt der weisse Nebel aus dem Glas über die Tischkante. Wir, mein Schweizer HTW-Kollege Rolf Hofstetter und ich, der deutsche NTBler, staunen nicht schlecht über die alchimistische Darbietung. Wir sitzen aber nicht in den Kasematten einer Burg, sondern in einem lichtdurchfluteten Seminarraum der HTW Chur und hören dem Bündner NTB-Studenten Nino Sargenti zu, der uns in seiner Präsentation im Fach Allgemeinbildung Geheimisse seiner Molekularküche verrät. Sargenti ist kein Unbekannter in seiner Zunft. Erst kürzlich

durfte er anlässlich des 125-Jahr-Jubiläums der Rhätischen Bahn Bundesrätin Doris Leuthard mit einem Cocktail verwöhnen. Theorie und Praxis Der «Alchimist» aus Chur steht stellvertretend für die erfolgreiche, inzwischen fünf Jahre dauernde Kooperation bei der Ingenieurausbildung zwischen den beiden Hochschulen. Dozierende der beiden Hochschulen NTB Buchs und HTW Chur führen, begleiten und begeistern motivierte Studentinnen und Studenten aus Graubünden

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Studium / Weiterbildung

| HTW Chur

mit Projekten der angewandten Forschung und Entwicklung. Studieren – und trotzdem in den Bergen Der Campus der HTW Chur empfängt alle Interessierten in einer offenen Atmosphäre und modernen Räumen. Die Seminare werden in kleinen Gruppen abgehalten. Neben jungen Frauen und Männern aus Graubünden gehören auch Studenten aus dem Sarganserland, dem Linthgebiet, dem Raum Zürich oder dem nahen Ausland zur kleinen, feinen NTB-Gruppe an der HTW in Chur. Dass seit einem Jahr die Eisenbanhverbindungen von und nach Chur deutlich besser geworden sind, hat für viele auswärtige Studierende die Reise in die Bündner Metropole schneller gemacht. Von Chur nach Buchs ist es heute schon fast ein Katzensprung. Die jungen Frauen und Männer aus Graubünden, die ihr Herz an die Technik verloren haben, profitieren also davon, dass sie in Chur das Buchser Ingenieurstudium vor ihrer Haustür absolvieren können und so ( sei es aus Heimatverbundenheit, sei es, weil sie in Graubünden einen Arbeitsplatz gefunden haben oder weil sie einfach von den Bergen nicht loskommen) der Region verbunden bleiben.

durch ein drei- bzw. vierjähriges Studium bis zu ihrem Abschluss als Ingenieurin bzw. Ingenieur. Von der Technik faszinierte junge Menschen aus Graubünden, anderen Kantonen sowie dem Ausland können in den Räumen der HTW Chur ein Ingenieurstudium in Vollzeit oder berufsbegleitend absolvieren. Die angehenden Ingenieurinnen und Ingenieure werden von einem Team von Dozenten der NTB Buchs und der HTW Chur unterstützt. Diese gestalten einen Unterricht, der sich an der Berufspraxis orientiert, und sie verstärken auch die Inovationskraft unserer Region

Ein modernes Laborgebäude Ausser für die Studierenden der Richtung Informations- und Kommunikationstechnologien ist hin und wieder während des Studiums und selbstverständlich in der heissen Phase der Bachelorarbeit die unmittelbare Anwesenheit am Stammhaus NTB nötig. Denn hauptsächlich in den Instituten der Buchser Hochschule finden die Bündner Studentinnen und Studenten jene Laboratorien, die für die Forschung in den Ingenieurdisziplinen erforderlich sind. Und in Buchs wird zurzeit gross gebaut: Ein neues Laborgebäude wird den Studierenden der NTB bald zur Verfügung stehen. Die HTW kann also dank der engen Kooperation der beiden Hochschulen auf eine hervorragend ausgebaute und ständig expandierende Laborinfrastruktur in Buchs zurückgreifen. Ein weiterer Vorteil der konstruktiven Zusammenarbeit der beiden Hochschulen liegt darin, dass die technikbegeisterten jungen Menschen aus Graubünden in der Region bleiben können,

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HTW Chur

| Studium / Weiterbildung

wenn sie Ingenieurwissenschaften studieren wollen. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gross, das haben die Erfahrungen der letzten Jahre gezeigt, dass ein Bündner Berufseinsteiger mit dem NTBDiplom in der Hand seiner Region erhalten bleibt. Das gilt noch mehr für alle jene, die das NTB-Studium berufsbegleitend absolviert haben. Strahlkraft für das Alpenrheintal Die Partnerschaft der beiden Hochschulen verleiht der Bildungslandschaft in der Region Alpenrhein/Bodensee eine Strahlkraft, die über die Landesgrenzen hinausreicht. Die Kooperation zwischen der NTB und der HTW sorgt für Berührungspunkte zwischen der Churer Hochschule und der Internationalen Bodenseehochschule, einem Hochschulverbund mit 30 Hochschulen aus vier Ländern, dem die NTB seit vielen Jahren angehört. Eine wichtige Aufgabe der inzwischen fünfjährigen Zusammenarbeit von NTB und HTW ist es, die Wünsche und Interessen der regionalen Wirtschaft und Hightech-Industrie mit der Ingenieu-

Nino Sargenti, Systemtechnik-Student an der HTW beweist: die Chemie zwischen Buchs und Chur stimmt.

rausbildung in Buchs und Chur zu harmonisieren. Die NTB bildet an der HTW diejenigen Ingenieurinnen und Ingenieure aus, die die Industrie im Rheintal und im Bündnerland braucht: das sind zum einen die Absolventinnen und Absolventen, die ihren Ingenieur am Institut für Informationsund Kommunikationstechnologien speziell in Chur gemacht haben. Das sind zum anderen die Diplomandinnen und Diplomanden, die von der NTB in Chur zum Maschinen-, Elektro- oder Informatikingenieur bzw. in Buchs zum Mikrotechnikingenieur ausgebildet worden sind. Sie alle sind in den Unternehmen der Region und weit darüber hinaus begehrt. Den Bagger im Griff haben Theorie und Praxis liegen bei einem Ingenieurstudium an der NTB eng beeinander. Zu welchen Leistungen die jungen Studenten aus Chur in ihrem NTB-Studium an der HTW fähig sind, zeigt ein Blick auf die aktuellsten Bachelorarbeiten. Die zwei Bündner Studenten Frederic Jörg und Nicolaus Salzgeber haben ein Produkt entwickelt, dass zum Patent angemeldet werden soll. Es handelt sich um eine richtig intuitiv bedienbare Steuerung eines E-Baggers, die zum einen die Bedienung des Baggerauslegers vereinfacht und zum andern die Arbeitssicherheit des Personals verbessert (nähere Informationen zu dieser Arbeit befinden sich im Bericht auf Seite 12). Die beiden Studenten wurden bei ihrer Arbeit von den NTB-Dozenten Maximilian Stöck und Günter Nagel unterstützt, als Partner tritt die ETH Zürich auf. Ebenfalls Bündner Studenten – Dany Frehner und Christian Hefti – haben für eine in Liechtenstein ansässige Fondsverwaltung eine Webapplikation erstellt. Sie macht es möglich, die bisherige Excel-basierte Verwaltung durch eine moderne Web-basierte Applikation abzulösen. Die Studierenden konnten dabei ihr Know-how aus der Studienrichtung Informations- und Kommunikationstechnologien in Chur anwenden und wurden bei der Arbeit von den HTW-Dozenten Ulrich Hauser und Martin Studer begleitet. Gut möglich, dass wir weitere Gelegenheiten erleben können, bei der es wieder gluckern, zischen und sprudeln wird, und weisser Nebel durch die Räume wallt. An der NTB wird die Kunst der Molekularküche von Professor André Bernard gepflegt und immer wieder anlässlich von Informationstagen den Studieninteressierten als Praxisbeispiele der Mikro- und Nanotechnologie vorgeführt.

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Studium / Weiterbildung

| HTW Chur

Hand in Hand mit dem Roboter Es herscht nicht in allen Teilen der Welt Einigkeit darüber, was genau unter einem Roboter zu verstehen ist. Eine Gemeinsamkeit haben jedoch alle diese nützlichen Helfer, unabhängig davon, ob es sich um einen schweissenden Industrieroboter oder einen automatischen Rasenmäher handelt: Sie enthalten Elemente aus der Mechanik, Elektronik und Informatik. Und sind damit Paradebeispiele für die Systemtechnik. An der NTB in Chur und Buchs spielt deshalb die Robotik eine wichtige Rolle. Sie bildet ein Teilgebiet der Vertiefungsrichtung Maschinenbau im Systemtechnik-Studium. Interviews: Roland Seeger

Roboter im Systemtechnik-Studium NTBfolio im Gespräch mit Nino Sargenti, Systemtechnik-Student mit Vertiefung Informations- und Kommunikationssysteme in Chur Wie kamen Sie zum Ingenieurstudium? Wenn etwas nicht funktioniert hat, habe ich bereits als Kind meist selbst versucht eine Lösung zu basteln. Ich war immer besser bedient mit einem Lötkolben als mit Legos. Diese Faszination für die Technik ist bis heute geblieben. Sie und Ihr Team haben sich 2013 mit Erfolg den Herausforderungen des NTB-Systemtechnikprojekts gestellt. Wie sind Sie ans Projekt herangegangen, was waren Ihre ersten Schritte? Wir waren von Anfang an ein super Team und alle haben selbständig jenen Teil beigetragen, den sie aus ihrem Beruf mitbringen. Meine Arbeit als Teamleiter bestand darin, diese Fähigkeiten zu

koordinieren - und natürlich auch ein wenig mitzubasteln. Es war spannend zu beobachten, wie selbstständig sich das alles ergeben hat. Welche waren die grössten technischen oder organisatorischen Herausforderungen? Unser Motto war KISS: Keep it strictly simple ( «Mach es konsequent einfach»). Wir wussten, dass unserem Partnerteam in Buchs eine etwas komplexere Variante vorschwebte. So mussten wir irgendwo einen Kompromiss finden. Wir konnten aber unsere einfache Linie bis zum Schluss durchziehen. Ich denke, das Calanda.BotTeam darf auch stolz sein, dass es die Aufgabe auf Anhieb erfolgreich lösen konnte. Im technischen Bereich hatten wir keine grösseren Probleme. Da war höchstens der Druck, alles auf die letzte Minute machen zu müssen. Ich denke, das geht allen gleich. Wir waren halt alle berufsbegleitend am Studieren.

Das Systemtechnik-Projekt Die Systemtechnik kombiniert die fachliche Vertiefung in einem ausgewählten Spezialgebiet mit dem fachübergreifenden Weitblick in den Schnittstellen zwischen den Spezialgebieten. Das während den ersten beiden Semestern laufende Systemtechnik-Projekt befähigt die Studierenden, im Team eine anspruchsvolle Aufgabe aus der Robotik zu bewältigen. Um zu einer erfolgreichen Lösung zu gelangen, kommen Kompetenzen aus der Elektronik, Mechanik und Informatik zum Einsatz. Die Übungsanlage ist immer für zwei Roboter ausgelegt, die jedoch nicht gegeneinander antreten, sondern gemeinsam kooperieren müssen. Zum Beispiel galt es, mit einer Nadel einen Ballon zu zerplatzen, der höher als die zulässige Roboterhöhe befestigt war. Jedes Team musste also einen Roboter konstruieren, der sowohl eine Nadel auf dem „Kopf“ als auch eine Hebevorrichtung für einen anderen Roboter hatte. Da erst unmittelbar vor Spielbeginn festgelegt wurde, welcher der beiden Roboter „hebt“ und welcher „zerplatzt“, war die autonome Kommunikation zwischen den Robotern ein kritischer Erfolgsfaktor. Die Präsentation des Systemtechnik-Projektes ist ein spannender Anlass, bei dem Verwandte und Bekannte mit den RoboterTeams mitfiebern können.

Unter den gespannten Blicken vieler Zuschauer wird der Roboter für den Aufgaben-Parcours gestartet.

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HTW Chur

| Studium / Weiterbildung

Roboter heute und in Zukunft NTBfolio im Gespräch mit Professor Einar Nielsen, Dozent für Automation, Robotik und Systemtechnik an der NTB. Wann werden wir mit menschenähnlichen Robotern à la Terminator zusammenleben? Die Erforschung humanoider Roboter ist sehr spannend in der Grundlagenforschung. Damit können Maschinen besser mit Menschen verglichen werden und Maschinen können vom Menschen lernen. Man spricht auch von Bio-Inspired Robotics und sagt damit, dass man von der Natur lernen will. Aus meiner Sicht werden Roboter aber auch in Zukunft eher nicht menschenähnlich sein.

