15 gute Gründe

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15 gute Gründe für Öko-Qualität

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15 gute Gründe für Öko-Qualität

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1. Gesundheit für Mensch und Umwelt

8. Pflanzen schützen ohne Pestizide

2. Sicherheit für Sie als Einkäufer

9. Herstellung transparent gestalten

und Genießer

10. Regionale Wirtschaft stärken

3. Tiere tiergerecht halten

11. Sinnvolle Arbeitsplätze schaffen

4. Lebendigen Boden bewahren

12. Soziale Verantwortung übernehmen

5. Klima wirkungsvoll schonen

13. Faire Vielfalt bieten

6. Wasser und Artenvielfalt erhalten

14. Ernährung sichern

7. Auf Gentechnik verzichten

15. Nachhaltig handeln


Mit Öko fängt Nachhaltigkeit an Wenn wir heute von Nachhaltigkeit reden, sollten wir zunächst einen Blick in den Einkaufswagen werfen. Welchen „Fußabdruck“ hinterlassen die Produkte unseres täglichen Bedarfs auf diesem Planeten? Wie wurden sie erzeugt und verarbeitet? Welchen Beitrag leisten sie zur Gesundheit von Mensch, Tier und Natur? Und wurde der Bauer gerecht dafür bezahlt? All diese Fragen beschäftigen Naturland schon seit Jahrzehnten. Ergänzend zu den ökologischen Auswirkungen der Lebensmittelproduktion setzen wir uns auch mit ihrer Sozialverträglichkeit auseinander. Darum haben wir nicht nur strenge Öko-, sondern auch Sozial- und Fair-Richtlinien aufgestellt, mit denen wir die zentralen Aspekte der Nachhaltigkeit abdecken.

Das unterscheidet Naturland von anderen Öko-Verbänden und hebt uns weit vom kleinsten gemeinsamen Nenner ab, den die EU-ÖkoVerordnung aufgestellt hat. Ganz bewusst sprechen wir von Öko-Qualität, die eben noch ein ganzes Stück mehr ist als „nur“ Bio. Das Naturland Zeichen und das Naturland Fair Zeichen sind für Sie als Verbraucher Wegweiser zu Produkten, die den entscheidenden Unterschied machen. Jeder einzelne kann dazu beitragen, dass diese Welt auch für nachfolgende Generationen lebenswert bleibt. Wenn Sie bei Ihrem Konsumstil anfangen, haben Sie bereits einen großen Schritt gemacht. 15 gute Gründe sprechen dabei für Öko-Qualität mit dem Naturland Zeichen – auf den nächsten Seiten erfahren Sie mehr.

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Grund Nr. 1:

Gesundheit für Mensch und Umwelt

Eine ausgewogene Ernährung ist für die Gesundheit essentiell. Die Zusammensetzung von Nährstoffen allein sagt jedoch noch nicht viel über den wahren Nährwert aus. Wichtig ist auch die Art des Anbaus und der weiteren Verarbeitung. Naturland Bauern arbeiten im Einklang mit der Natur und lassen Produkte entstehen, die im Hinblick auf ihre Öko-Bilanz, ihren Geschmack und ihren gesundheitlichen Wert erste Wahl sind. Denn im Vergleich zu konventionellen Waren enthalten sie: • • • • •

Weniger Nitrat im Gemüse1 Weniger Pestizidspuren und Umweltgifte in Obst und Gemüse2,5 Mehr lebenswichtige Vitamine, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe in Obst, Gemüse und Getreide 3 Mehr wertvolle Omega-3-Fettsäuren in tierischen Produkten wie Milch, Eiern oder Fleisch1,5 Weniger Zusatzstoffe und Mykotoxine und dadurch geringeres Allergiepotenzial4

Der Grund dafür ist vor allem, dass in der ökologischen Landwirtschaft weder Pestizide noch stickstoffhaltige Mineraldünger eingesetzt werden.

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Wie viel Öko kommt aus Deutschland? Sie haben es in der Hand! Wenn die Nachfrage weiter steigt, wird es mehr Bauern geben, die mehr Flächen auf ökologische Weise bewirtschaften. Momentan sind es über eine Million Hektar6.

