Akzente 01/2016 – September 2016

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Akzente Neues aus der Nordzucker-Welt | Ausgabe 1 | September 2016

Nordzucker in den Startlöchern Vorbereiten. Verändern. Verbessern.

„Zum Durchatmen ist es zu früh“

Ins neue Geschäftsjahr mit positiven Zahlen

Hartwig Fuchs im Interview Seite 6

Interview mit Dr. Michael Noth Seite 10

LEAN-Management Mit kleinen Dingen zu großen Verbesserungen Seite 11


2017 ‌wirft seine Schatten voraus

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| EDITORIAL |

„Es gilt vor allem, die Menschen bei Nordzucker aber auch unsere Aktionäre, Lieferanten und Kunden mitzunehmen auf eine Reise, die sicherlich Unwägbarkeiten bringt, aber auch viele Chancen.“

Liebe Leserinnen und Leser, der Herbst steht vor der Tür und damit auch die Kampagne. Aktuell sieht es gut aus auf den Feldern. Wir rechnen konzernweit mit durchschnittlich 110 Tagen, an denen wir Rüben verarbeiten können – das ist deutlich länger als noch im Vorjahr. Die diesjährige Kampagne ist die letzte, die unter dem Regime der alten ZMO laufen wird. Nordzucker ist für den Systemwechsel ab Oktober 2017 gerüstet und gestaltet den Übergang aktiv – in allen Bereichen des Unternehmens. Dazu gehören neue flexible und marktgerechte Rübenverträge genauso wie nachhaltige Investitio­ nen und die Einführung von Effizienzmaßnahmen in den Werken oder die erfolgreiche Weiterführung unseres Projekts 20 · 20 · 20 zur Ertragssteigerung im Rübenanbau. Nicht zuletzt stellen wir uns der kritischen Diskussion zum Thema „Zucker und Er­­ näh­rung“ und leisten aktiv Aufklärungsarbeit. Die EU wird in der globalen Zuckerwelt der einzige voll liberalisierte Binnenmarkt sein. Das bringt viele Veränderungen mit sich. Dabei gilt es vor allem, die Menschen bei Nordzucker, aber auch unsere Aktionäre, Lieferanten und Kunden mitzunehmen auf eine Reise, die sicherlich Unwägbarkeiten bringt, aber auch viele Chancen. Wir spüren schon heute, dass der Wettbewerb um Kunden und Marktanteile erheblich zunimmt. Für uns ist eine Ausweitung der Anbauflächen, um unseren Landwirten kurzfristig Einkommensmöglichkeiten zu verschaffen, keine nachhaltige Strategie. Wir planen vom Markt her; der Kunde bestimmt die Absatzmenge. Nur so werden wir langfristig angemessene Preise erzielen können. Nordzucker ist finanziell und personell grundsolide aufgestellt. Wir sind einer der großen Player am europäischen Zuckermarkt und werden weiter wachsen, uns entwickeln und unsere Stärken ausspielen. Freuen Sie sich auf eine neue Akzente, die erklärt, was bei Nordzucker aktuell passiert, und auch ein bisschen Lust machen soll, herbstliche Rezepte mit unseren Zuckerprodukten auszuprobieren. Herzlichst Ihr

Hartwig Fuchs

Akzente September 2016

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| INHALT |

Hauptversammlungen 2016: Den Übergang gestalten – „Stehenbleiben reicht nicht“

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PANORAMA

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Titelstory – Hartwig Fuchs: „Zum Durchatmen ist es zu früh“ Den Übergang gestalten: Hauptversammlungen 2016 Start ins neue Geschäftsjahr mit positiven Zahlen – Interview mit Dr. Michael Noth LEAN­Management: „Ganz oft sind es die kleinen Dinge, die in Summe zu großen Verbesserungen führen“ Strafsteuer auf Zucker ist der falsche Weg Für Sie gelesen: Detlef Brendel und Sven­David Müller – „Die Zucker­Lüge“ Die Kampagne „Prügelknabe“: Pro­Zucker­Kampagne in Polen erfolgreich

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Zucker hat einzigartige Eigenschaften

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„Backen ist das neue Yoga“

20 · 20 · 20: 5T-Team – die Ertragslücke beim Anbauer schließen

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20 · 20 · 20: 5T­Team mit Zuwachs in Deutschland Flexible Verträge finden großen Anklang bei den Rübenanbauern Stabwechsel im Nordzucker Agribusiness Zur Kampagne nimmt Nordzucker zahlreiche neue Anlagen in Betrieb Neue Werkleiter in Schladen und Örtofta Baustart für den großen Schweden: Im Werk Örtofta geht 2017 ein neues Zuckersilo ans Netz „Willkommen bei Nordzucker“ – Besuchermagnet Zuckerfabrik Neue ehrgeizige Energie­ und Klimaziele

NAHAUFNAHME

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Neu auf dem Pferdefutter­Markt: BETFOR aus Zuckerrübenschnitzeln


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Köstliche Zutaten: Leuchtende Kürbisse, zuckersüße Pflaumen, knackige Äpfel – herbstliche Rezepte von SweetFamily und Dansukker

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Wertvolles Futtermittel: BETFOR aus Zuckerrübenschnitzeln bringt Abwechslung auf den Speiseplan von Pferden Erfolgreicher Fotowettbewerb bei Nordzucker

SÜSSE SEITEN

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Schmackhafter Herbst! Herrlich fruchtige Verführungen zubereitet mit SweetFamily und Dansukker Tommi Haikonen // Säkylä

KURZ NOTIERT

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Szymon Kusmierek // Chełmża

Nachrichten aus dem Unternehmen

MENSCHEN BEI NORDZUCKER

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Boris Kuster // Klein Wanzleben

Patrick Heuer Schichtführer der Verpackung, Nordzucker Service Center Uelzen (NSC)

ANGEKLICKT

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Ein Blick ins Internet

Peter Sünder // Klein Wanzleben

REZEPT

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Sandra Ulbricht // Schladen

Zebrakuchen

Viele Mitarbeiter haben sich im Dezember 2015 am Nordzucker­Foto­ wettbewerb zur Kampagne beteiligt. Es wurden mehr als 100 Fotos ein­ gereicht – und es gab zahlreiche unterschiedliche Fotomotive: Rübenfel­ der bei Sonnenaufgang, hell erleuchtete Fabriken bei Nacht oder auch Kollegen bei ihrer Arbeit. Alle Bilder zeigen deutlich einen gewissen Stolz im Hinblick auf die Kampagne und die Produktion bei Nordzucker, und es war wirklich nicht einfach, die Gewinner zu ermitteln. Die fünf Gewinner­ fotos sehen Sie hier. Viele der Fotos sind so gut geworden, dass sie immer wieder Einsatz in unseren Publikationen finden. red

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| PANORAMA |

„Zum Durchatmen ist es zu früh“ 2017: Nordzucker in den Startlöchern Die Rübenverträge sind unter Dach und Fach, die Zuckerpreise tendieren leicht nach oben, Effizienzsteigerungsund Veränderungsprogramme greifen, die finanzielle Basis ist grundsolide und ein deutlich besseres Ergebnis wird erwartet. Nordzucker ist vorbereitet auf die Marktöffnung im kommenden Jahr. Wie das Unternehmen aufgestellt ist und was die nächsten Herausforderungen sind, haben wir bei Hartwig Fuchs erfragt. Herr Fuchs, nach einem herausfordernden Jahr ist es Nordzucker gelungen, wichtige Vorbereitungen für die Zeit nach der Marktöffnung zu treffen und die Weichen dafür zu stellen. Was waren für Sie die besonderen Herausforderungen in dieser anspruchsvollen Phase?

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Ich freue mich vor allem darüber, dass wir uns mit unseren Anbauern in fast allen Ländern – zugegeben zum Teil nach schwierigen Verhandlungen – auf tragfähige Vertragsmodelle für das An­ baujahr 2017 und zum Teil darüber hin­ aus einigen konnten. Mit der Mischung aus variablen und festen Rübenpreisen sowie lang­ und kurzfristiger Vertrags­ dauer haben wir unseren Rübenanbauern attraktive Angebote unterbreitet, die eine große Akzeptanz gefunden haben. Dies ist eine gute Botschaft für den Rüben­ anbau und ein wichtiger Meilenstein. Wir sind überzeugt, dass der beste Weg, die Rübe in der Fruchtfolge zu halten, ein guter Preis ist – und nicht die Aus­ weitung des Anbaus. Außerdem ist es uns über die letzten Monate gelungen, das gesamte Unternehmen in Bewegung zu setzen. Besonders hervorheben möchte

ich hier die umfassenden Maßnahmen zur Effizienzsteigerung sowie zur Optimierung von Arbeitsabläufen und Organisations­ strukturen. Das ganze Unternehmen ist nach wie vor auf den Beinen, um vor­ zubereiten, zu verändern und zu verbes­ sern. Ich habe viel Hochachtung vor so viel Engagement und Beharrlichkeit. Der Zuckermarkt scheint sich ja derzeit leicht zu erholen. Wie sind die Prognosen hinsichtlich der Ergebnisse für das laufende Jahr und – sicherlich noch spannender – für das Übergangsjahr 2017/18?

Es geht bergauf. Im ersten Quartal konnten wir den Umsatz steigern und ein Quar talsergebnis von rund 16 Milli­ onen Euro erwirtschaften. Wir erwarten, 2016/17 mit einem klar positiven Ergeb­


nis abzuschließen, das deutlich über dem Vorjahr liegt. Eine Prognose, die weiter in die Zukunft gerichtet ist, ist in der aktuellen Situation schwierig. Der Zuckermarkt steht vor einem Systemwechsel. Es wird vermutlich etwas dauern bis sich ein neues Marktgleichgewicht eingespielt haben wird. Allerdings produziert der Weltmarkt weniger Zucker, als er ver­ braucht. Von daher sehen wir eher leicht steigende Preise. Auf der anderen Seite sind höhere Preise ein Anreiz für höhere Exporte aus Brasilien und auch Investi­ tionen in den Anbau. Was wir wissen ist, dass wir nach 2017 in der EU einen der liberalsten Zuckermärkte der Welt haben werden, was mit steigender Vola­ tilität bei Mengen und Preisen unmittel­ bar verknüpft ist. Ebenso ist zu erwar­ ten, dass Preisentwicklungen am Welt­

markt noch stärker und direkter auf den EU­Zuckermarkt durchschlagen werden. Was ist aus Ihrer Sicht entscheidend für den künftigen Erfolg des Unternehmens?

Eigentlich sollten in Zukunft Unterneh­ men mit Produktionsstätten in den Gunst­ regionen des Rübenanbaus in Europa einen klaren Wettbewerbsvorteil haben, dies wird aber leider in einigen EU­Län­ dern durch gekoppelte Zahlungen unter­ laufen. Deutschland gehört nicht dazu und zählt von daher gegenwärtig zu den benachteiligten Produzenten inner­ halb der EU. Vieles wird sich über die Kostenstrukturen entscheiden. Hier sind wir mit unseren Projekten zur Effizienz­ steigerung und zum Schaffen eines kla­ ren Kostenbewusstseins auf einem sehr

guten Weg. Aber ganz entscheidend wird sein, wer den Markt – und damit meine ich den globalen Zuckermarkt, aber eben auch den regionalen Markt für Weizen, Raps und andere mit der Rübe konkurrierende Kulturen – am besten einschätzen kann. Hieran arbeiten wir intensiv. Zum Durchatmen ist es zu früh. Von der erwarteten Konsolidie­ rung im EU­Markt werden wir profitie­ ren. Wir sind schuldenfrei und haben genügend Mittel, um zu investieren. Wir wollen in unserem Kerngeschäft wachsen – innerhalb und außerhalb Europas oder auch in verwandte Agrar­ märkte hinein. Chancen, die sich hier ergeben, werden wir mit wirtschaftlichem Kalkül genau abwägen und, wo es sinn­ voll und wettbewerbsrechtlich möglich ist, zu nutzen versuchen. � bdl

Erwartetes Produktionswachstum in Europa Heutige Defizitgebiete Deutliches Produktionswachstum erwartet Produktionswachstum erwartet Produktion stabil

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| PANORAMA |

Den Übergang gestalten Hauptversammlungen 2016: „Stehenbleiben reicht nicht“

Hans-Christian Koehler

„Schlanke Prozesse und schnelle Entscheidungen sind auch in der Arbeit der Aufsichtsräte wichtiger denn je.“

Das Marktumfeld war im Geschäftsjahr 2015/16 angespannt und der Wettbewerb hat sich wie erwartet verschärft. Unter dem Motto „Den Übergang gestalten“ hat sich Nordzucker konsequent auf die neue Ära nach dem Auslaufen der aktuellen Zuckermarktordnung vorbereitet.