Professor Einar Nielsen, Dozent für Automation

Roboter «begreifen», dank EEROS

Aus welchen Gründen? Die Technik ist der Natur zwar in vielen Bereichen unterlegen, in gewissen Bereichen aber klar überlegen. Der Mensch hat das Rad erfunden: Die Natur kennt keine Räder oder endlose Drehungen, denn die Muskeln müssen durch Blutgefässe mit Energie versorgt werden. Warum benutzt der Mensch das Fahrrad? Weil es energetisch effizienter ist, als der menschliche Gang! Trotz interessanter Erkenntnisse aus der Bionik wird es deshalb auch in Zukunft keine Flugzeuge geben, die mit den Flügeln schlagen und keine Fahrzeuge, die über die Autobahn rennen. Und wie sieht es mit der Roboter-Intelligenz aus? In der Roboter-Community gibt es unter anderem die Ziele, Roboter mit menschenähnlicher Intelligenz und Emotionsfähigkeit zu entwickeln. Diese sollten mit den Menschen kommunizieren und sie verstehen. Ich bin hier skeptisch und sehe Roboter als Maschinen, die dem Menschen dienen. Roboter werden aber zunehmend in allen unseren Lebensbereichen präsent sein. Eine grosse Herausforderung ist die Überalterung der Gesellschaft. Es werden weniger Menschen im Arbeitsprozess stehen, und mehr Menschen in einem Alter sein, in dem sie gebrechlich sind und Unterstützung benötigen. Genau da werden Roboter Entlastung bringen. Sie helfen älteren Menschen, ihr Leben selbständig zu bewältigen. Oder sie unterstützen medizinisches Personal in Therapien und helfen damit den Patienten, länger mobil zu bleiben. Düstere Aussichten, wenn Menschen von Robotern unterstützt und gepflegt werden. Nein. Der Mensch führt gern ein selbstbestimmtes Leben und will nicht von anderen Menschen abhängig sein. Die Abhängigkeit von Maschinen

und Geräten hingegen empfindet er oft nicht als Nachteil oder nimmt sie im besten Fall gar nicht wahr. Wie sieht die Zukunft mit Robotern aus? In Zukunft werden Roboter nicht in einem Käfig in der Fabrikhalle stehen, sondern mit Menschen Hand in Hand zusammenarbeiten. Solche Roboter werden wir in der Industrie, Logistik, Landwirtschaft und im Dienstleistungsbereich antreffen. Eingebettete Roboter sind solche, die nicht als Roboter wahrgenommen werden, weil sie irgendwo eingebaut sind. Beispiel sind intelligente Haushaltsgeräte, aktive Prothesen, Gehhilfen oder Robotertechnologie zur Steuerung von autonomen Autos und Bussen. Fliegende autonome Roboter werden zur Inspektion von Brücken oder Hochspannungsleitungen eingesetzt, zur Vermessung von Städten, zur Unterstützung der Rettung usw. In fernerer Zukunft werden sie auch Reparaturen an unzugänglichen Stellen durchführen. Mobile Roboter werden wir in der Reinigung, der Logistik, in Spitälern zur Unterstützung des Pflegepersonals, bei der Müllabfuhr usw. antreffen. Was macht die NTB in diesen Gebieten? Wir realisieren Projekte im Bereich Medizin, wie z. B. einen Chirurgie-Roboter für die Operation im Innenohr, einen Gangtrainer für die Neurorehabilitation. Im Bereich Industrie beschäftigen wir uns mit Hochpräzisionsrobotik sowie kraftgeregelten Robotern für die Montagetechnik. Wir beschäftigen uns auch mit mobilen und fliegenden autonomen Robotern. Im Projekt EEROS arbeiten wir mit, eine offene Robotersoftware zu entwickeln. Diese kann durch Industriepartner frei genutzt werden und soll zukünftige Roboterentwicklung beschleunigen.

Weitere Informationen zur Robotik an der NTB Link zum Robotik-Labor der NTB: www.ntb.ch/ems/robotik Link zum EEROS-Projekt: www.eeros.org

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Studium / Weiterbildung

| HTW Chur

Der angehenden NTB-Ingenieurin Yvonne Kleger gefällt das Studium in Chur ausgezeichnet.

Ausbildung von Ingenieurinnen für die Region NTBfolio im Gespräch mit Yvonne Kleger, Systemtechnikstudentin mit Vertiefung Maschinenbaun (nebenbei berufstätig als Construction Designerin bei Hamiltion Robotics in Bonaduz). Weshalb haben Sie einen technischen Beruf erlernt? Ursprünglich wollte ich – wegen meines damali­ gen Hobbys Sportschiessen – Büchsenmacherin lernen. Aber die Auswahl an Ausbildungsplätzen war kein Volltreffer (lacht). Ein technischer Beruf lag diesem Wunsch am nächsten. Und was hat Sie dazu bewogen, gleich noch ein Ingenieurstudium dranzuhängen? Bei der Arbeit merkte ich schnell, dass die inter­ essanteren Entwicklungsprojekte von den Ingeni­ euren bearbeitet werden. Daraus schloss ich, dass ich eine Weiterbildung brauche, um anspruchs­ vollere und interessantere Arbeit zu erhalten. Zahlenmässig ist das Verhältnis zwischen Studentinnen und Studentinnen an der NTB noch nicht ganz ausgewogen . . .

Für mich ist es nichts Neues. Seit ich mit der Ausbildung angefangen habe, bin ich in einer von Männern dominierten Umgebung tätig. Wie sind Sie als NTB-Studentin in das soziale Leben der HTW eingebunden? Sehr gut! Wir NTBler haben einen guten Draht zur HTW­Studentenschaft. Wir nehmen auch an den Events teil, welche sie organisieren, zum Beispiel die Semester­Opening /­End Partys und vieles mehr. Weshalb haben Sie sich für die NTB entschieden? Einerseits, weil sich die NTB am Infotag so gut präsentiert hat und andererseits, weil man die Grundlagenmodule in Chur besuchen kann. Be­ sonders gut gefallen mir die sehr gut ausgestat­ teten Labors. Wie erleben Sie das Studium an der NTB? Es ist interessant und abwechslungsreich in Be­ zug auf Vorlesungen, Übungen und Praktika. Langweilig war mir schon lange nicht mehr. Es gibt viel zu tun.

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Trägerschaft

| Studium/Weiterbildung

Ein Geistesblitz auf Alp Verfiala Am Anfang war auf der Alp das grosse Lachen. Seit Frederic Jörg und Nicolaus Salzgeber eine intuitiv bedienbare Steuerung für einen E-Bagger entwickelt haben, ernten die zwei jungen NTB-Absolventen aus Graubünden nur noch Repekt. Autor: Olaf Gerndt

SunCar-Bagger: umweltfreundlich und emissionsfrei

Es ist ein heisser Vormittag auf Alp Verfiala, unweit der Lenzerheide auf 1675 Meter über Meer, als Frederic Jörg eine Eingebung hatte. «Die Idee kam mir, als ich mich als Führer eines kleinen Drei-Tonnen-Baggers beweisen wollte.» Seine Brüder, ein Baumaschinen- und Automechaniker, sowie sein Vater, ein Flugzeugmechaniker, standen daneben und beobachteten, wie «der Student» versuchte, einen Graben auszuheben für eine kaputte Wasserleitung. Diese sollte Wasser liefern für 20 durstige Kühe. «Es ging, ehrlich gesagt, nicht so gut und anders, als ich es mir vorgestellt hatte», sagt Frederic Jörg heute, zwei Jahre später. Eine neue Idee entsteht Die Zuschauer krümmten sich vor Lachen. Und bald kamen die ersten Sprüche: «Jetzt studiert der Maschinenbau und ist nicht im Stande, ein einfaches Loch zu graben» oder «mit einer Schaufel wärst du schneller» oder «vielleicht musst du erst eine Skizze von dem Problem machen.» Es war ein Riesenspass, da mittlerweile auch der NTB-Student laut lachen musste. Doch aus Schaden wird man klug: Jörg stieg vom Bagger und machte sich Gedanken, ob er wohl der einzige ist, dem es so ergehen kann. Und er stell-

te sich die Frage: «Wieso kann das nicht einfacher gehen?» Er trug seine ersten Ideen denn auch gleich seinem fachkundigen Publikum vor und löste dort Begeisterung aus. «Bereits beim Mitagessen entwickelten wir die Idee weiter. Und so ist das Ganze entstanden.» Kooperation mit ETH Zürich Mit einem zweiten Studienkollegen, dem Bündner Nicolaus Salzgeber, der wie Frederic Jörg berufsbegleitend als NTBler an der HTW Chur studiert, entsteht ein Team, das im Institut für die Entwicklung Mechantronischer Systeme an der NTB in Buchs ideale Voraussetzungen findet, um ihre Ideen zu realisieren. Die beiden NTB-Dozenten Maximilian Stöck und Günter Nagel unterstützten das junge Baggerteam, das seine Arbeit im Rahmen eines E-Bagger-Projektes der ETH Zürich aufnehmen konnte. Bei diesem interdisziplinären ETH-Projekt wird ein 15 Tonnen schwerer konventioneller Bagger mit einem Elektro-Antrieb versehen. Die beiden angehenden NTB-Ingenieure nennen ihr Teilprojekt «SunCar-Bagger: Intuitiv bedienbare Steuerung eines E-Baggers». Was sich hinter dieser etwas sperrigen Überschrift der Bachelorarbeit verbirgt, wird jetzt verraten.

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Studium/Weiterbildung

Innovativ: Frederic Jörg und Nicolaus Salzgeber

Kleine Kinder und ältere Herren kann man oft dabei beobachten, wie sie stundenlang am Rande von Baustellen stehen und Bauarbeitern bei ihren Arbeiten zusehen – fasziniert staunen sie über die Choreographien, die die Bagger mit ihren Armen, den Baggerschaufeln, ihren Dreh- und Fahrtbewegungen machen. Manchmal wird diese geschmeidige Dynamik durch jähe staksige, ungelenke, ruckende Bewegungen unterbrochen. Das liegt nicht daran, dass möglicherweise im Innern des Baggers etwas kaputt oder nicht geschmiert wäre. Das liegt daran, dass der Baggerfahrer diese Choreographie nicht ganz perfekt beherrscht. Ähnlich einem Helikopterpiloten sitzt der Baggerführer in seinem gläsernen Cockpit nicht an einem Lenkrad, sondern er bedient mit der linken und rechten Hand jeweils einen Joystick und mit dem linken und rechten Fuss jeweils ein Pedal: der Baggerführer muss also sehr koordiniert mit Händen und Füssen wie ein Helikopterpilot oder auch ein Organist sein Instrument unter Kontrolle halten. Beherrscht der Baggerfahrer dieses Instrument – die sogenannte Euro-Steuerung – nicht, so kann es für Umstehende sehr gefährlich werden. Ausserdem verschleisst die Maschine schneller, und somit werden die Kosten insgesamt in die Höhe getrieben. Joystick wird ersetzt Die NTB-Studenten Frederic Jörg und Nicolaus Salzgeber sind dabei, ein Eingabegerät zu entwickeln, das die gebräuchlichen Joysticks im Cockpit des Baggers ersetzt. Die abgebildete Handskizze von Frederic Jörg veranschaulicht seine Idee: Der Baggerführer bedient eine Art miniaturisierten Baggerarm bzw. Arbeitsmaschinenausleger. Die Bewegungen, die er mit der verkleinerten Baggerschaufel in seinem Cockpit macht, werden auf den Maschinenausleger eins

| Trägerschaft

zu eins in Echtzeit übertragen. Eine zusätzliche Technik (ein sogenanntes Force Feedback) übermittelt dem Baggerführer in seinen Miniausleger ausserdem ein Gefühl der Belastung des Arbeitsauslegers: Der Baggerführer spürt also auch in Echtzeit zum Beispiel das Gewicht der beladenen Schaufel oder wenn die Schaufel auf ein Hindernis wie eine Rohrleitung trifft, so dass er sofort reagieren kann. Was sich so einfach und einleuchtend anhört, ist in Wirklichkeit ein sehr komplexes Konzept, dessen Funktion von den beiden Bündnern in den Laboratorien der NTB durch Simulationen und Versuche an einem zunächst einfachen System bestätigt werden konnte: Die Bewegungsabläufe am Bediengerät können auf den Baggerarm übertragen werden. Die Versuchsanordnung, die die Studenten im NTB-Institut aufgebaut haben, besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten, nämlich dem Bediengerät, dem dSpace-System und einem von NTB-Masterstudenten entwickelten Lehrroboter (NTB-Education-Robot).

