

BRUCKNER




TONKÜNSTLERORCHESTER
Yutaka Sado
mo 24/03
19.30 Uhr
Großer Saal
Festspielhaus St. Pölten
Gesamtdauer: ca. 1 Std. 20 min. (keine Pause)
Einführung mit Ute van der Sanden
18.30 Uhr, Kleiner Saal
Künstlerische Leiterin Festspielhaus St. Pölten: Bettina Masuch

PROGRAMM
Dirigent
ANTON BRUCKNER (1824 – 1896)
Symphonie Nr. 5 B-Dur (1875-78)
Introduction. Adagio – Allegro Adagio. Sehr langsam
Scherzo. Molto vivace (Schnell) – Trio. Im gleichen Tempo
Finale. Adagio – Allegro moderato 78’
Bitte beachten Sie, dass die tatsächliche Spieldauer von dieser Angabe geringfügig abweichen kann.
YUTAKA SADO
ANTON BRUCKNER
Symphonie Nr. 5 B-Dur
Introduction. Adagio – Allegro Adagio. Sehr langsam
Scherzo. Molto vivace (Schnell) – Trio. Im gleichen Tempo Finale. Adagio – Allegro moderato
Anton Bruckner hat seine fünfte Symphonie in B-Dur nie gehört. Komponiert hat er sie in den Jahren 1875 und 1876, gefeilt daran noch im folgenden Jahr. Am 4. Jänner 1878 war die Arbeit abgeschlossen. Dann verschwand die Symphonie für 15 Jahre im wahrsten Sinne des Wortes in der Schublade. Bruckner hatte zu viel zu tun, um seine dritte und vierte Symphonie an die Aufführungspraktiken der damaligen Zeit anzupassen, arbeitete diese Werke in jenen Jahren mehrmals um – und erlebte bei der Uraufführung der dritten Symphonie durch die Wiener Philharmoniker zu viel an Ablehnung, um ein noch viel kühneres Werk wie die B-Dur-Symphonie an die kritische Öffentlichkeit zu übergeben.
Somit blieb sie weiterhin unbeachtet unter den Manuskripten liegen. Erst 1893 fasste der Dirigent Franz Schalk, damals Opernkapellmeister in Graz, den Entschluss, dort die fünfte Symphonie uraufzuführen. Allerdings nahm er dafür zahlreiche Retuschen, Kürzungen und Änderungen an der Instrumentation vor, um die scheinbar zu «spröde» Klangsprache Bruckners wirkungsvoller zu machen und dem damaligen Geschmack anzupassen. Trotz dieser «entstellten» Fassung äußerte sich Bruckner, dessen schlechter Gesundheitszustand eine Reise nach Graz nicht zuließ, in einem Brief an Schalk dankbar über die Uraufführung. «Kaum darf ich einige Stunden außer Bett zubringen, drängt es mich mit Sturmesgewalt, Ihnen mein Herz zu öffnen, jenes Herz, welches mir so schwer zu schaffen macht, indem es mir schon seit Ostern wieder den Atem versagt. Nehmen Sie meine tiefste Bewunderung Ihrer außerordentlichen Kunst, und meinen unaussprechlichen Dank für so große, große Mühe entgegen! Wie
schmerzlich ich diese so große Freude, anwesend sein zu können, vermisste, kann ich nie beschreiben. Dem hiesigen Wagner-Verein habe ich bereits ans Herz gelegt, dass Sie die 5te in Wien dirigieren sollten! ... Einmal möchte ich sie auch hören.»
Es blieb bei diesem brieflichen Wunsch vom 12. April 1894 – und so wie seine unvollendete neunte Symphonie und die Ecksätze der sechsten Symphonie konnte der Schöpfer auch seine gesamte Fünfte nur in seiner eigenen Vorstellung, «im Geiste» hören. So wie sie Bruckner zu Papier gebracht hatte, erklang die Symphonie erstmals erst 40 Jahre nach seinem Tod und 60 Jahre nach ihrer Entstehung: 1935 spielten die Münchner Philharmoniker unter Siegmund von Hausegger die Uraufführung der Originalfassung, in der sie sich