„Ab 2017 wird es keine von der EU fest­ gelegten Rübenmindestpreise mehr ge­ ben. Auch keine Zuckerquoten“, stellte der Aufsichtsratsvorsitzende der Nordzucker AG Hans­Christian Koehler gleich zu Be­ ginn der Hauptversammlung am 7. Juli 2016 vor den versammelten Aktionären heraus. Um die anstehenden Verände­ rungen drehten sich in den vergangenen Monaten Planungen und Vorbereitungen im Unternehmen: „Kernpunkte waren 8

die langfristige Sicherung des Rübenan­ baus und die dauerhafte Verbesserung der Wirtschaftlichkeit“, so Koehler weiter. Umfassendes Maßnahmenpaket bereitet Nordzucker auf 2017 vor Im gemeinsamen Vortrag der vier Nord­ zucker­Vorstandsmitglieder ging es zu­ nächst um die Lage am Zuckermarkt in Europa und weltweit, die erheblichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung hatte. Nachdem es durch umfassende Optimierungs­ und Einsparmaßnahmen und eine leichte Marktberuhigung zum Geschäftsjahresende gelungen war, Nordzucker 2016/17 in der Gewinnzone zu halten, war der Ausblick auf das lau­ fende Geschäftsjahr weit positiver. Wie ein roter Faden zog sich die Darstellung der vorbereitenden Maßnahmen auf die

neue Marktsituation durch die weiteren Vorträge. Dazu gehörten das neue Ver­ tragssystem für den Rübenanbau ab 2017, die geplanten Investitionen von etwa 82 Millionen Euro zur Erweiterung von Lagerkapazitäten und zur Energie­ einsparung sowie die weitere Verschlan­ kung von Prozessen und die Optimie­ rung von Arbeitsabläufen. Wachstumsmöglichkeiten nutzen In seinem ausführlichen Ausblick stellt der Vorstandsvorsitzende Hartwig Fuchs die klare Wachstumsstrategie des Unter­ nehmens vor und betonte, dass Stehen­ bleiben nicht ausreiche, um dauerhaft im globaler werdenden Zuckermarkt erfolg­ reich zu sein. Daher sollen Wachstums­ möglichkeiten im Kerngeschäft inner­ halb, aber auch außerhalb Europas sehr


genau ­geprüft und genutzt werden, so­ fern es wirtschaftlich sinnvoll ist. Auch ein mögliches Wachstum in verwandte Agrar­ bereiche, in die sich das NordzuckerKnow-how übertragen lasse, komme in Betracht. Hauptversammlung stimmt der Schaffung eines genehmigten Kapitals zu Wachstum erfordert auch die notwendige finanzielle Flexibilität. Wie Finanzvorstand Dr. Michael Noth ausführte, ist Nordzucker schuldenfrei und verfügt über die not­ wendigen Mittel für Investitionen. Mit der Schaffung eines genehmigten Kapitals wird die Flexibilität erhöht und es be­ steht die Möglichkeit, das Grundkapital der Nordzucker AG bei Bedarf um 11,1 Prozent zu erhöhen. Dabei bleibt sicher­ gestellt, dass die Nordzucker Holding AG auch weiterhin einen Anteil von deutlich über 75 Prozent und die Union-Zucker Südhannover GmbH von über zehn Pro­ zent an der Nordzucker AG halten wer­ den. Über eine tatsächliche Kapitaler­ höhung beschließen Aufsichtsrat und Vorstand im konkreten Bedarfsfall auf ­Basis der durch die Hauptversammlung erteilten Ermächtigung. Aufsichtsrat der Nordzucker AG wird verkleinert „Schlankere Prozesse und schnellere Entscheidungen sind auch in der hoch­ professionellen Arbeit der Aufsichtsräte wichtiger denn je“, so Hans-Christian Koehler. Dem Vorschlag zur Satzungs­ änderung, der neben einigen Anpassun­ gen und Modernisierungen der Satzung auch die Verkleinerung des Aufsichtsrats von 21 auf 15 Mitglieder ab dem Jahr 2017 vorsieht, wurde mit klarer Mehr­ heit zugestimmt. � bdl

Neues Mitglied im Aufsichtsrat Dr. Carin-Martina Tröltzsch Turnusgemäß schieden mit der Hauptversammlung Gerhard Borchert (Landwirt, Brome), Hans Theo Jachmann (Dipl.-Agraringenieur) und Matts Rosen­ dahl (Berater) aus dem Aufsichtsrat aus. G ­ erhard Borchert und Hans Theo Jachmann stellten sich ­ für ein weiteres Jahr zur Verfügung und wurden ­wiedergewählt. Neu im Aufsichtsrat ist Dr. CarinMartina Tröltzsch. Sie ist Geschäftsführerin der

­ uPont Deutschland Holding GmbH & Co.KG so­ D wie der DuPont de Nemours (Deutschland) GmbH und leitet bei DuPont das Pflanzenschutzgeschäft in Deutschland und Österreich. Die promovierte Phytomedizinerin hat Agrarwissenschaf­ten an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Uni­versi­tät Bonn studiert.

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| PANORAMA |

Start ins neue Geschäftsjahr mit positiven Zahlen Interview mit Dr. Michael Noth

Dr. Michael Noth

Ergebnisse des ersten Quartals 2016/17 Konzernumsatz Millionen Euro 374

3 Monate 2015/16

rnumsatz

n Euro

nate /16

398

398

3 Monate 2016/17

Periodenüberschuss Konzern Millionen Euro

16

3 Monate 2016/17

-7 3 Monate 2015/16

10

3 Monate 2016/17

Nordzucker konnte das erste Quartal 2016/17 mit einem erfreulichen Umsatzanstieg um rund sechs Prozent und einem erheblich verbesserten Periodenergebnis von 16,3 Millionen Euro abschließen. Im Vergleichsquartal des Vorjahres musste das Unternehmen noch einen Verlust von fast sieben Millionen Euro hinnehmen. Finanzvorstand Dr. Michael Noth erläutert die finanziellen Erwartungen und Pläne. Herr Dr. Noth, bereits im letzten Quartal des abgeschlossenen Geschäftsjahres zeichnete sich eine Periodenüberschuss Konzern Verbesserung der Ergebnisse ab. Das Millionen Euro Resultat des ersten Quartals 2016/17 lässt nun auf einen Aufwärtstrend hoffen. Wie ist Ihre Prognose?

Wir erwarten ein klar positives Ergebnis, 16 das deutlich besser ausfallen wird als im Vorjahr. Der Markt hat sich durch die geringere Anbaufläche in der EU im Vor­ jahr und den positiveren Trend auf dem Weltmarkt stabilisiert. Die aktuell niedri­ gen Energiepreise und die Einsparungen -7 aus unserem Effizienzprogramm FORCE werden das Ergebnis weiter verbessern. 3 Monate Monate Für3das laufende Geschäftsjahr können 2015/16 2016/17 wir also optimistisch sein, auch wenn wir längst nicht so profitabel sein wer­ den wie in den vergangenen Jahren. Das nächste Geschäftsjahr 2017/18 fällt zum Teil in die alte und zum Teil, ab 1. Oktober 2017, in die neue Zeit ohne Rübenmindestpreise und Quotenregelung. Wie sind Ihre Erwartungen?

Wir müssen davon ausgehen, dass dann die Karten noch einmal neu gemischt werden. Sobald die Mengen freigege­ ben sind, wird es zu Produktionsauswei­ tungen und damit zu erhöhtem Preis­ druck kommen. Wir haben bei Nordzu­ cker in den letzten Jahren intensiv an unserer Wettbewerbsfähigkeit gearbeitet – das muss weitergehen. Wir werden weiter an der Kostenschraube drehen

und die Effizienz steigern. Mit unserem Projekt FORCE und der Einführung von LEAN­Management haben wir bereits viel bewegt. Es befinden sich viele Pro­ jekte in der Umsetzungsphase, die vor allem auf guten Ideen der Mitarbeiter vor Ort beruhen. Wir müssen das Kostenbe­ wusstsein auf allen Ebenen noch stärker verankern. Gerade in der Zeit direkt nach Ende der ZMO können aber auch Markt­ verwerfungen kommen – das müssen wir einfach abwarten. Wenn wir alle Maß­ nahmen konsequent umsetzen, werden wir auf Dauer auch in Zukunft erfolgreich sein – mit einer starken landwirtschaft­ lichen Basis und einem leistungsfähigen Unternehmen. Nordzucker ist schuldenfrei und die letzte Hauptversammlung hat einem genehmigten Kapital mit großer Mehrheit zugestimmt. Warum wird ein genehmigtes Kapital gebraucht?

Das genehmigte Kapital erlaubt uns, bei Kapitalbedarf oder der Möglichkeit zu einer Zusammenarbeit mit einem stra­ tegischen Partner deutlich flexibler zu reagieren. Dadurch sind wir noch besser auf mögliche Wachstumschancen vor­ bereitet, die sich aus der Marktkonsoli­ dierung in der EU oder auch auf dem Weltmarkt ergeben. Mit dem genehmig­ ten Kapital ist es möglich, eigene Aktio­ näre oder Dritte als Anteilseigner aufzu­ nehmen. Das schafft Handlungsspielraum, wenn es zu konkreten Projekten kommt. Über die tatsächliche Umsetzung der Kapitalerhöhung müssen Vorstand und Aufsichtsrat gemeinsam entscheiden, die Interessen aller bestehenden Aktionäre sind darüber selbstverständlich gesetzlich geschützt. Das genehmigte Kapital ist übrigens für Aktiengesellschaften ein gängiges Instrument. Auch bei Nordzucker gab es bereits eines, das allerdings 2010 auslief. Das neu genehmigte Kapital ist ein weiterer Schritt, um uns für die Zu­ kunft vorzubereiten. � Das Interview führte Bianca Deppe-Leickel


LEAN-Management:

„Ganz oft sind es die kleinen Dinge, die in Summe zu großen Verbesserungen führen“ Axel Aumüller

Nordzucker für den Wettbewerb und die Unwägbarkeiten des Marktes nach 2017 zu stärken, ist das erklärte Ziel. Ein dauerhafter Optimierungs- und Verbesserungsprozess ist dafür eine der ­Vorausetzungen. Die Bereitschaft und das methodische Vorgehen, Eingeführtes zu überdenken und neue einfachere, ressourcenschonendere Wege zu gehen, sollen ganz natürlicher Teil des Selbstverständnisses alles Mitarbeiter werden. Das Instrumentarium des LEAN-Managements unterstützt dabei.

„LEAN-Management liefert uns die Werk­ zeuge, mit denen wir auf einfache Art, Arbeitsabläufe analysieren, überprüfen und verbessern können“, erläutert Sven Buhrmann, der zusammen mit einem kleinen Team die Aufgabe hat, die LEAN-­

Methoden im Unternehmen durch Schu­ lungen und Workshops zu etablieren. „Verantwortung ist hier das Schlüs­ selwort“, so Produktionsvorstand Axel Aumüller, und weiter: „Die Verantwortung für die eigene Arbeitsweise und deren kontinuierliche Verbesserung muss von allen im Unternehmen ge­­meinsam ver­ standen und getragen werden, und zwar in allen Bereichen – also in administra­ tiven genauso wie in technischen Abläu­ fen. Im Kern geht es dabei darum, ein Bewusstsein für Einsparungen und opti­ male Arbeitsabläufe zu schaffen. Es geht nicht darum, mit zusätzlichen Investitions­ mitteln weitere Einsparungen zu gene­ rieren.“ Der LEAN-Ansatz umfasst eine strikte Orientierung am Nutzen für den externen oder internen Kunden, die

Sven Buhrmann

­ inbeziehung aller Mitarbeiter in die E Verbesserungsprozesse und das Schaf­ fen von Transparenz und Verständnis für Arbeitsabläufe und Aufgabenteilung. Ziel ist es, alte Denkweisen und Routi­ nen über Bord zu werfen, Prioritätenset­ zungen zu überdenken, Entscheidungs­ prozesse schlanker zu gestalten und gewachsene Strukturen zu hinterfragen. „LEAN bringt mit seinen Methoden den Vorteil, dass man Problemstellungen ganz einfach auf den Punkt bringen und Lösungen finden kann. Wir dürfen nicht vergessen: Ganz oft sind es die kleinen Dinge, die in Summe zu großen Verbes­ serungen führen“, fasst Sven Buhrmann zusammen. � bdl

Unsere LEAN-Prinzipien im Überblick 1. Wert steigern für externe und interne Kunden 2. Kundenorientierung 3. Mensch im Mittelpunkt 4. Verstehen und Verbessern am Ort der Leistungserbringung 5. Ganzheitliches Denken 6. Bekämpfen der Ursachen – nicht der Symptome 7. Streben nach Verbesserung 8. Schätzen kleiner und kontinuierlicher Verbesserungen 9. Umsetzung großer Initiativen und Maßnahmen

Die Fischgrät-Analyse. „LEAN“ bietet einfache und plakative Methoden für die Verbesserung von Arbeitsweisen.