Es muss nicht immer CAD sein: In einer farbenfrohen Handzeichung wurde die Idee visualisiert

So hat man den Bagger im Griff

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BBDO

Als weltweit führendes Technologieunternehmen mit Schwerpunkten in der Blechbe­ arbeitung, Lasertechnik, Elektronik und Medizintechnik glauben wir daran, dass man Gutes immer noch besser machen kann. Nicht nur, wenn es um unsere Produkte geht, sondern auch im Hinblick auf Unternehmenskultur, Mitarbeiterförderung und gesell­ schaftliches Engagement. Für ein Umfeld, in dem neben Innovationen vor allem eines wachsen kann: Begeisterung. www.trumpf.com/karriere

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Studium/Weiterbildung

Der NTB-Lehrroboter Das Herzstück dieser Versuchsanordnung ist das dSpace-System, eine ungefähr kühlschrankgrosse Schnittstellenbox mit einem Echtzeitreglersystem, das mit Hilfe seines echtzeitfähigen Prozessors die Position des Baggerarms in die Position des Bedienhebels übersetzt. Der sechsachsige Lehrroboter übernimmt die Rolle des Baggers. Das von den angehenden Ingenieuren entwickelte System konnte inzwischen erfolgreich am Lehrroboter getestet werden. In der Bachelorarbeit schreiben die beiden: «Der Roboterarm lässt sich flüssig und einfach steuern. So konnten zufällig ausgewählte Testpersonen den Roboter auf Anhieb komplizierte Bewegungen ausführen lassen. Fährt der Arbeitsarm gegen ein Hindernis, kann selbst ein sehr geringer Widerstand mit geschlossenen Augen als solcher erkannt, rsp. erfühlt werden.» Damit ist es Frederic Jörg und Nicolaus Salzgeber gelungen, im Zuge des SUNCAR-BaggerProjektes der ETH Zürich mit Hilfe der Dozenten Maximilian Stöck und Günter Nagel ihr Konzept zu untersuchen und ein erstes Funktionsmuster zu entwickeln, womit die Bedienung eines Arbeitsmaschinenauslegers revolutioniert werden könnte. (Nähere Informationen zum SUNCAR-Projekt finden sich unter www.sun-car.ch)

| Trägerschaft

Alphütte auf Verfiala

Das Lachen vergangen Nicht ohne Grund haben die zwei jungen Entwickler eine Patentrecherche unternommen und die Idee jüngst auf dem Amt in Bern zum Patent angemeldet; möglicherweise wird Baggern in Zukunft – wie die Autoren am Ende ihrer Arbeit schreiben – kinderleicht sein. Und vielleicht werden wir in naher Zukunft auf Grossbaustellen wunderbar graziös und elegant choreografierte Baggerballettaufführungen bestaunen dürfen. Und auf Verfiala wird niemand mehr lachen haben, wenn der NTB-Ingenieur Frederic Jörg beim nächsten Mal im Bagger Platz nimmt.

Graubünden – wichtiger Partner der NTB Als im April 1958 im Restaurant «Traube» in Buchs ein Initiativkomitee für die Gründung eines Technikums in Buchs zum ersten Mal zusammenkam, war von elektrisch betriebenen Baggern mit Joysticks noch nicht die Rede. Damals ging es allein darum, der stark industrialisierten Region Alpenrheintal den Bau einer Ausbildungsstätte für angehende Ingenieure zu ermöglichen. Das Besondere daran: die heutige Interstaatliche Hochschule für Technik, das ehemalige «Neutechnikum Buchs», verdankt seine Existenz einem gemeinsamen Vertrag, einem Konkordat zwischen den Kantonen St. Gallen und Graubünden sowie dem Fürstentum Liechtenstein. Seit der Aufnahme des Betriebes an der NTB am 9. November 1970 arbeiten die drei Träger über Kantons- und Staatsgrenzen hinweg zusammen. Heute ist die NTB ein Bindeglied zwischen den Staaten Schweiz, Deutschland, Österreich und Liechtenstein und zwischen den Kantonen Graubünden und St. Gallen. Die Hochschule ist regional und überregional in die Wirtschafts- und Bildungslandschaft eingebettet, sie kooperiert mit der HTW Chur und hat einen Campus in St. Gallen. Sie arbeitet zudem eng mit der ETH Zürich zusammen und ist inzwischen international vernetzt: Studierende der NTB können zum weiteren Studium auf Kontakte zu zahlreichen Universitäten auf der ganzen Welt zugreifen. Wie kreativ, vernetzt und praxisorientiert NTB-Studierende und -Dozierende heute arbeiten, zeigt das Beispiel einer Bachelorarbeit, die diesen September eingereicht worden ist und in Zukunft manchem Baggerführer – auch auf Bündner Alpen – die Arbeit leichter machen dürfte. (siehe Haupttext).

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Industriepartner

| Angewandte Forschung und Entwicklung

Alle Trümpfe in der Hand . . . Ein weltweit tätiges Unternehmen produziert mit rund 550 Mitarbeitenden HighTech-Produkte im malerischen Vorderprättigau. Das Unternehmen ist bekannt für seine hohe Innovationskraft und Qualität. Was ist das Geheimnis seines Erfolges? Autor: Daniel Lippuner

TRUMPF-Standort in Grüsch ( Foto: Stefan Müller)

Auf der Autobahn sind immer wieder die grossen Lastwagen zu sehen, welche mit dem markanten blauen TRUMPF-Logo und der ÜberbreitenKennzeichnung das Augenmerk auf sich ziehen. Unter der Abdeckplane verbirgt sich eine gross dimensionierte High-Tech-Maschine, zu einem grossen Teil entwickelt und produziert im Kanton Graubünden. Ein Besuch beim TRUMPF-Standort in Grüsch im Vorderprättigau lohnt sich. 25 Autominuten von der NTB und 5 Gehminuten von der Gondelbahn des Skigebietes Grüsch-Danusa entfernt, befindet sich das modern ausgebaute Firmengelände. Hier sind rund 550 Mitarbeiter in der Entwicklung, Produktion und im Kundendienst von Laserschneid- und Lasermarkieranlagen sowie Elektrowerkzeugen zur Blechbearbeitung beschäftigt. Grüsch ist einer von mehr als 50 Standorten auf der Welt, in denen insgesamt fast 11 000 Mitarbeiter für das Unternehmen tätig sind. Die Produktionsstandorte sind als sogenannte ProductCenters organisiert. In Grüsch liegt die weltweite Verantwortung für die Lasermarkier-Systeme, selbst wenn nicht alle Fertigungs-Prozessschritte im Prättigau erfolgen.

Dank des vielseitigen Anwendungsspektrums haben wichtige Absatzmärkte wie Deutschland, Asien und Nordamerika inzwischen ein großes Volumen erreicht. Lasermarkieren wird überall dort eingesetzt, wo raue Umgebungsbedingungen die Verwendung von Druckfarben impraktikabel machen – zum Beispiel bei Ohrmarken für Nutztiere oder bei Armaturen für Badezimmer. Weitere wichtige Anwendungen finden sich im Automobilbau, etwa zur Rückverfolgbarkeit einzelner Baugruppen, in der Medizintechnik zur dauerhaften Kennzeichnung beispielsweise von Herzschrittmachern oder in der fälschungssicheren Markierung hochwertiger Produkte. Herzstück eines Lasermarkiersystems Dr. Carsten Ziolek, Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung dieser Produktsparte, erklärt, wie das Herzstück eines LasermarkierSystems funktioniert. Die gepulste Strahlung – erzeugt von einer von TRUMPF entwickelten Laserquelle – wird zuerst mittels variabler Optik auf das entsprechende Werkstück fokussiert. Um dieses mit dem gewünschten Muster zu markieren, wird der Laserstrahl in die entsprechende

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Angewandte Forschung und Entwicklung

Richtung gelenkt. Dies geschieht mit einer hochpräzisen Vorrichtung bestehend aus galvanometrisch betriebenen Umlenkspiegeln. NTB-Systemtechniker gefragt Um ein solches System verstehen, entwickeln und produzieren zu können, braucht es die miteinander vernetzten Kompetenzen der angewandten Physik, Materialwissenschaften, technischen Optik, Mechatronik und der Informatik. Der Bachelor-Studiengang Systemtechnik der NTB bereitet angehende Ingenieure darauf vor, sich in solchen komplexen interdisziplinären Themengebieten optimal zurechtzufinden. «Wir haben mit allen Bachelor-Arbeiten, die wir mit NTB-Studierenden durchgeführt haben, ausnahmslos gute Erfahrungen gemacht», betont Ziolek. «Die meisten Arbeiten wurden von uns intern weiterentwickelt. Einige Ergebnisse konnten bis zur Produktreife gebracht werden und finden heute in unseren weltweit verkauften Lasersystemen Anwendung». Er verweist dabei exemplarisch auf eine Arbeit, in der zwei NTB-Studenten ein optoelektronisches Verfahren zur schnellen Leistungsmessung von Laserpulsen entwickelt hatten. Dieses wird mittlerweile im 20 Watt UV Mikrobearbeitungslaser TruMicro 3340 und im kompakten TRUMPF Laser-Markiersystem TruMark 1110 eingesetzt. Verbunden mit Produkt und Firma Philipp Schüll, Produktionsleiter bei TRUMPF Laser Marking Systems AG, sieht ein wichtiges Erfolgsgeheimnis von TRUMPF darin begründet, dass sich Innovation nicht nur auf Produkte, sondern auch auf Märkte, Prozesse und die Personalführung erstreckt. Das Unternehmen nimmt Rücksicht auf die verschiedenen Interessen seiner Mitarbeiter und bietet ihnen unter anderem die Möglichkeit, flexibel zwischen zusätzlichem Verdienst oder mehr Ferientagen auszuwählen. Bei den Mitarbeitern spürt man eine tiefe Hingabe und einen hohen Anspruch an die Qualität der Systeme, die vom Haus TRUMPF an die Kunden ausgeliefert werden. Diese Verbundenheit zu den firmeneigenen Produkten bezeichnet Schüll als Kernkompetenz des Unternehmens Dazu gehören auch lösungsorientiertes Denken, Eigeninitiative und methodisches Vorgehen in der Problemanalyse. «Ein junger Fachhochschul-Absolvent, der Soft Skills auf diesem Gebiet mitbringt, wird bereits von Anfang an mit anspruchsvollen Aufgaben und Verantwortlichkeiten betraut», erklärt Schüll.

| Industriepartner

Ein gutes Beispiel hierfür ist der Ingenieur Rafael Städler, der 2013 sein Systemtechnik-Studium an der NTB mit Vertiefung in Maschinenbau abgeschlossen hat und heute bei TRUMPF in Grüsch arbeitet. Es motiviert ihn in hohem Masse, das im Studium erworbene Wissen selbstständig und in Eigenverantwortung in der TRUMPF-Praxis umsetzen zu können. Städler erinnert sich gerne an seine Studienzeit an der NTB: «Im Studium wurde ein breites Spektrum von fachspezifischen und auch interdisziplinären Themen behandelt, die ich nun anwenden und besser verstehen kann. Geschätzt habe ich insbesondere die Tipps und Empfehlungen von Dozenten, die jahrelange Erfahrung in der Berufspraxis aufgebaut haben.»

«Wir finden hervorragende Zulieferer im Bündnerland und im Sarganserland. Wir fühlen uns sehr wohl hier. Ein Vorteil ist die hohe Flexibilität, welche kundenspezifische Optionen ermöglicht.» Dr. Carsten Ziolek, Leiter Forschung und Entwicklung

Standort Grüsch gewinnt weiter an Bedeutung Wie kann sich Grüsch gegenüber den anderen, zum grossen Teil in urbanen Regionen befindlichen Standorten des Unternehmens behaupten? «Es ist in der Tat eine grosse Herausforderung,

Angenehmes Arbeitsklima inklusive: Dr. Carsten Ziolek und Philipp Schüll bei TRUMPF in Grüsch.

