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4 LOKAL-NACHRICHTEN Ohne Deutschkenntnisse geht nichts Der »Runde Tisch Asyl« diskutierte die Themen Sprachkompetenz, Arbeitsaufnahme und künstlerische Umsetzung der Flüchtlingsproblematik

NIBELUNGEN KURIER | Samstag, 25. Juli 2015

Beiträge sogar landes- und bundesweit erfolgreich! 45 Jahre Internationaler Jugendwettbewerb »jugend creativ« der Volks- und Raiffeisenbanken VON GERNOT KIRCH | Bernd Rissel, Prokurist der Volksbank Alzey-Worms erzählte bei der diesjährigen Preisverleihung des „jugend creativ“ Wettberwerbs am Donnerstagmittag im Tiergarten, wie 1970 die Idee zu dem Kreativwettbewerb entstand. Noch ganz im Bann der ein Jahr zuvor statt gefundenen Mondlandung wollte man junge Menschen inspirieren ihre Visionen in Bilder und andere Kunstwerke umzusetzen.

Unzählige Einsendungen im Laufe der Jahre Der »Runde Tisch Asyl« traf sich zu seiner 3. Sitzung in der Hochschule Worms. Foto: Gernot Kirch VON GERNOT KIRCH | Der Wormser „Runde Tisch Asyl“ traf sich am Dienstagabend um 19 Uhr zum insgesamt dritten Mal. Der Tagungsort war die Wormser Hochschule. Die Moderation des 20-köpfigen Gremiums lag wieder bei dem Wormser Politikwissenschaftler Prof. Dr. Rudolf Korte, der an der Universität DuisburgEssen lehrt. In seinen Einführungsworten machte der Wissenschaftler deutlich, dass in dem Thema momentan sehr viel Bewegung sei, sowohl in Worms wie in Deutschland. Zwar sei die Zuwanderungsproblematik kurzfristig von der Griechenland-Krise überlagert worden, doch sei damit zu rechnen, dass sie nun wieder auf die Tagesordnung komme. Besorgniserregend sei die Zunahme der Brandanschläge. Hier erläuterte Karl-Heinz Winkler aus dem Büro des Wormser Oberbürgermeisters, dass es in den Objekten in Worms eine 24-Stunden-Betreuung gebe, die Polizei häufig Kontrollfahrten unternehme und ein Sicherheitsdienst engagiert sei.

Braucht Worms Zuwanderung? Prof. Dr. Rudolf Korte führte aus, dass es im Vergleich zu den 1990er Jahren, als die letzte große Flüchtlingswelle nach Deutschland kam, sich das Bewusstsein der Menschen durchaus geändert hätte. Dies habe auch mit dem Demographischen Wandel und der Erkenntnis zu tun, dass Zuwanderung notwenig ist. Er belegte dies mit einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen aus dem April 2015. Die Frage war hierbei: „Brauchen wir die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte?“ Insgesamt bejahten dies 62 Prozent, 31 Prozent sagten „Nein“ und vier

Prozent „Weiß nicht.“ Deutschlandweit gesehen, habe auch der Zulauf zur AfD nachgelassen. Auf die Frage zur „Aufnahme von Flüchtlingen“ antworteten die Deutschen wie folgt: 32 Prozent sagten, es werden zu viele Flüchtlinge aufgenommen, 43 Prozent meinten „gerade richtig“ und 18 Prozent fanden „es sind zu wenige.“

Traumaverarbeitung durch Kunst Der Wormser Künstler Klaus Krier stellte im weiteren Verlauf der Sitzung sein Projekt vor, bei dem er Flüchtlingen die Möglichkeit gibt, in seinem Atelier mitzuarbeiten. Klaus Krier selbst möchte mit seinen Werken die Menschlichkeit darstellen und sie in die Öffentlichkeit transportieren. Hier formulierte er: „Die Würde des Menschen ist unantastbar!“ OB Michael Kissel schlug vor, die Kunstwerke der Flüchtlinge auszustellen, um die Flüchtlinge und deren Schicksal den Wormser Bürgern präsent zu machen. Agnes Denschlag wünschte sich mehr Klaus Kriers. Der Künstler sagte diesbezüglich. „Sein Projekt soll nur der Anfang sein.“ Angeregt wurde auch, die Ausstellungen nicht im WORMSER zu machen, wo immer die gleichen Leute auftauchten, sondern bewusst dorthin zu gehen, wo die Menschen leben, also etwa in Ortsverwaltungen. Ein weiteres Großprojekt, das präsentiert wurde, war „Worms Pop Up“, das Festival für junge Künstler findet vom 25. September bis zum 3. Oktober mit 25 Einzelveranstaltungen stattfindet. Das Ziel ist mehr Toleranz für Flüchtlinge zu erzeugen. Vier Events stechen dabei besonders heraus. Dies ist eine Bilderausstellung „Wir sind

