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A B E F FIN GR I L P (cont.) SK SLO: € 8,50

Sprache & Service 2 Wie Sie elegant Ihre Meinung sagen 2 800 Worterklärungen

Anatomie einer Nation Wie die Deutschen mit Tieren leben

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Deutschland von unten

Eine Reise unter die Erde

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Liebe

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Deutsch für die

Deutschland € 7,50 CH sfr 13,50

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03

Deutsch für die Liebe

LEARN GERMAN  |  ESTUDIAR ALEMÁN |  APPRENDRE L’ALLEMAND |  IMPARARE IL TEDESCO |  NAUKA NIEMIECKIEGO |  УЧИМ НЕМЕЦКИЙ  |  ALMANCA Ö GRENMEK ˘


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Editorial

Klischee und Wirklichkeit

unterkühlt

FOTO: GERT KRAUTBAUER

das Flirt­ verhalten n„ zur•ckhaltend leicht spielerisch nehmen reizend ¡s k¶mmt auf … „n der St„ndpunkt, -e wœrtlich ge­ meint ¢ngewöhnlich lœchrig s“ch verst¡cken sp„nnend der Ch¡fredak­ teur, -e franz.

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Manche Klischees sind so stark, dass auch die daran glauben, die es eigentlich besser wissen müssten. Unser Korrespondent Marcel Burkhardt zum Beispiel. In seinem Leben hat er schon viele Reisen unternommen. Oft hörte er dabei: „Die Deutschen sind so unterkühlt!“ In Italien, in Spanien, in Lateinamerika – so oft erzählten ihm die Menschen das, dass er am Ende fast selbst daran glaubte. Als er von uns den Auftrag bekam, einen Text über das Flirtverhalten (und das Liebesdeutsch) der Deutschen zu schreiben, dachte er deshalb: „Wie flirten die Deutschen? Na, gar nicht!!!“ Das stimmt. Und es stimmt auch wieder nicht. Denn durch die Interviews für die Titelgeschichte (ab Seite 34) merkte Burkhardt: Entscheidend ist, wie so oft, womit man die Sache vergleicht. Für einen französischen Interviewpartner waren die Deutschen nämlich wirklich viel zu zurückhaltend. Das Flirten sollten sie leichter und spielerischer nehmen, meinte der. „Genau das findet eine junge Dame aus Transnistrien so reizend an den Deutschen: Dass man das Gefühl hat, die Sache ist ihnen ernst, sie spielen nicht mit Gefühlen“, sagt Burkhardt. „Wie so oft, kommt es auf den Standpunkt an.“ Der Standpunkt, ganz wörtlich gemeint, ist auch wichtig bei der ungewöhnlichen Reise, auf die Marcel Burkhardt, Karoline Meta Beisel und Renate Zöller Sie diesen Monat mitnehmen: Die drei haben sich Deutschland von unten angeschaut (ab Seite hier: so, dass man keinen en14). Da gibt es viel zu entdecken: einen Berg, gen Kontakt möchte und keine Emotionen zeigt so löchrig wie ein Schweizer Käse. Einen früher Art, wie jemand flirtet einmal gigantischen Bunker, in den sich die hier: wie bekannt ist deutsche Regierung im Notfall retten wollte. Und hier: vorsichtig; nicht direkt einen Raum, den der Tod dominiert wie kaum hier: unkompliziert; ohne Probleme einen anderen. Außer Reportagen liefern wir nicht ernst; wie im Spiel Ihnen auch viele Informationen zu dem, was sich hier: sehen in Deutschlands Tiefe versteckt. Kurz: Es ist eine ≈ nett; freundlich es hängt von … ab Reise in eine uns fremde Welt. Ich wünsche Ihnen spannende Entdeckungen! hier: ≈ Aspekt; Meinung hier: genau in der Original-Bedeutung des Wortes verwendet hier: speziell mit (vielen) Löchern hier: nicht leicht zu finden sein ↔ langweilig ≈ Chef von allen Journalisten bei einer Zeitung oder Zeitschrift

AHA. DEUTSCH! goethe.de/deutschlernen

Jörg Walser Chefredakteur

Sprache. Kultur. Deutschland. 3


Die Themen des Monats März 2015

6

Mein Deutschland-Bild

Felix Kästle über Feuer am Bodensee

8

Panorama

Neues, Namen und Zahlen

24

34

Deutsch für die Liebe Im Fußball oder als Exportnation sind die Deutschen super. Aber flirten, können die das? Sicher ist: Das richtige Flirt-Deutsch kann dabei helfen. Deutsch für romantische Stunden.

Ja oder Nein?

Süßes weg von der Kasse?

26

Nachrichten

Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

29

Auf den zweiten Blick

Sprachspiele aus der Presse

52

Mein erster Monat

Tiffany Ftaimi in Köln

56

Ein Bild und seine Geschichte

Louis Armstrong in der Deutschen Demokratischen Republik

58

Der Blick von außen

Adriana Altaras über die Provinz

65

Reisetipps

Rüdesheim • Königssee • Hildesheim

66

Kulturtipps

Kino • Konzert • Ausstellung • Lesung • Buch

68

Kolumne

Alia Begisheva über Termine

69

Nächsten Monat

… in Deutsch perfekt

70

D-A-CH-Menschen

Eine von 98 Millionen: Was denken Sie, Anette Heiter?

30 Die jungen Seiten von Deutsch perfekt

4

Akrobat in der Luft

Motocross-Pilot Luc Ackermann

Unverpackt Keine Plastikverpackungen, keine Tüten, keine Weg­werfdosen: Seit einem halben Jahr verkauft ein Supermarkt in Berlin nur Waren ohne Verpackung. Klappt das?

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Texte auf Stufe A2 des GER

Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER

Texte auf Stufe B1 des GER

GER Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen

In diesem Heft: 17 Seiten Sprache & Service Flirt-Deutsch

39

Wörter lernen

40

Grammatik

42

Deutsch im Beruf

44

Übungen zu den Themen des Monats

45

14

Deutschland von unten

Die Sprache der Liebe An der Kasse Finalsätze Sicher bei der Präsentation Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten Schreiben • Sprechen • Verstehen

Sammelkarten Einladung zur Hochzeit • Die Meinung sagen • Ausdrücke rund um die Hand

48

Raten Sie mal! • Comic

49

Starthilfe

51

Lösungen • Kundenservice • Impressum

Eine Reise in eine andere Welt: Unter der Erde warten fantastische Formationen aus Eis und Stein, gigantische Geheimbunker, ein Kellerlabyrinth und vieles mehr. Entdecken Sie Deutschland aus einer anderen Perspektive neu!

TITELFOTOS: MAURITIUS IMAGES/OJO IMAGES, NOVARC; FOTOS: MAURITIUS IMAGES/FOODCOLLECTION, NOVARC; HEMERA/THINKSTOCK

34

Rätsel zu einem Thema des Monats • Haiopeis Extra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch, Türkisch Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt? Auf www.deutsch-perfekt.com können Sie mit einem Premium-Abo Texte mit diesem Symbol hören. Diesmal:

32 62 5

Kommt nicht in die Tüte

Der Kampf gegen den Müll Anatomie einer Nation

Was Hund und Katze kosten

Motocross-Pilot Luc Ackermann

Die wichtigsten Termine

Mehr als 800 Erklärungen von schwierigen Wörtern ↔ Gegenteil von ... lockere Umgangssprache

m d a

negativ Vorsicht, vulgär! ungefähr, etwa

Lernen mit

60

Wie die Deutschen mit Tieren leben Für Hund und Katze darf es nur das Beste sein: Die Deutschen lieben ihre Haustiere. Aber trotz­ dem essen sie viel Fleisch – und das soll auch noch so billig wie möglich sein. Teil 16 der Serie „Anatomie einer Nation“.

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Deutsch perfekt Audio: der Trainer für Hörverstehen und Aussprache, auf CD oder als Download (siehe Seite 2).   Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln können Sie Texte und Übungen auf Deutsch perfekt Audio hören. Deutsch perfekt plus: 24 Seiten Übungen und Tests zu Grammatik, Vokabeln und mehr (siehe letzte Seite). Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln finden Sie Übungen in Deutsch perfekt plus.

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Fotograf: Felix Kästle

F

unkenfeuer kenne ich, seit ich ein Kind bin. Sie sind eine typische Tradition in der BodenseeRegion. Von dort komme ich. Manche Leute sagen, dass das eine heidnische Tradition am Winterende ist. Aber Experten sind sich da nicht so sicher. Die Feuer brennen jedes Jahr am Wochenende nach Aschermittwoch, dieses Jahr am 22. Februar. Dabei verbrennen die Leute auch eine Hexe, symbolisiert durch ein Kleid oder eine Puppe. Zu dem Spektakel kommen immer viele Menschen. Ich kann mich noch erinnern, wie ich als kleiner Junge mit meiner Mutter zu einem Funkenfeuer gefahren bin: Da sitze ich bei ihr hinten auf dem Mofa, es ist sehr kalt, und ich friere. Ich war fünf oder sechs, glaube ich. Es ist meine früheste Erinnerung an diese Tradition. Das Bild habe ich in Langenargen am Bodensee gemacht. Das ist eines der schönsten Funkenfeuer in der Region. Wenn es dunkel ist, reflektiert das Wasser nämlich das Feuer. Für das Feuer sammelt in Langenargen die Feuerwehr alte Weihnachtsbäume. Daraus macht sie einen zwölf bis 15 Meter hohen Turm. Das ist kompliziert: Der Turm muss locker gemacht sein, damit er brennt. Das funktioniert nicht immer. Auf dem Bild hat aber alles funktioniert. Foto­ grafiert habe ich zur blauen Stunde. Das ist die Zeit kurz nach Sonnenuntergang, wenn das Licht ganz blau ist. Für mich ist es die schönste Zeit am Tag. das F¢nkenfeuer, (der F¢nke, -n / F¢nken, -

großes Feuer draußen sehr kleines, rotes, heißes Stück: ≈ Es kommt von einem Feuer durch die Luft.) heidnisch hier: ≈ aus der Zeit vor den Christen br¡nnen hier: ≈ an sein der Ascherm“ttwoch, -e erster Tag nach dem Karneval verbr¡nnen durch Feuer kaputt machen die H¡xe, -n ≈ Frau mit, so sagt man, böser, magischer Energie die P¢ppe, -n ≈ Spielzeug: Es sieht aus wie ein Mensch. das Mofa, -s ≈ Fahrrad mit Motor: Es darf nicht schneller als 25 km/h fahren. frieren ≈ fühlen, dass es kalt ist l¶cker so, dass viel Platz zwischen den Teilen ist, damit die Luft gut hinkommen kann der S¶nnenunter≈ Prozess: Die Sonne geht langsam gang, ¿e am Horizont hinunter.

Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 44.

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Mein Deutschland-Bild

FOTOS: PICTURE ALLIANCE/DPA; SVEN KÄSTLE

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Komponist Johann Sebastian Bach Ein Kardiologe empfiehlt, seine Musik zu hören zur Prophylaxe gegen Herzprobleme

BACH FÜRS HERZ der Blutdruck (die Blutbahn, -en s¡nken die Art, -en die {rgel, -n

≈ Energie vom Blut in den Blutbahnen Arterie; Vene) niedriger machen ≈ Kategorie großes Musikinstrument in der Kirche

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50

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Musik

Bach fürs Herz Musik von Johann Sebastian Bach (1685 - 1750) ist gut fürs Herz. Das sagt der Medizinprofessor Hans-Joachim Trappe, Direktor der Medizinischen Klinik II in Herne (Nordrhein-Westfalen). Besonders gut für die Gesundheit sind ruhige Kompositionen des wahrscheinlich bekanntesten deutschen Komponisten. Es muss nicht immer Bach sein: Auch die Musik von Georg Friedrich Händel (1685 - 1759) hilft, sagt Kardiologe Trappe. Darf es nur Barockmusik sein? Nein, die Überraschung der Untersuchung: Auch Heavy Metal kann manchmal den Blutdruck senken, sagt Trappe – aber nicht jede Art von Heavy Metal. Der Arzt versteht auch sonst viel von Musik: Er spielt selbst sehr gut Orgel. Seit 1969 ist er auch Organist. In den letzten 15 Jahren hat er 18 CDs publiziert. Keine große Überraschung: Auf jeder Trappe-CD ist mindestens eine Komposition von Bach zu hören.

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Panorama

Frühling

Wenn Bäume umziehen Jetzt kommt die Wanderzeit – für Bäume. Spezialfirmen transpor­ tieren sie von einem an einen anderen Ort. Viele Leute wollen nämlich nicht warten, bis ein Baum groß genug ist. Auch wenn ein Platz in einer Stadt ein neues Gesicht bekommt, sind große Bäume nötig. Zu kleine Bäume haben nämlich schlechte Chancen, auf einem öffent­ lichen Platz zu überleben. So ziehen sie um und bleiben am Leben. Für den Baum ist das Stress. Aber es geht – jetzt. Denn die Zeit ist kurz: Die Bäume müssen umziehen, bevor sie grün werden.

Geld

Büsingen wird zu teuer

FOTOS: MAURITIUS IMAGES/ALAMY; PICTURE ALLIANCE/DPA

Das Dorf Büsingen liegt in der Schweiz, aber es gehört zu Deutschland. Wegen des starken Schweizer Frankens verlassen vielleicht bald immer mehr Leute das Dorf, meint Bürgermeister Markus Möll. Denn die Exklave liegt zwar auf Schweizer Territorium, bezahlt wird dort in Franken. Ihre Einwohner müssen ihre Steuern aber in Deutschland bezahlen. Das ist ein großes Problem: Das teure Leben in der Schweiz ist im Januar durch eine Entscheidung der Schweizer Nationalbank noch einmal um 20 Prozent teurer geworden. Und die Steuern in Deutschland sind höher als in der Schweiz. „Am Ende bleibt netto noch weniger vom Lohn als bislang“, sagt der Bürgermeister. Schon jetzt gehen viele junge Büsinger in die Schweiz.

Die deutsche Exklave in der Schweiz hat jetzt Geldprobleme.

WENN BÄUME UMZIEHEN œffentlich hier: so, dass jeder hingehen kann überleben nicht sterben „m Leben weiterleben bleiben bevor in der Zeit vorher BÜSINGEN WIRD ZU TEUER gehören zu ≈ ein Teil sein von der Fr„nken, - Geld in der Schweiz verl„ssen weggehen und nicht mehr wiederkommen der B•rgerChef von einem Ort oder einer meister, Stadt … zwar, … es ist richtig, dass …, aber … aber … die Entschei- von: entscheiden = hier: dung, -en sagen, was passieren soll bisl„ng bis jetzt

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50

Büsingen Eine deutsche Exklave in der Schweiz

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WO RAUCHER RAUCHEN DÜRFEN das Ehepaar, -e Ehefrau und Ehemann der B¢ndesoberstes Gericht in Deutschger“chtshof land (das Ger“cht, -e hier: offizielle Institution: ≈ Dort wird eine Beispiellösung für einen Streit gesucht. An diesem Beispiel sollen sich dann alle orientieren.) entschieden Part. II von: entscheiden = hier: sagen, was passieren soll die Behörde, -n offizielle Institution das œffentliche z. B. U-Bahn, Straßenbahn, Verkehrsmittel, - Bus str¡ng hier: mit sehr genauen Normen während der in der Zeit, wenn man [rbeitszeit arbeitet einatmen Luft holen IKEA PASST AUF DIE KINDER AUF die Filiale, -n ein Geschäft von mehr als zwei Geschäften von einer Firma der St„dtrand, ↔ Stadtzentrum ¿er die K“nder­ ≈ Person/Personen: Sie betreuung kümmert/kümmern sich um Kinder von anderen Leuten. die K¡rze, -n langes, dünnes Ding: Wenn man es mit einem Streichholz anmacht, gibt es Licht. RELIGION ODER PARODIE? s“ch n¡nnen sich einen Namen geben das M“tglied, -er Person: Sie ist bei einer organisierten Gruppe. der G¶ttesdienst, religiöse Feier, speziell in der -e christlichen Kirche aufhängen ≈ hängen ¢nd zwar hier: ≈ nämlich entschieden Part. II von: entscheiden = hier: sagen, was passieren soll aufgeben hier: aufhören, Schilder aufzuhängen

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 49/50

Eltern in Hamburg

Ikea passt auf die Kinder auf

Der eine liebt es, der andere findet es schrecklich: das Rauchen. Manche Menschen stört Zigarettenrauch so sehr, dass sie die Justiz um Hilfe bitten. So wie ein Ehepaar aus Premnitz (Brandenburg). Es ärgert sich über seinen Nachbarn, weil er viel auf dem Balkon raucht. Das riechen die beiden. Der Bundesgerichtshof hat entschieden: Der Mann darf nur noch zu vereinbarten Zeiten rauchen.

Seit letztem Sommer gibt es in Hamburg-Altona die erste Ikea-Filiale in einem deutschen Stadtzentrum. Viele Kunden ohne eigenes Auto finden das praktischer, als an den Stadtrand fahren zu müssen. Praktisch finden das aber auch viele Eltern, die keine Kinder­ betreuung haben. Die Schweden bieten nämlich kostenlose Kinderbetreuung an. Dabei haben die Manager natürlich an ihre Kunden gedacht. Das interessiert manche Eltern aber nicht. Sie bringen die Kinder zu Ikea und gehen Kleidung kaufen oder besuchen ein Restaurant. Auch sonst gibt es Probleme: Das Geschäft in Hamburg-Altona verkauft weniger Möbel als andere Ikea-Läden. Denn manche Kunden kommen nur, um Kerzen und Servietten zu kaufen oder im Restaurant günstig zu essen.

Vor ein paar Jahren war das Rauchen im Zug, im Flugzeug und in Behörden noch ziemlich normal. Seit 2007 ist es in allen nationalen Behörden, öffentlichen Verkehrsmitteln und Bahnhöfen verboten. Auch auf dem Bahnsteig an der frischen Luft ist Rauchen nur an speziellen Stellen erlaubt. Ganz verboten ist das Rauchen auch in bayerischen Kneipen. Seit 2010 hat Bayern das strengste Rauchverbot in Deutschland. Dort müssen Raucher in Kneipen, Restaurants, aber auch in Kulturinstitutionen wie Kinos und Theatern vor die Tür gehen. In anderen Regionen ist mehr erlaubt: Dort dürfen Raucher in speziellen Zimmern im Restaurant oder in sehr kleinen Kneipen rauchen. Ob Raucher während der Arbeitszeit eine Zigarettenpause machen dürfen, müssen sie ihren Chef fragen. Der muss das nicht erlauben. Aber er muss auf etwas anderes achtgeben: Kein Angestellter muss Rauch einatmen, wenn er nicht will.

Streit

Religion oder Parodie? Sie nennen sich „Kirche des fliegenden Spaghettimonsters“. Ihre Mitglieder heißen Pastafaris. Sie sind Atheisten, die mit ihrer Satire die Kirchen kritisieren. In Templin (Brandenburg) feiern sie eigene „Gottesdienste“. Mehr als das: Die Pastafaris wollen auch Schilder aufhängen, die zu ihren Gottesdiensten einladen. Und zwar unter den offiziellen Gottesdienst-Schildern der Kirchen. Das hat viele Christen geärgert. Und manche haben gefragt: Dürfen die das denn? Trotz Protesten hat die Stadt die Satire-Schilder erlaubt. Ihr Kompromiss: Die Pastafari-Schilder hängen nicht direkt neben den offiziellen Schildern. Dann hat ein Ministerium aber entschieden: Die „Kirche des fliegenden Spaghettimonsters“ ist keine Religion, sondern eine Parodie. Sie darf keine Straßenschilder mehr aufhängen. Aber die Pastafaris geben nicht auf. Jetzt muss die Justiz entscheiden.

FOTO: WAVEBREAKMEDIA/THINKSTOCK

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Zigaretten

Wo Raucher rauchen dürfen

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Panorama

3 Fragen

Bücher verkaufen mit 92

FOTOS: PICTURE ALLIANCE/DPA; HEMERA/THINKSTOCK

Helga Weyhe aus Salzwedel (Sachsen-Anhalt) ist wahrscheinlich Deutschlands älteste Buchhändlerin. Die 92-Jährige hat den Laden schon als kleines Kind gekannt. Früher hat er nämlich ihrem Vater gehört. Von ihm weiß Weyhe alles, was sie für ihren Beruf braucht. In dem arbeitet sie jetzt schon seit 70 Jahren. Wie viele Bücher haben Sie in Ihrem Leben schon gelesen? Keine Ahnung. Als Buchhändlerin schaue ich aber in jedes Buch, das ich morgens bekomme. In meinem Beruf muss ich querlesen können. Ich prüfe: Wer ist der Autor, wie ist die Sprache, habe ich einen Kunden dafür? Manchmal frage ich mich dann, warum der Autor nicht ein bisschen weniger schreiben konnte. Aber dicke Bücher hat es schon immer gegeben.

Warum verkaufen Sie keine Krimis? Ich verkaufe gut geschriebene Bücher. Da kann schon auch mal ein Krimi dabei sein. Aber ich habe keine Dutzendware im Angebot. Das machen andere. Der Laden hatte schon immer einen klaren Stil. Den soll er auch behalten. Aber wenn ein Kunde ein bestimmtes Buch bei mir bestellt, soll er es haben. Haben Sie Angst vor der Konkurrenz aus dem Internet? Die Menschen bestellen viel im Internet. Aber ich habe meine Kunden. Im Internet bekommen sie keine Beratung. Das wissen sie. Dort kaufen die Leute auch vor allem neue Bücher und Bestseller. Bei mir aber finden die Kunden auch viele ältere Sachen. Manche sind ganz überrascht, wenn sie die bei mir finden. Außerdem mache ich den Laden allein und habe keine Angestellten. Wann ich aufhöre, weiß ich nicht. Wenn ich im Laden umfalle, ist Schluss.

BÜCHER VERKAUFEN MIT 92 die Buch≈ Verkäuferin von Büchern händlerin, -nen Keine AhIch weiß es nicht. nung. schauen hier: ein bisschen lesen querlesen nicht alles in einem Text oder Buch lesen der Kr“mi, -s hier kurz für: Kriminalerzählung die D¢tzend- d Produkt: Es wird in großer Zahl ware angeboten. klar hier: mit genauen Kriterien best“mmte hier: so, dass er es gewählt hat (-r/-s) die Konhier: Firmen: Sie verkaufen auch kurr¡nz Bücher. vor „llem ≈ speziell ¢mfallen hier: auf den Boden fallen und tot sein (der Boden, ¿ Ort: Darauf geht und steht man.) FALSCHER VERMIETER „ngeblich der Interess¡nt, -en die Kaution, -en

(ausziehen

!

vor „llem g¡lten

Tipp des Monats

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Falscher Vermieter Das Angebot im Internet ist wunderbar: Eine große Wohnung in einem tollen Stadtteil, die Miete ist sehr günstig. Aber so ein Angebot kann kriminell sein. Dann schreibt ein angeblicher Vermieter in einer E-Mail so etwas: Er lebt im Ausland und kann die Wohnung leider nicht zeigen. Aber der Interessent kann die Wohnung gern haben. Nur das Geld für Miete und/oder Kaution soll er vorher bezahlen. Dann will der angebliche Vermieter den Schlüssel schicken. Aber der kommt nie an. Und das Geld ist weg. Aufgepasst heißt es, wenn die Miete sehr niedrig ist. Und wenn die Fotos von der Wohnung sehr professionell aussehen. Vor allem gilt: erst die Wohnung besichtigen. Nicht vorher zahlen.

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≈ nicht sicher: Niemand weiß es genau. Person: Sie hat Interesse an einer speziellen Sache. Geldsumme: Man zahlt sie, wenn man eine Wohnung mietet. Wenn nichts kaputtgegangen ist, bekommt man das Geld zurück, wenn man auszieht. hier: ↔ einziehen) ≈ speziell hier: wichtig sein

Foto einer Mietwohnung Kann sie wirklich so günstig, aber auch so schön sein?

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Wer hat es gesagt?

Anke Engelke

Sonja Zietlow

Horst Seehofer

„Wir sind hier nicht in Hollywood.“ WER HAT ES GESAGT? die Schauspie- Frau: Sie spielt im Film oder im lerin, -nen Theater mit. auf ihren Be- hier: sie nur als Schauspielerin ruf reduzieren sehen moderieren Informationen geben und Interviews machen BOOMSPORT YOGA der Sp¶rtler, - Person: Sie macht viel Sport. die Spiri­ ≈ Studium transzendenter tualität Theorien (transzend¡nt so, dass es über die Grenzen der Erfahrung hinausgeht) das Studio, -s hier: großer Raum der [nteil, -e hier: Menge der Berufs­ Organisation von Personen aus verband, ¿e einem speziellen beruflichen Sektor das M“tglied, Person: Sie ist bei einer organi-er sierten Gruppe.