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Industriepartner

| Angewandte Forschung und Entwicklung

genügend hochqualifiziertes Personal, besonders im Bereich der Photonik, für Grüsch zu rekrutieren», meint Ziolek. Trotzdem bescheinigt er diesem Standort entscheidende Vorteile: Zum einen befinden sich in der Region Bündner- und Sarganserland hervorragende Zulieferer. Mit deren Qualität und Flexibilität ist es überhaupt erst möglich, bis vier Wochen vor Auslieferung noch Konfigurationswünsche des Kunden zu berücksichtigen. Zum anderen zeichnet sich die Gegend durch eine überaus hohe Wohn- und Lebensqualität aus, was besonders für Familien sehr wertvoll ist. Dass mit den lobenden Worten auch Taten verknüpft sind, beweist die TRUMPF Gruppe mit dem Entscheid, ab diesem Herbst zusätzlich zur bestehenden Produktion auch den für die Blechbearbeitung eingesetzten Scheibenlaser in Grüsch fertigen zu lassen. «Anstelle eines Ausbaus des Product-Centers im süddeutschen Schramberg entschied sich die Konzernleitung dafür, in Grüsch eine zweite Serienproduktion hochzufahren», erklären Ziolek und Schüll sichtlich zufrieden. Nähe zur NTB mit vielen Vorteilen Die Beziehung und Nähe zur NTB wird in Graubünden nicht nur wegen der guten Rekrutierungsmöglichkeit junger Ingenieure geschätzt. Die gut ausgebaute Infrastruktur in Buchs wird von vielen Firmen in der Umgebung im Rahmen von Dienstleistungen rege in Anspruch genommen. TRUMPF nutzt vor allem die Möglichkeit, mit standardisierten Vibrationsmessungen die mechanischen Belastungen zu simulieren, mit denen die Lasersysteme während des Transports zum Kunden ausgesetzt sind. Auch in der

TRUMPF Lasermarkierer: TruMark Serie 1000

angewandten Forschung und Entwicklung findet eine enge Zusammenarbeit mit der NTB statt. In Kooperation mit verschiedenen Hochtechnologiefirmen in der Wirtschaftsregion sowie anderen Forschungsinstitutionen wird an der NTB ein Kompetenzzentrum für die Charakterisierung optischer Beschichtungen aufgebaut. Ziolek unterstreicht die Wichtigkeit dieses von der Förderagentur des Bundes (KTI) unterstützten Vorhabens: «Mit dieser Expertise und Infrastruktur vor Ort in Buchs wird es uns möglich sein, für unsere Lasersysteme bessere Beschichtungen mit höheren Zerstörschwellen und längeren Standzeiten einsetzen zu können.» Dem Besucher bei TRUMPF in Grüsch wird auf eindrückliche Weise ein Weltkonzern mit schlagkräftigen Einzelstandorten vor Augen geführt. Zum einen erhält er Einblick in ein Familienunternehmen mit fast hundertjähriger Tradition, das sich einer hohen Qualität in der Unternehmensund Arbeitgeberkultur verpflichtet hat. Zum anderen lernt er eine Firma kennen, die mit einer jährlichen Investition von fast 10 Prozent des Umsatzes in die Forschung und Entwicklung den weltweiten Fortschritt der Lasertechnologie entscheidend mitprägt. Der Anblick der stattlichen TRUMPF-Lastwagen auf der Autobahn und der mit Ohrmarken gekennzeichneten Kühe auf der Alp werden ihm diesen Besuch stets wieder in Erinnerung rufen.

TRUMPF Förderpreis: www.ch.trumpf.com/de/karriere.html NTB-Absolvent Rafel Städler, seit 2013 bei TRUMPF.

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Umwelt

| Angewandte Forschung und Entwicklung

Wind und Wasser: starke Energiequellen Die Topografie des Kantons Graubünden bietet verschiedene attraktive umweltfreundliche Möglichkeiten, Energie zu erzeugen. Eine Drehscheibe spielt dabei das Amt für Energie und Verkehr (AEV) Graubünden. Das AEV arbeitet in mehreren Projekten erfolgreich mit der NTB zusammen. Im Rahmen dieser Kooperation wird ein umfassender Windkataster erstellt. Autor: Roland Seeger

Windgeschwindigkeit am Fläscherberg bei Föhn. Ergebnis aus der Vorstudie.

Das Amt für Energie und Verkehr vollzieht die von der Regierung festgelegte Politik in den Bereichen Energie, Nutzung der Wasserkraft und öffentlicher Verkehr. Die Dienstleistungen des Amtes für Energie und Verkehr zielen darauf ab, die Ressourcen für die Versorgungsbereiche Energie und öffentlicher Verkehr volkswirtschaftlich und ökologisch zweckmässig zu nutzen und einzusetzen (aus www.energie.gr.ch).

Die 120 Meter hohe Windenergieanlage in Haldenstein

Projekt «Windkataster» mit der NTB Gemäss der Energiestrategie 2050 des Bundes wird die Windenergie in der Schweiz einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende leisten. Der Energieertrag durch Wind wird in der Schweiz voraussichtlich um 4260 GWh anwachsen. Dies entspricht in etwa 800 Windrädern. Die entstehenden Zielkonflikte zwischen Gewinnung von erneuerbarer Energie sowie Natur- und Landschaftsschutz sind offensichtlich und müssen in der Raumplanung berücksichtigt werden. Deshalb ist für den weiteren Ausbau der Windkraft eine zuverlässige Lokalisation der Windpotenziale unablässlich. Aus Erfahrung ist bekannt, dass die bestehende Datengrundlage in gebirgigen Regionen dafür unzureichend ist. Die Initianten des Projektes «Windkataster» haben sich zum Ziel gesetzt, einen Windkataster zu erstellen. Dieser soll das theoretische Potenzial an Windenergie pro installierter Rotorfläche (kWhm2 ) erfassen. Der Windkataster wird für den Kanton St. Gallen und für Teile des Kantons Graubünden erstellt. Eine Erweiterung auf andere Regionen ist in Folgeprojekten geplant. Das Projekt läuft von Anfang 2013 bis Ende 2015.

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Angewandte Forschung und Entwicklung

Vorgehen Die bisherigen Methoden zur Erstellung von Windkarten basieren auf statistischen Methoden, welche die Daten der verschiedenen Messstationen interpolieren. In Regionen mit komplexer Topografie stossen diese Methoden an ihre Grenzen. Die NTB-Ingenieure haben ein Verfahren entwickelt, in welcher die Physik der atmosphärischen Luftströmungen in einem Modell abgebildet wird. Darin wird der Einfluss des Geländes auf die Luftströmung im Detail simuliert. Das Modell gleicht jenem, das für die alltägliche Wettervorhersage Verwendung findet, hat jedoch eine viel höhere Auflösung und benötigt deshalb auch grössere Rechenleistung. Um den Energieertrag für ein ganzes Jahr zu ermitteln, wird jede relevante Wetterlage durchgerechnet. Die Beiträge jeder Wetterlage zum Jahresertrag werden gemäss ihrer Häufigkeit aufsummiert und das Ergebnis in einem Kataster dargestellt. Dieser Kataster in

| Umwelt

Die Effizienz von Windenergieanlagen ist von vielen Faktoren abhängig.

Kombination mit weiteren Lokalfaktoren wird künftig als Entscheidungsgrundlage für Industrie, Behörden und Verbände für die Auswahl von sinnvollen Windkraftstandorten dienen.

NTBfolio im Gespräch mit Erich Büsser Welchen Nutzen können Sie aus der Kooperation mit der NTB ziehen? Wir haben zusammen verschiedene Projekte zu den Themen Windkraft und Solarenergie durchgeführt. Seit ca. eineinhalb Jahren nutzen wir zudem die Daten des Wärmepumpentestzentrums. Wir schätzen die hohe fachliche Kompetenz unserer Ansprechpartner im Bereich Energie. Die Zusammenarbeit ist sehr unkompliziert, es existieren keine lange Verfahren und komplexe Abläufe. Neben den Projekten im Bereich Windenergie wird von der NTB auch ein Kataster für die Photovoltaik (sog. Solarkataster) erstellt. Wie stellen Sie sich ideale Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen bzw. Ingenieure oder Ingenieurinnen vor? Die Mitarbeitenden sollten ein gutes Allgemeinwissen besitzen, sich in Haustechnik und Energiefragen auskennen sowie analytisch und methodisch arbeiten. Dazu müssen sie die Bereitschaft und Freude mitbringen, in kantonalen und nationalen Kommissionen mitzuarbeiten. Wir beschäftigen in der Sparte Energie Ingenieure in den Bereichen Wasserkraft (Konzessionsund Projektgenehmigungen von Wasserkraftwerken, Erarbeitung von Energiekonzepten/Strategien), Energieeffizienz (Energieberatungen, Ausarbeitung und Umsetzung von Förderprogrammen,

Minergiezertifizierungen), Energieversorgung (Plangenehmigungsverfahren, Förderung erneuerbarer Energien). Wo sehen Sie die Herausforderungen für die Industrie im Rheintal und in ganz Graubünden? Es gibt einen Braindrain Richtung Zürich. Dadurch fehlen in unseren Regionen teilweise Fachkräfte für die Industrie und das Gewerbe. Die für Graubünden volkswirtschaftlich sehr bedeutende Wasserkraft hat am Strommarkt momentan grosse Probleme. Die aktuellen Fördermodelle für neue erneuerbare Energien führen zu einer starken Verzerrung und zu einer künstlichen Absenkung der Marktpreise, zu welcher auch die schwache Wirtschaftslage in Europa, die tiefen CO2-Preise und der Wechselkurs beitragen. Dies wirkt sich negativ auf die Werke, die Gemeinden und den Kanton Graubünden aus.

Erich Büsser, Leiter Amt für Energie und Verkehr GR AEV

Welchen Beitrag kann hier die NTB leisten? Die Kompetenz des NTB-Wärmepumpentestzentrums mit seinen Informationen und seinen standardisierten Resultaten ist für uns sehr wertvoll. Weil es in Graubünden zudem an Kompetenz in den Bereichen Wasserkraft und Energieeffizienz mangelt, wäre hier eine verstärkte Ausbildung und Forschung wünschenswert.

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Projekte | Angewandte Forschung und Entwicklung

Gebündelte Kompetenz Graubünden ist bekannt für seine Berge und den Tourismus. Ein wenig im Schatten dieses wichtigen Wirtschaftszweiges betreiben verschiedene Unternehmen Technologie auf höchstem Niveau. Oft dabei: die NTB, sei es durch Mitarbeiter/innen, welche an der NTB ein Ingenieurstudium absolviert haben, oder durch Industrieprojekte, welche gemeinsam abgewickelt werden. Autor: Roland Seeger

Hassler energia alternativa AG, Zillis Die Sonne als Partner Die Firma Hassler energia alternativa AG begeistert seit fast dreissig Jahren Kunden, die eine alternative Energieversorgung suchen, mit Solarzellen, welche ursprünglich für die Raumfahrt eingesetzt wurden. Erste Erfolge erzielte die Firma mit der Elektrifizierung von abgelegenen Wohn- oder Ferienhäusern in den hintersten Tälern Graubündens. Heute nutzt die Firma Hassler weitere Potenziale des zuverlässigen Partners «Sonne», insbesondere im Bereich der Netzverbundanlagen mit Solarstromgeneratoren und bei der Warmwasseraufbereitung. Die harten Umweltbedingungen in der Alpenregion stellen die Firma immer wieder vor neue Herausforderungen. Für ihre Verdienste in der Pionierarbeit im Solarbereich wurde die Firma Hassler im Jahr 2000 mit dem Schweizer Solarpreis ausgezeichnet. Innovative Ideen sind Treiber für erfolgreiche Projekte, wie der weltweit erste Solarskilift in Tenna oder die Produktion von Alpkäse mit Solarstrom auf der Alp Taspin bei Zillis zeigen. Mit der Hochschule NTB hat das Unternehmen eine inspirierende Partnerin in der angewandten Forschung im alternativen Ener-

giesektor gefunden. Aktuell wird im Kanton Graubünden ein Forschungsprojekt im Solarbereich umgesetzt. Weshalb arbeiten Sie mit der NTB zusammen? Im praktischen Alltag treffen wir häufig auf potenzielle Innovationen. Leider haben wir oft nicht die nötigen Ressourcen zur Verfügung, um diese Potenziale auszuschöpfen. Hierbei

Christian Hassler: ein Pionier im Bereich alternativer Energieversorgung. Im Gespräch mit dem NTBfolio.

