Akzente 03/12 - November 2012

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Akzente

Neues aus der Nordzucker-Welt | Ausgabe 3 | November 2012

Voller Energie

Nachhaltigkeit ist Teil des Geschäfts

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Kampagne läuft auf Hochtouren

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Gut gerüstet in die Zukunft

ernährung – auf Ausgewogenheit kommt es an


Inhalt

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t t

Die Kampagne läuft gut: Erträge mindestens auf dem Niveau des ­Fünfjahresschnitts werden erwartet.

26 Kundenporträt: Seit 1963 verarbeitet die Horst Schluckwerder OHG in Adendorf ­Schokolade und Marzipan.

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AKTUELL

RÜBE

4 Nordzucker schreibt weiterhin exzellente Zahlen

22 REIHE 20 ·20 ·20: Versuchsfläche in Schweden stößt auf reges Interesse

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Kampagnestart und Investitionen 2012

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t

10 Rübenentwicklung 2012 – ein weiteres gutes Jahr für die Rübe!

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11 REIHE Profitabilität  plus: Zusätzliche Stufe der Verdampfstation spart Energie in Trenčianska Teplá

MARKT UND KUNDE

12 Bestens aufgestellt in Litauen: Investitionen steigern Produktivität in Kèdainiai

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Markt im Blick

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undenporträt: Ein Besuch bei der K Horst Schluckwerder OHG

15 Nachhaltigkeit ist Teil des Geschäfts 16 Uelzen: Zweiter Verdampfungstrockner spart Ressourcen

28 Spannende Teestunden: kostenlose Hörbücher downloaden mit SweetFamily Teezucker

17 Global Production Meeting in Nakskov

29 Nordzucker unterwegs

18 G esunder Lebensstil – eine Frage der Ernährung und der Bewegung 20 Neuer Vorstandsvorsitzender bei der Holding – Jochen Johannes Juister folgt Hans-Heinrich Prüße

TREFFPUNKT

20

30 Verlängerung der ZMO im Blick – Nordzucker im Gespräch

Neu im Aufsichtsrat der Nordzucker AG – Helmut Bleckwenn

21 Bereits 300 Teilnehmer beim Nordzucker-Aktientreff

31 Vermischtes

21

32

25 Aktionäre nehmen Spruchverfahren an

Rezept: Heidesand-Schnecken


Editorial

»

Wir sind die starke Nummer 2 in Europa, aber Europa ist im Zucker kein Wachstumsmarkt. In den nächsten Jahren wird die Anzahl der Zuckerproduzenten in Europa abnehmen. Wir wollen unsere Position inner­ halb Europas stärken, müssen aber auch über Europa hinausschauen. Hartwig Fuchs

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, liebe Leserinnen und Leser, voller Energie sind wir in die Kampagne gestartet. Alle 13 Werke der Nordzucker sind unter Dampf und konzernweit lassen die bisherigen Ergebnisse Zuckererträge je Hektar erwarten, die zwar leicht geringer als die Erträge des überaus guten Vorjahres ausfallen könnten, aber ­mindestens den Fünfjahresschnitt erreichen sollten. Im Vorfeld der Kampagne haben wir die Investitionen hochgefahren und dabei vor allem Maßnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs und der Emissionen in den Blick genommen. Gerade vor dem Hintergrund steigender Energiekosten ist dies ein enorm wichtiges Thema, ­welches wir auch in den nächsten Jahren weiterverfolgen werden. Zum Thema Energie aus erneuerbaren Energien können wir die Diskussion der letzten Wochen in Bezug auf unsere fuel 21 nicht nachvollziehen. Die fuel 21 produziert Bioethanol aus Rüben; dies werden wir auch weiterhin tun und damit unseren Beitrag für umweltschonende Energie aus landwirtschaftlicher Produktion leisten. Das erste Geschäftshalbjahr haben wir mit einem guten Ergebnis abgeschlossen. Auch für das laufende zweite Geschäftshalbjahr erwarten wir einen guten Geschäftsverlauf, wenngleich wir das hohe Ergebnis der ersten sechs Monate nicht werden wiederholen können. Wir dürfen jedoch nicht nur auf uns selbst schauen. Die Konsolidierung der Zuckermärkte schreitet voran, vor allem außerhalb der EU. Wir sind die starke Nummer 2 in Europa, aber Europa ist im Zucker kein Wachstumsmarkt. In den nächsten Jahren wird die Anzahl der Zuckerproduzenten in Europa abnehmen. Wir wollen unsere Position innerhalb Europas stärken, müssen aber auch über Europa hinausschauen. Denn die internationalen Märkte wachsen, vor allem in Afrika, in Asien, im Mittleren Osten, in Südamerika. Diesen Entwicklungen können wir uns nicht verschließen, wenn wir unsere Nordzucker stärken wollen. Zurück zu Europa: Zunehmend spüren wir, dass unsere Kunden die Versorgungssicherheit wertschätzen, die wir ihnen bieten – zuverlässige, berechenbare und belastbare Versorgung vor allem auch in volatilen Zeiten. Dazu braucht es Rahmenbedingungen, die uns im Verbund mit unseren Rübenbauern eine langfristige Planung aufstellen lassen. Deswegen arbeiten wir engagiert für die Verlängerung der ZMO, und wir bitten Sie sehr herzlich darum, uns in diesem Punkt zu unterstützen. Herzlichst Ihr

Hartwig Fuchs

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AKTUELL

Titel

Voller Energie: Nordzucker schreibt ­weiterhin exzellente Zahlen Gut gerüstet in die Zukunft Nordzucker hat das erste Halbjahr 2012/13 sehr positiv ab­ geschlossen. Der Umsatz lag konzernweit in den ersten sechs Monaten bei 1.187,9 Millionen Euro und damit rund 30 Pro­ zent höher als in der Vorjahresperiode. Auch das Ergebnis ­wurde deutlich gesteigert. Es stieg auf 199,5 Millionen Euro nach 72,6 Millionen Euro in der Vergleichsperiode 2011/12. Hartwig Fuchs und Dr. Michael Noth erläutern AKZENTE die Gründe für die gute Entwicklung und geben einen Ausblick.

Herr Fuchs, nach einem erfolgreich abgeschlossenen Geschäftsjahr 2011/12 sieht die Halbjahresbilanz für das nun laufende Jahr erneut hervorragend aus. Was sind die Hauptfaktoren, die zu diesem Ergebnis­ anstieg geführt haben? Hartwig Fuchs: Es gab einige Faktoren, die zusammen grund­ legend für diese Umsatz- und Ergebnissteigerungen waren: So wirkte sich beispielsweise die sehr gute vorangegangene Kam­ pagne aus, denn dadurch konnten wir eine große Menge NichtQuotenzucker absetzen. Obwohl auf dem Weltmarkt die Zuckerpreise sinken und wir auch sonst einige Anzeichen einer konjunkturellen Abkühlung sehen, hat sich dies auf unser Geschäft bisher nicht ausgewirkt. Von unseren Kunden wird der Abschluss langfristiger Kontrakte auch weiterhin honoriert. Das Angebot von Versorgungssicherheit ist nach den Erfahrungen hinsichtlich der Zuckerknappheit im Jahr 2010/11 ein wichtiger Faktor, mit dem wir bei unseren Kunden punkten können.

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Wird diese positive Ergebnisentwicklung auch bis zum Ende des Geschäftsjahres und vielleicht darüber hinaus so weitergehen? Wird das nun laufende das Rekordjahr 2011/12 noch übertreffen? Dr. Michael Noth: Für das zweite Halbjahr erwarten wir eine weiterhin positive Entwicklung der Erlöse, insbesondere durch zusätzlichen Absatz von Nicht-Quotenzucker. Das Ergebnis des zweiten Halbjahres 2012/13 wird sich weiterhin auf einem hohen Niveau bewegen, jedoch unterhalb des Niveaus der ersten sechs Monate. Insgesamt werden wir aber Umsatz und Ergebnis des vergangenen Geschäftsjahres – des Rekordjahres, wie Sie es nennen – noch deutlich übertreffen. Wir haben von der aktuellen Marktlage profitiert, aber die Zahlen zeigen auch, dass wir mit unseren Projekten Profitabilität plus und PRION das Richtige tun. Mit Profitabilität plus steigern wir die Ertragskraft unseres Unternehmens. Dazu haben wir große wie kleine Projekte in den Fokus genommen. Die Frage, die uns dauerhaft beschäftigt, lautet: Wo können wir sinnvoll und nachhaltig Kosten einsparen? Bei PRION – unserem Projekt zur Einführung einer unternehmensweit identischen IT-Systemplattform – sind wir nun in der zweiten Projektphase: Die Harmonisierung der Prozesse in den Regionen Zentral- und Osteuropa ist bereits abgeschlossen, die Vorbereitungen für die Umsetzung in der Region Nordeuropa laufen. Beide Projekte Profitabilität plus und PRION haben unser Unternehmen schon deutlich verändert und vorangebracht und sie werden, das ist sicher, in Zukunft weiter Wirkung entfalten.


aKTUELL

Angesichts des erwarteten guten Ergebnisses scheint es für unsere Aktionäre ja erneut auf eine sehr ansehnliche Dividende hinauszu­ laufen. Können Sie dazu eine Prognose abgeben? Dr. Michael Noth: Sie dürfen davon ausgehen, dass wir der Hauptversammlung in enger Abstimmung mit unserem Aufsichtsrat eine angemessene Dividende vorschlagen werden. Wichtig ist uns, die Aktionäre an unseren Erfolgen zu beteiligen. In Anbetracht der schwierigen wirtschaftlichen Lage in Teilen Europas müssen wir unsere finanzielle Unabhängigkeit zudem weiter stärken.

tiges Geschäft haben werden: Der europäische Zuckermarkt wird sich in Zukunft entsprechend anpassen. Als starke Nummer zwei in Europa ist es wichtig, an diesen Veränderungen teilzuhaben, ein Stück weit auch, sie aktiv zu gestalten. Gleichermaßen müssen wir unsere Nordzucker für künftige Herausforderungen fitmachen – deswegen fahren wir auch unsere Investitionen deutlich nach oben. n Den Zwischenbericht für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2012/13 finden Sie unter: www.nordzucker.de/aktionaere/aktuelles

Welche Herausforderungen sehen Sie künftig auf das Unternehmen zukommen? Bianca deppe-Leickel Senior Manager Corporate Investor Relations

Hartwig Fuchs: Da sind natürlich die politischen Rahmenbedingungen, die derzeit zur Diskussion stehen, sich in weiter Zukunft mit Sicherheit ändern und so erheblichen Einfluss auf unser künf-

Konzernumsatz

Periodenüberschuss Konzern

EBIT Konzern

Millionen Euro

Millionen Euro

Millionen Euro

1.188

273

199

900

112 73

1. Halbjahr 2011/12

1. Halbjahr 2012/13

1. Halbjahr 2011/12

1. Halbjahr 2012/13

1. Halbjahr 2011/12

1. Halbjahr 2012/13

Nordzucker steuert erneut auf einen guten Geschäftsjahresabschluss zu.

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AKTUELL

Kampagnestart und Investitionen 2012 Nykøbing verarbeitet im Schnitt 11.200 Tonnen Rüben täglich.