1 Thomas Alföldi, Karin Nowack (2015): Biowissen – Fakten und Hintergründe zur biologischen Landwirtschaft und Verarbeitung, Hrsg. FiBL 2 Öko-Monitoring BadenWürttemberg (2014) 3 Ergebnisse der QLIF Studie zur Qualität von Öko-Lebensmitteln (2009) auf www.fibl.org/de/ themen/lebensmittelqulitaet/qlif.html 4 www.bmelv.de/ SharedDocs/Standardartikel/Landwirtschaft/Oekolandbau/ D-Qualitaet-LM.html 5 Crystal Smith-Spangler et al. Stanford University (2012): Are Organic Foods Safer or Healthier Than Conventional Alternatives? 6 Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft BÖLW: Zahlen, Daten, Fakten – die Bio-Branche 2015


Grund Nr. 2:

Sicherheit für Sie als Einkäufer und Genießer

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Seit dem Jahr 1992 sind die Begriffe Bio und Öko gesetzlich geschützt. Jeder Anbauund Verarbeitungsbetrieb wird regelmäßig von unabhängigen Öko-Kontrollstellen auf Herz und Nieren überprüft.

© Christian Köhler/tsew Hagen

Nur wenn Wareneingang und -ausgang, Erntemengen, Tierhaltung und Verarbeitung den Vorschriften entsprechen, dürfen die Lebensmittel das EU-Bio-Siegel und eine entsprechende Öko-Kontrollnummer tragen.

EU Bio oder Naturland Öko? Vom Anbau bis zur Verarbeitung setzt Naturland weitaus höhere Maßstäbe als die EU-Öko-Verordnung. Über die Unterschiede informiert die Broschüre „Wie viel Öko hätten Sie denn gerne?“ 2.

Ökologische Qualitätsprodukte, die darüber hinaus das Naturland Zeichen tragen, müssen zum Beispiel in punkto Zusatzstoffe, Tierhaltung oder Düngung weit strengere Richtlinien1 erfüllen. Deren Einhaltung wird von einer staatlich zugelassenen Kontrollinstanz in Deutschland und weltweit überprüft. Sie können sich also immer sicher sein, dass ein Naturland Kaffee aus Peru die gleichen Qualitätskriterien erfüllt wie ein Naturland Käse aus dem Allgäu.

1 www.naturland.de/richtlinien_verbraucher.html 2 http://www.naturland.de/de/naturland/publikationen

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Grund Nr. 3:

Tiere tiergerecht halten

In der ökologischen Landwirtschaft gilt das Prinzip der optimalen, nicht der maximalen Leistung. Daher stammen Fleisch- und Wurstwaren mit dem Naturland Zeichen ausschließlich aus tiergerechter Haltung1.

Produktion aus, die heute schon im Verbands-Bio praktiziert wird3. Naturland beschäftigt als erster deutscher Öko-Verband eine Qualitätssicherungsstelle für Tierwohl.

• • • •

Naturland war auch der erste Öko-Verband, der die Tierhaltung „unter Wasser“ geregelt und damit entscheidende Pionierarbeit geleistet hat. Denn der Fisch-Reichtum und die Artenvielfalt in den Meeren gehen seit Jahren drastisch zurück, so dass der Bedarf der wachsenden Weltbevölkerung nur noch durch Nachzucht in Farmen gedeckt werden kann. Naturland Aquakultur-Betriebe setzen dabei auf tiergerechte Aufzucht und Fütterung, sie schützen die Gewässer und verzichten konsequent auf Gentechnik und künstliche Zusatzstoffe 4.

Die Tiere leben in geräumigen Ställen und Freiflächen Sie bekommen genügend Auslauf an der frischen Luft Sie haben Zeit für Wachstum und gesunde Entwicklung. Sie werden mit ökologischen Futtermitteln aufgezogen2

Der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (WBA) spricht sich für eine tiergerechtere und umweltfreundlichere

Weniger Fleisch – mehr Genuss? Wer Massentierhaltung ablehnt, sollte Fleisch in Maßen und nur aus verantwortungsbewusster Quelle kaufen. Das trägt zur Ernährungssicherung bei, ist gesünder, schmeckt besser und schont die Umwelt.