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b) Sonja Zietlow moderiert die TV-Show „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“. Die Kandidaten leben ein paar Tage im Dschungel. Zietlow findet: Sie brauchen dort keinen Spiegel. c) Der bayerische Regierungschef Horst Seehofer. Eine Zeitung hat ihn gefragt, ob er ein Problem mit seinem Alter (65) hat. Lösung auf Seite 51

Zahlenspiel

Boomsport Yoga Den Alltag beim Yoga vergessen wollen 3,3 Prozent von den Deutschen. Das sind 2,6 Millionen Menschen. Davon sind 2,4 Millionen Frauen. Zwölf Prozent von den Deutschen haben den Sport schon probiert. Ein typischer Yogasportler ist zwischen 25 und 49 Jahre alt und macht vier Jahre Yoga. 63 Prozent von den Yogasportlern ist Fitness wichtig. 24 Prozent wollen Spiritualität. Manchmal zahlen Krankenkassen 100 Prozent von den Gebühren für einen Kurs. Die meisten Yogasstudios gibt es in Kiel. Dort gibt es 11,7 Yogastudios pro 100 000 Einwohner. Auf Platz zwei kommt Göttingen. Dort sind es 10,3 Studios. Bücher über Yoga waren 2014 auf Platz drei bei den Büchern über Gesundheit. Ihr Anteil: 15 Prozent. Schon vor 200 Jahren haben sich ein paar Deutsche für Yoga interessiert. Heute gibt es circa 20 000 Yogalehrer in Deutschland. Den Berufsverband für Yogalehrer gibt es seit 1967. Am Anfang hatte er 19 Mitglieder. Heute sind es 3800. Für die Ausbildung zum Yogalehrer bei dem Berufsverband muss man mindestens 25 Jahre alt sein. Sie dauert vier Jahre.

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FOTOS: PICTURE ALLIANCE/BREUEL BILD, DPA; RALF ROLETSCHEK/WIKIPEDIA; ISTOCK/THINKSTOCK

Yoga In Deutschland machen 2,6 Millionen Menschen diesen Sport

a) Anke Engelke. Die bekannte Schauspielerin hat drei Kinder. Ihre Freunde reduzieren sie nicht auf ihren Beruf. Das freut sie.


Panorama

FOTO: MAURITIUS IMAGES/RADIUS IMAGES

Körper

Mann, wie schön! Seit Jahren gehen immer mehr deutsche Männer zum Arzt, um schöner zu werden. 2014 ist die Quote der Schönheitsoperationen aber zum ersten Mal seit fünf Jahren ein bisschen gesunken. Besonders oft haben Schönheits­ chirurgen Männern 2014 die Augenlider korrigiert und Fett abgesaugt. Ihre wichtigsten Kunden sind noch immer Frauen: 2014 waren 84,8 Prozent der Patienten weiblich. MANN, WIE SCHÖN! M„nn! ges¢nken der Schönheits­­­­­­­­chi­rurg, -en das Augenlid, -er das F¡tt „bsaugen

m ≈ Das ist eine Überraschung!; Toll! von: sinken = hier: niedriger werden Arzt: Er macht Schönheitsoperationen. Teil des Auges: Es schließt oder öffnet sich über dem Auge. hier: Reserve von Lipiden im Körper, speziell am Bauch oder den oberen Beinen hier: mit einem medizinischen Gerät herausholen

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Unter uns Deutschland von unten: Das ist eine Reise in eine fremde Welt. In ein Keller­ labyrinth unter einer Kleinstadt und in eine EishÜhle mit bis zu 3000 Jahre altem Eis. Oder in einen Regierungsbunker bei Bonn, der vor nicht besonders langer Zeit noch absolut geheim war. Marcel Burkhardt, Karoline Meta Beisel und Renate ZÜller blicken aus einer speziellen Perspektive auf das Land.

14

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Deutschland von unten

Eine Stadt unter der Stadt

D

die Eishöhle, -n

natürliche Grotte, in der viel Eis ist das Bauwerk, -e Gebäude das M•nster, große Kirche durchlœchern viele Löcher machen erh„lten bekommen das M„rktrecht, -e Erlaubnis, einen Markt stattfinden zu lassen graben hier: Gänge in die Erde machen s¶rgen für alles tun, was nötig ist, damit etwas Spezielles passiert „nzünden anmachen leb¡ndig werden hier: so wirken, dass man glaubt, dass sie aktuell ist

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die F„ckel, -n

langer Gegenstand, meistens aus Holz, der oben hell brennt der Schr“tt, -e Bewegen eines Fußes vor den anderen einzigartig besonders; anders als alle anderen die Stufe, -n einer von mehreren Teilen einer Treppe der M¡nschenTeilstück eines menschlichen knochen, Skeletts das Beinhaus, ¿er Gebäude, in dem menschliche Skelette gelagert werden … “st n“chts für … hier: … sollte man sich nicht ansehen, wenn man … hat.

FOTO: PICTURE ALLIANCE/DPA

Oppenheimer Beinhaus 20 000 Skelette in einem Raum

ie Oppenheimer haben vieles, worauf sie stolz sind. Die schönen, alten Häuser, elegante Lokale und Cafés im Zentrum und dann die Katharinenkirche. Viele nennen sie das „wichtigste gotische Bauwerk zwischen dem Kölner Dom und dem Straßburger Münster“. Aber es gibt noch viel mehr zu sehen. Denn die Kleinstadt in Rheinland-Pfalz hat noch ein zweites Gesicht. Wer das entdecken will, braucht jemanden wie den Stadtführer Walter Lang. Der schließt einem die Türen auf zum Kellerlabyrinth, das den Boden wie einen Schweizer Käse durchlöchert. Lang führt in eine „Stadt unter der Stadt“, die inzwischen mehr als 1000 Jahre alt ist. „Im Jahr 1008 erhielt Oppenheim Marktrechte“, erzählt er. Damit begann das große Graben. Die Marktwaren mussten nämlich gelagert werden – in den Häusern gab es aber nicht genug Platz. Über eine kleine Treppe geht es hinunter. In den Gängen ist warmes Licht. Die Luft riecht frisch, nicht nach altem Keller. „Die Oppenheimer haben dafür gesorgt, dass die Luft hier unten gut zirkuliert“, erzählt Lang. Das war wichtig. Die Menschen, die ihre Waren auf dem Markt verkauften, lagerten in ihren Kellern nämlich nicht nur Obst und Gemüse. Sie brachten auch lebende Tiere hierher, bevor diese zum Kauf angeboten wurden. „Damals hat es hier deshalb ganz anders gerochen“, sagt Lang. In einem Nebengang macht er das Licht aus und zündet ein paar Streichhölzer an. Sofort ändert sich die Atmosphäre, die Geschichte wird lebendig. „Früher sind die Leute hier nur mit Fackeln durchgegangen.“ Es roch nach Feuer und – ja – auch nach Zwiebeln, Äpfeln und nach den Exkrementen der Tiere. Und so still wie jetzt, wo nur die eigenen Schritte zu hören sind, war es natürlich auch nicht. Nur wenige Schritte sind es vom Garten der Ka­­ tharinenkirche in einen einzigartigen Raum, zu dem Ulla Eisenhardt nun die Tür öffnet. Es geht ein paar Stufen hinunter. Als die Kirchenführerin das Licht anmacht, schaut man auf Tausende Menschen­knochen. Auf insgesamt 70 Quadratmetern liegen sie einer auf dem anderen bis zur Decke. Das Oppenheimer Beinhaus ist nichts für schwache Nerven. % 15


Für Eisenhardt sind die Knochen und Schädel von ungefähr 20 000 Menschen ein fast alltäglicher Anblick. Sie kennt das alles seit ihrer Kindheit. „Wir haben als Mutprobe unsere Finger in die offenen Münder gesteckt, um zu sehen, ob die zubeißen“, sagt die 60-Jährige und lacht. Manche der Schädel wirken an ein paar Stellen ganz glatt – sehr viele Besucher haben sie schon berührt. „Das können Sie auch machen, die beißen nicht mehr“, sagt die Kirchenführerin. Das Oppenheimer Beinhaus ist heute das größte seiner Art in Deutschland. Zwischen 1400 und 1750 wurden die Skelette der Einwohner der Stadt nach ein paar Jahren Liegezeit auf dem Friedhof hierher gebracht. Der Archäologe und Beinhaus-Experte Jörg Scheidt sagt: „Gebraucht wurden die Beinhäuser, weil viele Friedhöfe mit der Zeit so überfüllt waren, dass die Knochen schon aus dem Boden herausragten.“ Wichtig war, dass die Beinhäuser in direkter Nähe zur Kirche standen – das sollte die Auferstehung der Toten garantieren. Früher hat es in jeder katholischen Gemeinde einen Raum wie diesen gegeben, erzählt Scheidt. Das Oppenheimer Beinhaus ist eines der wenigen in Deutschland, das noch im Originalzu­ stand und voll ist. „Außerdem wird es tatsächlich noch genutzt, um Knochen, die bei Ausgrabungen gefunden werden, zu bestatten“, sagt Scheidt. Auch bei einfachen Arbeiten im Friedhof bei der Katharinenkirche oder im Garten finden sie immer wieder alte Menschenknochen, erzählt Ulla Eisenhardt. Während sie die schwere Tür des Beinhauses wieder abschließt, sagt sie: „In meiner Kindheit hat es die noch nicht gegeben. Die kam erst, als immer mehr Medizinstudenten aus Mainz hierherfuhren, um sich Schädel zu holen.“ Die meisten Besucher müssen heute vor der geschlossenen Tür stehen bleiben und sehen die Knochen nur aus ein paar Metern Entfernung. Nicht nur, um die Toten in Ruhe zu lassen. Sondern auch, um neues Leben zu schützen. In ein paar Schädelresten haben sich nämlich Vögel Nester gebaut. 16

der Schädel, Kopfskelett der [nblick hier: ≈ Bild die Mutprobe, -n ≈ Aktion, mit der man anderen zeigen soll, dass man keine Angst hat zubeißen mit den Zähnen verletzen berühren hier: die Hand legen auf der Friedhof, ¿e Ort, an dem die Toten liegen überf•llt zu voll herausragen herausstehen die Auferstehung von: auferstehen = schon tot sein, dann aber aufstehen und wieder leben

die Gemeinde, -n hier: Gruppe von Christen, die alle in dieselbe Kirche gehen tatsächlich wirklich n¢tzen ≈ benutzen die Ausgrabung, von: ausgraben = die Erde vorsichtig -en wegnehmen und etwas herausholen best„tten einen Toten mit einer Zeremonie in die Erde legen das N¡st, -er Wohnplatz, den ein Vogel für seine Eier baut

Eine Reise in die Tiefe 0

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-3

Telefonleitungen und Stromleitungen mit niedriger Spannung liegen mindestens 0,6 Meter tief in der Erde. Darüber und darunter liegt Sand, der sie schützt. „Achtung Gasleitung“ steht auf den Plastikbändern, die vor Rohren warnen, durch die in 1,2 bis 1,5 Metern Tiefe Gas transportiert wird. Auch Wasserleitungen sind oft in dieser Tiefe. Särge werden meistens zwischen 1,8 und 2,2 Meter tief in die Erde gesetzt. Auf ihnen müssen mindestens 90 Zentimeter Erde liegen. Regenwürmer können sich bis zu 2,5 Meter tief in die Erde eingraben. In einem Quadratmeter Wiese können bis zu 400 Regenwürmer leben.

Prosper-Haniel Eine Parallelwelt in 150 Kilometer langen Tunneln mit eigenem Bahnnetz: Prosper-Haniel in Bottrop (Nordrhein-Westfalen) ist eines der letzten aktiven Bergwerke Deutschlands. Pro Jahr holen dort 4200 Angestellte drei Millionen Tonnen Steinkohle herauf. das Bahnnetz, -e das B¡rgwerk, -e

≈ Bahninfrastruktur ≈ Flure und technische Konstruktionen unter der Erde, um Salze, Metalle oder Mineralien in einem Berg zu suchen und von dort herauszuholen die Steinkohle, -n sehr hartes, schwarzes Material zum Heizen

Stromleitungen mit einer Spannung von mehr als 10 000 Volt liegen in speziellen Tunneln aus Beton in 2,5 bis 3,7 Metern Tiefe. die Telefonleitung, -en

≈ Konstruktion, über die man eine Telefonverbindung machen kann die Stromleitung, ≈ Konstruktion, durch die der -en Strom transportiert wird die Sp„nnung hier: ≈ elektrisches Potenzial das Pl„stikband, dünnes, langes Stück aus Plastik ¿er das Rohr, -e ≈ langer, runder Gegenstand aus Metall oder Plastik, der in der Mitte leer ist w„rnen vor sagen, dass man gut aufpassen soll oder dass etwas gefährlich ist der S„rg, ¿e große, lange Kiste aus Holz, in die ein Toter gelegt wird der Regenwurm, ≈ kleines, langes, dünnes Tier ¿er ohne Skelett und Beine (s. Bild) s“ch eingraben sich selbst durch Graben ganz in die Erde hineinbringen (graben ein Loch in die Erde machen) die Wiese, -n Gebiet, wo Gras wächst der Beton sehr hartes Baumaterial

Salzbergwerk Bernburg Eine Kathedrale in Blau: Seit mehr als 100 Jahren wird aus der Tiefe von Bernburg (Sachsen-Anhalt) Salz geholt. Für viele ist es das schönste Salzbergwerk Deutschlands. Noch sind mindestens 40 Millionen Tonnen übrig. das S„lzbergwerk, -e

die Kathedrale, -n

≈ Flure und technische Konstruktionen unter der Erde, um Salze in einem Berg zu suchen und von dort herauszuholen ≈ große Kirche; hier: sehr großer, hoher Raum

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Deutschland von unten

Schellenberger Eishöhle Pro Jahr steigen mehr als 7000 Besucher in die Kälte hinunter

Das Dunkle hinter der nächsten Kurve

FOTOS: PICTURE ALLIANCE/DPA (2); LANDESHAUPTSTADT MÜNCHEN; TOURISTINFORMATION MARKTSCHELLENBERG

Z

u große Eile ist ungesund. Das vermutete man schon, hier oben ist das Risiko aber sehr real: Wer keine Pause macht, riskiert einen Schnupfen. Denn vor dem eigentlichen Ziel liegt der Berg, genauer: Wer nach unten will, muss erst einmal nach oben, auf ein bisschen mehr als 1000 Höhenmeter und das zu Fuß. Wer das erreicht hat und dann verschwitzt gleich hinuntersteigt ins Dunkle, dem wird ex­trem schnell sehr kalt. Der Untersberg in Berchtesgaden (Bayern) ist im Juni des letzten Jahres sehr bekannt geworden. Ein Forscher hatte in der Riesending-Höhle einen Unfall. In einer extrem komplizierten Aktion konnte er nach mehreren Tagen gerettet werden. Aber „bekannt geworden“ ist eigentlich nicht richtig. Wenigstens aus der Ferne kannte den Berg nämlich schon vorher jeder, der auf der Autobahn von München nach Salzburg unterwegs war: Wie

-4

Abhängig von der geografischen Lage des Ortes und der Art des Bodens fließt Grundwasser in ganz unterschiedlichen Tiefen durch die Erde.

-5

Dachse graben bis zu fünf Meter tiefe Höhlen in die Erde. Dort schlafen sie während des Tages und des Winters und bekommen auch ihre Jungtiere.

-10

Kiefern und Eichen haben so tiefe Wurzeln wie wenige andere Bäume in Deutschland. Diese reichen bis zu neun Meter in die Erde hinein.

Abwasserkanäle liegen normalerweise fünf bis zehn Meter unter der Erde.

Regenwasser-Rückhaltebecken in München 90 000 Kubikmeter Wasser speichert das 47 Millionen Euro teure, größte Becken Münchens unter dem Hirschgarten im Westen der Metropole. Wie in vielen anderen Städten auch ist es ein wichtiges Mittel gegen die großen Mengen Wasser, die München bei starkem Regen treffen. das R•ckhaltebecken, tr¡ffen

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fließen ≈ gehen das Gr¢ndwasser natürliche Wasserreserve, die unter der Erde ist der D„chs, -e schwarzes Tier mit dicker weißer Linie auf dem Kopf (s. Bild) die Höhle, -n natürliche Grotte; hier: Tierwohnung die Kiefer, -n Baum, der auf Sandboden wächst, mit langen, dünnen, harten Blättern, die auch im Winter grün bleiben die Eiche, -n Baum mit Blättern und harten Früchten die W¢rzel, -n Teil einer Pflanze, der unter der Erde wächst (s. Bild) reichen hier: ≈ gehen; wachsen der [bwasser­ Kanal, durch den schmutziges kanal, ¿e Wasser aus Häusern und Fabriken geleitet wird

ein mahnender Zollbeamter schaut der Untersberg von oben auf die alten Zollanlagen. Höhlenforscher kannten den Berg schon lange. Und zwar nicht nur wegen der Riesending-Höhle. Der Untersberg ist fast hohl, sagen die, die ihn kennen. Und die Schellenberger Eishöhle, nur ein paar Hundert Meter von der Riesending-Höhle entfernt, kann man ganz offiziell besichtigen. Man sollte nur gut vorbereitet sein. % der Höhenmeter, verschw“tzt (der Schweiß der F¶rscher, die F¡rne mahnen die Z¶llanlage, -n hohl

vertikale Distanz, die man z. B. beim Bergwandern geht nass von Schweiß ≈ Wasser, das aus dem Körper kommt, weil man etwas Anstrengendes macht) Person, die systematische Untersuchungen macht ↔ Nähe hier: machen, dass man an … denken muss ≈ alles, was man für die Zollkontrolle an einer Grenze braucht ≈ leer

≈ sehr großer Bereich, der mit Wasser gefüllt werden kann hier: kommen auf

17


Riesending-Höhle Keine andere in Deutschland ist so lang und so tief wie diese

Riesending-Höhle 19 Kilometer lang und 1148 Meter tief ist die längste und tiefste aktuell bekannte Höhle in Deutschland. Ihren Namen bekam sie bei der Entdeckung 1996: „Das ist ja ein Riesending!“, rief einer der beiden Entdecker. 2014 wurde die Höhle durch einen Unfall sehr bekannt. Geöffnet ist sie nur für Experten. die Höhle, -n das Riesend“ng, -er

natürliche Grotte m sehr große Sache

-10

In der deutschen Erde liegen noch mehrere Hunderttausend Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg, glauben Experten – in maximal zehn Metern Tiefe. Immer wieder gibt es starke Explosionen, wie zum Beispiel -12,5 vor drei Jahren im Zentrum von München. Ergebnis: ein Millionenschaden.

-15

die F¡lswand, ¿e (der F¡ls, -en das Mauseloch, ¿er schm¡lzen der H¡lm, -e das H•ttchen, die Saison, -s franz. die Schneelage das Pf“ngsten zur v¶llen St¢nde

18

Seite eines Berges, die fast vertikal nach oben geht massiver, harter Stein) Eingang zum Wohnplatz eines kleinen, grauen oder braunen Tiers hier: zu Wasser werden ≈ spezieller Hut aus hartem Plastik, um den Kopf zu schützen von: Hütte = kleines Haus aus Holz hier: Zeit im Jahr für Führungen Schneemenge, die gerade da ist christliches Fest im Mai oder Juni zur ganzen Stunde (z. B. 1 Uhr, 2 Uhr …)

Ein 100 Meter breiter und rund zwölf Meter tiefer Auto- und Bahntunnel unter dem Meer soll ab 2021 das deutsche Puttgarden und das dänische Rødbyhavn verbinden, zwischen denen es eine Distanz von fast 18 Kilometern gibt. Die Arbeiten in der Ostsee beginnen in diesem Jahr.

die Explosion, -en von: explodieren = plötzlich mit Lärm und Feuer kaputtgehen der Millionen≈ kaputte Sachen, deren Repaschaden, ¿ ratur mehr als eine Million Euro kosten wird

Der Eingang zur Höhle liegt an der untersten Stelle einer vertikalen Felswand. Er sieht aus wie ein breites Mauseloch. Dahinter geht es nach unten in die Höhle. Außer Schnee und Wasser ist auch kalte Luft irgendwann einmal hier hineingefallen. Die ist schwerer als warme Luft und bleibt darum in der Höhle hängen. Es ist so kalt, dass das Eis im Inneren nie ganz schmilzt, auch an heißen Sommertagen nicht. Vor der Höhle hat Johannes Auertaler alles angezogen, was er dabeihat: ein Hemd, diese Stoffstücke, mit denen man aus einer kurzen eine lange Hose machen kann, eine Fleecejacke, eine Regenjacke. „Zwiebel-Look heißt das, glaube ich!“, sagt der Tourist. Das letzte Accessoire, einen roten Helm, nimmt er aus der großen Kiste, die neben dem leeren Hüttchen für den Höhlenführer steht. Dann heißt es: warten. Denn alleine darf man nicht hinein in das schwarze Loch. Aber während der Saison – abhängig von der Schneelage etwa zwischen Pfingsten und Ende Oktober – gibt es immer zur vollen Stunde eine Führung. Mehr als 7000 Besucher % 3/15


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Deutschland von unten

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eher mühsam das Jahrh¢ndert, -e erf¶rschen die Höhlenkunde ¢nter s“ch begraben

die Sp„lte, -n die Säule, -n ans¶nsten eben der Saal, Säle tiefer gelegen „lle paar Meter leuchten sägen gl“tzernd ben¡nnen die H„lle, -n ]s tr¶pft. spektakulär der Sch„cht, ¿e

-20

-30

hier: ≈ mehr hier: so, dass man sich anstrengen muss Zeit von 100 Jahren untersuchen für mehr Wissen ≈ Wissen über Höhlen ≈ sich wie ein Stück Stoff über etwas legen, sodass nichts mehr zu sehen ist lange, enge Öffnung dünner, langer, vertikal stehender Gegenstand hier: ≈ außer diesen Dingen hier: ≈ genau; speziell sehr großer Raum tiefer als alle anderen in einer Distanz von wenigen Metern Licht senden mit einem Gerät schneiden so, dass es sehr hell Licht reflektiert einen Namen geben sehr großer, hoher Raum Sehr kleine Wassermengen fallen immer wieder von der Decke. ≈ ganz toll hier: ≈ vertikaler Tunnel

Wer sein Auto in der Tiefgarage unter dem Rathaus in Frankfurt am Main parken möchte, fährt 20 Meter tief in die Erde hinein.

einem ihrer Erforscher benannte Fuggerhalle ein bisschen mehr als 50 Meter unterhalb des Höhleneingangs. Auch hier tropft es von der Decke, nach Wintern mit viel Schnee wird das Wasser am Boden zu Stalagmiten und an der Decke zu Stalakti-

ten aus Eis. Die Halle ist spektakulär: Das Eis im hinteren Teil ist rund 3000 Jahre alt. Und dann gibt es noch die Geschichte von dem speziellen Ort unterhalb der Fuggerhalle. Vor fast 100 Jahren schlugen Forscher einen acht Meter langen Gang in das Bodeneis und fanden darunter noch einen Raum. Während des Zweiten Weltkriegs kümmerte sich niemand um die Höhle, der Schacht schloss sich wieder mit Eis. Seit dieser Zeit ist kein Mensch in % diesen Raum gegangen.

Die tiefste U-Bahn-Haltestelle in Deutschland liegt unter Hamburg: Die Station „Messehallen“ ist 26 Meter vom Tageslicht entfernt. Zum Vergleich: Die tiefste U-Bahn-Station der Welt in Kiew liegt in 105,5 Metern Tiefe.

-40

In Hamburg gibt es außerdem den tiefsten U-Bahn-Tunnel Deutschlands: Ganze 42 Meter unterhalb der Stadt fahren dort die Bahnen.

