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UNSERE KLEINEN BRĂœDER UND SCHWESTERN E.V.

Unsere Familie 2009 Jahresbericht 2007/2008

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Jahresbericht 2007 / 08

MEXIKO (seit 1954) Miacatlán: -Kinderdorf „Casa San Salvador“ – Grund- und Mittelschule, Lehrwerkstätten, Krankenstation Cuernavaca: -Schülerwohnheim „Casa Buen Señor“ -Fachoberschule „Bachillerato“ -Verwaltung NPH-International Monterrey: -Studentenwohnheim „Casa San Luis“

GUATEMALA (seit 1996) Parramos: -Kinderdorf „Casa San Andrés“ – Grund- und Mittelschule, Lehrwerkstätten, Krankenstation Chimaltenango: -Schüler- und Studentenwohnheim „Casa Santa Teresita“

EL SALVADOR (seit 1999) Texistepeque: -Kinderdorf „Casa Sagrada Familia“ – Grund- und Mittelschule, Lehrwerkstätten, Krankenstation

PERU (seit 2004) Lunahuaná: -Vorläufiges Kinderheim in gemieteten Räumen Cañete: -Kinderdorf “Ciudadela Santa Rosa de Lima” (im Bau)

BOLIVIEN (seit 2005) Portachuelo: -Kinderdorf „Casa Padre Wasson“


HAITI (seit 1988) Kenscoff: -Kinderdorf „St. Helene“ - Grund- und Mittelschule, Krankenstation Port-au-Prince: -Kinderkrankenhaus „St. Damien de Chateaublond“ -Rehabilitations- und Physiotherapiezentrum „Kay St. Germaine“ -Studien- und Berufsbildungszentrum „St. Francois de Tabarre“ (im Bau) -Nachbarschaftsprogramm „St. Lukas“ - Schulen, Schulspeisung, Krankenstation, Beerdigungen

Inhalt 2 Gruβwort 3 Unsere Geschichte 4 Unsere Philosophie 6 Visionen und Leitlinien 7 Paz y Bien

DOMINIKANISCHE REPUBLIK (seit 2003) San Pedro de Macoris: -Kinderdorf „Casa Santa Ana“ – Grundschule, Krankenstation

HONDURAS (seit 1986) La Venta: -Kinderdorf „Rancho Santa Fe“ – Grund- und Mittelschule, Lehrwerkstätten, Krankenstationen -Seniorenwohngruppe „Casa Eva“ -AIDS-Hospiz „Casa Pasionista“ Tegucigalpa: -Behindertenheim „Casa de los Angeles“ -Kindertagesstätte „Pasos Pequeñitos“ -Schüler- und Studentenwohnheime

NICARAGUA (seit 1994) Insel Ometepe: -Kinderdorf „Casa Santiago“ – Grund- und Mittelschule, Lehrwerkstätten, Krankenstation Jinotepe: -Neues Kinderdorf „Casa Padre Wasson“

8 Mexiko 12 Silvia ist ein kleiner Star 14 Guatemala 18 Juan Carlos erobert die Herzen 20 El Salvador 24 Damaris Yamileth zur Liebe 26 Honduras 30 Merlin studierte Medizin 32 Haiti 38 Krankenhaus in Haiti 40 MyGoodShop 42 Wilfrid hilft als Priester 44 Nicaragua 48 Jader schlieβt sein Studium ab 50 Dominikanische Republik

San Jorge / Rivas: Babyhaus „Casa Asis“ Büro und Sachspendendepot

54 Jaquelin lernte lachen

Managua: Studentenwohngruppe

60 Agustina: ein Mathematikwunder

56 Peru 62 Bolivien 66 Erwin, Marco und Andrea 68 Freiwillige / Entsendete Fachkräfte 70 Patenschaften 72 Kinderdorf-Patenschaften 73 Stiftung 74 Presseberichte 75 Prominente Unterstützer 76 Die Jahresrechnung 79 Lage und Bericht 80 Spenden ist Vertrauenssache 81 Impressum


Gruβwort

„Solange es noch Kinder in Not gibt, sollte Geld nicht für schlechte Zeiten gespart werden.“

Liebe Förderer und Freunde, liebe Patinnen und Paten,

diese auf Gott vertrauende Aussage unseres Gründervaters Padre Wasson hat durch die globale Wirtschaftskrise in den letzten Monaten eine ganz besondere Aktualität erhalten. Sein Appell scheint nicht ungehört zu verhallen, denn gerade in Krisenzeiten rücken viele Menschen enger zusammen. Sie entdecken christliche Werte wie Mitgefühl, Nächstenliebe und Gerechtigkeit neu und zeigen sich solidarisch mit all Jenen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens geboren wurden. Solche Hilfsbereitschaft kommt auch den über 40.000 Mädchen und Jungen zugute, die wir in Lateinamerika mit unseren Projekten erreichen. Rund 3.500 von ihnen leben in unseren neun Kinderdörfern. Mit Ihrer Unterstützung konnten wir in den letzten beiden Jahren das 1954 begonnene Werk von Padre Wasson fortsetzen. Die unvorstellbare Not und das Leid vieler Kinder werden von unseren Mitarbeitern vor Ort durch Liebe, Fürsorge und Zuneigung gemindert. Dank vieler Förderer und Freunde dürfen unsere Schützlinge in einer Gemeinschaft aufwachsen, in der jedes Kind nach seinen Fähigkeiten gefördert wird. Dieser Bericht ist ein vielfacher Dank. Ein Dank an Padre Wasson, der stets an das Gute im Menschen glaubte und mit Überzeugungskraft ein weltweites Netzwerk an Förderern für seine Kinder aufbaute. Er ist aber vor allem ein Dankeschön an Sie, unsere Förderer und Freunde, denen unsere Kinder ans Herz gewachsen sind und an unsere Mitarbeiter und Freiwilligen, ohne die unsere Arbeit nicht möglich wäre. Nicht zuletzt sind wir auch unseren Kindern sehr verbunden. Denn durch jeden ihrer Erfolge zeigen sie uns ihre Entschlossenheit, die ihnen dargebotene Chance zu ergreifen und für sich positiv zu nutzen. Lesen Sie mehr auf den folgenden Seiten und freuen Sie sich mit uns über die vielen Fortschritte. Auf Ihre Rückmeldung zu diesem Bericht, den wir fortan jedes Jahr erstellen werden, bin ich gespannt. Übrigens: Im Januar 2008 haben wir die Stelle der Geschäftsführung aufgeteilt. Während Stefan Gräfe für die Projektarbeit und unsere Spendenrundbriefe verantwortlich zeichnet, liegen die Tätigkeitsschwerpunkte von Heiko Seeger in den Bereichen Großspenden, Finanzen und Personal. Im kommenden Jahr wird Heiko Seeger die Geschäftsführung allein übernehmen. Nach 20 Jahren Mitarbeit nimmt Stefan Gräfe 2010 ein Sabbatjahr, um neue Kraft für kommende Herausforderungen zu tanken.

Klaus Großkopf Vorstandsmitglied 2

Dr. -Ing. Klaus Groβkopf


55 Jahre im Dienste der Menschlichkeit Seit mehr als einem halben Jahrhundert kümmert sich Nuestros Pequeños Hermanos (NPH) um die Ärmsten der Armen - verwaiste und verlassene Kinder. Unsere Familie ist heute in neun Ländern Lateinamerikas und der Karibik präsent und bietet unseren Kindern eine Heimat, Schutz, Erziehung und Liebe. Sie, als Spender oder Pate, haben viel zu diesem großartigen Erfolg beigetragen. Hierfür danken wir Ihnen recht herzlich und erbitten Gottes Segen für Sie und Ihre Familie. Doch auch in Zukunft werden Menschen in Lateinamerika und der Karibik aufgrund der großen Armut, instabiler politischer und wirtschaftlicher Zustände oder in Folge von Naturkatastrophen auf Hilfe angewiesen sein. Deshalb bitten wir Sie herzlich: Helfen Sie uns auch künftig, Kindern ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen, in Liebe und Fürsorge für andere, mit Achtung und gegenseitigem Respekt.

Unsere Geschichte

Unsere Geschichte

1954 – unser erster Meilenstein Den Grundstein zu unserer Geschichte legte Padre William B. Wasson im Jahr 1954, ein Jahr nach seiner Priesterweihe, in Mexiko. Im August stahl ein Straßenjunge Geld aus dem Opferstock seiner Kirche. Der Dieb wurde gefasst und ins Gefängnis geworfen. Im Gespräch mit dem Jungen erfuhr Padre Wasson, dass Gustavo gestohlen hatte, weil er hungrig war. Der Priester nahm ihn bei sich auf und bewahrte ihn so vor dem Gefängnis. In den nächsten Tagen überwies ein Jugendrichter weitere Straßenkinder an Padre Wasson, am Jahresende waren es bereits 32. Dies war die Geburtsstunde unseres ersten Kinderdorfes. Bei der Benennung erinnerte sich unser Vereinsgründer an den Bibelvers Matthäus 25,40: „Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Er nannte sein Kinderdorf „Nuestros Pequeños Hermanos“, oder auf Deutsch UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN.

Padre Wasson mit einem seiner kleinsten Schützlinge.

Unsere Organisation ist kontinuierlich gewachsen Im Laufe der Jahre hat Padre Wasson ein weltweites Netz von Freunden weben können. Mit deren Hilfe gelang es, weitere Kinderdörfer in insgesamt acht Ländern Lateinamerikas und der Karibik aufzubauen. Bis heute erfuhren rund 15.900 Kinder und Jugendliche in unseren Kinderdörfern Liebe und Fürsorge. Durch gute Bildung und Erziehung ermöglichten wir ihnen ein eigenständiges und verantwortliches Leben. Derzeit leben rund 3.500 Schützlinge in unseren Heimen. Von unseren Nachbarschaftsprogrammen profitieren darüber hinaus jährlich rund 40.000 Menschen. Alle diese Menschen zählen auch weiterhin auf unser Engagement.

Padre Wasson war für seine Kinder ein Vorbild.

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Unsere Philosophie

Unsere Philosophie die Grundlage unserer Arbeit

UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN ist ein gemeinnütziger Verein und dient als mildtätige Einrichtung verwaisten, verlassenen und besonders bedürftigen Kindern in Mexiko, Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua, Haiti, der Dominikanischen Republik, Peru und Bolivien.

Liebe, Sicherheit und Geborgenheit Kinder brauchen Sicherheit, Geborgenheit und vor allem Liebe, damit sie sich gut entwickeln können und gesund heranwachsen. Viele unserer Kinder haben ihre Eltern durch Naturkatastrophen, Gewaltverbrechen oder Krankheiten verloren. Andere wurden vernachlässigt, geschlagen oder missbraucht.

„Nähe und Geborgenheit sind für die Kinder sehr wichtig“, sagt Marijo Rozycki, eine langjährige Mitarbeiterin.

In unseren Kinderdörfern machen die Kinder, ob groß, klein, gehandicapt oder nicht, in einer christlich orientierten familiären Umgebung die Erfahrung, dass sie bedingungslos angenommen und geliebt werden. Sie können sich sicher und geborgen fühlen und lernen im Lauf der Zeit wieder Vertrauen zu anderen Menschen, insbesondere zu Erwachsenen, aufzubauen.

Medizinische Versorgung und Ernährung

Im Glauben finden die Kinder Halt.

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Wenn die Kinder zu uns kommen, werden sie erst einmal gründlich untersucht. Viele der Kinder leiden an Mangel- oder Unterernährung. Ihr Körper ist von Darminfektionen, Ausschlägen oder Entzündungen gezeichnet. Oftmals vergehen Wochen, bis ein kleiner Patient sich einigermaßen erholt, wieder zu Kräften kommt und seine große Familie endlich kennen lernen kann. Wir legen für jedes unserer Kinder eine eigene Akte an. So können wir kontrollieren, in welchem Rhythmus notwendige Maßnahmen wie Zahnkontrollen, Impfungen oder augenärztliche Untersuchungen vorgenommen werden müssen. Damit unsere Patienten gut genesen und gesund bleiben, legen wir größten Wert auf ausgewogene und vitaminreiche Ernährung. Durch unsere eigene Landwirtschaft und Viehhaltung tragen wir ganz wesentlich zu einer gesunden Ernährung bei. Insbesondere beim Thema Essen spüren wir die große Dankbarkeit unserer Kinder, die sich nun nicht mehr tagtäglich von Abfällen aus Mülltonnen ernähren müssen. Eine wunderbare Erfahrung für viele Kinder!


Unsere Philosophie

Unsere Kinder – eine starke Gemeinschaft Aufgrund ihrer meist negativen Erfahrungen sind viele Kinder, wenn sie zu uns kommen, voller Misstrauen und Aggressionen. Oftmals sind die erlittenen seelischen Verletzungen bei den Kindern schwerwiegender als die körperlichen Erkrankungen. Behutsam lernen sie, aufeinander Rücksicht zu nehmen und sich gegenseitig zu helfen. In unseren Kinderdörfern erhalten schon die Jüngsten kleinere Aufgaben, für die sie verantwortlich sind. Bei der Hausarbeit, in Küche, Garten oder auf den Feldern helfen alle, je nach Alter und Fähigkeiten, mit. Auf diese Weise lernen die Kinder christliche Grundwerte wie gegenseitig Verantwortung übernehmen, aufeinander Acht geben, miteinander teilen und leisten ihren Beitrag zum harmonischen Zusammenleben.

Fundierte Ausbildung als Chance für die Zukunft Der Teufelskreis von Not und Armut kann nur durch Förderung der Bildung durchbrochen werden. In vielen Ländern Lateinamerikas und der Karibik steckt das Bildungssystem noch in den Kinderschuhen oder erfasst nur wenige Prozent der Bevölkerung. Eine hohe Arbeitslosenquote ist die Folge. Wir wollen unseren Kindern die bestmöglichen Chancen auf ein menschenwürdiges und erfülltes Leben bieten. Deshalb fördern wir unsere Kinder individuell und optimal. In eigenen Kindergärten, Schulen und Lehrwerkstätten erhalten unsere Schüler die bestmögliche Ausbildung. Besonders talentierten Schulabgängern ermöglichen wir ein Universitätsstudium. Neben der Vermittlung von Schulwissen geht es uns auch darum, unseren Kindern Werte zu vermitteln, die sie befähigen, sich zu verantwortungsbewussten und sozial engagierten Bürgerinnen und Bürgern ihres Landes zu entwickeln.

So können Sie helfen...

Die Kinder finden in ihrer neuen Familie zueinander.

Spenden lohnt sich Wer Gutes tut, wird vom Staat unterstützt. Jede Spende ist steuerlich absetzbar und verringert das zu versteuernde Einkommen. Für Ihre Spende senden wir Ihnen eine Bestätigung zu, die von Ihrem Finanzamt anerkannt wird. Informieren Sie sich bei Angelika Fleischmann und Barbara Heil unter Telefon 0721–35440–0.

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Visionen und Leitlinien

Visionen und Leitbild „Wenn man die Welt verändern will, muß man bei den Kindern anfangen“ (Gründervater Padre William B. Wasson, 1923 - 2006)

Visionen

Wir wollen eine Welt, in der jedes Kind in einer liebevollen und behüteten Gemeinschaft aufwächst und sich darin wohl fühlt. Die Entwicklung hilfsbedürftiger Kinder wird nachhaltig gefördert, damit diese als Erwachsene ihre Zukunft eigen- und sozialverantwortlich gestalten können. Die bedingungslose und liebevolle Annahme der Kinder ist dabei eine tragende Säule. Förderer, Hilfeempfänger und Mitarbeiter leben ein christliches Miteinander, das von tätiger Nächstenliebe, gegenseitigem Verständnis und Respekt geprägt ist.

Leitbild

Bewusstsein schaffen für benachteiligte Kinder Wenn Kinder in Not sind, wollen wir helfen. Daher informieren wir die Öffentlichkeit in Deutschland über die Situation Not leidender Kinder in Lateinamerika und über die Hilfsmaßnahmen. So sorgen wir für Verständnis und Anteilnahme, damit sich möglichst viele Menschen für die Verbesserung der Lebensumstände der Kinder engagieren können.

Kindern ein Zuhause geben Wir unterstützen bedürftige, benachteiligte und insbesondere auf sich allein gestellte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Lateinamerika. In enger Zusammenarbeit mit unseren Mitarbeitern und Partnern vor Ort richten wir Kinderdörfer ein, in denen die Mädchen und Jungen wie in einer Großfamilie leben.

Fürsorge und Ausbildung als nachhaltiger Weg aus der Armut In unseren Heimen, Schulen, Ausbildungszentren, medizinischen und landwirtschaftlichen Einrichtungen sowie weiteren Programmen sorgen wir für die ganzheitliche Entwicklung der Kinder. Dabei unterstützen wir die einheimischen Mitarbeiter vor Ort auch durch fachkundiges Personal aus unserem Kulturkreis.

Brücken bauen und die Gemeinschaft stärken Unsere Förderer und unsere Freiwilligen sind ein wichtiger Teil unserer großen Familie. Ihre Geld- und Zeitspenden bestimmen den Umfang der Hilfsmaßnahmen. Wir stellen durch Berichte, Patenschaften, Besuche und die Mitarbeit vor Ort eine Verbindung zwischen ihnen und den Kindern her.

Effektive und angepasste Maßnahmen sicherstellen Wir übernehmen für die uns anvertrauten Mittel die Verantwortung, sie zum bestmöglichen Nutzen für die Bedürftigen zu verwenden und prüfen die Mittelverwendung. 6


Paz y Bien

Paz y Bien

Friede und Wohlergehen Dieser Wunsch von Padre Wasson stand im Mittelpunkt des „Reflexionstages“ während des Internationalen Treffens der großen NPH-Familie Anfang Februar 2008 in Mexiko. Alle Gäste, Paten, Spender und MitarbeiterInnen waren zu einem „Tag der Reflexion“ unter der Leitung von Kaplan Ronald Hicks und Pater Richard Frechette eingeladen. Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung stand die Vorstellung der ¨Sociedad de Paz y Bien¨. Neben einem regen Austausch über das Leben und Wirken von Padre Wasson ging es an diesem Tage um die Frage, wie wir seine Mission und Vision lebendig halten und an die Realitäten von heute anpassen können. Dazu besannen wir uns auf zwei zentrale Textstellen, die das Leben von Padre Wasson besonders geprägt haben: Die Seligpreisungen und das Friedensgebet, das Franz von Assisi zugeschrieben wird. Die Bergpredigt gehört zu den wirkmächtigsten Worten, die je gesprochen wurden. Sie beschreibt, wie menschliches Leben und Gemeinschaft aussehen können, wenn sie unter die Herrschaft Gottes kommen. Im Matthäus-Evangelium sind uns acht Seligpreisungen überliefert; im Lukas-Evangelium vier. Die Seligpreisungen sind eine Einladung an uns. Auch bekannte Persönlichkeiten wie Martin Luther King und Mahatma Gandhi berufen sich auf sie. Im franziskanischen Gebet „Herr, mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens“ spiegelt sich das Lebenswerk Padre Wassons und sein Vermächtnis an uns. Wir sind aufgefordert, mehr durch Lebenszeugnisse als durch wuchtige Predigten zu überzeugen, zu dienen statt zu herrschen. Darum geht es in ¨Sociedad de Paz y Bien¨ - die Solidarität mit unseren kleinen Brüdern und Schwestern lebendig zu erhalten und zusammen der Vision von Padre Wasson eine Zukunft zu geben, die sich den Herausforderungen der Gegenwart stellt.