Die Kampagne ist in unseren 13 Werken nun in vollem Gange. Am 8. September begann die Zuckerproduktion in zwei Werken in Deutschland: In Schladen und Nordstemmen wurden die ersten Rüben der Kampagne geschnitten. Ab dem 11. September starteten dann auch die ersten Werke in Nord- und Osteuropa in die Rübenverarbeitung. Der Start in die Verarbeitungsphase lief – mit Ausnahme einer Dampfexplosion im Kesselhaus in Örtofta – überall gut an. Bis voraussichtlich Mitte Januar werden wir in sieben europäischen Ländern Zucker und Futtermittel aus Rüben herstellen und damit wieder eine Kampagne von bis zu 130 Tagen fahren. Im Vorfeld der Kampagne haben wir das Investitionsbudget deutlich gegenüber dem Vorjahr erhöht. Unser Fokus lag dabei auf Investitionen zur Energieeinsparung. Auch der leicht erhöhte Instandhaltungsaufwand hat dazu geführt, dass unsere Werke gut für die Kampagne vorbereitet waren. n Axel Aumüller Chief Operating Officer

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AKTUELL

Zentraleuropa

Nach umfangreichen Investitionen gut gerüstet in die Kampagne Auch in diesem Jahr hat die Kampagne 2012/13 in der Region sehr früh begonnen. Die fünf Werke in Norddeutschland gingen zwischen dem 8. und dem 11. September in Betrieb, wobei Nordstemmen und Schladen den An­­fang machten. In kürzester Zeit sind die vorgesehenen Rüben­verarbeitungs­leis­tungen erreicht worden. Das gute W ­ etter und ein deutlich höherer Dr. Michael Gauß Managing Director Zuckergehalt zu Rodebeginn unterstützten dies sehr. Central Europe Umfangreiche Investitionsmaßnahmen konnten dank der exzellenten Zusammenarbeit aller Beteiligten termin­gerecht abgeschlossen werden. Ein Schwer­­punkt war der zweite Bauabschnitt zur Aufstellung des zweiten Verdampfungstrockners „Auch in diesem Jahr bauen wir wieder in Uelzen, der inzwischen auf die eingespielte Zusammenarbeit aller seinen Dienst aufgenommen Beteiligten vom Rübenfeld bis zu unseren hat und bereits jetzt deutWerken, um schließlich wieder unseren lich zur Energieeinsparung Kunden Zucker von höchster Qualität am Standort beiträgt. Insge­liefern zu können.“ samt wird Uelzen durch diese Maßnahme bereits in dieser Kampagne 15.000 Tonnen weniger an Koh­len­­ dioxid emittieren. Durch eine weitere Anaerob­stufe wird zukünftig in Wanzleben das anfallende Rübenwaschwasser deutlich schneller aufbereitet werden

In der Kampagne 2011/12 wurden im Bereich der Nordzucker in Deutschland im Schnitt 71,2 Tonnen Rüben pro Hektar geerntet.

können. Zusätzlich sind dort große Speichertanks ­aufgestellt worden, durch die Geruchs­emission durch Abwässer der fuel 21 ausgeschlossen werden. Auch die zweite Phase der Lärmreduzierung und Op­ti­mie­ rung der Abwasseranlagen in Nordstemmen konnte termingerecht angeschlossen werden. In Clauen wurde die Saftreinigung in einer ersten Ausbaustufe ertüchtigt; nächstes Jahr wird die gesamte Betriebseinheit dann erneuert sein. Schladen ver­folgte weiter die über mehrere Jahre geplante Er­­neue­rung des Prozessleitsystems. Die vorherige lange Kampagne mit ihren Rekordmengen an Rüben hatte an den Apparaten und Ma­­ schi­nen durchaus ihre Spuren hinterlassen, sodass um­­fangreiche Reparaturmaßnahmen vor allem im Bereich der Vorderbetriebe und Schnitzelpressen ­notwendig geworden waren. Die hohe und schnell erreichte Anlagenverfügbarkeit ist ein gutes Indiz für die gelungene Durchführung der Instandhaltung. Auch in diesem Jahr bauen wir wieder auf die eingespielte Zusammenarbeit aller Beteiligten vom Rübenfeld bis zu unseren Werken, um schließlich wieder unseren Kunden Zucker von höchster Qualität liefern zu können. n

Aus dem Supermarkt bekannt: Die blauen Päckchen von SweetFamily werden in Nordstemmen und Uelzen gepackt.

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AKTUELL FORTSETZUNG VON SEITE 7 „Kampagnestart und Investitionen 2012“

Alle Anlagen im Blick – Leitstand in Nakskov.

Die Zuckerfabrik Örtofta verarbeitete in der vergangenen Kampagne im Schnitt 18.400 Tonnen Rüben pro Tag.

Nordeuropa

Zuckergehalt in Dänemark und Schweden auf Fünfjahresschnitt Beim Start der Kampagne in Nordeuropa haben wir gesehen, dass sowohl unsere kleinen als auch unsere größeren Investitionen einen positiven Ein­­fluss auf die Verarbeitungsgeschwindigkeit und den Energieverbrauch haben. In Dänemark zeigen eine Reihe kleinerer Investitionsprojekte in den ­Zuckerhäusern beider Werke den gewünschten ­Effekt. In Litauen haben wir Jesper Thomassen Senior Vice President die ausgezeichnete Leistung des Werkes in Kèdainiai Production, Northern in den letzten Jahren mit zwei größeren Investitionen Europe unterstützt – ein neues Zuckersilo und eine Anlage zur ­Abwasseraufbereitung, die beide im Rahmen dieser Kampagne in Auftrag gegeben wurden. In „Wir erwarten, dass der gesamte Zucker­ Schweden verlief der ertrag oberhalb der g ­ emeinschaftlichen Start mit einem ziem­ ­EU-Quote für die Region Nordeuropa lichen Schock, weil eine liegen wird.“ Hochdruckleitung barst. Daher mussten wir einige Tage mit verringerter Kapazität laufen. Glücklicher­ weise wurde bei dem Unfall niemand verletzt und dank des starken Teameinsatzes können wir jetzt

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­ ieder mit voller Kapazität arbeiten. Unsere Teams w ­haben schnell Lösungen für die ersten technischen Schwierigkeiten gefunden, die den Start einer Kampagne immer begleiten. Dazu gehörten auch die auftretenden Unkräuter in den Rübenbeständen in Dänemark und Schweden. Insgesamt ist der Ausblick für die Kampagne 2012 gut. Die Proberodungen in D ­ änemark und Schweden haben einen hohen Zuckergehalt gezeigt, der im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre liegt, obwohl die Rübenmenge im Vergleich zum Rekordjahr 2011 geringer ist. Auf der anderen Seite besteht in Litauen die Aussicht, dass die Rübenmenge über dem Fünf­ jahresdurchschnitt liegen wird. Nur in Finnland sind Rübenmenge und Z ­ uckergehalt unterdurchschnittlich, was vor allem auf die späte Saat infolge des feuchten und kalten Frühjahrs zurückzuführen ist. Wir erwarten, dass der gesamte Zuckerertrag oberhalb der gemein­ schaftlichen EU-Quote für die Region Nordeuropa liegen wird, lediglich für Finnland erwarten wir einen ­Ertrag unterhalb der EU-Quotenmengen. n


Aktuell

Osteuropa

111. Rübenkampagne in Trenčianska Teplá In der Region Eastern Europe wird insgesamt eine gute Rüben­ernte erwartet. Mit rund 1,8 Millionen Tonnen Rüben liegt die Schätzung für die Region fast auf Vorjahresniveau. In Polen sehen wir einer vielversprechenden Kampagne mit überdurchschnittlichen Erträgen entgegen, Joachim Rüger die sich fast auf Vorjahresniveau bewegen. In der Slo­­ Senior Vice President wakei erwarten wir hingegen aufgrund lang anhaltenProduction, der Trockenheit eine unterdurchschnitt­liche Ernte. Eastern Europe Die Verarbeitung in den Werken begann zwischen dem 11. Sep­tember und dem 18. September. Alle drei Werke in Opalenica, Chełmża und Trenčianska Teplá werden zwischen 100 und „Im Rahmen des Investitionsplans konnten 105 Tage laufen und Ende Dezember die Rübenverzu­­sätzlich wichtige Projekte zur Effizienz­ arbeitung beenden. Für steigerung vorgenommen werden.“ Trenčianska Teplá ist es die 111. Rübenkampagne. Neben der alljährlichen Instandhaltung in allen drei Werken hat Chełmża in einer Raffinationskam­pagne

70.000 Tonnen Rohrrohzucker verarbeitet. In Trenčianska Teplá wurde der in der Kampagne 2011 eingelagerte Dicksaft umgearbeitet. Im Rahmen des Investitionsplans konnten zu­­ sätzlich wichtige Projekte zur Effizienzsteigerung ­vorgenommen werden. Hier ist i­nsbesondere die Erweiterung der Ver­­dampfstation in Trenčianska Teplá zu nennen, wodurch der Energieverbrauch um rund acht Prozent gesenkt wird. Eine der wesent­lichen Ersatz­investitionen war der Neu­bau eines Kalkofens in Opalenica. Mit dem Bau der An­­aero­bstufe für die Abwasseraufbereitung in Opalenica wurde der Um­­ weltstandard an die heutigen An­­forde­rungen angepasst. In Chełmża wurde in einem weiteren Schritt die Optimierung des Service Centers abgerundet: Die Leistung der 25-kg-Absackung sowie der 1-kg-Abpackung wurde verstärkt und ein zusätz­licher Palettier­ roboter installiert. Zur Erweiterung der Lagerkapazität für abgepackte Produkte wurde ein Regallager eingerichtet. n

Palettierroboter in Chełmża.

Seit 1901 wird in Trenčianska Teplá Zucker produziert.

Neuer Kalkofen in Opalenica.

