“Wir verwerfen diesen Beschluß”, sagten die Fürsten. “In Gewissensangelegenheiten hat die Mehrheit keine Macht.” Die Gewissensfreiheit zu schützen, ist die Pflicht des Staates, und dies ist die Grenze seiner Machtbefugnis in religiösen Dingen. Jede weltliche Regierung, die versucht, mit Hilfe der Staatsgewalt religiöse Gebräuche zu regeln oder durchzusetzen, opfert gerade den Grundsatz, für den viele Leute in so edler Weise kämpften. “Die Protestation tritt gegen die Einmischung der weltlichen Macht und gegen die Willkür des Klerus. Sie setzt an die Stelle der weltlichen Behörde die Macht des Gewissens, und an die Stelle des Klerus die Autorität des Wortes Gottes. Der Protestantismus erkennt die weltliche Gewalt in göttlichen Dingen nicht an und sagt, wie die Apostel und die Propheten: Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen. Der Protest zu Speyer war ein feierliches Zeugnis gegen religiöse Unduldsamkeit und eine Behauptung des Rechtes aller Menschen, Gott nach ihrem eigenen Gewissen anzubeten.