-50

Die Fundamente des Commerzbank-Towers, des mit 300 Metern größten Hochhauses in Deutschland, reichen bis zu 48,5 Meter tief in die Erde hinein. Das Banken-Hochhaus dominiert die berühmte Skyline von Frankfurt am Main.

die M¡sse­halle, -n

sehr großer, hoher Raum für Ausstellungen, auf denen neue Produkte gezeigt werden

FOTOS: ZDF/WOLFGANG ZILLIG; PICTURE ALLIANCE/DUMONT BILDARCHIV

finden so pro Jahr den Weg hierher. In den letzten Monaten kamen viele wegen der vielen Berichte über die Rettung in der Riesending-Höhle. Auch Auertaler ist den doch eher mühsamen Weg zur Höhle aus diesem Grund gegangen, auch wenn er sagt: „Aber meine Eltern waren in den Sechzigerjahren schon einmal hier.“ Deutschlands größte Eishöhle wird schon seit dem 19. Jahrhundert erforscht. Der Schellenberger Verein für Höhlenkunde, der heute auch die Führungen anbietet, hat in der Höhle Treppen und Wege gebaut. Ein Teil der Arbeit muss jedes Jahr wieder gemacht werden. Blickt man von innen durch den Eingang hinaus, dann sieht man ein großes Stück blauen Himmels. Durch das Loch kommen Wasser und Schnee in die Höhle, die innen alles unter sich begraben. Im Frühjahr läuft Schmelzwasser auch durch Spalten im Inneren in die Höhle. Dort werden gigantische Säulen aus Eis daraus. Über eine in eine Eiskaskade gebaute Treppe in Spiralform – der einzige Luxus in der ansonsten nur wenig geänderten Höhle – geht es dann zum eigentlichen Ziel des Ausflugs. Denn wenn man ehrlich ist, ist an einer Höhle ja vor allem das interessant zu sehen, was man eben nicht sehen kann: das Dunkle hinter der nächsten Kurve. Gänge und Säle, die man nicht besichtigen darf, die man aber irgendwie zu fühlen meint – umso mehr, seit man die Bilder aus der Riesending-Höhle gesehen hat. Hinunter ins Dunkle also. In die tiefer gelegenen Gänge kommt gar kein Sonnenlicht. Alle paar Meter leuchten Gaslampen an den Wänden. Außerdem wird circa jedem Fünften eine kleine Lampe mit Batterie gegeben. Der Höhlenführer vorne erklärt und erzählt. Hinten hört man davon nicht viel. Das ist aber nicht schlimm, das Wichtigste ist ja vor allem das Sehen, genauer gesagt das Fastnichts-Sehen. Der Weg führt über ins Eis gesägte Stufen zwischen schwarzem Fels auf der einen und glitzerndem Eis auf der anderen Seite weiter hinunter in die nach

Manches Eis in der Schellenber­ ger Eishöhle ist 3000 Jahre alt.

Atta-Höhle Mehr als 40 Millionen Besucher sind schon nach Attendorn (Nordrhein-Westfalen) gefahren, um die längste zu besichtigende Höhle Deutschlands zu sehen. Ihre Stalaktiten und Stalagmiten machen sie zu einer der schönsten Höhlen des Landes. die Höhle, -n

natürliche Grotte

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Im Bunker

D

ie Sonne scheint, Vögel singen. Die ersten Wanderer laufen über den Rotwein-Wanderweg im Ahrtal. Hier oben mit Blick auf den Fluss ist die Welt so idyllisch, dass es fast kitschig ist. Aber genau hier, tief unter der Erde, wurde zwischen 1966 und 1997 der Atomkrieg gegen die Sowjet­ union strategisch geübt – im Regierungsbunker. Walter Schürmann war fast sein halbes Leben lang Bunker-Techniker. Heute zeigt der 82-Jährige den Bunker neugierigen Touristen. Er drückt auf einen Knopf. Laut dröhnt eine Hupe durch den Gang, der rote Warnblinker leuchtet. Dann öffnet sich das kreisrunde Tor. 25 Tonnen ist es schwer, 1,30 Meter dick, 3,70 Meter hoch und breit. Trotzdem braucht der Koloss nur 15 Sekunden, um sich zu schließen. In einem Krieg wäre die deutsche Regierung hierher evakuiert worden. 3000 Menschen sollten hier einen Atomangriff überleben – 30 Tage lang. Eine „unterirdische Stadt“ nennt Schürmann den Bunker. Genauer gesagt, sind es fünf kleine Städte unter der Erde. Es gab nämlich fünf getrennte Bereiche,

-100

-150

Bis in circa 100 Metern Tiefe gibt es Süßwasser, das leicht als Trinkwasser verwendet werden kann. In ein paar Bergregionen gibt es Süßwasser auch noch bis in circa 1000 Meter Tiefe – das ist aber heiß. Bis circa 160 Meter tief reichen Bergwerke in Deutschland, in denen noch Kohle aus der Erde geholt wird.

-175

-200

Der Burgbrunnen am Kyffhäuser-Denkmal in Thüringen, der tiefste Brunnen Deutschlands, reicht 176 Meter tief in die Erde. Damit ist er der tiefste mittelalterliche Brunnen der Welt. Wer in Deutschland Gold sucht, tut das zwar meistens in Flüssen. Aber in ein paar Regionen wie zum Beispiel in Oberfranken (Bayern) gibt es Gold auch in circa 200 Metern Tiefe.

-300 In 280 bis 600 Metern Tiefe sind in Sachsen seltene Erden gefunden worden. Die teuren Materialien mit Namen wie Samarium, Europium und Gadolinium werden vor allem in der Hochtechnologie gebraucht.

Stollenanlage unter Dortmund Dieser Bunker ist ein Mysterium: Kein Amt will sich darum kümmern. Im Zweiten Weltkrieg sollte er bis zu 80 000 Menschen schützen. Bis heute liegt der größte Bunker der Welt unter der Stadt. Aber niemand darf hinein. die St¶llenanla- System langer Gänge unter der Erde ge, -n das Mysterium, Sache, über die man nicht viel weiß Mysterien

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das B¡rgwerk, -e Flure und technische Konstruk­ tionen unter der Erde, um Salze, Metalle oder Mineralien in einem Berg zu suchen und von dort herauszuholen die Kohle, -n Material zum Heizen der B¢rgbrun≈ Brunnen in einem großen, nen, massiven Schloss (der Br¢nnen, - ≈ Konstruktion, mit der man aus großer Tiefe Wasser nach oben holt) m“ttelalterlich aus der historischen Zeit von ungefähr 500 bis 1500 nach Christus die s¡ltenen spezielle chemische Elemente in Verbindung mit Metall, die sehr Erden Pl. selten sind die Hochtechno- sehr komplizierte Technologie logie

die nach außen hin komplett geschlossen werden konnten. Jeder hatte eine eigene Kommandozentrale, eine Krankenstation, eine Küche und eine Kantine. Es gab Friseure, Zahnärzte, eine ökumenische Kirche – und ein Fitnessstudio. 17 Kilometer war der Bunker lang. 203 Meter davon sind seit 2008 als Museum für Besucher geöffnet. Nach Luxus sehen die Gänge heute trotzdem nicht aus. Auf zwei Etagen waren im Hauptstollen unten 897 Büros und oben 936 kleine Schlafzimmer, jedes mit zwei Etagenbetten. Die Gemeinschaftstoiletten lagen auf dem Flur. Nur der Bundeskanzler und der Präsident hatten ein eigenes Zimmer mit Bad – auf zehn Quadratmetern. „Es ging nicht um das Überleben einer Elite. Es ging nur darum, auch nach einem Atomangriff als Regierung handlungsfähig zu bleiben“, erklärt Museumsleiterin Heike Hollunder. Alle zwei Jahre wurde genau dieses Szenario trainiert. Ungefähr 2600 Menschen gingen in den Bunker. Die meisten kamen aus dem nur 20 Kilometer entfernten Bonn. Die kurze Distanz zu der Stadt am Rhein hatte einen Grund: Während der deutschen Teilung war Bonn bis 1990 de facto die westdeutsche Hauptstadt.

der Atomkrieg, -e dröhnen die Hupe, -n der W„rnblinker, (w„rnen leuchten wäre … evakuiert w¶rden der Atomangriff, -e überleben ¢nterirdisch die Kantine, -n

Krieg mit Nuklearbomben hier: laut zu hören sein Gerät, das akustische Signale gibt Lampe, die in Intervallen Licht reflektiert und dadurch warnt sagen, dass man gut aufpassen soll oder dass etwas gefährlich ist) hier: Licht reflektieren Konj. II von: evakuiert werden

Attacke mit Nuklearbomben nicht sterben unter der Erde ≈ Restaurant in einer Firma, in dem Angestellte günstig essen können das F“tnessstudio, -s Sportklub, in dem man an Geräten trainiert die Etage, -n franz. z. B. 1. Stock, 2. Stock … der Hauptstollen, - Hauptflur; zentraler Gang unter der Erde die Gemeinschafts- Toilette, die mehrere Personen benutzen toilette, -n ]s geht ¢m … hier: Das Wichtigste ist … h„ndlungsfähig so, dass man etwas tun kann; so, dass man reagieren kann „lle zwei Jahre im Intervall von zwei Jahren die Teilung von: teilen = hier: aus einer Nation zwei Nationen machen

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Deutschland von unten Regierungsbunker in Ahrweiler 3000 Menschen sollten Deutschland im Krieg von hier aus regieren können

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-400

-500

Radioaktiver Müll lagert in der Asse II in der Nähe von Wolfenbüttel (Niedersachsen) 511 Meter tief unter der Erde. Weil das Lager nach Meinung vieler nicht mehr sicher ist, soll der gefährliche Müll in Zukunft an anderen Orten gelagert werden. Auch Giftmüll kann man in Deutschland unter der Erde finden: Der Abfall liegt bis zu 800 Meter tief in speziellen Lagern.

-1000

der Verteidigungsminister, militärisch vers¶rgen f¡st installiert kommunizieren d¢rchhalten die M„rk, sogar alkoholfrei gesch•tzt hætte st„rtklar sein

Minister, der sich um die Armee kümmert mit der Armee hier: alles geben, was sie zum Leben brauchen hier: so, dass es stabil in einem speziellen Raum ist hier: sprechen; in Kontakt sein bis zum Schluss nicht aufhören früheres Geld in Deutschland: 1 Mark = 50 Cent ≈ auch ohne Alkohol Konj. II von: schützen hier: in jedem Moment benutzt werden können

FOTOS: PICTURE ALLIANCE/DPA (2); DOKUMENTATIONSSTÄTTE REGIERUNGSBUNKER/SASCHA KELSCHENBACH

Die fiktive Aufgabe der Menschen im Bunker: Sie sollten Deutschland von dort unten aus regieren. Jedes Mal dabei im Bunker waren wichtige Politiker aus allen Ministerien und der Verteidigungsminister. Ein Politiker oder ein wichtiger Beamter war „Bundeskanzler Üb“. Die Bunker-Regierung diskutierte militärische Aktionen oder wie sie die Deutschen versorgen könnte. Dabei bekam sie immer neue fiktive Informationen: Wohin der Wind die radioaktive Wolke bewegte, wo wie viele Menschen unterwegs waren. Nach außen konnte sie über ein fest installiertes Fernsehstudio kommunizieren. Obwohl es so eng war im Bunker, hielten fast alle Übungsteilnehmer durch, erinnert sich Schürmann. Nur mit der absoluten Dunkelheit hatten manche nachts Probleme. Deshalb wurden in den Schlafzimmern schwache Lampen installiert. Damit die Freizeit nicht zu langweilig wurde, wurden im Bunker-Kino aktuelle Filme gezeigt. Meistens waren die Leute aber in der Kantine. Denn dort gab es auch nach den Mahlzeiten Getränke – Bier für zwei Mark, eine Flasche Wein für 8,50 Mark oder Schnaps für 2,50 Mark. „Sogar alkoholfreies Bier gab es damals schon. Aber das wurde seltener getrunken“, sagt Schürmann und lacht. Für die Politiker war das Szenario nach zwei Wochen wieder vorbei. Die

190 Angestellten im Tunnel aber mussten auch zwischen den Übungen jeden Tag auf den Beginn des Dritten Weltkriegs vorbereitet sein. Sie füllten die Öltanks und die Lebensmittellager, kon­trollierten die Technik. Und das, obwohl sie wussten, dass der Bunker vor einer modernen Atombombe wahrscheinlich gar nicht geschützt hätte. Und auch, dass die Agenten aus dem Ostblock sehr gut informiert waren. Trotzdem war Schürmann geschockt, als er hörte, dass in den ganzen Jahren in der Nähe von Kiew eine Rakete mit einer Atombombe startklar war. Ihr Ziel: das Ahrtal. Aber der Bunker blieb immer ein theoretisches Ziel. Das hatte einen Grund, glaubt Museumsleiterin Hollunder: „Alle wussten: Schieße ich zuerst, sterbe ich als Zweiter.“ 2

In vielen deutschen Städten gibt es Thermalbäder. Das Wasser, das dafür verwendet wird, ist sehr salziges Grundwasser, das man in mehr als 1000 Meter tief liegenden Quellen finden kann. Erdöl und Erdgas wurden in

-8000 Deutschland bis jetzt in bis zu 8000 Metern Tiefe gefunden.

Bundesbankbunker Cochem Absolut geheim war er, der Bunker der Bundesbank in Cochem (Rheinland-Pfalz). Von 1964 bis 1988 wurden dort bis zu 15 Milliarden Mark gelagert. Bei einer Hyperinflation sollte das Geld Deutschland vor einer Wirtschaftskrise schützen. das Thermalbad, ¿er die Qu¡lle, -n

Schwimmbad mit Thermalwasser und Wellnessangeboten Stelle, an der Wasser aus der Erde kommt

die B¢ndesbank die M„rk, -

≈ Bank, die sich um das deutsche Geld und die Geldpolitik kümmert früheres Geld in Deutschland: 1 Mark = 50 Cent

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Ja oder Nein?

Der Einkauf ist erledigt. Milch, Nudeln und Äpfel liegen im Gitta Connemann (CDU) ist Mitglied im Deutschen Bundestag und leitet dort den Ernährungsausschuss.

Einkaufswagen. Aber an der Kasse liegen noch Bonbons. In diesem Moment haben vor allem Kinder nur einen Wunsch: Sie wollen das süße Zeug haben – sofort. Für Eltern ist das großer Stress. Wir fragten:

Ja

F

ür mich gehören Süßigkeiten dazu – aber nicht als Lockmittel an jede Kasse. Denn Kinder wollen sie haben, ohne nachzudenken. Das gibt Ärger und Tränen. Andere Kunden werden ungeduldig, und die Eltern geraten unter Druck. So wird oft aus einem Nein ein Ja. Deshalb wollen wir, dass es in Supermärkten Familienkassen ohne Süßigkeiten gibt. Wir würden den Handel gerne überzeugen, dieses Angebot freiwillig zu schaffen. Es gibt bereits viele Supermärkte, die damit beste Erfahrungen gemacht haben. Sie bieten an einer oder mehreren Kassen Obst, Elektroartikel oder andere Dinge an. Auch diese können verlocken. Aber eben nicht Kinder, sondern Erwachsene. Sie können selbst entscheiden, ob sie sich verlocken lassen oder nicht – übrigens auch bei Süßigkeiten.

Süßes weg von der Kasse?

„Kinder wollen die Süßigkeiten haben, ohne nachzudenken. Das gibt Ärger und Tränen.“

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JA die Träne, -n

Wassertropfen, der aus den Augen kommt, wenn man weint kurz für: Christlich Demokratische Union deutsches Parlament

die CDU der Deutsche B¢ndestag der Ernährungs- Gruppe von Politikern aller Parteien ausschuss, ¿e im Parlament, die sich um das Thema Ernährung kümmern das L¶ckmithier: ≈ Sache, die Lust zum Kauf macht tel, (l¶cken jemandem Lust machen, etwas Spezielles zu tun) ¢ngeduldig so, dass man nicht ruhig warten kann ¢nter Dr¢ck hier: ein Problem in sehr kurzer Zeit geraten lösen müssen sch„ffen hier: machen, dass es etwas gibt bereits schon qu¡ngeln auf unangenehme Art immer wieder um etwas bitten h„rt bleiben seine Meinung nicht ändern das Übergewicht zu viel Gewicht beitragen hier: ≈ helfen konsequ¡nt hier: so, dass man keine Ausnahme macht

NEIN die Spr¡cherin, -nen der B¢ndesverband, ¿e verb„nnen

“n Maßen genießen ausgewogen

belegen der F„ktor, Faktoren indem beibringen “n die Lage vers¡tzen bew¢sst s“ch wehren die Nationale Verzehrsstudie II

hier: Person, die offizielle Informationen an die Öffentlichkeit gibt Organisation für ganz Deutschland hier: wegbringen und nicht erlauben, dass sie dort wieder einen Platz bekommen nicht zu viel und nicht zu wenig hier: essen hier: so, dass alle Lebensmittel dabei sind, die den Körper fit und gesund halten hier: beweisen Bedingung; hier auch: Grund

≈ dadurch, dass … unterrichten; hier: erklären, zeigen hier: alles Wissen geben, damit man selbst etwas tun kann hier: gewollt; gut überlegt hier: kämpfen; protestieren wissenschaftliche Untersuchung zur Ernährungssituation von Jugendlichen und Erwachsenen zu s“ch nehmen hier: essen gut hier: ein bisschen mehr als gest„lten hier: organisieren; dekorieren

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FOTOS: CDU; PJ-PHOTOGRAPHY; PICTURE-ALLIANCE/DPA

Ich höre nun schon den Satz „Wenn das Kind quengelt, müssen die Eltern eben hart bleiben“. Leichter gesagt als getan. Der Druck entsteht ja auch durch andere Kunden, die deshalb lange warten müssen. Übergewicht bei Kindern ist ein Problem, das immer größer wird. Natürlich hat das viele Gründe. Kinder bewegen sich weniger als früher, ernähren sich anders, gerne auch süß. Familienkassen tragen hier nur einen Teil zur Lösung bei. Aber sie helfen den Eltern, konsequent zu bleiben. Und daran haben wir ein großes ökonomisches Interesse. Das Prinzip dabei ist immer Freiwilligkeit. Unsere Fraktion glaubt nicht an Verbote, sondern an die Vernunft der Menschen. Es ist nicht Aufgabe des Staates, die Menschen zu ihrem Glück zwingen zu wollen. Die Bürger wollen nicht, dass der Staat ihnen sagt, wie sie sich verhalten sollen. Sie entscheiden selbst, wann und was sie essen wollen. Dazu gehören übrigens auch Süßigkeiten – in jedem Alter. Denn Schokolade macht nicht nur Kinder glücklich.


Solveig Schneider ist Sprecherin des Bundesverbands der deutschen Süßwarenindustrie.

Nein

e h c a r p S r h e M können Sie . n e p p o h s o w d n nirge iduell. lich. Indiv

n Kompetent. Persö

S

üßigkeiten von der Supermarktkasse verbannen? Wir glauben, dass davon keiner schlanker wird. In Deutschland sind zu viele Menschen zu dick. Verbannt man die Süßigkeiten von der Kasse, löst das das Problem aber nicht. Niemand nimmt ab, nur weil keine Süßigkeiten mehr an der Kasse liegen. Süßigkeiten gehören ja auch dazu: In Maßen genossen hat jedes Lebensmittel in einer ausgewogenen Ernährung seinen Platz. Die Wissenschaft belegt: Bei der Entstehung von Übergewicht kommen viele Faktoren zusammen. Wir können das Problem nur lösen, wenn wir diese vielen verschiedenen Faktoren alle berücksichtigen. Es sollte die Aufgabe der ganzen Gesellschaft sein, gemeinsam gegen Übergewicht zu kämpfen. Etwa, indem wir Kindern und Erwachsenen beibringen, sich ausgewogen zu ernähren und Verantwor-

„Niemand nimmt ab, nur weil keine Süßigkeiten mehr an der Kasse liegen.“ tung für sich selbst zu übernehmen. Sie sollten in die Lage versetzt werden, bewusst einen aktiven, gesunden Lebensstil zu entwickeln. Es ist nicht richtig, einzelnen Faktoren wie der Ernährung oder einzelnen Lebensmitteln die Schuld zu geben. Das ist keine Lösung und hilft niemandem. Und dagegen wehren wir uns. Die Nationale Verzehrsstudie II der Bundesregierung bestätigt: So viele Süßwaren essen die Deutschen gar nicht. Über klassische Süßigkeiten aus Schokolade oder Zucker nehmen Frauen durchschnittlich nur vier Prozent und Männer nur gut drei Prozent ihrer Energie zu sich. Jeder Händler soll selbst entscheiden dürfen, wie er den Bereich an der Kasse gestaltet. Kritiker sagen, dass Kinder an der Supermarktkasse anfangen, zu weinen und zu schreien, wenn sie die Süßigkeiten sehen und sie unbedingt haben wollen. Händler können diese Situationen verhindern, indem sie freiwillig Familienkassen einrichten. An denen liegen dann keine Süßigkeiten mehr, sondern Waren, die Kinder nicht so interessant finden. 3/15

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Im Kampf gegen religiöse Gewalt Seit dem Terror von Paris wächst auch bei den deutschen Sicherheitsbehörden die Sorge vor Anschlägen. Gleichzeitig geht die Polizei härter gegen religiös motivierte Gewalttäter vor. Zuletzt stieg die Zahl der Festnahmen stark. Nach Informationen des Bundeskriminalamts bedrohen aktuell mehr als 200 Islamisten die Sicherheit in Deutschland. Sie gelten als extrem gewaltbereit. Dazu kommt eine wachsende Zahl von Radikalen, die von Deutschland aus in Kriegsgebiete im Nahen Osten gehen. Inzwischen sind 600 von ihnen in Syrien und im Irak, vermuten Experten. Laut einer Analyse des Bundesjustizministeriums geht von Kriegsrückkehrern eine „erhebliche Gefahr für die innere Sicherheit“ aus. Die große Sorge der Sicherheitsbehörden ist dabei, dass die Gewalttäter ihre Taktik ändern und in Zukunft Taten wie in Paris planen, die kaum zu verhindern sind. „Wir haben uns auf eine neue Art von Terrortaten einzustellen, auf Einzeltäter, Kleinstgruppen, die ohne große Planung Schrecklichstes, vielleicht auch spontan,

tun“, sagte der Verfassungsschützer Torsten Voß dem Nachrichtenportal Spiegel Online. Die Bundesregierung plant inzwischen härtere Gesetze. So soll in Zukunft schon der Versuch des Reisens in eine Konfliktregion strafbar sein, wenn dort terroristische Ziele verfolgt werden. Außerdem will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Anti-Terror-Kampf viel stärker als bis jetzt Daten aus Telefonaten, E-Mails und dem Internetverkehr sammeln. Justizminister Heiko Maas (SPD) ist allerdings dagegen. Sein Argument: In Frankreich würden solche Daten schon länger gespeichert, das habe den Terror aber nicht verhindern können. Einig sind sich die Regierungsparteien und große Teile der Opposition dagegen in der Frage, ob Bundeswehrsoldaten kurdische Kämpfer im Nordirak an deutschen Waffen trainieren dürfen, um sie auf den Kampf gegen die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ vorzubereiten. Der Bundestag stimmte der Mission mit großer Mehrheit zu. Erste Bundeswehrsoldaten haben die Trainingsmission schon begonnen. 3/15

FOTOS: PICTURE ALLIANCE/DPA; TOP PHOTO GROUP/THINKSTOCK

die S“cherheits- Institution, die sich um behörde, -n Sicherheit kümmert der [nschlag, ¿e krimineller Versuch, jemanden zu töten (oft aus politischen Gründen) vorgehen gegen hier: kämpfen gegen h„rt hier: rücksichtslos religiös motiviert aus religiösen Gründen die F¡st­nahme, von: festnehmen = fangen -n und einschließen bedrohen hier: gefährlich sein für ausgehen v¶n hier: ein Grund sein für der Kriegsrück- Person, die aus einem Krieg kehrer, nach Hause zurückkommt erheblich stark; groß s“ch einstellen sich vorbereiten auf; rechnen auf mit der Verf„ssungs- Person, die für eine staatliche schützer, Institution arbeitet, die die Regeln in einem Staat schützt verf¶lgen hier: versuchen, Terroranschläge zu realisieren die CDU kurz für: Christlich Demokratische Union die SPD kurz für: Sozialdemokratische Partei Deutschlands zustimmen Ja sagen

Die Polizei reagiert Polizisten suchen in Berlin nach gefährlichen Islamisten


Nachrichten

Viel mehr Exporte als Importe

Was heißt …?