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| PANORAMA |

Axel Aumüller

„Eine Strafsteuer auf Zucker macht niemanden schlank. Sie bevormundet Verbraucher und führt sie in die Irre.“

Strafsteuer auf Zucker ist der falsche Weg Aufklärung statt Scheinlösungen notwendig Auf die Kalorien kommt es an, nicht auf eine einzelne Zutat – dieser Satz kann nicht oft genug wiederholt werden. Und obwohl Wissenschaftler dies bestätigen und auch keinerlei Beweis erbracht ist, dass Zucker verantwortlich ist für Übergewicht oder Krankheiten, geht es in der öffentlichen Diskussion häufig um eins: Zucker zum Sündenbock zu machen.

Alle selbst ernannten Retter und Propheten springen auf diesen Zug auf. So wundert es nicht, dass Foodwatch jüngst forder­ te, eine Strafsteuer auf zuckerhaltige Er­ frischungsgetränke einzuführen, um Ver­ braucher über ihren Geldbeutel in die richtige Richtung zu schubsen. Axel Aumüller, Vorstand Produk­ tion und Vorsitzender des Vereins der Zuckerindustrie (VdZ), unterstreicht, dass solche Forderungen Scheinlösungen im Kampf gegen Übergewicht darstellen.

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„Eine Strafsteuer auf Zucker macht nie­ manden schlank. Sie bevormundet Ver­ braucher und führt sie in die Irre.“ Die Erfahrung aus anderen Ländern zeige, dass es keine nachweisbaren Erfolge mit Sondersteuern auf einzelne Nährstoffe, insbesondere Zucker, gibt. Auf die Energiebilanz kommt es an Stattdessen tue Aufklärung not. Mit dem Branchenverband Wirtschaftliche Vereinigung Zucker arbeitet Nordzucker über die Initiative „Schmeckt Richtig!“ (www.schmecktrichtig.de) daran, die Themen sachlich und auf wissenschaft­ lichen Erkenntnissen basiert zu verbrei­ ten. „Solide wissenschaftlich fundierte Fakten müssen im Vordergrund stehen, um bei der Prävention von Übergewicht und anderen Zivilisationskrankheiten Fortschritte zu erzielen“, bekräftigt Aumüller. Dazu sei es auch wichtig, über

Lebensstile im Zusammenhang mit Ernährung zu sprechen. Denn das Be­ wegungsmuster von weiten Teilen der Bevölkerung hat sich in den letzten 40 Jahren erheblich verändert. Es wird aber keineswegs mehr Zucker gegessen. Der Pro­Kopf­Verbrauch hat sich im Gegenteil um über 15 Prozent reduziert. „Die Bilanz zwischen Energieauf­ nahme und Energieverbrauch muss stim­ men. Es bringt nichts, Zucker zu dämo­ nisieren“, so sein Fazit. Insbesondere die Verbraucher müssen für die Bedeutung ihrer persönlichen Energiebilanz sensi­ bilisiert werden. Die Diskussion um den Zucker ist nicht nur ein deutsches Phäno­ men. Auch in Skandinavien und in Osteu­ ropa stehen ähnliche Debatten auf der Agenda. Nordzucker stellt sich dieser Herausforderung: „In allen Ländern des Nordzucker Konzerns sind wir bei diesem Thema aktiv“, so Aumüller. � tsd


Für Sie gelesen

Detlef Brendel und Sven-David Müller:

Die Zucker-Lüge Keine Angst vor den Angstmachern

Mit ihrem Buch »Die Zucker-Lüge« stel­ len sich Detlef Brendel und Co-Autor Sven-David Müller gegen den Trend, Zucker als Droge, Dickmacher und Ge­ fahr für die Gesundheit darzustellen. Unablässig werden alarmierende Studien über vermeintliche Gefahren von Lebens­ mitteln verbreitet: Mal macht Weizen dumm, mal macht Zucker süchtig. Doch wer entscheidet darüber, was gutes und was schlechtes Essen ist? Beide Autoren sprechen von einer Gruppe von Mei­

nungsmachern, die behaupten, in genau dieser Frage die Wahrheit zu wissen. Dem setzen Detlef Brendel und SvenDavid Müller den gesunden Menschen­ verstand und faktenreiche Hintergrund­ recherchen entgegen. Die Strategien und Interessen der Meinungsmacher werden entlarvt. Ziel der Autoren ist es nach eigenem Bekunden, aufzuklären, damit Verbraucher sich eine Meinung auf der Grundlage von Informationen und Fakten bilden können. � tsd Aufklärung mit faktenreichen Hintergrundrecherchen.

Die Kampagne „Prügelknabe“: Pro-Zucker-Kampagne in Polen erfolgreich

Mythen über Zucker richtigstellen.

Klickrekorde für mutige Pro-Zucker-Kampagne „Prügelknabe“ in Polen.

Innovativ und mutig – so wird die Auf­ klärungskampagne „Prügelknabe“ die im Februar auf Initiative der polnischen ­Vereinigung der Zuckerproduzenten (Związek Producentów Cukru w Polsce) ins Leben gerufen wurde, in Polen wahr­ genommen. Sie stellt die Reputations­ probleme, denen Zucker seit vielen Jah­ ren gegenübersteht, in den Vordergrund und erreichte von Beginn an einen ho­ hen Bekanntheitsgrad. Die Werbebanner machten neugierig: von Anfang an. Mehr als 32 Millionen Mal wurden sie in der Anfangsphase angeklickt. In der zweiten Phase erreichten sie immerhin noch

29 Millionen Clicks. Die Banner leiteten viele Nutzer auf die Website der Kam­ pagne weiter (www.chlopiecdobicia.pl). Diese stellt Expertenbeiträge zur Verfü­ gung, die von Ärzten, Ernährungswissen­ schaftlern oder Forschern des biowissen­ schaftlichen Instituts der Universität War­ schau verfasst wurden. Zudem sind Tipps und Veröffentlichungen zu finden, welche die Mythen über Zucker richtigstellten. Die Leitartikel, die von den Werbeanzei­ gen der Kampagne begleitet wurden, erregten die Aufmerksamkeit von fast einer halben Million Nutzer. Das über­ geordnete Ziel bestand darin, das posi­ tive Denken über Zucker zu fördern und an den gesunden Menschenverstand der Polen zu appellieren. Neben weiteren er­­ folgreichen PR-Aktivitäten in Frauenzeit­ schriften wie der polnischen Cosmopoli­ tan, Claudia und anderen hat die Zu­sam­­ menarbeit mit Koch- und Lifestyle-­Bloggern originelle Beiträge über die Eigenschaf­ ten von Zucker hervorgebracht. � tsd

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| PANORAMA |

Zucker hat einzigartige Eigenschaften Es ist uns nicht unbedingt immer bewusst, aber Zucker hat neben seiner Süße noch viele weitere positive Eigenschaften und Funktionen für Lebensmittel. Damit ist Zucker einzeln oder in Kombination eine vielseitige Zutat für die moderne Lebensmittelherstellung.

Süße Zucker ist süß und süßt unsere Speisen. Dabei liefert Zucker unserem Körper Ener­ gie. Die Süße des Zuckers ist einzigartig, rein und völlig frei von Neben­ oder Nachgeschmack.

Textur Zucker verleiht durch Volumen und Fes­ tigkeit vielen Produkten wie Brot, Konfi­ türe und Getränken eine bestimmte Textur – das Gefühl im Mund. Er beeinflusst das Teigvolumen, indem er den Fermentierungsprozess beschleunigt. Das Brot oder der Kuchen werden dadurch luftiger und erhalten eine weichere Krume. In Kombination mit dem richtigen Verhältnis von Fruchtpektin und Säuren verleiht Zucker Gelee, Marmelade oder Konfitüre die richtige Konsistenz. Auch Getränke erhalten durch Zucker Körper. Dies beeinflusst die Empfindungen im Mund und damit die Geschmackswahrnehmung.

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Volumen Zucker gibt Lebensmitteln Gewicht und Volumen. Im Brot oder Kuchen erhöht er das Volumen, da die Hefe den Zucker vollständig oder teilweise abbaut und ihn in verschiedene Bestandteile, ein­ schließlich Kohlendioxid, umwandelt. Dieses Kohlendioxid erhöht das Volu­ men und macht das Produkt luftiger. Gärung Zucker ist ein Backtriebmittel. Bei der Brotherstellung löst eine geringe Zucker­ beigabe zum Teig die Entwicklung von Kohlendioxid durch die Hefe aus. Wäh­ rend des Backvorgangs ernährt der Zucker die Hefe; durch die Enzyme in der Hefe wird der Zucker in Alkohol und Kohlen­ dioxid umgewandelt. Aus diesem Grund ist der Zucker im Endprodukt nicht im­ mer vorhanden. Ein wenig Zucker sorgt für eine schnellere und wirkungsvollere Gärung gegenüber dem Verzicht auf Zuckerbei­ gabe. Das Kohlendioxid sorgt für eine Vergrößerung des Teigs und macht das Brot luftig. Flüssigkeitsspeicherung Zucker verlängert die Haltbarkeit. In Produkten wie Keksen und gekochten süßen Lebensmitteln, die geringe Men­ gen an Wasser und große Mengen an Zucker enthalten, ist der relative Feuch­ tigkeitsgehalt geringer als in der Umge­ bung. Da Zucker Wasser bindet, laufen Reaktionen, für die Wasser benötigt wird, mit Zucker langsamer ab. Die Halt­ barkeit von Brot wird verlängert, weil durch den Zucker das Wasser länger im Brot gehalten wird.


Haltbarkeit Die konservierende Wirkung von Zucker wird in Produkten wie Konfitüren, Säften und bei eingelegten Konserven genutzt. Lebensmittel werden konserviert, um das Wachstum von Mikroorganismen zu ver­ hindern oder zu hemmen. Diese Mikro­ organismen benötigen für das Wachstum Wasser. Wenn die Zuckerkonzentration in Lebensmitteln auf ein bestimmtes Niveau angehoben wird, ist alles Wasser durch den Zucker gebunden. Durch diese geringere Verfügbarkeit von Wasser wird das Wachstum der Mikroorganismen ge­ hemmt und die sogenannte Wasseraktivi­ tät sinkt.

Absenkung des Gefrierpunkts Zucker beeinflusst den Gefrierpunkt von Lebensmitteln. Je höher die Zuckerkon­ zentration, desto niedriger der Gefrier­ punkt. Der niedrige Gefrierpunkt ist bei Eiscreme und gefrorenen Desserts wich­ tig, da er das Risiko der Bildung großer Eiskristalle verringert. Kleine Eiskristalle haben eine positive Wirkung auf das Gefühl im Mund und damit auf den Geschmack.

Farbe Zucker gibt eine appetitanregende Farbe. Das geschieht durch das Karamellisieren oder durch die Fähigkeit des Zuckers, Farben zu erhalten. Das Karamellisieren führt die Bräunung in Produkten wie Brot, Kaffee, warmen Desserts und Ku­ chen herbei und gibt einen besonderen Geschmack. Aus der Bräunung durch Karamelli­ sieren entsteht auch ein Lebensmittelfarb­ stoff, der in Softdrinks, Bier, Süßwaren, Suppen und Soßen verwendet wird. Ein bestimmter Zuckergehalt gewährleistet, dass Konfitüren und Marmeladen ihre Farbe behalten.

Geschmack & Aroma Zucker intensiviert den Geschmack oberhalb und unterhalb des Schwellen­ werts für Süße. So kann zum Beispiel eine kleine Menge hinzugefügter Zucker den Geschmack nährstoffreicher, aber saurer oder bitterer Lebensmittel erheblich ver­ bessern. Auch gekochtes Gemüse oder Fleisch können durch Zuckerzugabe besser schmecken, ohne dass sie des­ wegen wirklich süß werden. Mit ande­ ren Worten: Zucker kann in geringen Konzentrationen verwendet werden und damit den Geschmack von anderen Speisen deutlich verbessern. Wenn die Menge unter den Schwellenwert für Süße fällt, d. h. unter ca. ein Prozent Zucker, schmeckt die Speise nicht süß, aber wirklich leckerer.

Ohne Zucker würde Konfitüre schnell schlecht werden, Eiscreme würde kris­ tallisieren und Brot würde seine Frische verlieren und austrocknen. Zudem wäre der Geschmack von Lebensmitteln ohne die Fähigkeit des Zuckers zum Abrunden oder zur Verstärkung natürlicher Ge­ schmacksstoffe sehr nüchtern. In der Diskussion um Zucker und Ernährung kommen die vielen positiven Funktionen von Zucker in Lebensmitteln häufig zu kurz. Nordzucker will auch hier Aufklä­ rungsarbeit leisten. � mm

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„Backen ist das neue Yoga“ Eigene Kreationen sind beliebter denn je Kein Zweifel: Backen liegt im Trend und ist „jünger“ geworden. Es macht Spaß, entspannt und das Ergebnis lässt sich prima mit der Familie oder Freunden teilen.