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AKTUELL

Rübenentwicklung 2012: ein weiteres gutes Jahr für die Rübe! Wie im Rekordjahr 2011 wurde auch in 2012 früh gesät. Nach diesem verhei­ßungs­vollen Start in das neue Rübenjahr verzögerte sich aber aufgrund kühler Tempera­turen der Feldaufgang. In einigen Regionen wurden die jungen Bestände durch Stark­nieder­schläge oder Spätfrost­ereignisse im April gefordert. Mit Blick auf die finale Bestandesdichte, die Jugendentwicklung und letztendlich den Termin des Reihenschlusses kann man in diesem Kontext von einem Jahr auf dem Niveau des fünfjährigen Durchschnitts sprechen. Das wechselhafte Wetter mit regional unterschied­lich stark ausgeprägten Niederschlägen und den relativ niedrigen Tem­pe­ra­ turen im Frühjahr führte bei den Pro­be­rodun­gen zu einer Bestätigung dieser durch­­schnitt­­lichen Ertragseinschätzung. Erfreulich

ent­wickelte sich dagegen der Zuckergehalt, der bei den ersten Analysen überdurchschnittlich hoch war. Die mittlerweile vorliegenden Ergebnisse der ersten Kampagne­ wochen bestätigen diesen Trend an den meisten Standorten. Die Rüben zeichnen sich durch überdurchschnittlich hohe Zuckergehalte und geringen Erdanhang aus. Die Erträge sind dabei sehr wechselhaft und schwanken zwischen einer Steigerung zum Vorjahr bis hin zu Ergebnissen unter Vorjahr. Für eine Bilanz ist es noch zu früh, aber die bislang vorliegenden Ergebnisse lassen ein Ertragsniveau auf dem fünfjährigen Durch­ schnitt erwarten, wobei sich das fünfjährige Mittel auf einem sehr hohen Niveau bewegt. n

Finnland

Schweden l

Etwa 10 Tage frühere Aussaat als normal

l

Normale Frühjahrsentwicklung

l

Durchschnittliche Bestandesdichten

l Bedecktes

Wetter bei niedrigen Temperaturen im Sommer

Durchschnittlicher Zuckerertrag bei durchschnittlichem Zuckergehalt

l

twas spätere Aussaat als im E Mittel der Jahre

l

ühle Witterung mit vielen K ­Niederschlägen

l

Ungünstige Wachstumsbedingungen durch kühle Temperaturen auch über Sommer

Unterdurchschnittlicher Zuckerertrag bei niedrigem Zuckergehalt

Dänemark

Litauen

l 2

Wochen frühere Aussaat als im ­Durchschnitt der Jahre

l

Aussaat wie im Durchschnitt der Jahre

l Normaler

l

ormaler Feldaufgang und durch­ N schnittliche Bestandesdichten

l Niedrige

l

ute Wachstumsbedingungen im G Sommer

Durchschnittlicher Zuckerertrag bei hohem Zuckergehalt

Überdurchschnittlicher Zuckerertrag bei normalem Zuckergehalt

Feldaufgang, durchschnitt­ liche Bestandesdichten Temperaturen und bedecktes Wetter im Frühjahr

Polen

Deutschland

l Durchschnittlicher

l Nahezu

14 Tage frühere ­ ussaat als normal A

Feldaufgang, aber durch Spätfrost unterschiedliche ­Bestandesdichten

Feldaufgang, durch­ schnittliche Bestandesdichten

l Gutes

Rübenwachstum durch bedecktes regenreiches Wetter über Sommer

l Normaler

Reihenschlusstermin, überdurchschnittliche Blatt­ bildung

Überdurchschnittlicher Zuckerertrag bei normalem Zuckergehalt

l Bedecktes

regenreiches ­ etter über Sommer W

Überdurchschnittlicher ­Zuckerertrag bei hohem ­Zuckergehalt

Aussaattermin

l Normaler

l Normaler

Slowakei l 10

Tage frühere Aussaat als durchschnittlich

l Schneller l Sehr

10

Dr. Niels Pörksen Chief Agricultural Officer

Feldaufgang, normale Bestandesdichten

trockene Jahreswitterung mit hohen Sommertemperaturen

Unterdurchschnittlicher Zuckerertrag bei durchschnittlichem Zuckergehalt


Aktuell

REIHE: Profitabilität plus

Spart Energie: Sechste Stufe der Verdampfstation in Trenčianska Teplá.

Profitabilität plus

Zusätzliche Stufe der Verdampfstation spart Energie in Trenčianska Teplá Am Standort Trenčianska Teplá des Nordzucker Konzerns sorgt seit der laufenden Zuckerrübenkampagne eine zusätzliche sechste Stufe der Verdampfstation für eine Reduzierung des Energiebedarfs. Der installierte Verdampfapparat stammt aus dem stillgelegten Werk im ungarischen Hatvan. An seinem neuen Standort in der Slowakei wird er für Einsparungen von rund 400.000 Euro pro Jahr sorgen.

In der Verdampfstation wird dem Dünnsaft – dem in Wasser ge­ lösten Zucker – so lange Wasser entzogen, bis er einen Zuckergehalt von knapp 75 Prozent hat. Der so entstandene Dicksaft wird in der Kochstation weiterverarbeitet. Trenčianska Teplá verfügte bislang über eine fünfstufige Verdampfstation. Durch die Um­set­ zung des Verdampfapparates von Ungarn in die Slowakei kam jetzt eine weitere Stufe hinzu. Bei der Anlage handelt es sich um einen Fallstromverdampfer mit einer Heizfläche von 4.000 m², ­ der zuvor in Hatvan im Einsatz war und seit Mai dieses Jahres in Trenčianska Teplá installiert und in das Energiekonzept der Fabrik integriert wurde. 942.000 Euro Investition Nordzucker investiert mit dieser Maßnahme 942.000 Euro in das Werk, um Energie und damit Kosten einzusparen. Denn durch die Vergrößerung der Heizfläche der Verdampfstation ist es möglich, den Dünnsaft mit weniger Heizdampf einzudicken. „Dadurch können wir den Primärenergieeinsatz der Fabrik reduzieren und sparen rund 400.000 Euro pro Jahr an Energiekosten“, erklärt Werks­direktor Pavel Kyselica. Durch die Umbaumaßnahme wird die Effizienz des Werks schon heute deutlich erhöht. „Besonders vor dem Hintergrund steigender Energiepreise ist dies auch eine ­Investition für die Zukunft. Außerdem tragen wir so zur Schonung der Ressourcen bei“, ergänzt Kyselica. Aufgrund in Zukunft weiter steigender Energiepreise haben wärmewirtschaftliche Projekte hohe Rentabilität und Priorität ­und stellen somit einen wesentlichen Beitrag zum Projekt Profitabilität plus dar. n

Profitabilität plus Was haben wir bereits erreicht? Ziel des Effizienzprogramms Profitabilität plus ist es, bis zum Geschäftsjahr 2014/15 66,9 Millionen Euro einzusparen. Als Etappenziel für das vergangene Geschäftsjahr waren 43,3 Milli­ onen gesetzt. Mit 50,6 Millionen Einsparungen wurde dieses Ziel übertroffen. Trotzdem erfordert das Erreichen des Gesamt­ einsparvolumens weitere Anstrengungen. n

Profitabilität plus Millionen Euro

65,1 50,6

32,3

66,9

49,9

43,3

26,0

2010/11

2011/12

Geplantes Einsparziel

2012/13

2013/14

2014/15

Bereits erreichte Einsparungen

Joachim Rüger Senior Vice President Production, Eastern Europe

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Aktuell

Bestens aufgestellt in Litauen

Die Zuckerfabrik Kèdainiai ist in einer der besten landwirtschaftlichen Regionen Litauens angesiedelt. Der durchschnittliche Zucker­ertrag stieg in den vergangenen 20 Jahren von 2 Tonnen auf 10 Tonnen Zucker/Hektar, wobei führende Anbauer heutzutage 14 Tonnen Zucker/Hektar erreichen. 12


Aktuell

In Kèdainiai investierte Nordzucker 5,6 Millionen Euro in ein Silo und spart so Logistikkosten.

Investitionen steigern Produktivität in Kèdainiai Das Werk Kèdainiai in Litauen hat sich für Nordzucker zu einer starken Basis für die Präsenz in den baltischen Ländern ent­ wickelt. Durch umfangreiche Investi­tio­ nen wurde die Produktivität gesteigert.

Ende der 1990er-Jahre traf Nordic Sugar die strategische Entscheidung, seine Marktpräsenz zu erweitern, die baltischen Länder einzubeziehen und auf diese Weise die Marktführerschaft in der Region anzustreben. 1998 wurden Mehrheitsanteile an vier ­Zuckerwerken erworben und die Produktion in den Jahren bis 2007 im Werk in Kèdainiai konzentriert. Mit der Unterstützung erheblicher Investitionen ist es Kèdainiai gelungen, kontinuierlich die

Kapazität, die Produktivität und die Nachhaltigkeit der Produktion zu steigern. Gleich­ zeitig konnte das Angebot an die Kunden erweitert werden, zu denen wichtige Akteure der Lebensmittelindustrie und des Einzelhandels in Litauen und auch in Lettland gehören. Fortschritte vorantreiben Werksdirektor Dainius Cibulskis, der den Betrieb in Kèdainiai seit 2010 leitet, beschreibt die Entwicklung des Werks: „Wir haben einen ziemlich langen Weg zurückgelegt. Allein in den letzten vier Jahren haben wir unsere Verarbeitungskapazität auf 6.000 Tonnen Rüben pro Tag verdoppelt, indem wir beispielsweise unseren Extraktionsturm und alle

damit verbundenen Anlagen ausgetauscht haben. Wir haben unsere Produktion vor allem durch Automatisierung erheblich effizienter gemacht, und Investitionen in Qualitätsverbesserungen unseres gesamten Prozesses sowie für Umwelt- und Energiesparmaßnahmen haben oberste Priorität.“ Die Errichtung einer neuen Verpackungsanlage im Jahr 2010 eröffnete neue Möglichkeiten für Kèdainiai: „Selbstverständlich steht die Erfüllung des Kundenbedarfs und der Kundenerwartungen für uns im Mittelpunkt. Durch diese neue An­­ lage können wir unsere Kunden flexibler und leistungsfähiger beliefern. Die Errichtung eines 40.000-Tonnen-Silos in diesem Jahr bringt zudem erheb­­liche logistische >>

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Aktuell

FORTSETZUNG VON SEITE 13 „Investitionen steigern Produktivität in Kèdainiai“

Vor­teile mit sich – bereits im R ­ ahmen dieser Kampagne“, sagt Dainius Cibulskis und weist darauf hin, dass das Engagement des Teams der Schlüsselfaktor für die Durchführung all dieser Projekte ist. „Natürlich bedarf es einiger Anstrengungen, derart große Projekte abzuwickeln und auch mit den neuen Herausforderungen und Abläufen, die sie für alle Kollegen mit sich bringen, fertig zu werden. Ohne die Dynamik und Bereitschaft unseres Teams hätten wir sicher keinen Erfolg gehabt.“

Engere Bindung an den Konzern Auch auf der Verwaltungsebene in Kèdainiai herrscht eine Phase des Umbruchs. Das Ziel von Nordzucker, die IT konzernweit, angegliedert an das Projekt PRION, zu harmonisieren, beinhalten eine Umstellung auf das SAP-System, das in Litauen bislang noch nicht genutzt wird. Rund 70 Mitarbeiter werden davon betroffen sein und fast alle Geschäftsabläufe werden sich ändern, aber die wichtigste Nordzucker-Basis im Baltikum wird damit auch enger an den Kon­zern angebunden. n

Saulius Mozeris Agricultural Manager, Kédainiai

Dorthe Lindgreen Senior Manager Corporate Internal Communications

In die Zukunft gerichtet: Nordzucker investiert in 40.000-Tonnen-Silo Im Geschäftsjahr 2012/13 ist der größte Teil der Investitionen in die Region Nordeuropa der Zuckerfabrik in Kèdainiai in L­ itauen gewidmet. Dazu gehört die Errichtung eines 40.000-Tonnen-­ Zuckersilos, das vom aufgelassenen Nordzucker-Werk Hatvan in Ungarn nach Litauen versetzt wird. Zuvor musste das Werk vor allem auf externe Lager zurückgreifen, sodass durch das Silo, das Anfang Oktober in die Planung gegeben wurde, der Transportbedarf sowie die Kosten für Logistik und Ver­ packung erheblich sinken werden. Die Investitionssumme für dieses Projekt beträgt 5,6 Millionen Euro. Eine weitere wichtige Investition betrifft ein Umwelt­ projekt, das die Errichtung einer sauerstoffunabhängigen Abwasseraufbereitungsanlage beinhaltet. Bisher wurde das Abwasser in Becken gesammelt, bevor es in der städtischen Aufbereitungsanlage ge­reinigt wurde. In der neuen Anlage wird das Wasser in ein geschlossenes Tanksystem geleitet und mithilfe von Bakterien gereinigt, die das organische Material in Biomasse und Biogas um­wandeln, die wiederum im Kesselhaus verbrannt werden können. Die Anlage wird dazu beitragen, Geruchsbelästigungen zu reduzieren. Das Projekt, das regionsübergreifend auch an den Standorten Klein Wanzleben und Opalenica mit Anlagen gleichen Bau­ typs durchgeführt wurde. Hierfür wurden 2,9 Millionen Euro investiert. n

Das 40.000-Tonnen-Silo stand zuvor im ungarischen Hatvan.