Die Gebete des Franz von Assisi Herr, mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens, dass ich liebe, wo man hasst; dass ich verzeihe, wo man beleidigt; dass ich verbinde, wo Streit ist; dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist; dass ich den Glauben bringe, wo Zweifel droht; dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält; dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert; dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt. Herr, lass mich trachten, nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste; nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe; nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe. Denn wer sich hingibt, der empfängt; wer sich selbst vergisst, der findet; wer verzeiht, dem wird verziehen; und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben. Amen.

Sie wollen der Gemeinschaft Paz y Bien beitreten? Dann nehmen Sie Kontakt auf mit uns unter Telefon 07 21 / 3 54 40-0 oder info@nphamigos.de 7


Mexiko Unsere Einrichtungen: ORT

EINRICHTUNG

Miacatlán

Casa San Salvador Kinderdorf Grund- und Mittelschule Lehrwerkstätten Krankenstation

Cuernavaca

Casa Buen Señor Schülerwohnheim Bachillerato Fachoberschule Verwaltung NPH-International

Monterrey

Casa San Luis Studentenwohnheim

Das Kinderdorf in Zahlen: -Kinder insgesamt

795

-davon Jungen

433

-davon Mädchen

362

-Grundschüler

188

-Weiterführende Schule oder Berufsausbildung -Oberschüler

8

166 159

-Studenten

88

-Lehrkräfte

70

-Betreuer

55


Mexiko

Mexikanisches Kinderdorf leistet Nothilfe Die letzten beiden Jahre waren in Mexiko sehr ereignisreich. Durch schwere Regenfälle verloren im Jahr 2007 im mexikanischen Staat Tabasco tausende Menschen ihr Hab und Gut. Unsere Kinder entschlossen sich zu helfen. Sie verzichteten auf Lebensmittel und spendeten das so eingesparte Geld den Überschwemmungsopfern. Durch diesen Akt der Nächstenliebe trugen auch sie ihren Teil zum Wiederaufbau von Tabasco bei.

Alle Kinder haben ein Recht auf Bildung Im letzten Jahr fand in Mexiko ein zehnwöchiger Lehrerstreik statt. Da unsere Bildungseinrichtungen davon nicht betroffen waren, nahmen Schüler aus den Nachbargemeinden an unserem Unterricht teil. Der gemeinsame Unterricht machte allen Kindern Spaß und so manche neue Freundschaft wurde geschlossen. Unser sehr erfolgreiches Englischprogramm haben wir inzwischen auf die Vorschulkinder ausgeweitet. Die Kinder sind begeistert und erzielen große Fortschritte. An unserer Mittelschule, die neben der schulischen auch eine technische Ausrichtung hat, führten wir im letzten Jahr zwei neue Lehrgänge ein. Neben Mechanik und Nähen bieten wir unseren Mittelschülern nun auch Kurse in Industrie-Design und Buchführung an. Die Erfolge sind greifbar: In einem Wettbewerb mit 45 anderen technischen Mittelschulen errangen unsere Schüler 30 Medaillen. Wie schnell unsere Kinder erwachsen werden, zeigt sich an der hohen Zahl von Schülern, die eine höhere Bildung anstreben. Mehr als 160 Schüler schlossen in den letzten beiden Jahren die Technische Oberschule ab. Mit der Gründung einer Schulmusikgruppe haben sich die Schüler einen schönen Ausgleich zum anstrengenden Lernalltag geschaffen. Besonders stolz waren die Jugendlichen bei ihren ersten öffentlichen Auftritten.

Auf dem Müllberg suchen Kinder nach Verwertbarem.

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Mexiko

Unsere Nachbarschaftsprogramme für Schulkinder Neben unseren eigenen Kindern besuchen rund 150 Kinder aus der Nachbarschaft unsere Schulen. Dazu kommen noch rund 110 Kinder, die bis Ende 2008 mit ihren Eltern auf dem nahe gelegenen Müllberg lebten sowie 40 Straßenkinder. Diese Kinder nehmen an unseren Mahlzeiten teil und erhalten medizinische Versorgung. Wir wollen auch ihnen - wie unseren eigenen Schützlingen - dieselben Chancen auf Bildung bieten und der Erfolg gibt uns Recht. Die Kinder lernen mit Eifer und sind stolz, dass sie zur Schule gehen dürfen.

Im „Hotel Villa“ fühlen die Jugendlichen sich wohl.

Der Taekwondo-Unterricht macht den Kindern sehr viel Spaß.

Für diejenigen Kinder, die keine höhere Schulbildung anstreben, hat die deutsche Freiwillige Sabrina Haufe als Sozialarbeiterin 2007 das „Hotel Villa“-Programm aufgebaut und gestartet. In einem ehemaligen Hotel bereiten wir elf junge Menschen auf ein eigenständiges Leben vor. Im vorletzten November haben wir einen eigenen Laden eröffnet, in dem selbst hergestellte Artikel verkauft werden. Künftig wollen wir noch mehr Kinder aufnehmen und die handwerkliche Ausbildung weiter verbessern. Auch die Kinder, die von der deutschen Marion Tavella im Rahmen des Sonderpädagogikprogramms gefördert werden, sollen künftig dieses Programm besuchen, wenn für sie keine Ausbildung infrage kommt. Marion Tavella lebt und arbeitet bereits seit 2000 mit unseren Kindern in Mexiko. Unser erfolgreichstes außerlehrplanmäßiges Fach ist der Taekwondo-Unterricht. Inzwischen üben mehr als 150 Kinder und Jugendliche diesen Sport mit Begeisterung aus. Da unsere Räumlichkeiten solchem Ansturm nicht gewachsen waren, schufen wir zusätzlichen Platz. Viele unserer Schüler haben bereits in nationalen und internationalen Wettbewerben Siege errungen, unter anderem in Island, der Heimat unseres Kursleiters Jón Levy. Levy hat inzwischen in Island ein neues Förderbüro eröffnet.

„Life Teen“-Programm wurde erweitert

Padre Phil Cleary liest dreimal wöchentlich für die Kinder die Messe.

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In der Schule dient der Religionsunterricht dazu, die Kinder auf ihre Taufe, Kommunion oder Firmung vorzubereiten. Das „Life-Teen“-Programm vertieft die religiösen Kenntnisse der Oberschüler, die sich einmal wöchentlich zu Diskussionen treffen. Erstmals in 2007 trafen sich unsere Schützlinge im Rahmen des Programms mit der Jugendgruppe einer nahe gelegenen Kirchengemeinde zum gegenseitigen Austausch. Die jungen Menschen verstanden sich prächtig und alle hoffen, dass dieser Austausch auch künftig stattfinden kann. Bislang war das „Life Teen“-Programm den Oberschülern vorbehalten. Inzwischen wurde ein weiteres Programm für Mittelschüler eingeführt. So haben auch sie Gelegenheit, ihren Glauben zu festigen.


Mexiko

Therapeutische und medizinische Betreuung der Kinder ist sehr wichtig Viele Kinder haben in ihrem jungen Leben schon schlimme Erfahrungen sammeln müssen. Unsere Sozialarbeiter und Psychologen kümmern sich im Rahmen ihrer Therapieangebote um diese Kinder. Darüber hinaus veranstalten sie Workshops zu verschiedenen Themen wie Konfliktlösung, Prävention und sexuellem Missbrauch und organisieren die Feiern für unsere Geburtstagskinder. 2008 integrierten wir die zahnmedizinische Klinik in unser Krankenhaus, so dass nun alle medizinischen Einrichtungen räumlich beieinander liegen. Mit einem neuen Körper- und Rehabilitationszentrum wollen wir künftig unser medizinisches Angebot ausweiten. Sobald die Spendengelder vorhanden sind, startet dieses ambitionierte Projekt.

Unsere Landwirtschaft arbeitet profitabel Unsere Landwirtschaft trägt ganz erheblich zur Ernährung unserer Kinder und Mitarbeiter bei. Das profitabelste Gebiet ist nach wie vor die Schweinezucht. Mit unserem neuen Schlachthaus haben sich die hygienischen Zustände auf unserer Farm erheblich verbessert. Neu ist unser Gewächshaus-Projekt, das wir mit Hilfe des spanischen Ehepaars Pilar und Eduardo Briones umsetzen konnten. Die beiden Agraringenieure haben unsere Kinder mit ihrer Leidenschaft für die Landwirtschaft angesteckt. Inzwischen wollen viele im Gewächshaus mithelfen. Die Anschaffung einer neuen Maiserntemaschine war notwendig geworden, da das Vorgängermodell nach mehr als 30 Jahren Dienst ausgemustert werden musste.

Die Kinder arbeiten gerne im Gewächshaus mit.

Eigene Wasseraufbereitung in Miacatlán und Cuernavaca In unseren Häusern in Miacatlán und Cuernavaca wurden Wasseraufbereitungsanlagen installiert. Die Technik, die von der deutschen Firma REDO Watersystems stammt, ist bemerkenswert: Es wird nur Salz und Elektrizität benötigt, um das Wasser zu desinfizieren. Nun müssen wir keine Wasserkanister mehr kaufen und sparen Geld ein. Eine Anlage mussten wir kaufen, die zweite Anlage wurde durch REDO Watersystems gespendet. Durch die neue Technologie hat sich das Krankheitsrisiko für unsere Kinder und Mitarbeiter erheblich verringert.

Viele Renovierungsarbeiten konnten durchgeführt werden

Mit der neuen Wasseraufbereitungsanlage hat sich die Gesundheit innerhalb des Kinderdorfs sehr verbessert.

Da unsere Gebäude in Miacatlán, Cuernavaca und Monterrey in die Jahre gekommen sind, müssen immer wieder Reparaturarbeiten und Verschönerungen vorgenommen werden. In den letzten beiden Jahren haben wir Badezimmer renoviert, gefährliche gewordene Treppen ersetzt, neue Böden verlegt und weitere Lern- und Spielräume für unsere Kinder eingerichtet.

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Mexiko

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Mexiko

Silvia

ist ein kleiner Star – in der Schule und im Sport Silvia kam im Alter von neun Jahren ins mexikanische Kinderdorf. Sie war sehr scheu und sah Niemandem in die Augen. Nun, mit 14 Jahren, ist sie eine schöne junge Frau voller Selbstvertrauen. Diese Veränderung geschah nicht über Nacht. Sie ist vielmehr das Ergebnis von zwei bedeutenden Entwicklungen. Silvia entdeckte zum einen, dass Schule Spaß macht und sie sich dort auszeichnen kann. Zum anderen fand sie Gefallen am Taekwondo. Sie war eine der ersten, die am Training des Freiwilligen Jón Levy teilnahm und mit unglaublicher Motivation noch heute bei der Sache ist. Der Lohn für ihre Mühen ließ nicht lange auf sich warten. Silvia hat bereits viele nationale und internationale Wettbewerbe gewonnen. Im letzten Jahr begann sie sogar, als Taekwondo-Lehrerin mit ihren jüngeren Geschwistern zu arbeiten. Sie unterrichtet drei Klassen zweimal die Woche. Für eine Vierzehnjährige ist dies eine große Leistung, die zeigt, dass Silvia bereits jetzt viel Verantwortung übernehmen möchte. Auch schulisch gibt Silvia ihr Bestes und es geschieht selten, dass sie keine Bestnote erhält. Im Nähkurs erzielt Silvia hervorragende Ergebnisse und gilt ihren Altersgenossinnen als Vorbild.

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Guatemala Unsere Einrichtungen: ORT

EINRICHTUNG

Parramos

Casa San Andrés Kinderdorf Grund- und Mittelschule Lehrwerkstätten Krankenstation

Chimaltenango Casa Santa Teresita Schüler- und Studentenwohnheim

Das Kinderdorf in Zahlen: -Kinder insgesamt

319

-davon Jungen

202

-davon Mädchen

117

-Grundschüler

171

-Weiterführende Schule oder Berufsausbildung -Oberschüler

14

80 34

-Studenten

1

-Lehrkräfte

21

-Betreuer

59


Guatemala Gemeinsame Erlebnisse fördern den Zusammenhalt Casa San Andrés ist das Zuhause von 319 Kindern im Alter zwischen 6 Monaten und 20 Jahren. Sie sind in vier Gebäuden untergebracht - dem Baby-, Jungen- und Mädchenhaus sowie „Castillo Magico“, dem Haus für Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Um die kulturelle Identität unserer Kinder zu stärken, haben wir begonnen, besondere guatemaltekische Feste wie Karneval oder den Muttertag im Kinderdorf zu feiern. Ein Höhepunkt für unsere Schulkinder war im letzten Jahr die Teilnahme an der Parade zum Unabhängigkeitstag. Einige unserer Mädchen entwarfen hierfür ein unverwechselbares Design für das Kinderdorf, das auch für künftige Anlässe genutzt werden kann und einen großen Wiedererkennungswert hat. Schon für unsere Kleinsten veranstalten wir zweimal jährlich besondere Veranstaltungen wie Zoobesuche. Dadurch stärken wir den Zusammenhalt als Geschwister. Der Montessori-Unterricht, der von der deutschen Harriet Wiedemann aufgebaut wurde und noch heute von ihr geleitet wird, trägt in unserer Vorschule ebenfalls zu einer positiven Sozialisierung der Kinder bei.

Im Kinderdorf lernen viele Kinder wieder lächeln.

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Guatemala

Auf berufsbezogene Fähigkeiten legen wir größten Wert

In den Werkstätten lernen die Schüler berufliche Fertigkeiten.

Ab 2009 wird die Basisschule um berufsbildende Seminare erweitert. Diese Werkstätten, in denen die Schüler praktische und technische Fertigkeiten für ihr späteres Leben lernen, sind in den höheren Klassen bereits Pflicht. Ziel ist es, dass möglichst alle Schüler ihr Diplom erhalten. Es wird vom „Technischen Institut für Training und Produktivität“ (INTECAP) – vergleichbar der deutschen Industrie- und Handelskammer – anerkannt und erleichtert unseren Kindern den Einstieg in eine berufliche Zukunft. Dass die Bäckerei heute eine Ausbildungswerkstatt ist, verdankt das Kinderdorf dem vom deutschen Senior Experten Service entsandten Günther Thiermann. Im letzten Jahr konnten wir mit dem Schönheitssalon und der Schweißwerkstatt zwei neue Werkstätten einrichten und damit unser berufliches Angebotsspektrum erweitern. Von 75 Jugendlichen, die im letzten Jahr in Ausbildung waren, erhielten 67 ihr Diplom. Viele Gebrauchs- und Einrichtungsgegenstände im Heim wurden von den Schülern gefertigt. Mit Hilfe des Erziehungsministeriums können die Englischkurse weitergeführt werden. Die Schüler werden aber nun nicht mehr nach Alter in Klassen aufgeteilt, sondern entsprechend ihrer Vorkenntnisse. Das Ministerium unterstützt uns auch bei der Einrichtung einer Computerklasse, die 2009 starten soll. Unser Schüler- und Studentenwohnheim in Chimaltenango wird im nächsten Jahr aus allen Nähten platzen. Dann wohnen 59 Schülerinnen und Schüler dort und besuchen höhere Schulen oder die Universität. Das bedeutet, dass wir in diesem Bereich weitere Unterkünfte und finanzielle Unterstützung benötigen.

Schulalltag in Chimaltenango.

Besonders erfreulich ist, dass sich unsere Bibliothek zu einem Lieblingsort für unsere Kinder entwickelt hat. Im letzten Jahr konnten wir 600 neue Bücher, einen Computer, ein Katalogisierungssystem für die Bücher, ein Fernsehgerät und einen CD-Player anschaffen. Mit einem eigenen Programm fördern wir das Leseinteresse der Kinder noch zusätzlich. In jedem Kinderhaus entstand eine „Minibibliothek“, in der die Kinder lesen und spielen können.

Die Kinder im Haus „Castillo Magico“

Behinderte Kinder im „Castillo Magico“.

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Neun Kinder leben im „Castillo Magico“. Aufgrund ihrer Behinderung bedürfen sie einer ganz besonderen Aufmerksamkeit. Das weiß auch die deutsche Freiwillige Kathrin Schmidt, die als Sprachtherapeutin mit den Kindern gearbeitet hat. Mit dem Freiwilligenjahr in Guatemala hatte sich Kathrin Schmidt einen Traum erfüllt. Zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen vor Ort hat die Deutsche ein interdisziplinäres Therapieprogramm entwickelt. Im letzten Jahr integrierten die Therapeuten zwei neue Therapieformen ins Programm: den Reit- und den Kochunterricht, mit deren Hilfe sie die Bewegungen und Sinne der Kinder fördern und besser ansprechen wollen.


Guatemala

Medizinische Versorgung auf einfachstem Niveau Das Gesundheitswesen im Kinderdorf muss weiter optimiert werden. Die Kinder leiden an Pilzerkrankungen, Warzen, Durchfall und Lungenkrankheiten. Arzt und Schwestern kümmern sich unermüdlich um die kleinen Patienten. Das können die Apothekerin Nina Ehrle, der Krankenpfleger Tobias Vögler, die Physiotherapeutinnen Julie Mensing und Vanessa Bopp und die Ergotherapeutinnen Ulrike Scheele und Nicole Fortmüller bestätigen, die im Berichtszeitraum als Freiwillige in Guatemala mitarbeiteten. Tobias Vöglers Bruder Johannes kümmerte sich als „tío“ um die Kinder. Mit dem Gesundheitsministerium arbeitet unser medizinisches Personal sehr eng zusammen, um Tuberkulosefälle aufzuspüren und die erkrankten Kinder zu behandeln. Als Partner für Zahnhygiene konnten wir eine Universitätsklinik gewinnen. Mit einem eigenen Programm klären wir unsere Kinder über Zahnhygiene auf. Zwei unserer Schützlinge wurden im letzten Jahr an den Augen operiert, um ihre Sehschärfe zu erhalten und einer Erblindung vorzubeugen.

Guatemala erhält auch ein eigenes Gewächshaus Nachdem das spanische Ehepaar Briones, beide sind Agraringenieure, bereits in einigen anderen Kinderdörfern Gewächshausprojekte aufgebaut hat, entstand ein solches auch in Guatemala. Eduardo Briones gelang es, einige Unternehmen als Unterstützer zu gewinnen. Das Projekt ist ein großer Erfolg, weil nun auch Gemüsesorten wie Karotten, Broccoli oder Blumenkohl angebaut werden können, die in Guatemala nicht sonderlich bekannt sind. Für die Kinder wurde Agrarunterricht eingerichtet, so dass sie beim Projekt mithelfen können und die Grundlagen der Landwirtschaft erlernen. Zusätzlich zum Obst- und Gemüseanbau haben wir Küken angeschafft und den Schweinestall erweitert. Ein Zoologe der Universität von San Carlos gibt unseren Mitarbeitern Ratschläge für eine verbesserte Viehhaltung. Eine Herausforderung wird es sein, den Gemüseanbau und die Viehwirtschaft weiter auszubauen, so dass wir möglichst wenig zukaufen müssen.