Sonnenfinsternis

Kein anderes Land der Welt hat einen so hohen Exportüberschuss wie Deutschland. Zuletzt hat sich der Trend sogar noch verstärkt. Der Grund: Die Nachfrage nach deutschen Produkten blieb hoch, ein schwacher Euro unterstützte die Exporte. 2014 exportierte das Land Waren im Wert von 1,1 Billionen Euro, stellte das Statistische Bundesamt fest. Das ist so viel wie noch nie. Außerdem hat Deutschland wegen des gesunkenen Ölpreises weniger für Ölimporte bezahlen müssen. In einer Bilanz aus Exporten und Importen blieb ein Einnahmen-Plus von 217 Milliarden Euro. Die Europäische Union und die USA sehen darin inzwischen eine Gefahr für die Stabilität der Weltwirtschaft. Finanzminister Wolfgang Schäuble widerspricht: „Eine Schwächung der Wirtschaft, damit wir nicht so viele Erfolge auf den Exportmärkten erzielen, ist nicht, was unsere Partner in der Welt von uns erwarten.“

der Exp¶rt­ überschuss, ¿e die Nachfrage die Einnahme, -n erzielen

mehr Gewinne aus Exportgeschäften, als kalkuliert waren Kaufinteresse Geld, das man bekommt erreichen

Schweiz vor Wirtschaftsproblemen Nach der Aufwertung des Schweizer Franken warnen Ökonomen der renommierten Konjunkturforschungsstelle (KOF) in Zürich vor einer Wirtschaftskrise. Weil Urlaube in der Schweiz viel teurer geworden sind, wird die Tourismusbranche leiden. Weil außerdem Schweizer Export­ artikel teurer werden und gleichzeitig die Investitionen im Land sinken, werden Firmen wahrscheinlich bald ihre Produktion die Aufwertung von: aufwerten ≈ hier: machen, dass eine Währung mehr wert ist zurückfahren. Es ist mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit von (die Währung, -en Münzen und Scheine, die in einem Staat als Geld verwendet werden) aktuell etwas mehr als drei auf vier Prozent zu rechnen, so die die Konjunktur­ Institut, das die wirtschaftliche SiPrognose der KOF. Wirtschaftsminister Johann Schneider-Amforschungsstelle, -n tuation und Entwicklung untersucht zur•ckfahren hier: reduzieren; niedriger machen mann sprach von einer „sehr anspruchsvollen Situation“. Auch „nspruchsvoll hier: schwierig das Nachbarland Österreich entging zuletzt nur knapp einer entgehen hier: nicht in eine unangenehme Rezession – ab Sommer dieses Jahres sehen Experten aber gute Situation kommen die Rezession, -en schlechte Wirtschaftslage Chancen für eine Erholung der Wirtschaft.

Ex-SS-Mann vor Gericht Wegen Beihilfe zum Mord im Konzentrationslager Auschwitz muss ein 93 Jahre alter früherer SS-Mann vor Gericht. Der Angeklagte soll 1944 das systematische Morden in mindestens 300 000 Fällen unterstützt haben. Der Prozess wird am 21. April in Lüneburg (Niedersachsen) beginnen. Möglich wurde er erst, weil juristisch seit 2011 nicht der SS-M„nn, ¿er Mitglied der Schutzstaffel, einer Kampforganisation mehr eine individuelle Schuld bewiesen werden muss. der früheren Nationalsozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands Es reicht aus, zu beweisen: Ein Angeklagter half, dass die Beihilfe hier: Unterstützung bei einem Verbrechen die Todesfabrik funktionierte – egal, ob direkt als Wach- der/die [n­­geklagte, Person, die vor Gericht steht, weil sie etwas Kriminelles gemacht haben soll mann oder indirekt, zum Beispiel als Koch. Zeugen -n der W„chmann, ¿er hier: Mann, der im KZ aufpasst kündigten schon an, in dem Prozess über den Horror „nkündigen hier: Pläne öffentlich bekannt machen von Auschwitz sprechen zu wollen. Aus der Sicht von der H¶rror hier: schreckliche Sache hier: Perspektive Kritikern kommen solche Prozesse viele Jahre zu spät. die S“cht 3/15

Am 20. März verschwindet in Deutschland – wie in vielen anderen Ländern auch – ein Stück Sonne: Zwischen 9.30 und 12 Uhr gibt es eine partielle Sonnenfinsternis. Dann schiebt sich der Mond zwischen Erde und Sonne, und sein Schatten fällt auf die Erde. Ob Menschen eine partielle oder eine totale Sonnenfinsternis sehen, hängt von ihrer Position auf der Erde ab: Über dem Nordatlantik wird die Sonnenfinsternis vom 20. März als totale Sonnenfinsternis zu sehen sein. Der liegt dann nämlich mitten im Schatten des Mondes. Das passiert nicht oft: Von Deutschland aus haben die Menschen eine totale Sonnenfinsternis das letzte Mal 1999 gesehen. Sie war zweieinhalb Minuten lang. Die nächste gibt es in Deutschland erst wieder 2081. Eine partielle Sonnenfinsternis gibt es öfter. Dann ist die Sonne nur zum Teil vom Mond bedeckt. Astronomen erwarten eine partielle Sonnenfinsternis über Deutschland nach diesem Jahr wieder am 10. Juni 2021. Eine Sonnenfinsternis kann auch Konsequenzen für die Produktion von Solarstrom haben. Das hängt aber von der Tageszeit und vom Wetter ab – und davon, wie stark die Sonnenfinsternis ist. Zwar schiebt sich der Mond 2021 am Mittag vor die Sonne, aber die Finsternis wird schwächer sein als die aktuelle. die F“nsternis, -se Dunkelheit; hier: Phänomen am Himmel verschw“nden hier: nicht mehr zu sehen sein parti¡ll hier: nicht komplett; ↔ total der Sch„tten, hier: schwarzes Bild vom Mond z¢m Teil hier: nicht alles, nur ein Teil bed¡ckt hier: so, dass sich der Mond vor die Sonne schiebt

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FOTO: PICTURE ALLIANCE/DPA

Kirche als Schutzraum Flüchtlinge und Helfer in einer Kirche in Berlin

KOALITION STREITET WEGEN KIRCHENASYL der Fl•chtlings- Schutz von Personen, die aus schutz religiösen, politischen oder ethnischen Gründen aus ihrer Heimat weggegangen sind die SPD kurz für: Sozialdemokratische Partei Deutschlands die CDU kurz für: Christlich Demokratische Union die CSU kurz für: Christlich-Soziale Union die K“rchen­ Gruppe von Christen, die alle gemeinde, -n in dieselbe Kirche gehen drohend hier: so, dass etwas Unangenehmes bald passieren wird die [bschiebung, von: abschieben = in die -en Heimat zurückschicken der |nnen­ Minister, der z. B. für die minister, öffentliche Ordnung und Sicherheit zuständig ist der B“schof, ¿e Mann mit hoher Position in der Kirche der r¡chtsfreie Bereich, in dem keine NorRaum, ¿e men und Regeln gelten die k“rchen­ Frau, die offizielle Infor­ politische mationen zum Thema Kirche Spr¡cherin, -nen und Religion an die Öffentlichkeit gibt beistehen helfen; unterstützen REICHE LÄNDER FINANZIEREN ARMES BERLIN der Fin„nz­ gesetzlich geregelte finan­ ausgleich, -e zielle Kompensation s“ch engagieren hier: finanziell unterstützen der B¢nd hier: Staatskasse

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Koalition streitet wegen Kirchenasyl In Fragen des Flüchtlingsschutzes gibt es in der Bundesregierung starke Meinungsverschiedenheiten zwischen SPD und CDU/CSU. Der Grund: In Deutschland bieten immer mehr Kirchengemeinden Flüchtlingen Schutz vor einer drohenden Abschiebung. Die meisten der circa 350 Menschen, die aktuell Kirchenasyl bekommen, sollen nach Regeln der Europäischen Union (EU) in das EU-Land zurückgebracht werden, wo sie europäischen Boden betreten haben. Das Kirchenasyl lehne er „prinzipiell und fundamental ab“, sagte Innen­ minister Thomas de Maizière (CDU) bei einem Treffen mit Bischöfen der katholischen Kirche. Es geht nicht, dass diese Gesetze ignorieren, findet der Minister. Anders Kerstin Griese im Gespräch mit der Welt: Das Kirchenasyl bietet keinen rechtsfreien Raum, findet die kirchenpolitische Sprecherin der SPD. Allerdings bietet es in einigen Fällen „die letzte Möglichkeit, Menschen beizustehen, wenn ihrer Meinung nach staatliches Handeln die individuelle Lage einzelner Flüchtlinge missachtet“. Griese vertritt damit die gleiche Position wie die Kirche. Deren Standpunkt ist: Wenn in Einzelfällen das staatliche Asylsystem nicht gerecht ist, muss die Kirche helfen.

Reiche Länder finanzieren armes Berlin Noch nie haben die „reichen“ deutschen Bundesländer im Finanzausgleich mehr Geld an die finanziell schwachen Länder überwiesen als im letzten Jahr. Der Länderfinanzausgleich ist als Kompensationssystem in Deutschland gesetzlich geregelt: Die reichen Bundesländer zahlen an die ärmeren Bundesländer. Insgesamt waren es laut Bundesfinanzministerium mehr als neun Milliarden Euro, 600 Millionen mehr als 2013. Bayern zahlte mit 4,85 Milliarden Euro am meisten. Die weiteren Geberländer waren Baden-Württemberg (2,38 Milliarden), Hessen (1,76 Milliarden) und Hamburg (53 Millionen). Am meisten Geld bekam wieder Berlin: 3,5 Milliarden Euro. Wegen der besonderen Rolle der Hauptstadt fordern Bayern und Baden-Württemberg, dass sich die Bundesregierung dort finanziell viel stärker engagiert. „Wir brauchen frisches Geld vom Bund“, sagte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) dem Nachrichtensender N24. 3/15


Nachrichten

Immer mehr Frauen auf dem Arbeitsmarkt

Auf den zweiten Blick

Der Spiegel

Die deutsche Arbeitswelt wird immer weiblicher. Nach Informationen des

Zukunft in der Schwebe Wenn ein ganz leichter Gegenstand zu Boden fällt, zum Beispiel ein Blatt oder eine Feder, dann sagt man: Der Gegenstand schwebt durch die Luft. Aber auch in einem Flugzeug kann man das Gefühl bekommen, über den Wolken zu schweben. Das fühlt sich dann so an, als ob sich das Flugzeug ganz ohne Kraft und in völliger Balance langsam zu seinem Ziel bewegen würde. Anders ist es, wenn etwas in der Schwebe ist. Das bedeutet, dass etwas noch nicht entschieden ist. So ist noch nicht sicher, ob sich die Passagiere einer deutschen Fluggesellschaft auch in Zukunft über das Gefühl des Schwebens auf Reisen zwischen Deutschland und den Arabischen Emiraten freuen dürfen. Da nämlich noch keine klare juristische Basis existiert, ist die Zukunft der Zusammenarbeit zwischen diesen beiden Ländern zurzeit noch in der Schwebe.

Deutschen Instituts für Wirtschafts­forschung (DIW) sind inzwischen 18 Millionen Frauen erwerbstätig. Das ist ein Rekord. Zuletzt war fast jeder zweite Arbeitsplatz mit einer Frau besetzt. Das sind zehn Prozentpunkte mehr als 1995. Zum Vergleich: Die Erwerbsquote der Männer stieg im gleichen Zeitintervall nur um einen Prozentpunkt. „Frauen wollen weniger einer traditionellen Rolle entsprechen und stärker am Erwerbsleben teilnehmen“, sagte DIW-Arbeitsmarktexperte Karl Brenke der Nachrichtenagentur dpa. „Das zieht sich durch alle Altersgruppen.“ Frauen seien heute besser ausgebildet als früher. Dabei gelte: „Je höher die Qualifikation, desto größer ist in der Regel auch die Beteiligung am Arbeitsleben.“ Außerdem hätten Frauen in stark wachsenden Branchen wie dem Gesundheitsund Sozialwesen großen Erfolg, so Brenke. Der Experte rechnet damit, dass Frauen in Zukunft eine noch wichtigere Rolle auf dem deutschen Arbeitsmarkt spielen werden. Noch gibt es aber auch starke Unterschiede: So arbeitete im Jahr 2013 fast jede zweite erwerbstätige Frau (45 Prozent) in Teilzeit, aber nur jeder neunte erwerbstätige Mann. Im Durchschnitt kommen Frauen auf 30,1 bezahlte Arbeitsstunden pro Woche, Männer auf 39,5 Stunden. Auch in Minijobs arbeiten hauptsächlich Frauen. Einen weiteren Unterschied gibt es außerdem zwischen Ost- und Westdeutschland: Laut einer aktuellen Bertelsmann-Studie sind demnach in Ostdeutschland noch immer mehr Frauen als im Westen berufstätig.

Süddeutsche Zeitung

Ausgepowert

Eine Frau bei der Arbeit Inzwischen ist das ganz normal

FOTO: INGRAM PUBLISHING/THINKSTOCK

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Dass etwas Power hat, sagen im Deutschen Jugendliche besonders gern. In der Alltagssprache kann man dann Sätze hören wie: „Das Stück hat echt Power!“ Aber auch von Menschen kann man sagen, dass sie powern. Man meint damit, dass sie in ihrer Arbeit sehr viel Eifer zeigen und all ihre Kraft zusammennehmen, zum Beispiel kurz vor dem Ende eines Projekts. Wenn man in einer Situation dieser Art aber unter Zeitdruck gerät, kann es passieren, dass man sich auspowert. Durch den Stress verliert man dann also all seine Kräfte und seine Energie. Hoffentlich passiert das der deutschen Regierung und der Energiebranche nicht, die seit Langem über eine Zukunft ohne Atomenergie diskutieren. Durch die alternativen Energien wird die Stromproduktion konventioneller Kraftwerke nämlich wirtschaftlich uninteressant. Viele von ihnen möchten deshalb nicht mehr damit weitermachen. Wenn es aber weniger Strom gibt, müssen die Bürger höhere Preise dafür zahlen. Die Alternative sind finanzielle Hilfen für die Kraftwerke, die aber auch die Bürger zahlen müssten. Es bleibt zu hoffen, dass noch eine Lösung gefunden wird, durch die die Bürger nicht ausgepowert werden.

IMMER MEHR FRAUEN AUF DEM ARBEITSMARKT erw¡rbstätig berufstätig; ↔ arbeitslos der Proz¡ntpunkt, ≈ Unterschied zwischen zwei -e Prozentergebnissen entspr¡chen hier: sich orientieren an die Nachrichten- Firma, die Bilder und Inforagentur, -en mationen für Zeitungen und Zeitschriften anbietet Das zieht s“ch ≈ Das ist so bei …; Das gilt d¢rch … für … die Beteiligung von: sich beteiligen = aktiv mitmachen das Sozialwesen ≈ alle Bereiche der Sozial­ arbeit und Sozialpädagogik die B¡rtelswissenschaftliche Unter­ mann-Studie, -n suchung einer Organisation, die gesellschaftliche Themen untersucht und Lösungs­ modelle entwickelt demnach hier: laut dieser Studie ZUKUNFT IN DER SCHWEBE die Feder, -n einer von vielen leichten Teilen, die auf dem Körper von Vögeln wachsen s“ch „nfühlen hier: wirken; machen, dass man glaubt, dass … vœllig ganz; komplett die Fluggesell≈ Firma mit Flugzeugen schaft, -en klar hier: ≈ genau existieren da sein AUSGEPOWERT das St•ck, -e ¡cht der Eifer zus„mmen­ nehmen ¢nter Zeitdruck geraten

hier: ≈ Lied; Melodie hier: m wirklich Energie; Fleiß ≈ benutzen

(psychischen) Stress fühlen, weil man nicht genug Zeit für eine Arbeit hat die Atomenergie Nuklearenergie das Kr„ftwerk, -e hier: ≈ Fabrik, die mit Nuklearenergie elektrische Energie herstellt

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M

Kommt nicht in die Tüte Ein kleiner Supermarkt in Berlin versucht das Unmögliche. Er verkauft Lebensmittel nur noch ohne Wegwerfverpackung. Barbara Kerbel wollte wissen: Funktioniert die Idee?

ilena Glimbovski muss kurz lachen, als sie an der Kasse den Wunsch des Kunden hört. Er hat eine wiederverwendbare Glasflasche gekauft – und braucht nun eine Tüte für den Transport. „Man kann sich nicht sofort ganz umstellen“, sagt der Mann entschuldigend und lacht auch. Glimbovski gibt ihm eine Tüte – selbstverständlich aus Papier. Tüten aus Papier und Stofftaschen in verschiedenen Größen: Das sind die Ausnahmen. Plastiktüten, Folien, Kunststoffverpackungen, Wegwerfdosen: Das alles gibt es nicht im „original unverpackt“. Der kleine Laden in Berlin-Kreuzberg ist nämlich der erste Supermarkt ohne Verpackung in Berlin. Im September 2014 hat Glimbovski mit ihrer Partnerin Sara Wolf das Geschäft eröffnet. Seit dieser Zeit hat sie kaum eine ruhige Minute. „Es kommt mir vor, als sei es erst gestern gewesen“, sagt sie und lacht. „Die Resonanz hat uns völlig überwältigt.“ Ein Laden ganz ohne Verpackung?! So, wie es aussieht, war die ganze Welt neugierig. Schon vor der Eröffnung kamen Journalisten von überall her in die Wiener Straße, um sich die Idee erklären zu lassen. Und seit der Eröffnung kommen die Kunden – sehr viele Kunden. Vor allem am Samstag ist der Laden oft extrem voll.

K¶mmt n“cht “n die Tüte wiederverwendbar

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zum ersten Mal öffnen hier: Ich meine, dass es erst gestern gewesen ist. hier: Reaktion; Interesse komplett; ganz hier: so, dass man intensive Emotionen fühlt

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FOTO: JENDRIK SCHRÖDER

s“ch ¢mstellen die Ausnahme, -n die Folie, -n die K¢nststoffverpackung, -en erœffnen ]s k¶mmt mir vor, „ls sei es erst g¡stern gewesen. die Reson„nz, -en vœllig überwæltigt

Wortspiel mit: Das kommt nicht in die Tüte! ≈ m Das machen wir nicht! / Das lehnen wir ab! so, dass man etwas ein zweites Mal verwenden kann hier: anders denken; sich ändern ↔ Regel hier: sehr dünnes Material aus Plastik Verpackung, z. B. aus Plastik, Nylon …


Anders einkaufen An diesem grauen, kalten Montagnachmittag ist es ruhig. Draußen prasselt der Regen auf die Straßen. Drinnen hat Glimbovski den Lautsprecher ihres iPhones laut gestellt. Musik ist in dem Raum mit den glänzend gemusterten Kacheln zu hören. Alle paar Minuten geht die Tür auf, und ein Kunde schaut herein. Viele kommen zum ersten Mal und sind vor allem neugierig. Er hat über den Laden gelesen und will sich die Idee mal anschauen, sagt ein Mann auf Englisch. Er macht einen kurzen Rundgang, lobt die Idee und geht, ohne etwas zu kaufen. Eine junge Frau füllt sich Flüssigwaschmittel aus einem großen Kanister in eine Flasche, die sie mitgebracht hat. Eine andere blättert im Bücherregal durch Bücher über vegane Ernährung und ein Leben ohne Plastik. Wer im Supermarkt ohne Verpackung einkaufen will, muss sich vorbereiten. Am besten, man bringt Dosen, Gläser und Flaschen zum Füllen von zu Hause mit. Vor dem Einkaufen stellt man diese auf die Waage. Das Gewicht der Verpackung wird auf ein kleines Schild gedruckt – und der Verkäufer an der Kasse weiß später, wie viel Gramm er von der gewogenen Ware abziehen muss. Wer keine Behälter dabei hat, kann im Laden kleine Stoffund Papiertüten, Gläser und Flaschen zum Füllen kaufen. Sind die Behälter gewogen, kann der Einkauf beginnen. Alle Waren stecken in großen Behältern aus Glas oder Metall. Aus denen kann sich jeder so viel nehmen, wie er braucht. Das Angebot ist nicht sehr groß. Aber es gibt von allem etwas und von vielem auch Varianten: neun Sorten Reis, mehr als zehn Sorten Nudeln, rund 20 Gewürze in runden Gläsern, alle Arten Nüsse, bunte Süßigkeiten, Sojasoße, Essig, Öl, Kaffeebohnen, Eier, Weißwein – und Wodka, der aus Berlin kommt. Es gibt Cremes in großen Behältern, Seifenstücke, Bambuszahnbürsten, Spülmittel, Waschpulver und Putzmittel. Im vorderen Teil des Ladens gibt es eine Theke mit frischem Obst und Gemüse, Brot und Backwaren und einen Kühlschrank mit Joghurt und Tofu in Pfandgläsern. Jeden Samstag baut ein Berliner Käsehersteller eine kleine Käsetheke auf. Mehr als 3/15

350 Produkte sind schon im Warenangebot – und das meiste ist bio. In den nächsten Monaten soll das Angebot mit bis zu 600 Produkten größer werden. Milena Glimbovski steht mit aufgeklapptem Laptop hinter dem Tresen. Ruhig erklärt sie jedem Kunden, wie der Einkauf im „original unverpackt“ funktioniert. Während sie das tut, schreibt die 24-Jährige an ihrem Computer. Sie muss zurzeit so viele Dinge gleichzeitig erledigen, dass sie für Interviews eigentlich gar keine Zeit mehr hat: am Dienstplan arbeiten, Stellenbewerbungen lesen, Ware bestellen, nach neuen Produkten für das Warenangebot suchen, mit Leuten sprechen, die sich für Franchise interessieren. Ein eigener Laden ist sehr viel Arbeit – das merken sie und ihre Partnerin nun im Alltag. Aber die beiden haben ein festes Ziel: Ihre Idee soll Nachahmer finden. Früher hat sich Glimbovski oft geärgert, wenn sie einkaufen war. „Ich bin immer in den normalen Supermarkt gegangen, weil der gleich bei mir nebenan war“, erzählt sie. „Alles dort gab es nur verpackt, das meiste in Plastik. Aber auch im Bioladen ist vieles schon fertig abgepackt.“ Jahrelang ärgerte sie sich über den vielen Müll – und dachte über eine Idee nach: Es müsste einen Laden ganz ohne Verpackung geben. An einem Abend im Herbst 2012 saß Glimbovski mit ihrer Freundin Sara Wolf zusammen, sie tranken Wein. Beide kannten sich von der Arbeit in einer Werbeagentur: Glimbovski arbeitete als Grafikerin, Wolf in der Geschäftsentwicklung. Glimbovski erzählte von ihrer Idee – und ihre Freundin fand sie toll. Sie entschieden: Wir machen uns mit dieser Idee selbstständig. Zwei Jahre dauerte die Planung. An viele Fragen und Aufgaben hatten sie vorher gar nicht gedacht. „Gut, dass wir nicht aus der Lebensmittelbranche kamen“, sagt Glimbovski und lacht. Das hätte sie vielleicht abgeschreckt. „So haben wir uns eingearbeitet und einen Schritt nach dem anderen abgearbeitet.“ Schnell sammelten sie ein Team um sich. Eine Angestellte %

pr„sseln glænzend gem¢stert die K„chel, -n

„lle paar Minuten das Fl•ssigwaschmittel, der Kan“ster, blættern

≈ Laute machen wie sehr schnelles Klopfen so, dass es glatt ist und das Licht reflektiert mit einer Kombination von Formen und Farben kleines, flaches Stück, meistens aus Keramik oder Stein, an der Wand oder am Fußboden ≈ in einem Intervall von wenigen Minuten Waschmittel ähnlich wie Wasser

≈ kleiner Container eine Seite nach der anderen kurz ansehen die Waage, -n Gerät, das das Gewicht anzeigt „bziehen hier: durch Rechnen wegnehmen der Behælter, z. B. Dose, Flasche, Container die K„ffeebohne/Kaf- kleine, harte Frucht des Kaffeefeebohne, -n baums die B„mbuszahnbürs- kleiner Gegenstand zum Zähnete, -n putzen aus Bambus das W„schpulver, trockene Waschmittelsubstanz die Theke, -n hier: ≈ Tisch, wo Waren verkauft werden das Pf„ndglas, ¿er Glas, für das man beim Kauf eine Extrageldsumme bezahlt. Man bekommt sie zurück, wenn man das Glas zurückgibt. aufbauen hier: an einen speziellen Platz stellen bio ökologisch hergestellt aufgeklappt hier: so, dass der Bildschirm in vertikaler Position ist der Tresen, hier: Tisch, an dem auch die Kasse steht der Dienstplan, ¿e Plan, der zeigt, wer wann arbeitet f¡st hier: ≈ genau der Nachahmer, Person, die eine Sache oder Person kopiert „bgepackt in spezieller Menge verpackt m•sste Konj. II von: müssen die W¡rbeagentur, -en Firma, die für andere Firmen die Werbung macht die Geschæftsenthier: Planung, wie die wirtschaftwicklung lichen Aktivitäten einer Firma sein oder werden sollen hætte … „bgeschreckt Konj. II der Vergangenheit von: abschrecken = hier: die Motivation für eine Sache nehmen s“ch einarbeiten verstehen, was das Wichtigste in einem speziellen Arbeitsbereich ist der Schr“tt, -e hier: eine Aktion in einer Reihenfolge von Aktionen „barbeiten hier: eine Sache nach der anderen erledigen

Keine Verpackung – das heißt für die Produkte auch: kein Marketing.