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Aktuell

Nachhaltigkeit ist Teil des Geschäfts Verantwortung für kommende Generationen ernst nehmen

Axel Aumüller Chief Operating Officer

Konsumenten werden kritischer, Kunden setzen neue Stan­ dards, Anwohner melden sich zu Wort, nachfolgende Generati­ onen haben ein Recht darauf, dass wir so ressourcenschonend wie möglich arbeiten. Warum Nordzucker ein Vorreiter für Nachhaltigkeit in der Zuckerbranche ist, erklärte uns Axel Aumüller in einem ausführlichen Gespräch.

Ein Techniker wie Axel Aumüller ist begeistert, wenn er eine einwandfrei laufende Zuckerfabrik sieht. „Allein auf die reine Pro­duk­ tion zu schauen, ist nur die halbe Wahrheit. Eine Zuckerfabrik ist keine Insel. Es gibt zahlreiche Ströme rein und raus, Schnittstellen, die man beachten muss und die zugleich Auswirkungen auf andere Bereiche des Lebens und andere Menschen haben.“ Und diese Menschen stellen Ansprüche. Der Anwohner will seine Ruhe; der Verbraucher ein sicheres Produkt; der Mitarbeiter einen sicheren

Am Standort Nordstemmen wird seit 2010 ein Stufenprogramm zur Geruchsminderung umgesetzt. Eine Maßnahme ist die Verkleinerung der Teiche und damit eine kürzere Verweildauer des Wassers in den Speicherbecken.

Arbeitsplatz. Es wird erwartet, dass wir die Umwelt schonen, schützen und sorgsam mit unseren Ressourcen umgehen – zu Recht, wie Aumüller betont. „Dies hat etwas damit zu tun, dass wir natürlich den Anforderungen, die vor allem un­sere Kunden an uns stellen, gerecht werden wollen, um ein erfolgreiches ­Geschäft zu führen. Erfolg hat aber auch a­ ndere Aspekte: Eine ­Zuckerfabrik ist ein entscheidender Wirtschaftsfaktor in einer länd­ lichen Region und damit tragen wir auch Verantwortung für Arbeitsplätze, für das Umfeld und für die Städte und Gemeinden, in denen wir ansässig sind.“ Energieverbrauch im Blick Für Nordzucker sind Themen wie Umweltschutz und Produktsicher­ heit selbstverständlich nicht neu. Wichtig ist, dass immer weiter nach vorne geschaut wird. „Nachhaltigkeit ist für uns kein Wolkenkuckucks­ heim. Nachhaltigkeit ist eng mit unserem Geschäft verbunden! Ein Konzept, das Innovationen treibt und einen Mehrwert bringt – für Nordzucker und für die Gesellschaft.“ „Seit Jahren stellen wir einiges auf die Beine. Wir wirken in die richtige Richtung“, betont Aumüller nicht ohne Stolz auf das Geleistete. Dazu gehören ausgefeilte Managementsysteme, die – auch mithilfe externer Zertifizierer – Produktsicherheit, Qualität, Umwelt und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz regelmäßig überprüfen. Auch in all diesen Bereichen wird das Thema Integration großgeschrieben. So wurden unternehmensweit Ziele entwickelt, die eine interne Vergleichbarkeit und eine Weiterentwicklung durch gegenseitiges Lernen ermöglichen. Ganz besonders im Fokus >>

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AKTUELL

Zweiter Verdampfungstrockner spart Ressourcen Am 31. August wurde im größten deutschen Nordzucker-Werk in Uelzen ein zweiter Verdampfungstrockner in Betrieb genom­ men. Bislang erfolgte die Trocknung über einen Verdampfungs­ trockner (VDT) und eine Hochtemperaturtrocknung (HTT). „Mit dem zweiten Verdampfungstrockner wird die Produktion in ­Uelzen noch effizienter, da jetzt weniger schweres Heizöl für die Trocknung der Rübenschnitzel benötigt wird. Der Dampf wird zusätzlich in der Verdampfstation eingesetzt. Gleichzeitig vermindern wir unseren CO2-Ausstoß. Wir sparen so Kosten und schonen die Ressourcen“, so Axel Aumüller. Der neue Verdampfungstrockner ist ein Druck­behälter, der im Durchmesser zehn Meter misst. Die feuchten Rübenschnitzel werden durch einen Ventilator in einer Wirbelschicht in der Schwebe gehalten. Beheizt wird der Trockner mit überhitztem Dampf, der in der Lage ist, die Feuchtigkeit aus den Schnitzeln aufzunehmen. Sind sie trocken genug, verlassen sie die Trock­ nungsanlage und werden als Viehfutter verkauft. Zwischen 1992 und 2008 war der Verdampfungstrockner bereits im ehemaligen Nordzucker-Werk in Güstrow in Betrieb. Nun wird er in Uelzen weiter genutzt und wurde dazu auf den neuesten Stand der Technik gebracht. So wurde zum Beispiel ein neuer Ventilator mit höherer Leistung eingebaut, der einen stabileren Betrieb ermöglichen wird. Durch den neuen VDT kann das Werk Uelzen Kosten durch einen geringeren Energie­ verbrauch einsparen und gleichzeitig den Ausstoß an CO2 deutlich redu­zieren. n

Unter Volldampf: Bis 2008 war der VDT in Güstrow in Betrieb, nun sorgt er in Uelzen für effizientere Produktion.

FORTSETZUNG VON SEITE 15 „Nachhaltigkeit ist Teil des Geschäfts“

steht das Thema rund um die Senkung des Ener­giever­brauchs. Hier haben wir, und das ­können wir auch mit Zahlen belegen, in den vergangenen Jahren einiges auf die Beinen gestellt. Seit 1990 konnten wir den Energieverbrauch in der Zuckerproduktion bereits erheblich senken. Aber das Ende der Fahnenstange ist hier längst noch nicht erreicht. Daher werden wir auch künftig einiges in die Reduzierung des Energieverbrauchs investieren. Emissionen reduzieren „Für die Zukunft haben wir uns klare Ziele gesetzt: Bis 2020 werden wir 45 Prozent weniger Energie zur Produktion einer Tonne Zucker einsetzen – gerechnet ab 1990. Wichtig ist: dies sind keine

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Abziehbilder oder Ideale, wir haben unsere Nachhaltigkeitsstra­ tegie mit konkreten Zielen verknüpft!“, so Aumüller. Es liegt auf der Hand, dass Nordzucker sich neben der Reduktion des Energieverbrauchs auch um das Thema Emissionen – wie die Reduktion von CO2-Emission – bemüht. Hier wollen wir den CO2-Ausstoß je Tonne Zucker bis 2020 um 65 Prozent senken. Als Vergleichsjahr gilt auch hier 1990. Solche Ziele lassen sich jedoch nur mithilfe von Investitionen in modenerste Technik realisieren. Investitionsschwe­rpunkt ist in diesem Zusammenhang die Installation von energiesparenden Verdampfungstrocknern in den Werken Uelzen, Nakskov und Örtofta. „Nachhaltigkeit – so wie wir sie verstehen – ist ein weites Feld. Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz unserer Mit­


Aktuell

Global Production Meeting in Nakskov Ein Forum für den Erfahrungsaustausch

Wurde mit einem Baufest in Betrieb genommen: der VDT-2.

Seit 2009 findet zweimal jährlich das Global Production Meeting – ein konzernweites Produktionsmeeting – statt. Die wichtigste Aufgabe der Global Production Meetings, deren Vorsitz Vor­ standsmitglied Axel Aumüller führt, besteht darin, die Zusammen­ arbeit innerhalb von Nordzucker – zum Beispiel bei tech­nischen Herausforderungen – weiter zu verbessern. Der Wissensaustausch und das Lernen voneinander stehen dabei im Vordergrund. Vom 4. bis 5. September traf sich das 40-köpfige Global Production Team bereits zum siebten Mal zum länder­übergreifenden Erfah­ rungsaustausch. Dieses Jahr empfing das Team aus Nakskov die Kollegen im Herzen der b ­ esten Rübenanbauregion Dänemarks – im dänischen Maribo. Weiterentwickeln durch Wissensaustausch Themen des Global Production Meetings sind beispielsweise Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz, neue Technologien, Prozess- und Produktionsentwicklungen, Nachhaltigkeit, Energie­ einsparungen sowie Investitionsprojekte. Um sich direkt vor Ort über Investitionen austauschen zu können, beinhaltet jedes ­Global Production Meeting auch eine Werksführung. Senior Vice President Jesper Thomassen, Region Nordeuropa, kommen­ tiert: „Die Meetings stellen eine gute Möglichkeit dar, sicherzu­ stellen, dass wir wirklich das Optimum aus unseren Produktions­ kompetenzen, Erfahrungen und unserem Know-how heraus­ holen. Während unserer Diskussionen profitieren wir von den durchaus unterschiedlichen Perspektiven der einzelnen Teilneh­ mer und der Gedankenaustausch hilft immens dabei, die besten Lösungen für kleinere und größere Herausforderungen zu fin­ den. Bei unserem Integrationsprozess unterstützen uns die Mee­ tings dabei, Kontakte zu knüpfen und zu stärken und unseren Weg, ein Unternehmen zu werden erfolgreich fortzusetzen.“

Riese über vier Stockwerke: der VDT-2 mit einer Höhe von 18 Metern.

Schwerpunkt Energie Beim Meeting in Nakskov war die zukünftige Energieversorgung der Nordzuckerwerke der wohl wichtigste Punkt auf der Tagesord­ nung. In einem Workshop entwickelten die Teilnehmer Inhalte für weiterführende strategische Überlegungen der Energiet­ hematik. In ähnlichen Arbeitssitzungen wurden auch Ansätze zur Verbesserung von Sicherheit und Gesundheit am Arbeits­ platz besprochen. n John Hansen

arbeiter sind für uns ein quasi unersetzlicher Bestandteil unserer Nach­haltigkeitsstrategie. Daher arbeiten wir kontinuierlich für alle Arbeitsplätze an einer Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz. Dazu gehören beispielsweise Schulungen der Mitarbeiter, aber auch eine regelmäßige Überprüfung der Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen. Insgesamt ist dies ein Bereich, der mir besonders am Herzen liegt. Denn ohne die Menschen dahinter hilft die beste Technik natürlich nichts.“ n

Bianca Deppe-Leickel Senior Manager Corporate Investor Relations

Zuckerfabrik Nakskov: 2011/12 wurden täglich im Schnitt 10.400 Tonnen ­Rüben verarbeitet.