So können Sie helfen...

Die medizinische Versorgung geschieht auf einfachstem Niveau.

n otte Kar Kilo 1

60

€ 0,

Die Kinder sind stolz auf die reichliche Ernte.

Planen durch regelmäßige Spenden Durch regelmäßige Spenden können wir längerfristig planen und sparen Verwaltungsaufwand. Mit Ihrer Spende helfen Sie, laufende Kosten für Essen, Kleidung und den Schulbesuch der Kinder zu decken. Im Durchschnitt kostet uns ein Sack Reis € 43,00. Mit nur € 11,00 schenken Sie einem Kind neue Schuhe und € 12,00 reichen aus für eine neue Hose. Eine Dauerspende können Sie Angelika Fleischmann und Barbara Heil telefonisch mitteilen unter: 0721–35440–0. Wir bestätigen sie Ihnen dann per Post. 17


Guatemala

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Guatemala

Juan Carlos-

ein Kind mit Down Syndrom erobert die Herzen Im Kinderdorf in Guatemala ist Juan Carlos das am meisten bewunderte Kind. Jedesmal, wenn er in den Häusern umherstreift, unterbrechen die anderen Kinder ihre Arbeit, um ihn zu knuddeln, zu kitzeln oder zu umarmen. Carlitos, wie ihn seine Geschwister liebevoll nennen, wurde mit Down Syndrom geboren. Nachdem seine Mutter gestorben war, kamen er und seine drei Brüder Belarimo, Nelson und Ernesto ins Kinderdorf. Als Carlitos zu uns kam, war er unfähig, mit anderen Kinder zu kommunizieren und er besaß keinerlei soziale Fähigkeiten. Er konnte nicht selbständig essen und sein Verhalten gegenüber anderen Kindern und den Betreuern war aggressiv. Nach nur wenigen Wochen im Babyhaus besserte sich Carlos‘ Verhalten. Er fand Freunde und fügte sich ins tägliche Leben ein. Wenig später besuchte er die Montessori Schule. Der tägliche Umgang mit anderen Kindern veränderte Carlos positiv. Er wurde nicht wie ein behindertes Kind behandelt. Vielmehr lernte er, Regeln einzuhalten und für sich selbst Verantwortung zu übernehmen. Carlitos kann nicht sprechen, aber dank der Sprachtherapie hat er einige Silben wie „pa“ oder „ma“ gelernt. Einfache Äußerungen wie „Danke“ oder „Bitte“ kann er durch Zeichensprache übermitteln. Carlitos hat dank der Therapeuten riesige Fortschritte in seiner körperlichen und gesitigen Entwicklung gemacht. Auch seine Lehrer und Betreuer arbeiten unablässig daran, die Kommunikation mit Carlos und seine sozialen Fähigkeiten weiter auszubauen.

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El Salvador Unsere Einrichtungen: ORT

EINRICHTUNG

Texistepeque Casa Sagrada Familia Kinderdorf Grund- und Mittelschule Lehrwerkstätten Krankenstation

Das Kinderdorf in Zahlen: -Kinder insgesamt

459

-davon Jungen

240

-davon Mädchen

219

-Grundschüler

282

-Weiterführende Schule oder Berufsausbildung -Oberschüler

20

76 41

-Studenten

6

-Lehrkräfte

33

-Betreuer

23


El Salvador Das Kinderdorf wächst weiter Als unser Kinderdorf „Casa Sagrada Familia“ 1999 in El Salvador mit zwölf Kindern startete, konnte sich niemand vorstellen, dass unsere Familie in nur neun Jahren auf insgesamt 459 Kinder anwächst. Allein in den Jahren 2007 und 2008 nahmen wir 92 weitere Not leidende Kinder in unsere Familie auf. Entsprechend mussten wir unsere Infrastruktur ständig erweitern. Mit einem Schulneubau konnten wir im letzten Jahr acht neue Klassenzimmer hinzu gewinnen. Wir verfügen nun über drei Schulgebäude und eine fertig gestellte Kapelle, die inzwischen für Kinder und Mitarbeiter zu einer Oase der Stille geworden ist. Zum ersten internationalen Fußballturnier, dem Padre William B. Wasson Turnier, waren unsere Fußballer aus Nicaragua, Mexiko, Honduras und Guatemala angereist. Die Kinder hatten bei dieser Veranstaltung viel Spaß miteinander, teilten Erfahrungen und spürten den starken Zusammenhalt innerhalb der großen Familie von UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN auch über die Landesgrenzen hinweg.

Auf dem Schulhof sind die Kinder immer in Bewegung.

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El Salvador

Unsere Schulen sind spitze

Unsere Kinder sind richtige Leseratten.

Oskar genießt als Bäcker seine Selbständigkeit.

Einen besonderen Grund zum Feiern gab es für Lehrer und Schüler unserer Bildungseinrichtungen. In einem Vergleich aller 23 Schulen im Distrikt Santa Ana landete unsere Grundschule auf einem ausgezeichneten zweiten Platz. Das spricht für die hervorragenden Kompetenzen unserer Lehrerinnen und Lehrer, die Garanten sind für eine hohe Qualität unserer Ausbildung sowohl in unserer Vorschule als auch der Grund- und Mittelschule. Das zeigt aber auch den pädagogischen Wert von Lernspielen, die im vorletzten Jahr angeschafft wurden. Unsere Kinder jedenfalls haben sich zu richtigen „Leseratten“ entwickelt und inzwischen sogar einen Buchclub gegründet. Mit dem „Edúcame“-Programm soll die Schulzeit verkürzt werden. Das Programm wurde 2008 vom Erziehungsministerium aufgelegt. Bei unseren Schülern hat es bereits Früchte getragen. Die ersten acht unserer teilnehmenden Jungen und Mädchen lernten die Inhalte der Klassen sieben, acht und neun in nur einem Jahr und waren sehr stolz auf ihre Leistungen. Dank des „Edúcame“-Programms schlossen in 2008 insgesamt 15 Schülerinnen und Schüler die Mittelschule ab. Erfreulich ist, dass die höhere Bildung zunehmend an Bedeutung gewinnt. Im Berichtszeitraum lernten insgesamt 40 Schülerinnen und Schüler an höheren Schulen oder waren an Universitäten eingeschrieben. Mit Hilfe unserer Berufsbildungskurse erlernen unsere Schützlinge Fähigkeiten, die sie für ihr späteres Berufsleben benötigen. Oskar beispielsweise hat den Sprung in die Selbständigkeit als Bäcker geschafft und kann nun seinen Traum einer selbstbestimmten und unabhängigen Existenz leben.

So können Sie helfen...

Helfen kann jeder

Socken 3 Paar

€ 4,25 22

Sie sind motiviert und voller Tatendrang und möchten sich gerne für die gute Sache engagieren? Ihrer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Aktionen wie Flohmärkte, Basare, ebay-Auktionen, Tombolas oder Konzerte sind wunderbar geeignet, um Spendengelder zu sammeln. Helfen können Sie uns auch, wenn Sie auf unsere Kinderdörfer aufmerksam machen und weitere Freunde und Förderer für uns gewinnen. Das geht ganz leicht: Verbreiten Sie unsere Broschüren beim Arzt- oder Behördengang oder motivieren Sie Ihren Arbeitgeber, Freunde und Bekannte zu Spenden statt Geschenken. Sie sehen schon: Gemeinsam können wir unserer Phantasie Flügel wachsen lassen. Nehmen Sie Kontakt auf mit Olivia Weiß-Sester unter Telefon 0721–35440–163.


El Salvador

Gesundheit erhalten Unsere medizinische Abteilung besteht aus einer internen und externen Praxis, einer Kinderabteilung, der Physiotherapie und einer zahnärztlichen Abteilung. Die externe Praxis ist an drei Tagen in der Woche geöffnet und bietet Menschen aus der Nachbarschaft eine medizinische Versorgung. In unserer internen Praxis behandelt unser medizinisches Personal größere und kleinere Beschwerden. Zweimal pro Woche schaut eine Kinderärztin vorbei und untersucht die Kleinkinder. Im Rahmen der Erziehung vermitteln wir unseren Kindern die Grundlagen von Sauberkeit und gesunder Ernährung. Hierdurch und mit Hilfe der vom Gesundheitsministerium geförderten Impfungen konnten wir bislang chronische Krankheiten und Epidemien verhindern.

Therapeutische Begleitung und Hilfestellung Die meisten unserer Kinder entstammen ärmsten Verhältnissen. Gewalt innerhalb der Familie oder sexuelle Übergriffe haben das Vertrauen der Kinder in Erwachsene oft schwer beschädigt. Unsere Psychologen und Sozialarbeiter nehmen sich dieser Kinder an und erzielen durch ihre Therapieangebote große Erfolge. Bei Josselyn beispielsweise, einem achtjährigen Mädchen, hat sich durch das NEURONET-Programm die Sprachfähigkeit und Motorik innerhalb weniger Monate entscheidend verbessert. Eine Herausforderung für die Sozialarbeiter ist es bis heute, offizielle Dokumente wie Geburtsurkunden für unsere Kinder zu beschaffen.

Hygiene spielt im Kinderdorf eine große Rolle.

Die ersten Freiwilligen helfen in El Salvador Lange Zeit verfügte unsere Kinderdorf über keinerlei Räumlichkeiten für Freiwillige. Das hat sich 2007 geändert und wir durften drei freiwillige Helfer – die Neuseeländerin Cassandra, die Amerikanerin Kara und ihren Landsmann Jay – bei uns willkommen heißen. Für die Heimleitung, die Mitarbeiter und vor allem unsere Kinder ist dies eine enorme Bereicherung.

Wie viele unserer Kinder erhält Josselyn therapeutische Hilfe.

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El Salvador

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El Salvador

Damaris Yamileth

von Furcht zu tiefer Liebe Als Damaris Yamileth 10 Jahre alt war, starb ihre Mutter an einem Herzinfarkt. Weil sie ihren Vater niemals kennengelernt hatte, lebte sie drei Jahre bei ihrer Großmutter. Im Januar 2000 kam sie zu UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN. Dort kannte sie niemanden. Ihr erster Impuls war es wegzulaufen. Da sie sich am Anfang bei uns nicht so recht wohl fühlte, verging die Zeit für sie zunächst sehr langsam. Doch bevor sie sich versah, leistete sie ihr erstes Jahr Familiendienst und fühlte sich schon längst heimisch. „Mir wurde eine Familie geschenkt voller Liebe, wo jedes Kind seine Träume leben kann. Dort fand ich viele Menschen mit großen Herzen“, so die heute 22-Jährige. Im Babyhaus arbeitete die junge Frau mit ihren jüngeren Geschwistern. Sie kleidete die Kleinkinder an, badete sie, half ihnen, sich zu kämmen und fütterte die Kleinsten. Im Umgang mit ihnen lernte sie, was es heißt, Geduld zu haben und Hingabe zu entwickeln. Während dieses wichtigen Jahres entdeckte Damaris Yamileth ihren eigenen Wert. Sie merkte, dass die Kinder sie brauchen und die junge Frau stellte sich dieser Verantwortung und kümmerte sich liebevoll um ihre Schützlinge. Damaris Yamileth arbeitete als Assistentin des Hausdirektors. Tag für Tag bemerkte sie, dass ihre Träume Realität wurden. „Ich bin Padre Wasson sehr dankbar und auch wenn er nicht mehr unter uns weilt, lebt er doch in meinem Herzen weiter, weil er derjenige ist, der unsere große liebevolle Gemeinschaft gegründet hat“, schildert die junge Frau ihre Gefühle heute. „Wissen Sie, wer uns diese Träume ermöglicht?“, fragt Damaris Yamileth. „All jene großherzigen Menschen, deren Herzen voller Liebe sind, ermöglichen uns „Pequeños“ unsere Träume. Hierfür möchte ich mich, auch im Namen meiner Brüder und Schwestern, bedanken.“

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Honduras

Unsere Einrichtungen: ORT

EINRICHTUNG

La Venta

Rancho Santa Fe Kinderdorf Grund- und Mittelschule Lehrwerkstätten Krankenstation Casa Eva Seniorenwohngruppe Casa Pasionista AIDS-Hospiz

Tegucigalpa

Casa de los Angeles Behindertenheim Pasos Pequeñitos Kindertagesstätte Schüler- und Studentenwohnheime

Das Kinderdorf in Zahlen: -Kinder insgesamt

547

-davon Jungen

282

-davon Mädchen

265

-Grundschüler

144

-Weiterführende Schule oder Berufsausbildung

26

182

-Oberschüler

86

-Studenten

22

-Lehrkräfte

42

-Betreuer

50


Unsere fast 550 Kinder leben in einem geschützten Umfeld in liebevoller Atmosphäre. Durch eine fundierte Ausbildung geben wir ihnen gute Startchancen mit auf den Weg in ein eigenständiges Leben. Unsere Schulen sind in Honduras bekannt für ihr hohes Niveau. Als eine der ersten Schulen im Land haben wir im letzten Jahr den von der Regierung neu aufgestellten Lehrplan eingesetzt und erweitert. So bieten wir neben den Pflichtfächern auch Englisch- und Computerunterricht an. Während rund 50 Prozent der honduranischen Kinder die öffentlichen Schulen ohne Abschluss verlassen, fördern wir jedes unserer Kinder im eigenen Kindergarten und unserer Grund- und Mittelschule. Diejenigen mit Konzentrations- und Lernschwierigkeiten erhalten gezielt Hilfe. 34 Schüler haben in den vergangenen beiden Jahren die Mittelschule und 92 die Oberschule abgeschlossen. 23 unserer jungen Erwachsenen studieren. Santiago ist einer davon. Dank deutscher Spendengelder konnte er ein Studium an einer international anerkannten technischen Hochschule beginnen.

Honduras

Gute Bildung ist Pflicht

Nach Abschluss der neunten Klasse, der Oberschule oder des Studiums leisten unsere jungen Erwachsenen Familiendienst. Während dieser Zeit arbeiten sie in unterschiedlichen Bereichen im Kinderdorf. Der soziale Dienst ist auch eine Orientierungsphase. Er wird von unseren Therapeuten begleitet. Wir ergründen die Wünsche der Heranwachsenden und können dadurch gezielte Vorschläge für die Zukunft erarbeiten. Einige unserer Schützlinge entscheiden sich für eine höhere Schulbildung, andere für eine Ausbildung. In eigenen Lehrwerkstätten erlernen sie die Grundlagen ihres späteren Berufs als Landwirt, Zimmermann, Elektriker, Schweißer, Schuhmacher, Schneider, Näher, Keramiker, Bäcker oder Kosmetiker.

Berufliche Fertigkeiten eröffnen unseren Kindern eine Zukunft.

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Honduras

Viele Einrichtungsgegenstände unseres Kinderdorfs wurden von den Berufsschülern gefertigt. In Praktika in honduranischen Betrieben sammeln die Jugendlichen Berufserfahrung. 151 Auszubildende schlossen in den letzten beiden Jahren ihre Lehre mit einem national anerkannten Zertifikat ab. Für diejenigen, die sich selbständig machen wollen, bietet UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN seit dem letzten Jahr Mikrokredite als Starthilfe an.

Unsere Landwirtschaft lindert die Preissteigerungen Die Kinder helfen im Stall und bei der Landwirtschaft mit.

Alle Bewohner unseres Kinderdorfs müssen mit Kleidung und Nahrung versorgt werden. Unsere eigene Landwirtschaft hilft uns dabei, die steigenden Lebensmittelpreise in Honduras abzufedern. Mehr als 220 Kinder nahmen im letzten Jahr an unserem landwirtschaftlichen Programm teil, säten, jäteten Unkraut, ernteten und versorgten das Vieh. Dankbar sind wir für unsere drei neuen Hühnerställe für Küken. Das Geflügel erweitert unseren Speiseplan beträchtlich. Durch ein von privaten Unternehmen initiiertes Programm konnten wir unser landwirtschaftliches Einkommen in 2007 vervierfachen. Zu diesem Erfolg beigetragen hat auch das von der Familie Briones eingerichtete Agrarprogramm. Da große Teile der Bevölkerung Hunger leiden, verteilen wir seit zwei Jahren Lebensmittel an bedürftige Nachbargemeinden. Durch diesen Akt der Nächstenliebe festigen wir die religiöse Erziehung der Kinder und verdeutlichen ihnen die Bedeutung des Teilens mit hungrigen Menschen.

Unsere besonderen Einrichtungen: Seniorenheim, Behindertenhaus, Tagesstätte In „Casa de los Angeles“ erhalten die Kinder individuelle therapeutische Förderung durch Teresa Linder .

Viel Spaß haben Kinder und „Tias“ in „Pasos Pequeñitos“.

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Auf der „Rancho Santa Fe“ wurde vor einigen Jahren das Seniorenheim „Casa Eva“ eingerichtet. Heute leben dort acht pflegebedürftige Senioren. Unsere Kinder genießen den Umgang mit „ihren“ Großeltern und die Greise haben immer Zeit und ein offenes Ohr. Über einige neue Möbel und eine Mikrowelle freuten sich die Großeltern im letzten Jahr ganz besonders. In der Hauptstadt Tegucigalpa befinden sich unser Behindertenhaus „Casa de los Angeles“ und unsere Kindertagesstätte „Pasos Pequeñitos“. Im Behindertenhaus leben 13 Kinder im Alter zwischen drei und 24 Jahren. Da sie oft mehrfach behindert sind, müssen sie rund um die Uhr betreut werden. Unsere Therapeuten, Betreuer und Freiwilligen, darunter die Deutschen Katrin Jäschke und Teresa Lindner, kümmerten sich liebevoll um die Kinder und förderten ihre körperliche und geistige Entwicklung durch zahlreiche Therapien. Bei allen Kindern sind die Erfolge sichtbar. Die Kindertagesstätte befindet sich erst seit 2008 unter dem Dach von UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN. Alleinerziehende Mütter geben ihre Kinder bei uns in Tagespflege. Dadurch können sie arbeiten gehen und ihren Lebensunterhalt verdienen. Viele der 19 Kinder, die zu uns kommen, sind unterernährt. In der Tagesstätte erhalten sie eine regelmäßige, ausgewogene und gesunde Ernährung.