Zu dieser Erkenntnis kamen jüngst Nord­ zucker­eigene Recherchen und eine Studie des mafowerks. Die Erhebungen zeigen, dass alle Altersgruppen, die 18 – 29­Jährigen genauso wie die 60 – 69­Jährigen, sich in der Küche ausprobieren und es in der Zukunft verstärkt tun wollen. Backen wird als Hobby und Herausforderung ge­ sehen, bei der der Aufwand auch mal etwas höher sein darf. „Natürlich darf es kreativ und ein bisschen anspruchsvoll sein. Allerdings sehen wir auch, dass allzu schwierige Dinge wie z. B. Blätterteig oder ähnliches 16

gern mal zugekauft werden. Das Ergeb­ nis soll gut aussehen und irgendwie individuell sein“, betont Ulrich Stieler, Marktforscher bei Nordzucker. Die neue Lust am Backen stellt eine deutliche Verschiebung zu ver­ gleichbaren Ergebnissen von vor eini­ gen Jahren dar. Bestimmten 2011 noch die Themen Einfachheit, Schnelligkeit und Preis der Zutaten das Backen, so tre­ ten genau diese Aspekte zunehmend in den Hintergrund. Qualitativ hochwertige, frische Materialien, vor allem Obst, spie­ len eine Rolle. Besonderes Equipment ist mit dabei und auch alternative Süßungs­ mittel wie Honig oder Rohrzucker finden zunehmend Anwendung. „Wir haben in unserer Produktpalette neben den klassi­ schen weißen Zuckern auch braunen Zucker oder Zucker aus Rohr, sodass der

Verbraucher die freie Geschmackswahl hat“, unterstreicht Ulrich Stieler. Frag Mutti, Google oder ein Buch Rezepte und Anregungen zum Backen kommen aus allen Quellen. Häufig wer­ den Backbücher konsultiert. Jüngere Zielgruppen steuern fast genauso häufig Online­Quellen an, ältere Zielgruppen haben meist ein erprobtes Repertoire. Auch Empfehlungen von Freunden sind heiß begehrt. Immer häufiger laden sich die Backwilligen auch Rezepte aus ein­ schlägigen Portalen herunter. Selbst in der Gruppe der 60 – 69­Jährigen wird nach Rezepten gegoogelt. Online­Kanäle holen auch aus einem anderen Grund auf: In Verbindung mit dem Einkauf wichtiger Backformen und Backhilfsmittel sind die Online­Kanäle zunehmend beliebt und


bequem. So ist neben den gängigen Backformen wie Backblech, Springform und Kastenform mittlerweile eine schier unübersichtliche Zahl attraktiver Back­ formen in allen Größen und Materialien verfügbar. Social-Media-Angebote ge­ winnen in dem Kontext ebenfalls stark an Bedeutung. Am Wochenende ist Zeit für‘s Backen Wenig überraschend ist, dass die Haupt­ backzeit auf dem (längeren) Wochenende liegt. Zwischen Freitag und Sonntag ent­ stehen die meisten Naschwerke. Ein An­ lass wie z. B. die traditionellen Feier­tage Weihnachten oder Ostern ist nicht zwin­ gend notwendig, um loszulegen. „Einfach so“, „wenn Gäste kommen“ oder „für die Familie“ sind die meist­genann­ten Beweg­ gründe, den Backofen anzuheizen. Christina Kahrs, Produktmanagerin bei Nordzucker, unterstreicht: „Traditio­ nell ist für uns die Zeit um Weihnachten herum eine starke Absatzzeit für Feinen und Feinsten Zucker, aber natürlich auch für Puderzucker. Wir sehen verstärkt auch die Vorlieben der Hobbybäcker, wie z. B. den Einsatz von Kakao und Rohrzucker, und entwickeln spezielle Produkte hierfür.“ Besonders beliebt sind nach wie vor normal große Kuchen und Torten. Aber auch kleinere Gebäcke sind im Auf­ wärtstrend. Es muss schmecken Dass die Backwerke am Ende dem Bäcker oder der Bäckerin sowie den Gästen schmecken müssen, ist selbstredend. Zugenommen hat die Wahrnehmung, dass deutlich mehr witzige Backideen verfügbar sind – Google und Youtube machen es möglich. Kein Trick und Kniff bleibt lange geheim, schon teilt ihn die Community und entwickelt ihn weiter. „Backen ist in den letzten fünf Jahren viel attraktiver geworden, die Backfrequenz hat deutlich zugenommen. Es ist keine lästige Pflicht mehr, die schnell erledigt sein soll, sondern ist Entspannung – sozusagen eine neue Form von Yoga“, unterstreicht Christina Kahrs. Bei welchen Rezepten schlagen die Herzen der Bäcker höher? Rührteig-Kuchen und Kuchen vom Blech führen ganz klar die Hitliste an. Mit etwas Abstand folgen Obstkuchen und Käsekuchen. Gleich danach folgen Muffins. Auch Cup Cakes haben sich in der Liste der beliebtesten Backkreationen etabliert. Einige Köstlichkeiten finden Sie in der vorliegenden Ausgabe der Akzente und unter www.sweet-family.de oder unter www.dansukker.co.uk. � tsd

Wie oft backen Sie im Jahr?

Jede Woche

2011

2013

2015

21,7 %

28,7 %

33,0 %

1- bis 3-mal im Monat Seltener als 1-mal pro Monat

22,5 %

55,8 %

9,5 %

61,8 %

7,1 %

59,9 %

Backen Sie jetzt häufiger als in den letzten Jahren?

Ich backe häufiger

2011

2013

2015

35,1 %

48,3 %

54,4 %

Zu welchen Anlässen backen Sie am häufigsten bzw. bevorzugt? (Mehrfachnennung möglich) Angaben in % der Befragten; befragt wurden 1000 Personen

Für die Familie bzw. einfach so

93,1 %

An Geburtstagen

75,2 %

Wenn Gäste kommen

74,2 % 62,5 %

Zu Weihnachten

41,5 %

An Ostern An Pfingsten

23,5 %

Muttertag

23,2 %

Welche besonderen Backzutaten verwenden Sie? (Top-2-Box; häufig / sehr häufig) Angaben in % der Befragten Kakao

77,4 %

Schokolade

75,4 %

Quark

74,4 %

Aromen (BourbonVanille etc.)

73,0 %

Nüsse / Mandeln

72,7 %

Pudding

56,4 %

Geriebene Orangen-/ Zitronenschalen

53,8 %

Marzipan

36,8 %

Cocos

34,9 %

Rum / Arrak

33,9 %

Mohn Anis

25,0 % 11,1 %

Akzente September 2016

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| PANORAMA |

Dr. Kathrin Bornemann ist Anbauberaterin im AgriCenter Clauen. Zu ihren Aufgaben zählt die besonders intensive Betreuung von zwei ausgewählten Betrieben, die in Rössing und Salzgitter-Reppner Zuckerrüben anbauen. Von umfassenden Analyseergebnissen profitieren künftig alle Anbauer, die unter ähnlichen Bedingungen arbeiten.

20 · 20 · 20: Das 5T-Team mit Zuwachs in Deutschland

Die Ertragslücke beim Anbauer schließen mit allem, was die Instrumente hergeben 5 mal T? Die Kurzformel steht für „together to twenty tons in twenty twenty“. Auf Deutsch so viel wie: Zusammen zu 20 Tonnen Zucker in 2020. „5T ist ein spannendes 20 · 20 · 20-Projekt, das 2013 von Nordic Sugar, den Anbauerverbänden in Schweden und Dänemark sowie der Nordic Beet Research Foundation in Skandinavien begonnen wurde“, erläutert Dr. Andreas Windt, Manager Agri Consulting. Elf Zuckerrübenanbauer aus Schweden und Dänemark arbeiten schon länger im 5T-Team mit. 2016 hat Nordzucker zwei deutsche Betriebe für das Projekt gewonnen, die von Anbauberaterin Dr. Kathrin Bornemann im AgriCenter Clauen betreut werden.

„Zuckerrüben bauen wir hier seit 150 Jahren an“, sagt 5T­Neuling Stephen Baumgarten und nickt in Richtung Schornstein der nahen Zuckerfabrik Nordstemmen. Mit dem Vater bewirt­ schaftet der Landwirt seinen Betrieb in

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einer GbR. Die Gesellschaft aus vier Betrieben bestellt 280 Hektar rund um die Ortschaft Rössing. Weizen, Mais, Raps und Zuckerrüben bestimmen die Fruchtfolge auf den gut bonitierten Lehmböden. Seit dem Frühjahr 2016 stehen seine Zuckerrübenfelder unter besonderer Beobachtung. Das Ziel: die Erträge bei ausgewählten guten Prakti­ kern steigern. Und zwar mit allem, was der Instrumentenkasten der Zuckerrüben­ forscher hergibt. Wetterstation, Bodenproben, Zwischenernten und Pflanzenanalysen „Außer Stephen Baumgarten haben wir Birgit Lütgering mit ihrem Betrieb in Salz­ gitter­Reppner für die Zusammenarbeit im 5T­Team gewinnen können“, freut sich Kathrin Bornemann vom AgriCenter Clauen. Zum 5T­Setup gehören neben einer solarbetriebenen Wetterstation, die Wind, Niederschlag und Temperatur auf­ zeichnet, Analysen auf Nährstoffe, Boden­

krankheiten und verschiedene Nematoden­ arten, drei Zwischenernten bis zur Haupt­ ernte und Pflanzenanalysen. Den möglichen Ertrag ermitteln „Wir sammeln Daten, mit deren Hilfe wir den rechnerisch möglichen Ertrag auf ei­ ner Fläche bestimmen. Im Abgleich mit den tatsächlichen Ernteergebnissen er­ gibt sich die Ertragslücke“, erläutert Kat­ rin Bornemann, die nach der Promotion am Institut für Zuckerrübenforschung zwei Jahre an einem Zuckerrüben­For­ schungsprojekt in den USA gearbeitet hat. „Close the gap! Diese Ertragslücke wollen wir in enger Zusammenarbeit mit unseren 5T­Landwirten schließen. Das heißt: den Flächenertrag bestimmen und möglichst auch voll erreichen, in­ dem wir anbautechnische Verluste klein halten. Dazu beobachten wir genau: Welchen Einfluss haben Witterung und pflanzenbauliche Maßnahmen auf die Erträge?“


Göran Olsson ist einer unserer schwedischen 5-T-Landwirte. Sein ­Betrieb liegt in Südschweden. Im vergangenen Jahr haben mehr als 500 Landwirte seinen Hof und seine Testfelder besucht.

Die Mitgliedschaft im 5T-Team verlangt den Betrieben einiges ab: Neben regelmäßigen Feldbegehungen stehen Anbautechniken und Ackerschlagkartei im Fokus.

Hier steht eine Bildunterschrift.

Erfahrungen austauschen – Erfolge teilen Ziel der Arbeiten ist es, Erfolge auf den 5T-Betrieben mit allen Anbauern zu teilen, die unter vergleichbaren Bedingungen wirtschaften. Die Daten aller 13 5T-Betrie­ be fließen zusammen beim schwedischen 5T-Koordinator Robert Olsson, Senior Projektleiter der Nordic Beet R ­ esearch Foundation (NBR) (www.nordicbeet.nu). NBR ist das Pendant zur deutschen ARGE NORD (www.arge-nord.com) und unter­ hält Stationen im dänischen Holeby und im schwedischen Bjärred. Neben Englisch ist Offenheit gefragt 5T verlangt den teilnehmenden Betrie­

ben neben englischer Konversation in der 5T-WhatsApp-Gruppe und regel­ mäßigen Besuchen ihres Anbauberaters einiges ab. „Ich stelle Flächen bereit für Versuche“, berichtet Stephen Baumgarten. „Wir machen regelmäßig Feldbegehun­ gen. Auf den Flächen von Birgit Lütge­ ring in Reppner fand im Mai ein Feldtag statt. Und natürlich steht die Wirtschaft­ lichkeit im Fokus“, betont er. Dazu muss er bereit sein, auch seine Ackerschlagkar­ tei für die 5T-Experten zu öffnen. „Gerade war auch die Uni Osnabrück da“, berich­ tet Stephen Baumgarten. „Für Versuche zur Ermittlung eines Blattflächenindexes, der Rückschlüsse auf den Ertrag möglich machen soll.“ Gespannt erwartet er das

erste Treffen mit den 5T-Kollegen aus Dänemark und Schweden, das im Herbst im Rahmen der BeetEurope in Frankreich stattfinden wird. Die Zuckerrübe lässt den 30-jähri­ gen Master der Agrarwissenschaften so schnell nicht los. Am Göttinger Institut für Agrartechnik hat er sich unter anderem intensiv mit Hacktechnik und mechani­ scher Unkrautbekämpfung beschäftigt. Nach drei Jahren Vertriebsarbeit für ein Zuckerrübensaatgut-Unternehmen wird Stephen Baumgarten ab 1. September Kollege von Kathrin Bornemann: als An­­ bauberater im Nordzucker AgriCenter Nordstemmen. � sdp