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Angewandte Forschung und Entwicklung

ist die NTB genau der richtige Ansprechpartner für ein Gewerbeunternehmen wie uns. Gezielt können wir Forschungsprojekte gemeinsam angehen. Wir schätzen sehr die offenen Türen für Ideen und die Unterstützung für die Durchführung von praxisnahen Forschungsprojekten an der NTB. Wie stellen Sie sich ideale Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen bzw. Ingenieure oder Ingenieurinnen vor? Wir sind immer sehr interessiert an jungen und innovativen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die bereit sind, sich in einer Randregion niederzulassen. Unsere Firmenstruktur lässt absichtlich gewisse Freiheiten zu, setzt aber auch hohe Verantwortung voraus. Ingenieurinnen und Ingenieure sollen sich mit der Praxis auseinandersetzen, damit sie anschliessend zusammen mit ihrem Wissen Projekte erfolgreich umsetzen können. Wo sehen Sie die Herausforderungen für die Industrie im Rheintal? Diese sehe ich in der regionalen Bündelung von Know-how, politischen Entscheiden in der Energiepolitik sowie im Schaffen guter Rahmenbedingungen für die regionalen KMU.

| Projekte

EMS-GRIVORY, Domat/Ems Produkte für höchste Ansprüche EMS-GRIVORY produziert in der Schweiz thermoplastische Hochleistungspolyamide unter anderem für die weltweite Automobilindustrie. Der Rohstoff in Granulatform wird in verschiedenen Verfahren (z. B. Spritzguss, Extrusion etc.) zu Bauteilen wie z. B. Ladeluftkühlerkästen, luft- und medienführenden Rohren, Gehäusen für Regelgeräte und -drosseln und vielem mehr weiterverarbeitet. Gerade für motornahe Anwendungen steigen die Anforderungen an das verwendete Material hinsichtlich der Temperaturbeständigkeit von derzeitig 200 °C auf 250 °C in 1 – 2 Jahren. Die klassischen hitzestabilisierten Materialformulierungen stossen bei Temperaturen über 200°C mitunter an ihre Grenzen. Daher sind alternative Konzepte anzugehen, um die Leistungsfähigkeit der Hitzestabilisierung auf ein neues Level zu heben und den Anforderungen der Automobilindustrie weiterhin gerecht zu werden. Die Kooperation von EMS-GRIVORY mit der NTB im Rahmen eines KTI-Projektes eröffnet die Möglichkeit, unkonventionelle Ideen und Konzepte zu erforschen. Die breite Erfahrung des Polymerics-Teams der NTB mit verschiedensten Poly-

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Projekte | Angewandte Forschung und Entwicklung

merwerkstoffen und deren Alterungsverhalten erlaubt zudem die Umsetzung neuer Lösungsstrategien, die für Polyamide bisher nicht beachtet oder als unmöglich bewertet wurden. Die Chancen für eine erfolgreiche Lancierung eines auf diesen Erkenntnissen basierenden, neuen Hightech-Produktes, das auch höchsten Ansprüchen für die genannten Anwendungen genügen wird, stehen nach Projekt-Halbzeit gut (siehe auch Interview mit EMS-Mitarbeiterin Michaela Caviezel, Seite 32).

TEM AG, Chur

Hans Saba, CEO und

Regeltechnik mit System TEM entwickelt und produziert Elektronik, Hardund Software für Regelungs-, Antriebs- und Steuersysteme im Bereich Heizung, Lüftung, Klima und beschäftigt über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an verschiedenen Standorten. Das führende Know-how basiert auf über 45 Jahren Erfahrung. Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen werden immer komplexer und vernetzter: verschiedenste Wärmequellen, unterschiedlichste Wärmeanforderungen, Solarenergie-Einbindung, das Einhalten von ökologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. TEM legt deshalb besonderen Wert auf Forschung und Entwicklung. Die TEM AG beschäftigt in ihrer F & E-Abteilung Hard- und Softwareingenieure, Elektroniker und bildet jedes Jahr Elektroniker in ihrer Lehrlingsabteilung aus.

Mitinhaber der INTERTEM/ TEM AG und verantwortlich für Marketing, Verkauf und Entwicklung, im Gespräch mit NTBfolio.

Weshalb arbeiten Sie regelmässig mit der NTB zusammen? Die NTB ist wegen der interdisziplinären Ausrichtung – aber auch der geografischen Nähe – meist erste Wahl, wenn es darum geht, die während einer Entwicklung anstehenden Probleme zu lösen. Die NTB bietet zudem überschaubare und klar zugeordnete Fachgebiete und einen einfachen, unkomplizierten Zugang zu Fachwissen. Ein weiteres Plus sind die Professoren und Fachleute, die gewohnt sind, die Dinge auch mal von einer anderen Seite her zu betrachten. Auch arbeiten

bei uns mehrere Absolventen der NTB. Diesen ist die NTB sehr vertraut und deshalb noch einfacher zugänglich. Welche Projekte haben Sie mit der NTB bereits realisiert, an welchen arbeiten Sie im Moment? In den letzten Jahren waren dies Projekte im Bereich der Leistungselektronik für die Steuerung von 115-V-Aggregaten sowie der Regelungstechnik für einen Kältekreis. Weiter hat die NTB für uns eine materialwissenschaftliche Fachexpertise im Zusammenhang mit einem Schadensfall erstellt. Schliesslich haben NTB-Studierende im Rahmen ihrer Bachelorarbeit einen Regelalgorithmus für spezielle Heisswasser-Anwendungen entwickelt. Wie stellen Sie sich ideale Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen bzw. Ingenieure oder Ingenieurinnen vor? Bei TEM brauchen wir vor allem Ingenieure der Fachrichtungen Informatik sowie Elektronik- und Regelungstechnik mit breitem Grundlagenwissen, aber auch gutem methodischem Wissen, um Aufgabenstellungen selbstständig, analytisch, speditiv und zielgerichtet zu lösen. Den idealen Ingenieur gibt es nicht. Vielmehr ist es wichtig, junges, frisches Wissen mit Erfahrung zu paaren. Teamfähigkeit und Offenheit, das Wissen und die Erfahrung miteinander zu teilen ist die Grundvoraussetzung für erfolgreiche interdisziplinäre Zusammenarbeit. Dadurch entstehen innovative Lösungen.

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Angewandte Forschung und Entwicklung

| Projekte

Wo sehen Sie die Herausforderungen für die Industrie im Rheintal und Bündnerland? Firmen mit hohem Exportanteil sind nach wie vor hohem Kostendruck gegenüber dem Ausland ausgesetzt. Auch wir haben ein eigenes Werk in Ungarn aufgebaut und unsere Elektronikfertigung ausgelagert, um konkurrenzfähig zu bleiben. Das Gleiche kann auch im Bereich F & E passieren, wenn es uns nicht gelingt, unseren Vorsprung durch beste Fachkräfte, die in der Schweiz oder im Ausland ausgebildet worden sind sowie unsere Nähe zu exzellenten Forschungseinrichtungen, die internationale Anerkennung geniessen, zu halten. Der Weg, den die Schweiz zurzeit einschlägt, macht diese Aufgabe nicht einfacher . . .

WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF, Davos Kein Schnee von gestern Das SLF ist ein interdisziplinäres Forschungsund Dienstleistungszentrum mit Sitz in Davos Dorf. Es gehört zur Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL und damit zum ETH-Bereich. Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen erforschen die Themen Schnee, Atmosphäre, Naturgefahren, Permafrost und Gebirgsökosysteme und entwickeln innovative Produkte, in denen sie ihr Wissen für die Anwendung in der Praxis umsetzen. Ziel ist es, Forschung auf Spitzenniveau zu leisten

und gleichzeitig zur Lösung dringender gesellschaftlicher Fragen beizutragen, zum Beispiel im Bereich der Naturgefahrenwarnung oder der Analyse von Klima- und Umweltveränderungen. Das SLF und die NTB arbeiten seit vielen Jahren zusammen. In verschiedenen Bachelor- oder Masterarbeiten haben NTB-Absolventen Messgeräte entwickelt. Die untersuchten Objekte reichen von Alpin- über Langlaufskis oder Snowboards bis zur Zusammensetzung und Struktur von Schnee. Für die letzte Kategorie besteht die technische Herausforderung darin, dass die Apparaturen auch bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt einwandfrei funktionieren müssen. Kondenswasser ist dabei nur eines der Probleme.

Ein Experte für Schnee- und Lawinenforschung sowie

Dieses von der NTB und dem SLF gemeinsam

Skis: Hansueli Rhyner.

entwickelte Gerät misst die Torsion von Skis.

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Projekte | Angewandte Forschung und Entwicklung

CSEM, Landquart CSEM – ein Innovationszentrum mit Expertise in optischer Sensorik Mit 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an fünf Standorten in der Schweiz ist das CSEM Bindeglied zwischen der Grundlagenforschung und der Industrie. Es entwickelt neue Technologien und ermöglicht den Wissenstransfer. Die Schwerpunkte liegen in der Photovoltaik, Systemen, Mikrosystemen, Surface Engineering und Ultralow-power Systems, mit einem Fokus am Standort Landquart in Mikrodiagnostik und Optischer Sensorik.

David Schmid,

Interview mit David Schmid, CSEM Landquart David Schmid hat an der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne EPFL Mikrotechnik studiert, mit Vertiefung in biomedizinischen Anwendungen. Er arbeitet nun am CSEM in Landquart als F&E-Ingenieur und Projektleiter.

F&E-Ingenieur bei CSEM

Was schätzen Sie an der NTB? Die Stärke der NTB liegt einerseits in ihrem breiten Kompetenzbereich rund um die Systemtechnik mit Experten in verschiedenen Instituten und mit sehr guter Vernetzung mit der Industrie. Das Gespür für die Bedürfnisse der Wirtschaft ist bei den Mitarbietern der NTB deutlich wahrnehmbar, was sich in der effizienten Erarbeitung anwenudungsbasierter Lösungen immer wieder zeigt. Für das CSEM in Landquart bietet die NTB zudem schnelle und kompetente Dienstleistungen, sei

RAYTEC SYSTEMS AG, Chur Erfahrung in Präzision Die RAYTEC SYSTEMS AG ist ein Schweizer Kleinunternehmen mit Sitz in Chur. Es ist im Bereich der Werkzeug-Maschinen-Vermessung positioniert und bietet hier Dienstleistungen und eigene Prüfgeräte an. Hauptprodukt ist das praxis-

es für Analyseaufträge, Fertigung mechanischer Komponenten oder funktionellle Beschichtungen. Welche Projekte haben Sie mit der NTB bereits realisiert, an welchen arbeiten Sie im Moment? Das CSEM kooperiert in mehreren Projekten mit der NTB als Forschungspartnerin. Seitens CSEM Landquart arbeiten wir gegenwärtig in einem KTI-Projekt an innovativen Konzepten für die nächste Generation hochsensitiver markierungsfreier Biosensoren. Die geografische Nähe und die Erfahrung in multidisziplinären Projekten seitens NTB unterstützen dabei die Kommunikation und den Austausch massgeblich. Übergeordnet arbeiten beide Institutionen auch unter dem neu gegründeten Forschungs- und Innovationszetrum RhySearch (siehe auch: www.rhyserach.ch) zusammen. Wie stellen Sie sich ideale Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen bzw. Ingenieure oder Ingenieurinnen vor? Ein Mitarbeiter in der Forschung und Entwicklung, sei es als Ingenieur oder Wissenschaftler, muss wissbegierig sein. Er braucht den Willen, Probleme zu identifizieren, zu analysieren, Lösungen aufzuzeigen und nicht zuletzt, diese zu realisieren. In immer komplexeren Systemen wird es zunehmend wichtig, Zusammenhänge zu verstehen und verschiedene Aspekte zu betrachten. Diese Herangehensweise und dieses vernetzte Denken werden mit der SystemtechnikAusbildung der NTB gefördert – was die Industrie sehr zu schätzen weiss.

taugliche Laser-Geometrievermessungs- und Ausrichtsystem «GEPARD» für die Maschinenindustrie. Dieses System bietet aufgrund seines einfachen und robusten Aufbaus und der benutzerfreundlichen Bedienbarkeit bei gleichzeitig höchster Genauigkeit Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Vorgehensweisen.

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Angewandte Forschung und Entwicklung

Auf kürzeren Messstrecken sind die Umgebungs­ bedingungen gut beherrschbar und eine Messung kann im Hochpräzisionsbereich (± 1 µm/m) erfolgen. Bei längeren Strecken (> 10 m) kann auf die Umgebungsbedingun­ gen nur mit sehr grossem Aufwand Einfluss genommen werden. Daher geht der Messfeh­ ler bei grösseren Strecken stark nichtlinear in

| Projekte

die Messung ein. Die praktische Erfahrung zeigt, dass mit Messunsicherheiten von > 10 µm/m zu rechnen ist. Zusammen mit dem NTB­Institut für Produktions­ messtechnik, Werkstoffe und Optik PWO werden nun Verfahren geprüft, die eine signifikante Erhö­ hung der Messgenauigkeit bei grossen Messlän­ gen möglich machen.