seither im Repertoire behaupten kann. Bruckner selbst hatte sie als sein «kontrapunktisches Meisterstück» und als seine «phantastische» Symphonie bezeichnet. Später bekam sie auch noch andere Beinamen wie «Die Katholische», «Choralsymphonie» und «Glaubenssymphonie» verpasst. Solche Versuche, das monumentale Werk einzuordnen, fokussierten es auf seinen vermeintlich religiösen oder zumindest spirituellen Gehalt – wobei man auch andere, wenn nicht sogar alle Symphonien Bruckners als «Glaubenssymphonien» bezeichnen könnte, ebenso wie alle anderen enthalten Choralthemen und Wendungen aus der Kirchen musik.
Weltenmusik
Jede von Bruckners Symphonien trägt aber in ganzheitlichem Sinn die Idee einer «Musica mundana» in sich, die in ihren Schwingungen, Intervallen und in ihrer Metrik den harmonischen Plan des Schöpfers wiedergibt. Eine Weltenmusik, in der der ganze Kosmos erfasst ist: das Herrliche und Majestätische des Göttlichen ebenso wie das Unerklärliche und Wunderbare der Natur. Bruckners Symphonien leben vom Kontrast zwischen dem Erhabenen, Strahlenden und dem Innigen, Geheimnisvollen. Verzückung
und Furcht liegen eng beieinander. Auf Choräle folgen pralle Lebensmusiken, auf grandiose Apotheosen leise Abgesänge, voneinander abgesetzt durch genau bemessene Ein- und Ausschwingphasen und Pausen.
Zweifellos wurde der Komponist von seiner Zeit im oberösterreichischen Stift Sankt Florian, wo Bruckner als Sängerknabe, Lehrer und Organist 13 Jahre verbrachte, und durch seinen Kontakt zum dortigen Augustiner-Chorherrenstift nachhaltig. Bruckner besuchte sein Leben lang regelmäßig die Messe und baute die Ablegung der Beichte, die Einhaltung des Fastengebots und das Gebet beim Angelusläuten in seinen Alltag ein. Er führte genau Buch über seine Gebete, trug jeden Rosenkranz, jedes Vaterunser, Ave Maria, Salve Regina und Gloria Patri ein. Aber er nahm auch rege am weltlichen Leben teil, schätzte gesellige Zusammenkünfte und entflammte nicht selten für das andere Geschlecht.
Zuflucht in den großen Partituren
In jener Zeit, da Bruckner die Arbeit an der fünften Symphonie aufnahm, befand er sich in einer Lebensphase des Umbruchs. Nach seiner Übersiedlung von Linz, wo er als Domorganist wirkte, nach Wien als Lehrer am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde war die materielle Situation des Musikers keineswegs stabil. Bruckner, in diesen Dingen überängstlich, formulierte –parallel zu den ersten Takten des Adagios der fünften Symphonie –in einem Brief an einen Freund: «Alles ist zu spät. Fleißig Schulden machen, und am Ende im Schuldenarreste die Früchte meines Fleißes genießen, und die Torheit meines Übersiedelns nach Wien ebendort besingen, kann mein endliches Los werden.»
Zuflucht schien Bruckner in seinen symphonischen Partituren zu suchen und zu finden. Dort fühlte er sich sicher, ließ alle Bescheidenheit und Minderwertigkeitskomplexe hinter sich. Der
SIE WERDEN
GEWISS SCHON
MÜNDLIC H
BERICHT HABEN
ÜBER DIE
UNGEHEURE
WIRKUNG, DIE
IHRE GROSSE
HERRLICHE V.
HERVORRIEF. ICH
KANN HIER NUR
BEIFÜGEN, DASS
DER ABEND […] ZU DEN