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AKTUELL

Auf die Ausgewogenheit kommt es an: Energiezufuhr und -verbrauch müssen in Balance stehen.

Gesunder Lebensstil – eine Frage der Ernährung und der Bewegung Übergewicht und Fettleibigkeit sind ein gesellschaftliches Problem, das über 50 Prozent der Bevölkerung betrifft. Ursache ist ein veränderter Lebensstil: Immer mehr Menschen führen ihrem Körper mehr ­Kalorien zu, als er braucht. Die ­Folgen können Krankheiten im HerzKreislauf-­Bereich, Diabetes und Erkran­ kungen des Bewegungsapparates sein.

Fachleuten ist klar, dass ein Nährstoff al­ lein dafür nicht verantwortlich sein kann. Dennoch wird in den Medien in jüngster Zeit vielfach versucht, Zucker als Schuldi­ gen auszumachen. 18

Dabei essen wir nicht mehr Zucker als früher. Seit etwa vier Jahrzehnten hat sich der Zuckerverbrauch pro Kopf und Jahr auf einem gleichbleibenden Level von 33 bis 34 Kilogramm eingependelt. Im glei­ chen Zeitraum ist der Anteil übergewich­ tiger Menschen konstant gestiegen. Woran liegt es? Unser Lebensstil hat sich fundamental gewandelt, die meisten Menschen arbeiten kaum noch körperlich, Maschinen helfen uns, den Alltag zu bewältigen. Auch in der Freizeit bewegen wir uns immer weniger, das gilt für Erwachsene ebenso wie für Kinder. Nicht eine gestiegene Kalorien­

aufnahme, sondern der immer geringere Kalorienverbrauch erklärt das zunehmende Übergewicht in der Bevölkerung. Der Konsum von Zucker oder zucker­ haltigen Lebensmitteln führt per se nicht zu Übergewicht. Die Energiedichte von Kohlenhydraten, zu denen auch Zucker gehört, beträgt nur vier Kilokalorien pro Gramm und entspricht dem Energiege­ halt von Proteinen. Die Energiedichte von Alkohol mit sieben und von Fett mit neun Kilokalorien pro Gramm ist deutlich höher. Bei der Verwertung der Energie werden die Kohlenhydrate zuerst „verbrannt“,


aktuell

während Fette direkt gespeichert wer­ den. Selbst bei hoher Zufuhr nutzt der Orga­nismus alle Kohlenhydrate bevorzugt zur Energiegewinnung oder speichert sie in Form von Glykogen. In Körperfett umge­ wandelt werden sie praktisch nicht. Experten empfehlen, dass die gesamte Aufnahme von Kohlenhydraten – darunter Kohlenhydrate aus stärkehaltigen Nah­ rungs­mitteln wie Kartoffeln und Nudeln sowie einfache Kohlenhydrate wie Zucker – sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern im Bereich von 45 bis 60 Prozent der Gesamtenergieaufnahme liegt. Koh­ lenhydrate wie Stärke und Zucker sind für uns Menschen überlebenswichtig, da unser Körper sie für seinen Stoffwechsel braucht. Kohlenhydrate liefern schnell Glucose für Gehirnaktivitäten und stellen Energie für Bewegung bereit. Allein schon deshalb ist der Mensch durch die Evolution von Geburt an auf „süß“ gepolt. Diese angeborene Süßpräferenz kann auch als „Sicherheitsgeschmack“ bezeichnet wer­ den, denn süße Pflanzen sind nicht giftig. Möglicherweise reagiert das Gehirn auch deshalb mit der Ausschüttung des Botenstoffes Dopamin, wenn man etwas Schmackhaftes wie Zucker isst. Die Evolu­ tion scheint es so eingerichtet zu haben,

Experten empfehlen, 45 bis  60 Prozent der Energie durch Kohlenhydrate zu sich zu nehmen.

dass alles, was lebens- und arterhaltend ist, was als angenehmes Erlebnis wahrge­ nommen wird, zur Dopamin-Ausschüttung führt, um zur Wiederholung anzuregen. Deshalb wird Dopamin auch bei anderen natürlichen Belohnungen wie Musikhören, Erwartung eines Gewinns oder Verliebtsein freigesetzt.

Energiegehalte von Lebensmitteln im Vergleich Kohlenhydrate liefern halb so viele Kalorien wie Fette Angaben Kcal je Gramm

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4

4

4

Zucker

Stärke

Eiweiß

Alkohol

Fett

Zucker ist ein Kohlenhydrat, wie sie in Reis, Nudeln, ­Kartoffeln oder Brot auch ­vorkommen. Die Energie aus Kohlenhydraten wird im Körper sofort umgesetzt während Fett zunächst ­gespeichert wird. Für eine ­ausgewogene Ernährung kommt es auf die Balance zwischen Aufnahme aller Nährstoffe und deren Ver­ brauch an.

Auch beim Konsum von Drogen wird ­Dopamin ausgeschüttet, allerdings auf ­einem viel höheren Niveau. Allerdings ­unterscheiden sich die Reaktionsmuster erheblich von denen der Aufnahme von Lebensmitteln. Bei diesen treten keine Gewöhnung, Rauschzustände oder Ent­ zugserscheinungen auf. Von Lebensmit­ teln wird man außerdem satt. Allein die Messung einer Ausschüttung von Dopa­ min reicht also nicht aus, um Gemeinsam­ keiten nach­zuweisen. Insofern ist die Be­­ haup­tung eines Zusammenhanges von Zucker sowie an­­deren ­Lebensmitteln und Sucht nicht haltbar. Zucker ist Bestandteil einer ausgewo­ genen Ernährung zusammen mit anderen Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett. Das Verhältnis von aufgenommener und ver­ brauchter Energie bei Arbeit und Freizeit ist entscheidend für das Körpergewicht. Genuss und Freude beim Verzehr zucker­ haltiger Lebensmittel sind etwas ganz Natürliches. n

Christian Kionka Senior Vice President Public Affairs

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AKTUELL

Personalie

Neuer Vorstandsvorsitzender bei der Holding Jochen Johannes Juister folgt Hans-Heinrich Prüße

Hans-Heinrich Prüße

Jochen Johannes Juister

Jochen Johannes Juister ist neuer Vorstandsvorsitzender der Nordzucker Holding Aktien­gesellschaft. Er wechselte mit Ablauf der Hauptversammlung der Nordzucker Holding Aktiengesellschaft aus dem Aufsichtsrat in den Vorstand und übernahm den Vorsitz. Er hat damit die Nachfolge von Hans-Heinrich Prüße angetreten, der aufgrund des Erreichens der Altersgrenze aus dem Vorstand ausgeschieden ist. Hans-Heinrich Prüße (65) war vor gut sechs Jahren aus dem Aufsichtsrat direkt an die Spitze des Vorstands berufen worden. Seitdem hat die Tochtergesellschaft Nordzucker AG eine bedeutende wirtschaftliche Entwicklung genommen. Da­rauf nahm Prüße auch in seiner Abschiedsrede auf der Hauptversammlung Bezug: „Wir Aktionäre der Nordzucker Holding AG müssen wahrnehmen, dass uns ein europäischer Konzern gehört. Was in Clauen oder Uelzen passiert, ist wichtig, aber genauso wichtig ist, was in der Zuckerfabrik Arlöv in Schweden passiert oder in Dänemark, Finnland oder Polen. Wir müssen über den Tellerrand hinausblicken. Denn Nordzucker ist im europäischen Markt und durch die Kooperation mit Wilmar Sugar sogar auf dem Weltmarkt angekommen.“ Auch aus dem Aufsichtsrat der Nordzucker AG schied der Landwirt aus Ahlten mit Ablauf der Hauptversammlung aus. Prüße hatte ihm seit September 2002 angehört und war seitdem Mitglied im Präsidium, im Personalausschuss und im Prüfungs- und Finanzausschuss.

Jochen Johannes Juister (51) kommt aus Nordhastedt, Schleswig-­Holstein. Dort bewirtschaftet der studierte Landwirt mit seiner Familie einen Ackerbaubetrieb und baut in einer Anbaugemeinschaft circa 50 Hektar Zuckerrüben an. Daneben leitet und b ­ erät Juister Unternehmen in den Bereichen Erntelogistik und Biogas. Damit bringt er große Erfahrung in der Führung von Unternehmen mit. Mit dem Einstieg in die aktive Landwirtschaft begann für Juister das Interesse an der Arbeit in Gremien der Zuckerwirtschaft. Seit 1995 war er Beiratsmitglied im Zuckerrübenanbauerverband Schleswig-Holstein, bevor er 2006 in den Vorstand des Verbandes gewählt wurde. 1998 wurde Juister Aufsichtsratsvorsitzender der Zuckerfabrik St. Michaelisdonn Holding, einer Vorgängergesellschaft der Nordzucker Holding AG, in der er seit dem Jahr 2000 im Aufsichtsrat sitzt. Seit 2007 ist er auch Aufsichtsratsmitglied in der Nordzucker AG. In seiner Ansprache auf der Hauptversammlung versicherte Juister, dass er die Position mit Freude, Spaß und Elan antrete. Dies seien für ihn die Voraussetzungen dafür, dass man etwas bewegt. Mit Blick auf die zukünftige Zusammenarbeit mit der Nordzucker AG forderte Juister zum konstruktiven Schulterschluss auf und unterstrich dies mit den Worten: „Herr Fuchs, nehmen Sie uns mit auf Ihre Reise der Nordzucker AG. S­ eien Sie sicher, unser Interesse ist riesengroß!“ n Claus-Friso Gellermann

Personalie

Neu im Aufsichtsrat der Nordzucker AG – Helmut Bleckwenn

Helmut Bleckwenn

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Helmut Bleckwenn (53) aus Garmissen wurde von der Hauptversammlung der N ­ ordzucker AG neu in den Aufsichtsrat gewählt. Der Agraringenieur ist Geschäftsführer der DexTerra GmbH & Co. KG, die in der H ­ ildesheimer Börde 230 Hektar R ­ üben anbaut. Seit Gründung der Anbauer­ verbände vor gut 20 Jahren ist er in den Gremien der norddeutschen Zuckerwirtschaft engagiert. „Mit viel Enthusiasmus und Mut“ habe er diese Zeit erlebt und fühle sich bis heute in den ­„Verbandsgremien tief verwurzelt“. Bleckwenn ist stellvertretender Vorsitzender der Nordzucker Holding AG. n red


aKTUELL

Bereits 300 Teilnehmer beim Nordzucker-Aktientreff – Gesuche überwiegen Mitte April startete der Nordzucker-Aktientreff auf den Internetseiten der Nordzucker AG (www.nordzucker-aktientreff.de). Heute nutzen den Nordzucker-Aktientreff bereits mehr als 300 Teilnehmer, die Aktien verkaufen oder kaufen möchten oder sich einfach für die Wertentwicklung der Aktien interessieren. Die Gesuche – also die Nachfrage nach Aktien – überwiegen im Anzeigenbereich deutlich – ein Indiz für eine positive Wertentwicklung der Aktien. Was ist der Nordzucker­Aktientreff? In einem benutzergeschützten Bereich können kostenlos Aktienangebote und Aktienkaufgesuche für die Gesellschaften Nordzucker AG, Nordzucker Holding Aktiengesellschaft und Nordharzer Zucker Aktiengesellschaft aufgegeben werden. Der Aktientreff ist für jedermann offen, unabhängig davon, ob er oder sie bereits Aktionär einer der Gesellschaften ist oder nicht. n

Claus-Friso Gellermann Holdings, Delivery Rights

Kaufinteressenten für Nordzucker-Aktien finden – ganz einfach auf dem Nordzucker-Aktientreff.