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Sara Wolf und Milena Glimbovski (rechts) Beim Wein entschieden sie, sich mit einem Laden selbstständig zu machen

Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 44.

entw¡rfen die [nforderung, -en die M¡sse, -n

der W¡ttbewerb, -e die Gr•nderin, -nen die Geschæftsidee, -n der Sp¡nder, -

etwas Neues zeichnen oder planen hier: Regel; Norm hier: Ausstellung, auf der neue Produkte vorgestellt werden ≈ Suche nach den Besten Frau, die etwas startet

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Manche Produkte sucht man im Warenangebot bis jetzt ohne Erfolg. Es gibt zum Beispiel kein Toilettenpapier, keinen Quark und keine Sojamilch. Denn nicht alle Waren können ohne Verpackung geliefert werden. Und nicht alle Lieferanten nehmen nötige Transportverpackungen zurück. In Fällen dieser Art überlegt sich das Team von „original unverpackt“ schon einmal kreative Lösungen. „Zum Beispiel der Essig, den kriegen wir in so kleinen Plastikkanistern“, sagt Milena Glimbovski. Aus denen bastelt einer der Verkäufer Lampen. 2

Diesen Text können Sie mit einem Premium-Abo hören: www.deutsch-perfekt.com/service

Der Kampf gegen den Müll 453 Kilogramm: So viel Hausmüll hat jeder Deutsche im Jahr 2013 im Durchschnitt weggeworfen. Das zeigen Daten des Statistischen Bundesamtes. Weniger als die Hälfte dieser Abfälle wird recycelt – der meiste Müll wird verbrannt. Reste unseres Mülls werden in die ganze Welt gebracht. Bilder von Müllinseln in den Ozeanen schockieren viele Menschen. Immer mehr wollen daran etwas ändern und Müll vermeiden. Die Gründerinnen von „original unverpackt“ liegen mit ihrer Idee voll im Trend. Einkaufen ohne Verpackung – das gibt es nicht nur in Berlin. Das erste Geschäft dieser Art eröffnete 2007 in England. In Berlin gab es schon vor „original unverpackt“ kleinere Geschäfte, die so wenig Verpackungen wie möglich verwenden. In Kiel hat die Französin Marie Delaperrière Anfang 2014 ihr Geschäft „unverpackt“ eröffnet. Und in Wien bietet „Lunzers Maß-Greißlerei“ Waren nach Maß und ohne Verpackung an. das Stat“stische B¢ndesamt verbr¡nnen vermeiden die Gr•nderin, -nen v¶ll “m Tr¡nd liegen erœffnen nach Maß

Administration für ganz Deutschland, die Statistiken publiziert durch Feuer kaputt machen hier: nicht machen Frau, die etwas startet m sehr modern sein zum ersten Mal öffnen hier: in der Menge genau passend für den Kunden

FOTO: KATHARINA MASSMANN

hier: Idee, wie man etwas verkaufen kann Person, die etwas schenkt, um anderen zu helfen kn„pp hier: zu wenig aufrufen offiziell bitten, dass viele Leute ... tun streichen hier: Farbe auf eine Wand malen der M„rkennaName eines bekannten me, -n Produkts der Schr“ftzug, ¿e in charakteristischer Art geschriebenes Wort der |nhaltsstoff, -e Substanz, die in einem Produkt ist der Samen, ≈ harte, kleine Frucht, die eine Pflanze produziert und aus der neue Pflanzen derselben Art wachsen können der Qu„rk weiches Nahrungsmittel aus saurer Milch der Liefer„nt, -en Firma, die etwas liefert der F„ll, ¿e hier: Beispiel

kümmerte sich um den Einkauf der Waren. Designstudenten entwarfen das Logo und das Corporate Design des Ladens. Glimbovski und Wolf erledigten alle Arbeiten, die nicht Teil des Marketings waren. Sie suchten Verkaufsräume. Sie kümmerten sich um Verträge, Versicherungen, die Finanzierung und die Anforderungen des Gesundheitsamtes. Sie präsentierten ihre Idee immer wieder auf Messen und anderen Veranstaltungen. Sie gewannen ein paar Wettbewerbe. Und sie blieben über Facebook und Twitter in Kontakt mit ihren Unterstützern – in kürzester Zeit kamen fast 40 000 Facebook-Freunde zusammen. Der Erfolg des Ladens ist auch eine typische Internet-Erfolgsgeschichte. Im Frühling 2014 stellten die Gründerinnen ihre Geschäftsidee im Netz auf eine Crowdfunding-Plattform. 20  000 Euro mussten sie mindestens sammeln, um beginnen zu können, 45 000 Euro war ihr Ziel. Die Resonanz war groß: Die 20 000 Euro waren nach nicht einmal zwei Tagen gesammelt, wenige Tage später waren 45 000 Euro auf dem Konto. Insgesamt gaben die Spender im Netz mehr als 100 000 Euro. Außerdem kam Startkapital von zwei privaten Investoren. Das Netz half den Gründerinnen aber nicht nur beim Geldsammeln. Als sie endlich einen Laden gefunden hatten und die Zeit knapp wurde, riefen sie über Facebook und Twitter zur Mithilfe auf. Und wirklich: Spätabends kamen spontan Helfer vorbei, um beim Streichen zu helfen. In dem 100 Quadratmeter großen Laden ist schnell deutlich zu sehen, was im Vergleich zu anderen Geschäften fehlt: Es gibt keine Markennamen, keine Werbung, keine bunten Schriftzüge. Keine Verpackung – das heißt für die Produkte auch: kein Marketing. Hersteller, Inhaltsstoffe und Preis stehen auf einfachen Schildern an oder neben den Behältern. Die Preise sind ungefähr so hoch wie in Bioläden. Manche Produkte, zum Beispiel Gewürze und die zurzeit sehr populären Chia-Samen, sind aber viel billiger als in anderen Geschäften. „Da merkt man, dass die Kosten für die Verpackung fehlen“, sagt Glimbovski.

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Ihre Chance in Deutschland Sie haben im Ausland einen Beruf gelernt oder studiert? Hier erfahren Sie, wie Sie Ihr Diplom oder Ihr Zeugnis anerkennen lassen können, damit Sie in Deutschland arbeiten dürfen oder leichter einen Job finden. Eine Anleitung in fünf Schritten.

D

ie Anerkennung Ihrer ausländischen Berufsqualifikation ist für Sie interessant, wenn Sie in Deutschland in Ihrem erlernten Beruf arbeiten wollen. Die Anerkennung Ihrer Ausbildung oder Ihres Studiums ist bei bestimmten Berufen zwingend notwendig, bei anderen Berufen kann sie nützlich für Ihre Bewerbungen sein. Auch wenn Sie aus einem Land außerhalb der EU kommen, profitieren Sie davon.

1. DER ANERKENNUNGS-FINDER

Im Internetportal www.anerkennung-in-deutschland.de gibt es den Anerkennungs-Finder. In diesem Tool wählen Sie einen „referenzberuf“ aus, das ist der deutsche Beruf, der Ihrem Beruf am besten entspricht. Das ist deshalb so wichtig, weil es in Deutschland für die Berufe unterschiedliche regelungen gibt. Keine Angst: Ein Berufsprofil hilft Ihnen bei der Auswahl des richtigen referenzberufes. Der Anerkennungs-Finder sagt Ihnen dann, ob Sie für Ihren Beruf überhaupt eine Anerkennung brauchen. Zum Schluss wählen Sie den gewünschten Arbeitsort – und erfahren so, bei welcher Stelle Sie Ihren Antrag stellen können.

2. FRAGEN KLÄREN

3. ZUSTÄNDIGE STELLE KONTAKTIEREN

Haben Sie mit dem Anerkennungs-Finder die für Sie zuständige Stelle gefunden, rufen Sie diese an – oder schreiben Sie eine E-Mail. Sie können auch einen Termin vereinbaren, wenn Sie schon in Deutschland leben. Fragen Sie dann, welche Unterlagen Sie brauchen. Einige nachweise müssen auch übersetzt werden. oft dauert es einige Zeit, bis man alle Dokumente zusammen hat.

Video zum Thema hier!

Giusi Frazzetta (26), Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin aus Italien, lebt seit 2012 in Köln

4. DEN ANTRAG STELLEN

Wenn Sie alle Unterlagen haben, schicken Sie diese an die zuständige Stelle. Aber bitte keine originale, nur Kopien! Fehlt ein Dokument, werden Sie informiert – und können dieses nachreichen. Sind alle Unterlagen vorhanden, beginnt die Prüfung. Es wird vor allem geprüft, ob der Inhalt und die Dauer Ihrer Ausbildung mit der Ausbildung in Deutschland vergleichbar ist.

5. DER BESCHEID

Etwa drei Monate nach dem Eingang Ihrer vollständigen Unterlagen bei der zuständigen Stelle bekommen Sie einen Bescheid. Ist der Bescheid positiv, ist Ihre Ausbildung oder Ihr Studium als gleichwertig anerkannt worden. Manchmal gibt es auch eine Teilanerkennung. Das heißt, Sie können fehlende Kenntnisse durch eine Eignungsprüfung oder einen Anpassungslehrgang ausgleichen – und können dann die volle Anerkennung bekommen.

Das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen – in acht Sprachen.

www.anerkennung-in-deutschland.de

FoTo: BUnDESInSTITUT Für BErUFSBILDUng

Auf www.anerkennung-in-deutschland.de stehen alle wichtigen Informationen zum Anerkennungsverfahren – wahlweise auf Deutsch oder auf Englisch. Aber vielleicht haben Sie trotzdem noch Fragen? Das ist kein Problem: In jedem Bundesland gibt es Ansprechpartner aus dem netzwerk „Integration durch Qualifizierung (IQ)“. Diese finden Sie auf dem oben genannten Internetportal unter „Beratungsangebote“. Sie können auch die TelefonHotline des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge anrufen. Deren Mitarbeiter beantworten gern Ihre Fragen zur beruflichen Anerkennung – und zwar auf Deutsch und Englisch. Erreichbar ist die Hotline Montag bis Freitag von 9 bis 15 Uhr unter der nummer +49 30 18 15-11 11.

„Geduld zahlt sich aus! Nach der Anerkennung bekam ich einen unbefristeten Vertrag.“


Liebe gesucht Als „flirtfreie Zone“ beschreiben manche Deutschland. Aber ganz so schlimm ist es nicht. Was stimmt: Die Deutschen sind auf der Suche nach der Liebe oft vorsichtig und langsam. Marcel Burkhardt und Viola Granow haben gefragt, welche kulturellen Unterschiede es zu anderen Nationen gibt. Und: Wie geht eigentlich Flirt-Deutsch?

D flirtfrei fr¡ch der Typ, -en Ig“tt! get„rnt

ohne Flirts ≈ lustig, aber auch provokativ hier: m Mann m hier: ≈ Das riecht nicht gut! hier: so, dass man es ehrlich nicht zeigen möchte læcheln hier: freundlich lachen s“ch trauen keine Angst haben, etwas zu tun „nsprechen hier: versuchen, Kontakt zu bekommen aus dem Bauch m spontan; intuitiv; ohne heraus Nachdenken l¶cker hier: unkompliziert; nicht formell einfach hier: spontan s¡lbst hier: ≈ auch der Kart¶ffel≈ große Tasche aus stabilem sack, ¿e Stoff oder Plastik zum Transport für Kartoffeln; gemeint ist hier: m d weite, nicht elegante Kleidung garantiert hier: sicher auffordern hier: bitten die [bfuhr, -en hier: Ablehnung; deutliches Nein offensiv hier: so, dass man als Erster anspricht Tja … hier: ≈ Also … der W¡lt­ Bester der Welt meister, beschæftigen hier: ein wichtiges Thema sein für

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ie Deutschen flirten diskret? Wer Carolina Oviedo-Salcedos Geschichte von ihrem ersten Flirt mit einem deutschen Mann hört, könnte auch sagen: Deutsche können dabei ziemlich frech sein. Da macht also die junge Kolumbianerin, neu in Saarbrücken, eine Zigarettenpause. Plötzlich geht dieser Typ direkt zu ihr und fragt: „Igitt, was rauchst du denn da?“ Ein schlecht getarnter Flirtversuch. „Ich war schockiert!“, sagt die 27-Jährige. Einen Augenblick schaut sie ernst. Dann muss sie lachen. Oviedo-Salcedo ist zum Interview in ein nettes Café in Mainz gekommen. „In Kolumbien wäre das der perfekte Ort zum Flirten“, sagt sie. Hier schauen zwar ein paar der Männer zu ihr herüber, einer lächelt. Aber mehr passiert nicht. „Das ist in Deutschland so: Die Männer brauchen sehr lange, bis sie sich trauen, Frauen anzusprechen. In Kolumbien kommt man viel schneller in Kontakt“, sagt Oviedo-Salcedo. „Die Männer dort flirten aus dem Bauch heraus – ungeplant, spontan und locker. Sie sprechen dich einfach auf der Straße an. Selbst wenn du einen Kartoffelsack trägst, bekommst du garantiert Komplimente. In Deutschland kannst du lange warten!“ Seit sieben Jahren lebt Oviedo-Salcedo in Deutschland. Die Kultur­ unterschiede kennt sie deshalb gut.

Natürlich, sagt sie, hat sie in dieser Zeit auch mit vielen Deutschen geflirtet. Aber nirgends war es für sie wirklich einfach. Nicht einmal auf Partys war es so, wie sie es aus ihrer Heimat kennt. „Dort fordern dich die Jungs sofort zum Tanz auf, um mit dir in Kontakt zu kommen. Während des Tanzens unterhältst du dich. Wenn es nicht passt, trennst du dich nach einem Lied wieder. Wenn beide Spaß haben, geht es einfach weiter.“ In Deutschland, so Carolinas Erfahrung, schauen die jungen Männer erst mal lange und machen sonst nichts. „Vielleicht fragt dich nach Stunden mal einer, ob er dich auf ein Getränk einladen kann“, sagt sie. Oder die etwas kompliziertere Variante: „Es kommt einer, der sagt, dass sein Freund dich gerne kennenlernen möchte.“ Die Kolumbianerin findet das seltsam. Warum so kompliziert? Vielleicht, meint sie, sind Deutsche vorsichtiger, „weil sie Angst vor einer Abfuhr haben.“ Aber Oviedo-Salcedo findet: Sie könnten beim Flirten gern offensiver sein. Tja, die Deutschen. Fußball-Welt­ meister sind sie. Im Export ihrer Produkte sind sie international auch auf den ersten Plätzen. Nur vom Titel des Flirt-Weltmeisters sind sie weit entfernt. Und das beschäftigt sie. Auf jeden Fall ist das An­ gebot von Flirt-Kursen sehr groß. Es geht % 3/15


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Deutsch für die Liebe

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Wie spreche ich in Deutschland jemanden an, den ich interessant finde? Und wie sage ich ihr, dass ich sie mag? Oder ihm, dass ich gern mehr Zeit mit ihm verbringen möchte?

Du lachst so schön! Du bist wunderschön. Ich finde es toll, dass du immer so fröhlich bist. Ich mag dich. Du hast sehr schöne Augen. Dein Lachen ist wunderbar.

Im Café

Sich näherkommen

Darf ich mich zu dir setzen? Ist bei dir noch frei, oder wartest du auf jemanden? Hallo, wir sind doch im gleichen Seminar! Hast du Lust/Zeit, einen Kaffee mit mir zu trinken? Ich habe dich schon öfter hier gesehen. Wie heißt du eigentlich?

Darf ich dich nach Hause begleiten? Willst du noch auf einen Kaffee mit reinkommen? Ich würde dich gerne wiedersehen! Kann ich deine Handynummer haben? Darf ich dich bald mal anrufen? Lass uns doch bald mal wieder etwas ausmachen. Ich würde mich freuen! Darf ich dir meine Nummer geben? Ich würde mich freuen, dich bald wiederzusehen!

Unterwegs mit Zug, Bus oder U-Bahn

Entschuldigung, kannst du mir vielleicht sagen, wie spät es ist? Ist der Platz noch frei? Wo geht es denn hin? Fährst du durch oder musst du irgendwo umsteigen? Warst du schon mal in Hamburg? Hast du einen Tipp, was man sich in Erfurt auf jeden Fall ansehen sollte?

Es sagen

Ich liebe dich! Ich habe dich lieb. Ich habe dich gern. Ich bin froh, dass es dich gibt. Ich bin so glücklich mit dir. Ich kann mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen.

Sich verabreden

Das geht gar nicht!

Hast du heute Abend schon was vor? Hast du schon den neuen Film mit Brad Pitt gesehen? Wollen wir ihn zusammen anschauen? Ich würde dich gern zum Essen einladen! Ich bin zu einer Party eingeladen – hast du Lust, mitzukommen? Ich kenne eine super Bar. Wollen wir mal zusammen hingehen? Wollen wir zusammen Mittagspause machen?

Zu dir oder zu mir? Sind deine Eltern etwa Terroristen? Du bist so eine Bombe! Mein Freund möchte dich gerne kennenlernen.

Komplimente machen

Schön, dich zu sehen. Ich fühle mich wohl bei dir. Du siehst heute wirklich klasse aus! Das Kleid steht dir wirklich super! Deine Frisur ist wirklich toll!

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„nsprechen das Seminar, -e d¢rchfahren s“ch wohlfühlen stehen die Frisur, -en w¢nderschön begleiten ausmachen lieb haben s“ch vorstellen kœnnen ¡twa

hier: versuchen, Kontakt zu bekommen Kurs bis zur letzten Station fahren, ohne aus- oder umzusteigen sich gut fühlen hier: gut aussehen bei Art, die Haare zu tragen sehr schön hier: mitgehen hier: sich verabreden mögen hier: eine Idee haben, wie etwas sein kann hier: vielleicht

FOTO: ISTOCK/THINKSTOCK

Den richtigen Satz im richtigen Moment

vom „CasanovaCoaching“ bis zur „Flirtuniversity“. Vor allem männliche Flirt-Trainer versprechen viel: „Flirten lernen kann jeder!“ Der Interessent kann zum Beispiel wählen zwischen „Romantik-Flirt“ und „Business-Flirt“ („Wenn Sie beruflich mehr wollen: mehr Umsatz, mehr Ver­ trauen, mehr Sympathie.“). Eine der wenigen weiblichen Flirt-Trainer ist Helli Schümmer. Sie macht Frauen und Männer fit für den Flirt. International sind die Deutschen ja eigentlich für eine deut­ liche und direkte Kommunikation bekannt. Warum funktioniert das beim Flirten nicht? „Die Deutschen sind sehr sicherheitsbewusst, es geht um Kontrolle und Selbstkontrolle. Deshalb tun sich viele mit einem ergebnisoffenen Thema wie dem Flirten schwer“, sagt Schümmer. In ihren Kursen versucht sie deshalb vor allem, beim Flirten die Risikobereitschaft der Leute zu erhöhen. Außerdem den Mut, Gefühle zu äußern und spontan aus der Situation heraus zu handeln. Oft trifft

der Interess¡nt, -en der }msatz, ¿e s“cherheitsbewusst ¡s geht ¢m … s“ch schwer tun ergebnisoffen die Risikobereitschaft erhöhen der Mut äußern h„ndeln

Person, die sich für etwas interessiert Summe aller Verkäufe in einer speziellen Zeit so, dass man Sicherheit wichtig findet hier: das Wichtigste ist … große Probleme haben so, dass man ohne geplantes Ziel oder Ergebnis in ein Treffen geht ≈ Absicht, etwas zu riskieren höher machen hier: Energie; Kraft; ↔ Angst sagen tun; machen

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Deutsch für die Liebe

Liebes-Deutsch Einen Flirt beginnen

jemanden „ngraben/„nbaggern/ m d versuchen, das sexuelle „nmachen/aufreißen/klarmachen Interesse einer anderen Person zu bekommen Mehr als ein Flirt

Zwei im Café Haben sie sich das Richtige zu sagen?

Schümmer junge Frauen und Männer, die zwar in sozialen Netzwerken im Internet perfekt flirten. „Aber wenn sie dann dem Menschen gegenüberstehen, bekommen sie den Mund nicht mehr auf“, erzählt sie. „Ich glaube, dass einfach viele nicht darin geübt sind, in einem Gesicht zu lesen, Tonlagen zu erkennen oder bestimmte Gesten zu verstehen.“ Für die Betroffenen ist das wirklich ein Problem. Für Schümmer und ihre Kollegen ist es gut fürs Geschäft. Ihren Schülern gibt sie als wichtigsten Tipp mit auf den Weg: „Zeig dich im Flirt, wie du wirklich bist – und nimm das Flirten nicht zu ernst, sieh es als Spiel.“ Ein schönes, leichtes Spiel, dessen Konsequenzen offen sind. So versteht es auch der Franzose Frédéric Trinques, der mit seiner deutschen Frau in Freiburg lebt. Er sagt: „Flirten ist wie Champagner – ein bisschen Alkohol, aber nicht so, dass man sich den Kopf zudröhnt.“ Einfach Freude % am Moment des Spiels haben. das soziale N¡tzwerk, -e

Internetportal, das die Möglichkeit anbietet, Informationen über sich selbst im Internet zu publizieren und Kontakte mit anderen zu haben einfach hier: wirklich die Tonlage, -n hier: ≈ Art, zu sprechen best“mmte (-r/-s) hier: spezielle (-r/-s) der/die Betr¶ffene, -n Person, die einen Nachteil hat gut fürs Geschæft sein gut verdienen mit ¡rnst nehmen hier: auf jeden Fall als Beginn einer großen Liebe sehen s“ch zudröhnen m hier: Alkohol trinken, bis man betrunken ist einfach hier: nichts anderes als

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s“ch verg¢cken m beginnen, zu lieben für jemanden schwærmen toll finden jemanden heiß/sch„rf/gut f“nden m d sexuell attraktiv finden verr•ckt nach jemandem sein m sexuelles Interesse an jemandem haben k•ssen/m knutschen intensiv küssen r¢mmachen m d sich küssen und die Hände auf den Körper des anderen legen verliebt/m verkn„llt/ … (ein bisschen) lieben m versch¶ssen sein “n … ]s h„t gef¢nkt! m Sie haben sich verliebt. jemandem den K¶pf verdrehen machen, dass jemand beginnt, einen zu lieben Redensarten für Flirt und Liebe

Schm¡tterlinge “m Bauch haben m positives, nervöses Gefühl im Bauch haben auf W¶lke sieben schweben m sehr glücklich sein, weil man verliebt ist Süßholz r„speln m (fast) zu viele Komplimente machen ein H¡rz erobern / m jemanden Erfolg haben, sodass sich jemand ¢m den F“nger w“ckeln verliebt Wenn es nicht passt …

jemandem die k„lte Sch¢lter zeigen m ablehnen; ignorieren jemandem einen K¶rb geben / kein Interesse zeigen m jemanden „bblitzen l„ssen jemanden „bschießen m den Kontakt beenden jemanden vers¡tzen / m nicht zu einer Verabredung jemanden s“tzen l„ssen kommen und den anderen warten lassen Worte für Beziehungen

m “n f¡sten Händen sein / in einer Beziehung sein vergeben sein / m m“t jemandem zus„mmen sein / “n einer f¡sten Beziehung sein / einen f¡sten P„rtner haben / einen Freund haben etwas „m Laufen h„ben m eine (sexuelle,) nicht zu ernste Beziehung haben 37


„Sei beim Flirten, wie du wirklich bist“ Helli Schümmer macht an der „Flirtuniversity“ Frauen und Männer fit für den Flirt.