Musiker, der wie kaum ein anderer besessen den Kontrapunkt und die Harmonielehre studiert hatte und der wie kein anderer im 19. Jahrhundert die Kunst des Orgelspiels beherrschte und mit seinen grandiosen Improvisationen die Menschen faszinierte (Zehntausende hörten ihm etwa bei seinen Auftritten in der Londoner Royal Albert Hall zu), konnte beim Komponieren auf einem unantastbaren Fundament des Könnens und Wissens aufbauen. Deshalb hatte er immer auch eine ganz große Form vor Augen (und in den Ohren), die es erst ermöglichte, seine Ideen zu entwickeln und auszubreiten. «Der großartige Finalsatz mit seinen Riesen-Dimensionen erscheint mir immer wieder wie ein Dom» , sagte einmal der Dirigent Bernard Haitink über das Finale der achten Symphonie – diesen Eindruck bekommt man auch angesichts vieler anderer symphonischer Sätze Bruckners.
HERRLICHSTEN
ERINNERUNGEN
ZÄHLEN WIRD, DEREN ICH JE THEILHAFTIG WERDEN KONNTE. » Franz Schalk am 10. April 1894 an Anton Bruckner
Zweierlei ist in diesem Bild vom Dom enthalten: die kompositorische Architektur von Bruckners Symphonik und ihr sakraler Gehalt. Beide Aspekte treten in der fünften Symphonie besonders deutlich und eindringlich zutage. In keiner anderen Symphonie hat Bruckner den Aufbau und die Architektonik so sichtbar gemacht und so klar strukturiert. Und das Ziel der Symphonie, auf das alles Thematische und Formale ausgerichtet ist, ist die Urform der Sakralmusik, der «Choral», den Bruckner in der Coda des Finales auch ausdrücklich als Wort in die Partitur schreibt.
Herrlicher symphonischer Riesenbau
Den ersten Satz eröffnet Bruckner – zum einzigen Mal in allen seinen Symphonien – mit einer explizit langsamen Einleitung: Adagio . In dieser Introduktion reiht er drei Motivkomplexe aneinander, aus denen alles Weitere der Symphonie entwickelt wird und auf die sich alles Thematische, Harmonische und Rhythmische zurückführen lässt. Der Klang im ersten Motivkomplex ist ausnahmsweise kein Tremolo, kein Brucknerscher «Urnebel», sondern ein leiser Pizzicato-Gang der Celli und Kontrabä sse abwärts und aufwärts innerhalb des Quintenraums. Bratschen und Violinen setzen in langgezogenen, gestrichenen Akkord- und Tonfeldern ein. Auf engem Raum ist darin das berühmte Viertonmotiv c-d-f-e aus dem Finale von Wolfgang Amadeus Mozarts «Jupiter-Symphonie» enthalten; die Stimmung erinnert aber eher an Mozarts Requiem. Auf dieses Werk verweist auch später die Grundtonart d-Moll im zweiten und dritten Satz. Aus der Begleitung des Seitenthemas des Kopfsatzes und der Hauptthemen der Mittelsätze lässt sich die Folge der ersten fünf Töne von Mozarts Requiem herausfiltern.
Im zweiten Motivkomplex ertönen im Fortissimo auffahrende Signale im Unisono der Holzbläser und Streicher, unterstützt von Akkorden des Blechs. Daraus leiten sich in der Folge alle zuckenden Rhythmen der Symphonie ab. Der dritte Motivkomplex enthält einen in Halb- und Ganztönen ansteigenden und um die Quint abfallenden Hymnus, ausschließlich von den Blechbläsern gespielt. In die sem Hymnus sind die Hauptthemen aller vier Sätze und das Choralthema des Finales enthalten, inklusive ihrer melodischen und rhythmischen Verläufe und ihrem harmonischen Gefüge.
Dann ist es auch in dieser Symphonie da, das Tremolo! Ganz hoch in den Geigen bleibt es leise vom Fortissimo-Schlussakkord des Hymnus übrig. Daraus geht im Allegro das Hauptthema hervor: eine stolze, etwas heroische, aber auch sinnliche melodische