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Unsere Klinik – eine wichtige Einrichtung für Kinderdorf und Bevölkerung Damit unsere Kinder möglichst gesund bleiben, betreiben wir eine interne Klinik. Zusätzlich bieten wir kranken Menschen aus den Nachbargemeinden in einer externen Klinik medizinische Versorgung. Zu unseren Einrichtungen gehören eine Zahnarztpraxis, Labore, eine Apotheke und ein Operationssaal. Im letzten Jahr haben wir mit dem Bau eines Lagerhauses und eines Röntgenlabors begonnen. In der externen Klinik wurden das Dach repariert und Fenster eingebaut. Unsere Zahnarztpraxis erhielt einen neuen Untersuchungsstuhl. Das medizinische Personal, darunter die Familie Förch, die inzwischen nach Deutschland zurückgekehrt ist, behandelt monatlich rund 160 unserer Kinder und mehr als 600 Kranke aus der Nachbarschaft. In 2008 führte Christiane Hensel umfassende Augenuntersuchungen bei unseren Kindern, Mitarbeitern und Nachbarn durch. Mehr als 50 Kinder erhielten eine Brille. Der elfjährige Luis haderte zunächst mit seiner Sehhilfe, trägt die Brille inzwischen aber mit Stolz. Die Anzahl HIV-infizierter Menschen in Honduras hat in den letzten Jahren zugenommen. In unserem Kinderdorf ist diese traurige Entwicklung sichtbar, denn wir nehmen auch HIV-positive Kinder auf. 24 unserer infizierten und kranken Kinder pendeln täglich zu Untersuchungen in die Hauptstadt. Wir wollen sie gezielt unterstützen. Deshalb haben wir ein spezielles HIV-Hilfsprogramm entwickelt. Eine Krankenschwester und ein Freiwilliger kümmern sich intensiv um die Kinder und Jugendlichen. Teil des Programms sind Selbsthilfegruppen, in denen sich die Kinder austauschen und mehr über ihre Krankheit und den Umgang mit ihr erfahren. Ein schöner Erfolg war das vom österreichischen Freiwilligen Michael Krebs initiierte Fotoprojekt. Die von den infizierten Kindern aufgenommenen Bilder wurden bereits in der Nationalgalerie in Tegucigalpa gezeigt. Seit letztem September ist die Schau als Wanderausstellung in Deutschland unterwegs.

HIV

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, € 51

Honduras

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Dr. Gerhard Förch bei der Untersuchung eines Jugendlichen.

Während des Fotoprojektes entstanden viele atmosphärische Bilder.

Unser Spendentelefon können Sie gebührenfrei unter 0800-6003303 erreichen.

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30


Honduras

Merlin

schließt als erstes ehemaliges Heimkind sein Medizinstudium ab Ein bestandenes Examen ist immer etwas Besonderes, vor allem dann, wenn ein ehemaliger Schützling als erstes Heimkind in der Geschichte des honduranischen Kinderdorfs sein Medizinstudium abschließt. Mit viel Fleiß und Zielstrebigkeit hat Merlin auf sein Examen hingearbeitet. In feierlichem Rahmen legte er im Februar 2009 seinen hippokratischen Eid ab und erhielt sein Diplom. Merlins Ausbildungsweg ist aber noch nicht zu Ende. Der 30-Jährige möchte sich fachlich auf Chirurgie spezialisieren. Anders als die meisten Kinder bei UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN, war Merlin, als er zu uns kam, kein Waisenkind. Beide Eltern waren noch am Leben. Die Mutter hatte ihn und seine Geschwister verlassen. Der Vater litt an Parkinson, fand deshalb keine Arbeitsstelle und konnte seine Familie nicht ausreichend ernähren. Aus diesem Grund kam Merlin mit seinen Geschwistern auf die „Rancho Santa Fe“. Seit Beginn seines Medizinstudiums in Tegucigalpa wohnte er mit seinen Brüdern und seinem Vater in einem Haus im Ortsteil Cerro Grande. Für die Zukunft hat sich Merlin viel vorgenommen: Er möchte sich in den erlauchten Kreis der Nobelpreisträger einreihen. Den renommierten Preis möchte er allerdings nicht als Mediziner oder Friedensbotschafter entgegennehmen, sondern als Schriftsteller. „Es geht nicht darum, das Ziel wirklich zu erreichen, sondern es vor Augen zu haben und mit jedem Tag und jedem Augenblick darauf zuzugehen. Wenn man abends ins Bett geht, sollte man auf das, was man getan hat, zurückblicken können und sehen, inwieweit man dem Ziel näher gekommen ist. Und bevor man einschläft, sollte man sich überlegen, welche Schritte die nächsten sein können auf dem Weg zu diesem Ziel,“ beschreibt Merlin seine Motivation.

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Haiti

Unsere Einrichtungen: ORT

EINRICHTUNG

Kenscoff

St. Helene Kinderdorf Grund- und Mittelschule Krankenstation

St. Damien Großraum Port-au-Prince Kinderkrankenhaus Kay St. Germaine Rehabilitations- und Physiotherapiezentrum St. Francois de Tabarre (im Bau) Studien- und Berufsbildungszentrum Nachbarschaftsprogramm St. Lukas Schulen Schulspeisung Krankenstation Beerdigungen

Das Kinderdorf in Zahlen: -Kinder insgesamt

597

-davon Jungen

320

-davon Mädchen

277

-Grundschüler

200

-Weiterführende Schule oder Berufsausbildung -Oberschüler

32

80 161

-Studenten

14

-Lehrkräfte

46

-Betreuer

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Haiti Haiti – Ein Land der Kinder Haiti ist eines der ärmsten Länder der Welt. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung sind arbeitslos. Fast jeder Zweite ist unter 14 Jahren. Damit ist Haiti ein Land voller Kinder. Viele von ihnen wachsen aber ohne die Chance auf ein würdiges Leben heran. Die Not und Armut der Bevölkerung wurde während der letzten beiden Jahre durch Naturkatastrophen wie die Wirbelstürme Hanna und Ike noch weiter verstärkt. Gemäß dem Grundsatz unseres verehrten Gründervaters, Padre William B. Wasson, hat UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN in Haiti die Not leidende Bevölkerung mit Nahrungsmitteln, Kleidung und durch medizinische Versorgung unterstützt. Diese Hilfeleistung im Wert von mehreren hunderttausend Euro brachte unserer Organisation viele Sympathien ein.

Fast jeder Zweite in Haiti ist unter 14 Jahre alt.

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Haiti

Geschätzt wird unser Engagement in der Bevölkerung auch deshalb, weil wir mit unseren Einrichtungen einen positiven Beitrag zur Entwicklung des Landes leisten und vielen Landeskindern eine hoffnungsvolle Zukunft schenken. In unserem Kinderdorf „St. Helene“ leben fast 600 Kinder und Jugendliche. Die Kleinsten besuchen die Vorschule und unsere älteren Kinder lernen in unserer Grund- und Mittelschule. Im Jahr 2008 schlossen zehn Schülerinnen und Schüler die Mittelschule ab, 14 Kinder wechselten vom Kindergarten auf die Grundschule und 14 junge Erwachsene studierten an der Universität. Neben unseren eigenen Kindern besuchen täglich mehr als 200 externe Schülerinnen und Schüler unseren Unterricht. Da die Kinder wissen, dass Schulbildung den Weg aus der Armut weist, lernen alle Kinder mit Eifer und Freude. Für die Ärmsten der Armen hat unser Nationaldirektor in Haiti, Pater Richard Frechette, inzwischen 16 Slumschulen eingerichtet. Auch diese Schüler freuen sich auf den Unterricht. Eine positive Auswirkung der Slumschulen ist, dass die Kinder und Jugendlichen von Bandenbildung und Kriminalität ferngehalten werden. Einmalig in Haiti sind unser Kinderkrankenhaus „St. Damien de Chateaublond“ und das neu errichtete „Rehabilitations- und Physiotherapiezentrum „Kay St. Germaine“. Für das unzureichende Gesundheitswesen des Landes sind diese Einrichtungen ein wahrer Segen.

Unterricht in den Schulen des Kinderdorfs.

Mit einfachster Ausstattung wird in den Slumschulen unterrichtet.

So können Sie helfen...

Leider kann unser Kinderhilfswerk aufgrund begrenzter Finanzmittel nicht überall dort helfen, wo Hilfe benötigt wird. Da die Armut in Haiti unvorstellbar groß ist, können wir nicht alle Kinder, die auf unserer Warteliste stehen, sofort aufnehmen. Wir helfen aber dennoch so gut wir können.

Gutes tun – über das eigene Leben hinaus Nachhaltigkeit ist eines der Schlagworte unserer Zeit – auch im eigenen Leben und Wirken. Mit einer Zustiftung helfen Sie unseren Waisenkindern auf Dauer. Während der Grundstock Ihres gestifteten Kapitals in der Stiftung verbleibt, kommt der Zinserlös unseren Kindern zugute. So helfen Sie Generationen von Waisenkindern. Informationen zur UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN Stiftung senden wir Ihnen gerne zu - ein Brief oder Telefonat mit Arne Vollstedt, Telefon: 0721–35440–164, genügt. Bitte beachten Sie unser Sonderkonto Nr. 387 1000 100 für Zuwendungen an unsere Stiftung, Steyler Bank, BLZ 386 215 00.

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Haiti

Die Qualität der Bildung bestimmt die Chancen auf dem Arbeitsmarkt Unsere Heimleitung und all die zahlreichen Mitarbeiter und Helfer vor Ort arbeiten kontinuierlich daran, die Qualität der Bildung weiter zu verbessern. Seit 2007 gehören Französisch- und Englischunterricht zum Lehrplan. Da die meisten unserer Kinder sich in ihrer Muttersprache, dem Kreolisch, verständigen, im späteren Berufsleben aber französisch gesprochen wird, erhöhen wir durch diese Maßnahme die Chancen unserer Schützlinge auf dem Arbeitsmarkt. Dem gleichen Zweck dienen unsere Berufsorientierungskurse. Unser Sommer-Praktikanten-Programm beispielsweise erfreut sich inzwischen bei unseren Jugendlichen großer Beliebtheit und wird auch von haitianischen Betrieben und Organisationen geschätzt. In 2007 nahmen insgesamt 104 junge Erwachsene am Berufsorientierungsprogramm teil. In Krankenhäusern, Telefongesellschaften, Radiosendern, Mechanikerwerkstätten oder Zimmereibetrieben durften die Jugendlichen Berufsluft schnuppern und sich im Berufsalltag bewähren. Chelia Gabriel hat während ihrer Praktika bei der Chilenischen Botschaft in Haiti und bei „Ärzten ohne Grenzen“ viel Lob für ihren Fleiβ erhalten. Sie studiert heute Finanzwesen in Guatelama. Ein schöner Erfolg, der stellvertretend für viele junge Menschen steht, die sich mit unserer Hilfe eine Zukunft erarbeiten. Wir sind zuversichtlich, dass sich unsere Schützlinge mit Unterstützung unserer vielen Förderer, darunter die Vereine „Herzenssache“ und „Sternstunden“ und mit Gottes Hilfe zu nützlichen und engagierten Bürgerinnen und Bürgern entwickeln, die die Entwicklung ihres Landes vorantreiben und der Armut beherzt entgegentreten.

So können Sie helfen...

Jedes Kind braucht einen Paten Paten sind ganz besondere Bezugspersonen für Kinder. Das gilt natürlich in besonderer Weise für Waisenkinder, die niemanden auf der Welt mehr haben, für den sie den Mittelpunkt darstellen. Wenn Sie einem Mädchen oder Jungen ganz persönlich helfen möchten, sollten Sie Pate werden. Sie stehen mit Ihrem Patenkind in Briefkontakt und wenn Sie möchten, dürfen Sie es auch gerne besuchen. Für die Kinder im Heim sind solche Besuche oft ein Höhepunkt im Jahr. Der monatliche Patenbeitrag liegt bei €28,00. Mit diesem Geld helfen sie, Ihr Patenkind zu versorgen und seine Zukunft abzusichern. Gerne schicken wir Ihnen einen unverbindlichen Patenvorschlag zu. Melden Sie sich bei Andrea Broscheit unter Telefon: 0721–35440–138.

Computerkenntnisse sind wichtig für die Kinder.

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Haiti

Pater Richard hilft den Ärmsten der Armen – Das „St. Lukas Nachbarschaftsprogramm“ Das „St. Lukas Nachbarschaftsprogramm“ verfolgt drei Schwerpunkte: Bildung für Slumkinder, würdige Beerdigungen für Verstorbene und die Versorgung der Slums mit Nahrungsmitteln und sauberem Wasser. Täglich werden knapp 80.000 Liter durch Tanklastwagen angeliefert. Mehr als 2.500 Familien haben dadurch Zugang zu sauberem Wasser. Knapp 90 Prozent der Haitianer können weder schreiben noch lesen. Ihnen fehlt das Notwendigste. Schulgeld oder eine Schuluniform können sie sich nicht leisten. Dem Teufelskreis der Armut können Kinder aber nur durch Bildung entgehen. Aus diesem Grund haben Pater Richard Frechette und einige ehemalige Heimkinder im Laufe der letzten Jahre in den Slums der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince insgesamt 16 Slumschulen eingerichtet. In Cité Soleil erhalten die Kinder Unterricht, bekommen eine warme Mahlzeit und werden medizinisch versorgt. Um nicht vertrieben zu werden, haben UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN in Haiti im letzten Jahr das Gelände, auf dem die Slumschule „St. Martin de Porres“ steht, gekauft. Für Schüler und Lehrer bedeutet dies ein weiteres Stück Sicherheit. Da wir unsere Kinder optimal fördern möchten, stellen wir inzwischen nur noch zertifizierte Lehrkräfte ein. Dadurch hat sich der Prozentsatz der Schüler, die ihren Grund- und Volksschulabschluss erreichten, von 65 auf 85 Prozent erhöht. Vom St. Lukas Nachbarschaftsprogramm profitieren inzwischen mehr als 4.500 haitianische Kinder und Jugendliche. In den kommenden Jahren sollen die Angebote weiter ausgebaut werden, beispielsweise durch Anschaffung von Computern für die Slumschulen. Die Armut in Haiti fordert täglich viele Menschenleben. Viele sterben namenlos, werden in Massengräbern verscharrt oder einfach auf den Straßen liegengelassen. Pater Richard holt mit seinen Helfern jeden Donnerstag zwischen 150 und 200 Leichen – Kinder und Erwachsene – aus der Leichenhalle ab und beerdigt die Toten würdevoll. So traurig die Situation auch ist: Diejenigen, die die Särge herstellen oder die Gräber ausheben, verdienen durch diese Arbeit den Lebensunterhalt für ihre Familie.

Vielen Haitianern bleibt ein würdevolles, christliches Begräbnis versagt.

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Haiti Der Höhepunkt des Jahres – Die Eröffnung von Kay St. Germaine in Tabarre Mit der feierlichen Eröffnung des Rehabilitationsund Physiotherapiezentrums „Kay St. Germaine“ im letzten Dezember in Tabarre ist ein weiterer Meilenstein geschafft. „Nos Petits Frères et Soeurs“ betreibt nun die drei wichtigsten Einrichtungen für behinderte Kinder in Haiti: Kay Christine in Kenscoff, Kay Eliane in Pétionville und den Neubau Kay St. Germaine in Tabarre. Zur offiziellen Eröffnung waren Hollywood-Größen wie der James Bond Drehbuchautor Paul Haggis und die Schauspieler Madeline Stowe, Josh Brolin und Diane Lane angereist. Auch der frühere amerikanische Senator und Präsidentschaftskandidat John Edwards war der Einladung gefolgt, um die Bedeutung des Ereignisses hervorzuheben. Sogar Papst Benedikt XVI und Startenor Andrea Bocelli hatten Grußbotschaften gesandt.

Bei der Eröffnung des Reha- und Physiotherapiezentrums war viel Presse vor Ort.

Die Inbetriebnahme des Gebäudes wurde mit einem großen Fest gefeiert. Stars an diesem Tag waren allerdings die behinderten Kinder. Mit Gesang und Tanz unterhielten sie die Gäste und zeigten, was in ihnen steckt. Viele Eltern, die ebenfalls der Feier beiwohnten, waren erstmals in ihrem Leben stolz auf ihre Kinder. Das Tageszentrum für Familien mit behinderten Kindern wurde nach neuesten medizinischen Standards errichtet. Das 2.300 m2 umfassende Gebäude besitzt neben behindertengerechten Therapie- und Klassenräumen auch ein RehabilitationsSchwimmbad. Besonderer Dank gilt neben vielen anderen Helfern dem deutschen Freiwilligen Knut Herdemerten, der beim Neubau als Bauleiter seine Fachkenntnisse einbrachte. Erfreulich ist, dass durch unsere Behinderteneinrichtungen langsam ein Wandel im Denken der Eltern stattfindet. Während behinderte Kinder früher oft als Bürde empfunden wurden, nehmen nun immer mehr Eltern unsere Angebote wahr. Durch die gezielte Betreuung, Förderung und Therapie entwickeln die Kinder Fähigkeiten, die selbst ihre Eltern in Erstaunen setzen.

Die Kinder genießen das Bad inmitten der Therapiebälle.

Die Therapeutin nimmt sich viel Zeit für ihre kleinen Patienten.

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Haiti 38

Krankenhaus in Haiti


Haiti

„St. Damien“ - Ein Krankenhaus mit ausgezeichnetem Ruf Für viele Haitianer ist unser Kinderkrankenhaus „St. Damien de Chateaublond“ die einzige Anlaufstelle im Krankheitsfall. Für die Kosten der Behandlung bezahlen die Patienten nur einen symbolischen Beitrag. Auch die Ärmsten werden nicht abgewiesen und erhalten eine kostenlose Behandlung. Die Klinikmitarbeiter wollen durch dieses in Haiti einmalige Angebot den Kreislauf von Armut und Krankheit durchbrechen. Täglich behandelt das Ärzte- und Schwesternteam rund 120 stationäre und 60-100 ambulante Patienten. Damit diese Angebote aufrecht erhalten und noch weiter ausgebaut werden können, muss das Budget des Krankenhauses in den kommenden Jahren um 40 Prozent angehoben werden. Für das Förderbüro in Deutschland und seine Mitarbeiter stellt dies eine große Herausforderung dar. Gemeinsam mit den amerikanischen und europäischen Kolleginnen und Kollegen werden die Spendensammler ihre Aktivitäten noch einmal verstärken, um den Betrieb des Krankenhauses zu sichern.

St. Damien ist oft die einzige Anlaufstelle für kranke Kinder in Haiti.

„St. Damien de Chateaublond“ ist seit 2006 in Port-au-Prince beheimatet und damit noch näher bei den besonders Armen. In unmittelbarer Nähe befinden sich die ärmsten Stadtviertel, die Slums. Derzeit sind 120 von 240 Betten belegt. Die Klinik bietet einen ambulanten Dienst mit Notfallstation und besitzt eine allgemeine Chirurgie und Pädiatrie mit Intensivpflegestation sowie Spezialstationen für Onkologie, Tuberkulose und AIDS-Kranke. Als Glücksfall beim Umzug hatte sich das deutsche Ehepaar Kahmen erwiesen. Sie halfen beim Neuaufbau der Apotheke und Einrichten des Computernetzwerkes tatkräftig mit. Ein weiterer Freiwilliger, David Lang, unterstützte im Finanzbereich. Da kleine Patienten oft wochenlang stationär aufgenommen werden müssen, wurde auch im neuen Krankenhaus ein Klassenzimmer eingerichtet. Hier können die Kinder lernen und spielen. Oftmals herrscht dort eine fröhliche und ausgelassene Atmosphäre, vor allem beim Singen, Geschichtenerzählen oder wenn der Clown vorbeischaut.