25 Aktionäre nehmen Spruchverfahren an Im Spruchverfahren auf Bestimmung einer ange­ messenen Barabfindung für Aktionäre der Zucker­ Aktiengesellschaft Uelzen­Braunschweig anlässlich der Verschmelzung auf die Nordzucker Holding Aktiengesellschaft hatte das Oberlandesgericht Celle mit Beschluss vom 19. April 2012 die ange­ messene Barabfindung auf 8,88 Euro je Aktie fest­ gesetzt. Von den 200 Aktionären, die auf der Hauptversammlung der ZAG im Jahr 2004 Wider­ spruch zu Protokoll gegeben hatten, hatten dar­ aufhin 25 Aktionäre mit insgesamt 142.730 Akti­ en das Barabfindungsangebot angenommen. Der dafür zu zahlende Betrag beläuft sich für die Nordzucker Holding Aktiengesellschaft auf

rund 1,5 Millionen Euro. Schon im Jahr 2005 hat­ ten 17 Aktionäre mit circa 55.000 Aktien das Bar­ abfindungsangebot angenommen, wofür damals 450.000 Euro fällig wurden. Insgesamt wurden also rund 2 Millionen Euro an Barabfindung ge­ zahlt. Bei einem von den Antragstellern geforder­ ten Wert von 25 Euro je Aktie hätte die Barabfin­ dung insgesamt rund 32 Millionen Euro betragen. Diese Summe hätten dann rund 16.800 Aktionäre – durch Dividendenverzicht – bezahlen müssen. Dies konnte abgewendet werden. Die von der Gesellschaft zu tragenden Gerichtskosten belau­ fen sich auf etwa 0,5 Millionen Euro. n red

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Rübe

REIHE: 20·20·20

Versuchsfläche in Schweden stößt auf reges Interesse Unternehmensweit beteiligen sich zahlreiche Rübenanbauer mit großem Interesse an unserem Projekt 20·20·20, bei dem es darum geht, dass im Jahr 2020 20 Prozent der Nordzucker-Anbauer einen Z ­ uckerertrag von 20 Tonnen je Hektar erreichen. Im mehrjährigen Durchschnitt liegt der Ertrag in den sieben Ländern, in denen Nordzucker produziert, in den besten Regionen bei etwa zwölf Tonnen Zucker pro Hek­­­tar. Um die Zielsetzung von 20 Tonnen pro Hektar zu erreichen, muss das Produk­tions­verfahren Rübenanbau in den zahlreichen Einzelaspekten optimiert umgesetzt werden. Zwei

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wesentliche Komplexe sind die erfolgreiche Bestandesetablierung und die Sicherstellung eines kontinuierlichen Wachstums. Neues Wissen für die Landwirte Welche Optimierungsmöglichkeiten ­bestehen, können sich die Landwirte auf einem kombinierten Versuchs- und Demonstra­tionsfeld in Südschweden, das im Zusammenhang mit diesem Projekt angelegt worden ist, genauer ansehen. Dieses Feld befindet sich bei schwedischen Rüben­anbauern, die in der Region bei Granhill Øst vor Ystad einen landwirt-

schaftlichen Betrieb führen und, was den Zuckerertrag betrifft, bereits seit mehreren Jahren an der Spitze stehen. Hier sind ­ganze zwölf ­Hektar Fläche allein für Versuche mit unterschiedlichen Anbautechniken ­reserviert. „Der Zweck dieser Versuchsanlage ist es, neue Anbaumethoden auszuprobieren und diese den Rübenanbauern zu zeigen, sodass wir nach der Ernte Ergebnisse und Optimierungsmöglichkeiten diskutieren können. So haben beide Parteien ihren Nutzen. Nordic Sugar bekommt Input für weitere Versuche und die Landwirte erhalten


rüBE Gut besucht – bereits mehrere Hundert Landwirte kamen auf die Versuchsflächen.

Neue Methoden vor Ort diskutieren – Granhill Øst bietet Raum dafür.

12 Hektar Versuchsfläche vermitteln in Schweden neues Wissen.

neues Wissen, das sie zu Hause in ihren eigenen Betrieben umsetzen können“, sagt Ola Christiansson vom Rübenbüro Örtofta. Besuch aus mehreren ländern Das Versuchs- und Demonstrationsfeld bei Ystad ist das erste im Gebiet der Nordzucker Tochtergesellschaft Nordic Sugar, das im Rahmen des Projektes 20·20·20 angelegt worden ist. Der Plan ist, im nächsten Jahr noch ein weiteres in Dänemark zu errichten. Das Rübenbüro Örftofta trägt die Verantwortung für das Versuchsfeld und arbeitet auf dem Feld mit der Versuchs- und Entwick-

lungsabteilung NBR (Nordic Beet Research) eng zusammen. Mehrere Hundert Landwirte – auch aus Dänemark und Finnland – haben das Feld bereits besucht. „Diese Besuche führen immer wieder zu interessanten Diskussionen mit den Landwirten. Auf unserer Homepage können sie auch verfolgen, wie sich die Versuche auf dem Feld entwickeln“, erzählt Christiansson. Näher am Ziel Generell befindet sich das Projekt 20·20·20 in einer guten Entwicklung und das Versuchs- und Demonstrationsfeld ist nur eine

von vielen Aktivitäten der Rübenbüros in Dänemark, Finnland, Litauen und Schweden. Die nationalen Rübenanbauerverbände sind von Anfang an dabei gewesen und unterstützen die Mitglieder mit Informationen. Dies schafft große Aufmerksamkeit für das Projekt. Der Zuckerertrag ist in den letzten zehn Jahren deutlich angestiegen und mit verbesserten Anbaumethoden sowie neuen Rübensorten ist der Weg gebahnt, 20 Tonnen Zuckerertrag je Hektar zu erreichen. n Ulrik Larsen, Journalist

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MARKT & KUNDE

MARKT IM BLICK

„Die Absatzmärkte für Zucker sind im Allgemeinen stabil. Die Menge des verkauften Zuckers hat sich jedoch leicht reduziert. Dies ist unter anderem auf den kühlen Sommer zurückzuführen. Dadurch wurden weniger Softdrinks und Speise­eis konsumiert und weniger Konfitüre g ­ ekocht. Der Export von verarbeiteten Lebensmitteln ist insgesamt zurückgegangen. Dies hat jedoch nur einen marginalen Effekt auf den gesamten Absatz. Insgesamt sind Märkte und Versor­ gungslage ausgeglichen und die Preise verzeichnen einen ­leichten Aufwärtstrend.“ Mats Liljestam Chief Marketing Officer

Zuckerwirtschaftsjahr in der EU abgeschlossen Größtes Produktionsvolumen seit sechs Jahren – Versorgungslage in der EU wird sich weiter entspannen Hohe Rüben- und Zuckererträge sorgten im Wirtschaftsjahr 2011/12 dafür, dass die europäische Zuckerproduktion mit einem Produktionsvolumen von 18,4 Millionen Tonnen (Rohwert – beinhaltet nicht Zuckermenge für Ethanolproduktion) auf dem höchsten Niveau seit sechs Jahren lag. Auch wenn das neue Wirtschaftsjahr 2012/13 mit ähnlich guten Bedingungen gestartet ist, wird das Rekordniveau vom Vorjahr aufgrund der weniger optimalen Wetterbedingungen aller Voraussicht nach nicht erreicht werden. Nach Angaben des Analyseunternehmens F.O. Licht ist zwar die Anbaufläche gegenüber 2011/12 mit ­ 14,2 Millionen Hektar etwa gleich geblieben, der durchschnittliche Zuckerertrag sollte jedoch mit 11,7 Tonnen pro Hektar um etwa neun Prozent nied­riger als im Vorjahr (12,9 Tonnen/Hektar) ausfallen. Damit liegt er allerdings immer noch über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre

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von 11,5 Tonnen pro Hektar. Die Produk­ tion 2012/13 schätzt F.O. Licht in seiner ersten Prognose auf 16,8 Millionen Tonnen, ein Rückgang um acht Prozent im Vergleich zu den 18,4 Millionen Tonnen, die 2011/12 e ­ rzeugt wurden. Trotz des Rückgangs wird die EU in diesem Wirtschaftsjahr die dritthöchste Ernte nach der Reform 2006 erzielen und erneut deutlich mehr als die Quotenmenge von 13,3 Millionen Tonnen produzieren. Nach den bisher vorliegenden Informationen wird die Zuckererzeugung in allen wichtigen Erzeugungsländern der EU in die­ sem Wirtschaftsjahr niedriger ausfallen. So wird für Frankreich ein Rückgang der Zucker­ produktion um 0,5 Millionen Tonnen auf 4,2 Millionen Tonnen geschätzt (-11 Prozent). Für Deutschland wird eine um sieben Prozent kleinere Produktion in Höhe von 4,1 Millionen Tonnen erwartet, während für Polen, den drittgrößten Produ­zenten der EU,

das Pro­duktionsvolumen auf zwei Millionen Ton­nen (2,1/-5 Prozent) prognostiziert wird. Aufgrund der Rekordernte im Wirtschaftsjahr 2011/12 und der positiven Erwartungen für 2012/13 wird sich die Versorgungslage im Lebensmittelmarkt der EU voraussichtlich weiter entspannen. So erreichten nach Angaben der EU-Kommission die Lagerbestände (Weisswert) zum Ende der Saison 2011/12 rund 2,7 Millionen Tonnen, während es ein Jahr zuvor nur 1,9 Millionen Tonnen waren. Welt Im Gegensatz zur EU wird die Zuckererzeugung in vielen anderen Ländern der Welt 2012/13 besser ausfallen als im Vorjahr. Verantwortlich hierfür sind in erster Linie günstigere Witterungsbedingungen, die zu höheren Erträgen führen. Größere Ernten werden vor allem für die großen ­Erzeugerländer Brasilien, China und Aus­


MARKT & KUNDE

Zuckerproduktion in der Europäischen Union 2006/07 bis 2012/13, Rohwert in Mio. Tonnen 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13* * Schätzung

Im Geschäftsjahr 2011/12 produzierte der Nordzucker-Konzern 2,9 Millionen Tonnen Zucker.

