nord express Segeberg

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Lokales nord express

20. August 2014

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Anschnallen ist für viele Taxifahrer normal 쮿 Bad Segeberg (wlz) Meldungen zufolge plant die Bundesregierung eine Anschnallpflicht auch für Taxifahrer. Dieser Berufsstand war hiervon bisher durch eine Ausnahmegenehmigung aus den 1970er Jahren aus Verkehrssicherheitsgründen ausgenommen. Bei Überfällen sollte den Chauffeuren die Flucht erleichtert werden. Inzwischen aber, so heißt es weiter, sei das Verkehrsministerium zu der Erkenntnis gelangt, dass Verkehrsunfälle eine weitaus größere Gefahr für den Berufsstand darstellten. Dennoch wird die neue Regelung zurzeit von den Betroffenen nicht nur bundesweit, sondern auch in der Kalk-

bergstadt eifrig diskutiert. Eine eindeutige Meinung zu der vorgesehenen Verordnung hat Markus Seiffert, Inhaber von Taxi Seiffert in Bad Segeberg. Er ist für die Anschnallpflicht. Den Hinweis auf mögliche Überfälle hält er für vorgeschoben. In solch eine Notsituation gerate von seinen Fahrern rein rechnerisch höchstens einer in zwei Jahren. Dem stünden rund zehn Verkehrsunfälle gegenüber, sagt er und untermauert damit die Statistik auf Bundesebene. Eine kleine Umfrage des nord express zeigt, was man in Bad Segeberger Taxifahrerkreisen von der geplanten Verordnung hält.

Holger Weiß (53) aus Quaal (Taxi 3x89): „Wenn ich mit dem Wagen auf Autobahnen, Bundesstraßen oder sonstwo außerorts unterwegs bin, fahre ich regelmäßig mit Gurt. Bei höheren Geschwindigkeiten war und ist mir das Risiko, bei einem Unfall verletzt zu werden, viel zu hoch. Mittlerweile schnalle ich mich aber auch im Stadtverkehr an, muss aber zugeben, dass es hin und wieder etwas nervt, sich jedes Mal an- und abschnallen zu müssen, um Fahrgästen beim Einsteigen zu helfen oder deren Gepäckstücke zu verstauen.“

Hans-Ulrich Pardey (58) aus Fahrenkrug (Taxi 3x89): „Ich fahre jetzt seit 26 Jahren Taxi und schnalle mich, wenn ich Fahrgäste im Wagen habe, nur in seltenen Fällen an. Das muss ich ja schließlich auch noch nicht. Ich fahre immer vorausschauend und hatte noch nie einen Unfall mit Personenschaden. Auch überfallen hat man mich zum Glück bislang noch nicht. Sollte die Gurtpflicht aber tatsächlich noch in diesem Jahr gesetzlich vorgeschrieben werden, dann werde auch ich mich selbstverständlich an die Vorgaben halten.“

Dietmar Bubert (51), aus Bad Segeberg (Taxi-Bubert): „Seit ich einmal in einem Fahrsimulator auf der europäischen Taximesse in Köln am eigenen Leib gespürt habe, welche Kräfte bereits bei einem Frontalzusammenstoß mit nur fünf Kilometern pro Stunde auf einen einwirken, fahre ich nur noch mit Gurt. Und da ich als Unternehmer auch nicht möchte, dass womöglich meine Mitarbeiter durch die Windschutzscheibe fliegen, habe ich sie angewiesen, stets angeschnallt zu fahren. Daran hält sich jeder, und es gibt keine Probleme.“

Udo Wiethölter (61) aus Altengörs (Taxi Seiffert): „Ich bin der Meinung, dass es Taxifahrern generell freigestellt sein sollte, selbst zu entscheiden, wann sie den Gurt anlegen und wann nicht. An Werktagen schnalle ich mich schon jetzt bei jeder Tour an, um die Verletzungsgefahr bei einem Unfall zu verringern. Nur ab und zu an den Wochenenden mache ich bei einigen Fahrten bewusst Ausnahmen. Ich fühle mich einfach sicherer, wenn bei mir irgendwelche merkwürdigen Typen einsteigen, die mir nicht geheuer sind.“

Karlheinz Dolling (58) aus Bad Segeberg (Taxi Seiffert): „Ich fahre seit zwei Jahren Taxi und das immer mit Gurt. Sich auch bei kurzen Fahrten jedes Mal an- und wieder abschnallen zu müssen, stört mich nicht. Was mich aber ein bisschen stört, ist, dass das alles jetzt wieder vom Gesetzgeber geregelt werden soll. Ich finde, dass es viel mehr Sinn macht, an die Eigenverantwortung und an den gesunden Menschenverstand eines jeden zu appellieren. Ein Gurt bietet nun einmal Schutz im Straßenverkehr. Das ist eine Tatsache.“

Suzuki SX4 S-Cross Modell 1.6 DDiS 4x4 Comfort+ Cross ist groß in Mode. Bei Automobilen soll damit suggeriert werden, dass man es mit einem Alleskönner zu tun hat. Das ist zwar etwas übertrieben, aber die kleinen SUV oder Crossover-Fahrzeuge sind schon vielseitig, wie der letztes Jahr an den Start gebrachte Suzuki SX4 S-Cross.