Nicht nur als Priester leistet Pater Richard Beistand, sondern auch als Arzt.

Fortschritte hat im Berichtszeitraum das HIV-Programm gemacht. Mehr als 98 Prozent unserer neuen Kinder wurden auf HIV untersucht. Dem Ärzteteam gelang es mit viel Überredungskunst, 75 Prozent der Eltern HIV-infizierter Kinder von der Bedeutung der Selbsthilfegruppen zu überzeugen. In „St. Damien de Chateaublond“ werden rund 90 HIV-infizierte Kinder behandelt. Erschreckend ist, dass monatlich drei neu erkrankte Kinder hinzu kommen. Das zeigt uns, dass die Bevölkerung künftig noch besser aufgeklärt werden muss. Grosser Dank gebührt der spanischen Regierung, die unserer Klinik € 80.000 für Hilfeleistungen an die Familien von HIV-infizierten Kindern zur Verfügung stellte.

Im Krankenhaus-Klassenzimmer herrscht oft eine fröhliche Stimmung.

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Direkt und trans

MyGoodShop m

Seit November 2008 können Interessierte und Spender ganz direkt und transparent helfen. In MyGoodShop (www.MyGoodShop.org) stellen wir den konkreten Bedarf dar, den unsere Kinder in Lateinamerika dringend benötigen. Ein freiwilliger Mitarbeiter im Kinderdorf ermittelt, welche Artikel gebraucht werden und stellt die Produkte in das „Online-Spendenkaufhaus“. Im Shop können Sie T-Shirts, Schuhe, Schulbücher oder Medikamente für die Kinder bestellen. Vergleichbar einem Einkauf im Supermarkt legen Sie die einzelnen Artikel einfach in Ihren Warenkorb. Wenn Sie Ihre Bestellung abschicken möchten, klicken Sie auf „jetzt spenden“. Sie können dann wählen, wie Sie Ihre Waren bezahlen möchten. Zur Alternative stehen die Zahlungen per Kreditkarte, durch Bankeinzug oder durch PayPal. Sobald das Geld unserem Konto gutgeschrieben wurde, leiten wir die Summe direkt ins Kinderdorf weiter. Unser freiwilliger Mitarbeiter besorgt die von Ihnen bestellten Artikel vor Ort. Dadurch stärken wir die heimische Wirtschaft und schaffen neue Arbeitsplätze für die Not leidende Bevölkerung. Als Dankeschön und Beleg Ihres Einkaufs erhalten Sie direkt aus dem Kinderdorf einen Dank per E-Mail mit Foto von der gekauften Ware. Das Schöne bei dieser Art des Spendens ist, dass Sie nach jeder erfolgreichen Spende den aktualisierten weiteren Bedarf erkennen können. Haben Sie beispielsweise einen der 50 benötigten T-Shirts gespendet, aktualisiert sich direkt nach Ihrer Spende der Bedarf auf 49. Sind alle 50 T-Shirts gespendet, erscheint die Meldung „Bedarf gedeckt“ und es werden Ihnen Alternativen wie Schuhe, Hosen oder Wolldecken vorgeschlagen. Jede Spende ist zweckgebunden. Diese Übersichtlichkeit und Klarheit sucht ihresgleichen. Das bestätigte uns auch einer unserer Spender, Lars Becker aus Stuttgart. „Transparenter kann niemand spenden.“ Auch andere Online-Spender wie Eva Müller de Ahna zeigen sich begeistert: „Herzlichsten Glückwunsch! Was Ihr hier kreiert habt, ist einfach sensationell! So etwas gab es noch nie. Einfach toll! Ich bin total begeistert und habe schon eingekauft.“

1 Ferkel zur Aufzucht

€ 35,00

Lara Joy Körner, Schirmherrin von MyGoodShop.

Die Schauspielerin L. J. Körner mit Kindern in Honduras bei der Feldarbeit.

Schauen Sie doch einfach einmal herein. Wir freuen uns auf Ihren „Einkauf“! 40


sparent spenden:

macht’s mÜglich

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Haiti

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Haiti

Wilfrid

hilft als Priester Wilfrid und sein älterer Bruder Jean Robert kamen im Jahr 1989 ins haitianische Kinderdorf. Zuvor waren sie in einem anderen Waisenhaus untergebracht. Wilfrid war acht Jahre alt, besaß wenig Selbstvertrauen und stand im Schatten seines großen Bruders. Schnell gewöhnte er sich im Kinderdorf ein und schloss Freundschaften. Er entwickelte sich zu einem guten Schüler. Während des letzten Schuljahres lebte er mit anderen Schülern in Pétionville. Im Jahr 2001 beendete Wilfrid seine Schulausbildung und kehrte für sein soziales Jahr nach St. Helene zurück. Er war verantwortlich für die Einkäufe des Kinderdorfs und damit für das Budget. Seine freie Zeit widmete der junge Mann seinen kleineren Geschwistern, die beim Spielen und Singen viel Freude hatten. Während dieser Zeit dachte Wilfrid darüber nach, wie sein großes Vorbild, Pater Richard Frechette, Priester zu werden. Er begann, Pater Richard bei seiner Arbeit zu unterstützen. Dieser förderte seine Berufung und übertrug ihm schnell die Verantwortung für eine der Slumschulen. Vor drei Jahren bat Wilfrid darum, in den Orden der Salesianer in Pétionville aufgenommen zu werden. Im letzten Sommer legte er ein vorläufiges Gelübde ab. Nicht lange nachdem er das Priesterseminar besuchte, fand er seine Mutter. Wilfrid hatte geglaubt, sie sei tot. Beide freuten sich sehr, sich nach so vielen Jahren wiedergefunden zu haben. Wilfrid war aber betrübt, dass seine Mutter in schrecklicher Armut lebte. Heute verbringt er so manches Wochenende mit ihr und lernt sie dabei neu kennen. Er hilft seiner Mutter nach Kräften. Während der ersten zwei Jahre im Priesterseminar arbeitete Wilfrid weiter mit den Straßenkindern. Im dritten Jahr wurde er in die Dominikanische Republik geschickt. Von den neun Priesteranwärtern, die mit Wilfrid begannen, sind noch vier junge Männer im Orden. Wilfrid ist stolz darauf, einer von ihnen zu sein. Im letzten August legte er in einer beeindruckenden Zeremonie sein erstes Gelübde ab und strahlte wie nie zuvor. Das vierte Jahr seiner Studien verbringt Wilfrid nun wieder in Haiti und freut sich schon auf die künftigen Herausforderungen. 43


Nicaragua Unsere Einrichtungen: ORT

EINRICHTUNG

Insel Ometepe Casa Santiago Kinderdorf Grund- und Mittelschule Lehrwerkstätten Krankenstation Jinotepe

Casa Padre Wasson Neues Kinderdorf

San Jorge/Rivas Casa Asis Babyhaus Büro und Sachspendendepot Managua

Studentenwohngruppe

Das Kinderdorf in Zahlen: -Kinder insgesamt

320

-davon Jungen

141

-davon Mädchen

183

-Grundschüler

168

-Weiterführende Schule oder Berufsausbildung

44

40

-Oberschüler

19

-Studenten

12

-Lehrkräfte

14

-Betreuer

26


Nicaragua

Auf dem Festland entsteht „Casa Padre Wasson“ Da unser Kinderdorf auf der Insel Ometepe einer ständigen Gefahr durch den Vulkan Concepción ausgesetzt ist, beschlossen wir den Neubau eines Kinderdorfs auf dem Festland. Im Dezember 2007 begannen die Bauarbeiten in Jinotepe, nahe Managua, und inzwischen sind in unserem neuen Kinderdorf, dem „Casa Padre Wasson“, vier Häuser fertig gestellt. Jedes Gebäude wird 16 Kinder und zwei Betreuer beherbergen. Darin enthalten sind Ess- und Wohnbereich sowie eine Veranda für Aktivitäten im Freien. In einem zweiten Bauabschnitt werden die anderen Gebäude, die Großküche, ein gemeinsamer Essbereich, Lagerräume und die Schulen entstehen. Letztere werden für 500 Kinder ausgerichtet sein, so dass wir auch Schulkinder aus der Nachbarschaft unterrichten können. Der Bau wird durch ein Team geleitet, dem auch der deutsche Bauingenieur Günther Klatte angehört.

Auf dem Festland entsteht unser neues Kinderdorf „Casa Padre Wasson“.

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Nicaragua

Unsere Kinder „lechzen“ nach Bildung

Bildung ist für unsere Kinder eine Chance für die Zukunft.

Die schulischen Leistungen unserer Kinder haben sich in den letzten beiden Jahren erheblich verbessert. 93 Prozent der Grundschüler und 74 Prozent der Mittelschüler wurden im Kinderdorf „Casa Santiago“ versetzt. Wir unterrichten unsere Mittelschüler bis zur siebten Klasse. Danach besuchen sie bis zum Abschluss eine öffentliche Schule in der Nachbargemeinde. Durch die Kontakte ausserhalb unseres Kinderdorfs können unsere Schützlinge soziale Fähigkeiten entwickeln, die ihnen im späteren Leben zugute kommen, insbesondere wenn sie an weiterführende Schulen nach Managua wechseln. Dort haben wir einige Häuser für die Jugendlichen angemietet. Der Umzug nach Managua symbolisiert den Übergang von der Kindheit ins Jugendalter. 70 Prozent unserer Schülerinnen und 95 Prozent unserer Jungen erreichten in Managua die nächste Klassenstufe. Viele der Jugendlichen nahmen neben ihrem Schulunterricht an Kursen des Roten Kreuzes teil und wurden zu Seminarleitern ausgebildet. Freizeitaktivitäten wie Armbänder flechten, schwimmen, Fußball spielen oder tanzen sorgen für einen schönen Ausgleich der Kinder und Jugendlichen zum anstrengenden Schulalltag.

Sorgen um das Babyhaus „Casa Asis“

Auch Kreativität wird bei unseren Kindern groß geschrieben.

Gesundes Gemüse ist wichtig für eine ausgewogene Ernährung.

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Nach schweren Regenfällen war das Babyhaus „Casa Asis“ im letzten Jahr für drei Wochen von der Außenwelt abgeschnitten, da die Straße weggeschwemmt worden war. Ein Zugang war nur über ein benachbartes Feld möglich. Nach dem Regen kam das Feuer. Durch gleich zwei Brände wurden die elektrischen Leitungen im Gebäude zerstört. Die Schäden konnten aber schnell behoben werden. Die Mehrheit unserer Kleinkinder stammt aus ärmsten Verhältnissen und viele von ihnen wurden Zeugen von Gewalt und sexuellen Übergriffen. Therapeutische Hilfe ist für die positive Entwicklung dieser Kinder lebensnotwendig. 2007 kamen sieben Freiwillige, darunter Physio- und Kunsttherapeuten aus Europa nach Nicaragua. Dem Team gelang es, in einem gemeinsamen Kraftakt Therapieräume, Ausstattung und Materialien zu organisieren und die therapeutische Behandlung aufzubauen. Durch das Engagement der Freiwilligen konnten wir bei vielen Kindern sichtbare Erfolge erzielen. Die Ernährung unserer Babys und Kleinkinder wurde durch den Ausbau der Landwirtschaft verbessert. Die Ernte von Kochbananen, die Eierproduktion und die Schweine- und Kuhzucht reichen aus, um auch unsere Häuser in Managua und auf der Insel Ometepe mit den Produkten zu versorgen. Zusätzlich zur Landwirtschaft auf dem Festland wird auch auf der Insel Obst und Gemüse für den Eigenbedarf angebaut. Tomaten, Yucca, grüner Pfeffer, Limonen, Orangen, Papayas, Bananen, Gurken und Bohnen bereichern den Speiseplan ebenso wie Eier und Fleisch. Überschüsse werden verkauft und tragen zum Einkommen des Kinderdorfs bei. Mit dem neuen Gefrierschrank ist die Vorratshaltung leichter geworden.


€3 Provisorische medizinische Versorgung

6,0

0

Jede Woche besucht ein Arzt des Gesundheitsministeriums unser Kinderdorf auf der Insel. Da wir keinen eigenen Mediziner haben, ist diese Minimalversorgung für unsere Kinder ein Gewinn. Einige freiwillige Schweizer Zahnärzte erstellten für die Kinder ein Behandlungsprogramm für Routineuntersuchungen. Dieses wird inzwischen von Zahnärzten aus Managua weitergeführt. Das Rote Kreuz ist unser Kooperationspartner. Es bietet monatliche HIV-Arbeitsgruppen für die Betreuer und älteren Jugendlichen an. Mit Hilfe einer Kunsttherapeutin haben unsere Kinder die Krankenräume freundlicher gestaltet.

Nicaragua

De sin fe mi ktio tte ns l

Freiwillige initiieren neue Projekte Im Jahr 2008 kamen zu den fünf bereits vorhandenen Freiwilligen weitere neun hinzu. Die deutschen Freiwilligen Teresa Tasch, Birgit Klaiber, Maraike Lühning, Hans Bretschneider, Manh Hung Truong und Friederike Olfs arbeiteten als Ergotherapeutin, Physiotherapeutin, Psychologe, im pädagogischen Bereich oder in den Nachhilfeprogrammen. Mit Workshops zu Hygiene, Handwerksberufen oder Gesundheit haben sie in den letzten Jahren das Leben im Kinderdorf bereichert. Hans Bretschneider initiierte für ehemalige Heimkinder ein eigenes Betreuungsprogramm, andere erteilen Englisch- und Musikunterricht.

So können Sie helfen...

Ergotherapeutin Birgit Klaiber arbeitet mit einem ihrer Schützlinge.

Nächstenliebe schenkt Leben Mit einem Vermächtnis oder Testament können Sie unseren Waisenkindern über Ihr eigenes Leben hinaus helfen. Wie, zeigen wir Ihnen gerne mit dem „persönlichen Testamentsbrief“, den Sie kostenlos bei uns anfordern können. Auf Wunsch vermitteln wir Ihnen gerne einen Kontakt zu einem vertrauenswürdigen Rechtsberater, der Sie umfassend informiert. Sprechen Sie mit Jan Uekermann, Telefon: 0721–35440–160.

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Nicaragua


Nicaragua

Jader

ist das erste Heimkind, das sein Studium abschließt Jader Elias ist das erste Heimkind mit Universitätsabschluss. Am 5. Dezember 2007 erhielt er sein Magisterzeugnis in Diplomatie und Politikwissenschaft und alle im Kinderdorf waren sehr stolz auf ihren großen Bruder. Jader wuchs bei seiner Großmutter auf, nachdem die Eltern ihn verlassen hatten. Im Alter von 15 Jahren kam er ins nicaraguanische Kinderdorf, da seine Großmutter sich aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters nicht mehr um den Jungen kümmern konnte. Am Anfang hatte Jader im Kinderdorf Verhaltensprobleme. Doch durch die Liebe und Fürsorge seiner neuen Familie verbesserte sich sein Benehmen. Nun, zehn Jahre später, sehen wir einen jungen Mann mit viel Verantwortungsgefühl. Seit letztem Jahr ist Jader Hausdirektor auf der Insel Ometepe.

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Dominikanische Republik Unsere Einrichtungen: ORT

EINRICHTUNG

San Pedro de Macoris

Casa Santa Ana Kinderdorf Grundschule Landwirtschaft Krankenstation

Das Kinderdorf in Zahlen: -Kinder insgesamt

172

-davon Jungen

97

-davon Mädchen

75

-Grundschüler

151

-Weiterführende Schule oder Berufsausbildung

50

19

-Oberschüler

1

-Studenten

-

-Lehrkräfte

17

-Betreuer

44


Im Kinderdorf „Casa Santa Ana“ stehen 15 Kinderhäuser, in denen unsere 172 Schützlinge untergebracht sind. Vier weitere Wohnhäuser beherbergen unsere Mitarbeiter. Im Jahr 2007 begannen wir mit dem Bau einer eigenen Krankenstation. Mitte des letzten Jahres wurde sie fertig gestellt. Sie enthält zwei Untersuchungsräume, ein Labor, einen Raum für Physiotherapie, drei Beobachtungsräume, eine Zahnarztpraxis, eine Apotheke, einen Gemeinschaftsraum, Räume für die Krankenschwestern und eine Küche. Unser medizinisches Personal hat die Arbeit aufgenommen und versorgt neben unseren Kindern und Mitarbeitern auch kranke Menschen aus der Nachbarschaft. Unterstützung erhalten sie von Zahnmedizinstudenten der nahe gelegenen Universität, die unsere Kinder einmal wöchentlich untersuchen. Der Bau unseres neuen Verwaltungsgebäudes ist ebenfalls abgeschlossen. Nun stehen 12 Büros und ein Konferenzraum zur Verfügung. Unsere neue Schule erhielt sanitäre Anlagen und direkt neben der Küche wurde eine Wasseraufbereitungsanlage eingebaut. Durch deutsche Spendengelder konnten der Wassertank, die Begrünung des Geländes und die Lagerhalle finanziert werden. Besonders dankbar sind wir dem Verein “Bild hilft - Ein Herz für Kinder“, der uns € 100.000 für unsere neue Schule zur Verfügung gestellt hat. Wir danken auch allen anderen Spenderinnen und Spendern, die wir aus Platzgründen leider nicht alle nennen können.

Gemeinsam lernt es sich besser.

Dominikanische Republik

Viele Baumaßnahmen sind abgeschlossen

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Dominikanische Republik

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Gespannt lauschen die Schüler ihrem Lehrer.

Auch in den Ruhepausen behalten die Betreuer ihre Kinder im Blick.

So können Sie helfen...