Quelle: F.O. Licht

tralien erwartet. Die Internationale Zuckerorganisation (ISO) schätzt die weltweite Zuckerproduktion 2012/13 deshalb auf das Rekordniveau von 177,4 Millionen Tonnen (Rohwert), ein Anstieg von 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr, in dem 173,4 Millionen T ­ onnen produziert wurden. Gleichzeitig nimmt der Verbrauch von ­Zucker weiter zu. Die ISO geht von einem Anstieg um 1,9 Prozent auf 171,5 Millionen Tonnen aus gegenüber 168,3 Millionen Tonnen im Vorjahr. Allerdings bleibt der Verbrauchsanstieg unter dem der Produktion, sodass es 2012/13 zu einem Aufbau der weltweiten Lagerbestände um bis zu sechs Millionen Tonnen kommen könnte. n

Dr. Thordis Möller Economics Der Zuckerverbrauch weltweit steigt, in der EU bleibt er konstant.

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MARKT & KUNDE

Für viele ist Weihnachten ohne sie undenkbar: bunte Schokokränze mit Nonpareille.

Kundenporträt

Kindheitserinnerungen in Schokolade und Nonpareille Ein Besuch bei der Horst Schluckwerder OHG Wer zu Weihnachten kleine Schokokränze mit Nonpareille auf den bunten Teller legt, der hat wahrscheinlich schon mal zu Produkten von Schluckwerder gegrif­ fen und auch wer in der Adventszeit gern Baumstammmarzipan nascht, hat vermutlich schon mal ein Produkt mit dem geschwungenen roten Schriftzug auf goldenem Grund und dem goldenen Krönchen verzehrt.

Mitte Oktober, beim Besuch der AKZENTE bei Schluckwerder in Adendorf bei Lüne­ burg ist die Produktion der Weihnachts­ artikel im Endspurt. Von Anfang Juni bis etwa Mitte November werden Marzipanund Schokoladenprodukte für die Weih­ nachtszeit produziert. „Wir sind in erster Linie ein Saisonartikelhersteller. Wenn Mitte November die Produktion der Weih­nachts­ artikel zu Ende geht, geht es bei uns schon wieder mit Ostern los“, sagt Oliver Sachse,

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Leiter Qualitätsmanagement bei Schluck­ werder, und fügt schmunzeln an: „Von Weihnachten zu O ­ stern ist ein fließender Übergang.“ Klassiker zu Weihnachten Schluckwerder ist ein Verarbeiter von Marzipan und Schokolade. An zwei Standorten in Adendorf produziert das Unternehmen seine Weihnachtsklassiker: Marzipanbrote und -kartoffeln, Marzipan­ baumstämme und die kleinen Schokola­ denkränze mit Nonpareille – den bunten Zuckerperlen –, die auf bunten Tellern und auch an Weih­nachtsbäumen beliebt sind. In der Halle, in der die Marzipan­ baumstämme hergestellt werden, duftet es nach Mandeln und Kakao. Die Marzipan­ rohmasse, die das Unternehmen einkauft, wird in der Wirkerei weiterverarbeitet und dann nicht nur zu Marzipanbroten mit Scho­koladenüberzug, sondern auch

zu den Baumstämmen weiterverarbeitet. Eine grüne Matrize nach der anderen läuft über das Förderband, jede mit zwölf Negativformen eines Baumstamms. Das Förderband bringt die Formen zu einer Station, die die Förmchen mit flüssiger Schokolade füllt und diese kurze Zeit ­später wieder ausgießt, sodass die Wände mit einer dünnen Schokoladenschicht überzogen sind. Im nächsten Schritt bringt das Förderband die Förmchen in einen Paternosterkühlschrank. In diesem besonderen Kühlschrank fahren die For­ men wie in einem Paternoster auf der einen Seite hoch und auf der anderen Seite runter und werden währenddessen gekühlt. Die Hülle des Baumstamms ist nun fertig. Die nächste Maschine formt kleine Rollen aus der Marzipanmasse, legt in jede Form eine Rolle und drückt sie dann platt. Wie ein Baumstamm hat auch ein Marzipanbaumstamm Ringe: einen


MARKT & KUNDE

Bis Mitte November läuft die Produktion von ­Weihnachtsartikeln.

Die Horst Schluckwerder OHG bedient internationale Kunden.

aus Marzipan und einen aus Nougat. Der wird im nächs­ ten Schritt flüssig in die Form gefüllt und schmiegt sich um den Kern aus Marzipan. Das Ganze wird wie­ der gekühlt und fährt erneut zu einer Anlage: Hier wird der Schoko­boden auf­ gebracht. Noch einmal kühlen und dann wird die Weihnachtssüßigkeit maschinell verpackt und in Kartons gestapelt – bis sie Weihnachten oder sogar schon früher wieder ausgepackt wird.

jetzt erhalten die Kränze die Form, die man vom bunten Teller kennt, denn im nächsten Schritt, werden die Trop­fen plattgedrückt, sodass sie sich vereinen und der charakteris­tische Kranz entsteht. Diese Kränze werden nun gekühlt und fahren auf i­hrem Förder­ band zur Verpackungsstation. Hier werden sie so zusammen­geführt, dass aus zwei hintereinander l­iegenden Reihen eine wird. Denn in einer Packung sind immer 32 Krän­­ze enthalten. Ein kompliziert aus­ sehendes Fächersystem fasst die Kränze so zu­­sam­men, dass nach 32 Schritten eine Packung voll ist. Die wird noch verpackt und ist dann bereit für den Handel. Die meisten Produkte von Schluckwer­ der werden produziert, ohne dass ein Mit­ arbeiter sie anfasst. Nur wo es unbedingt notwendig ist, wird von Hand, die immer mit blauen Handschuhen bedeckt ist, ge­­ arbeitet. „Egal ob Marzipanbaumstämme, Schokokränze oder Schichtnougat, fast alle unsere Produkte werden bei uns be­­­rüh­ rungslos produziert. Die berührungs­­lose Produktion ist ein Zeichen unserer hohen Hygienestandards“, sagt Oliver Sachse. n

Bunte Perlen für den bunten Teller In der angrenzenden Halle werden Schoko­ ladenkränze produziert. Sie haben etwa ­einen Durchmesser von vier Zentimetern und sind mit weißen und farbigen Zucker­ perlen be­­deckt. Was man den k­ leinen Kränzen nicht ansieht: Im ersten Produk­ tionsschritt kleckst eine Maschine einen Kreis aus zehn kleinen hochstehenden Schokotropfen, die sich nur leicht berüh­ ren – und das 16 Mal gleich­zeitig, sodass 16 Kreise entstehen. Auf die flüssigen Tropfenkränze streut eine Maschine im nächsten Schritt die farbigen Perlen. Erst

Süße Straße: Schokoladenverarbeitung in Adendorf.

Zahlen & Fakten Horst Schluckwerder OHG Verarbeiter von Marzipan, Schokolade, Nougat, Kokos, und Krokantartikeln l Gründung l Eröffnung

1956 in Hamburg

des Standortes Adendorf 1963

l 1990:

Aufbau einer Produktionsstätte in der Bunsenstraße, Adendorf

l Heute:

Produktionsstätten im Bültenweg und in der Bunsenstraße

l Zwischen

300 und 500 Mitarbeitern – saisonabhängig

l Inhaber:

Rolf Schluckwerder

Nina Tatter Corporate Investor Relations

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MARKT & KUNDE

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treffpunkt

Nordzucker unterwegs Nordzucker unterstützt rund um ihre Standorte verschiedene Veranstaltungen und Initiativen. Schwerpunkte sind dabei hauptsächlich die Themen Landwirtschaft, Ernährung und Bewegung. In den letzten Wochen und Monaten war Nordzucker auf zahlreichen Veranstaltungen. Ein Rückblick auf die wichtigsten: Runde Riesen: Börßum feierte das Kürbisfest und kürte den größten Kürbis Niedersachsens.

In Magdeburg fand am 15. und 16. ­Sep­tember das 18. Landeserntedankfest im Elbauenpark Magdeburg statt. Über 30.000 Besucher strömten bei gutem ­Wetter in die Landeshauptstadt SachsenAnhalts und nutzten das vielseitige Informations- und Unterhaltungsangebot. Über 200 regionale und überregionale Aussteller präsentierten sich und ihre Produkte. Die Bandbreite der Branchen reichte von der Landwirtschaft über Ernährungswirtschaft und Handwerk bis Tourismus. Nordzucker präsentierte sich gemeinsam mit dem Zuckerrübenanbauerverband Magdeburg e.V. auf dem diesjährigen Landeserntedankfest. Der Auftritt stand in diesem Jahr unter dem Motto „Zukunft und Perspektive“.

Werksdirektor Udo Harten bei der Fürbitte während des Landeserntedankfests in Magdeburg.

Am gleichen Wochenende wurde in B ­ örßum das Kürbisfest gefeiert. Nordzucker stellte sich mit ihrer Marke SweetFamily vor und zeigte, was man aus Kürbis und Zucker ­alles machen kann. In Börßum ­wurde auch die niedersächsische Meisterschaft im Kürbiszüchten ausgetragen. Den Preis holte ein Gigant: 467,5 Kilogramm brachte der Kürbis von Wolfgang Willmann aus MelleNeuenkirchen auf die Waage. Um Äpfel ging es eine Woche später auf dem Internationalen Schulbauernhof in Hardegsen. Dort wurde das Apfelerntefest gefeiert. Viele Aktionen, wie das Pressen frischen Apfelsafts, luden zum Mitmachen ein. Nordzucker stellte sich als Unterstützer vor und präsentierte die SweetFamily 1-2-3-Rote Grütze. Seit vergangenem Jahr unterstützt Nordzucker den Internatio­na­

Insa Ciesinger und Daniela Gierth brachten 3.000 Gläser „Mumme-Gelee“ auf die Mumme-Meile.

len Schulbauernhof, da er dazu beiträgt, Kindern und Jugendlichen ein realistisches Bild von Landwirtschaft zu vermitteln. Am 3. und 4. November trat Nordzucker als Hauptsponsor des „mummekaufgenuss“ in Braunschweig auf. Auf dem Stand verkaufte Nordzucker Kuchen mit MummeGelee-Füllung. Der Erlös geht der United Kids Foundation, dem Kindernetzwerk der Volksbank BraWo, zu. Vorstand Axel Aumüller erklärte bei der Eröffnung: „Als regional verwurzeltes Unternehmen unterstützen wir gern regionale Veranstaltungen. Die Mumme-Meile als Veranstaltung rund um Essen und Genuss passt hervorragend zu uns.“ Bereits zum dritten Mal war Nordzucker Partner des „mummekauf­ genuss“. n Carolin Gardemin, Daniela Gierth, Markus Schröder

1-2-3 Rote Grütze: auf dem Apfelerntefest beliebt.