Repower AG, Poschiavo Photovoltaik in GR: wachsende Bedeutung In der nationalen und in den kantonalen Energie­ strategien spielt die Photovoltaik eine wichtige Rolle. Das theoretische Potenzial ist nämlich be­ achtlich, vor allem in alpinen Regionen. Deshalb eignet sich der Kanton Graubünden sehr gut als Solarstandort. Dieses Potenzial ist z. T. noch un­ bekannt und nur zu einem geringen Teil genutzt. Dies liegt oft an fehlenden Informationen. RE­ POWER kommt dem entgegen und initiiert einen Solarkataster in seinem Versorgungsgebiet. Die Aufnahme der Daten durch Befliegung und Be­ rechnung des Potenzials wurde in Zusammenar­ beit mit dem Ingenieurbüro Donatsch Ingenieure AG in Landquart durchgeführt und kann unter www.repower.com/solarkataster kostenlos ge­ nützt werden. Die Plausibilität der errechneten Daten wurde in Zusammenarbeit mit der Inter­ staatlichen Hochschule für Technik Buchs ( NTB) durchgeführt, welche Algorithmen für Solarkata­ ster entwickelt. Die Herausforderung hierbei liegt

U-NICA Solutions AG, Malans Mit Sicherheit zum Erfolg Im Rahmen eines von der KTI geförderten Entwick­ lungsprojektes arbeitet die NTB Buchs sehr eng mit der U­NICA AG Gruppe in Malans zusammen, ei­ ner führenden Anbieterin von on gesamtheitlichen Sicherheitslösungen zum Fälschungsschutz von Markenprodukten und Wertdokumenten. Ziel des gemeinsamen Projektes ist die Entwicklung ei­ nes neuartigen Readersystems zur Erkennung und Identifikation unterschiedlichster Sicher­ heitsmerkmale auf Markenprodukten. enprodukten. Die beiden Partner nutzen dabei Synergien optimal aus und bündeln ihre unterschiedlichen Kompetenzen in den Bereichen Engineering, Elektronik und In­ formatik. Vonseiten der NTB sind drei Institute in das Projekt involviert: das Institut für Mikro­ und Nanotechnologie ( MNT), das Institut für Sensorik

in der korrekten Ermittlung einer Strahlungspro­ gnose im alpinen Bereich, für welche die NTB ei­ gens Messstationen u. a. im Kanton Graubünden betreibt. REPOWER geht noch einen Schritt wei­ ter und bietet einen speziellen Tarif für PV­An­ lagen­Besitzer an. Zusatzleistungen zu diesem Tarif werden in einem aktuellen Forschungspro­ jekt zwischen REPOWER und der NTB erarbeitet. Inhalt ist hier einerseits ein wirtschaftlicher Be­ trieb von PV­Anlagen ausserhalb von Förderun­ gen, gleichzeitig soll ein optimaler Netzbetrieb ermöglicht werden.

und Aktorik (ESA) sowie das Institut für Ingeni­ eurinformatik (INF). Im Herbst 2014 konnte das Projekt erfolgreich abgeschlossen werden. Die Voraussetzungen für eine Weiterverfolgung bis zur Marktreife sind nun gegeben.

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Projekte

| Angewandte Forschung und Entwicklung

ENLUF, Klosters Hoch hinaus mit modernen Apps August Schärli absolvierte von 2008 bis 2010 an der Universität Liechtenstein das Studium zum MAS Wirtschaftsingenieur. Das erworbene Praxiswissen konnte er nach dem erfolgreichen Abschluss zuerst beim Aufbau einer Mobile-AppFirma und dann bei der Gründung seines eigenen Unternehmens «ENLUF» anwenden. August Schärli, Firmeninhaber ENLUF

NTBfolio: Was schätzen Sie an der NTB? Die Zusammenarbeit ist sehr direkt sowie praxis- und lösungsorientiert. Ich schätze die offene Kommunikation. Welche Projekte haben Sie mit der NTB bereits realisiert, an welchen arbeiten Sie im Moment? Wir haben zum einen die Mobile-App «Ein-Heimischer für den Hosensack» für den Tourismussektor entwickelt. Zum anderen bietet das junge Start-up online und mobile Strategieerarbeitung für KMU an. Topaktuell: Die Mobile-App-Lösung für die Schilthornbahn AG im Berner Oberland. Das Gebiet freut sich über viel Sommertourismus denn die Gäste wollen bei jeder Witterung aufs Schilthorn. Die App sorgt für gutes Wetter – zumindest auf dem Display. Sie kombiniert Livebilder des Smartphones mit gespeicherten Daten, die Informationen zu den Berggipfeln usw. enthalten. Der Clou: Bei schlechtem Wetter bzw. schlechter Sicht können gespeicherte Panoramabilder verwendet werden – auch für den Versand der elektronischen Postkarten . . . Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen für die Industrie im Rheintal und im Bündnerland?

Virtuelle Realität: Livebilder des Panoramas, kombiniert mit Informationen.

Die grösste Herausforderung liegt wohl darin, qualifizierte Entwicklungsingenieure und -ingenieurinnen zu finden – gerade auch für die Randregion Bündnerland. Es gibt auch in diesem Berufszweig viele junge urbane Leute, welche in Zürich, Bern, Luzern zu Hause sind und dort ihre Zelte aufgeschlagen haben. Aber zum Glück gibt es aber auch Outdoor-Fans und Heimwehbündner, die gerne in ihrer Heimat leben und arbeiten wollen . Helfen hier die modernen Out-of-Office-Lösungen? Dazu muss man sich zweifellos Gedanken machen. Im aktuellen Projekt haben wir ja das NTBInstitut für Ingenieurinformatik in Buchs und St. Gallen, mein Büro ist in Klosters und der Kunde ist in Interlaken. Doch trotz E-Mail, Videokonferenzen usw.: Der persönliche Kontakt ist nicht zu ersetzen! Wie sehen Ihre Perspektiven mit der NTB aus Mich faszinieren immer wieder die Synergien, welche durch das vielfältige Angebot der NTB möglich sind. Die NTB hat verschiedene Institute, welche auch bestens vernetzt sind und somit auch viel grössere Perspektiven eröffnen.

Website: Attraktiv und informativ zugleich, die neue App der

www.enluf.ch

Schilthornbahn.

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Master of Science in Engineering an der NTB

Ein Studium, das Früchte trägt HEUTE weiterbilden – MORGEN ernten Hoch motivierte Bachelorabsolventinnen und -absolventen mit einem sehr guten Abschluss, welche ihre Ingenieurkenntnisse weiter vertiefen möchten, finden an der NTB ein ideales Umfeld für das Master of Science in Engineering, kurz MSE-Studium. Der ans Bachelorstudium anschliessende, sogenannt konsekutive Studiengang bereitet sie auf eine verantwortungsvolle Position in der Praxis vor.

Aufbau des MSE-Studiums Das Studium besteht aus drei Komponenten: Theoriemodule, Kontextmodule sowie fachliche Vertiefung mit Masterthesis. Bei einem Vollzeitstudium besuchen die Studierenden im ersten und zweiten Semester in der Regel zwei bis drei Tagen pro Woche den Unterricht in den Theorie- und Kontextmodulen. Die übrigen Tage investieren sie in die fachliche Vertiefung. Zum Abschluss schliesslich konzentrieren sie sich ganz auf die fachliche Vertiefung, indem sie ihre Masterthesis schreiben. Unterschied FH-Master zu Master an der ETH bzw. Universität Das MSE-Studium zeichnet sich aus durch die starke Kopplung an die anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung der Fachhochschulen. Dies zeigt sich im hohen Anteil an projektbezogener Ausbildung, die zwei Drittel der gesamten MSE-Ausbildung beträgt. Das St. Galler Rheintal ist ein regelrechtes Hightech-Valley: Hier gibt es eine hohe Dichte von kleinen und grossen Unternehmen, viele sind auch international tätig. Die NTB erbringt für diese Firmen regelmässig Dienstleistungen im Bereich aF&E, oft auch gekoppelt mit Projekt- oder Abschlussarbeiten von MSE-Studierenden.

Studienorte, Theorie- und Kontextmodule Die Theorie- und Kontextmodule werden an zentralen Standorten angeboten, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln optimal erreichbar sind. Studierende der NTB besuchen z. B. einzelne Lektionen in Zürich. . Studienmöglichkeiten an der NTB Die NTB besitzt zwei Master Research Units mit einer breiten Palette von Forschungsthemen aus den Gebieten Mikro- und Nanotechnologie sowie Systemtechnik, Automation und Produktion. Hier ein Überblick. Mikro- und Nanotechnologie

Systemtechnik, Automation und Produktion

 Mikrosysteme  Photonische Systeme  Biomedizinische Systeme  Simulation von Systemen  Prozesse und Werkstoffe

     

Mechanik Automation Robotik Elektronik Informatik Eingebettete Systeme  Bildverarbeitung  Leistungselektronik  Wärme- und Kältetechnik

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Bündner Lehrer besuchen die NTB Der sogenannte Ex-Aroser-Club setzt sich zusammen aus einer kleinen Gruppe von Lehrpersonen, die vor über 30 Jahren in Arosa die Schuljugend unterrichtet haben. Nach dieser gemeinsamen Zeit wird die Freundschaft mit regelmässigen Zusammenkünften bis heute aufrechterhalten und weiter gepflegt – z. B. anlässlich eines Besuchs an der NTB in Buchs. Einige Mitglieder des Ex-Aroser-Clubs üben den Lehrberuf anderswo immer noch aus, andere hat es in die Redaktion bündnerischer Medien oder in die Politik des Grossen Rates gezogen. Für Prorektor Daniel Lippuner, der seine Primarschulzeit in Arosa verbracht hat, war es eine besondere Ehre, diese Gäste unter der Leitung von Juscha Casaulta an der NTB in Buchs begrüssen zu dürfen. Nachfolgende Zitate zeigen den Eindruck, den die NTB bei den Besuchern hinterlassen hat. «Wir Mitglieder des Ex-Aroser-Clubs besuchten auf Einladung von Prorektor Daniel Lippuner im September die NTB. Das von ihm interessant gestaltete Programm gewährte uns einen vielseitigen Einblick in die Hochschule für Technik und ermöglichte zudem den Dialog mit Rektor Lothar Ritter und den Dozenten Würsch (Physik) und Nielsen (Robotik). Ihnen und Daniel Lippuner ein herzliches Dankeschön, auch dafür, dass sie sich für uns abends Zeit genommen haben!» Juscha Casaulta, Redaktionelle Mitarbeiterin «Bündner Tagblatt», Chur «Vor vielen Jahren erlebte ich Daniel Lippuner als Primarschüler in Arosa. Nun stand er als Prorektor der NTB vor uns und stellte seine überaus kompetente und sympathische Wirkungsstätte vor. Es war für mich in jeder Hinsicht ein bereichernder Abend!» Hilda Raguth-Loretz, Primarlehrerin, Chur «Der sehr enge Bezug von Theorie und Praxis und die daraus resultierende Forschung, zum Beispiel im Bereich Energie und Medizinaltechnik, haben mich sehr beeindruckt, ebenso wie die enge Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft.» Thomas Gassner, Sekundarlehrer, Mels SG

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«Gut ausgebildete Arbeitskräfte sind eine wichtige Grundvoraussetzung für unsere Wirtschaft, für unseren Wohlstand und demzufolge für unsere Arbeitsplätze in der Schweiz, in unserer Region Ostschweiz, im Kanton Graubünden. An der NTB durfte ich an einer kompetenten und interessanten Führung durch verschiedene Studiengänge teilnehmen. Wenn wir auch wissen, dass an der NTB eine sehr gute Ausbildung geboten wird, war es beeindruckend, die hochtechnologischen Forschungsarbeiten der jungen Leute vor Ort direkt mitzuverfolgen. Bemerkenswert ist der Prozess, welchen die Studierenden während ihrer Ausbildungszeit absolvieren und wertvolle, praxisnahe Erfahrungen in die Wirtschaft tragen können. Ich wünsche der NTB weiterhin viel Erfolg und eine gute Zusammenarbeit mit der HTW Chur. Wir alle und die Wirtschaft sind auf ihr Ausbildungs-Know-how und Engagement angewiesen.» Elita Florin-Caluori, Grossrätin, Bonaduz GR

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Menschen

| Vernetzung und Erfolg

Ein NTB-Studium vor der Haustür Ein Ingenieurstudium an der NTB öffnet viele Wege. NTBfolio traf sich mit einigen ehemaligen NTB-Studenten, um zu erfahren, wo sie heute in ihrem Ingenieur-Beruf stehen und wie sie von ihrer Studienzeit profitiert haben. Interviews: Roland Seeger

HAMILTON MEDICAL, Bonaduz HAMILTON MEDICAL ist ein führender Hersteller von intelligenten Beatmungslösungen in der Intensivversorgung. Als ausgebildeter Elektroniker bei der Swisscom absolvierte Samuel Bernhard das SystemtechnikNTB-Studium mit der Vertiefungsrichtung Ingenieurinformatik. Er führte während eines Jahres an der NTB einige Nachfolgearbeiten seiner erfolgreichen Bachelorarbeit im Themenbereich Steuerung für Betonmischeranlagen durch. Bevor er zu Hamilton Medical AG wechselte, absolvierte Samuel Bernhard an der NTB ein Studiume in Master of Science in Engineering MSE. Welche sind Ihre Aufgaben bei der HAMILTON MEDICAL? Mein Aufgabenbereich bei der Hamilton umfasst hauptsächlich die Entwicklung und Implementierung von Abläufen auf Liquid-Handling-Robotern, die zwecks Wartung oder Verifikation der Maschinen periodisch ausgeführt werden müssen. Bei solch komplexen Maschinen ist es teilweise schwierig, das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten zu überblicken und zu verstehen. Hier hat mir meine breit gefächerte Ausbildung als Systemtechnik-Ingenieur an der NTB Buchs enorm geholfen.