«
GERADE BEI EINEM
SO ANSPRUCHSVOLLEN
UND MONUMENTALEN WERK WIRD FÜR
MICH DIE ENGE
VERBUNDENHEIT
ZWISCHEN YUTAKA SADO UND UNSEREM ORCHESTER SPÜRBAR. DADURCH
ENTSTEHEN MUSIKALISCHE MOMENTE, DIE ETWAS
BESONDERES SIND UND MICH TIEF BERÜHREN.
»
Julia Eder arbeitet seit 2016 im Orchesterbüro des Tonkünstler-Orchesters
Seit 2015 kamen an dieser Stelle die Orchestermitglieder mit sehr persönlic hen Wortmeldungen zu Komponisten, Mitwirkenden und zum jeweiligen Konzertprogramm zu Wort. Nun, anlässlich der letzten Saison mit Yutaka Sado als Chefdirigent der Tonkünstler, äußern sich hier die Mitarbeitenden der Verwaltung über ihre Arbeit – für das Orchester, das Publikum und die Musik.
Bewegung, von Bratschen und Celli eingeführt und nach kecken Holzbläser einwürfen und -echos bald imposant vom ganzen Orchester gespielt. Das Seitenthema wirkt mit seiner PizzicatoBegleitung und seiner durch Synkopen und Triller etwas zögerlich wirkenden, weit geschwungenen Melodie wie eine lyrische Variante der mystischen Einleitungstakte der Symphonie.
Im selbstbewusst in den Holzbläsern anhebenden dritten Thema sind sowohl das Haupt- als auch das Seitenthema mit einigen ihrer Merkmale enthalten. Mit einer synkopischen Figur in den Streichern wird die zugespitzte punktierte Schlussformulierung der Exposition erreicht. Die Durchführung kommt nach einigen Überleitungstakten wieder auf die langsame Introduktion zurück. Dann geht alles schneller ins Hauptthema über, das nun – verstrickt mit dem Signalmotiv – wilde Stürme erlebt. Der Hymnus ist gleichzeitig Mahnung und Friedensbotschaft.
Die Reprise setzt, nach gewaltiger Steigerung mit Floskeln aus dem dritten Motivkomplex, mit dem Hauptthema in heldenhaftem Fortissimo des Orchesters ein. Auch das Seitenthema und dritte Thema werden in eindrucksvollen Varianten wiederholt. Nunmehr rasante Pizzicati und der Kopf des Hauptthemas leiten die Coda ein, in der an den Grundpfeilern aller drei Motivkomplexe vorbei, mit schmetternden Fanfaren des Blechs und rasenden Skalen der Holzbläser und Streicher, zur Krönung des Hauptthemenkopfes geschritten wird. Über Paukenwirbeln beenden fünf Orchesterschläge mit dem Grundton B den Satz.
In gemessenen Pizzicato-Triolen der Streicher hebt der langsame Satz – Adagio – an, die Oboe beginnt «dolce» eine einsame, im geraden Metrum über die Triolen hinauswachsende Melodie als Hauptthema zu spielen. «Markig» setzt der Streicherchor mit dem zweiten Thema ein, das aus dem ersten abgeleitet ist, aber aus der Einsamkeit zur Feierlichkeit findet. Aus beiden – miteinander verwandten – Themen baut Bruckner einen dreistrophigen
Satz mit Steigerungswellen auf. Nach spannungsreichen und oft unaufgelösten harmonischen Aufschichtungen, durchsetzt von gewaltigen Intervallsprüngen, verlischt das Adagio in PizzicatoTakten und mit Hauptthema-Segmenten in den Holzbläsern.
