nord express Segeberg

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34 Er war der „Mann der ersten Stunde“ beim nord express: Der Bad Segeberger Jürgen Worlitz hat den nord express 1975 mit aus der Taufe gehoben. Als der damalige Verleger Hans Christian Wulff und Klaus-Jürgen Zierow, der Chefredakteur der Segeberger Zeitung, sehr zügig ein Konzept für ein Anzeigenblatt im Haus umsetzten, war der heute 66-jährige Worlitz Leiter der Segeberger Stadtredaktion. „Gerade außerhalb der Stadt Bad Segeberg wurde sich von einem Anzeigenblatt ein guter Ertrag versprochen“, sagt Worlitz zurückblickend. Und so kam der nord express nicht nur in einer Ausgabe heraus, sondern innerhalb kurzer Zeit als vier regional ausgerichtete Blätter für alle Haushalte des Kreises. „Damals wurde noch alles im Bleisatz gesetzt, das war ein Riesenaufwand für die Technik“, hebt der Segeberger hervor. Von den damaligen Redakteuren wurde verlangt, den nord express „nebenbei“ zu machen. Die ersten Themen wurden meistens der Segeberger Zeitung entnommen. Bis 1983 versuchte Worlitz, dem nord express durch eigenständige Berichterstattung ein Gesicht zu geben. „Darin waren dann gern auch Gesellschaftsthemen, Kochrezepte, die wir vorher selbst ausprobierten, und beispielsweise Autotests.“ Auch habe man den Vereinen und Verbänden ein Umfeld für Berichterstattung bieten wollen. So sehr viel hat sich also nicht geändert beim nord express. Nur, dass es heute zwei Regional-Ausgaben gibt, sich die Seitenzahl mit durchschnittlich 28 vervielfacht hat und das Wochenblatt drei eigene Redakteure hat „Mit dem Fotosatz wurde die Pro-

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duktion des nord express vereinfacht“, berichtet Worlitz. „Wir konnten thematisch sehr eigenständig arbeiten und hatten keine Chronistenpflicht wie die Tageszeitung.“ Der eine oder andere Mitarbeiter im Verlag habe zwar etwas auf die Kollegen vom Anzeigenblatt herabgeschaut, aber das habe ihn nicht gekränkt , sagt Worlitz. Die Auflage sei beim nord express schließlich viel größer gewesen, und gut gestaltete Anzeigen seien auch interessanter Lesestoff. Und wenn dann noch viele Menschengeschichten im Blatt erzählt werden, dann stimme die Mi-

schung. Schließlich verließ Worlitz den Verlag und auch den Lokaljournalismus: Er ging zur sogenannten „Regenbogenpresse“ - Illustrierte, die sich gern mit Klatschgeschichten über Prominente befassen - und machte sich als Adelsexperte deutschlandweit einen Namen. Mit Vorträgen über die Höfe des Hochadels wie in Schweden oder Thailand reist er heute gern über die Lande oder steht TV-Sendern als Experte zur Verfügung. Ein reines Rentnerdasein ist für Journalist Worlitz noch nicht denkbar. pa


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