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1 www.naturland.de/richtlinien_verbraucher.html 2 Theresa Rebholz (2015): 100 Argumente für den Biolandbau, Hrsg. FiBL 3 Wissenschaftlicher Beirat Agrarpolitik beim BMEL (2015): Wege zu einer gesellschaftlich akzeptierten Nutztierhaltung. Gutachten 4 www.naturland.de/aquakultur.html


Grund Nr. 4:

Lebendigen Boden bewahren Die Welt verliert sprichwörtlich den Boden unter den Füßen: Jedes Jahr gehen Milliarden Tonnen durch Erosion verloren. Was aber täten wir ohne diese überlebenswichtige Ressource, die eine Lebensmittelerzeugung überhaupt erst möglich macht?

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Naturland Bauern gehen achtsam mit ihren Anbauflächen um, damit die Ernteerträge auch in Zukunft stabil bleiben. Dabei ergreifen sie eine Vielzahl von Maßnahmen, die das Bodengefüge stabilisieren, die Bodenfruchtbarkeit aufbauen und gleichzeitig Klima, Fauna und Flora schützen. Mit Hilfe von Mischfruchtanbau, sinnvollen Fruchtfolgen und artenreichen Agroforstsystemen bewahren sie die Fruchtbarkeit und fördern die Regeneration. Humus bauen sie gezielt auf, indem sie organischen Dünger ausbringen und stickstoffsammelnde Leguminosen wie Kleegras, Erbsen oder Bohnen anbauen. Durch fortlaufende Bodenbedeckung mit Zwischenfrüchten und Untersaaten verbessern sie die Fähigkeit zur Wasserspeicherung und tragen zum Hochwasser- und Erosionsschutz bei1. Agroforstsysteme statt Monokulturen, Gründüngung statt Stickstoffdünger, eine dem Standort angepasste Bewirtschaftung – der Öko-Landbau beweist in zahlreichen Studien, dass die Alternativen besser geeignet sind, um die Welt auf Dauer zu ernähren2.

1 M. Kainz, N. Siebrecht, H.-J. Reents (2009): Wirkungen des ökologischen Landbaus auf Bodenerosion 2 Felix zu Löwenstein (2011): Food Crash - Wir werden uns ökologisch ernähren oder gar nicht mehr. Pattloch-Verlag

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Grund Nr. 5:

Klima wirkungsvoll schonen

Nach Expertenschätzungen geht ein großer Teil der Klimaprobleme auf das Konto des Privatverbrauchers. Energie und Verkehr, aber auch die Lebensmittelproduktion hinterlassen deutlich ihre Spuren. Allein die Landwirtschaft produziert durch Tierhaltung, Düngung und Energieverbrauch 14 Prozent der weltweiten Treibhausgase. Rechnet man Waldrodungen für Futtermittelanbau hinzu, sind es sogar 25 Prozent1.

Die ökologische Landwirtschaft schneidet durch ihren Verzicht auf chemischsynthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel, ihre großteils geschlossenen Wirtschaftskreisläufe und ihren geringeren Tierbesatz weit besser ab. Wissenschaftliche Studien belegen anschaulich: • Der Energieverbrauch ist pro Hektar bis zu 50 Prozent geringer2

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1 Deutsche Bank Research (2011): Minderung des Klimawandels durch Landwirtschaft – Ein ungenutztes Potenzial 2 Maurice Clerc, Josy Taramacaz (2011): Gute Gründe für den Biolandbau, Hrsg. FiBL 3 Niggli, Fließbach, Hepperly, Scialabba (2009): Low Greenhouse Agriculture: Mitigation and Adaption Potential of Sustainable Farming Systems, Hrsg. FAO 4 Thomas Alföldi, Karin Nowack (2015): Biowissen – Fakten und Hintergründe zur biologischen Landwirtschaft und Verarbeitung, Hrsg. FiBL 5 Karsten Engelmann, Kurt-Jürgen Hülsbergen (2010): Ökologisch nachhaltiges Betriebsmanagement mit dem Modell REPRO, TU München 6 Studie im Verbundprojekt der Technischen Universität München, des Thünen-Instituts, der Universität Bonn, der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg sowie der Bioland Beratung (2013) 7 Anita Idel (2010): Die Kuh ist kein Klimakiller! Metropolis-Verlag