Der dritte Satz – Scherzo – beginnt in der Begleitung mit denselben Pizzicato-Tonfolgen wie der zweite Satz, die allerdings nun mindestens doppelt so schnell und im regulären Dreivierteltakt ablaufen. Das dahinhuschende Hauptthema in den Holzbläsern enthält die Töne der Adagio-Melodie. Dann beginnen die Streicher einen Ländler als Seitenthema zu tanzen, wobei sie das dritte Thema des Kopfsatzes volkstümlich umgestalten. Aus dem ständigen Wechsel von dahineilender Thematik und beschaulic hem Tanz gewinnt dieses Scherzo enorme Spannung. Auch im Trio wandelt Bruckner Material aus dem ersten Satz um: Fast flockig klingt nun die Thematik des ersten Motivkomplexes.
Vollendung mit Choral und Doppelfuge
M it diesem Motivkomplex und als Adagio eröffnet Bruckner auch das Finale . Danach erhebt die Klarinette solistisch den Kopf des Hauptthemas, das in seiner vollständigen Gestalt und als eindrucksvolles Fugenkonstrukt aber erst einsetzt, nachdem die Hauptthemen der vorangegangenen Sätze rekapituliert wurden: eine Situation wie im Finale der neunten Symphonie Ludwig van Beethovens. Bruckner scheint damit bekräftigen zu wollen, dass auch seine Symphonie durch das Finale erhöht wird. In der Introduk tion der Ecksätze weist Bruckner schon auf Mozarts «JupiterSymphonie» hin, die auch eine derartige «Final-Symphonie» darstellt und zudem wie Bruckners Fünfte mit einer finalen Fuge ausgestattet ist.
Nach dem dynamischen Fugato des Hauptthemas geht es Bruckner vorübergehend gemütlicher an, wenn er das Seitenthema an die Seitenmelodien des ersten und dritten Satzes anlehnt. Auf eine
CD-TIPPS
Anton Bruckner
Symphonie Nr. 4
«Romantische» TON2002
Symphonie Nr. 8 TON2011
Symphonie Nr. 9 TON2004
Tonkünstler-Orchester, Yutaka Sado, erschienen im Tonkünstler-Eigenlabel
mächtige, aus dem Oktavsprung des Hauptthemas abgeleitete Passage folgt der feierlichste Moment des ganzen Werkes: In die Stille des symphonischen Doms klingt in dreimaliger Abfolge in den Blechbläsern ein Choral, in dem alle melodischen und harmonischen Entwicklungen der Symphonie zusammenfinden.
Der Choral wird von der «Gemeinde» der Streicher aufgenommen und mit Ausschmückungen bedacht. Dann kombiniert Bruckner den «weltlichen» Hauptthemenruf und den «geistlichen» Choral zu einer alles verschmelzenden Doppelfuge.
Nach einer kurzen Rast im Seitenthemenfeld setzt die Symphonie zu ihrem Siegeszug an, an dem auch das Hauptthemen-Feld des ersten Satzes gemeinsam mit dem verwandten Hauptthema des Finales teilnimmt. Zusammen streben sie dem großen Portal zu, über dem sich glanzvoll der Choral wölbt. Strahlend schreitet das Hauptthema des ersten Satzes durch das Portal und wird von denselben fünf B-Schlussakkorden empfangen wie im Kopfsatz. Der symphonische Weltenkreis schließt sich.
Rainer Lepuschitz
Der Autor, geboren in Salzburg, lebt in Graz. Dramaturgische und publizistische Arbeit u. a. für das Wiener Konzerthaus, die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, die Salzburger Festspiele, das Festspielhaus St. Pölten und das Grafenegg Festival.
ENTSTEHUNG 1875-78 — URAUFFÜHRUNG am 9. April 1894 in Graz in einer von Franz Schalk revidierten Fassung unter dessen Leitung; am 23. Oktober 1935 mit den Münchner Philharmonikern in der Originalfassung, Dirigent: Siegmund von Hausegger VOM TONKÜNSTLER-ORCHESTER ZULETZT AUFGEFÜHRT im Oktober 2014 in Wien, St. Pölten und Grafenegg, Dirigent: Michael Sanderling
Yutaka Sado Dirigent