Akzente September 2016

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| PANORAMA |

Verträge weitgehend unter Dach und Fach Flexible Verträge finden großen Anklang bei den Rübenanbauern Anstrengende Monate liegen hinter den Verhandlungspartnern in den Konzern­ ländern der Nordzucker. Galt es doch, neue belastbare Lieferverträge ab 2017 für die Rübenanbauer in auszuhandeln. Kein ganz leichtes Unterfangen für Jan­ nik Olejas, Leiter der Rohstoffbeschaffung. Die Grundzüge für alle neu zu verhan­ delnden Verträge sollten durch flexible und feste Modelle sowie durch ein­ und mehrjährige Verträge gekennzeichnet sein. „Wir waren uns von Anfang an sicher, dass unsere Anbauer trotz aller kulturel­ len Unterschiede eine hohe Flexibilität für ihren eigenen Betrieb begrüßen wür­ den“, erklärt Olejas. Die meisten Abschlüsse für die neuen Zuckerrübenlieferungsverträge sind mittlerweile unter Dach und Fach. Die Vertragssysteme in Deutschland, Dänemark, Litauen und Polen sind ver­ handelt. In Schweden steht der Abschluss kurz bevor. In Finnland und der Slowakei führen andere Rahmenbedingungen zu etwas großzügigeren Zeitfenstern, sodass Nordzucker insgesamt zeitlich gut aufgestellt ist. In allen Ländern fanden die an­ gebotenen Vertragsmodelle großen Zuspruch. In Deutschland wurde die angebotene Menge für den 3­Jahres­ Vertrag sowie für die Freie Menge über­ zeichnet. In Litauen haben Anbauer den variablen 1­Jahres­Vertrag bevorzugt und auch die Menge überzeichnet, in Polen stand der 1­jährige Fixvertrag im Vorder­ grund. In allen Ländern haben alle Vari­ anten generell gute Resonanz gefunden. „Wir haben die Nagelprobe bestanden. Der eigentliche Erfolg ist, dass unsere Anbauer die neuen Verträge gezeichnet haben“, so Olejas. Dass es in manchen Ländern – z. B. in Deutschland und Dänemark – länger gedauert hat, die Vertragssysteme zu fi­ nalisieren, hat den erfahrenen Verhandler nicht verwundert: „Der Abschied von der 20

bisherigen Zuckermarktordnung ist ein tiefgreifender Systemwechsel, der mit Ein­ bußen einhergehen wird. Unterschied­ liche Meinungen sind da nur normal. Wichtig war, dass am Ende ein attrak­ tives neues Vertragsangebot stehen musste. Und das ist uns und unseren Verhandlungspartnern gelungen.“ Jannik Olejas ist insgesamt über­ zeugt, dass die Anbauer auch weiterhin großes Interesse am Rübenanbau haben werden: „Sie verfügen über das notwen­ dige Know­how, die Rübe ist einer wert­ volle Feldfrucht mit vielen Vorteilen für die Betriebe und mit unseren neuen Vertragsgestaltungen haben wir die Ansprüche gut getroffen.“ Dr. Lars Gorissen, Vorstand Agrar­ wirtschaft, unterstreicht, dass Nordzucker insgesamt auf nachhaltige, marktorien­ tierte Produktion setze und die alte Welt festgelegter Quoten der Vergangenheit angehöre. „Wir haben uns jetzt auf den Weg in die neue Welt begeben. Aber wir müssen auch künftig flexibel, wach­ sam und beweglich bleiben.“ Dazu gehöre es, die richtigen Schritte einzuleiten, offen für Neues zu bleiben und nachzujustieren, wo es nötig sei. � tsd

Dr. Lars Gorissen, Vorstand Agrarwirtschaft

„Wir lassen unsere alte Welt hinter uns. In der neuen Welt müssen wir weiter flexibel, wachsam und beweglich bleiben.“

Jannik Olejas Leiter der Rohstoffbeschaffung, Nordzucker

„Wir haben die Nagelprobe bestanden. Der eigentliche Erfolg ist, dass unsere Anbauer die neuen Verträge gezeichnet haben und sie ihre Wahl treffen können.“


Stabwechsel im Nordzucker Agribusiness Claus Friso Gellermann (38) tritt am 1. November die Nachfolge von Dr. Gerd Jung (58) als Head of Grower R ­ elations & Agri Consulting an. Gellermann stu­ dierte ­Agrarwissenschaften in Osnabrück und arbeitet seit 2007 für Nordzucker. Nach Stationen als Assistent des Agrar­ vorstands, in der Holdingbetreuung s­ owie als Projektleiter AgriLog und AgriBackend war er zuletzt als Head of AgriCenter Deutschland tätig. „Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe“, sagt Claus Friso Gellermann, dem künftig die AgriCenter in allen Nordzucker-Ländern berichten. In seinen Verantwortungs­bereich fallen neben der Führung der AgriCenter künftig auch die Weiterentwicklung der Kommunikation mit den Anbauern, die länderübergreifende Koordination von Beratung und Forschung und Entwick­ lung im Rübenbereich sowie die Erfül­ lung der Anforderungen der Sustainable Agriculture Initiative (SAI). Gerd Jung verabschiedet sich nach 21 Nordzucker-Jahren zum Jahresende in die passive Phase der Altersteilzeit. Über acht Jahre war der Landwirtssohn aus Rhein­hessen als Bereichsleiter Rüben­management für zuletzt zwölf Nordzucker-Fabriken in Deutschland

Claus Friso Gellermann (li) übernimmt die Aufgaben von Dr. Gerd Jung als Head of Grower ­Relations & Agri Consulting.

tätig. 2003 wech­selte er zu Nordzucker International. Dort übernahm er neben M&A-Projekten das Rübenmanagement für die Nordzucker-Werke in Polen, der Slowakei, ­Ungarn und Serbien. Seit 2012 war Gerd Jung Geschäftsführer der Nord­ zucker Eastern Europe GmbH in Wien. Im Zuge der Neuorganisation betreute

er den Agrarbereich des Zuckerrohr­ projekts in Sambia. 2014 übernahm er die neue Konzernaufgabe als Head of Grower Relations & Agri Consulting, die er jetzt an seinen Nachfolger übergibt. Claus Nørgaard (43), bisher Head of Agri Center Denmark, übernimmt zum 1. Oktober die Position von Christer Sperlingsson (67) als Head of Agri Sour­ cing Negotiations in Dänemark, Finnland, Litauen und Schweden. Claus Nørgaard absolvierte seinen Master of Agriculture 2000 in Kopenhagen. Er war in der Pflan­ zenbaube­ratung ­tätig, bevor er 2012 zu Nordic Sugar wechselte und über vier Jahre die Leitung des AgriCenter Den­ mark innehatte. Christer Sperlingsson begann seine Zuckerkarriere als Manager Beet Trials and Beet Growing Develop­ ment 1975 beim schwedischen Zucker­ unternehmen Socker­bolaget. Nach mehr als 40 erfolgreichen Berufsjahren ver­ lässt er Nordic Sugar und verabschiedet sich zum Jahresende in den Ruhestand. � sdp

Claus Nørgaard (li) folgt auf Christer Sperlingsson (re) als Head of Agri Sourcing ­Negotiations in Dänemark, Finnland, Litauen und Schweden. Akzente September 2016

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| PANORAMA |

Geht 2016 in Betrieb: der neue VKT-Weißzucker in Clauen.

Fortgesetzt: mehrjähriges Programm zur Modernisierung der Prozessleittechnik.

Effizienz und Kundennutzen vor der Nagelprobe Zur Kampagne nimmt Nordzucker zahlreiche neue Anlagen in Betrieb Anfang September wächst die Spannung in der Zuckerfabrik: Nach und nach verschwinden rot-weiße Sperrbänder, Baugerüste, Werkzeuge und ausgediente Bau- und Anlagenteile. Baufirmen ziehen ab aus Fabrikhallen und Werksgelände: Platz für letzte Testläufe, Abnahmen, Hygiene- und Sicherheitschecks, Putzund Prüfdurchgänge. Der Übergang von Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten in den 24-Stunden-Kampagne-Betrieb ist konzentrierte Routine. Mit den ersten Rübenlieferungen stehen vor allem neu installierte Anlagen vor der Nagelprobe.

Nachhaltig investieren In Summe investiert Nordzucker im lau­ fenden Jahr 82 Millionen Euro in 13 Zu­ ckerfabriken. 22 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Effizienz und Kundennutzen stehen dabei auch in Zukunft obenan. 2016 fließt knapp ein Viertel der Mittel

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in profitable Investments: Anlagen, die sich – wie die jetzt neu installierten Schnitzel­ pressen in Uelzen und Nakskow – durch höhere Energieeffizienz in kurzen Zeit­ räumen amortisieren. Fertiggestellt: neue Rübenaufbereitung im Werk Opalenica Größtes Teilprojekt waren in diesem Jahr die Gründungsarbeiten für das neue Zuckersilo am Standort Örtofta. Mit ins­ gesamt 20 Millionen Euro Investitions­ volumen wird Schwedens neuer 80.000­ Tonner zur Kampagne 2017 ans Netz gehen. Im polnischen Werk Opalenica schließt Nordzucker ein weiteres zwei­ jähriges Bauprojekt ab und nimmt die neue Rübenaufbereitung in Betrieb. Er­ neuert wurden alle Anlagenteile – von der Rübenvorwäsche bis zur Rübenwäsche im Betrieb – einschließlich aller Transport­ bänder bis zur Schneidmaschine. Im Werk

Clauen wurde der vertikale Kristallisations­ turm (VKT) für Weißzucker erneuert. Fort­ gesetzt wurde außerdem das mehrjährige Programm zur Modernisierung der Pro­ zessleittechnik. Zum Pflichtprogramm, das Nordzucker zur Einlösung gesetzlicher Vorgaben zu erfüllen hat, zählten 2016 fortgesetzte Maßnahmen zur Lärmschutz­ optimierung, Teilanlagen für Wasserbecken sowie umfangreiche Brandschutzmaß­ nahmen. Zudem wurde im Werk Nakskov eine zusätzliche Zuckerkühlung installiert, um gefährliche Klumpen­ und Brücken­ bildung im Silo zu vermeiden. Besonders erfreulich: Die Zahl der Arbeitsunfälle bei Nordzucker ist im vierten Jahr in Folge rückläufig. Auch im Branchen­ vergleich stehe Nordzucker in Sachen Arbeitssicherheit sehr gut da. „Aber das ist kein Selbstläufer“, betont Nordzucker Produktionsvorstand Axel Aumüller und mahnt zu permanenter Achtsamkeit.


Neue Schnitzelpressen erhöhen die Energieeffizienz im Werk Nakskov.

Nach 2 Jahren Bauzeit nimmt das Werk Opalenica die komplett ­erneuerte Rübenaufbereitung in Betrieb.

Neue Werkleiter in Schladen und Örtofta Dr. Jörg Vietmeier ist seit dem 1. September neuer Head of S ­ ugar

Umschalten in den Kampagne-Modus „Die Zuckerläger sind geräumt. In der 37. Kalenderwoche schalten wir in den Kampagne-Modus“, sagt Axel Aumüller. „Aktuell rechnet Nordzucker mit im Schnitt 110 Tagen Verarbeitungsdauer.“ Während die Mitarbeiter in den Nord­zucker-Wer­ ken ihre Kampagne-Stationen beziehen, plant das Ingenieursteam b ­ ereits die Inves­ titionen für 2017. „Bei allem, was wir tun, steht der erzielbare Nutzen für unsere ­externen und internen Kunden im Fokus“, betont er. „Nordzucker will im Wettbe­ werb punkten und außerdem das Be­ wusstsein für Einsparmöglichkeiten bei Nordzucker weiter systematisch schärfen.“ Jede Maß­nahme müsse sich die Frage gefallen ­lassen: „Können wir auch ohne?“ � sdp