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das Flirten schneller, direkter“, sagt sie. „Die Deutschen dagegen flirten ganz vorsichtig. Das gefällt mir. Denn man weiß so, dass es ihnen ernst ist.“ Die junge Frau, die als Au-pair-Mädchen nach Deutschland kam und nun hier studiert, hat nur gute Erfahrungen in Deutschland gemacht. Auch Carolina Oviedo-Salcedo sieht in der deutschen Art zu flirten einen Vorteil: Viele Beziehungen dauern länger als in Kolumbien, weil sie Vertrautheit und Freundschaft als Basis haben, meint sie. Eine Art persönlichen Beweis für ihre Theorie hat sie auch. Der Typ, der sie damals so frech in ihrer Zigarettenpause ansprach, war dann doch ziemlich nett. Es hat nach dem ersten „Flirt“ gar nicht so lange gedauert, bis eine Freundschaft daraus wuchs und die beiden schließlich für drei Jahre ein Paar wurden. 2

Wie ist es bei Männern? Es gibt Männer, die nicht besonders auf sich achten, aber meinen, dass sie jede haben können. Sie wollen eine Frau als Trophäe. Da muss ich ihnen sagen, dass es darum gar nicht geht und sie erst mal ein bisschen in die Realität zurückholen. Wie sieht das Flirt-Training aus? Ich möchte den Leuten vor allem beibringen: „Sei beim Flirten, wie du wirklich bist!“ Denn wer sich verstellt, kann den Fisch vielleicht angeln, verliert ihn aber auch schnell wieder. Ich sage: Es gibt für jeden Charakter den passenden Partner. Wir gehen mit den Teilnehmern auch nach draußen und machen den Praxistest an Orten, wo viele Menschen sind. Unsere Leute sollen dann diejenigen ansprechen, die ihnen sympathisch sind. Vorher fragen wir sie noch: „Was willst du jetzt sagen?“ Und dann geht’s los. Haben Sie eigentlich Angst, dass populäre Dating-Apps wie „Tinder“ Ihnen das Geschäft kaputt machen? Wer kann wirklich einen Menschen nach einem Foto bewerten? Für mich ist das keine Konkurrenz, denn nur im direkten zwischenmenschlichen Kontakt kann es echte Treffer geben. g¡lten „ls …

die Leichtigkeit

von: leicht = hier: unkompliziert; ohne Probleme implizieren bedeuten; gleichzeitig meinen die Stufe, -n hier: eine von mehreren Phasen der L¢stmolch, -e m Mann, der nur sexuelle Kontakte zu Frauen sucht betr„chten „ls … hier: meinen, dass … ist dabei/dabei hier: ≈ und das, obwohl „nbaggern m d versuchen, das sexuelle Interesse einer anderen Person zu bekommen überf¶rdern zu viel wollen von dagegen hier: aber die Vertrautheit von: vertraut = so, dass man jemanden sehr gut kennt der Beweis, -e von: beweisen = hier: zeigen, dass eine Vermutung richtig ist

nach Meinung vieler … sein gener¡ll hier: ≈ normalerweise klar hier: deutlich kommunizieren sprechen m•sste Konj. II von: müssen eher hier: ≈ mehr einfach hier: nur verspielt hier: unkompliziert; ohne Sorgen ¡s geht ¢m … das Thema ist … beibringen hier: sagen; zeigen s“ch verst¡llen sich anders zeigen, als man ist „ngeln mit einem speziellen Gerät Fische aus dem Wasser holen

diejenigen „nsprechen

hier: ≈ die Personen hier: versuchen, Kontakt zu be­ kommen das Geschæft hier: der Grund sein, kap¢tt m„chen warum man nicht mehr gut verdient bewerten hier: sagen, ob jemand nett oder unsympathisch ist die Konkurr¡nz hier: andere Firma, die den gleichen Service anbietet ¡cht hier: so, dass sie in der Realität passieren der Tr¡ffer, hier: Erfolg

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FOTOS: 123RTF/J. PSZCZOLKA; PRIVAT

Aus seinen 22 Jahren in Deutschland weiß Trinques aber auch, dass das viele Deutsche anders sehen. „Deutsche Frauen nehmen Flirt-Situationen sehr ernst und überlegen gleich, was daraus wird.“ Ihnen fehlt da die Leichtigkeit der Französinnen. „Für Franzosen ist Flirten wie ein Gesellschaftsspiel“, sagt der Lehrer. „Natürlich will ich zeigen, dass ich mich mit der Person, mit der ich flirte, besonders gut verstehe – es impliziert aber nicht, dass ich weiter gehen möchte. Das verstehen viele Deutsche nicht, weil sie denken, dass das Flirten die erste Stufe einer Beziehung ist.“ In Deutschland ist seine Art zu flirten früher deshalb auch oft falsch interpretiert worden, sagt Trinques mit einem Lächeln: „Weil ich selbst so gerne flirte, wurde ich oft als Lustmolch betrachtet. Dabei wollte ich niemanden anbaggern.“ Dass spontanes Flirten einen deutschen Gesprächspartner überfordern kann, diese Erfahrung hat auch Carolina Oviedo-Salcedo schon einmal gemacht: Während ihrer Zeit in Saarbrücken hat sie einmal einen Mann an­­gesprochen, der ihr gefiel. „Ich glaube, das war ihm zu viel, zu spontan. Hier braucht ja alles seine Zeit, man plant, regelt und überlegt lange.“ Das gefällt nicht jedem, Olga Fachinger aber mag es. „In meiner alten Heimat Transnistrien geht

Die Deutschen gelten generell als klar kommunizierende Menschen: Das müsste doch beim Flirten ein Vorteil sein – oder nicht? Beim Artikulieren von Gefühlen sind sie eher vorsichtig. Dahinter sehe ich oft die Angst, verletzt zu werden. In anderen Kulturen ist das Flirten einfach verspielter, leichter. Bei uns fragen sich die Frauen ja schon, ob es okay ist, wenn sie sich von dem Mann zum Kaffee einladen lassen. Viele Frauen stehen super im Job, sind emanzipiert, aber beim Flirt blockiert. Vielen muss ich auch sagen, wie toll sie eigentlich sind, weil sie das selbst nicht so sehen.


Lösungen auf Seite 51

Wörter lernen

der Jutebeutel, (auch: die Baumwolltasche, -n) der (Einkaufs-)K¶rb, ¿e

An der Kasse der Warentrenner, - (auch: der (Waren-)Tr¡nnstab, ¿e)

das (K„ssen-)B„nd, ¿er die Kühltruhe, -n der K„ssenbon, -s (auch: der K„ssenzettel, -)

der G¡ldbeutel, - (auch: das Portemonnaie, -s franz.)

die Kassiererin, -nen der K“ttel, -

das Kleingeld

das Namensschild, -er

die (Pl„stik-)Tüte, -n der (G¡ld-)Schein, -e

der (Einkaufs-)Wagen, -

1

die (Kredit-)K„rte, -n

der Scanner, - engl.

Be z a h l e n

2

die (EC-)K„rte, -n

die M•nze, -n

An der K a sse

Frau Junker ist an der Supermarktkasse und spricht mit dem Kassierer. Was passt? Setzen Sie ein!

Was passt? Verbinden Sie!

Geldbeutel 2 Karte 2 Kleingeld 2 Kassenbon 2 Schein 2 Münzen

1. % Das macht 26,38 Euro. Zahlen Sie mit

_________________ oder bar?

& In bar. Wo ist denn nur mein _________________? Ach, hier ist er ja. Wie viel bekommen Sie noch mal von mir?

2. % 26,38 Euro.

& Hier haben Sie schon einmal einen 20-Euro_________________. Und dann fehlen noch 6,38 Euro. Ich habe so viel _________________ in meinem Portemonnaie, das kann ich Ihnen genau geben.

1. Die Kundin nimmt ein …

a) in ihren Jutebeutel.

2. Die Kundin legt die …

b) Kassenbon aus.

3. Die Kassiererin zieht die

c) Waren über den Scanner.

… 4. Die Waren der einzelnen

Kunden werden durch … 5. Die Kundin packt alles … 6. Die Kassiererin druckt

den …

d) Waren auf das Kassen-

band. e) Getränk aus der Kühl­

truhe. f) den Warentrenner

getrennt.

3. % Sehr gut. Denn ich habe fast keine _________________

mehr in der Kasse. Wollen Sie einen

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& Nein, danke. Den brauche ich nicht.

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ILLUSTRATION: BERNHARD FÖRTH

_________________?


Grammatik

Irina macht einen Kurs, um Deutsch zu lernen. – Finalsätze

1

Di sz ip l i n Ergänzen Sie „damit“ oder „um … zu“!

Funktion Mit Finalsätzen wird eine Absicht, ein Zweck oder ein Ziel ausgedrückt: Irina macht einen Kurs, um Deutsch zu lernen. Sie übt jeden Tag, damit ihr Deutsch besser wird.

Syntax

damit 1. Julia übt jeden Tag Violine, _____________ ihre

Nebensatz mit „damit“

2. Olga lernt jeden Abend, _____________ bessere

Finalsätze sind Nebensätze. Das Verb des Finalsatzes steht also am Satzende. Der Nebensatz beginnt mit der Konjunktion „damit“: Irina will gut Deutsch können, damit ihr deutscher Freund sie besser versteht.

Lehrerin mit ihr zufrieden _____________ ist.

Noten _____________ bekommen. 3. Martina macht neben ihrer Arbeit ein Fernstudium,

_____________ in Zukunft bessere Arbeitschancen _____________ haben. 4. Frank arbeitet bis spät in die Nacht,

_____________ seine Chefin sein Potenzial _____________ erkennt. 5. Gudrun steht jeden Morgen um fünf Uhr auf,

_____________ genug Zeit zum Joggen

Infinitivkonstruktion mit „um … zu“

Wenn das Subjekt im Nebensatz identisch mit dem Subjekt im Hauptsatz ist, verwendet man vor allem in der Schriftsprache die Infinitivkonstruktion mit „um … zu“. Das Subjekt des Hauptsatzes wird im Nebensatz nicht noch einmal genannt: Sie spricht oft mit ihrem deutschen Nachbarn, damit sie besser wird. ) Sie spricht oft mit ihrem deutschen Nachbarn, um besser zu werden. In der Alltagssprache hört man auch die Konstruktion mit „damit“.

_____________ haben.

40

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Mehr Übungen finden Sie i m aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt plus (siehe Heftrückseite) und im Internet auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen.


Lösungen auf Seite 51

Bei Infinitivkonstruktionen mit „um … zu“ steht „zu“ vor dem Verb im Infinitiv. Bei trennbaren Verben steht „zu“ zwischen Vorsilbe und Verbstamm: Sie liest viele deutsche Bücher, um neue Wörter zu lernen. Sie lernt jeden Tag, um sich auf die Deutschprüfung vorzubereiten.

Sie macht eine Deutschprüfung, um in Deutschland studieren zu können. Vor Nebensätzen steht ein Komma! Bei Finalsätzen steht also vor „damit“ und „um“ ein Komma!

Irina tut alles, um eine gute Note zu bekommen. ) Irina tut alles für eine gute Note. Um sich nach der Prüfung zu erholen, macht sie zwei Wochen Urlaub in den Alpen. ) Zur Erholung nach der Prüfung macht sie zwei Wochen Urlaub in den Alpen.

Alternativen

Gibt es ein Modalverb im Finalsatz, steht „zu“ zwischen dem Vollverb im Infinitiv und dem Modalverb im Infinitiv:

2

H aus m a n n

Manchmal kann der Nebensatz auch durch die Präposition „zu“ oder „für“ und ein Nomen ersetzt werden:

Zur Erinnerung: Nach „zu“ steht das Nomen im Dativ, nach „für“ steht das Nomen im Akkusativ!

Bilden Sie Finalsätze mit „damit“ wie im Beispiel!

1. Gustav macht das Abendessen. (seine Frau – nach ihrem langen Arbeitstag – nicht kochen müssen)

Gustav macht das Abendessen, damit seine Frau nach ihrem langen Arbeitstag nicht kochen muss. ____________________________________________________________________________________________________ 2. Er kauft viel Obst und Gemüse. (seine Familie – sich gut ernähren)

____________________________________________________________________________________________________ 3. Er hilft seinen Kindern bei den Hausaufgaben. (sie – keine Probleme in der Schule haben)

____________________________________________________________________________________________________ 4. Er hört abends nie laut Musik. (seine Frau – nicht gestört werden)

____________________________________________________________________________________________________ 5. Er liest seinen Kindern abends immer eine Geschichte vor. (sie – gut schlafen können)

____________________________________________________________________________________________________

3

Fi tne s s Formulieren Sie Nebensätze mit „um … zu“ wie im Beispiel!

um in Form zu kommen. 1. Paula geht jeden Morgen joggen, _________________________________________________

(in Form kommen)

2. Olaf geht ins Fitnessstudio, _____________________________________________________

(zehn Kilo abnehmen)

3. Susanne geht immer zu Fuß zur Arbeit, ____________________________________________

(sich mehr bewegen)

4. Stefan fährt nie mit dem Lift, ____________________________________________________

(fit bleiben)

5. Jana schläft viel, _____________________________________________________________

4

War um? Bilden Sie Finalsätze mit „um … zu“ wie im Beispiel!

(jeden Tag ausgeruht sein)

1. Warum fährst du in die Stadt? (mir ein neues Kleid kaufen)

Um mir ein neues Kleid zu kaufen. __________________________________________________________________________

2. Warum ziehst du nach Köln? (mit meinem Freund zusammenwohnen)

__________________________________________________________________________

3. Warum fährst du mit der U-Bahn zur Arbeit? (auf dem Weg zur Arbeit lesen können)

__________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________

5. Warum kommst du nicht mit auf die Party? (früh ins Bett gehen können)

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__________________________________________________________________________ 41

FOTOS: ISTOCK/THINKSTOCK (2)

4. Warum hast du Karin angerufen? (ihr zum Geburtstag gratulieren)


Deutsch im Beruf

Sicher bei der Präsentation Präsentationen sind für viele Menschen Teil des Berufsalltags. In einer Fremdsprache vor Kollegen oder Kunden zu sprechen, ist nicht einfach. Aber wenn Sie sich gut vorbereiten und ein bisschen üben, werden Sie damit keine Probleme haben!

Vorbereitung der Aufbau

hier: inhaltliche Struktur; inhaltliche Anordnung gliedern in zwei oder mehr Teile ordnen die Einleitung, hier: erklärende -en Worte zu Beginn der Überblick, -e ≈ Orientierungshilfe; zusammen­fassendes Bild „nsprechen hier: sprechen über fließend hier: so, dass es keine plötzlichen inhaltlichen Wechsel gibt der rote Faden Grundgedanke; Motiv die Überleitung, Satz, der langsam -en zum nächsten Textteil wechselt das/der F„kt, Tatsache -en/-s auswendig ≈ sehr genau lernen l¡rnen

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Eine gute Vorbereitung ist sehr wichtig, um mit einer Präsentation Erfolg zu haben. Über­legen Sie sich einen guten Aufbau. Die Präsentation muss klar strukturiert sein. Gliedern Sie dazu das Thema in drei Teile: Einleitung, Hauptteil und Zusammenfassung. In der Einleitung sollten Sie einen kurzen Überblick über das Thema geben und kurz erklären, in welcher Reihenfolge Sie die einzelnen Aspekte ansprechen werden. Im Hauptteil präsentieren Sie alle wichtigen Punkte zum Thema. Am Schluss fassen Sie die wichtigsten Aspekte noch einmal zusammen und beenden die Präsentation mit einem Schlusssatz und einem Dank für die Aufmerksamkeit. Dann ist Zeit für Fragen. Sprachlich sollte der Wechsel von einem Teil zum nächsten und von einem Punkt zum

nächsten fließend sein. Auch der rote Faden der Präsentation muss immer zu erkennen sein. Stellen Sie deshalb ans Ende jedes Aspekts einen zusammenfassenden Satz und eine Überleitung zum nächsten Punkt.

Üben Eine Präsentation in einer Fremdsprache zu halten, ist nicht einfach. Verwenden Sie kurze, klare und einfache Satzstrukturen. Beispiele, Fakten und Anekdoten machen abstrakte Ideen verständlicher. Formulieren Sie die Präsenta­tion schriftlich, lassen Sie sie von einem Muttersprachler korrigieren, und lernen Sie sie dann auswendig. Kärtchen mit Notizen können eine große Hilfe sein. Schreiben Sie aber keine ganzen Sätze auf: Eine Präsentation sollte nicht abgelesen wer3/15

Mehr Übungen finden Sie i m aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt plus (siehe Heftrückseite) und im Internet auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen.


Lösungen auf Seite 51

den. Notieren Sie sich deshalb Stichpunkte mit kurzen Ausdrücken und Formulierungen, die Sie verwenden wollen. Es ist auch hilfreich, die Präsentation vorher einmal zu üben. Fragen Sie deutschsprachige Freunde, ob sie Ihr Publikum sein wollen. Ist das nicht möglich, halten Sie die Präsentation vor einem Spiegel. Üben Sie dabei auch, so frei wie möglich zu sprechen und mit dem Publikum in Augenkontakt zu bleiben.

Der Kommunikationsstil in Deutschland ist sehr direkt. Bei einer Präsentation spricht der Redner sofort über das eigentliche Thema.

Sprachliche Mittel Begrüßung und Einleitung So können Sie das Publikum begrüßen: Sehr geehrte Damen und Herren, mein Name ist … Liebe Kolleginnen und Kollegen, … Nennen Sie dann das Thema: Heute werde ich Ihnen … vorstellen. In meiner Präsentation geht es um …

Zusammenfassung und Schluss

Erklären Sie kurz den Aufbau Ihrer Präsentation: Ich habe die Präsentation in drei Teile gegliedert: … Zuerst spreche ich über …, dann komme ich zu … Anschließend befasse ich mich mit …

Fassen Sie die wichtigsten Punkte noch einmal kurz zusammen: Zusammenfassend möchte ich sagen … Ich möchte noch einmal kurz die wichtigsten Aspekte zusammenfassen: … Danken Sie dem Publikum nach einem Schlusssatz, und erlauben Sie Fragen: Damit bin ich am Ende meiner Präsentation. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Haben Sie (noch irgendwelche) Fragen?

Hauptteil Diese Strukturierungselemente können Sie verwenden: Als Erstes möchte ich … Außerdem … Des Weiteren … Hinzu kommt, dass … Ein weiterer Aspekt ist … Ferner ist zu erwähnen, dass … Besonders hervorheben möchte ich … So wechseln Sie zum nächsten Teil oder Punkt: So weit zum ersten Teil der Präsentation. Ich komme nun zum nächsten Punkt. Damit komme ich dann zum letzten Punkt/Teil. Erklären Sie den Inhalt mit Beispielen: Ich möchte das nun mit einigen Beispielen zeigen. Diese Tabelle/Statistik zeigt … Hierzu/Dazu ein kurzes Beispiel: … Dies möchte ich anhand der folgenden Tabelle erläutern.

2

Bei Präsentationen in Deutschland werden die Fragen meistens am Ende gestellt und nicht während der Präsentation.

der St“chpunkt, -e Wort oder kurzer Satz, den man sich zur Erinnerung an eine spezielle Sache notiert „nschließend dann; danach s“ch bef„ssen m“t hier: sprechen über des Weiteren ≈ außerdem hinzukommen hier: (auch) noch ein Punkt sein f¡rner ≈ außerdem erwähnen sagen hervorheben deutlich sagen anh„nd ≈ mit erläutern erklären

Prä senta tion Was passt? Setzen Sie ein!

1

G li e d eru n g Wie ist der Aufbau einer Präsentation? Bringen Sie die Teile in die richtige Reihenfolge, und nummerieren Sie!

vorstellen 2 Fragen 2 Aufmerksamkeit 2 geehrte 2 Zuerst 2 Präsentation 2 befasse

1. Sehr ______________ Damen und Herren, ich darf Sie herzlich zu meiner

Präsentation begrüßen.

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2. Heute werde ich Ihnen unsere neue Werbekampagne ______________.

Begrüßung

3. ______________ spreche ich über unser neues Logo, dann komme ich zum

Werbeslogan. Als Letztes ______________ ich mich mit der Zielgruppe.

Zusammenfassung Fragen

(…)

Hauptteil

4. Damit bin ich am Ende meiner ______________.

Einleitung

5. Ich danke Ihnen für Ihre ______________.

Dank

6. Haben Sie ______________ dazu?

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FOTO: ISTOCK/THINKSTOCK

Schlusssatz


Lösungen auf Seite 51

Übungen zu den Themen des Monats

1

Seite 30 - 32 Anders einkaufen

Tü t e, Tasc he, Sa c k u nd K orb Was bedeuten die blauen Redewendungen? Verbinden Sie!

1. Du willst ein neues Auto kaufen? Das kommt nicht in die Tüte!

a) Ich habe ihn ganz sicher.

2. Gerade habe ich erfahren, dass ich den Job in der Tasche habe.

b) Sie hat mir gesagt, dass wir kein Paar werden.

3. Laila hat endlich die Katze aus dem Sack gelassen. Gestern hat

c) Sie hat mir etwas Geheimes gesagt.

sie mir gesagt, dass sie heiratet. 4. Ich kann es nicht glauben. Claudia hat mir einen Korb gegeben.

d) Das wird auf keinen Fall passieren.

Aber ich liebe sie doch!

3

%P$

Seite 58 - 59 Blick von außen

H a b en Sie a l l es versta nden? In der Prüfung Goethe-Zertifikat B2, Lesen, Teil 2, sollen Sie einen Text verstehen. Lesen Sie die Aussagen. Was passt: a, b oder c? Kreuzen Sie an!

2

Seite 6 - 7 Mein Deutschland-Bild

V e r b e n m it P rä p o s it io n en Welche Präposition passt? Setzen Sie ein!

1. Ich weiß noch, wie ich ___________ einem

Funkenfeuer gefahren bin: 2. Ich sitze ___________ meiner Mutter hinten auf

dem Mofa. 3. Ich erinnere mich sehr gut ___________ diesen Tag. 4. Jedes Jahr kommen viele Menschen ___________

den Funkenfeuern. FOTO: ISTOCK/THINKSTOCK

5. Dazu machen die Leute ___________ alten

Weihnachtsbäumen einen hohen Turm.

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1. Fast alle deutschen Städte … a) haben einen Bahnhof und eine Fußgängerzone. b) haben eine sehr moderne Architektur. c) sind sehr grün, mit vielen Wiesen. 2. Adriana Altaras … a) mag keinen Kaffee. b) ist oft die erste Jüdin, die Deutsche in der

Provinz kennenlernen. c) lebt in Regensburg. 3. Das Deutsche Eck … a) ist eine Kneipe in Duisburg. b) ist der Ort, wo sich Mosel und Rhein treffen. c) ist eine Buchhandlung in Koblenz. 4. In Gießen … a) kennen viele der Zuhörer Altaras’ Eltern. b) war Altaras noch nie. c) soll Altaras ihren Lieblingsfilm vorstellen.

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Informationen

Sammelkarte SCHREIBEN

•  Kontaktdaten der Person, die das Programm am Hochzeitstag organisiert •  Informationen darüber, was sich das Hochzeitspaar als Geschenk wünscht •  Informationen über Hotels in der Nähe, falls die Gäste übernachten wollen

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Diese Informationen sollten auf einer Hochzeitseinladung nicht fehlen: •  Namen des Brautpaars (= Hochzeitspaars) •  Ort und Uhrzeit der Trauung (= Hochzeit) •  Ort und Uhrzeit der Feier

•  Termin, bis zu dem jeder Gast Bescheid sagen soll, ob er/sie kommt •  Kontaktdaten (Telefonnummer, E-MailAdresse und/oder Adresse) Diese Informationen helfen zusätzlich (= außerdem): •  Anfahrtsskizze (= eine kleine Landkarte) zum Ort der Trauung •  Ist die Hochzeit standesamtlich oder kirchlich oder beides? •  eine Telefonnummer für Notfälle am Tag der Hochzeit •  was die Hochzeitsgäste tragen sollen (Dresscode)

(= sagen, dass man die gleiche Meinung hat) Genau! Richtig! Stimmt! (Genau) So ist es! Natürlich! Das sehe ich (ganz) genauso (= gleich). Ganz meine Meinung. Du hast ganz/völlig recht! Da stimme ich dir zu. (= Das finde ich auch.) Das finde ich auch.