Können Sie ein Beispiel nennen? Wir hatten ein Problem mit der Ansteuerung eines Drittgerätes. Zuerst dachten wir, dass es ein Softwareproblem sei. Da ich gelernt habe, wie man mit einem Oszilloskop umgeht, habe ich dieses kurzerhand angeschlossen und konnte so zeigen, dass es sich um ein elektrisches Problem handelte. Für die Masterarbeit konnte ich glücklicherweise auch meinen Arbeitgeber als Industriepartner gewinnen. Diese Arbeit hat nichts mit meiner «normalen» Tätigkeit zu tun, es geht dabei um Bildverarbeitung im Liquid-Handling-Roboter-Umfeld. Die NTB wirbt damit einen besonders hohen Praxisbezug zu bieten. Wie sieht das rück­ blickend für Sie aus? Praxisbezug war immer gegeben. Nicht zuletzt deshalb, weil ich berufsbegleitend studiert habe. Sie haben vor drei Jahren Ihr Bachelorstudium abgeschlossen. Was hat Sie motiviert, in einem weiteren Schritt ein Master­Studium zu absolvieren? Das Master of Science in Engineering-Studium ist eine Herausforderung. Ich habe aber immer gerne studiert. Das weiterführende Studium war ein konsequenter Schritt daraus. Ich schätze es sehr, dass sich das MSE-Studium sehr gut auf die persönlichen Bedürfnisse und Interessen «massschneidern» lässt. Die Masterarbeit kann ich für meinen Arbeitgeber realisieren. Haben Sie noch Freizeit, nebst Arbeiten und Studieren? Die Zeit für Hobbys ist in der Tat sehr knapp, ich nehme mir deshalb ganz bewusst Zeit für meine engsten Vertrauten. Ich bin ein Naturfreund und verbringe bei schönem Wetter die meiste Zeit draussen, z. B. im Vitaparcours in Chur. Ansonsten widme ich mich auch in meiner Freizeit gerne der Elektronik und Software.

Samuel Bernhard, Entwicklungsingenieur bei

Und welchen Tipp geben Sie zukünftigen Studie­ renden? Ein Studium ist hart, keine Frage – gerade deshalb gilt: das Ziel nicht aus den Augen verlieren! Aber die Mühe lohnt sich.

HAMILTON

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Vernetzung und Erfolg | Menschen

EMS-CHEMIE AG, Domat/Ems Michaela Caviezel hat nach der Lehre als Kunststofftechnologin mit technischer Berufsmatura, an der NTB Buchs ein Studium in Systemtechnik mit Vertiefung in Mechanik und Produktion absolviert. In ihrer Bachelorarbeit hat sie sich mit der Optimierung von Hochleistungssegelflugzeugen befasst. Heute arbeitet Caviezel bei der EMS-CHEMIE AG. Die EMS-Gruppe ist in den Geschäftsbereichen Hochleistungspolymere und Spezialchemikalien weltweit tätig. Michaela Caviezel, Betriebstechnikerin bei der

Was ist Ihre Aufgaben bei der EMS-Chemie AG? Ich arbeite als Betriebstechnikerin in der Produktion von Hochtemperaturpolyamiden. Meine Schwerpunkte sind das Erarbeiten von Schwachstellenanalysen und das Optimieren der Standzeiten von bestehendem Equipment. Sie sind gelernte Kunststofftechnologin. Wie kamen Sie auf die Idee, an der NTB zu studieren? Der Studiengang Systemtechnik an der NTB war für mich damals schon wie ein IngenieursWerkzeugkasten. Von Elektronik, Informatik und Mechanik war alles dabei. Abgesehen davon war es mir wichtig, dass ich nicht umziehen musste. Gab es Highlights im Studium an der NTB? Für mich war das ganze Studium ein Highlight. Es war eine abwechslungsreiche und interessante Zeit. Da die NTB eher klein ist, war der Kontakt

EMS-CHEMIE

zu Dozenten und Mitstudenten enger. Das macht insbesondere die Vorlesungen effizienter. Während Ihrer Lehrzeit haben Sie es im KartSport bis zu den Weltmeisterschaften gebracht. Haben Sie heute noch Zeit für Ihr Hobby? Um sich mit den Besten an Weltmeisterschaften zu messen, benötigt es enorm viel Zeit. Diese Zeit hatte ich während des Studiums nicht mehr und habe deshalb die Kart-Sport-Karriere beendet. Heute sind es noch zwei bis drei Mal im Jahr. Meine Freizeit verbringe ich immer noch sportlich, ob Tauchen oder Biken. Und was geben Sie zukünftigen Studierenden mit auf den Weg? Studieren lohnt sich!

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Menschen

GRITEC AG, Grüsch GRITEC führt anspruchsvolle Industrieprojekte durch und konzipiert, simuliert, entwickelt und realisiert Produkte sowie Investitionsgüter. Das eigene Elektronik/Software-Labor, die gut ausgebaute Werkstatt für Prototypen- und Automations-Anlagenbau sowie ein erfahrenes Simulationsteam unterstützen das Entwicklungs- und Konstruktionsteam sowie jene der Kunden von der Ideenfindung bis zum fertig industrialisierten Produkt. Einige der GRITEC-Ingenieure erzählen nachfolgend über ihr Studium an der NTB.

Christian Selic «Ich bin ursprünglich Schaltanlagenmonteur. Die NTB habe ich als Studienort gewählt, weil das für mich buchstäblich naheliegend war. Der ganzheitliche Ansatz, eben Systemtechnik, hat mich ebenfalls überzeugt. Die Ausbildung hat mir denn auch eine gute Basis für die Zukunft vermittelt. 2004 habe ich in Systemtechnik mit Vertiefung Ingenieurinformatik abgeschlossen. Die nächsten Jahre habe ich bei der Firma TEM (ebenfalls in dieser Nummer vertreten) gearbeitet. 2010 habe ich noch einen MAS in Software Engineering an der HSR absolviert.»

Matthias Schwaninger «Ich habe 2009 an der NTB in Systemtechnik mit Vertiefung Elektronik und Regelungstechnik abgeschlossen. Zurzeit absolviere ich noch ein Masterstudium Software Engineering an der NTB am Campus St. Gallen. Rückblickend gab es für mich verschiedene positive Aspekte beim Studium an der NTB: Ein Punkt, welcher mir damals besonders gut gefallen hat: Den Entscheid, welche Studienrichtung ich wählen sollte, musste ich erst nach dem ersten Jahr fällen. Die Kleinheit der Schule ermöglichte einen sehr persönlichen Unterricht. Und die praxisnahe, breite Ausbildung – auch im Bereich Sozialkompetenz – bereitete mich für vielfältige Berufsfelder vor.»

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| Vernetzung und Erfolg

Thomas Reichhalter «2011 schloss ich als BSc FHO in Systemtechnik mit Vertiefung Elektronik und Regelungstechnik ab. Danach bildete ich mich zum Master of Science in Software Engineering ( HSR) weiter. Warum ich an der NTB studiert habe? Ein Bekannter hat an der NTB studiert und mir das Studium empfohlen. Das Angebot hat mich dann auch überzeugt. Das Studium ist tatsächlich so praxisnah wie versprochen. Besonders gut gefallen hat mir die Bachelorarbeit (Realisierung einer Robotersteuerung auf Android-Basis ). Die «kulturellen Anlässe, wie die Abschlusswoche und weitere Events, welche die STO ( Studentenorganisation der NTB ) immer wieder organisiert hat, waren eine willkommene Abwechslung zum Studium.»

Kurt Schwendener «Als waschechter Buchser war es für mich keine Frage, wo ich das Technikstudium absolvieren würde. Und so habe ich in den Jahren 1984 – 87 am NeuTechnikum Buchs studiert. Nach dem Diplomabschluss war ich dann noch einige Jahre als wissenschaftlicher Assistent am Technikum tätig. Was hat mir das Studium gebracht? Auf jeden Fall Durchhaltewillen und den Mut, unbekannte Terrains zu beschreiten. Vermisst habe ich Schulungen im Bereich Verkauf. Diese Lücke habe ich später durch Absolvieren eines Wirtschaftsingenieurstudiums und einer Verkaufsleiterausbildung geschlossen. Generell habe ich den Eindruck, dass die NTB heute viel praxisorientierter unterrichtet.»

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NTB Inside

| Erweiterungsbau

Wichtiger Schritt in die NTB-Zukunft Der Bau des neuen Laborgebäudes 2 an der NTB in Buchs verläuft planmässig. Regierungsräte aus St. Gallen, Graubünden und Liechtenstein wiesen bei der Grundsteinlegung im März 2014 auf die grosse Bedeutung der NTB für den Industrie- und Forschungsplatz Alpenrheintal hin. Autor: Roland Seeger

NTB-Rektor Lothar Ritter, Bündner Regierungsrätin Barbara Janom Steiner, Liechtensteiner Regierungsrätin Aurelia Frick, NTB-Hochschulratspräsident Theo Maissen und die St. Galler Regierungsräte Stefan Kölliker und Willi Haag (von links nach rechts).

Ende 2015 soll das neue Gebäude fertigerstellt und die Infrastruktur einsatzbereit sein. Der St. Galler Bildungsdirektor, Regierungsrat Stefan Kölliker, betonte anlässlich der Grundsteinlegung: «Mit ihren Aktivitäten in der Lehre und anwendungsorientierten Forschung leistet die NTB einen wichtigen Beitrag zur Sicherung des Ingenieurnachwuchses in der Region Alpenrheintal und Bodensee.» Kooperation mit Industrie Die Liechtensteiner Ministerin für Bildung, Aurelia Frick, unterstrich die grosse Bedeutung der NTB Buchs für die Region, ganz besonders auch für den Industrieplatz Liechtenstein. An dieser Hochschule würden nicht nur dringend benötigte Ingenieure ausgebildet, sondern auch der Wissens- und Technologietransfer zur Industrie

gefördert. «Für eine hochstehende Qualität in der Erfüllung ihres umfassenden Auftrags als Hochschule ist die NTB auf gute Rahmenbedingungen angewiesen», sagte Regierungsrätin Frick. Neben anderen Faktoren gehöre dazu eine Infrastruktur, die auf einem möglichst hohen Level stehe. Diese sei vor allem im Technikbereich von allergrösster Bedeutung. Modernste Technik unter neuem Dach Fast 18 Millionen Franken investieren die Kantone St. Gallen und Graubünden, das Fürstentum Liechtenstein, der Bund und die NTB ins neue Laborgebäude. Damit werde nach dem NTB-Campus aus den späten sechziger und den siebziger Jahren ein Haus gebaut, das unserer modernen Zeit entspreche, sagte der St. Galler Baudirektor Willi Haag. «Das neue Laborgebäude wird den heuti-

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Erweiterungsbau

| NTB Inside

Regierungs­ rätin Barbara Janom Steiner, Bündner Finanzdirekto­ rin, während ihrer Rede zur Grundstein­ legung.

