Gesundheitsbote Nov/Dez 13

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Gesundheit

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Erziehung

Positive Verstärkung hilft bei Bettnässern WESTMEAD. Die Eltern von kleinen Bettnässern können sich den Stress antun, das Kind jede Nacht zum „Pipimachen“ zu wecken oder es auch schlafend zur Toilette tragen. Sie können tagsüber die Blase trainieren, um die Blasenkapazität zu steigern. Oder sie können einfach nur Sternchen für trockene Nächte vergeben. Alle diese einfachen Verhaltensmaßnahmen waren in einer Cochrane-Analyse untereinander gleichwertig und zumindest „besser als nichts“. Die Literaturübersicht war groß angelegt: 16 Einzelstudien mit über 1600 Kindern wurden ausgewertet. Diese lieferten aber oft nur wenig handfeste Daten. Die meisten der Einzelstudien waren klein und von schlechter Qualität. Für die Autoren um Patrina H. Y. Caldwell von der Universität Sydney zeichnen sich dennoch zwei Erkenntnisse ab: Sowohl ein kindgerechtes Belohnungssystem als auch der von den Eltern veranlasste nächtliche Toilettengang als auch ein Blasentraining führten dazu, dass die Kinder seltener einnässten und auch weniger Rückfälle hatten.

Transplantationen

Angeklagter im Prozess erheblich belastet

GÖTTINGEN. Der frühere Leiter der Transplantationschirurgie am Göttinger Universitätsklinikum sieht sich weiter schweren Vorwürfen ausgesetzt. Sowohl der Leiter der Klinik für Transplantationsmedizin in Gent (Belgien), Professor Xavier Rogiers, als auch der Leiter der Klinik für Allgemein- und Gefäßchirurgie der Universität Frankfurt, Professor Wolf Bechstein, kommen in ihren Gutachten zu dem Schluss, dass es bei einem Patienten aus Osterode keine Indikation für eine Lebertransplantation gegeben habe. Der Angeklagte hatte dem 57-Jährigen im Herbst 2010 eine Spenderleber eingepflanzt, obwohl dieser zu dem Zeitpunkt beschwerdefrei war. Nach der Transplantation kam es zu schweren Komplikationen. Der Patient wurde dann erneut transplantiert und starb ein Jahr nach der ersten Leberverpflanzung.

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Da läuft einem das Wasser im Mund zusammen und die mexikanische Regierung legt die Stirn in Falten: Fastfood soll in Mexiko durch eine Steuer deutlich teurer werden.

Mexiko: Steuer gegen Fastfood Übergewicht» Fast 70 Prozent der Mexikaner sind übergewichtig. Steuer soll gegen grassierende Fettsucht in Lateinamerika helfen. Mexiko-Stadt. Mit einer Strafsteuer auf Fast Food will Mexiko der grassierenden Fettsucht im Land begegnen. Auf Lebensmittel mit mehr als 275 Kalorien je 100 Gramm wird ab Anfang kommenden Jahres eine Steuer von acht Prozent erhoben. Der Kongress verabschiedete am 31. Oktober nach hartem Ringen eine entsprechende Steuerreform. Mexiko leide an einer „echten Übergewichtsepidemie“,sagte Präsident Enrique Peña Nieto wenige Stunden vor der Abstimmung. Er kündigte eine Reihe von Gegenmaßnahmen wie Erziehungsinitiativen, neue Etikettierungsvorschriften und Sportprogramme an. Schlechte Ernährung und mangelnde Bewegung haben dazu geführt, dass es mittlerweile in Mexiko prozentual mehr Übergewichtige gibt als in den USA. Fast jeder zehnte erwachsene

Mexikaner in diesem Land leidet an Diabetes. In einer in Paris präsentierten Studie hat die OECD vor drei Jahren die Situation in den sechs Schwellenländern Brasilien, China, Indien, Mexiko, Russland und Südafrika verglichen. Mexiko liegt dabei vor Südafrika und Brasilien deutlich an der Spitze: 70 Prozent aller Einwohner sind dort übergewichtig.

70.000 Todesfälle pro Jahr infolge von Diabetes Experten weisen darauf hin, dass die geografische Nähe die Übernahme der Fast-Food-Kultur der Vereinigten Staaten in Mexiko wesentlich forciert habe. Vertreter mexikanischer Verbraucherschutzorganisationen stellten klar, dass die politische Entscheidung hart erkämpft worden sei. Die Softdrink-Hersteller hätten sich in den vergangenen Wochen heftig ge-

gen die Strafsteuer gewehrt. Deren Einführung sei letzlich ein Sieg über die Industrie-Lobby. In politischen Diskussionen war immer wieder darauf hingewiesen worden, dass „dick sein“ in der mexikanischen Gesellschaft nicht zwingend als ein Makel empfunden wird. Zugleich wurde problematisiert, dass die höheren Steuern auf Junk Food primär Menschen aus einkommensschwächeren Schichten trifft. Klüger, hieß es, sei es vielmehr, pädagogische Kampagnen gegen Adipositas in Schulen zu initiieren. Diabetes ist nach Angaben der mexikanischen Diabetes Gesellschaft Ursache für 70.000 Todesfälle pro Jahr. In der öffentlichen Diskussion wird diese Krankheit aber kaum wahrgenommen. Hier seien Krankheiten wie etwa HIV/ AIDS in den Medien weitaus präsenter. (mma)

Hirntumor: Vorgezogene Weihnachten Geschenk» Stadt schenkt 13-jährigem vorzeitiges Weihnachtsfest Port Clinton. Einem 13-jährigen krebskranken Jungen wurde sein letzter Wunsch erfüllt: Weil Devin Kohlman todkrank ist, durfte er Weihnachten früher feiern. Dafür zog die US-Stadt Port Clinton den Termin für das Fest einfach vor – und zauberte dem Todkranken eine Winterlandschaft. Devin Kohlman hat Krebs. In seinem Hirn sitzt ein Tumor, der den 13-Jährigen schon bald das Leben kosten wird. Sein sehnlichster Wunsch: noch einmal Weihnachten feiern. Wie der US-amerikanische Nachrichtensender „13abc“ online berichtet, hat die Stadt Port

Clinton dem Jungen nun seinen Herzenswunsch erfüllt – und kurzerhand das Weihnachtsfest vorgezogen. Weil Devin wahrscheinlich Weihnachten nicht mehr erleben wird, haben die Einwohner für den Jungen die Stadt mit Schneemännern, Girlanden und Rentieren geschmückt. Mit inszenierten Schneeverwehungen und Schneeflocken haben sie ihm eine kleine Winterlandschaft vors Fenster gezaubert – inklusive

Weihnachtsbaum. Devin hat seit einem Jahr Krebs. Die Ärzte haben kaum noch Hoffnung, dass er bis Dezember überlebt. In der Klinik konnten sie nichts mehr für den 13-Jährigen tun – und schickten ihn Sonntag vergangene Woche nach Hause. Dort empfingen ihn „13ABC“ zufolge hunderte Menschen, die für ihn „Jingle Bells“ und „We wish you a Merry Christmas“ sangen. Devin habe das sehr glücklich gemacht.


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