Yutaka Sado, in Kyoto geboren, gilt als einer der bedeutendsten japanischen Dirigenten unserer Zeit. Chefdirigent des TonkünstlerOrchesters Niederösterreich ist er seit der Saison 15–16. Ob Berliner Philharmoniker, Konzerthausorchester Berlin, London Symphony Orchestra, Bayerisches Staatsorchester, die Symphonie orchester von BR, NDR, SWR und WDR, Sächsische Staatskapelle Dresden, Gewandhaus or chester Leipzig, Mahler Chamber Orchestra, Orchestre de Paris oder Santa Cecilia Rom: Die Liste der führenden Orchester, die Yutaka Sado dirigiert hat und wieder dirigieren wird, ist beeindruckend. Seine Karriere entwickelte sich außerhalb Japans zunächst vor allem in Frankreich, wo er 1993 Chef des Orchestre Lamoureux Paris wurde. Yutaka Sado gewann nach mehrjährigen Assistenzen bei Leonard Bernstein und Seiji Ozawa wichtige Dirigier-Preise wie 1989 den Grand Prix des 39. «Concours international de jeunes chefs d'orchestre» in Besançon und 1995 den Grand Prix der Leon ar d Bernstein Jerusalem International Music Competition. Seine enge Verbundenheit zu Bernstein führte ihn als Conductor in Residence auch zum Pacific Music Festival in Sapporo.
Seit 2022 ist Sado künstlerischer Berater und seit 2023 auch Chefdirigent des New Japan Philharmonic Orchestra in Tokio, das 1972 unter anderem von Seiji Ozawa gegründet wurde. Bereits seit 2005 wirkt er als Künstlerischer Direktor des Hyogo Performing Arts Center (PAC) und Chefdirigent des PAC-Orchesters.
© Yuji
Hori
Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
Chefdirigent Yutaka Sado