• Auf Anbauflächen entstehen bis zu 65 Prozent weniger Klimagase 3 – zahlreiche Öko-Betriebe wirtschaften sogar CO2 neutral • Der höhere Humusgehalt bindet zusätzlich 0,5 Tonnen CO2 pro Hektar, während konventionelle Böden eher noch CO2 freisetzen4 • Öko-Betriebe haben einen geringeren „N-Saldo“, Stickstoff (N) wird also effizienter verwertet und weniger klimaschädliches Lachgas emittiert 5 • Öko-Milchviehbetriebe verursachen bei gleicher Milchleistung 20 Prozent weniger CO2-Klimagas-Emissionen als konven- tionelle Betriebe 6

Klimakiller Kuh? Rinder sind durch ihren Beitrag zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und zur Begrenzung des Klimawandels unverzichtbar für die Welternährung. In nachhaltiger Weidehaltung tragen Wiederkäuer dazu bei, dass Kohlenstoff als Humus im Boden gespeichert wird7.


Grund Nr. 6:

Wasser und Artenvielfalt erhalten Nicht nur für Boden und Klima, sondern auch für den globalen Wasservorrat hat der Raubbau an der Natur drastische Folgen. Mehr als sieben Milliarden Menschen bevölkern unsere Erde und es werden immer mehr. Schon jetzt werfen Wasserknappheit und damit verbundene Ernährungskrisen ihre Schatten voraus. Für Naturland Bauern gehört Wasser zu den Schätzen der Natur, die geschützt, gefördert und bewahrt werden müssen. Indem sie auf stickstoffhaltige Mineraldünger verzichten, gelangt deutlich weniger Nitrat und Phosphat in das Grundwasser1. Dadurch bleibt das

© Z. Tunka/LBV-Archiv

1 Theresa Rebholz (2015): 100 Argumente für den Biolandbau, Hrsg. FiBL 2 www.swm.de/privatkunden/ m-wasser/gewinnung/wasserschutz.html 3 Niggli, Schmid, Stolze u.a. (2009): Gesellschaftliche Leistungen der biologischen Landwirtschaft, Hrsg. FiBL 4 Tuck, Winqvist, Mota u.a. (2014): Land-use intensity and the effects of organic farming on biodiversity: a hierarchical meta-analysis. Journal of Applied Ecology Vol. 42 5 http://www.naturland.de/de/naturland/was-wir-tun/ nachhaltigkeit/ökologisch/biologische-vielfalt.html 6 www.naturland.de/naturland_weihnachtsbaeume.html

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Trinkwasser sauber und die Kosten für die Wasseraufbereitung sinken2. Gleichzeitig wird durch schonenden Anbau und natürlichen Pflanzenschutz die Artenvielfelt bewahrt 3. Klasse statt Masse ist das Motto, nach dem Naturland Bauern arbeiten, und davon profitieren auch Fauna und Flora. Auf ihren Anbauflächen sind mehr Vögel, Fledermäuse, Nutzinsekten und Wildkräuter, die zum Erhalt des ökologischen Gleichgewichtes beitragen, im Durchschnitt findet man 30% mehr Arten auf ökologisch bewirtschafteten Flächen4. Durch so genannte „Lerchenfenster“5 und andere Aktionen zum Artenschutz finden auch gefährdete Tiere neue Lebensräume.

Wie grün ist Ihr Christbaum? In Deutschland werden jedes Jahr mehr als 25 Mio. Weihnachtsbäume verkauft, die meist lange Transportwege hinter sich haben. In Naturland Betrieben bekommen Sie frisch geschlagene Bäume aus regionalem, nachhaltigem Anbau6.

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Grund Nr. 7:

Auf Gentechnik verzichten

Fast 80 Prozent der Verbraucher lehnen Genfood ab und wollen die „Nebenwirkungen“ auf keinen Fall in Kauf nehmen. 85 Prozent aller Bürger lehnen es ab, dass Tiere mit gentechnisch verändertem Futter gefüttert werden. Das geht zum Beispiel aus den Forsa-Studien (2009 und 2011) und dem Eurobarometer (2011) hervor. Und Recht haben sie: Denn die Agro-Gentechnik nimmt unkontrollierbaren Einfluss auf das Ökosystem, bedroht unsere Kulturlandschaften und macht Landwirte abhängig von Saatgut- und Pflanzenschutzkonzernen. Schon jetzt belegen Versuche mit Genmais ernstzunehmende Leber- und Nierenschäden bei Säugetieren1. Das wahre Ausmaß der Folgen jedoch kann niemand wirklich abschätzen. Die ökologische Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung nimmt ihre Verantwortung für Mensch und Natur sehr Ernst. Daher ist der Einsatz von gentechnisch veränderten Organismen (kurz: GVO) strengstens verboten2. Naturland Bauern und Partner kennzeichnen ihre Felder und