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Treffpunkt

Verlängerung der ZMO im Blick Nordzucker im Gespräch Mit der Reform der EU-Agrarpolitik wird auch über die EU-Zuckermarktordnung (ZMO) ab 2015 entschieden. Nordzucker tritt für eine Verlängerung bis 2020 ein. In Gesprächen mit Politikern gab es Rückenwind für diese Forderung. Ende August und Anfang September empfingen Agrarvorstand Dr. Niels Pörksen und Direktor European Affairs Christian Kionka gemeinsam mit dem DNZ-Vorsitzenden Helmut Bleckwenn und Geschäftsführer Dr. Heinrich Hubertus Helmke sowie dem Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Dieter Woischke und seiner Stellvertreterin Sigrun Krussmann bedeutende Minister in unseren Werken. Landwirtschaftsminister Litauen und Niedersachsen Bei einem Besuch mit seinem litauischen Kollegen Kazimieras Starkevičius Ende August 2012 in Clauen versicherte der Niedersächsische Landwirtschaftsminister Gert Lindemann: „Niedersachsen bemüht sich um eine Verlängerung der Zuckerquote bis 2020, um Planungssicherheit für die Zuckerfabriken und Anbauer zu schaffen“. Extreme Preisspitzen auf dem europäischen Binnenmarkt sollten durch die bestehenden Instrumente zur Marktregulierung stärker gedämpft werden. Bei den derzeitigen Regelungen zum Außenhandel dürfen keine Kompromisse eingegangen werden, so Lindemann weiter. Minister Starkevičius, der im vergangenen Jahr gemeinsam mit Lindemann das Nordzuckerwerk in Kedainiai besucht hatte, erklärte, Litauen unterstütze die Forderung, die ZMO bis 2020 zu verlängern. Staatsminister bei der Bundeskanzlerin Wenige Tage später besuchte Eckart von Klaeden (CDU), Staatsminister bei der Bundeskanzlerin, das Werk in Nordstemmen. Nach dem Gespräch und Rundgang äußerte der Staatsminister: „Ich kenne die Nordzucker seit vielen Jahren und weiß um die Bedeutung der Zuckerfabriken als Wirtschaftsfaktoren in unseren Regionen.“ Er verwies insbesondere auf die direkten und indirekten ­Arbeitsplätze bei Nordzucker sowie Unternehmen der Region, die von Aufträgen in diesem großen Werk profitieren. „Außerdem ist der Zuckerrübenanbau ein wichtiger Bestandteil der Fruchtfolgen in den landwirtschaftlichen Betrieben“, sagte von Klaeden. Besonderes Interesse entwickelte der Hobbykoch von Klaeden bei der Diskussion über die Möglichkeiten der Zuckersorten und deren Verwendung: „Bei Zucker kann ich mich darauf verlassen, dass das Produkt gut ist.“ Am 5. Oktober 2012 tagte der niedersächsische LandtagsAusschuss für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung unter dem Vorsitz des Wolfenbütteler Abgeordneten Frank Oesterhelweg am Fabrikstandort Nordstemmen. Die Fortsetzung der Zuckermarktordnung war das bestimmende politische Thema. Der Ausschuss zeigte aber auch großes Interesse an der Zuckerrübe für die Verwendung in Biogasanlagen. Polnischer und slowakischer Landwirtschaftsminister Auch in Polen und der Slowakei fanden Treffen zum Thema ZMO statt: Am 1. Oktober traf Agrarvorstand Pörksen gemeinsam mit Jarosław Kamieniarz, CEO Nordzucker Polska, den polnischen Landwirtschaftsminister Stanisław Kalemba in Warschau. Der ­Minister unterstützt Nordzucker in ihrer Forderung, die ZMO bis

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Einig: Der litauische Landwirtschaftsminister (links) und der niedersächsische Landwirtschaftsminister (rechts) mit Agrarvorstand Dr. Niels Pörksen. ­Eine ­Verlängerung der ZMO ist notwendig.

Eckart von Klaeden (2. v. rechts) zu Besuch in Clauen.

Pavel Kyselica, COO Považský Cukor (Mitte) erläutert Minister Jahňátek die Zuckerproduktion.

2020 zu verlängern. Seiner Meinung nach benötigten sowohl die Landwirte als auch die Zuckerindustrie den Zeitrahmen bis 2020, um die Wettbewerbsfähigkeit weiter auszubauen. Unterstützung für die Verlängerung der ZMO gibt es auch aus der Slowakei. Ihr Landwirtschaftsminister Ľubomír Jahňátek steht ebenfalls für eine Verlängerung bis 2020. Michal Abelovic, CEO Považský Cukor, zeigte dem Minister zusammen mit seinen Vorstandskollegen das Werk und wies auf die enge Partnerschaft mit den Rübenanbauern hin. Minister Jahňátek forderte die Verlängerung der Quotenregelung und aller bewährten Instrumente der ZMO bis 2020. n red


PERSONALIE

Wechsel an der Spitze der WVZ und des VdZ Günter Tissen neuer Hauptgeschäftsführer

Günter Tissen Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker und des Vereins der Zuckerindustrie

PERSONALIE

helmut Bleckwenn Verbandsvorsitzender beim DNZ

Zum 1. Oktober hat Günter Tissen die Position des Hauptgeschäftsführers der Wirtschaftlichen Vereini­ gung Zucker (WVZ) und des Vereins der Zuckerindus­ trie (VdZ) übernommen. Der 44­jährige Agrarökonom löste den langjährigen gemeinsamen Hauptgeschäfts­ führer der beiden zuckerwirtschaftlichen Bundesver­ bände Dr. Dieter Langendorf ab. Langendorf war nach 32­jähriger Tätigkeit für die Zuckerwirtschaft in den Ruhestand gegangen. Er war Anfang 1981 zur WVZ und gekommen und seit 1989 in Personalunion Haupt­ geschäftsführer von WVZ und VdZ. Mit Günter Tissen setzen die beiden Verbände auch weiterhin auf einen ausgewiesenen Agrarexperten an der hauptamtlichen Spitze ihrer Bundesverbände,

wie deren Vorsitzende Dr. Hans­Jörg Gebhard und Horst Wilhelm Mewis anlässlich der diesjährigen Zuckertagung in Berlin erklärten. Tissen war bisher Regierungsdirektor im Bundesministerium für Ernäh­ rung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und zuvor mehrere Jahre an der damaligen Bundesfor­ schungsanstalt für Landwirtschaft wissenschaftlich tätig. Neben dem Geschäftsführer Dr. Karsten Maier und Rechtsanwalt Michael Ricke­Herbig wurde der Rechtsanwalt und Diplom­Biologe Marcus Otto (40) zum weiteren Geschäftsführer des Vereins der Zuckerindustrie bestellt. Otto ist seit 2004 Leiter des Referates Lebensmittelrecht des VdZ. n

Neuer Verbandsvorsitzender beim DNZ Der Dachverband Norddeutscher Zuckerrübenan­ bauer e.V. hat einen neuen Verbandsvorsitzenden. Die Delegierten der regionalen Mitgliedsverbände wählten den 53­jährigen Helmut Bleckwenn aus Gar­ missen (Landkreis Hildesheim) einstimmig zum neu­ en Vorsitzenden. Bleckwenn war bisher Vorsitzender des größten Regionalverbandes Niedersachsen­Mitte und übt dort künftig das Amt eines stellvertretenden Vorsitzenden aus. Ferner gehört er dem Vorstand der

NACHHALTIGKEIT

Nordzucker ist förderndes Mitglied der FNl Seit dem 1. September ist die Nordzucker AG förderndes Mitglied der Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirt schaft (FNL).

Nordzucker Holding AG und dem Aufsichtsrat der Nordzucker AG an. Bleckwenn wird in Kürze auch alle mit dem DNZ­Vorsitz verbundenen Mandate in den nationalen und europäischen Organisationen der Rü­ ben­ und Zuckerwirtschaft übernehmen. Er folgt dem langjährigen Verbandsvorsitzenden Gerhard Borchert, der aus persönlichen Gründen im Mai dieses Jahres sei­ nen Rückzug aus der Verbandsführung angekündigt hatte. n

WISSENSWERTES

Wussten Sie schon …? … dass Sie bis einschließlich Dezember an einer Werksführung durch einen unserer Standorte teilnehmen können? Mehr Informationen auf www.nordzucker.de unter „Unternehmen/ Über uns.“

Dr. Niels Pörksen, Vorstand Agrarwirtschaft der Nordzucker AG, erklärt dazu: „Die Nordzucker AG hat ihre Wurzeln in Norddeutschland, ist aber mittlerweile ein europäisches Unternehmen und auf dem europäischen Zuckermarkt die Nummer zwei. Unser Unternehmen gehört den Landwirten, die uns beliefern. Wir sind Teil der wichtigsten Wertschöpfungskette der deutschen Wirtschaft, der Land­ und Ernährungswirtschaft. Mit unserer fördernden Mitgliedschaft in der FNL wollen wir deutlich betonen, wie wichtig uns die branchenübergreifende Kommu­ nikation sowie die Zusammenarbeit aller Partner in der Landwirtschaft und den vor­ und nachgelagerten Bereichen ist. Die FNL spielt hier eine wichtige Rolle.“ Dr. Gibfried Schenk, Geschäftsführer der FNL, betont: „Die Nordzucker AG ist ein international erfolgreiches Unternehmen, dessen wirtschaftliches Handeln auf erfolgreicher landwirtschaftlicher Produktion basiert. Es ist uns eine besondere Freude, die Nordzucker AG als förderndes Mitglied der FNL zu begrüßen.“ n red

impressum Herausgeber: Nordzucker AG, Küchenstraße 9, 38100 Braunschweig, Telefon +49 531 2411­314, Telefax +49 531 2411­378, akzente@nordzucker.de Redaktion (red): Bianca Deppe­Leickel (bdl), Susanne Dismer­Puls (sdp), Oliver Ditsch, Tanja Schneider­Diehl (tsd), Frank Knälmann, Dr. Klaus Schumacher (kds), Marion Stumpe (ms), Nina Tatter (nt), Dr. Ulf Wegener (uw) | Gestaltung: Sieler Kommunikation und Gestaltung GmbH, Frankfurt | Druck: Leinebergland Druck GmbH & Co. KG, Alfeld Bildnachweis: Dennis Bartz, Fotolia, iStockPhoto, Günter Nimptsch, Nordic Sugar (Apelöga), Nordzucker, Horst Schluckwerder OHG, Shutterstock, Aivaras Troščenka

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HeidesandSchnecken Zutaten:

230 g Mehl 1 Prise Salz 1 Eigelb (Gr. M) 1 Eiweiß 140 g „Unser Feinster“ Zucker von SweetFamily 125 g Butter 20 g Kakao 1 EL Milch

Zubereitung: Mehl, Salz, 75 g Zucker, Eigelb und kalte Butterflöckchen zu einem glatten Mürbeteig verkneten. Teig halbieren und eine Hälfte mit Kakao, 1 EL Zucker und Milch verkneten. Hellen und dunklen Teig in Folie wickeln und 1 Stunde kalt stellen. Den hellen und dunklen Teig jeweils zu Rechtecken von 20 x 30 cm ausrollen. Einen Teig mit etwas Eiweiß bepinseln, den anderen Teig darauf legen, etwas andrücken und von der Längsseite (30 cm) eng aufrollen. Erneut mindestens 30 Minuten kalt stellen. Anschließend mit Eiweiß bepinseln und rundherum mit restlichem Zucker ummanteln. Rolle in 0,5 cm breite Scheiben schneiden. Im vorgeheizten Backofen bei 180 °C Ober-/ Unterhitze ca. 12 Minuten backen. Zubereitungszeit: ca. 40 Minuten (ohne Kühlzeit) Pro 100 g ca.: 418 kcal 20,4 g Fett 52,6 g Kohlenhydrate 6,06 g Eiweiß

Weitere Rezepte, Tipps und Tricks haben wir für Sie auf unserer Website bereitgestellt:

www.sweet-family.de


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