Dr. Jörg Vietmeier

Olof Dahlgren

F­ actory Schladen. Der 44-jährige Verfahrenstechniker promo­vierte über Abgasreinigung an der TU Dortmund und begann seine Nord­ zucker-Laufbahn 2003 im InnoCenter Braunschweig. Nach zehn Jah­ ren als Manager Produk­tion & Technik im Werk Schladen wechselte er in die Abteilung Investment & Maintenance, wo er Major Investment Projects für Nordzucker verantwortete. Jörg Vietmeyer löst Burkhard Jahn (63) ab, der sich nach 40 Zucker-Kampagnen im Herbst 2016 in den Ruhestand verabschieden wird. Burkhard Jahn hatte seine Zucker­ lauf­bahn 1971 im Werk Haldensleben in Sachsen-Anhalt begonnen und arbeitete seit der Wiedervereinigung Deutschlands in verschie­ denen Positionen für die Nordzucker AG. Olof Dahlgren hat zum 1. März die Nachfolge von Bengt ­Högberg (65) als Head of Sugar Factory Örtofta übernommen. Der 42-Jäh­rige studierte Maschinenbau im schwedischen Linköping und begann seine Zuckerlaufbahn 2003 in der schwedischen Fabrik Köpingebro. Nach Stationen im Werk Örtofta, als Investment & Maintenance Manager für Nordzucker Eastern Europe in Wien sowie für Nordic Sugar in Kopenhagen war er zuletzt zwei Jahre als Production & Project Manager im Werk Nykobing in Dänemark tätig. Bengt Hög­ berg verabschiedete sich nach mehr als 40 Berufsjahren bei Nordic­ Sugar und deren Vorgängerunternehmen in den Ruhestand. Bereits 1985 war er als Fabrikleiter tätig, seit 1992 für sechs Jahre als Produk­ tionsdirektor aller schwedischen Fabriken und seit 1998 als Werklei­ ter in Örtofta sowie seit 2014 zusätzlich als Managing Director in Schweden. Die Restrukturierung und die künftige Zuckerproduk­ tion in Schweden hat er mit der Realisation zahlreicher wichtiger Investitionen zum energieeffizienten Ausbau der Zuckerfabrik ­Örtofta entscheidend mitgeprägt. � sdp

Akzente September 2016

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| PANORAMA |

Baustart für den großen Schweden: Im Werk Örtofta geht 2017 ein neues Zuckersilo ans Netz Am Standort Örtofta hat Nordzucker im Frühjahr die Arbeiten für den Bau des bislang größten Zuckersilos in ganz Skandinavien begonnen. Der große Schwede wird mit 48 Metern Innendurchmesser 80.000 Tonnen Zucker fassen und zur Kampagne 2017 ans Netz gehen. „Mit dieser Investition erhöht Nordzucker die Liefersicherheit für ihre Kunden in Skandinavien“, sagt Dr. Thomas Mörle­Heynisch, Head of Major Invest­ ment Projects im Nordzucker Konzern. Von kurzen Transport­Wegen per Lkw und über den Bahnanschluss im Werk Örtofta profitierten vor allem Kunden im Großraum Kopenhagen/Malmö, die Nordzucker aus Örtofta und den dänischen Werken in Nakskov und Nyköbing bediene. „Wir schließen das neue Silo über eine Brücke an die bestehenden Silo­ und Verladeanlagen an“, berichtet Thomas Mörle­Heynisch. Im Silo­Inne­ ren werde eine Belüftungsanlage den Zucker konstant rieselfähig halten. Alle Bauteile müssen strengen Nordzucker­Ansprüchen genügen. Vor dem Abschluss stehen jetzt die Gründungsarbeiten. Tief im Erdreich ver­ ankert versinken derzeit 260 Pfähle in reichlich Beton für die Bodenplatte. Zum Kampagnestart ziehen die Betonmischer ab, bevor es im Frühjahr mit der Gleitschalung für die Silowand weitergeht. � sdp Gut gegründet in die Kampagne: Im Frühjahr werden die Arbeiten am neuen Silo fortgesetzt.

„Willkommen bei Nordzucker“ – Besuchermagnet Zuckerfabrik Takt am Tor: Außer land­ oder hauswirt­ schaftlich interessierten Gruppen kommen örtliche Vereine, Schulen, Universitäten, Behörden und Politiker. Aber auch Zucker­ kunden, benachbarte Unternehmen, ört­ liche Feuerwehren und Nordzucker­Mitar­ beiter mit ihren Familien fragen Besuchs­ termine bei der Werkleitung an. Je nach Standort starten 35 bis 140 Gruppen die geführte Tour von der Rübe zum Zucker. Größter Besuchermagnet ist das Werk Uelzen. Bis zu 3.500 Gäste empfängt das Werk in den Kampagnemonaten.

Hätten Sie es gewusst? Bis zu 20.000 Besucher begrüßt Nordzucker jährlich zu Werkführungen in ihren Fabriken. Eine mittlere Kleinstadt also, die mehr wissen will: über Zucker, über die Arbeit in der Fabrik und über Nordzucker.

Sobald die Produktion rund läuft, heißt es „Willkommen bei Nordzucker“. Ab Oktober sammeln sich Neugierige im 24

Nordzucker live erleben Das große Interesse kommt nicht von un­ gefähr: In ihren meist ländlichen Gemein­ den gelten Nordzucker­Fabriken nicht nur als interessanter Arbeitgeber. Sie sind zu­ gleich starker Partner für die Landwirtschaft und engagierter Ausbilder qualifizierter Fachkräfte. Ihre Aufträge an örtliche Be­ triebe stärken die Wirtschaftskraft in der Region. Und als potenter Steuerzahler sind sie eine tragende Säule für den Ge­ meindehaushalt. Das offene Fabriktor hat in allen Werken Tradition. Im Zeitalter von

WhatsApp, YouTube, Twitter & Co. ist der direkte Kontakt zu Fabrikbesuchern wert­ voller denn je. Wer Nordzucker live er­ lebt, versteht das Unternehmen besser und entwickelt damit eher ein Verständnis für die Anliegen des Unternehmens. Das hilft dem guten Miteinander vor Ort.“ Neues Video: „Von der Rübe zum Zucker“ Für nachhaltige Nordzucker­Erlebnisse sorgen engagierte Mitarbeiter und erfah­ rene Gästeführer. Tipps und mediales Rüstzeug für die gut zweistündige Besu­ chertour liefert der Medien­Baukasten, den das Nordzucker Communications­ Team für die Werkführungen aktuell hält. 2016 gehört dazu das neue Erklärvideo „Von der Rübe zum Zucker“ mit aktuellen Bildern aus der Nordzucker­Welt. Neben Seh­, Schmeck­ und Riecherlebnissen stehen für die Werkführungen Besucher­ fragen zur Nachhaltigkeit von Zuckerge­ winnung und Rübenanbau sowie zu Zucker und Ernährung im Fokus. � sdp


4

Neue ehrgeizige Energie- und Klimaziele Kosten senken – Klima verbessern Zuckerproduktion ist energieintensiv. So ist die Senkung des Energieverbrauchs für Nordzucker ein Umwelt- und ein Kostenthema zugleich. Mit der Zuckerherstellung geht unweigerlich ein CO2-Ausstoß einher, der unmittelbaren ­Einfluss auf das Klima hat. Die kontinuierliche Senkung der Emissionen und der schonende Umgang mit natür­ lichen Ressourcen sind wesentlicher Teil der Nachhaltigkeitsstrategie von Nordzucker.

Umfassende Investitionen beispielsweise in energieeffiziente Verdampfungstrockner haben dazu geführt, dass Nordzucker den Energieverbrauch je Tonne Zucker in den vergangenen Jahren massiv senken konnte. So wurde das für 2020 gesetzte Ziel bereits 2014 erreicht. Jetzt hat Nordzucker einen neuen ehrgeizigen Kurs fest­ gelegt: Bis 2020 soll der Energieverbrauch je Tonne Zucker um weitere zehn Prozent im Vergleich zu 2014 gesenkt werden. Für die CO2-Emissionen gelten ebenso zehn Prozent im selben Zeitraum. Ein spezifischer Investitionsplan soll dazu einen erheb­lichen Beitrag leisten. Da die Senkung des Energieauf­ wands maßgeblich einhergeht mit der Minderung des CO2Ausstoßes, kann so in beiden Bereichen viel erreicht werden. Axel Aumüller, Produktionsvorstand, sieht die bevor­ stehende Herausforderung positiv: „Damit leisten wir unseren Beitrag zum globalen Klimaschutz sowie zur Erreichung der EU-Klimaziele. Und wir sind davon überzeugt, dass sich jede finanzielle und organisatorische Anstrengung im Bereich Nach­­haltigkeit positiv auf unsere Wettbewerbs­fähigkeit ­auswirkt.“ � bdl

Energieziele bereits vorzeitig erreicht – CO2-Emissionen entwickeln sich parallel. Energieverbrauchs-Index

CO2-Emissionen

2011– 2015, Index 100 Prozent (2010 = 100 Prozent)

105

500

100

475

95 428

90 85

2015

90 Ziel 2020: 88

88

105 100 446

425 400

82

2011– 2015, Ind

495

450

92 89

Energieverb

2010 – 2015, kg pro Tonne Zucker

95

434

428

436 397

90 85

Ziel 2020: 380

80

375

80

75

350

75

70

325

70

2011

2012

2013

2014

2015

2010

2011

2012

2013

2014

2015

Quelle: xxxxxx

90

Ziel 202

2011 Quelle: xxxxxx

Akzente September 2016

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| NAHAUFNAHME |

Handliche Verpackung: BETFOR im 15-kg-Sack.

▲ ▲

Zuckerrübenschnitzel sind ein außergewöhn­ liches Futtermittel, das Abwechslung auf den Speiseplan der Pferde bringt. BETFOR lässt sich als 15-kg-Sack ­problemlos tragen und im Auto transportieren. ▲

Neu auf dem Pferdefutter-Markt BETFOR aus Zuckerrübenschnitzeln im handlichen Papiersack

Andreas Tollkühn Marketmanager

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Handlich, praktisch und prall gefüllt mit wertvollen Inhaltsstoffen – das ist BETFOR, das neue Futtermittel für Pferde von Nordzucker. Im leuchtend grünen 15-Kilogramm-Gebinde ist es seit Kurzem in den Regalen zu finden. Was bei Nordic Sugar seit Jahren ein Verkaufsschlager ist, bereichert nun auch in Deutschland den attraktiven Markt für Tierfutter.

­ roduziert die unpelletierten Zucker­ p rübenschnitzel während der Kampagne von September bis Januar aus heimischen Zuckerrüben. Sie sind besonders arm an Melasse und werden schonend im Ver­ dampfungstrockner im eigenen Dampf getrocknet. Das Futter ist GMP+-zertifi­ ziert. Damit werden dem Pferdebesitzer eine hohe Qualität und Sicherheit bei der Fütterung seines Tieres garantiert.

Kein Zweifel: Das getrocknete Mark der Rüben ist ein wertvolles Futtermittel, auch für Pferde. Denn Zuckerrübenschnitzel eignen sich sehr gut zur kombinierten Fütterung der anspruchsvollen Tiere. ­Zuckerrübenschnitzel sind zudem ein ­regionales Produkt: Das Werk Uelzen

Wachsender Spezialmarkt für Tierfutter Der Tierfuttermarkt ist zudem ein wachsen­ der und margenstarker Markt. Nordzucker setzt mit BETFOR für Pferde in einem hand­ lichen Gebinde bewusst neue Akzente. Denn insbesondere die Nachfrage nach kleineren Verpackungsgrößen nimmt bei

den Käufern zu. Die Marke BETFOR ist bereits seit vielen Jahren im skandinavi­ schen Raum erfolgreich ein­geführt. „Ein wichtiges Verkaufsargument sind vor allem auch die praktischen As­­ pekte der neuen Gebindegröße. BETFOR lässt sich als 15-Kilogramm-Sack problem­ los tragen und im Auto transportieren. Außerdem steckt in unserem grünen Sack ein außergewöhnliches Futtermittel, das Abwechslung auf den Speiseplan der Pferde bringt und beste Produkteigen­ schaften in sich vereint“, sagt Market­ manager Andreas Tollkühn. Die Produktvorteile der Zuckerrü­ benschnitzel zur Fütterung der Huftiere ­liegen auf der Hand: Sie sind mit ihren leicht verdau­lichen Fasern und Kohlen­


Die tägliche Futterdosis lässt sich gut am Abend für den Morgen und am Morgen für den Abend vorbereiten. Wenig melassierte Zuckerrübenschnitzel sind ein ideales Pferdefutter. ▲

Das GMP+-Zertifikat garantiert dem Pferdebesitzer eine hohe Qualität und Sicherheit bei der Fütterung seines Tieres.

hydraten sehr schmackhaft und steigern die Leistungsfähigkeit der Pferde. Zudem wirken sie appetitanregend und tragen – da sie vor der Fütterung eingeweicht werden müssen – zur Feuchtigkeitsbalance des Pferdes bei. Das kann insbesondere bei Wettkämpfen und großer körperlicher Anstrengung oder bei Transportsituationen sehr hilfreich sein. Durch das besondere Quellverhal­ ten der Zuckerrübenschnitzel dürfen diese nicht trocken gefüttert werden und müssen mit Wasser eingeweicht werden. Da Betfor nicht pelletiert ist, ver­ ringert sich die Einweichzeit gegenüber Pellets enorm. „Das ist ein großer Vorteil und lässt sich für die Fütterung gut vor­ bereiten“, empfiehlt Tollkühn.

