JBZE / U-Turn: Wasserkraft

Position Jugendbündnis Zukunftsenergie fakt ist: Die Wasserkraft trägt mit

circa 3 Prozent zwar verhältnismäßig wenig zum deutschen Energiemix bei, doch kann sie Grundlasten tragen.

Außerdem könnte sie uns zukünftig helfen, das große Problem der speicherung zu bewältigen.

Energie­ Wir fordern:

Grundlast = Belastung eines Stromnetzes, die am Tag nie unterschritten wird. Die Kraftwerke, die diese Strom­ menge pro­duzieren und an das Stromnetz liefern, nennt man Grundlastkraftwerke; sie laufen praktisch rund um die Uhr.

* Dynamische Anpassungen der Restwassermenge, abhängig vom natürlichen Abfluss, der Jahreszeit und den Lebensbedingungen der Fische. * Naturnahe Hilfen zur Fischwanderung, die individuell angepasst werden müssen. * Eine Umgestaltung und Optimierung bestehender Wasserkraftwerke nach ökologischen Kriterien. * Keinen Neubau von Kleinwasserkraftanlagen in Deutsch­land. * Keinen Bau von großen Anlagen, wie Staudamm­ projekten, die Natur und Mensch gefährden.

Es ist besonders wichtig, alle Beteiligten eines Wasser­ kraftprojektes für Umweltstandpunkte zu sensibilisieren und damit eine ausgewogene Lösung zu schaffen. Denn Wasserkraft ist wichtig für das Ziel von 100 Prozent Erneuerbaren Energien.

Das Jugendbündnis Zukunftsenergie wir setzen uns für eine 100-prozentige Energieversorgung

aus Erneuerbaren Energien ein.

begeistern mit unseren Projekten für die Themen Energie und Klima.

wir

mischen uns ein und fordern Politiker*innen auf, mit Jugendlichen gemeinsam für 100 Prozent Erneuerbare Energien zu kämpfen.

wir

sind ein bundesweites, offenes Netzwerk von Jugend­ organisationen und jungen Menschen.

wir

beleuchtet ökologische Das Projekt und soziale Aspekte des Ausbaus Erneuerbarer Energien.

Weitere Informationen und Links zu dem Thema findest du unter: www.zukunftsenergie.org

Was kann ich tun?

Auch wenn es in deinem Umfeld kein Wasserkraftwerk gibt, kannst du dich engagieren: Informier dich zu den verschiedenen Wasserkraftwerken in Deutschland und mach dir ein eigenes Bild über Vor- und Nachteile.

Unterschreib Petitionen und unterstütze Kampagnen gegen den Bau von Wasserkraftwerken mit erheblichen ökologischen und sozialen Auswirkungen!

Tausch dein Wissen mit anderen aus und spar Energie!

Frag bei Wasserkraftwerken deiner Region an, welche Maßnahmen sie zur Naturverträglichkeit anwenden.

Nur du kannst deine Meinung und Positionen öffentlich mach­en und durch dein Engagement die Politik mitgestalten.

Wie du dich einbringen kannst, erfährst du unter: www.zukunftsenergie.org

Impressum Naturfreundejugend Deutschlands Warschauer Str. 59a / 10243 Berlin E-Mail: info@naturfreundejugend.de Internet: www.naturfreundejugend.de Autor*innen: Anna-Lena Emmert, Dana Marquardt, Eva Winkler, Isabell Gut, Justus Dög, Lina Mombauer, Lucas Fritzsche, Malte Kuhn, Moritz Fiedler, Nathanael Litovskj, Theodor Röhr, Thorge Ketelhodt, Veronika Glitz, Dennis Melsa (V.i.s.d.P.) Layout & Illustration: Nicole Jaecke, www.fija.de Stand: August 2013 Quellen: Alle Nachweise unter www.zukunftsenergie.org Dieses Projekt wurde gefördert von:

Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autor*innen.

t Wasserkraf

Das Potential von Wasserkraftwerken ist ausgeschöpft

t Wasserkraf

Wasserkraftwerke verunstalten die Region tatsache: Bauwerke wie Staudämme oder Speicherkraft­ werke stellen meist aufgrund ihrer Größe einen erheblichen Eingriff in die Landschaft dar. Dies be­einflusst nicht nur die umliegende Umwelt, auch massive Veränderungen des Landschaftsbildes treten auf.