Das Tonkünstler-Orchester mit seinen fünf Residenzen im Musikverein Wien und in Niederösterreich zählt zu den größten und wichtigsten musikalischen Botschaftern Österreichs. Eine mehr als 75-jährige Tradition verbindet das Orches ter mit den Sonntagnachmittags-Konzerten im Wiener Musikverein. In Grafenegg, im Festspielhaus St. Pölten und in der Kurstadt Baden treten die Tonkünstler als Residenzorchester auf, ebenso im Stadttheater Wiener Neustadt, das sie nach mehrjährigem Umbau im November 2024 mit einer glanzvollen Gala wiedereröffneten.
Den Kernbereich der künst ler ischen Arbeit bildet das Orchesterrepertoire von der Klassik bis zur Musik des 20. Jahrhunderts.
Alternative Programmwege der Tonkünstler werden von Musizierenden und Publikum geschätzt. Musikerpersönlichkeiten wie Walter Weller, Heinz Wallberg, Miltiades Caridis, Fabio Luisi, Kristjan Järvi und Andrés Orozco-Estrada waren Chefdirigenten des Orchesters. Seit der Saison 15–16 wird es von Yutaka Sado geleitet, Fabien Gabel folgt ihm 2025 nach. Tourneen führten die Tonkünstler zuletzt nach Großbritannien, Deutschland, Japan und Tschechien. Zahlreiche CD-Aufnahmen spiegeln ihr vielseitiges künstlerisches Profil wider: Im orchestereigenen Label erscheinen bis zu vier CDs pro Jahr, zumeist als Live-Mitschnitte aus dem Musikverein Wien.
Ausführliche Orchesterbiografie: tonkuenstler.at
© Werner Kmetitsch
Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
KONZERTMEISTER/IN Lieke te Winkel, Alexander Gheorghiu, Vahid KhademMissagh 1. VIOLINE Alois Wilflinger, Xuan Ni, Susanne Masetti, Gerhard Fechner, Martha Wagner, Ines Miklin, Teodora Sorokow, Maria Fomina, Sophie Gansch, Sophie Kolarz-Löschberger, Yaromyr Babskyy, Maria Winkler, Aleksandra Martinoska, Elisabeth Gansch, AMarina Caputo, AMiriam Magdalena Haniková 2. VIOLINE Julia Mann, Natalia Sagmeister, Kora Lemberg, Doğa Altınok Zayranov, Liselotte Murawatz, Dora Huber, Gerald Hinterndorfer, Judith Steiner, Isabelle Reinisch, Yuka Bartosch-Murakami, Noriko Takenaka, Evelina Ivanova-Peham, Stephanie Grandpierre, Veronika Wincor, Angelika Wimmer, ASunniva Herland Monstad, ATaiga Sasaki VIOLA *Gertrude Rossbacher, **Nikita Gerkusov, Philip Nolte, Martin Fuchs, Christian Knava, Peter Ritter, Susanne Stockhammer, Stefan Sinko, Victoria Fónyad-Eitzinger, Terez Brandl, Liudmila Kharitonova, AAnton Borusan, AAgnes Oberndorfer VIOLONCELLO *Georgy Goryunov, Eugene Lifschitz, Laura Szabó, Martin Först, Martin Dimov, Thomas Grandpierre, Sebastian Dozler, Iris Cho, Ion Storojenco, AMichael Sotriffer KONTRABASS Michael Seifried, Ernő Rácz, Bernhard Binder, Mathias Kawka-Rona, Simon Pennetzdorfer, Johannes Knauer, Lukas PalfyStröcker, AMartin Wagner FLÖTE Walter Schober, Ana Kaličanin Radivojević, Heidrun Lanzendörfer, Birgit Fluch-Latini, ASagit Zur OBOE Barbara Ritter, Andreas Gschmeidler, Johannes Strassl, Theresia Melichar KLARINETTE
Helmut Wiener, Christoph Moser, Kurt Franz Schmid, Stefan Vohla FAGOTT Gottfried Pokorny, Szabolcs Szőke, Andor Csonka, Barbara Loewe HORN Christoph Peham, Jonas Rudner, Sebastian Kolarz-Löschberger, Markus Hartner, Michel Gasciarino, Klaus Höpfler, AKatharina Paul TROMPETE Thomas Bachmair, Patrick Hofer, Josef Bammer, Thomas Lachtner POSAUNE Andreas Eitzinger, Gabriel Antão, Erik Hainzl, Wolfgang Gastager TUBA Michael Pircher HARFE Miriam Ruf PAUKE Gunter Benedikt, Margit Schoberleitner SCHLAGWERK Bence Kulcsár, Joachim Murnig, AJohanna Gappmaier
A Orchesterakademie des Tonkünstler-Orchesters
Instrumente zur Verfügung gestellt von der *Dkfm. Angelika Prokopp Privatstiftung: Viola Giovanni Rota, 1809 Violoncello Joannes Florenus Guidantus, 1720 **Oesterreichischen Nationalbank: Viola Giovanni Paolo Maggini, Brescia, frühes 17. Jahrhundert
GESCHÄFTSFÜHRUNG Frank Druschel, Johannes Sterkl, Barbara Sorgner (Assistenz) ORCHESTERDIREKTOR Samo Lampichler ORCHESTER- UND BETRIEBSBÜRO Fateme Beytollahi, Julia Eder, Roswitha Wallisch-Gepart, Irmtraud Madl (Orchesterinspektion) DRAMATURGIE UND PRESSE Ute van der Sanden MARKETING Edith Schweitzer, Viktoria Bauer MUSIKVERMITTLUNG Vanessa Bundschuh, Sara Franchini, Sara Gregorič, Barbara Maierl NOTENBIBLIOTHEK Nikolaus Blach (Leitung), Viola Deme, Caroline Stevenson ORCHESTERLOGISTIK Emil Zitarevic (Leitung), Nenad Djordjevic, Christian Pehatschek VERKAUF Sandra Feichtinger, Doris Moutesidis, Julia Nendzig KARTENBÜRO Inga Freuis (Leitung), Tijana Adamovic, Julia Beisteiner, Sylvia Bestenlehner, Clemens Fröschl, Sonja Hanl, Myriam Khouri, Romana Köstler, Annemarie Nocker, Kerstin Pachschwöll, Pia Ruthensteiner, Lea Schwarz, Doris Tempfer-Naar, Martina Wagerer
Aufdrehen!