Die ersten Paletten mit den grünen Säcken sind bereits im Markt. Andreas Tollkühn ist überzeugt, dass sich das Produkt schnell etablieren wird, „Auf die Distri­ bution und das Vertriebsnetz kommt es an. Dabei helfen uns Partnerschaften mit Dienstleistern sehr.“ Zudem sollen gezielte Marketing­ Maßnahmen wie Flyer und Probepäck­ chen, die in Ställen, auf Turnieren oder an Verkaufsstellen verteilt werden, helfen, das neue Produkt den Käufern nahezu­ bringen. � tsd

Nährwertinformationen (analytische Werte) ●

Verdauliche Energie

10,72 MJ/kg

Wasser

10,10 %

Rohprotein

7,60 %

Rohfett

1,60 %

Calcium

7.100 mg/kg

Kalium

5.500 mg/kg

Magnesium

1.600 mg/kg

Phosphor

735 mg/kg

Akzente September 2016

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| SÜSSE SEITEN |

Schmackhafter Herbst Herrlich fruchtige Verführungen zubereitet mit SweetFamily und Dansukker Leuchtende Kürbisse, zuckersüße Pflaumen, knackige Äpfel – das sind nur einige leckere Vitaminbomben aus dem üppigen Obst­ und Gemüsegarten. Wenn die Tage wieder kürzer werden und die Sommer­ bräune langsam schon wieder anfängt zu verblassen, dann startet der Herbst in seine Charmeoffensive mit saftigem Obst und vitaminreichem Gemüse. Eine tolle Jahreszeit, wenn die letzten sonnigen Tagen sich mit feucht­kühlen Abendstunden abwechseln, Nebel wallt und Laub fällt. Bunt und farbenfroh, laut und leise, stürmisch und sanft – all das ist jetzt wahrnehmbar. Der Herbst bringt aber auch eins mit sich: mehr Muße und Zeit daheim. Eine wunderbare Gelegenheit, in der Küche loszulegen. Wir möchten Ihnen hier zwei leckere Rezepte empfehlen, die ganz leicht zuzubereiten sind. Der Pflaumenkuchen aus Skandinavien, der die vollreifen Früchte herrlich weich auf der Zunge zergehen lässt, schmeckt

exzellent mit Puderzucker, ein wenig Schlagsahne oder feinem Vanilllepudding. Er ist im Handumdrehen gebacken und wird – da sind wir uns sicher – ganz schnell Fans finden. Unser zweites Rezept bringt Abwechslung auf den Mittagstisch und ist genau das Richtige für Süßschnäbel. Obst und Gemüse gehen hier eine besondere Liaison ein, liefern die nötigen Vitalstoffe und schmecken einfach lecker. Der süße Auflauf kann auch als kreatives Dessert zubereitet werden. Wenn Sie noch mehr Rezeptideen für den Herbst suchen und z. B. fruchtige Torten, süß­saure Chutneys, leckere Gelees oder Konfitüren zaubern wollen, schauen Sie gern einmal auf www.sweet­family.de oder auf www.dansukker.co.uk nach. � tsd

Süßer Kürbis-Apfel-Auflauf Zutaten (für 4 Personen): 20 80 50 150 150

g g g g g

Butter Zwieback Rosinen Äpfel Kürbis (Hokkaidooder Muskatkürbis) 3 Eier 400 ml Milch 50 g SweetFamily Feiner Zucker Mark einer Vanilleschote 1 TL Zitronenschale (Bio) 50 g Mandelstifte 3 EL SweetFamily Zuckerträume Zimt-Geschmack

Zubereitung: 1. Eine ofenfeste Form (ca. 1,5 Liter) mit Butter ausstreichen. Zwieback hineinlegen. Mit Rosinen bestreuen. Äpfel und Kürbis schälen und vom Kerngehäuse befreien. Äpfel in ½ cm dünne Scheiben schneiden, Kürbis in ca. 2 cm große Würfel. Beides in die Form geben. 2. Eier mit Milch, Zucker, Vanil­ lemark und Zitronenschale verquirlen und über die Zu­ taten gießen. Mit Mandeln und Zimtzucker bestreuen und auf mittlerer Schiene im vorgeheizten Ofen bei 180 °C Ober­/Unterhitze ca. 45 Minuten goldbraun backen. Tipp: Den süßen Auflauf mit SweetFamily Zuckerträume Zimt­Geschmack bestreuen und Vanillesauce dazu servieren.

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Pflaumenkuchen Zutaten (ergibt ca. 10 Portionen): Teig 125 g 180 g 25 g 30 ml

weiche Butter oder Margarine Mehl Rohrzucker Wasser

Füllung 150 g geschälte Mandeln 140 g Feinster Zucker 2 Eier 300 ml Crème fraîche abgeriebene Schale einer halben Zitrone Belag 500 g

frische Pflaumen

Verzierung Puderzucker Zubereitung: Passen gut zu herbstlichen Genüssen: Zuckerträume Zimt und Feiner Zucker.

Butter oder Margarine, Zucker und Wasser zügig zu einem glatten Teig verrühren. Den Teig ausrollen und ihn in eine gefet­ tete Kuchenform mit einem Durchmesser von 28 cm geben. Dabei einen kleinen Rand hochziehen und anschließend den Teig mit einer Gabel mehrfach einste­ chen. Danach für 30 Minuten kühl stellen.

diese auf den Teig geben. Die Pflaumen­ hälften in die Füllung drücken und den Kuchen für 30 Minuten bei 225 °C in der unteren Hälfte des Backofens backen. Den fertigen Kuchen mit Puderzucker leicht bestäuben und lauwarm mit Pud­ ding, Eiscreme oder leicht geschlagener Sahne servieren.

Unterdessen die Mandeln fein mahlen. Die Pflaumen entsteinen und halbieren. Alle Zutaten für die Füllung verrühren und

Die Pflaumen können auch durch Zwetsch­ gen oder andere Früchte oder Beeren er­ setzt werden.

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| KURZ NOTIERT | Seminar

Blutzucker und glykämischer Index im Mittelpunkt eines Ernährungsseminars In der Ernährungsdebatte ist es selbst für Fachleute manchmal schwierig zu entscheiden, welche Diskussionen gerade wissenschaftlich fundiert sind und welche nicht. Nordzucker möchte dazu beitragen, diese Fragen zu klären, und lädt daher regelmäßig Ernährungsexperten, Kunden, Verbände und Branchenorganisationen zu Seminaren ein, auf denen aktuelle Inhalte rund um die Ernährung angesprochen werden.

Ortstermin im Testbetrieb

Erfolgreiche Sommerveranstaltung rund um die Rübe Auf der schwedischen Sommerveranstaltung zeigte sich ein großes Interesse an der Entwicklung der Rübe als Feld­ frucht. Etwa 400 Rübenanbauer, ­berater und Vertriebs­ mitarbeiter besuchten während der zweitägigen Veranstal­ tung im Juni den Testbetrieb in Gretelund. Der Leiter des Agri Centers Schweden, Ola Cristiansson, eröffnete das Treffen mit einer Präsentation über den schwedischen Zuckermarkt und die regionale Entwicklung der Feldfrucht und der Produktion. Sei Fazit war, dass die schwedischen Rübenanbauer, die Produktionsstätten in Örtofta und die steigende Nachfrage nach lokal hergestelltem Zucker ein gutes Fundament für ein wettbewerbsfähiges und nachhaltiges künftiges Zuckergeschäft bilden. Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wurden aktuelle Forschungsergebnisse der Nordic Beet Research präsentiert und Best­Practice­Demonstrationen z. B. zur Unkrautkontrolle, Fruchtfolge und Düngung vorgestellt, gefolgt von ergiebigen Diskussionen über die zahlreichen vorgestellten neuen Kon­ zepte. � mm

Am 2. November findet in Kopenhagen ein durch Nordzucker organi­ siertes Ernährungsseminar statt. Die Hauptthemen sind Blutzuckerspie­ gel und glykämischer Index (GI). Die Themen werden unter den Überschriften „Blutzucker – richtige und falsche Aussagen“ und „Glykämischer Index und seine Bedeutung für das Gewicht und die Gewichtskontrolle – Diabetesvorbeugung“ vorgestellt. Die Experten sind PhD Kasper Aaboe, Abteilungsarzt am Kopenhagener Krankenhaus, und Professor Anne Raben, Vorsitzende der Gruppe Adipositas an der Universität Kopenhagen. Der Stoffwechsel ist ein wichtiges Thema in der Ernährungsde­ batte. Nahrungsmittel mit einem niedrigen GI werden oftmals als gesund angesehen, weil sie den Blutzuckerspiegel nur wenig steigen lassen. Aber im Gegensatz zu dem, was viele glauben, gehört Zucker eben nicht zu den Kohlenhydraten, die den größten Blutzuckeranstieg hervorrufen, was daran liegt, dass Zucker eine Kombination aus Glu­ kose und Fruktose ist. Während Glukose einen hohen Blutzuckeran­ stieg verursacht, ist der Anstieg bei Fruktose gering. „Blutzuckerschwankungen sind natürlich und nichts, worüber man sich Sorgen machen muss, wenn man ansonsten gesund ist, denn der Körper reguliert die Schwankungen über die Insulinproduk­ tion selbst. Nur Diabetiker, die aufgrund der Krankheit den Zucker­ spiegel nicht regulieren können, müssen diesen bewusst stabil hal­ ten“, sagt Anne­Mette Nielsen, die für die Seminare und für Ernäh­ rungskommunikation bei Nordzucker zuständig ist, und weiter: „Ich freue mich sehr, zwei angesehene Forscher auf diesem Gebiet zu unserem Seminar begrüßen zu können, die uns die Zusammenhänge in dieser Debatte wissenschaftlich erläutern werden.“ Gut besuchte Seminare Die Seminare, die seit 2003 abwechselnd in Kopenhagen und Stock­ holm durchgeführt wer­ den, sind in der Regel sehr gut besucht. Dieses Mal werden rund 100 Teilnehmer erwartet. � mm

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Bildung

Dem Zucker auf der Spur – Bildungsangebote auf dem Internationalen Schulbauernhof Hardegsen

Pop-up Store

Die „Kleine Zuckerfabrik“ Mit dem Kurzzeitladen „Pieni sokeritehdas“ (Kleine Zuckerfabrik) bereicherte im Mai der Zucker das Straßenbild des Zentrums von Helsinki. Der Pop­up Store, ein temporäres kleines Geschäft, dient dazu, Zucker aufmerksamkeitsstark zu inszenieren und vorzustellen. Mit dieser ungewöhnlichen Idee wurde nicht nur Marketing für den neuen finnischen Kristallzucker von Dansukker betrieben, sondern im Showroom auch die lange Geschichte der finnischen Zuckerindustrie erzählt. Darüber hinaus wurden kreative Ideen rund um den Zucker in kleinen Workshops vermittelt. Die Aktion war sehr erfolgreich und im Verlauf der fünftägigen Aktion besuchten mehrere Hundert Leute die „Kleine Zuckerfabrik“. Kaffee und Muffins auf Kosten des Hauses, Backtipps vom Konditor sowie die Exponate alter Verpackungen und eine Aus­ stellung zur Geschichte des Zuckers lockten viele Menschen von der Straße in das Geschäft. Am Familientag konnten außerdem Kinder Muttertagskekse mit Zuckerdeko verzieren und leckere Zuckerwatte schlecken. � red

Im Rahmen von jahresbegleitenden Bildungsveranstaltun­ gen sowie auf themenbezogenen Klassenfahrten erleben Schüler und Schülerinnen auf dem Internationalen Schul­ bauernhof Hardegsen den Zuckerrübenanbau von der Aussaat bis zur Rodung. Dabei werden die örtlichen Rü­ benanbauer einbezogen, um so ein authentisches Bild über die Produktionsweise zu vermitteln. Im Gespräch mit den Betriebsleitern erfahren die Schülerinnen und Schüler so etwas u. a. über die Aussaatdichten und den möglichen Ernteertrag. Weiterhin informieren sich die Jugendlichen über die verwendete Landtechnik und deren Entwicklung in den letzten Jahren. Auch gibt es Informationen aus ers­ ter Hand über den gesteigerten Zuckergehalt sowie über die Züchtungserfolge und ­ziele aus Sicht der Landwirte. In der angeschlossenen Lehrküche wird Zucker im Kontext einer ausgewogenen Ernährung eingesetzt. Die konservierenden Eigenschaften lernen Schülerinnen und Schüler beim Kochen von Marmelade kennen. Außerdem wird fast täglich gebacken. Im Stall lernen die Kinder und Jugendlichen die Rüben­ schnitzel als Viehfutter kennen. Auf der Exkursion in die nahegelegene Biogasanlage erfahren sie, dass die Rübe auch als Energiepflanze in vielfältiger Form Verwendung findet. Der handlungsorientierte ganzheitliche Ansatz auf dem Schulbauernhof orientiert sich an den Zielen einer nachhalti­ gen Entwicklung, deren Umsetzung in direkter Weise durch eine enge Lehrplananbindung fächerübergreifend bzw. fächerverbindend erfolgt. Wöchentlich erfahren Schülerinnen und Schüler auf dem Schulbauernhof, abgestimmt auf die jeweilige Schul­ form und Jahrgangsstufe, Konkretes über die Zuckerrübe. Da sich für viele Verbraucherinnen und Verbraucher die Urproduktion von Lebensmitteln nicht mehr in der eige­ nen Erfahrungswelt erschließt, sind wir der Auffassung, mit unserem außerschulischen Angebot einen Beitrag zu leisten, die schulische Bildung diesbezüglich zu unterstützen. Das Schulbauerhofteam wird seit Jahren von Nord­ zucker unterstützt, ohne dieses Engagement wären viele Bildungsangebote nicht in dieser Handlungsorientierung und Authentizität umgesetzt worden. Weitere Informationen unter: www.internationaler­schulbauernhof.de. � red