Identität ist Voraussetzung für schulisches und berufliches Vorankommen Die dominikanische Regierung erkennt Kinder ohne Papiere nicht an. Einem Gesetz zufolge müssen alle Schulkinder nach der vierten und achten Klasse eine Prüfung ablegen. Das geht nur mit legalen Papieren. 72 unserer Kinder besitzen diese Unterlagen nicht. Unsere Sozialarbeiter beantragten die offiziellen Dokumente und werden sie in Kürze erhalten. Seit letztem Jahr unterrichten wir unsere Kinder und 23 externe Schüler bis zur siebten Klasse in unserer eigenen Schule. Sieben Schüler besuchen die achte Klasse im nahe gelegenen San Pedro de Macoris. Einer unserer Schüler geht zur Oberschule und wird nach seinem Abschluss unser erster Schüler mit höherer Bildung sein. Der Lehrplan folgt den Richtlinien des Erziehungsministeriums. Wir haben ihn allerdings um Englisch-, Französisch- und Computerunterricht erweitert. Dass unsere Schützlinge so unbeschwert aufwachsen und schulische Entwicklungsmöglichkeiten haben, verdanken wir den Sponsoren und Paten. Unsere Abteilung Patenschaften leistet hierfür einen wesentlichen Beitrag. Im letzten Jahr haben die Mitarbeiter eine Kampagne ins Leben gerufen, mit deren Hilfe sie einheimische Paten gewinnen wollen. Der Erfolg gibt ihnen recht: Bereits acht gutherzige Dominikaner beteiligen sich an der Finanzierung für den Bedarf unserer Kinder. Unsere Abteilung Familienservice führte für unsere Kinder und Betreuer einige sehr erfolgreiche Seminare durch. Gelehrt wurde, wie Betreuer mit Aggressionen und körperlicher Gewalt besser umgehen können. Die Kinder lernten mehr über Verantwortung, Disziplin oder Selbstvertrauen. Für das Zusammenleben sind solche Seminare von unschätzbarem Wert. Einigen unserer Kinder hat der Familienservice Kurse und Praktika ermöglicht. Solche Erfahrungen verdeutlichen den Jugendlichen ihre persönlichen Stärken und Wünsche.

Mitarbeit im Kinderdorf Eine ganz besondere Erfahrung können Sie durch die Mitarbeit in einem unserer Kinderdörfer sammeln. Wir suchen laufend qualifizierte Fachkräfte oder Menschen, die sich für den Anderen Dienst im Ausland interessieren und die unsere Kinder vor Ort unterstützen. Wichtig sind gute Spanisch- oder Französischkenntnisse. Weitere Informationen und den Bewerbungsbogen zu unserem Freiwilligen-Programm finden Sie im Internet unter www.HilfeFuerWaisenkinder.de oder rufen Sie unser Team an: Telefon 0721–35440–17.

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Dominikanische Republik

Unsere Landwirtschaft wächst Unsere Landwirtschaft hat sich auf vielen Gebieten ausgeweitet. Wir bauen neue Gemüsesorten wie Bohnen und Auberginen an und können damit unseren Speiseplan erweitern. Leider haben wir durch das Wetter und Schädlinge 2007 einen Teil unserer Ernte eingebüßt. 2008 konnten wir mit Hilfe unseres neuen Bewässerungssystems aber unsere Erträge wieder steigern. Erstmals schlachteten wir eigene Schweine und Kühe im Kinderdorf. Dadurch sparten wir viel Geld, da Fleisch sehr teuer ist. Da unser Personal sehr begrenzt ist, helfen unsere Kinder in der Landwirtschaft kräftig und mit viel Freude mit. „Casa Santa Ana“ beteiligt sich mit 13 anderen dominikanischen Schulen an einem nationalen Umweltprojekt. Ziel ist es, Kinder und Erwachsene für Themen wie Abfallverwertung, Kompostierung, Landschaftsbau und Gemüseanbau zu sensibilisieren. Im Kinderdorf hat das Projekt bereits Gutes bewirkt: Unsere Freiwilligen pflanzten Bäume und Palmen als Schattenspender und Blickfang. Das in einigen Kinderdörfern schon gestartete Agrarprojekt – initiiert von der spanischen Familie Briones– wird 2009 auch in der Dominikanischen Republik gestartet.

In der eigenen Landwirtschaft werden Gemüse und Früchte geerntet.

Nachbarschafts-Hilfsprogramme Unser Kinderdorf liegt rund zehn Kilometer von San Pedro entfernt, inmitten von Zuckerrohrfeldern. In früheren Zeiten hatten die Plantagenbesitzer für ihre Arbeiter kleine Dörfer ohne sanitäre Anlagen und Elektrizität errichtet. Diese Dörfer leben noch heute in bitterer Armut. Die Bewohner sind dankbar, dass sie bei uns als Arbeiter, Betreuerin oder Reinigungskraft ihren Lebensunterhalt verdienen können. Viele ihrer Kinder besuchen unsere Schulen. Im Rahmen der Hilfsprogramme, die von der deutschen Kirsten Henschel-Rolla koordiniert werden, halfen wir einigen Wirbelsturmopfern. Für 20 von ihnen bauten wir in San Pedro de Macoris mit geringem Budget neue Hütten. Maria, unsere Köchin, erhielt ebenfalls eine neue Bleibe, da auch ihr Haus vom Sturm verwüstet worden war. Als das Heim unseres Gärtners Carlito abbrannte, halfen wir ihm und seinen sechs Kindern mit einem bescheidenen Neubau. In einigen Gemeinden errichteten wir sanitäre Anlagen, die die Hygiene verbessern und das Krankheitsrisiko senken. Maria ist froh, wieder ein eigenes Heim zu haben.

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Dominikanische Republik

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Dominikanische Republik

Jaquelin

lernte im Kinderdorf lachen

Jaquelin lebte zusammen mit Familienangehörigen, die sich aber wenig um das Kind kümmerten. Als sie zu uns kam, konnte sie nicht sprechen und fürchtete sich vor zwischenmenschlicher Nähe. Ihren Betreuern gelang es, mit viel Liebe und Geduld, ein Vertrauensverhältnis zu dem Kind aufzubauen. Sie brachten ihr elementare Grundfertigkeiten bei, wie alleine zu essen oder die sanitären Anlagen zu nutzen. Durch therapeutische Hilfe hat Jaquelin im Laufe der Jahre einige Fortschritte erzielt. Die heute 16-Jährige kann Emotionen wie Glück oder Traurigkeit besser zeigen und Nähe zulassen. Inzwischen schmiegt sie sich gerne und oft an ihre Betreuerin und schmust auch mit anderen Kindern. Bis heute kann Jaquelin zwar nicht sprechen, sie versteht aber einige Worte. Nun arbeiten die Therapeuten daran, die körperlichen Fortschritte weiter zu verbessern. Mit einigem Erfolg: Jaquelin, die sich früher für Spiele überhaupt nicht interessierte, liebt es heute, auf einem Therapieball herumzuhüpfen oder ihn wegzurollen. Dass es Jaquelin im Kinderdorf gut geht, zeigt sich daran, dass sie bei uns zu lächeln gelernt hat. Ihr Leben hat sich zum Guten verändert, weil sie bei uns Menschen gefunden hat, die auf sie Acht geben und sie lieben. Sie genießt die Spaziergänge mit den Freiwilligen und den Umgang mit ihren anderen Brüdern und Schwestern.

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Peru Unsere Einrichtungen: ORT

EINRICHTUNG

Lunahuaná Vorläufiges Kinderdorf in gemieteten Räumen Cañete

Ciudadela Santa Rosa de Lima Kinderdorf im Bau

Das Kinderdorf in Zahlen: -Kinder insgesamt

43

-davon Jungen

27

-davon Mädchen

16

-Grundschüler

20

-Weiterführende Schule oder Berufsausbildung -Oberschüler

-

-Studenten

-

-Lehrkräfte

-

-Betreuer

56

15

11


Peru Kinderheim zieht von Cajamarca nach Lunahuaná-Cañete Eine besondere Herausforderung für die peruanischen UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN war im Jahr 2007 der Umzug von Cajamarca ins mehr als 1000 Kilometer entfernt gelegene Lunahuaná-Cañete. Fast alle unsere Betreuer sind mit umgezogen. Das zeigt ihre enge Bindung an unser Kinderhilfswerk. Wir alle waren aber traurig, weil wir sechs Jungen, ein Mädchen und ein Kleinkind bei Familienangehörigen oder in der Obhut von staatlichen Stellen zurücklassen mussten. Die Angehörigen oder Gerichte hatten den Umzug abgelehnt. Unser neues Heim ist eine Übergangslösung. Im Distrikt San Vicente de Cañete haben wir vor einiger Zeit ein Grundstück erworben. Dort soll unser neues Kinderdorf „Ciudadela Santa Rosa de Lima“ entstehen. Der von UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN in Deutschland angestellte Bauingenieur Hussein Ruiz Cubas koordiniert die Baufortschritte. Mit den Bauarbeiten wurde im April 2009 begonnen. In Lunahuaná-Cañete bewohnen wir zur Miete ein ehemaliges Hotel. Es bietet unseren Kindern genügend Raum und auf den Grün- und Spielflächen können sich die Kinder so richtig austoben.

Unsere vorläufige Bleibe ist ein ehemaliges Hotel.

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Peru

Ein Erdbeben im August erschütterte Peru

Das Erdbeben richtete große Zerstörung an.

In provisorischen Klassenzimmern fand Schichtunterricht statt.

Kinder vor dem Schulgebäude.

So können Sie helfen...

Im August 2007 kamen durch ein Erdbeben mehr als 300 Menschen ums Leben, tausende wurden verletzt. Besonders betroffen war die Region um Cañete. Für vier Familien, deren Hütten zerstört wurden, leisteten wir Nachbarschaftshilfe und bauten die zerstörten Häuser neu auf. Auch die öffentliche Schule, die unsere Schulkinder besuchen, war teilweise zerstört. Mit Spendengeldern aus Deutschland konnten wir provisorische Klassenzimmer für die Gemeinden einrichten. Dennoch konnte der Unterricht nur in Schichten stattfinden. Morgens wurden die Grundschüler unterrichtet, nachmittags die Mittelschüler. Trotz dieser Widrigkeiten verbesserte sich die schulische Leistung unserer Kinder. Alle erreichten das Klassenziel und wurden versetzt. In einem schulischen Wettbewerb errangen zwei unserer Schüler den ersten und zweiten Platz in Mathematik. Ein weiterer Schüler belegte den zweiten Platz in einem Kommunikations-Wettbewerb. Während der Ferienzeit boten wir Sommerkurse in Mathematik, Kommunikation, Computer und Kunsthandwerk an, die von den Kindern mit großer Begeisterung aufgenommen wurden. Auch unsere neue Bibliothek erfreut sich großer Beliebtheit und die vier neuen Computer helfen den Kindern bei den Hausaufgaben. Dank deutscher und belgischer Förderer konnten wir ein neues Fahrzeug anschaffen. Damit fahren wir die Kinder zur Schule oder medizinischen Versorgung. Ein spannendes Projekt für unsere Kinder und die Erzieher gleichermaßen ist unsere eigene Zeitung. Zwei Mitarbeiter und sechs Kinder sind im Wechsel zuständig für die Artikel. Erstaunlich ist das literarische Talent unserer Kinder, die mit viel Engagement bei der Sache sind und tolle Artikel schreiben.

Projektbezogene Spende Das Leben in unseren Kinderdörfern ist ständig im Fluss. Wohnhäuser müssen gebaut, Krankenstationen eingerichtet oder Bibliotheken ausgestattet werden. Sie können ganz gezielt helfen. Wenn Ihnen ein bestimmter Bereich unserer Arbeit ganz besonders am Herzen liegt, können Sie eine zweckgebundene Spende vornehmen, einmalig oder dauerhaft. Projekte, für die wir dringend Geld benötigen, teilen wir Ihnen gerne mit. Rufen Sie Ingo Laubenthal unter Telefon 0721–35440–162 an oder besuchen Sie unsere Homepage unter www.HilfeFuerWaisenkinder.de.

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Fortschritte im therapeutischen und medizinischen Bereich Unsere psychologische Abteilung hat ihre Arbeit erst 2007 aufgenommen. Die größte Herausforderung war es, alle Kinder zu untersuchen und in Bezug auf ihre intellektuelle und emotionale Entwicklung einzustufen. Für die Kinder und Betreuer veranstaltete die Abteilung in den letzten beiden Jahren Seminare. Die Kinder lernten Neues über Selbstwertgefühl, Sexualität, Hygiene und Prävention von Missbrauch. Die Seminare für die Betreuer umfassten Persönlichkeitsentwicklung, Lesetechniken oder Führungsstrategien. Jeder unserer Betreuer wurde nach emotionaler Intelligenz, kognitiven Fähigkeiten und seinem Geschick in seiner Arbeit beurteilt. Unsere Babys und Kleinkinder werden seit dem letzten Jahr gezielt von einer Krankenschwester gefördert. Für die Schulkinder haben wir ein monatliches Auszeichnungs-Programm aufgelegt. Kinder, die sich durch hervorragende schulische Leistungen und gutes Benehmen auszeichnen, erhalten einen Preis.

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Kinder bei der Kunsttherapie.

Krankheiten vermeiden durch medizinische Vorsorge Unsere Krankenstation steckt noch in den Kinderschuhen. Mit Unterstützung von Martina, einer österreichischen Freiwilligen, konnten wir erste Hilfe leisten. Wir besitzen eine Diagnoseausrüstung und einen Grundstock an Medikamenten. An zwei Tagen pro Woche kommt ein Arzt zu uns und untersucht die Kinder. Die häufigsten Krankheiten sind Erkältungen, Bronchitis und Hautkrankheiten. Im letzten Jahr fand auch eine umfassende Augenuntersuchung aller Kinder statt. Nur eines der Kinder benötigte eine Brille. Ansonsten erfreuen sich alle unsere Schützlinge bester Gesundheit.

Mit regelmäßigen Gewichtskontrollen stellt der Arzt den Entwicklungsstand eines Kindes fest.

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Peru

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Agustina:

vom zornigen Kind zum Mathematik-Wunder Die zehnjährige Agustina ist das jüngste Kind einer Familie mit fünf Schwestern. Sie kam im Januar 2005 in unser Kinderheim in Peru. Die Mädchen waren von ihrer Mutter verlassen worden und mussten sich als Dienstmädchen in unterschiedlichen Familien durchschlagen. Dort wurden sie misshandelt. Als Agustina und ihre Schwestern ins Kinderdorf kamen, waren sie sehr verängstigt. Glücklicherweise dauerte es nicht sehr lange, bis sie sich bei uns wohlfühlten und zu Mitgliedern unserer Familie wurden. Keines der Mädchen hatte jemals eine Schule besucht. Agustina startete ihre Schullaufbahn in Cajamarca, unserem früheren Zuhause. Seit dem Umzug besucht sie die öffentliche Schule in Lunahuaná. „Ich gehe gerne zur Schule“, sagt Agustina, „aber die Schule in Cajamarca hat mir besser gefallen, weil es eine Mädchenschule war. Das war lustiger.“ Agustina ist eine der Besten in ihrer Klasse und auch ihre Schwestern Anita und Ayita erhielten bereits Preise für ihre schulischen Leistungen. Die Mathematik hat es den Schwestern besonders angetan. Agustina belegte bei einem schulischen Mathematikwettbewerb den ersten Platz. In der ersten Zeit im Kinderdorf war Agustina oft schnell wütend und benahm sich gegenüber anderen Kindern und den Betreuern schlecht. Dank der Unterstützung der Betreuer hat sich ihr Verhalten grundlegend geändert. Heute ist sie gerne mit ihren Freundinnen zusammen, spricht und spielt mit ihnen. Auf die Frage, was sie später beruflich arbeiten möchte, antwortet Agustina ohne zu zögern: „Anwältin“.

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Bolivien Unsere Einrichtungen: EINRICHTUNG

ORT

Portachuelo Casa Padre Wasson Kinderdorf

Das Kinderdorf in Zahlen: -Kinder insgesamt

61

-davon Jungen

30

-davon Mädchen

31

-Grundschüler

42

-Weiterführende Schule oder Berufsausbildung -Oberschüler

-

-Studenten

-

-Lehrkräfte

2

-Betreuer

62

5

13


Bolivien

Die Kinder lieben ihr neues Kinderdorf „Casa Padre Wasson“ Drei Jahre lebten wir mit unseren Kindern in sehr beengten Verhältnissen in gemieteten Häusern in Santa Cruz. Im Januar 2008 bezogen wir unser Kinderdorf „Casa Padre Wasson“. Unsere neue Heimat liegt rund 80 Kilometer von Santa Cruz entfernt, nahe Portachuelo. Dort stehen uns jetzt sechs neue Häuser für Kinder und Angestellte, eine Küche und ein zentraler Speisesaal zur Verfügung. Teile der Ausstattung wurden mit Hilfe deutscher Spendengelder finanziert. Jedes Haus bietet Platz für 16 Kinder. Unsere Schützlinge haben wir ihrem Alter entsprechend auf vier Gebäude aufgeteilt. Das bietet den unterschiedlichen Altersgruppen größere Entfaltungsund Rückzugsmöglichkeiten. Unsere Kinder lieben ihr neues Zuhause. Alle haben ihre Häuser wunderschön und mit viel Liebe eingerichtet. Die Mädchen pflanzten Blumenbeete und fertigten handbemalte Tischdecken. Die Jungen kümmern sich um den Garten und entwickelten ein eigenes Landwirtschaftsprojekt. Da uns nun mehr Platz zur Verfügung steht, konnten wir bereits 13 weitere hilfsbedürftige Kinder aufnehmen. Damit ist unsere Familie auf 61 Kinder und Jugendliche angewachsen. In den kommenden Jahren wollen wir weitere Wohnhäuser bauen und noch mehr Kinder aufnehmen. Geplant ist auch der Bau einer Schule und einer Krankenstation.

3

Unser neues Kinderdorf „Casa Padre Wasson“ strahlt viel Heimeligkeit aus.

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Bolivien Schule findet in der Nachbarschaft statt

Gespannt warten die Schulkinder auf ihren Unterricht.

Jhonny verbringt viel Zeit mit seinen Geschwistern im Kinderdorf.

In „Casa Madre Teresa“ werden fünf Kindergartenkinder und neun Vorschüler nach Montessori unterrichtet. In dem Gebäude sind auch unsere weiblichen Freiwilligen und die Mitarbeiterinnen des Kinderdorfs untergebracht. Jede Gruppe belegt einen eigenen Raum, zusätzlich gibt es ein Lernzimmer. Im nächsten Jahr werden fünf unserer Kindergartenkinder in die katholische Grundschule nach Portachuelo wechseln, wo bereits unsere 42 Grundschüler lernen und viele von ihnen zu den Besten in ihrer Klasse zählen. Die fünf Mittelschüler besuchen eine öffentliche Schule. Für den Transport der Kinder konnte dank deutscher Spendengelder ein Bus angeschafft werden. Unser ältester Schüler, Jhonny, ist in Santa Cruz geblieben und wird dort seine Schullaufbahn abschließen. In „Casa San Jacobo“ führt er ein eigenständiges Leben. Die Wochenenden verbringt Jhonny im Kinderdorf und kümmert sich um seine jüngeren Brüder und Schwestern.

Nächstenliebe wird groß geschrieben Wir ermuntern jedes Kind zum Glauben. Vor allen Mahlzeiten sprechen wir Gebete und auch in der Schule gehört Religion zum Alltag. Diese Erziehung trägt Früchte. Im Jahr 2007 gründeten einige unserer älteren Kinder die erste bolivianische UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN Kinderservice-Gruppe „Mi Voz Se Escucha“ (Meine Stimme wird gehört). In ihrer freien Zeit leisten inzwischen 16 Jugendliche Sozialarbeit in Nachbargemeinden, Waisenhäusern, Kirchen und Schulen. Durch diesen Akt der Nächstenliebe hat unser Kinderdorf schon viele Freunde gefunden. Die Gruppe trifft sich in einer kleinen Kapelle, die unsere älteren Jungen als Treffpunkt und Ort der Besinnung gebaut haben. Mit diesem Engagement dienen die Älteren den Jüngeren als Vorbild. Die Kleinen eifern ihren älteren Geschwistern inzwischen in einer eigenen Gruppe nach. Alle unsere Kinder verzichten einmal monatlich auf Snacks und teilen stattdessen ihr Essen mit Bedürftigen aus der Nachbarschaft.