Betriebe mit Schildern, auf denen klipp und klar steht: „Wir arbeiten ohne Gentechnik!“. Und das heißt konkret: • Kein gentechnisch verändertes Saatgut • Keine gentechnisch veränderten Tiere • Keine gentechnisch veränderten Futtermittel • Keine gentechnisch veränderten Organismen in der Verarbeitung Als Verbraucher können Sie ebenfalls Zeichen setzen3. Denn ohne Nachfrage wird sich die Gentechnik in Deutschland nicht durchsetzen können. Auch wenn die Lobby von Industrie und Politik noch so stark ist.

Gentechnik im Frühstücksei?

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Seit April 2004 muss Genfood per Gesetz klar gekennzeichnet werden. Das gilt jedoch nicht für Eier, Milch und Fleisch von Tieren, die mit gentechnisch verändertem Futter aufgezogen werden. Nur bei Öko-Qualität können Sie sicher sein!

1 Vendômois, Roullier, Cellier, Séralini (2009): A Comparision of the Effects of Three GM Corn Varieties on Mammalian Health 2 http://www.naturland.de/images/Verbraucher/ Verarbeitung/2014_KI-Gentechnik.pdf 3 www.keine-gentechnik.de


Grund Nr. 8:

Pflanzen schützen ohne Pestizide Geeignete Sortenwahl, organische Düngung und sinnvolle Fruchtfolge sind die Grundlagen für robuste, widerstandsfähige Pflanzen. Daneben setzt der Öko-Landwirt auf natürlichen Pflanzenschutz. Denn Pestizide sind aus gutem Grund verboten: Sie gelten nicht nur als Vitaminfresser, sondern sind gleichzeitig Langzeitspeichergifte, die allergische Reaktionen hervorrufen und das Krebsrisiko steigern können. Wie das Öko-Monitoring Baden-Württemberg auch im Jahr 2014 bestätigen konnte, schneidet ökologisch angebautes Obst und Gemüse bei Messungen erheblich besser ab als konventionelle Erzeugnisse1. Werden – in äußerst seltenen Fällen – Pestizidrückstände festgestellt, liegt ihre Konzentration in der Regel weit unter dem sonst üblichen Niveau und ist meist auf Abdrift aus Nachbarfeldern oder Verunreinigung beim Transport zurückzuführen. Nach Angaben des Forschungsinstituts für Biologischen Landbau FiBL sind die Rückstände bei Öko-Obst 200mal und bei Öko-Gemüse 250-mal niedriger als im konventionellen Bereich2.

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Nur das Beste für Ihr Kind? Schädliche Pestizide gelangen über die Nahrung in die Muttermilch. Bei Frauen, die sich ökologisch ernähren, ist der Gehalt deutlich geringer und der Anteil an wertvollen Omega-3Fettsäuren höher3.

1 Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg Hrsg.: Öko-Monitoring 2014 2 Thomas Alföldi, Karin Nowack (2015): Biowissen – Fakten und Hintergründe zur biologischen Landwirtschaft und Verarbeitung, Hrsg. FiBL 3 Rist, Mueller, Barthel, Snijders, Jansen, Simoes-Wüst u.a. (2007): Influence of organic diet on the amount of conjugated linoleic acids in breast milk of lactating women in the Netherlands

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Grund Nr. 9:

Herstellung transparent gestalten

Einblick schafft Vertrauen. Viele ÖkoBetriebe bieten ihren Kunden daher an, vor Ort einzukaufen oder laden sie ein, ihre Produktionsstätten bei einem Tag der offenen Tür persönlich kennen zu lernen. Naturland hat in Deutschland rund 800 Partner, die ihre Produkte über Abokisten, Hofläden und Wochenmärkte direkt vermarkten1 oder Urlaub auf dem Bauernhof anbieten2. Doch auch im Supermarkt kann der Weg vom Anbau bis zum Handel transparent werden. Dafür hat Naturland mit der Marktgesellschaft der Naturland Betriebe, dem Forschungsinstitut für Biologischen Landbau FiBL, Ökoinform sowie den Handelspartnern tegut… und Feneberg das innovative Rückverfolgbarkeitssystem „Bio mit Gesicht“ entwickelt. 1 www.naturland.de/einkauf.html 2 www.naturland.de/urlaub.html

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Und das funktioniert so: • Sie rufen die Internetseite www.bio-mit-gesicht.de auf • Dort geben Sie die bio-mit-gesicht- Nummer (bmg-Nr.) ein, die auf dem Produkt aufgedruckt ist • Und schon erfahren Sie in Wort und Bild, wo und wie das Lebensmittel angebaut oder verarbeitet wurde


Grund Nr. 10:

Regionale Wirtschaft stärken Erdbeeren zu Weihnachten, Trauben im Frühling? Die Globalisierung macht alles möglich. Seitdem Autobahnen sowie Schiffsund Flugverkehr alle Transporthürden genommen haben, bekommt der Verbraucher rund ums Jahr, was das Herz begehrt. Die Weltreise sieht man den Produkten nicht an. Aber am Geschmack merkt man deutlich, dass die Früchte nicht in der Natur, sondern im Frachtraum gereift sind. Ein weiterer Nachteil ist die Öko-Bilanz, die sich durch lange Transportwege meist verschlechtert. Naturland Bauern und Lebensmittelverarbeiter verpflichten sich zu nachhaltigen Wirtschaftsweisen. Und das heißt, dass sie regionalen Handelspartnerschaften und 1 Institut für Energie- und Umweltforschung ifeu Hrsg. (2009): Ökologische Optimierung regional erzeugter Lebensmittel: Energie- und Klimabilanzen 2 Studie des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie (2009): Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt

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Vermarktungswegen den Vorrang geben. Durch den Kauf regionaler Öko-Produkte profitieren alle:

• Die Öko-Bilanz verbessert sich durch kurze Transportwege1 • Die nachhaltige Entwicklung ländlicher Räume wird gefördert 2 • Die regionale Wirtschaftskraft wächst • Die Arbeitsplätze bleiben in der Region • Der Verbraucher bekommt erntefrische Produkte.

Orangen aus Deutschland? Natürlich nicht. Es wird immer Produkte geben, die nur in anderen Ländern gedeihen. Bei Erzeugnissen wie Karotten oder Kartoffeln ist allerdings klar: Der Griff zu regionaler Qualität ist besser für Umwelt, Klima und Heimat.

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Grund Nr. 11:

Sinnvolle Arbeitsplätze schaffen

Durch die Industrialisierung geht die Zahl der Beschäftigten in der konventionellen Landwirtschaft seit Jahrzehnten kontinuierlich zurück. In der ökologischen Lebensmittelwirtschaft dagegen ist der Arbeitskräftebedarf höher1 und es entstehen beständig neue Arbeitsplätze und Perspektiven.

2014 auf insgesamt rund 24.000 gestiegen2. Damit einher geht ein höherer Bedarf an Mitarbeitern, die sinnvolle Aufgaben im nachhaltigen Anbau, bei der Ernte und der Verarbeitung finden.

Nach Angaben des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft BÖLW ist die Zahl der Öko-Betriebe in Deutschland von 2013 auf

1 Sanders, J. (2015): Analyse der wirtschaftlichen Lage ökologisch wirtschaftender Betriebe im Wirtschaftsjahr 2013/14 2 Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft BÖLW: Zahlen, Daten, Fakten – die Bio-Branche 2015

Einkaufswagen = Wirtschaftsmotor? Wächst die Nachfrage nach Öko-Produkten aus Deutschland, wird auch die Zahl der Umstellungsbetriebe und Arbeitsplätze weiter steigen. Mit jeder Kaufentscheidung können Sie diese Entwicklung mit beeinflussen.