Er kommt äußerlich viel frischer und sportlicher als sein Vorgänger daher, der als SX4 Classic weiter im Programm bleibt. Der Neue ist auch deutlich größer. Die Länge wuchs um 15 Zentimter auf 4,30 Meter, der Radstand um 10 Zentimter auf 2,60 Meter und das Kofferraumvolumen hinter der großen Heckklappe auf 430 Liter. Klappt man die Rückbank um, passen sogar 1269 Liter hinein.

AUTO IM TEST

Suzuki SX4 S-Cross 1.6 DDiS 4x4 Comfort+ Antrieb: Vier-Zylinder-Motor, 1598 ccm, Allradantrieb, Sechs-Gang-Getriebe. Maße: Länge 4,30 Meter, Breite 1,77 Meter, Höhe 1,58 Meter, Leergewicht 1370 Kilogramm, zulässiges Gesamtgewicht 1870 Kilogramm, Gepäckraum 430-1269 Liter, Tankinhalt 47 Liter. Leistung: 88 kW/120 PS, Höchstgeschwindigkeit 175 km/h, Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 13 Sekunden (Werksangaben), maximales Drehmoment 320 Nm. Verbrauch: 5,2 Liter innerstädtisch, 3,9 Liter außerstädtisch, 4,4 Liter im Durchschnitt (Werksangaben), Diesel, CO2-Ausstoß 114 g/km, Tankreichweite bei Normverbrauch 1068 Kilometer. Serienausstattung: unter anderem Klimaautomatik, elektrische Fenster-

heber, elektrisches GlasschiebeHubdach, Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer, Ledersitze, Sitzheizung vorne, Multifunktionsdisplay, Navigationssystem, Bluetooth, CDRadio, schlüsselloses Einsteigen und Starten, Start-Stopp-System, Außenspiegel elektrisch einstell-, beheizund anklappbar, Bi-Xenonscheinwerfer mit Leuchtweitenregulierung, Scheinwerferreinigungsanlage, Dachreling, Regen- und Lichtsensor, Nebelscheinwerfer, Scheiben rundum getönt, Berganfahrhilfe, Rückfahrkamera, Einparkhilfe vorne und hinten, Knieairbag für Fahrer, Seitenairbags vorne, Vorhangairbags vorne und hinten, Reifendruck-Kontrollanzeige; Extras Testwagen: Alufelgen „Misti“, Metallic-Lackierung. Preis: 29 657 Euro (Testwagen), 28990 Euro (in Serienausstattung).

Der neue SX4 wurde etwas flacher, so dass die Karosserie deutlich sportlicher wirkt als bei vielen etwas kastig wirkenden SUV. Wenn der SCross mit Allrad ausgerüstet ist - es gibt ihn auch mit Frontantrieb -, wird er zwar nicht zum Fahrzeug für Waldarbeiter, dazu wäre er zu schade, und er hat mit knapp 170 Millimeter auch nicht die nötige Bodenfreiheit. Aber für schlechte Schotterwege oder fürs Picknick auf weichem Sandstrand ist er gut geeignet. Für die Straße sowieso. Das gut und straff abgestimmte Fahrwerk hat Kurven im Griff. Üblen Untergrund merkt man im SX4 S-Cross schon, aber Komfort einer Luftfederung wird in dieser Klasse nicht erwartet. Bei den Motoren ist die Auswahl nicht groß. 120 PS gibt es - entweder als Benziner oder als Diesel. Der Selbstzünder ist eine gute Wahl. Suzuki nennt einen Verbrauch von 4,4 Liter für die 100-KilometerDistanz. Meist haben diese Herstellerwerte wenig mit der Realität zu tun, doch das war beim Test anders. Zurückhaltend auf dänischen Straßen gefahren, lag der Spritkonsum des SX4 bei 4,8 Liter. Und selbst bei längeren, schnellen Etappen blieb immer eine 5 vor dem Komma. Gut gelungen ist auch die Geräuschdämmung. Der Diesel hält sich stets unaufgeregt im Hintergrund. Hinter dem Lenkrad ist schnell die richtige Position gefunden, und die Sitze sind auch bequem. Im übersichtlichen Cockpit gibt es nach wie vor recht viel Plastik, aber gut ablesbare Instrumente. Wählen lässt sich im SCross zwischen drei Ausstattungsvarianten, die allerdings nicht mit jedem Modell kombinierbar sind. Am teuersten ist der Diesel mit Allrad und

Fotos tö

der Ausstattung Comfort+. Dafür ruft Suzuki selbstbewusste 28990 Euro auf. Der Preis relativiert sich schnell, denn dafür wird viel geboten zum Beispiel ein riesiges Panorama-Schiebedach, Navigationssystem und Ledersitze. Der Suzuki SX4 S-Cross mit 120-PS-Dieselmotor ist ein sparsames, gut ausgestattetes und verarbeitetes Familienauto mit eigenständiger Optik zu einem attraktiven Preis. tö


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