Wormser“, ein Theaterstück, der Kinobesuch des Films „Heute bin ich Samba“ und ein frecher, etwas provozierender Stammtisch.

Sprachkompetenz das A und O Den Schlusspunkt des Runden Tisches setzten die etwa einstündige Diskussion zum Thema Arbeitsaufnahme für Flüchtlinge. Hierzu referierte zunächst Henrike Trapp-Heinz vom Arbeitsamt Mainz. Sie erläuterte, dass Flüchtlinge die ersten drei Monate überhaupt nicht arbeiten dürften. Danach dürfen sie bis zum 15. Monate ihres Aufenthalts in Deutschland nur arbeiten, wenn der Arbeitgeber nachweise, dass für diese Stelle kein Deutscher und kein EU-Ausländer zur Verfügung stehe. Ab dem 16. Monat können die Flüchtlinge dann auf dem „normalen“ Arbeitsmarkt eine Stelle suchen. Die ganz große Problematik seien aber die Sprachkenntnisse, so Henrike Trapp-Heinz. Ohne die Fähigkeit, sich zumindest auf Deutsch zu verständigen, sei es sehr, sehr schwer eine Arbeit zu finden. Daher müssten diesbezüglich die Anstrengungen bei Bund und Ländern dramatisch verstärkt werden. Auch sei die Gesetzgebung hier zu komplizierte und die Maßnahmen würden oft unkoordiniert laufen. Eric Niekisch betonte die Wichtigkeit der Arbeitsaufnahme, denn häufig müssten sich Flüchtlinge das Vorurteil anhören: „Die stehen ja nur rum und tun nichts“, dabei dürften sie ja zunächst gar nicht. Der Runde Tisch war sich einig, dass die Sprachförderung in Worms noch mehr in den Fokus der Bemühungen gerückt werden muss, soll die Integration gelingen.

APOTHEKEN-NOTDIENSTE VOM 25. BIS 31. JULI 2015

45 Jahre sind seitdem bereits vergangen und unsagbar viele wunderbare Wettbewerbsbeiträge hat es in dieser Zeit gegeben. Allein zum Thema 2015 „Immer mobil, immer online, was bewegt dich?“ beteiligten sich im

Einzugsgebiet der Volksbank Alzey-Worms mehr als 1.200 Kinder und Jugendliche mit 1.000 Bildern, einem Kurzfilm und 500 Quizlösungen an der Ausschreibung. Ein besonderer Coup gelang der Schülergruppe vom WernerHeisenberg-Gymnasium aus Bad Dürkheim, die mit ihrem Kurzfilm in der Konkurrenz mit 510 anderen Filmen den Sieg in der Bundesausscheidung errangen und somit zu den Sachpreisen noch stolze 200 Euro gewannen. Insgesamt konnten bundesweit sechs Plätze mit Werken der Landessieger errungen werden. Die Kategorie Kreativitätswelt war trotz erstmaliger und zahlenmäßig guter Beteiligung aus Mainz fest in Wormser Hand. So belegte die Gruppe Chiara Egli, Darlene Klingler und Alicia Weber vom Gauß-Gymnasium mit

ihrer Fotoarbeit den dritten und die Gruppe Arne Borg, Adrian Gagel, Paul Lawall und Julian Theiß ebenfalls Gauß mit ihrer Installation zum Thema Reizüberflutung Platz zwei. Wieder einmal erfolgreich konnte Katharina Heiland vom EleonorenGymnasium mit ihrem Projekt den ersten Platz belegen.

Sachpreise für Künstler Mit vielen schönen Sachpreisen wurde die kleinen und großen Künstler bedacht und konnten nach einer Stärkung am warmen Buffet noch an Tiergarten Führungen teilnehmen. Bestimmt überlegt der ein oder andere schon, wie der das neue Thema „Fantastische Helden – echte Helden, was inspiriert Dich?“ kreativ umsetzen wird.