Einen Einwand (= Kritik) haben Hm, ich weiß nicht. Das kann schon sein, aber … Eigentlich hast du recht, aber … Ja, schon, aber … Man muss aber auch sehen, dass … Man darf aber auch nicht vergessen, dass … Also ich bezweifle (= ich glaube nicht), dass …

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Meiner Meinung nach (= Meine Meinung ist so:) … Ich bin der Meinung, dass … Ich glaube, dass … Ich denke, dass … Meiner Ansicht (= Meinung) nach … Ich bin der Ansicht, dass … Aus meiner Sicht (= Perspektive) … Ich persönlich finde, dass … Ich meine, dass … Ich sehe das so: … Ich bin davon überzeugt (= Ich bin der sicheren Meinung), dass …

Zustimmen

Sammelkarte VERSTEHEN

Die eigene Meinung sagen

Sammelkarte SPRECHEN

Di e M e i nu n g s a g en

H and aufs H erz ! Im Deutschen gibt es viele idiomatische Ausdrücke rund um die Hand. Kennen Sie diese? alle Hände voll zu tun haben (= sehr viel Arbeit haben) Im Mai haben meine beiden Kinder Geburtstag. Da habe ich immer alle Hände voll zu tun.

freie Hand haben (= etwas so tun dürfen, wie man will) Bei diesem Projekt haben Sie freie Hand. Ich vertraue Ihnen. Hand aufs Herz! (= Seien Sie ehrlich! / Sei ehrlich!) Hand aufs Herz! Warst du gestern wirklich bei deiner Schwester?

von Hand gemacht sein (= mit den Händen gemacht sein) Dieser Pullover ist schön, oder? Er ist von Hand gemacht! Hand und Fuß haben (= gut geplant oder vorbereitet sein) Dieser Plan ist gut. Er hat Hand und Fuß. FOTO: ISTOCK/THINKSTOCK

zwei linke Hände haben (= Arbeiten, die man mit der Hand machen muss, nicht (gut) können)

Ich kann das nicht reparieren, ich habe einfach zwei linke Hände. Da brauche ich wahrscheinlich professionelle Hilfe.

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Es heißt, der Tag der Hochzeit ist einer der schönsten Tage im Leben. Zu diesem besonderen Ereignis schickt man an Freunde, Verwandte und Bekannte eine Einladungskarte.

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Ei nlad ung z u r H o ch z eit


Liebe Verwandte, liebe Freunde, wir haben uns entschieden, den Bund der Ehe zu schließen (= zu heiraten). Wir würden uns sehr freuen, wenn Ihr diesen besonderen Tag mit uns feiert! Die standesamtliche Trauung findet am 15. Mai 2015 um 15 Uhr im Rathaus in Cottbus statt. Anschließend (= danach) feiern wir im

wir Gasthof Goldener Schlüssel. Auf Euer Kommen freuen wir uns, und April. bitten um eine Antwort bis Anfang Jana Schneider und Martin Wiegand

WIR TRAUEN UNS! Liebe Susanne, lieber Peter, am 9.5.2015 heiraten wir um 11 Uhr in der Marienkirche in Neustadt. Danach möchten wir Euch herzlich ins Restaurant Zur Post (Bahnhofstraße 27, 67433 Neustadt) einladen. Bitte gebt uns bis zum 29.3. Bescheid, ob Ihr kommen könnt! Auf Euer Kommen freuen wir uns!

Mühldorfer Straße 18, 03042 Cottbus, 03 55 / 7 65 43 21

Maria und Klaus 0175 / 7 65 43 21 mariaundklaus@trauung.de

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sich trauen = den Mut haben, etwas zu tun sich trauen lassen = heiraten

Anderer Meinung sein So sagen Sie normal, dass Sie anderer Meinung sind: Da bin ich anderer Meinung. Da habe ich eine andere Auffassung (= Meinung). Das finde ich nicht. Das kann man so nicht sagen. Das möchte ich nicht so stehen lassen (= Dazu möchte ich meine Meinung mit einer anderen In der Alltagssprache Perspektive sagen). hört man oft diesen Satz, wenn Leute ironisch Das siehst du falsch. sagen, dass sie anderer Meinung sind: Das sehen Sie nicht richtig. Wer’s glaubt, wird selig! Das stimmt doch (überhaupt) (selig = so, dass man ein Leben ohne Ende bei (= wirklich) nicht. Gott lebt)

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So können Sie vorsichtig anderer Meinung sein: Na ja, das finde ich eigentlich nicht. Ich muss sagen, ich habe da so meine Zweifel (= ich bin nicht sicher). Dieses Argument finde ich nicht so überzeugend (= bringt mich nicht dazu, deine/Ihre Meinung zu haben). So können Sie formell anderer Meinung sein: In diesem Punkt (= Aspekt) kann ich Ihre Meinung nicht teilen (= kann ich nicht die gleiche Meinung wie Sie haben).

etwas (selbst) in die Hand nehmen (= etwas selbst machen) Mein Bruder wollte das eigentlich machen, aber es ist nichts passiert. Ich nehme das jetzt selbst in die Hand. etwas von der Hand weisen (= etwas ablehnen; sagen, dass etwas nicht stimmt)

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Der Politiker hat von der Hand gewiesen, dass es eine Verbindung zwischen ihm und dem Skandal gibt.

auf der Hand liegen (= klar zu erkennen sein) Die Nachteile liegen doch klar auf der Hand. Wir sollten das nicht machen! jemandem zur Hand gehen (= jemandem helfen) Kannst du mir bitte mal kurz zur Hand gehen? Dieser Tisch muss vom Wohnzimmer in die Küche.

So sagen Sie deutlich, dass Sie anderer Meinung sind: Das ist doch (totaler) Unsinn/Quatsch! Wo hast du denn so einen Quatsch her? Das stimmt doch gar (= absolut) nicht!

Keine Meinung haben Dazu kann ich nichts sagen. Ich habe dazu (einfach) keine Meinung. Darüber habe ich mir noch keine Gedanken (= von: denken) gemacht. Das ist mir egal. Da bin ich leidenschaftslos (= Dazu habe ich keine Meinung und keine Emotionen).

sich die Hände schmutzig machen (= etwas Illegales oder Unmoralisches tun) Bei diesem Skandal hat sich nicht nur ein Manager die Hände schmutzig gemacht. unter der Hand (= nicht öffentlich oder offiziell; im Geheimen) Meinem Kollegen wurde gekündigt. Er hat unsere Produkte unter der Hand billiger verkauft.


Die jungen Seiten von

Jeden Monat im Heft!

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Lösungen auf Seite 51

Raten Sie mal! | Comic

Seite 56 - 57 Ein Bild und seine Geschichte

S il b enrä tsel Wenn die USA in den Augen der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik auch das größte Feindesland waren, so wurde Louis Armstrong von der Bevölkerung enthusiastisch gefeiert. Welche Wörter rund um den Beruf des professionellen Musikers werden hier gesucht? Kombinieren Sie die passenden Silben miteinander, und finden Sie das Lösungswort.

a 2 agen 2 an 2 ap 2 cher 2 die 2 kon 2 künst 2 laut 2 ler 2 nee 2 nist 2 pi 2 plan 2 plau 2 ren 2 spre 2 stal 2 ter 2 tour 2 tur 2 ver 2 zert

1. Gerät, das aus elektrischen Signalen Laute macht, sodass man sie laut hören kann:

der __ __ __ __1 __ __ __ __ __ __ __ __ 2. Liste von Konzertterminen: der __ __9 __6 __ __ __ __ __ __ __ __ 3. Person, die das Ereignis organisiert, wenn ein Musiker spielt:

der __ __2 __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __4 __ __ __ __ __ __ 4. Firma, die die Organisation des Berufsalltags eines Künstlers übernimmt:

die __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __3 __ __ __ 5. Person, die beruflich Klavier spielt:

der __ __8 __ __ __ __ __5 6. die Hände gegeneinander schlagen, um am Ende eines Konzerts zu zeigen, dass man die Musik gut findet:

p __ __ __ __ __7 __ __ __ __ __ __ __ Lösung: Ort, an dem Livemusik auf CD gespeichert wird: das __ __ __ __ __ __ __ __ __ 1

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erste grüne Ampel nach Frühlingsbeginn erstes Kleidungsstück aus der Frühjahrskollektion, das vorgestellt wird erste grüne Pflanzen und Blätter nach dem Winter

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FOTO: ISTOCK/THINKSTOCK; COMIC AUS: HAIOPEIS © SIEMENSEN/ACHTERBAHN IM LAPPAN VERLAG

Wie kann man „erstes Grün“ hier verstehen? Kreuzen Sie an!

sein l„ssen nicht machen daheime hist. zu Hause des rauen Klimas obwohl das Klima so rau ist (rau hier: ↔ mild; unangenehm kalt) dabei/dabei hier: ≈ und das, obwohl … frænkisch von: Franken = Region in Bayern

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Starthilfe

FOTO: ZEFA

Leichte Texte noch leichter lesen: Die erklärten Wörter von Seite 8 bis 13 werden hier übersetzt.

DEUTSCH

Trennen Sie diese Seite heraus, und legen Sie sie neben den Text, den Sie gerade lesen.

ENGLISCH

SPANISCH

der Blutdruck die Blutbahn

blood pressure vein

la presión sanguínea los vasos sanguíneos

senken die Art die Orgel

to lower kind organ

disminuir aquí: el género el órgano

öffentlich überleben am Leben bleiben bevor

here: public to survive to stay alive before

público sobrevivir seguir con vida antes de

gehören zu der Franken verlassen der Bürgermeister ... zwar, ... aber ...

to be a part of franc to leave mayor here: it may ..., but ...

die Entscheidung bislang

here: ruling up to now

pertenecer a el franco abandonar el alcalde bien es verdad que ..., pero ... aquí: la resolución hasta ahora

das Ehepaar married couple der Bundesgerichtshof Federal Court of Justice das Gericht entschieden die Behörde das öffentliche Verkehrsmittel streng während der Arbeitszeit einatmen

here: strict during working hours

el matrimonio el Tribunal Federal Supremo el tribunal decidido aquí: la administración el medio de transporte público estricto en horas de trabajo

to breathe in

respirar

here: court decided public authority public transport

FRANZÖSISCH

ITALIENISCH

BACH FÜRS HERZ SEITE 8 la tension artérielle la pressione sanguigna la voie sanguine, les voies il circolo sanguigno sanguines baisser abbassare le type qui: il tipo l'orgue l’organo WENN BÄUME UMZIEHEN SEITE 9 public pubblico survivre sopravvivere rester en vie continuare a vivere avant de prima BÜSINGEN WIRD ZU TEUER SEITE 9 faire partie de fare parte di le franc il franco quitter abbandonare le maire il sindaco ... certes, ... mais ... è vero che ... ma ...

TÜRKISCH

POLNISCH

kan basıncı ciśnienie krwi kan dolaşımı, -dolaşımları krwiobieg

кровяное давление кровеносное русло

düşürme tür org

obniżyć rodzaj organy

понизить категория орган

herkese açık sağ kalmak hayatta kalma önce

publiczny przeżyć pozostać przy życiu tutaj: zanim

публичный выжить жить дальше до того

ait olduğu yer frank terk etme Belediye başkanı ... doğrusu, ... ama ...

należeć do frank opuścić burmistrz ... wprawdzie, ... lecz ...

быть частью франки покинуть бургомистр правильно, что ..., но ...

la décision la decisione jusqu'alors finora WO RAUCHER RAUCHEN DÜRFEN SEITE 10 le couple la coppia di coniugi la Cour fédérale de justice la corte suprema federale

karar şimdiye kadar

decyzja do tej pory

решение до сих пор

evli çift Federal mahkeme

małżeństwo Trybunał Federalny

le tribunal décider l'autorité les transports publics

mahkeme karar verme resmi daire toplu taşıma araçları

sąd decydować urząd środki transportu publicznego katı tutaj: surowy çalışma saatleri dahilinde w godzinach pracy

супруги Верховный суд Германии суд принимать решение ведомство общественный транспорт строгий в рабочее время

nefes alma

wdychać

вдыхать

filia peryferie miasta opiekunka/opiekun do dziecka

филиал центр города человек/люди: он/они занимается/занимаются уходом за детьми других людей. свеча

qui: la corte deciso l’autorità i mezzi di trasporto pubblico severo durante l’orario di lavoro

strict pendant le temps de travail inhaler respirare IKEA PASST AUF DIE KINDER AUF SEITE 10

die Filiale store der Stadtrand outskirts die Kinderbetreuung childcare

la sucursal la periferia el cuidado de niños

la succursale la périphérie de la ville la garde d'enfant

die Kerze

candle

la vela

mum

świeca

sich nennen das Mitglied der Gottesdienst

to call oneself member church service

llamarse el miembro la misa

la bougie la candela RELIGION ODER PARODIE? SEITE 10 se nommer chiamarsi le membre qui: membro le service religieux la messa

isim verme üye ibadet

nazywać się członek msza

aufhängen und zwar entschieden

to hang here: namely here: decided

colgar aquí: concretamente decidido

accrocher à savoir décidé

asma doğrusu karar verme

zawiesić a mianowicie podjąć decyzję

aufgeben

here: to give up

darse por vencido

vaz geçme

poddać się

die Buchhändlerin Keine Ahnung. schauen querlesen

bookseller no clue here: to browse through to skim

la librera ni idea aquí: hojear leer en diagonal

abandonner qui: arrendersi BÜCHER VERKAUFEN MIT 92 SEITE 11 la libraire la libraia aucune idée. Non ne ho idea. regarder qui: dare un’occhiata lire en diagonale dare una letta

kitapçı bilmiyorum. bakma yüzeysel okuma

księgarka Nie mam pojęcia. przeglądać czytać pobieżnie

6/14 3/15

RUSSISCH

la filiale şube la periferia kent dışı la persona che si prende çocuk bakıcılığı cura dei bambini

qui: appendere qui: ovvero deciso

назвать себя член богослужение, церковная служба вывесить здесь:а именно здесь: sпринимать решение прекратить продавщица книг Не знаю. смотреть, заглянуть бегло прочитать, пробежать глазами

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Gut Starthilfe zu wissen DEUTSCH

ENGLISCH

der Krimi

here: crime novel

die Dutzendware

mass-produced items

klar bestimmte (-r/-s) die Konkurrenz vor allem umfallen der Boden

here: definite here: specific here: competitors especially here: to keel over dead floor

angeblich der Interessent die Kaution ausziehen

alleged here: potential tenant deposit here: to move out

SPANISCH

FRANZÖSISCH

novela policiaca

ITALIENISCH

TÜRKISCH

le roman policier

qui: il giallo / il romanzo polisiye poliziesco el artículo de producción marchandise en plusieurs merce in grande quantità çok sayıda ürün en masa exemplaires claro défini qui: ben definito açık determinado précis determinato belirli la competencia la concurrence la concorrenza rakipler especialmente avant tout soprattutto özellikle caer muerto tomber par terre qui: cadere morto a terra yığılmak el suelo le sol il pavimento zemin FALSCHER VERMIETER SEITE 11 presunto el interesado el depósito mudarse (dejar un piso)

soi-disant la personne intéressée la caution déménager

presunto la persona interessata la cauzione qui: lasciare un appartamento vor allem above all especialmente avant tout soprattutto gelten here: to be important aquí: ser importante s'appliquer qui: la cosa più importante WER HAT ES GESAGT? SEITE 12 die Schauspielerin actress la actriz la comédienne l’attrice auf ihren Beruf here: to judge her based juzgar a alguien solo por réduire qqn à son travail qui: non essere interessati reduzieren on her job su profesión solo alla sua professione moderieren to host moderar animer moderare, presentare una trasmissione televisiva BOOMSPORT YOGA SEITE 12 der Sportler athlete el deportista le sportif lo sportivo die Spiritualität spirituality la espiritualidad la spiritualité la spiritualità transzendent transcendent trascendente transcendant trascendente das Studio here: studio el estudio le studio qui: ampia stanza dove si pratica yoga der Anteil here: part la parte la part la quota der Berufsverband professional association la asociación profesional le syndicat professionnel l’associazione professionale das Mitglied member el miembro le membre qui: il membro MANN, WIE SCHÖN! SEITE 13 Mann! dude! ¡madre mía! Oh ! Wow! gesunken here: decreased disminuido baissé diminuito der Schönheitschirurg plastic surgeon el cirujano plástico le chirurgien esthétique il chirurgo plastico das Augenlid eyelid el párpado la paupière la palpebra das Fett here: body fat la grasa la graisse il grasso absaugen here: to liposuction absorber aspirer qui: aspirare

POLNISCH

RUSSISCH

kryminał

детектив

produkt masowy

бросовый товар

tutaj: konkretny określona/określony konkurencja przede wszystkim przewrócić się podłoga

четко определенный конкуренты в первую очередь упасть пол, земля

muhtemelen ilgili kişi depozito çıkarma

rzekomy interesant kaucja wyprowadzić się

мнимый интересующийся залог здесь: въехать

özellikle ağırlığı olma

przede wszystkim obowiązywać

в первую очередь действовать, иметь силу

aktris oyuncu kalmak sunuculuk yapma

aktorka tutaj: widzieć wyłącznie jako aktorkę moderować

актриса сводить только к профессии модерировать

sporcu ruhanilik deneyüstü stüdyo

sportowiec duchowość transcendentalny studio

спортсмен духовность трансцендентный студия

miktar meslek kurumu

udział organizacja zawodowa

üye

członek

доля профессиональная ассоциация член

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tutaj: Człowieku! spaść chirurg plastyczny powieka tłuszcz odsysać

Круто! Вот это сюрприз! здесь: уменьшиться хирург-косметолог веко жир отсосать

Gut zu wissen Wichtige Wörter aus schweren Texten: Wie werden sie übersetzt? Eine Auswahl zum Thema Tierhaltung: WIE DIE DEUTSCHEN MIT TIEREN LEBEN SEITE 60 - 64 der Fressnapf das Futter

food bowl pet food

treu das Pfötchen läufig der Rüde die Massentierhaltung

here: loyal paw in heat male dog industrial livestock farming keeping of animals turkey meat to slaughter slaughterhouse throat here: stunning calf

die Tierhaltung das Putenfleisch schlachten der Schlachthof die Kehle die Betäubung das Kalb

50

el comedero el pienso

l'écuelle la nourriture pour animaux leal fidèle la patita la patte en celo en chaleur el perro macho le mâle la cría de ganado a gran l'élevage intensif escala la cría de ganado l'élevage la carne de pavo la viande de dinde sacrificar abattre el matadero l'abattoir la garganta la gorge aquí: el aturdimiento l'étourdissement el ternero le veau

la scodella il mangime

mama kabı yem

miska karma

миска для корма корм

qui: fedele la zampina in calore il cane maschio l’allevamento intensivo

sadık pati kızışmış it endüstriyel hayvancılık

qui: il possedere animali la carne di tacchino macellare il macello la gola qui: anestesia il vitello

hayvancılık hindi eti kesim kesimhane boğaz sersemletme buzağı

wierny łapa mieć cieczkę pies masowa hodowla zwierząt hodowla zwierząt mięso indycze ubój rzeźnia krtań ogłuszenie cielę

верный лапка течная кобель промышленное содержание животных содержание животных мясо индейки забивать скотобойня глотка оглушение теленок 3/15


Lösungen

Seite 12 a) Anke Engelke

3

Seite 39 1

2

1. Karte, Geldbeutel; 2. Schein, Kleingeld; 3. Münzen, Kassenbon 1. e; 2. d; 3. c; 4. f; 5. a; 6. b

4

2. …, um zehn Kilo abzunehmen. 3. …, um sich mehr zu bewegen. 4. …, um fit zu bleiben. 5. …, um jeden Tag ausgeruht zu sein. 2. Um mit meinem Freund zusammenzuwohnen. 3. Um auf dem Weg zur Arbeit lesen zu können. 4. Um ihr zum Geburtstag zu gratulieren. 5. Um früh ins Bett gehen zu können.

Seite 40 - 41 1

2

2. um … zu; 3. um … zu; 4. damit, –; 5. um … zu 2. …, damit sich seine Familie gut ernährt. 3. …, damit sie keine Probleme in der Schule haben. 4. …, damit seine Frau nicht gestört wird. 5. …, damit sie gut schlafen können.

Seite 42 - 43 1

2

2. Einleitung; 3. Hauptteil; 4. Zusammenfassung; 5. Schlusssatz; 6. Dank; 7. Fragen 1. geehrte; 2. vorstellen; 3. Zuerst, befasse; 4. Präsentation; 5. Aufmerksamkeit; 6. Fragen

Seite 44 1 2 3

1. d; 2. a; 3. c; 4. b 1. zu; 2. bei; 3. an; 4. zu; 5. aus 1. a; 2. b; 3. b; 4. a

Seite 48 Rätsel: 1. Lautsprecher; 2. Tourneeplan; 3. Konzertveranstalter; 4. Künstleragentur; 5. Pianist; 6. applaudieren; Lösung: Tonstudio Comic: richtig: erste grüne Ampel nach

Frühlingsbeginn; erste grüne Pflanzen und Blätter nach dem Winter; falsch: erstes Kleidungsstück aus der Frühjahrskollektion, das vorgestellt wird

K un denservice (die W¡tte, -n

“ns R¡nnen gehen

ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICE CUSTOMER SERVICE, SUBSCRIPTIONS Spotlight Verlag GmbH, Kundenbetreuung Postfach 1565, 82144 Planegg / Deutschland

Privatkunden und Buchhandlungen: Tel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax +49 (0)89/8 56 81-159 Montag bis Donnerstag: 9 bis 18 Uhr, Freitag: 9 bis 16 Uhr abo@spotlight-verlag.de Lehrer, Trainer und Firmen: Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax +49 (0)89/8 56 81-119 Montag bis Donnerstag: 9 bis 18 Uhr, Freitag: 9 bis 16 Uhr lehrer@spotlight-verlag.de

hier: eine Wette vereinbaren hier: Prognose, wer gewinnt) der Fußballweltmeister, beste Fußballmannschaft der Welt Studenten bekommen gegen Nachweis eine Ermäßigung. Die Lieferung WEITERE SERVICEADRESSEN der Aktionszeitraum, ¿e kann nach Ende hier: Zeit,Bezugsjahres in der eine Aktion wird – mit des ersten jederzeitangeboten beendet werden Leserbriefe: redaktion@deutsch-perfekt.com das Abonnement, -s franz. Geld-zurück-Garantie Bestellung eineraber Zeitschrift fürgelieferte längere Zeit für bezahlte, noch nicht Ausgaben. Anzeigen: anzeige@spotlight-verlag.de Bestellung Einzelhefte / ältere Ausgaben: Sprachenshop: www.SprachenShop.de Bestellung@SprachenShop.de m“tfiebern zusehen und nervös warten, wer gewinnt leserservice@spotlight-verlag.de Tel. +49 (0)7 11/72 52-245, Fax +49 (0)7 11/72 52-366

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HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock CHEFREDAKTEUR Jörg Walser REDAKTION Barbara Duckstein (in Elternzeit), Katharina Heydenreich, Sonja Krell, Claudia May (in Elternzeit), Cornelia Osterbrauck, Janina Schalkhaußer, Anna Schmid, Sabine Weiser BILDREDAKTION Judith Rothenbusch REDAKTIONELLE MITARBEIT Tanja Haas, Anne Wichmann AUTOREN Jonny Rieder, Anne Wichmann KORRESPONDENTEN Marcel Burkhardt (Mainz), Joseph Gepp (Wien), Barbara Kerbel (Berlin), Astrid Labbert (Bremen), Yvonne Pöppelbaum (Hamburg), Swantje Zorn (Zürich) GESTALTUNG BfGuK, 80802 München, Georg Lechner (Art Director) PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm LITHO Mohn Media Mohndruck GmbH, 33311 Gütersloh DRUCK Vogel Druck & Medienservice GmbH, 97204 Höchberg Deutsch perfekt wird besonders umweltfreundlich auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbH Postanschrift: Postfach 1565, 82144 Planegg Hausanschrift: Fraunhoferstraße 22, 82152 Planegg Tel. +49 (0)89/8 56 81-0, Fax +49 (0)89/8 56 81-105 GESCHÄFTSFÜHRER Dr. Wolfgang Stock, Markus Schunk VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth LESERSERVICE Birgit Hess