Gäste aus Politik und Wirtschaft sowie Mitarbeitende der NTB applaudieren zu den wohlwollenden Voten der Rednerinnen und Redner.

gen betrieblichen und technischen Anforderung gerecht werden, um eine moderne Forschung und Entwicklung zu ermöglichen.» Im Laborgebäude 2, direkt ans bestehende Laborgebäude 1 angebaut, werden das Wärmepumpentestzentrum ( WPZ) mit dem Institut für Energiesysteme sowie Reinräume des Instituts für Mikro- und Nanotechnologie viel Platz einnehmen. Das WPZ mit Klimakammer ist der einzige Bereich mit ganztägigen Arbeitsplätzen und verfügt somit über Tageslicht. In den Reinräumen des Dachgeschosses dagegen ist Tageslicht für die notwendigen chemischen und optischen Prozesse grösstenteils unerwünscht. Rückhalt aus Graubünden zum Bauvorhaben Zu Recht wünscht sich die Bündner Regierungsrätin Barbara Janom Steiner, dass an der NTB etwas mehr Ingenieurinnen ausgebildet werden.

Trotz des tiefen Frauenanteils streicht sie jedoch in ihrer Rede die Bedeutung der NTB für die Wirtschaftsregion Alpenrhein/Bodensee deutlich hervor und verweist auf den wichtigen Auftrag der NTB, welcher in der Trägervereinbarung von 1968 verankert ist. «Diese besagt, dass die NTB ihr innovatives Potenzial und ihre Autonomie zur Stärkung der Wirtschaftsregion nutzen solle. Sie soll die Studierenden mit praxisorientierten Diplomstudien auf berufliche Tätigkeiten vorbereiten, welche die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden erfordern.» Janom Steiner ist überzeugt, dass unsere jungen Leute dann optimal auf die anstehenden beruflichen Herausforderungen vorbereitet werden können, wenn die Ausbildungsstätten mit dem technologischen Fortschritt mithalten, was eine laufend modernisierte Infrastruktur erfordert. «Mit den umfangreichen Erneuerungsinvestitio-

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Erweiterungsbau

| NTB Inside

nen in die technische Infrastruktur schaffen wir die bauliche Voraussetzung für die Ausbildung der kommenden Generation von Ingenieuren und Ingenieurinnen.» Die Regierungsrätin weist aber auch mit Nachdruck darauf hin, dass zu einer hervorragenden Ausbildung auch kompetente und motivierende Dozierende gehören, die über das Feingefühl verfügen, die Faszination der Technik auf ihre Studierenden zu übertragen und ihr Wissen auf motivierende Weise weiterzugeben. Sie sieht deshalb die Investition in eine gute Infrastruktur gleichzeitig auch als Motivation und Herausforderung für die Dozierenden an. Nutzen für die Region Die beiden Kompetenzbereiche, die im Neubau «Labor 2» beherbergt werden, sind auf wichtige Bedürfnisse der regionalen Industrie ausgelegt. Im Gegensatz zu universitären Forschungseinrichtungen werden die Reinräume der Mikround Nanotechnologie mit Anlagen ausgestattet, in denen industrielle Prozesse möglichst ohne Kompatibilitätsverluste entwickelt und optimiert

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NTB Inside

| Erweiterungsbau

Beeindruckend, wie das Laborgebäude Tag für Tag mehr Gestalt annimmt: Diese Bilder sind innerhalb eines Zeitraumes von nur drei Monaten entstanden. (Fotos: Roland Seeger)

werden können. Namhafte Firmen, die unter anderem im Themenfeld der Optik, Medizinaltechnik, Sensorik, Beschichtungstechnik oder des Packaging spezialisiert sind, werden noch stärker von einer modernen Infrastruktur und vom Know-how unserer Fachspezialisten profitieren. Das neue Wärmepumpentestzentrum wird für zukünftige Herausforderungen der Kälte- und Wärmetechnik bestens gerüstet sein. Der unmittelbare Nutzen wird nicht nur den regionalen Firmen im Themenfeld der Heiztechnologie zugutekommen. Auch andere Branchen, deren industriellen Verarbeitungsprozesse ein namhaftes thermisches Energieeinsparpotenzial aufweisen, finden an der NTB die richtigen Ansprechpartner und Testumgebungen. Die Produktionsmesstechnik stellt einen dritten Kompetenzbereich dar, der mit einem Budget von fast 1,5 Millionen CHF ein wichtiger Anteil der ge-

samten Erneuerungsinvestitionen ausmacht und in den bestehenden NTB-Räumlichkeiten untergebracht wird. Das gesamte Alpenrheintal wird oft auch als «Precision Valley» bezeichnet, weil sich unsere Industrie mit ihren qualitativ herausragenden und mit hoher Genauigkeit gefertigten Produkten einen internationalen Ruf erarbeiten konnte. Die Kompetenz und Infrastruktur der dimensionellen Messtechnik an der NTB hat sich in den letzten Jahrzehnten weit über unsere Region hinaus etablieren können. Mit der Einrichtung eines klimatisierten Messlabors und der Anschaffung eines modernen Koordinatenmessgerätes wird diese Kompetenz nachhaltig gestärkt.

Laborgebäude Erweiterungsbau Aktuelle Bilder von der Baustelle gibt es unter www.ntb.ch/neubau.

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Institute

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News aus den Instituten Die NTB-Institute arbeiten an innovativen Forschungsprojekten, die sich aus aktuellen Problemstellungen der Wirtschaft ergeben. Die Kunden schätzen die unkomplizierte Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hochschule. Hier ein kleiner Auszug aus aktuellen Projekten. Institut ICE Ansteckungsgefahr verringern Das Verhindern der Ausbreitung von sogenannten Krankenhauskeimen in Hospitälern ist eine wichtige Aufgabe der modernen Krankenhaushygiene. Mit dem Kantonsspital in St. Gallen hat das ICE eine Software erstellt, mit deren Hilfe es möglich ist, sogenannte Hot-Spots zu detektieren. Diese Hot-Spots sind mögliche Orte in einem Hospital, an denen es zu Ansteckungen gekommen sein könnte. So können schnell die erforder-

lichen Hygienemassnahmen getroffen werden. Grundlagen für dieses Verfahren sind moderne Methoden des Data-Minings, mit denen aus anonymisierten Patientendaten mögliche Ansteckungswege erkannt werden.

Institut PWO MUVOT Messresultate bilden die Basis vieler Entscheidungen in der Produktentstehungskette. Dabei sind Wissen über das Erzeugen und die Interpretation von Messresultaten sowie die Einflüsse auf die Messunsicherheit von entscheidender Bedeutung. Im Projekt MUVOT werden dafür

E-Learning-Module mit praxisorientierten Aspekten entwickelt. Diese Lerninhalte werden in einem Blended Learning Kurs (Kombination von E-Learning und Workshops) durchgeführt. Das Projekt wird einen nachhaltigen Beitrag zu einer europaweit harmonisierten und anerkannten Ausbildung für Messtechniker leisten.

Institut INF Grundrisserfassung mit Smartphone /Tablet Für eine schnelle und effiziente Innenraum-Aufzeichnung wurde eine Applikation für AndroidGeräte entwickelt. Diese berechnet mittels eingebauter Kamera und Sensoren den Grundriss eines Raums. Das Kamerabild wird dafür mittels

Augmented Reality um eine Zielvorrichtung erweitert. Die so aufgezeichneten Räume werden auf dem Gerät dargestellt und können verändert sowie zu Stockwerken zusammengefügt und exportiert werden.

Institut MNT Materialentwicklung Im Rahmen eines KTI-Projekts mit der Firma APM Technica AG konnte gezeigt werden, dass durch Zugabe von Nanoteilchen, sog. Carbon-

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NTB Inside

| Institute

Nanotubes (CNT), ein elektrisch leitender Epoxidklebstoff industriell hergestellt werden kann. Solche Klebstoffe helfen, die Abschirmung von Geräten zu optimieren (EMV). Durch einen neu entwickelten innovativen Aushärtemechanismus ist es möglich, ein kommerziell erhältliches Epoxidsystem mit Infrarotabsorbern zu modifizieren. Diese Klebstoffe können im Einsatz mit der Wärmestrahlung einer herkömmlichen Glühlampe innerhalb kürzester Zeit polymerisiert (ausgehärtet) werden.

Institut IES Wireless Charger for E-Mobility Was für elektrische Zahnbürsten schon fast Standard ist, nämlich das drahtlose Laden der Batterie, wird auch im höheren Leistungsbereich immer aktueller. Zusammen mit einem Industriepartner arbeitet das IES an einem induktiven Ladesystem für Elektrofahrzeuge mit einer Leistung

von 3,5 kW. Vorteile eines solchen Systems sind nicht nur der Komfort für den Anwender, sondern eine erhöhte Sicherheit. Eine Rückspeisung der Batterieenergie im Fehlerfall ist ausgeschlossen. Das Konzept besteht aus einem Sender auf dem Garagenboden und einem A4-Blatt-grossen Empfänger am Fahrzeug. Die Herausforderung besteht vor allem darin, einen Wirkungsgrad zu erreichen, der mit jenem der konventionellen Ladetechnik vergleichbar ist.

Institut EMS Vollautomatisches Rehabilitationssystem LYRATM ABILITY AG entwickelt High-Tech-Trainingsgeräte für die Rehabilitation von neurologisch erkrankten, gehbehinderten Patienten. Die Technologie von ABILITY, zu der die NTB im Rahmen eines KTI-Projekts einen namhaften Beitrag geliefert hat, transformiert menschliche Gangmuster mechanisch in triviale Drehbewegungen und schafft es so, hochmoderne Therapieformen für den Markt erhältlich zu machen und für die Therapie

zu vereinfachen. Das Produkt wurde Anfang 2014 serienreif. Die Lösung von ABILITY wird Tausende Patienten in der Rehabilitationsphase wieder auf die eigenen Beine bringen.

Institut ESA Intelligente Sensoren mit Time-of-FlightTechnologie Die neuste Generation der «Time-of-Flight»(ToF)Chips der Firma epc Espros Photonics in Sargans kam in einigen ESA-Projekten zur Anwendung. Für das Swiss Space Center entwickelt ESA zusammen mit den NTB-Instituten PWO, EMS und MNT ein Konzept für sehr leichte RendezvousAbstandsensoren für Mikrosatelliten. Im Rahmen der Masterarbeit «Intelligente Fussgängererkennung» macht ESA Zebrastreifen sicherer. Da dies nach wie vor ein wichtiges Thema ist, wurde in der Sendung «Einstein» ausführlich darüber berichtet ( SRF1 am 28. 11. 2013). In der Lehre wurden mit dem ToF-Chip kompakte Sensoren realisiert, welche schon 2014/2015 im Modul SYSP des SystemtechnikNTB-Studiums bei Robotern eingesetzt werden sollen.

Überblick NTB-Institute www.ntb.ch/institute

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Agenda

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Wandtafel

AGENDA Infotage Systemtechnik-Studium, 22. November 2014, NTB-Campus St. Gallen Systemtechnik-Studium, 17. Januar 2015, Studienstandort Chur (Kooperationspartner) Systemtechnik-Studium, 28. Februar 2015, NTB-Campus Buchs

Näher am

Erfolg

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w studienstandort Chur HTW Chur (Kooperationspartner) 7004 Chur www.htwchur.ch

Impressum HerAusGeBerIN: Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs NTB | reDAKTION uND VerANTWOrTLICH FÜr DeN INHALT: Olaf Gerndt, Roland Seeger | FOTOs: NTB (Roland Seeger) | LAYOuT, sATZ uND DruCK: Somedia Production, CH-7007 Chur | ANZeIGeNVerKAuF: Somedia Promotion, Chur Tel, +41 (0)81 255 58 58, chur.inserate@somedia.ch, Somedia Promotion Glarus, Tel. +41 (0)55 645 38 88, glarus.inserate@somedia.ch | sTuDIeNsTANDOrTe: Campus Buchs, Werdenbergstrasse 4, 9471 Buchs, Tel. +41 (0)81 755 33 11, office@ntb.ch, Campus St. Gallen, Schönauweg 4, Postfach, 9013 St. Gallen, Tel. +41 (0)81 755 32 00, office@ntb.ch, Studienstandort Chur in Kooperation mit der HTW Chur, Pulvermühlestrasse 57, 7004 Chur

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