Ihr ganz persönliches Gespräch mit Gott.

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Bolivien

Kinder mit Landwirtschaft vertraut machen Da wir unser Gelände erst seit kurzer Zeit bewohnen, steckt unsere Landwirtschaft noch in den Kinderschuhen. Im September begannen wir damit, auf drei Hektar Land Getreide, Yucca, Bohnen, Erdnüsse und andere Früchte und Gemüsesorten anzubauen. Das Projekt ist ein idealer Weg, um die Kinder mit landwirtschaftlicher Arbeit vertraut zu machen. In absehbarer Zeit wollen wir möglichst viele Nahrungsmittel für unseren Eigenbedarf produzieren.

Deutsche Freiwillige helfen in Bolivien Eva Neher war die erste Freiwillige, die im Kinderdorf in Bolivien als Betreuerin arbeitete. Von Januar bis Juni letzten Jahres war Florian Zöller als Freiwilliger in „Casa Padre Wasson“. Zuvor hatte er ein freiwilliges Jahr im honduranischen Kinderdorf verbracht. Als Krankenpfleger betreute er bei uns die Patienten und bereitete die medizinischen Unterlagen für alle Kinder auf. Von dieser Arbeit profitierten Dr. Claudia Allyon und Zöllers Nachfolgerin Linda Hungerkamp, ebenfalls eine Deutsche. Beide Frauen bauten schnell ein Vertrauensverhältnis zu den Kindern auf. Sie verbesserten die Hygiene und die Ernährungsgewohnheiten der Kinder. Da es auf dem Gelände noch keine Krankenstation gibt, dient ein Raum des Speisesaals als Untersuchungszimmer. Über einen deutschen Paten, der im letzten Jahr sein Patenkind besuchte, freuten sich alle Kinder sehr und genossen die Zeit mit ihm.

Unsere Kinder sammeln erstmals landwirtschaftliche Erfahrungen.

Florian Zöller schloss die Kinder schnell ins Herz. Krankenschwester Linda Hungerkamp in „ihrem Revier“.

So können Sie helfen...

Zum Spenden gibt es viele Anlässe Die eigene Hochzeit, der Geburtstag, ein Vereinsoder Firmenjubiläum sind Anlässe zur Freude. Wer soviel Glück im Leben hat, möchte es oft mit weniger Begünstigten teilen. Anstelle von Geschenken können Sie Ihre Gäste um eine Spende für unsere Waisenkinder bitten. Ihre Freude strahlt dann bis nach Lateinamerika. Besprechen Sie bitte im Voraus den Ablauf mit Olivia Weiß-Sester unter Telefon: 0721–35440–163. Wir stellen jedem Förderer gerne eine Spendenquittung aus und informieren ihn über die Höhe der eingegangenen Spenden. Das Dankeschön unserer Kinder ist Ihnen gewiss.

65


Bolivien

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Bolivien Liebe und Zuneigung veränderten

Erwin , Marco und Andrea Die Geschwister Erwin, Marco und Andrea lebten mit ihren Eltern in einer kleinen Hütte von dem bescheidenen Einkommen, das der Vater als Polizist verdiente. Als er durch einen Verkehrsunfall schwer verletzt wurde, verließ die Mutter ihre Familie und überließ sie ihrem Schicksal. Der Vater konnte sich nicht mehr ausreichend um die Kinder kümmern und bat UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN um Hilfe. Als die Geschwister im Kinderdorf ankamen, waren sie unterernährt, krank und traumatisiert. Marco weinte zwei Wochen lang. Doch nach wenigen Monaten hatten die Kinder sich eingewöhnt. Erwin ging zum ersten Mal in seinem Leben zur Schule und entwickelte sich zu einem sehr guten Schüler. Als Ältester kümmert er sich liebevoll um seine jüngeren Geschwister. Alle drei hängen sehr aneinander. Marco besucht mit vier anderen Kindern den Montessori-Kindergarten. Er lächelt inzwischen viel, plappert unablässig und ist sehr kreativ im Umgang mit Spielzeug und Spielen. Andrea hat unsere Familie am meisten überrascht. Sie ist das jüngste Mitglied unserer Heimfamilie, unser „bebé“, das Baby. Als sie zu uns kam, war sie in sehr schlechter körperlicher Verfassung. Dank einer speziellen Ernährung erholte sie sich rasch und darf nun mit den anderen Kindern zusammen essen. Sie ist heute sehr lebhaft und sucht Nähe.

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Freiwillige und entsendete Fachkräfte

Freiwillige und entsendete Fachkräfte sind wichtige Mitglieder unserer Familie

Unsere Kinder brauchen viel Trost, Nähe, Verständnis und vor allem Liebe. Neben vielen einheimischen Betreuern und Lehrern arbeiten Jahr für Jahr viele freiwillige Helfer und entsendete Fachkräfte in den Kinderdörfern mit. Sie sind ein wichtiger Teil unserer großen Familie, der dazu beiträgt, dass es unseren Kindern richtig gut geht. Unsere freiwilligen Mitarbeiter müssen sich für mindestens ein Jahr auf eine neue Welt mit kulturellen und sprachlichen Herausforderungen einstellen und die Bereitschaft mitbringen, unseren Kindern mit Liebe, Verständnis und Freundschaft zu begegnen. In besonderen Fällen kommt auch eine kürzere Aufenthaltsdauer in Frage. In den Jahren 2007/2008 haben sich fast 60 deutsche Freiwillige auf das Abenteuer Kinderdorf eingelassen und waren für unsere Kinder da. Hierfür bedanken wir uns – auch im Namen unserer 3.500 Kinder, der Heimleiter und der vielen Helfer vor Ort.

Judith Wehner hilft bei der Hausaufgabenbetreuung.

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Mexiko

Sabrina Haufe, Nina Kubiak, Marion Tavella, Judith Wehner

Peru

Hussein Ruiz Cubas, Birte Keller, Maja Kühn

Bolivien

Linda Hungerkamp, Eva Neher, Florian Zöller

Honduras

Max Bassiner, Annette Brosig, Finn Lukas Ehrich, Nina Ehrle, Silke und Gerhard Förch mit ihren Kindern Lorenz und Quirin, Reinhold Galindo, Martha und Klaus Groot, Franziska Harmening, Christiane Hensel, Katrin Jäschke mit ihrer Tochter Olivia, Angela Kraffert, Markus Lausch, Teresa Linder, Mathias und Martina Marx mit ihren Kindern Lydia, Cornelius und Claudius, Mareike Philipp, Julia Schwendemann, Martin Weißgerber

Die Kinder schmusten gerne mit Teresa Linder.

Freiwillige und entsendete Fachkräfte

Dank an:

Guatemala

Vanessa Bopp, Nicole Fortmüller, Miriam Franken, Simone Gölter, Josef Hermann, Matthias Hinz, Theresa Kilger, Sarah-Lena Kurdts, Jan Leiritz, Joria Martin, Julie Mensing, Kerstin Pucholt, Ulrike Scheele, Christoph Seehauser, Tobias Stapf, Günther Thiermann, Johannes und Tobias Vögler, Harriet Wiedemann

Haiti

Knut Karl Herdemerten, Barbara und Gerhard Kahmen

Dominikanische Republik

Kirsten Henschel-Rolla, Susann Stöckel

Nicaragua

Stine-Mari Aandal, Kristin Aaserudseter, Hans Bretschneider, Julia Brunnengräber, Martha Großkopf, Katharina Hintzsche, Günter Huber, Kirsten Jenke, Birgit Klaiber, Günther Klatte, Georg Langner, Brunhilde Löbner, Ann Lorenz, Maraike Lühning, Nadine Nölker und Benjamin Crumplin, Friederike Olfs, Naomi Susanne Smith, Teresa Tasch, Manh Hung Truong

Miami (Koordination Sachspenden und med. Hilfe) David Lang, Dagmar Rühl

Heimübergreifend

Dagny Henning, Dr. Sirgune Piorreck, Markus Streit, Dortje Treiber, Gisela Werner 69


Patenschaften

Patenschaften

Hand in Hand in eine bessere Zukunft… Eine Patenschaft bedeutet doppeltes Glück – für das Kind und für den Paten! Denn es ist ein wunderbares Gefühl, ein Kind bei der Hand zu nehmen und auf seinem Weg in die Zukunft zu begleiten. Paten und Patenkinder überbrücken die Entfernungen durch Briefe, Freundschaft und Gebete füreinander. Je nach Alter des Kindes und Möglichkeit haben sich zwischen Paten und Patenkindern viele wunderbare Freundschaften entwickelt. Dieser Kontakt zu einem „Freund in der Ferne“ ist für viele unserer Schützlinge von großer Bedeutung. Damit ein Kontakt zum Patenkind auch ohne Fremdsprachenkenntnisse möglich ist, übersetzen wir auf Wunsch die Briefe in unserem zentralen Patenbüro in Wien. Ein Pate ist für jedes unserer Kinder ein ganz besonderer Mensch, der das Kind fördert, Anteil nimmt an seiner Entwicklung und mit ihm in Beziehung steht. Besonders eindrucksvoll, sowohl für die Kinder als auch für die Paten, ist sicher ein persönlicher Besuch im Kinderdorf vor Ort. Wir wissen aber, daß ein solcher Besuch aufgrund der großen Entfernung oft nur einem kleineren Teil möglich ist. Aber jeder Pate, der eines unserer Kinderdörfer besucht, reist auch stellvertretend für andere Paten.

Christine und Helmut Davids mit Kindern.

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So besuchte das Ehepaar Hannelore und Dieter Stahn bereits zum zweiten Mal seine Patenkinder in Bolivien. Von ihrem Besuch berichten sie: „Das Zusammentreffen mit unseren zwei bolivianischen Patenkindern war ein emotional stark bewegendes Erlebnis für uns. Wir sind glücklich, die beiden in der kompetenten und liebevollen Obhut und Betreuung von UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN zu wissen. Die Solidität und Effektivität der Heimanlage „Casa Padre Wasson“ und ihres Betriebs sowie die bewundernswerte Hingabe, mit der sich die Mitarbeiter der Kinder annehmen, hat einen tiefen Eindruck bei uns hinterlassen. Die angetroffenen Voraussetzungen für Geborgenheit erklären, warum die betreuten Kinder so fröhlich sind und warum ihr Zusammenleben so auffallend harmonisch ist …“


In den letzten beiden Jahren haben unsere Paten ganz entscheidend dazu beigetragen, die Grundversorgung unserer Kinder zu sichern. Auch zu besonderen Anlässen wie zum Geburtstag, zu Weihnachten oder als Belohnung für ein gutes Zeugnis schicken viele Paten ihrem Patenkind Geld, das für Ausflüge und Feste mit den Kindern verwendet wird. Oft sind die Erlebnisse an einem solchen Tag ein Meilenstein im Leben unserer Schützlinge. Beim Geburtstagsausflug in Honduras kamen einige der Jungen mit Tüten voller Bonbons zurück, die sie nicht für sich selbst gekauft hatten, sondern mit ihren Brüdern und Schwestern im Kinderdorf teilten. „Deshalb sind solche Geschenk-Spenden so ein großes Glück für unsere Kinder“, meint Yeni Garcia, die Leiterin unseres Spendenbüros bei UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN, Honduras. Sie verwaltet diese Gelder für Geschenke und kleine Extras.

Patenschaften

Auch ohne Fremdsprachenkenntnisse funktioniert die Kommunikation wunderbar und Pate und Patenkind werden beim ersten Aufeinandertreffen oftmals von ihren Gefühlen überwältigt und schließen sich in die Arme.

Jeder kann eine Patenschaft übernehmen – persönlich, gemeinsam mit Angehörigen oder Kollegen. Wer lieber im Hintergrund aktiv sein möchte, kann als „stiller Pate“ auftreten. Stille Paten erhalten einen jährlichen Bericht über die Fortschritte ihres Patenkindes im schulischen und sozialen Bereich, treten aber nicht in direkten Briefkontakt mit ihrem Patenkind. Mit einer Patenschaft schenken Sie einem Waisenkind das Glück, voller Hoffnung in die Zukunft zu blicken – Sie bauen ihm eine Brücke in ein besseres Leben.

Schauspielerin Lara Joy Körner mit ihrem Patenkind Fernando.

Wir freuen uns über jeden neuen Paten, der eines unserer Kinder an die Hand nimmt! Rufen Sie Andrea Broscheit unter Tel. : 0721–35440–138 an.

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Kinderdorf-Patenschaften

Kinderdorf-Patenschaft

vielen Kindern ein Zuhause schenken … Sie möchten Verantwortung übernehmen für eines unserer Kinderdörfer und damit viele Kinder fördern? Sie haben eine persönliche Bindung zu einem der Länder, in denen wir aktiv sind? Sie wollen auf andere Art und Weise helfen? Dann wäre vielleicht unsere Kinderdorf-Patenschaft die richtige Alternative für Sie. Mit einer Kinderdorf-Patenschaft fördern Sie alle unsere Kinder im Heim in einem bestimmten Land. Mit Ihrem regelmäßigen Beitrag decken wir die laufenden Kosten für Essen, Kleidung, medizinische Versorgung und die Betreuung der bei uns lebenden Kinder. Damit helfen Sie uns, den Kindern ein geborgenes und liebevolles Zuhause zu schenken. Dort fördern wir sie nach ihren ganz persönlichen Fähigkeiten und eröffnen ihnen eine solide Schul- und Berufsausbildung.

Die Kinder freuen sich über jede Unterstützung.

Ihr regelmäßiger Beitrag trägt zu einer langfristigeren Planung für unsere Kinderdörfer bei. Sie helfen uns, die Vorsorge für Notfälle zu optimieren und die Verwaltungskosten zu reduzieren. Damit wir allen unseren Schützlingen dieselben Chancen bieten können, sind wir bemüht, alle Kinderdörfer gleichermaßen zu fördern. Besonders in den Heimen, in denen mehrere hundert Kinder leben, ist der Bedarf an regelmäßiger Unterstützung groß. Wir berücksichtigen gerne Ihre persönlichen Wünsche bei der Auswahl des Kinderdorfs. Eine Kinderdorf-Patenschaft können Sie alleine oder auch gemeinsam mit Freunden oder Bekannten übernehmen. Wir begrüßen Sie als neuen Paten mit einem Brief, ausführlichen Informationen über das ausgewählte Kinderdorf und allgemeinen Hintergrundinformationen über das jeweilige Land. Außerdem erhalten Sie zweimal jährlich einen Bericht über die wichtigsten Entwicklungen und Ereignisse „Ihres“ Kinderdorfes.

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Bitte helfen Sie uns mit einer Kinderdorf-Patenschaft, den Kindern auch langfristig ein Zuhause zu schenken! Informationen erhalten Sie bei Andrea Broscheit, Tel. : 0721–35440–138


Aus einem Samenkorn kann ein starker Baum wachsen

Stiftung

Stiftung

Wer einen Samen sät, muss etwas Geduld aufbringen. Zuerst ist nicht viel zu sehen. Doch im Laufe der Jahre wächst und gedeiht der Baum. Er wird kräftiger und trägt schließlich Früchte. Jahr für Jahr. Und das auch noch nach vielen Jahrzehnten.

Starke Wurzeln aus der Vergangenheit – der Weg in eine sichere Zukunft Seit 55 Jahren wächst unsere Arbeit für Not leidende Kinder und Menschen in Lateinamerika. Damit sie auch in der Zukunft noch Früchte trägt, haben wir 2005 die UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN Stiftung ins Leben gerufen. Alle Erträge der Stiftung kommen ausschließlich der Arbeit in unseren Projekten zu Gute. So schaffen wir nachhaltige Sicherheit und erleichtern die langfristige Planung. Das Besondere einer Stiftung ist, dass zur Förderung des Zwecks nur die Zinserträge des Stiftungskapitals verwendet werden dürfen. Das Kapital selbst bleibt erhalten, damit wir auch noch in vielen Jahren mit den Erträgen arbeiten können. Die Stiftung ist der ideale Weg, in eine langfristige Verbesserung der Zukunftsaussichten unserer Kinder zu investieren.

Gemeinsam für eine gesicherte Zukunft Zustiften können Sie ab einem Betrag von 5.000 Euro. Damit erhalten Sie in der jährlich stattfindenden Stifterversammlung die Möglichkeit, aktiv mit zu entscheiden, welche Projekte mit den Finanzerträgen des Stiftungskapitals unterstützt werden. Zuwendungen unterhalb dieser Summe helfen unseren Kindern am besten in Form einer Spende - zeitnah und direkt. Bitte fordern Sie unsere Stiftungsinformation an! Hier finden Sie alles Wichtige zur Stiftung, auch Hinweise zu ganz besonderen Fördermöglichkeiten, beispielsweise mit einem speziellen Fonds, einem Darlehen oder sogar durch ein Vermächtnis über das eigene Leben hinaus. Unsere Stiftung ist als gemeinnützig anerkannt. Zuwendungen an Stiftungen müssen nicht immer sehr große Beträge sein. Da der Gesetzgeber jedoch bis zu 1 Million Euro steuerlich anerkennt, mindert eine Zustiftung in der Regel das zu versteuernde Einkommen in voller Höhe (aufteilbar auf bis zu 10 Jahre). Das Kapital der Stiftung wird von uns bei der Steyler Bank risikoarm und nach streng ethischen Richtlinien angelegt, um sicherzustellen, dass das Kapital erhalten bleibt und wir auch mit der Geldanlage Gutes tun.

Ihr Ansprechpartner für unsere Stiftung ist Arne Vollstedt. Sie erreichen ihn telefonisch unter 0721–35440–164. 73


Presseberichte 74

Presseberichte 端ber unsere Arbeit


für unser Kinder

Geld gehört zur wichtigsten Unterstützung, die wir aus Deutschland für unsere Kinder nach Lateinamerika senden können. Viele Freunde setzen sich darüber hin-aus für UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN ein. Manchmal gibt es sogar prominente Menschen, die mit ihrem Namen auf unsere große Familie aufmerksam machen.

Prominente Unterstützer

Prominente Unterstützer

Janin, Max und Alissa.