Jeden vierten Freitag des Monats ab 21.03 Uhr auf Radio Niederösterreich:
«TONKÜNSTLER»
Der perfekte Audio-Guide! Eine musikalische Programmvorschau für vier Wochen mit ServiceInformationen, CD-Aufnahmen der Tonkünstler und BackstageGeschichten über das Orchesterleben aus erster Hand.






Die aktuelle Sendung ist zum Nachhören auf sound.ORF.at verfügbar.












ORCHESTER






ORCHESTERGESCHICHTEN
AUS WIEN UND NIEDERÖSTERREICH
Im Jahr 2007 erschienen, beleuchtet der Band in Beiträgen von Philipp Stein, Otto Biba, Wilhelm Sinkovicz, Walter Weidringer und Herausgeber Rainer Lepuschitz sowie weiterer namhafter Autoren Aspekte der österreichischen Orchestergeschichte –und die Historie des 100 Jahre zuvor in Wien gegründeten Orchesters gleichen Namens.



KARSAMSTAGSKONZERT
19/04/25
JOSEPH HAYDN
Ouvertüre zur Oper «L’isola disabitata»
«Arianna a Naxos» Kantate für Sopran und Streichorchester Hob. XXVIb:2
«Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze» Orchesterfassung Hob. XX:1
Abendkonzert
Sa. 18.30 Uhr · Auditorium
Tonkünstler-Orchester Niederösterreich
Emily D’Angelo · Mezzosopran
Alessandro de Marchi · Dirigent

© Mark Pillai

SOUL, JAZZ & MEHR: MUSIKALISCHE CROSSOVER

CHINA MOSES . KEITH LOCKHART . TONKÜNSTLER
The Soul of Jazz
Musik/Jazz Zarte Phasen und strömende Intensität: SoulDiva China Moses begeistert mit ihrer einzigartigen Stimme. Die vielseitige Tochter von Jazz-Legende Dee Dee Bridgewater bietet nun mit dem Tonkünstler-Orchester unter Keith Lockhart ein Best-of zwischen Jazz, Rhythm and Blues und allem, was den Konzertsaal zum Schwingen bringt.
fr 11/04
EUR 12-47

DIE 12 CELLISTEN DER BERLINER PHILHARMONIKER
50 Jahre 12 Cellisten
Musik/Klassik/Crossover Von den höchsten Tönen bis zu den reichhaltigsten Tiefen: Mit einer dynamischen Mischung von John Williams’ Melodien aus dem Film Catch me if you can bis hin zu Werken von Schostakowitsch, Piazzolla und Scotto zeigen die 12 Musiker:innen der Berliner Philharmoniker, wie reichhaltig ihr Klangpanorama losgelöst vom Orchester sein kann.
so 11/05
EUR 12-52
März 2025
sa 29
19.30 Uhr Großer Saal
April 2025
sa 05
ab 11.00 Uhr diverse Räume
mo 07
19.30 Uhr Großer Saal
fr 11
19.30 Uhr Großer Saal
do 24
19.30 Uhr Kleiner Saal
sa 26
19.30 Uhr Großer Saal
Mai 2025
so 04
19.30 Uhr Großer Saal
mo 05
19.30 Uhr Großer Saal
MICHÈLE ANNE DE MEY . TONKÜNSTLER-ORCHESTER .
AYRTON DESIMPELAERE
Sinfonia Eroïca
Tanz/Klassik
BIG BANG FESTIVAL
Musikabenteuer für junges Publikum
Musik/Performance/Sound Art für junges Publikum
TONKÜNSTLER-ORCHESTER
Sierra/Ginastera/Dvořák
Musik/Klassik
CHINA MOSES . KEITH LOCKHART .
TONKÜNSTLER-ORCHESTER
The Soul of Jazz Musik/Jazz
LUKAS LAUERMANN
Interploitation
Musik/Elektronik
JAN MARTENS
VOICE NOISE
Tanz
GREGORY PORTER
Musik/Jazz
TONKÜNSTLER-ORCHESTER
Mozart/Mahler
Musik/Klassik
Das gesamte Saisonprogramm 2024/2025 finden Sie auf www.festspielhaus.at.
IMPRESSUM Herausgeber Niederösterreichische Kulturszene Betriebs GmbH, Kulturbezirk 2, 3100 St. Pölten, T: +43(0)2742/90 80 80, www.festspielhaus.at. Für den Inhalt verantwortlich Thomas Gludovatz, Andreas Gremel. Künstlerische Leiterin Bettina Masuch. Musikkuratorin Constanze Eiselt. Koordination Gülcan Simsek. Redaktion Kern Markus Hennerfeind, Ute van der Sanden. Redaktion Umschlag Stephanie Serles. Gestaltung Kern parole, München. Fotos Paul Stambera (China Moses), Uwe Arens (Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker). Druck Walla GmbH. Produziert in Wien. Termin-, Programm- und Besetzungsänderungen vorbehalten. Fotografieren, Ton- und Videoaufzeichnungen nicht gestattet. Preis des Programmheftes: EUR 2,90.

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Bachmann
Karten & Information
+43 (0) 2742/90 80 80 600 karten@festspielhaus.at www.festspielhaus.at
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