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Grund Nr. 12:

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Soziale Verantwortung übernehmen Beim Einkaufen hat man die Chance, Verantwortung zu übernehmen. Denn jeder einzelne muss sich die Frage stellen: Will ich billig um jeden Preis? Oder „preis-wert“ im Sinne von Qualität und Nachhaltigkeit?. Die wahren Kosten eines Produktes sieht man nicht auf dem Preisschild. Folgekosten konventioneller Landwirtschaft wie die

Überwachung und Aufbereitung des Grundwassers aufgrund von Überdüngung und dem Einsatz von Pestiziden belasten die Steuerzahler jährlich mit mehreren Milliarden Euro1. Öko-Landbau schont nicht nur die Natur, sondern auch die Gesundheit der Bauern und der Gesellschaft und senkt zudem die Gesundheitskosten2,3.

Auch Naturland übernimmt soziale Verantwortung: Der Öko-Verband prüft nicht nur die ökologische, sondern auch die soziale Verträglichkeit von Produkten. Jeder Naturland Partnerbetrieb muss daher Sozialstandards einhalten. Das Naturland Zeichen steht also nur auf Qualitätserzeugnissen, die im Einklang mit der Natur und unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen hergestellt wurden4. 1 BUNDletter (3/2014) 2 PAN Germany (2012): Pesticides and health hazards - Facts and figures 3 Waibel, H. und Fleischer, G. (1998): Kosten und Nutzen des chemischen Pflanzenschutzes in der deutschen Landwirtschaft aus gesamtwirtschaftlicher Sicht 4 www.naturland.de/ richtlinien_verbraucher.html

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Grund Nr. 13:

Faire Vielfalt bieten

Nicht alle Produkte aus fairem Handel werden ökologisch erzeugt. Und nicht alle Öko-Produkte werden fair gehandelt. Aber es werden immer mehr – nicht zuletzt durch das starke Engagement von Fair-Handelsorganisationen und Naturland. Der Preisverfall macht nämlich vor dem ÖkoMarkt nicht Halt: In den Ländern des Südens, und auch hier bei uns in Europa stehen bäuerliche Existenzen auf dem Spiel.

Wie viele Bauern gibt es 2020? Deutschlands Verbraucher werden verantwortungsbewusster: Sie kauften 2014 mehr Fair Produkte als je zuvor. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Absatz um 18 Prozent 2. Damit tragen sie direkt zur nachhaltigen Zukunft landwirtschaftlicher Betriebe bei.

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Naturland hat Fair daher zum globalen Ziel erklärt und 2010 die Naturland Fair Richtlinien für Süd und Nord eingeführt1. Dabei handelt es sich um eine freiwillige Zusatzzertifizierung für Naturland Betriebe, die weit mehr als gerechte Erzeugerpreise für ökologische Qualitätsprodukte umfasst. Hier geht es auch um soziale Verantwortung, langfristige Handelsbeziehungen, maximale Regionalität und weitere wichtige Aspekte im nachhaltigen Umgang mit Lieferanten, Mitarbeitern und der Gesellschaft. Naturland Fair vereint so ökologischen Landbau, soziale Verantwortung und Fairen Handel – regional und weltweit.

1 www.naturland.de/fairzertifizierung.html 2 www.forum-fairer-handel.de/fairer-handel/zahlen-fakten


Grund Nr. 14:

Ernährung sichern

Die Landwirtschaft ist der größte Beschäftigungszweig weltweit: Sie ist für rund 2,6 Milliarden Menschen Erwerbs- und Existenzgrundlage. Viele sind Kleinbauern aus Entwicklungsländern und erzeugen 70 Prozent der Welternte. Gerade sie spielen nach Erkenntnissen des Weltagrarberichts eine zentrale Rolle bei der Sicherung der Welternährung1 – besonders dann, wenn sie ihre Anbauflächen ökologisch bestellen und ihre Erträge damit erhöhen. Die intensive industrielle Agrarproduktion dagegen stößt mehr denn je an ihre Grenzen. Mal abgesehen von den großen Verdiensten für Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz beinhaltet die Umstellung auf Öko-Landbau zugleich die Chance auf ein besseres Leben2:

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Global oder regional? Bewusst einzukaufen heißt, regionaler Qualität den Vorzug zu geben und internationale Produkte aus verantwortungsvoller Quelle zu wählen. Das Naturland Fair Zeichen zeigt: Hier gehen Öko und Fair Hand in Hand.