Aber: Das Ausmaß der landschaftlichen Schädigung Wasserkraftwerke sind immer sinnvoll tatsache: Die meiste Energie erzeugen Großkraftwer­ ke wie der „Dreischluchten-Damm“ in China. Dieser pro­ duziert bis zu 22,5 GW (Gigawatt) Strom. (Vergleich: Das größte Kernkraftwerk Deutschlands „Isar/Ohu 2“ hat eine Leistung von 1,4 GW.)

wird durch Größe und Art des Wasserkraftwerkes be­ stimmt. Während Staudämme überregional die Land­ schaft prägen, fallen Pumpspeicherkraftwerke weniger auf, da neben einem Stollenverlauf im Berg oberflächlich meist nur Seen sichtbar sind.

Durch bauliche Anpassungen des Wasserkraftwerkes kann erreicht werden, dass sich die optische Erscheinung in das bestehende Landschaftsbild einfügt.

tatsache: In über 90 Prozent der Anlagen wird weniger als 10 Prozent des Gesamtertrages an Wasser­ kraftstrom erzeugt, da nur die Großkraftwerke ertrag­ reich und effizient arbeiten. Da deren technisches Potenzial weitestgehend ausgeschöpft ist, ließe sich eine nennenswerte Steigerung nur durch den Bau vieler kleiner Anlagen erzielen.

Aber: Kleinwasserkraftwerke mit einer Leistung

unter einem Megawatt liefern nur einen bescheidenen Beitrag zur Stromerzeugung. Sie können jedoch große ökologische Schäden anrichten.

Zudem sollen größere Flussstrecken an Elbe, Oder, Donau und Rhein freifließend erhalten bleiben, wodurch sich der Anteil der Wasserkraft am Endenergieverbrauch von 3 Prozent (Stand 2011) auf maximal 4,1 Prozent erhöhen ließe (ohne Berücksichtigung der mittelgroßen und kleinen Gewässer).

Aber: Die Erzeugung solcher Mengen Strom hat ihren

Preis. So wird durch die Stauung des Wassers der Flusslauf und damit auch die Flora und Fauna im Umfeld des Kraftwerkes massiv verändert.

Durch die Flutung großer Areale müssen zudem teilweise bis zu einige Millionen Menschen umgesiedelt werden. Des Weiteren sind Anwohner*innen von Mega­staudämmen der Gefahr eines Dammbruchs ausgesetzt.

Wasserkraftwerke sind nur dann sinnvoll, wenn sie an die natürlichen und sozialen Gegebenheiten vor Ort ange­passt werden.

Wasserkraftwerke töten Fische tatsache: Durchschnittlich sterben 15-30 Prozent der Fische in den Turbinen von Wasserkraftwerken. Je nach Fallhöhe, Fischart und nach Art der Turbine können aber auch über 90 Prozent sterben. Allein auf der Strecke zwischen dem oberfränkischen Main und der Nordsee müssen die Tiere 34 Wasserkraftanlagen durchqueren.

Aber: Kein aber, die Einbrüche in den Fischpopulationen

wandernder Arten sind alarmierend!

Durch verschiedene Maßnahmen können die negativen Auswirkungen aber deutlich vermindert werden. So ver­­­ bessern Fischaufstiegs- und -abstiegsanlagen bei rich­­­ti­ger Konstruktion die Durchgängigkeit. Ebenfalls ent­schei­ dend können die Wahl des Turbinentyps und ein zeitlich an das Wan­ derverhalten angepasstes Abschalten von Anlagen sein.

Solche Schutzmaßnahmen sind mittlerweile fest in der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie und dem Deutschen Wasserhaushaltsgesetz verankert, müssen allerdings noch konsequent umgesetzt werden.

Durch Wasserkraft trocknen unsere Flüsse aus tatsache:

Wasserkraftwerke haben große Auswir­ kungen auf die Gewässerökologie von Fließgewässern und Seen, so zum Es werden drei Typen von Wasserkraftwerken Beispiel auf Temperatur, Sauer­stoffgehalt un­­­ter­­schieden: oder Fließgeschwindig­­keit.

Laufwasser­­kraftwerke, Bei Ausleitungskraftwerken (ei­ner Son­ Speicherkraftwerke und derform von Laufwasserkraftwerken) be­ Pumpspeicherkraftwerke steht die Gefahr der Fluss-Austrocknung: Das Wasser im Mutter­bett wird durch eine Wehranlage aufgestaut und über einen Kanal oder Stollen zum Kraftwerk geleitet, das nicht direkt bei der Wehranlage steht. Dadurch wird dem Mutterbett viel Wasser entnommen. Viele ältere Ausleitungskraftwerke geben kein Restwasser ins Mutterbett ab.

Aber: Der Paragraph33 Mindestrestwasserführung im Wasser­haushaltsgesetz regelt, dass eine bestimmte Rest­ wasser­menge im Mutterbett nicht unterschritten werden darf. Allerdings sind bei der Mindestrestwasserführung einige ökologische Aspekte nicht genügend berücksichtigt.