Alissa Jung ist eine von ihnen. Die junge Schauspielerin, Medizinstudentin und Mutter besuchte im April 2008 unser Kinderdorf und ihre zwei Patenkinder in Haiti. Pater Richard zeigte ihr auch unser Krankenhaus und die Slumschulen. Alissa war so berührt, dass sie ihre Freundin und Schauspielkollegin Janin Reinhardt um Unterstützung bat. Gemeinsam holten sie den Sänger Max Mutzke ins Boot und initiierten die Aktion „Schulen für Haiti“. Damit rufen sie alle Schulen in Deutschland dazu auf, sich für die Kinder in Haiti einzusetzen und Spenden zu sammeln. Mehr Informationen zur Aktion gibt’s im Internet unter www.schulen-fuer-haiti.de. Auch die Schauspielerin Lara Joy Körner setzt sich für UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN ein und übernahm zwei Patenschaften für Kinder in Honduras. Im Februar 2009 besuchte sie unser Kinderdorf „Rancho Santa Fé“. Dabei wurde sie von einem Kamerateam begleitet und zwei Fernsehsender berichteten über ihren Besuch.

Alissa Jung mit krankem Kind.

Es ist wichtig und gut, dass prominente Menschen mit ihrem Namen auf unser Hilfswerk aufmerksam machen. Alissa, Janin, Lara und Max sind vier von ihnen und wir hoffen, dass noch andere hinzukommen!

Die Kinder freuten sich über Lara Joy Körners Besuch.

Wenn Sie jemanden persönlich kennen, der unsere Arbeit mit unterstützen könnte, rufen Sie bitte Jan Uekermann an unter Telefon 0721–35440–160. 75


Jahresrechnung

Die Jahresrechnung

Unsere kleinen Brüder und Schwestern in Zahlen Im Geschäftsjahr 2008 förderte Unsere kleinen Brüder und Schwestern E.V. die Arbeit in den Kinderheimen und den angeschlossenen Projekten mit insgesamt 5,9 Millionen Euro. Die Ausgaben hierfür verteilten sich wie folgt auf die einzelnen Projektländer:

Projektförderung nach Ländern El Salvador 11%

Guatemala 12%

Dominikanische Republik 7% Bolivien 3% Haiti 21%

Peru 3%

Nicaragua 13%

Mexiko 14%

Honduras 16%

Allgemeine Angaben: UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN E.V. erstellt freiwillig die Bilanz mit dazugehörender Gewinn- und Verlustrechnung nach den Leitlinien des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI). Die Jahresabschlussprüfung erfolgte nach den Vorschriften der §§317 ff. HGB und den vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten Grundsätzen ordnungsgemäßer Abschlussprüfung. Auf Vergleichszahlen aus dem Vorjahr wurde ausnahmsweise verzichtet, da wegen der Umstellung des Geschäftsjahres zum 01. Januar 2008 die Vergleichbarkeit der Zahlen nur sehr eingeschränkt möglich ist. Der Wirtschaftsprüfer bestätigt die Richtigkeit des Jahresabschlusses wie folgt: „Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Vereins“. Karlsruhe, den 22. Mai 2009 Kanzlei Wangler GmbH & Co. KG Steuerberatungsgesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

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31.12.2008

31.12.2007

EUR

EUR

A. Anlagevermögen 1. Immaterielle Vermögensgegenstände 2. Sachanlagen 3. Finanzanlagen

Summe Anlagevermögen

EUR

EUR

15.456,50

1. Projektrücklage

258.134,49

272.075,10

1.284.228,82

87.690,40

2. Betriebsmittelrücklage

370.000,00

170.000,00

97.187,52

30.000,00

1.461.564,84

133.146,90

3. Freie Rücklagen

1.122.077,84

528.764,49

560.097,04

440.513,85

Summe Rücklagen

2.310.309,37

1.411.353,44

B. Rückstellungen

127.674,91

50.287,23

C. Verbindlichkeiten

191.948,25

112.338,19

2.629.932,53

1.573.978,86

10.993,15

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

56.546,54

17.695,56

3. Wertpapiere

28.300,00

0,00

4. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

1.072.037,09

1.406.219,67

Summe Umlaufvermögen

1.164.767,12

1.434.908,38

3.600,57

5.923,58

Summe Aktiva

31.12.2007

80.148,50

7.883,49

C. Rechnungsabgrenzungsposten

31.12.2008

A. Rücklagen

B. Umlaufvermögen 1. Vorräte

PASSIVA

2.629.932,53 1.573.978,86

4. Rücklagen aus Erbschaften

Summe Passiva

Jahresrechnung

AKTIVA

Erläuterungen zur Bilanz Das Gesamtvermögen (Summe Passiva) hat sich gegenüber dem Vorjahr um 1.056 T€ erhöht. Diese Erhöhung resultiert im Wesentlichen aus der Erhöhung der Sachanlagen durch den Erwerb des teils selbst genutzten und teils vermieteten Geschäftsgebäudes. Der Anstieg der immateriellen Vermögensgegenstände beruht auf der neu in Betrieb genommenen Onlinespendenplattform www.MyGoodShop.org. Die Finanzanlagen erhöhten sich aufgrund einer Erbschaft, die mit einem Vermächtnis belastet ist, aus dem regelmäßige Zahlungen zu leisten sind. Außerdem enthalten die Finanzanlagen Anteile an einem Immobilienfonds, die unverändert zum Vorjahr bewertet sind. Die Erhöhung der sonstigen Vermögensgegenstände beruht im Wesentlichen auf der Forderung aus der Veräußerung einer von einem Spender geschenkt bekommenen Wohnung. Die Erhöhung der Wertpapiere des Umlaufvermögens basiert auf dem Zugang von gespendeten Wertpapiere. Das Vermögen des Vereins ist um 899T€ auf 2.310 T€ angestiegen. Diese Erhöhung beruht im Wesentlichen auf einer Zuführung zu den freien Rücklagen nach § 58 Nr. 7a AO und den Rücklagen aus sonstigen Vermögenszuführungen nach § 58 Nr. 11 AO aus Erbschaften. Die sonstigen Rückstellungen beinhalten Rückstellungen für noch nicht genommenen Urlaub sowie Überstunden, Buchführungs- und Prüfungskosten, Berufsgenossenschaftsbeiträge sowie ausstehende Rechnungen. Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen ist im Wesentlichen auf die Sicherung der mit der oben erwähnten Erbschaft übernommenen Leibrentenverpflichtung zurückzuführen. Die Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen die Verbindlichkeit gegenüber dem Patenbüro in Wien sowie der Rückgabe eines Betrages an unsere Stiftung, der nach Maßgabe des Förderers im Stiftungskapital verbleiben soll.

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Jahresrechnung

Erträge und Bilanzergebnis Die gesamten Einnahmen stiegen im Jahr 2008 auf 10,5 Millionen Euro. Dieses Ergebnis wurde ohne öffentliche Fördermittel erzielt. Mehr als 8,1 Millionen Euro oder 77,8% der gesamten Einnahmen stammen von Privatpersonen und Firmen. Die zweitgrößte Einnahmequelle sind die Beiträge der Paten, die einen Teil der laufenden Kosten für die Patenkinder abdecken. Da die Anzahl der in den Heimen lebenden Kinder begrenzt ist und sich ein Teil der Kinder nur schwer an Paten vermitteln lässt, sind die Möglichkeiten in der Gewinnung neuer Paten beschränkt. Weitere Erträge stammen aus Erbschaften, Zuwendungen von Stiftungen und anderen Institutionen sowie Bußgelder. Spenden aus Erbschaften werden bei Auszahlung bzw. Überschreibung erfasst. Bei den Sachspenden ist die von einem Spender geschenkt bekommene Wohnung enthalten. Zu den sonstigen Erträgen zählen vor allem Einnahmen aus Zinsen von Rückstellungen zweckgebundener Spenden, Erstattungen von den europäischen Partnervereinen sowie aus der Ausbuchung von nicht mehr vorhandenen Verbindlichkeiten.

Erträge und Bilanzergebnis 2008 Einnahmen

Betrag

Prozent

8.167.393 €

77,8%

Patenschaften

752.553 €

7,2%

Erbschaften, Vermächtnisse

412.259 €

3,9%

Zuwendungen von Institutionen

663.065 €

6,3%

Bußgeldzuweisungen

345.502 €

3,3%

Sachspenden

71.452 €

0,7%

Zinsen und sonstige Erträge

46.745 €

0,4%

10.458.971 €

99,6%

37.910 €

0,4%

Summe Erträge

10.496.880 €

100,0%

Summe Ausgaben

-9.597.924 €

Spenden

Summe Einnahmen

Ergebnis der Vermögensverwaltung

Bilanzergebnis

898.956 €

0,4% 0,4% 0,7%

6,3%

Das Ergebnis der Vermögensverwaltung setzt sich zusammen aus Zinseinnahmen und den Mieterträgen von vermieteten Immobilien sowie aus den im Zusammenhang mit diesen Immobilien getätigten Aufwendungen.

3,9%

7,2%

77,8%

78

3,3%


Jahresrechnung

Mittelverwendung Im Geschäftsjahr 2008 konnten 67,5% der Spenden direkt für die Projektarbeit eingesetzt werden. Die für die Projekte bestimmtem Gelder wurden über das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ in Aachen zur Weiterleitung an die Kinderheime geschickt. Ein halbes Prozent wurde für die satzungsgemäße Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit aufgewendet. Diese wurde im letzten Jahr als zusätzlicher Satzungszweck unseres Vereins verankert, um nicht nur direkt in den Projektländern zu helfen, sondern auch um in Deutschland auf die Probleme in diesen Ländern aufmerksam zu machen. Die vielen treuen Förderer werden durch regelmäßige Rundbriefe über die Arbeit in den Kinderheimen und angeschlossenen Projekten informiert. Dafür wurden 6,6% der gesamten Ausgaben aufgewendet. Da speziell die jüngeren Heime noch im Aufbau begriffen sind und die Lebenshaltungskosten in den Projektländern im letzten Jahr zum Teil um bis zu 30 Prozent gestiegen sind, werden dringend neue Förderer benötigt. So wurde 9,1 % in die Gewinnung neuer Spender und somit in das Wachstum investiert. Weitere 6,9 % wurden für weitere Maßnahmen der Spenderbetreuung aufgewendet. Beispiele hierfür sind der intensive Briefkontakt mit den Förderern, die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die Durchführung von Veranstaltungen und das Bußgeldmarketing.

Mittelverwendung 2008 Betrag

Prozent

5.901.431 €

61,5%

32.966 €

0,3%

542.887 €

5,7%

46.591 €

0,5%

6.523.873 €

68,0%

Spenderinformation

632.791 €

6,6%

Neuspenderwerbung

872.047 €

9,1%

Sonstige Werbekosten

660.576 €

6,9%

Aufwendungen für administrative und unterstützende Aufgaben

908.637 €

9,5%

3.074.051 €

32,0%

9.597.924 €

100,0%

Projektaufwendungen Projektförderung Sachleistungen und Kostenübernahme für Projekte Projektbegleitung Satzungsgemäße Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit Zwischensumme

Ausgaben für Werbung und allgemeine Öffentlichkeitsarbeit

Zwischensumme

Summe der Ausgaben

6,6% 9,1%

6,9%

9,5%

Die Verwaltungskosten belaufen sich auf 9,5%. Darin enthalten sind sämtliche Aufwendungen für administrative Aufgaben wie das Patenbüro, die Buchhaltung, das Computernetztwerk, die Geschäftsführung und Personalabteilung. 68,0%

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Spenden ist Vertrauenssache

Spenden

ist Vertrauenssache Wer einer Organisation wie UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN Spendengelder anvertraut, muss sich darauf verlassen können, dass seine Spende auch wirklich bei den Not leidenden Kindern ankommt. Weil wir ein gutes Vertrauensverhältnis mit unseren Förderern aufbauen und pflegen möchten, ist uns Transparenz sehr wichtig. Die Entscheidung, unser Kinderhilfswerk zu fördern, erleichtern wir Ihnen, indem wir uns einer Vielzahl von Kontrollen unterziehen: - Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) ist der „Spenden-TÜV“ in Deutschland. Das Institut bestätigt uns seit elf Jahren nach umfassenden Prüfungen unsere förderungswürdige Arbeit mit dem so genannten DZI-Spendensiegel. - Seit letztem Jahr ist UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN Mitglied im Deutschen Spendenrat e. V. (DSR). Wir haben uns dazu verpflichtet, ethische Grundsätze im Spendenwesen in Deutschland zu wahren und zu fördern. Als Mitglieder des DSR stellen wir den ordnungsgemäßen, treuhänderischen Umgang mit den Spendengeldern sicher und sorgen für Transparenz gegenüber Spendern und einer interessierten Öffentlichkeit. - Die Mitgliederversammlung hat zusätzlich zu unserem internen einen externen Rechnungsprüfer der Kanzlei Wangler GmbH & Co. KG gewählt und mit der Prüfung des Jahresabschlusses beauftragt. Dieser erstellt einen Prüfbericht. - Beim Finanzamt Karlsruhe sind wir als gemeinnützig anerkannt. Nach Steuerrecht vom 1. Januar 2007 können Spenden in Höhe von 20 Prozent des Einkommens beim Finanzamt geltend gemacht werden. Darüber hinaus gehende Beträge sind auf die nächsten Jahre übertragbar. - Zahlreiche freiwillige Mitarbeiter, Interessierte, Freunde oder Paten haben Einblick in alle Bereiche unserer Arbeit. Ihre Rückmeldungen helfen uns, laufend Verbesserungen vorzunehmen. - Die Tätigkeit der Geschäftsführung wird vom ehrenamtlichen Vorstand überwacht. Der Vorstand wiederum unterliegt der Kontrolle durch die Mitgliederversammlung.

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www.HilfeFuerWaisenkinder.de 1954 gegründet von Padre William Wasson

UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN

E.V.

Spendenkonto Nr. 12 000, Sozialbank Karlsruhe, BLZ 660 205 00

Ergänzung zum Jahresbericht 2007/ 2008 Bestätigung zum Jahresabschluss 31. Dezember 2008

Auf Bitten des Deutschen Spendenrates e.V. ergänzen wir diesen Jahresbericht gerne um folgende Informationen: Hiermit bestätigen wir, dass wir im Jahr 2008 Spendengelder an das Aachener Kindermissionswerk „Die Sternsinger” Päpstliches Missionswerk der Kinder in Deutschland e.V. in Höhe von EUR 5.223.700 zur Weiterleitung an unsere Kinderheime geschickt haben. Weiterhin bestätigen wir hiermit, dass weder Provisionen noch Erfolgsbeteiligungen gezahlt worden sind. Außerdem fügen wir dieser Ergänzung die Bestätigungen unseres Wirtschaftsprüfers bezüglich des erweiterten Prüfungsauftrags gemäß den Leitlinien für die Buchhaltung Spenden sammelnder Organisationen des Deutschen Spendenrates e.V. vom 8.6.1999 bei (siehe Seite 2/2).

1/2

MEXIKO – HONDURAS – HAITI – NICARAGUA – GUATEMALA – EL SALVADOR – DOMINIKANISCHE REPUBLIK – PERU - BOLIVIEN


www.HilfeFuerWaisenkinder.de 1954 gegründet von Padre William Wasson

UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN

E.V.

Spendenkonto Nr. 12 000, Sozialbank Karlsruhe, BLZ 660 205 00

2/2

MEXIKO – HONDURAS – HAITI – NICARAGUA – GUATEMALA – EL SALVADOR – DOMINIKANISCHE REPUBLIK – PERU - BOLIVIEN


Impressum UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN E. V. Nuestros Pequeños Hermanos Vereinsregister Amtsgericht Karlsruhe Nr. 1579 Sitz: Karlsruhe Als mildtätig anerkannt und steuerbefreit vom Finanzamt Karlsruhe-Stadt Vereinsbüro: Tullastraße 66, 76131 Karlsruhe Telefon: 0721–35440–0 Fax: 0721–35440–22 E-Mail: info@nphamigos.de Internet: www.HilfeFuerWaisenkinder.de www.MyGoodShop.org Spendenkonten: Kto. 12 000, Sozialbank Karlsruhe, BLZ 660 205 00 Kto. 230 079 757, Postbank Karlsruhe, BLZ 660 100 75 Kto. 225 401, Volksbank Karlsruhe, BLZ 661 900 00 Vorstand: 1. Vorsitzender: Armando F. Arteaga Stellv. Vorsitzender: Dr. Klaus Groβkopf Frank J. Krafft, Rev. Philip Cleary

Zahn

für sch pasta önes L ächeln

€ 1,47

Weitere Mitglieder: Sigrid L. und Armando F. Arteaga, James Barrett, Stefan Brehme, Rev. Philip Cleary, Pater Richard Frechette C. P., Kaplan Reinhold Galindo, Bernard G. Greer, Fernando Gres, Martha und Klaus Großkopf, Reinhart Köhler, Dr. Michael Maccoby, Oliver Metz, Johan Ouwehand, Markus Streit, Olaf Rolla, Christine Hofer, Heiko Seeger, Stefan Gräfe, Frank J. Krafft, Dagny Henning. Geschäftsführer: Stefan Gräfe, Heiko Seeger Rechnungsprüfer: Kanzlei Wangler GmbH & Co. KG Steuerberatungsgesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Karlsruhe Wir danken Yamil Ortiz de Ora Ortiz für die graphische Gestaltung und Wesel Kommunikation Baden-Baden für ihre Unterstützung bei der Herstellung des Berichtes. Unsere Kinderdörfer erhalten neben Deutschland auch Unterstützung aus Belgien, Dänemark, Frankreich, Irland, Island, Italien, Kanada, Mexiko, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Spanien, den USA und vielen Förderern in zahlreichen anderen Ländern der Erde. Wir haben auch eine eigene Stiftung, die UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN Stiftung. Wenn Sie Näheres zur Stiftung wissen möchten, nehmen Sie bitte Kontakt auf mit: Arne Vollstedt, Telefon: 0721–35440–164.


Seit nunmehr 55 Jahren hilft UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN verlassenen und verwaisten Kindern in Lateinamerika. Diese kleinen Engel finden in unseren Kinderdörfern ein neues, liebevolles Zuhause in einer verständnisvollen und großen Familie. Wir fördern jedes einzelne Kind entsprechend seiner Anlagen, so dass es sich zu einem verantwortungsbewussten und sozial eingestellten Bürger seines Heimatlandes entwickeln kann. Die Philosophie unseres Gründers, Padre William B. Wasson, basiert auf bedingungsloser Annahme und Liebe für die Kinder. Wir vermitteln ihnen christliche Werte wie Teilen und Verantwortung für sich und seine Mitmenschen übernehmen. Eine große Gemeinschaft von Förderen, Mitarbeitern und freiwilligen Helfern unterstützen unser Engagement nach Kräften und ermöglichen unseren Kindern eine freudige Zukunft. Hierfür sagen wir: Danke, Gracias und Merci!

UNSERE KLEINEN BRÜDER UND SCHWESTERN E.V. Tullastraße 66, 76131 Karlsruhe, Germany Telefon: 0721–35440–0, Fax: 0721–35440–22 E-Mail: info@nphamigos.de Internet: www.HilfeFuerWaisenkinder.de oder www.MyGoodShop.org Spendenkonto Nr. 12 000, BLZ 660 205 00, Sozialbank Karlsruhe


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