• Der Verzicht auf Mineraldünger und Pestizide reduziert Betriebsmittelkosten • Die Anbindung an internationale Absatz- märkte ermöglicht Südproduzenten höhere Produktpreise • Die Landwirte erzielen ein höheres Einkommen, das sie z.B. für Schulbildung investieren können Gleichzeitig bringt die Öffnung für internationale Produkte mehr Vielfalt in den deutschen Öko-Markt. Naturland sorgt dafür, dass überall die gleichen strengen Richtlinien eingehalten werden – hier und in aller Welt 3.

1 www.weltagrarbericht.de 2 Hesse, Rösner, Hoffmann u.a. (2009): Ökologischer Landbau und fairer Handel in Entwicklungsländern – Möglichkeiten nachhaltiger Ertragssteigerung und Beitrag zur Ernährungssicherung und Entwicklung 3 www.naturland.de/richtlinien_verbraucher.html

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Grund Nr. 15:

Nachhaltig handeln

2001 hat die Bundesregierung den Rat für Nachhaltige Entwicklung einberufen. Er definiert den Öko-Landbau in seinen aktuellen Empfehlungen als „Gold-Standard“ zur nachhaltigen Gestaltung der dringend notwendigen Agrarwende1.

Für Naturland Bauern und Partner ist eine nachhaltige Wirtschaftsweise nicht erst seit gestern oberstes Gebot. Tagtäglich beweisen sie umfassende Öko-Kompetenz und übernehmen soziale Verantwortung für ihre Mitarbeiter, ihre Partner und die Menschen in ihrer Region. Auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse entwickelt der Öko-Verband innovative Strategien, damit unsere Welt für nachfolgende Generationen lebenswert bleibt. Und dabei zeigt sich: Nachhaltigkeit ist ein Zusammenspiel ökologischer, ökonomischer, sozialer und kultureller Aspekte, die Naturland zu einem lebendigen Ganzen zusammenfügt und immer wieder erweitert.

Nachhaltigkeit ist ein Zusammenspiel ökologischer, ökonomischer, sozialer und kultureller Aspekte.

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1 www.nachhaltigkeitsrat.de/dokumente/empfehlungen


Naturland bietet mehr: ökologisch, sozial und fair Naturland gehört zu den Wegbereitern für nachhaltige Wirtschaftsweisen und ist heute einer der größten und bedeutendsten ÖkoVerbände. Weltweit bestellen rund 40.000 Naturland Bauern, Gärtner, Winzer, Imker und andere Erzeuger eine Fläche von mehr als 250.000 Hektar (Stand 2015). Die Qualitätskriterien des Verbandes gehen dabei weit über die EU-Öko-Verordnung hinaus. Denn Naturland steht für: • Umstellung des gesamten Betriebes (Pflanzenbau und Tierhaltung) • Strengere Dünger- und Zukaufvorgaben (mindestens 50 Prozent des Futters vom eigenen Hof) • Detaillierte Richtlinien für alle Verarbeitungsverfahren und -bereiche

• Sozialrichtlinien im Sinne von Menschenrechten und Gleichstellung • Richtlinien für Aquakultur (Fische und Meeresfrüchte) • Richtlinien für Non-Food-Produkte: Wald & Holz (Waldnutzung und Holzverarbeitung), Textilien und Kosmetik • Freiwillige Fair Zertifizierung für Naturland Betriebe in aller Welt Auf viele Themen der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft gehen unsere aktuellen Kundeninformationen umfassend ein1. Darüber hinaus sind wir stets offen für Ihre Fragen und Anregungen. Lernen Sie uns persönlich auf Messen und Veranstaltungen kennen2!

1 www.naturland.de/verbraucher.html 2 www.naturland.de/termine_verbraucher.html

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Stand: 2015

Mehr über Naturland und unser Engagement erfahren Sie auf www.naturland.de

Naturland Verband für ökologischen Landbau e.V. Kleinhaderner Weg 1 82166 Gräfelfing, Deutschland

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Tel +49 (0)89 89 80 82-0 Fax +49 (0)89 89 80 82-90 naturland@naturland.de www.naturland.de

klimaneutral

natureOffice.com | DE-275-648024

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