WildTierZeit 1/2008

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Serie: Ein vorbildliches Gehege – Weißstörche im Wisentgehege Springe

Serie: Ein vorbildliches Gehege – Weißstörche im Wisentgehege Springe Einleitung Der Weißstorch ist ein Sagen umwobenes Tier, denn wer kennt nicht die Geschichte vom Klapperstorch?! Einer anderen Legende zufolge gilt er als Glücksbringer und in der Bibel ist gleich viermal die Rede von ihm. Trotz eines starken Rückganges der Bestände in Europa in den 50er Jahren, sind die Weißstorchbestände seit Mitte der 1980er Jahre wieder stetig gestiegen und auch einige Gebiete, aus denen der Weißstorch fast verschwunden war, konnten durch Auswilderungen wieder neu besiedelt werden. Zwar gilt der Weißstorch als „nicht gefährdet“, doch damit dies auch so bleibt, müssen neue Lebensräume geschaffen und bereits vorhandene erhalten werden. Sein natürlicher Lebensraum sind offene und halboffene Landschaften, durchsetzt mit Flussauen, Bachläufen und Grünlandniederungen. Im Wisentgehege Springe wollte man dem gerecht werden, und so entstand eine großzügige und artgerechte Freiflugvoliere, in der nicht nur der Weißstorch in seinem natürlichen Lebensraum aus nächster Nähe zu beobachten ist. Die Freiflugvoliere Die erste große Freifluganlage wurde im Wisentgehege bereits 1996 gebaut und eingeweiht. Im Januar 2004 stürzte sie unter der Schneelast einer einzigen Nacht mit Nassschneefällen ein. Direkt nach den sofort begonnenen Aufräumarbeiten wurde eine neue Anlage konzipiert und in der

Neuerrichtung der Voliere: Pylone werden gesetzt

Folge aufgebaut. Im Oktober 2005 wurde die Anlage, vollständig renoviert und neu gestaltet für die Besucher wieder geöffnet. Wie schon die ursprüngliche Anlage wurde auch der Wiederaufbau finanziert durch die „Jagdfördernden Mittel“ des Landes Niedersachsen und Zuschüsse unseres Fördervereins „Freunde des Wisentgeheges“.

Forstamt ersetzt. Gummiummantelter Maschendraht mit 4 cm Maschenweite ist daran befestigt. Er ist im Boden eingebettet und mit einem Kiesbett bedeckt. Für die Statik der Anlage sorgen Pfähle aus Douglasienholz mit einem Mindestdurchmesser am dünnen Ende von 20 cm. Diese Pfähle sind in 3 Reihen in der Anlage angeordnet. Sie stehen in Hülsen. Das heißt, dass sie nicht einbetoniert sind, sondern leicht zu wechseln, wenn ihre Stabilität irgendwann nicht mehr ausreicht. Douglasie ist eine sehr widerstandsfähige Holzart. Die Haltbarkeit der unbehandelten Douglasien wird die der behandelten Fichte bei weitem Übertreffen. Die Hülsen sind Betonfundamente mit einer kastenför-

Es handelt sich um eine Vergesellschaftungsanlage. Wir zeigen Weiß- und Schwarzstorch, Kranich, verschiedene Entenarten sowie Fasane und mehrere Taubenarten. Die Gesamtfläche der Anlage beträgt gut 0,5 ha, dabei hat sie eine maximale Innenhöhe von 12 m und eine Außenzaunhöhe von ca. 6 m. Die Pfähle der Vorgängervoliere bestanden aus kesseldruckimprägnierten Fichtenholz. Das hat sich nicht bewährt. Diese wurden durch selbst geerntete Douglasienstämme aus unserem

Nur der nasse Schnee sorgt für Einbrüche in der Netzkonstruktion

migen Aussparung in der Mitte. In diese Aussparung wurden mit dem Bagger die Douglasienpfähle gesetzt. Perlkies wurde in den verbleibenden Freiraum gefüllt. So kann das Regenwasser nach unten ablaufen. Auf dem Grund der kastenförmigen


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