Weitere Bilder in der Online-Galerie

Das Filmteam aus Bad Dürkheim setzte sich bundesweit beim »jugend creativ« Wettbewerb gegen 510 Konkurrenten durch und errang den ersten Platz. Foto: Karolina Krüger

Land fördert LudwigsplatzUmgestaltung Jens Guth: Wichtige Unterstützung für innerstädtisches Objekt vor dem Hintergrund der schwierigen Haushaltslage der Stadt Worms Wie der Innenminister auf Anfrage des Landtagsabgeordneten Jens Guth (SPD) nunmehr mitteilte, wird das Ministerium die Neugestaltung des Ludwigsplatzes als Einzelvorhaben im Strukturprogramm gerne unterstützen.

Tiefgarage muss saniert werden Dies wurde notwendig, da die darunter liegende Tiefgarage saniert werden muss und dazu die Aufbauten auf dem Ludwigsplatz sowie der Bodenbelag ent-

fernt werden müssen. Da die Stadt Worms in der Innenstadt kein Fördergebiet ausgewiesen hat, im Rahmen dessen der Platz als Einzelmaßnahme einer Gesamtmaßnahme gefördert werden kann, wurde diese Zusage vor dem Hintergrund der schwierigen Haushaltslage der Stadt Worms getroffen, freut sich der Wormser Abgeordnete Jens Guth über das Zugeständnis des Ministeriums. Er hofft nun auf zeitnahe Abstimmung des Projekts mit der zuständigen Bewilligungsbehörde, der Aufsichts- und Dienstleis-

tungsdirektion, damit die wichtige Unterstützung für das zentrale innerstädtische Projekt zügig anlaufen kann.

Ohne Landesförderung nicht zu stemmen Auch Oberbürgermeister Michael Kissel freut sich über die Zusage des Ministers. Ohne diese Landesförderung wäre das Projekt nicht zu stemmen, so das Stadtoberhaupt. „Wir werden nun zügig die nötigen Gespräche mit der ADD führen“, versprach er dem Abgeordneten.

Die diensthabende Apotheke ist an dem betreffenden Tag von morgens 8.30 Uhr bis zum nächsten Morgen 8.30 Uhr dienstbereit.

Samstag farma-plus-Apotheke Worms, 67547 Worms, Kämmererstr. 7, Telefon 06241/9773080 Sonnen-Apotheke, 67592 Flörsheim-Dalsheim, Alzeyer Str. 109, Telefon 06243/903941 Sonntag Kiefer-Apotheke, 67550 Worms, Herrnsheimer Hauptstraße 137, Telefon 06241/54141 St.-Hubertus-Apotheke, 67240 Bobenhm.-Roxhm., Roxheimer Str. 25 1/12, Tel. 06239/7001 Montag Apotheke Klose in der Kaiser Passage, 67547 Worms, Telefon 06241/209585 Fidus-Apotheke, 67574 Osthofen, Backsteinweg 2, Telefon 06242/9131890 Klausenberg-Apotheke, 67550 Worms, Fronstraße 2, Telefon 06242/3261 Dienstag Apotheke Liebenauer Feld, 67549 Worms, Bebelstraße 52-58, Telefon 06241/9727400 Globus-Apotheke, 67240 Bobenheim-Roxheim, Südring 1, Telefon 06239/926147 Pfrimm-Apotheke Monsheim, 7590 Monsheim, Wormser Straße 5 a, Tel. 06243/7278 Mittwoch Linden-Apotheke, 67549 Worms, Alzeyer Straße 171, Telefon 06241/76244 Rochus-Apotheke, 67240 Bobenheim-Roxheim, Stettiner Straße 6, Tel. 06239/929123 Donnerstag Löwen-Apotheke, 67551 Worms, Paternusstraße 10, Telefon 06247/905155 Rheinberg-Apotheke, 67574 Osthofen, Friedrich-Ebert-Straße 13, Telefon 06242/50480 Freitag Schloß-Apotheke, 67550 Worms, Herrnsheimer Hauptstraße 59, Telefon 06241/55320 Seebach-Apotheke, 67593 Westhofen, Ohligstraße 2, Telefon 06244/4495 Eine Gewähr auf Vollständigkeit und Richtigkeit kann nicht übernommen werden.

Foto: Gernot Kirch


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