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| KURZ NOTIERT |

Wettkampf

Sugar Cup 2016 Der Sugar Cup 2016 war dieses Jahr erneut ein großer Erfolg. 450 junge Reiterinnen und Reiter aus ganz Schweden traten im Sommer an verschiedenen Orten in Rennen gegeneinander an. Das Finale, bei dem die fünf besten Reiterinnen und Reiter die edlen BETFOR­ Decken erhielten, wurde in diesem Jahr im Skurups Country Club in der Region Skåne ausgetragen. � mm

Messen

Süße Aha-Erlebnisse für Bäcker und Konditoren Anfang dieses Jahres nahm Nordzucker erstmals an der Skandi­ navischen Bäckereifachmesse in Kopenhagen, Dänemark, teil. Auf der Messe boten sich für Nordzucker und 80 weitere Aus­ steller eine Vielzahl von Gelegenheiten, sich mit den fast 1.800 professionellen Bäckern und Konditoren, die die Messe besuch­ ten, zu treffen und auszutauschen. „Da Nordzucker mehrere Produkte und Lösungen für die Bereiche Bäckerei und Konditorei vermarktet, bietet eine Messe wie diese eine gute Plattform, unsere gesamte Produktpalette zu zeigen und auch direkt mit unseren Kunden, in diesem Fall Bäcker und Konditoren, über ihre Bedürfnisse zu sprechen und darüber, was wir dazu beitragen können, ihre Arbeit zu erleichtern“, so Ulrik Hvidt, Branchenvertrieb in Dänemark. Die Skandinavische Bäckereifachmesse wird vom Ver­ band der dänischen Bäcker­ und Konditorenmeister (BKD) und zwei Zuliefererverbänden für die dänische Bäcker­ und Konditorenbranche veranstaltet. � mm

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Messe

AgriLog

FibrexSchritt hat Potential für Schritt für neue auf Hochlast Trends In Deutschland koordiniert Nordzucker immer mehr Rübentransporte via AgriLog. Nach dem Projektstart vor

drei Jahren gewinnt das neue Nordzucker­Logistik­Portal AgriLog in großen Schritten Kontur. „2016 werden wir etwa die Hälfte aller Rübentransporte in Deutschland über AgriLog disponieren“, berichtet Projektleiter Mar­ kus Reiners, der das neue Logistikportal der Nordzucker gemeinsam mit der IT entwickelt. Zusammen mit den ersten Liefergemeinschaften sammelt Nordzucker be­ reits seit zwei Jahren wertvolle Anwender­Erfahrung im Echt­Betrieb. „Der Kreis der teilnehmenden Liefergemein­ schaften wächst 2016 in großen Schritten“, so Reiners Inzwischen sind alle Partner über mobile Tablets auch unterwegs in das neue System eingebunden. Damit die Umstellung leicht fällt, führt Nordzucker bis zum Ernte­ start AgriLog­Schulungen für die Beteiligten durch. Der smarte MIR­Nachfolger AgriLog soll vor allem eins leisten: vom Feld bis in die Fabrik alle Beteiligten und alle Prozesse perfekt vernetzen, sodass Rode­, Mietenpflege­ und Verladearbeiten sowie Transporte komfortabler und zeitsparender als bisher miteinander abgestimmt wer­ den können. � mm

Rallye

Baltic Sea Circle mit NordzuckerBeteiligung Am 18. Juni 2016 starteten die zwei Nordzucker­Mitarbeiter Frank Kruppe und Thomas Gehrecke, beide tätig im Werk Klein Wanz­ leben, zu einer Rallye der ganz besonderen Art: Eine Oldtimer Rallye führte das Team „Sugar“ durch alle Ostsee­Anrainerländer und damit auch in fast alle Nordzucker­Länder: Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Russland, Estland, Lettland, Litauen, Polen – auf welcher Route diese angefahren wurden, blieb den Teilneh­ mern überlassen. Die Rückkehr war für alle am 3. Juli wieder in Hamburg. Die dabei eingesetzten Fahrzeuge mussten ein Mindestalter von 20 Jahren vorweisen. Als Startgeld verpflichteten sich die Teilnehmer, 750 Euro für ausgewählte karitative Institutionen

aufzubringen und zu spenden. Das Team mit der Startnummer 113 und dem Slogan „Rübe ab“ wurde hierbei von Nordzucker unterstützt. Das Startgeld floss zur Hälfte in wohltätige Organisationen, die feste Charity­Partner des Veranstalters sind (z. B. Autonome Jugend­ werkstätten Hamburg e.V., Moebius Syndrom Deutschland e.V. und Sage Hospital e.V.), und die anderen 50 Prozent gingen direkt an zwei von Frank Kruppe und seinem Team ausgewählte Einrichtungen (jeweils zur Hälfte an den Verein Moebius Syndrom Deutschland e.V. und an Arche e.V.). Insgesamt sind durch die Startgelder der Baltic Sea Circle Rallye 2016 Spenden in Höhe von 382.000 Euro eingegangen. � red

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| MENSCHEN BEI NORDZUCKER |

Patrick Heuer Schichtführer der Verpackung, Nordzucker Service Center Uelzen (NSC) Mit 27 Jahren Schichtführer der Verpackung zu werden, nachdem der Einstieg ins Berufsleben über eine Lehre zum Einzelhandels­ kaufmann stattfand, ist sicherlich ungewöhnlich. Patrick Heuer hat diesen Weg seit Juni 2011 bei Nordzucker be­ schritten und ist heute Schicht­ führer im NSC. In dieser Funktion ist er mit vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen betraut: „Meine Arbeit ist unglaublich abwechslungsreich. Jeder Tag ist anders. Dadurch ist es manchmal anspruchsvoll, alles unter einen Hut zu bekommen, aber gerade das macht mir Spaß und gelingt auch. Ich möchte es nicht anders haben.“ Zu den Aufgaben von Patrick Heuer gehören die Koordi­ nation und Planung der Produk­ tionsaufträge an den Verpackungs­ maschinen, die Disposition von ausreichend Zucker zur Befüllung in den richtigen Korngrößen jedes individuellen Auftrags, aber auch das Reagieren bei Schwierigkeiten: „Bei auftretenden Problemen muss ich rasch gemeinsam mit meinem Team Lösungen finden, um die Produktion am Laufen zu halten. Gemeinsam gelingt das in der Regel richtig gut.“ � mm

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| ANGEKLICKT |

Ein Blick ins Internet „Sugar Academy“ – Ausbildungsprogramm für künftige Experten Nordzucker stellt Schülern und Auszubil­ denden in den Bereichen Lebensmittel, Bäckereien, Restaurantküchen und Kon­ ditoreien Ausbildungsmaterial zur Ver­ fügung, damit sie ihr Wissen rund um den Zucker und seine funktionellen Ei­ genschaften weiter verbessern können. Vor etwa zehn Jahren begann Nordzucker damit, ein Ausbildungsprogramm rund um den Zucker zu entwickeln, um das Wissen über Zucker unter den zukünftig in der Lebensmittelbranche tätigen ­Berufsgruppen zu verbessern. Das Pro­ gramm „Sugar Academy“ läuft in Däne­ mark bereits seit zehn und in Schweden seit sieben Jahren. Es ist sehr beliebt und wurde bisher in den beiden Ländern von 11.266 Schülern und Auszubilden­ den durchlaufen.

Ann-Louise Hallgren, Marketing, die ­Projektleiterin für die „Sugar Academy“, erklärt: „Das Material wurde entwickelt, um die Kenntnisse über Zucker und seine funktionellen Eigenschaften zu verbes­ sern.“ Der Fokus „Rund um die Rübe“ beleuchtet die Eigenschaften, den Ge­­ schmack und die Ernährungs­aspekte von Zucker und verbindet sie mit Informatio­ nen zur Zuckerproduktion. Nordzucker bietet auch eine Schu­ lung für Lehrer an. Diese Schulung wird nach dem Train-the-Trainer-Konzept durch­ geführt und gibt den Lehrern eine solide

Grundlage, von der aus sie mit ihren Klassen arbeiten können. Verbesserte Optik Da es das langfristige Ziel ist, dass Schüler und Lehrer die Internetseite der „SugarAcademy“ so intensiv wie möglich nut­ zen, ist die Anwenderfreundlichkeit der Seite entscheidend. Deshalb wurde das Lehrmaterial vor einigen Jahren überarbei­ tet und eine neue modernere Version des „Sugar Academy“-Films wurde Anfang des Sommers herausgebracht. � mm

„Sugar Academy“ – ein Ausbildungsprogramm rund um den Zucker

Kurse für Schüler und Lehrer Die Vermittlung von Kenntnissen über Zucker ist ein Teil des normalen Lehr­ plans, für den das Material der „Sugar Academy“ verwendet wird. Dieses be­ steht aus einem Studienbuch, einem Film, Zuckerproben zum Kosten sowie Lehrmaterial. Es kann auf unserer Inter­ netseite www.sugaracademy.com ab gerufen werden.

Impressum Herausgeber: Nordzucker AG, Küchenstraße 9, 38100 Braunschweig, Telefon +49 531 2411-0, ir@nordzucker.de; Redaktion (red): Bianca Deppe-Leickel (bdl), Susanne Dismer-Puls (sdp), Lubomir Fischer, Mariann Mellström (mm), Tanja Schneider-Diehl (tsd), Marion Stumpe, Björn Windfall; Gestaltung: Sieler Kommunikation und Gestaltung GmbH, Frankfurt; Druck: Leinebergland Druck GmbH & Co. KG, Alfeld Bildnachweis: CEFS, Boris Kuster, Nordic Sugar (Apelöga, Sebastian Åkesson, Lasse Davidsson, Falkenbergs Foto, Thomas Hägnefelt , Victoria Johansson, Christer Kristiansson, Ulrik Larsen, Åke Månsson, Ingrid Riis, Guoda Šulcaitê, Lars Thornblad), Nordzucker, Nordzucker Polska, Shutterstock, Sandra Ulbricht

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für 12 Stück ❋

6 Eier

150 ml Maracujanektar

100 g SweetFamily Feiner Zucker

350 g Mehl

1 Pck. Backpulver

300 ml Speiseöl

220 g SweetFamily Kakao-Puderzucker

4 EL Aprikosenmarmelade

1 Eiweiß

3 EL Zitronensaft ❋ 300 g SweetFamily Puderzucker ❋

SweetFamily Kakao-Puderzucker für Kuchen-Glasur ist auch ideal zum Backen, Verfeinern und Dekorieren. www.sweet-family.de

eb akuchen ube eitung Den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze (160 °C Umluft) vorheizen. Boden einer Springform (18 cm breit, 10 cm hoch) mit Backpapier belegen, den Rand darauf festziehen. Für den Zebrakuchen die Eier und den Maracujasaft in eine Rührschüssel geben und mit den Rührbesen des Handmixers ca. 3 Minuten schaumig schlagen. Zucker zugeben und weitere 4 Minuten schlagen, bis ein elastischer Schaum entstanden ist. Mehl mit Backpulver vermischen und mit dem Speiseöl kurz unterschlagen. Die Hälfte des Teigs in eine zweite Schüssel gießen und 100 g Kakao-Puderzucker kurz untermischen. Drei EL hellen Teig in die Mitte der Backform gießen, darauf drei EL dunklen Teig gießen und im Wechsel so fortfahren, bis beide Teige verbraucht sind. Den Kuchen auf unterster Schiene ca. 75 Minuten backen, anschließend herausnehmen, auskühlen lassen, aus der Form lösen und auf ein Kuchengitter stellen.

Die Aprikosenmarmelade durch ein Sieb in einen Topf streichen, ca. 1 Minute aufkochen, den Kuchen damit einstreichen und abkühlen lassen. Eiweiß, 2 EL Zitronensaft und Puderzucker zu einer dickfließenden Glasur verrühren. Die Hälfte der Glasur in eine zweite Rührschüssel gießen. 1 EL Zitronensaft und 120 g Kakao-Puderzucker unterrühren. Mit zwei Esslöffeln die weiße und dunkle Glasur in Streifen auf den Kuchen ziehen und am Rand herunterlaufen lassen. Den Kuchen mit der feuchten Glasur mithilfe eines Tortenhebers vom Kuchengitter nehmen und auf einen Servierteller stellen.


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