Akzente 03/12 - November 2012

Page 24

MARKT & KUNDE

MARKT IM BLICK

„Die Absatzmärkte für Zucker sind im Allgemeinen stabil. Die Menge des verkauften Zuckers hat sich jedoch leicht reduziert. Dies ist unter anderem auf den kühlen Sommer zurückzuführen. Dadurch wurden weniger Softdrinks und Speise­eis konsumiert und weniger Konfitüre g ­ ekocht. Der Export von verarbeiteten Lebensmitteln ist insgesamt zurückgegangen. Dies hat jedoch nur einen marginalen Effekt auf den gesamten Absatz. Insgesamt sind Märkte und Versor­ gungslage ausgeglichen und die Preise verzeichnen einen ­leichten Aufwärtstrend.“ Mats Liljestam Chief Marketing Officer

Zuckerwirtschaftsjahr in der EU abgeschlossen Größtes Produktionsvolumen seit sechs Jahren – Versorgungslage in der EU wird sich weiter entspannen Hohe Rüben- und Zuckererträge sorgten im Wirtschaftsjahr 2011/12 dafür, dass die europäische Zuckerproduktion mit einem Produktionsvolumen von 18,4 Millionen Tonnen (Rohwert – beinhaltet nicht Zuckermenge für Ethanolproduktion) auf dem höchsten Niveau seit sechs Jahren lag. Auch wenn das neue Wirtschaftsjahr 2012/13 mit ähnlich guten Bedingungen gestartet ist, wird das Rekordniveau vom Vorjahr aufgrund der weniger optimalen Wetterbedingungen aller Voraussicht nach nicht erreicht werden. Nach Angaben des Analyseunternehmens F.O. Licht ist zwar die Anbaufläche gegenüber 2011/12 mit ­ 14,2 Millionen Hektar etwa gleich geblieben, der durchschnittliche Zuckerertrag sollte jedoch mit 11,7 Tonnen pro Hektar um etwa neun Prozent nied­riger als im Vorjahr (12,9 Tonnen/Hektar) ausfallen. Damit liegt er allerdings immer noch über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre

24

von 11,5 Tonnen pro Hektar. Die Produk­ tion 2012/13 schätzt F.O. Licht in seiner ersten Prognose auf 16,8 Millionen Tonnen, ein Rückgang um acht Prozent im Vergleich zu den 18,4 Millionen Tonnen, die 2011/12 e ­ rzeugt wurden. Trotz des Rückgangs wird die EU in diesem Wirtschaftsjahr die dritthöchste Ernte nach der Reform 2006 erzielen und erneut deutlich mehr als die Quotenmenge von 13,3 Millionen Tonnen produzieren. Nach den bisher vorliegenden Informationen wird die Zuckererzeugung in allen wichtigen Erzeugungsländern der EU in die­ sem Wirtschaftsjahr niedriger ausfallen. So wird für Frankreich ein Rückgang der Zucker­ produktion um 0,5 Millionen Tonnen auf 4,2 Millionen Tonnen geschätzt (-11 Prozent). Für Deutschland wird eine um sieben Prozent kleinere Produktion in Höhe von 4,1 Millionen Tonnen erwartet, während für Polen, den drittgrößten Produ­zenten der EU,

das Pro­duktionsvolumen auf zwei Millionen Ton­nen (2,1/-5 Prozent) prognostiziert wird. Aufgrund der Rekordernte im Wirtschaftsjahr 2011/12 und der positiven Erwartungen für 2012/13 wird sich die Versorgungslage im Lebensmittelmarkt der EU voraussichtlich weiter entspannen. So erreichten nach Angaben der EU-Kommission die Lagerbestände (Weisswert) zum Ende der Saison 2011/12 rund 2,7 Millionen Tonnen, während es ein Jahr zuvor nur 1,9 Millionen Tonnen waren. Welt Im Gegensatz zur EU wird die Zuckererzeugung in vielen anderen Ländern der Welt 2012/13 besser ausfallen als im Vorjahr. Verantwortlich hierfür sind in erster Linie günstigere Witterungsbedingungen, die zu höheren Erträgen führen. Größere Ernten werden vor allem für die großen ­Erzeugerländer Brasilien, China und Aus­


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.