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MARKETINGLEITUNG Holger Hofmann LEITUNG MARKETING B2C & PR Heidi Kral LEITUNG MARKETING B2B & KOOPERATIONEN Susanne Mürbeth VERTRIEB HANDEL MZV, Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim BANKVERBINDUNGEN Commerzbank AG, Düsseldorf IBAN DE46 3008 0000 0212 8652 00, SWIFT (BIC) DRESDEFF300 Credit Suisse AG, Zürich IBAN CH12 0483 5055 4833 4100 0, SWIFT (BIC) CRESCHZZ80C GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel Zettler Tel. +49 (0)89/8 56 81-130 E-Mail: anzeige@spotlight-verlag.de SPRACH- & REISEMARKT CROSSMEDIA Eva-Maria Markus Tel. +49 (0)89/8 56 81-131 E-Mail: e.markus@spotlight-verlag.de E-Mail: anzeige@spotlight-verlag.de MEDIA CONSULTANT Iriet Yusuf Tel. +49 (0)89/8 56 81-135 E-Mail: i.yusuf@spotlight-verlag.de E-Mail: anzeige@spotlight-verlag.de Martina Konrad Tel. +49 (0)89/8 56 81-132 E-Mail: m.konrad@spotlight-verlag.de E-Mail: anzeige@spotlight-verlag.de ANZEIGENPREISLISTE Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 10 ab Ausgabe 1/15. ISSN 1861-1605

REPRÄSENTANZ EMPFEHLUNGSANZEIGEN Österreich iq media marketing GmbH ­ Internationale Medienvertretung & Patrick Priesmann, Leiter Marketing Service proxymedia e.U. Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Wiesengasse 3, A-2801 Katzelsdorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 15 Tel. +43 (0)26 22/3 67 55 E-Mail: patrick.priesmann@iqm.de Lina Alkati, Product Manager Fax +43 (0)12 53 30 33 39 89 Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf E-Mail: michael.schachinger@ Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 67 proxymedia.at E-Mail: lina.alkati@iqm.de Schweiz Nielsen 1, 2, 5, 6, 7 Top Media Sales GmbH iq media marketing GmbH Chamerstrasse 56, CH-6300 Zug Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +41 (0)41/7 10 57 01 Tel. +49 (0)2 11/8 87-20 53 Fax +41 (0)41/7 10 57 03 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-20 99 E-Mail: walter.vonsiebenthal@ topmediasales.ch E-Mail: marion.weskamp@iqm.de International Sales Nielsen 3a iq media marketing Gmbh iq media marketing GmbH Gerda Gavric-Hollender Eschersheimer Landstraße 50 Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf 60322 Frankfurt Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 43 Tel. +49 (0)69/24 24-45 10 Fax +49 (0)69/24 24-45 55 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 43 E-Mail: eva-maria.glaser@iqm.de E-Mail: gerda.gavric@iqm.de Nielsen 3b, 4 iq media marketing GmbH Nymphenburger Straße 14 80335 München Tel. +49 (0)89/54 59 07-26 Fax +49 (0)89/54 59 07-24 E-Mail: katja.foell@iqm.de

© 2015 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren, Fotografen und Mitarbeiter

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Mein erster Monat

Tiffany Ftaimi in

Köln

Mein Tipp

HEIMAT:

Syrien

ALTER:

24 Jahre

BERUF:

Archäologin

ERSTER MONAT: Juni 2013 HOBBYS: Reisen, Fahrradfahren, Lesen

I

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ähnlich der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) das Thema, Themen m“sstrauisch

fast gleich ≈ Organisation: Sie hilft Studenten und Lehrern an Universitäten.

hier: ≈ Frage; Problem hier: ≈ ein bisschen ängstlich vor Fremden das K¶pftuch, ¿er Stück Stoff: Man trägt es über dem Kopf. beobachten genau sehen, was andere machen der Fl•chtling, -e Person: Sie musste aus ihrer Heimat weggehen. der Krieg, -e Streit zwischen Nationen das Sprachtandem, -s Sprachlernmethode: Zwei Personen mit unterschiedlicher Muttersprache helfen sich, die Sprache des anderen zu lernen. verb¡ssern besser machen der Kommilitone, -n Person: Man studiert mit ihr zusammen an der Universität. h“lfreich so, dass etwas eine Hilfe ist das Gebäude, Haus mehrere (-r/-s) mehr als zwei

2  Interview und Text: Tanja Haas

Köln Wo es liegt: Nordrhein-Westfalen Wie viele dort wohnen: 1 044 000 Was interessant ist: kleinste Millionenstadt Deutschlands, Kölner Dom, Karneval, viele Fernsehstudios

FOTOS: PRIVAT; ANDREAS MÖLTGEN/KÖLNTOURISMUS GMBH

ch habe zwei Muttersprachen – meine Mutter ist Ungarin, mein Vater ist Syrer. Das hat das Deutschlernen nicht immer einfach gemacht. Aber manchmal war es auch eine Hilfe. Im Deutschen gibt es nämlich Wörter aus dem Arabischen. Und Ungarisch hat eine ähnliche Struktur wie die deutsche Sprache. Der Deutsche Akademische Austauschdienst hat mir das Carl Duisberg Centrum in Köln empfohlen. Es ist mehr als eine Sprachschule. Deshalb war mein Deutschkurs nicht nur beim Sprachenlernen eine Hilfe. Ich habe auch Hilfe für viele Probleme im Alltag bekommen, zum Beispiel bei der Wohnungssuche und bei vielen bürokratischen Themen. Die Menschen reagieren oft neugierig, manchmal auch misstrauisch auf mich. Ich trage ein Kopftuch. Man sieht, dass ich nicht aus Deutschland komme. In der U-Bahn beobachten sie mich deshalb oft genau. Manche Leute wollen auch nicht neben mir sitzen. Sie haben Negatives über Muslime gelesen und haben deshalb Angst vor allen Muslimen. Durch den Konflikt in Syrien leben jetzt viele Syrer in Deutschland. Die meisten sind aber Flüchtlinge und keine Masterstudenten wie ich. Wegen dieser negativen Reaktionen freue ich mich sehr, wenn die Menschen neugierig sind und mir Fragen stellen. Die Deutschen fragen oft nach der Politik und dem Krieg in Syrien. Besonders aber interessiert sie mein Kopftuch.

Wenn man Museen mag, können die vielen Besuche schnell teuer werden. In den meisten Städten gibt es aber einen Tag, an dem es keinen Eintritt kostet. In Köln ist das zum Beispiel der erste Donnerstag in jedem Monat. In anderen Städten kostet der Besuch zum Beispiel am Sonntag nur einen Euro.

Viele Leute – Deutsche und Nichtdeutsche – habe ich durch Multilingua-Treffen kennen­ gelernt. Das ist ein Sprachtandem mit vielen Personen. Bei den Treffen versuche ich, mein Deutsch zu verbessern. Andere wollen dafür zum Beispiel besser in Englisch werden oder Ungarisch lernen. Viele Kommilitonen interessieren sich auch für Arabisch. Im Archäologiestudium ist das eine hilfreiche Sprache. In Deutschland gefällt mir die Architektur sehr gut. Als Archäologin mag ich die historischen Gebäude besonders. In Köln habe ich nicht nur eine, sondern mehrere Stadtbesichtigungen gemacht. Es gibt so viel zu sehen. Einen speziellen Charakter hat der Kölner Dom. Ich habe ihn oft besucht. Am schönsten ist der Besuch nachts. Dann ist er nicht so voll.

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Deutsch

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Palatschinken haben mit Schinken nichts zu tun und Einspänner nicht zwangsläufig etwas mit Pferdefuhrwerken – so weit, so gut. Aber was hat es mit dem Schmäh auf sich und ist „Küss die Hand, gnädige Frau“ etwa eine Aufforderung? Man sollte meinen, dass es nicht allzuviele Fettnäpfchen geben sollte, in die ein Deutscher in Österreich treten kann. Doch weit gefehlt!

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Politik? Jazz! Im Frühling 1965 tourt Louis Armstrong mit seiner Band durch Osteuropa. In der Deutschen Demokratischen Republik feiert das Publikum die Musiker aus dem Feindesland.

das Feindesland, ≈ Land der Bösen; Land der ¿er Feinde (der Feind, -e ↔ Freund; auch: Nation, gegen die man im Krieg kämpft) strahlen hier: sehr froh aussehen „llen Gr¢nd einen Grund geben für haben zu w¢nderschön ≈ sehr schön genießen Freude haben an der Applaus von: applaudieren der K„lte Krieg ≈ Konflikt zwischen Staaten mit verschiedenen Ideologien im Zeitraum 1945 bis 1990 die Großmacht, ≈ Staat, der innerhalb einer ¿e Region starke politische Kontrolle und Dominanz hat „nkündigen öffentlich bekannt machen „bsagen mitteilen, dass etwas nicht stattfindet

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S

ie strahlen, und sie haben allen Grund dazu: Jazzlegende Louis Armstrong, seine Musiker, die All Stars, die wunderschöne Sängerin Jewel Brown. Der Start ihrer Tour durch die Deutsche Demokratische Republik (DDR) ist ein Triumph. Das Publikum im Ostberliner Friedrichstadt-Palast feiert die Gäste aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Die Musiker genießen den Applaus. Es ist der 20. März 1965. Am Tag davor sind die Musiker auf dem Zentralflughafen in Berlin-Schönefeld gelandet. Sie besuchen ein Land mitten im Kalten Krieg. Seit dreieinhalb Jahren trennt die Mauer Berlin in Ost und West. Es ist die Zeit der Konfrontation der Großmächte.

Die USA sind in diesen Jahren für die DDR der größte Feind. Aber auch die Ostdeutschen lieben Jazz. Und sie lieben Armstrong. Als die Konzerte in Ostberlin, Leipzig, Magdeburg und Schwerin an­gekündigt werden, stehen die Menschen über eine Zeit von ein paar Stunden in der Winterkälte, um Tickets zu kaufen. Die Karten für die sechs Konzerte in Berlin sind in wenigen Stunden weg – 18 000 Tickets an einem Tag. Nur in Schwerin, der letzten Station der Tour, klappt etwas nicht. Weil die Konzerte erst sehr kurz vorher bekannt werden, kaufen nur wenige Menschen Tickets. Ein Konzert muss abgesagt werden. 3/15


Ein Bild und seine Geschichte

3/15

sieht es die Staatssicherheit, die Geheimpolizei der DDR. Vor den Konzerten in Leipzig alarmiert sie ihre Offiziere: Alle Agenten sollen besonders gut aufpassen. Der Staat hat Angst vor Protesten Jugendlicher. Aber es gibt keine Proteste und auch keine Tumulte. Es gibt nur Armstrong mit seiner Trompete und seinem Lachen. Es gibt nur Jazz. 2  Barbara Kerbel

Was im März noch passiert ist

Vor

Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 48.

125 Jahren

AM 20. MÄRZ 1890 Es ist das Ende eines zweijährigen Streits: Kaiser Wilhelm II. (31) entlässt Otto von Bismarck (75) aus allen seinen Ämtern. Jetzt ist Bismarck nicht mehr Reichskanzler und auch nicht mehr Regierungschef Preußens. Die Karriere des Mannes, die bei der Gründung des ersten deutschen Nationalstaats 1871 die wichtigste Rolle gespielt hat, ist zu Ende. Der Politiker schreibt noch seine Memoiren. Bis zu seinem Tod im Jahr 1898 wird Bismarck seine Nachfolger und den Kaiser immer wieder stark kritisieren.

die Trompete, -n ≈ Musikinstrument aus Metall, in das man mit dem Mund Luft stößt verk•nden öffentlich sagen „bverlangen hier: der Grund sein, warum man etwas Anstrengendes tut das Eisbein, -e in Salz konserviertes, gekochtes Schweinebein der Bade­ ≈ Mantel aus weichem Stoff mantel, ¿ zum Trockenwerden nach dem Baden die Verbeugung, von: sich verbeugen = den -en Kopf und Oberkörper nach unten bewegen s“ch kap¢tt­ m sehr lachen lachen der Scheiß m d Quatsch; Unsinn die Sp„nnung, hier: nervöse oder aggressive -en Atmosphäre einfach hier: nur der Auftritt, -e von: auftreten = hier: vor Publikum spielen das AußenMinisterium, das sich um die ministerium, politischen Kontakte mit dem -ministerien Ausland kümmert die [ffenmusik m d ≈ schlechte Musik von Afroamerikanern (der [ffe, -n Tier, das mit dem Menschen verwandt ist) die K•nstlerFirma, die Aufträge für Künstagentur, -en ler findet die Gage, -n Bezahlung für Schauspieler und andere Künstler franz. alarmieren hier: sagen, dass sie gut aufpassen sollen der Offizier, -e hier: Person mit hoher Posi­ tion bei der Geheimpolizei der Tum¢lt, -e hier: Menge von Menschen, die gegen die Regierung protestiert

80 Jahren

AM 28. MÄRZ 1935 Paraden, Jubel, Propaganda: In Berlin wird zum ersten Mal der Film Triumph des Willens von Leni Riefenstahl gezeigt. Er zeigt den Reichsparteitag der Nationalsozialisten im Jahr 1934 in Nürnberg. Riefenstahl benutzt Techniken, die damals neu sind: bewegte Kamera, Teleobjektive, Luftaufnahmen. Sie ist eine Pionierin der Filmbranche. Aber sie arbeitet für die Diktatur. Der Film gewinnt mehrere Preise – und wird ein Klassiker der Nazi-Propaganda. Bis zu ihrem Tod im Jahr 2003 wird sich Riefenstahl nie von ihrer Kooperation mit den Nazis distanzieren.

der Kaiser, entl„ssen das [mt, ¿er

oberster Monarch hier: ≈ wegschicken hier: Position in der Hierarchie einer offi­ ziellen Institution der Reichs­ Chef der Regierung in Deutschland kanzler, (1871 - 1945) Preußen früher: einer der deutschen Staaten die Gr•ndung, von: gründen = hier: offiziell sagen, dass … -en ein Nationalstaat ist der Nachfolger, - hier: Mann, der nach ihm weiterregiert der Jubel von: jubeln = Freude laut zeigen der Reichspartei- Propagandaveranstaltung der National­ tag, -e sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei die L¢ftauf­ Foto aus einem Flugzeug nahme, -n der Preis, -e hier: Geld oder Gegenstand, das oder den ein Gewinner bekommt s“ch distanzieren hier: offiziell sagen, dass die Kooperation v¶n falsch war

FOTO: ULLSTEIN BILD/ADN BILDARCHIV

Egal, wo sie hinkommen: „Satchmo“, wie Armstrong genannt wird, und seine Kollegen werden enthusiastisch empfangen. Überall spielen Musiker zur Begrüßung – oft holt Satchmo spontan seine Trompete heraus und spielt mit. Als die All Stars nach Leipzig kommen, wird die Nachricht von ihrer Ankunft über große Lautsprecher im ganzen Zentrum verkündet. Der Enthusiasmus der Menschen verlangt den Jazzern viel ab. Sie geben zwei Konzerte pro Abend, um für mehr Besucher spielen zu können. Das ist anstrengend, aber es ändert nichts an der guten Laune der Musiker. Vor allem Satchmo hat viel Spaß im sozialistischen Teil Deutschlands. Mit großem Appetit isst er überall Eisbein, ein typisches deutsches Gericht. Am Ende der Konzerte kommt er oft im Bademantel zu einer letzten Verbeugung auf die Bühne – und lacht sich selbst kaputt. Er lacht die ganze Zeit während seiner Reise durch die DDR. Zur Berliner Mauer sagt er einem Journalisten: „Vergesst den ganzen Scheiß.“ Die Spannungen des Kalten Krieges – Satchmo lacht sie einfach weg. Armstrongs Auftritte in der DDR sind Teil einer Tournee durch den sozialistischen Osten Europas. Bevor sie nach Berlin kommen, spielen die All Stars in der Tschechoslowakei. Außerdem stehen Konzerte in Rumänien, Jugoslawien und Bulgarien auf dem Tourneeplan. In den Jahren des Kalten Krieges ist Jazz auch ein Mittel der Politik. West und Ost wollen die Musik zum eigenen Vorteil benutzen. Die USA schicken in diesen Jahren ihre populärsten Musiker zu Konzerten ins Ausland, auch in kommunistische Länder. Die Musiker sollen Werbung machen für den amerikanischen Lebensstil. Auch Armstrong arbeitet für die Regierung: 1957 tourt er im Auftrag des US-amerikanischen Außenministeriums durch Afrika. Nach Ostdeutschland kommt Armstrong aber wahrscheinlich nicht im Auftrag seiner Regierung. Mit den berühmten Gästen aus dem Westen will die DDR-Regierung ihr eigenes Image in der Welt verbessern. Wenige Jahre früher noch hat der Politiker Walter Ulbricht Jazz „Affenmusik der Imperialisten“ genannt. Jetzt schmückt sich die Regierung mit den Stars aus dem Feindesland. Die Künstleragentur der DDR holt die Musiker ins Land. Dabei hilft ihr ein reicher Konzertveranstalter aus Zürich. Ihre Gage bekommen Armstrong und die All Stars in US-Dollar. Westliche Kultur mitten im sozialistischen Staat: Das kann aber auch gefährlich werden. So

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Adriana Altaras über die

Provinz Die Schauspielerin muss auf Deutschlandtour: Sie soll ihr Buch in der Provinz Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 44.

vorstellen. In fünf Monaten liest sie daraus 60-mal vor Publikum, meistens in kleineren Städten. Ganz wohl fühlt sie sich dabei nicht: Sie ist Jüdin – und viele Zuschauer haben vorher noch nie eine Jüdin gesehen.

jenseits die Einkaufs­ passage, -n vorweisen nahezu ¢nzählig das Tr•mmer­ märchen (die Tr•mmer Pl. s“ch ähneln aufgeschlossen gediegen

ein bisschen positiv; so, dass es ein bisschen froh macht hier: außerhalb ≈ Einkaufsstraße mit Dach

präsentieren; zeigen fast ≈ sehr viele gemeint ist hier: ≈ positive wirtschaftliche Entwicklung hier: nach dem Zweiten Welt­ krieg kaputte Gebäudereste) ähnlich sein interessiert an Neuem hier: ordentlich; von guter Qualität zur Seite haben Beratung bekommen durch s¡chsspurig mit sechs Spuren (die Spur, -en hier: Teil einer Straße, auf dem Autos in die gleiche Richtung fahren) zu Ges“cht sehen bek¶mmen ¡s sei d¡nn außer entsp„nnen hier: versuchen, jemanden zu beruhigen dämlich doof; dumm die Wiedergut­ hier von: wiedergutmachen = machung, -en für erlebtes Leid während der Diktatur finanzielle Kompen­ sation geben der ICE, -/-s deutscher Zug, der extrem schnell fährt das Sch“cksal, Ereignisse im Leben eines -e Menschen, an denen er nichts ändern kann vorsehen hier: bestimmen s“ch reißen ¢m m hier: sich intensiv be­ mühen, sie zu sehen pr„ktisch hier: wirklich; tatsächlich malerisch ≈ hübsch „n … n“cht nicht gerade wenig … haben gerade „rm sein

FOTO: ISTOCK/THINKSTOCK

tröstlich

Warum nur muss es „Deutsches Eck“ heißen?

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I

ch bin auf dem Weg nach Hause, vorbei an Wie­ sen und Kühen und Kühen und Wiesen. Tröst­ lich, dass Deutschland eine Landschaft jenseits der Einkaufspassagen vorzuweisen hat. Nahezu jede deutsche Stadt, durch die ich auf meinen unzähligen Lesereisen gefahren bin, hat einen Bahnhof und eine Fußgängerzone, die zum The­ ater führt. Architektonisch im Nachkriegsstil, Deutschland ein Trümmermärchen. Alle Lesereisen ähneln sich. Das ist klar. Mal ist das Publikum aufgeschlossener, das Hotel gediegener. Dann wieder hat man eine Biblio­ thekarin oder Buchhändlerin zur Seite, die an einem festzukleben scheint, ein Zimmer zur sechs­spurigen Straße hin oder eines zum Garten, in dem sich jedoch die Fenster nicht öffnen las­ sen, und am Abend dreißig müde Zuhörerinnen. Aber meine Lesereise ist anders, auch das ist klar. Meine Fahrt durch die deutsche Provinz hat viele Facetten, denn ich bin die erste Jüdin, die die meisten zu Gesicht bekommen – es sei denn, sie waren zum Beispiel schon bei einer

Lesung von Eva Menasse, Henryk M. Broder oder Maxim Biller. Wenn ich am Bahnhof ab­ geholt werde, ist es häufig besonders schlimm. Man fürchtet sich, mich zu fragen, ob ich Kaf­ fee möchte oder Suppe, schließlich gehört man auch zum Volk der Täter. Ich versuche, sie zu ent­spannen, mache dämliche Witze in der Art: Wir können ja die Rechnung nach Düsseldorf schicken, ans Amt für Wiedergutmachung … Am liebsten würde ich den ersten ICE zurück nach Berlin nehmen. Aber das Schicksal hat anderes für mich vorgesehen: sechzig Lesungen in fünf Monaten mit Titos Brille, man reißt sich praktisch um mich in Orten wie Troisdorf, Rends­ burg, Höxter, Versmold oder Oberursel. (…) In Regensburg gibt es ein herzliches Buch­ händlerehepaar, ich fühle mich wohl bei ihnen in einer malerischen Stadt, die an Faschisten nicht gerade arm war. In Nürnberg schmecken die Würste am bes­ ten, aber ich kann der Stadt das Reichssportfeld und die Nürnberger Gesetze nicht verzeihen. 3/15


Blick von außen

3/15

zu unterhalten, sie fragen nach dem Draußen, denn sie sitzen schon zehn, fünfzehn Jahre hier in Butzbach. Die Nettesten, wie ich später er­ fahre, sind allesamt Mörder. Die meisten haben im Affekt gehandelt, und ich glaube, mich an mindestens drei Situationen erinnern zu können, in denen auch ich gerne gemordet hätte. Aber irgendwas ist mir dazwischengekommen, und ich habe niemanden erschlagen. Deshalb bin ich auf Lesereise, und sie sitzen hier fest. Als Letztes lande ich in der idyllischen Schweiz, in Sursee. Ohne meine Brille hatte ich auf der Einladung „Psychiatrisches Zentrum“ gelesen, es handelt sich aber um das „Para­ plegiker-Zentrum“. Was hatte mich eigentlich bewogen zu glauben, psychisch Kranke bräuch­ ten meinen Text? Und was soll ich hier vor­lesen, angesichts des realen Desasters einer Quer­ schnittslähmung? Nicht, dass die Spätfolgen der Shoa nichts wären. Im Gegenteil. Sie bestimmen mein Leben, und nicht nur meines. Aber sie sind vielleicht, mit etwas gutem Willen und einer erstklassigen Analytikerin, behandelbar. Wohin­ gegen die Unfallopfer, die der Hubschrauber in regelmäßigen Abständen an diesem ebenso schö­ nen wie unwirklichen Ort ausspuckt, wenn sie aufwachen, nichts mehr vorfinden werden, wie es einmal war. Therapie hin oder her. Es gibt doch eine Hierarchie des Leidens, oder, lieber Gott? Das war jedenfalls meine letzte Lesesta­ tion. Zeit, nach Hause zu kommen. 2

Adriana Altaras

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In Koblenz steht die Vita der Buchhändlerin meiner, was Bewegung und überraschende Wen­ dungen angeht, in nichts nach – notfalls kann sie mich abends vertreten, sie hätte Stoff genug. Sie kocht Spaghetti für die ganze Belegschaft – und mir zu Ehren. Ich wünschte, diese Frau würde meine Freundin werden, während wir am sagen­ umwobenen Deutschen Eck vorbeispazieren, um die Bundesgartenschau zu besichtigen. Nein, ich kann nicht klagen. Mosel und Rhein, die sich begegnen. Warum nur muss es „Deutsches Eck“ heißen? In einem Schloss, sehr vornehm und mit ehr­ furchtgebietender Tradition, darf ich vor einem erlesenen und anscheinend auch belesenen Publikum vortragen. Alle sind außerordentlich eloquent und geistreich, es ist ein Vergnügen. Das Schwimmbad befindet sich auf dem Dach mit Blick auf die Berge, das Paradies scheint zum Greifen nah. Vor dem Einschlafen lese ich die Hotelbroschüre, in der mehrfach darauf hin­ gewiesen wird, dass niemand in der Vergangen­ heit in diesem Schloss ein Nazi gewesen sei und auch niemand mit den Nazis zusammengearbei­ tet habe, nie und niemals. Ich hatte nicht gefragt und doch eine Antwort bekommen. (…) Auf Hiddensee scheint die Sonne, und es wird gerne nackt gebadet. Ich lese in Gerhart Haupt­ manns Wohnzimmer, erholte Urlauber amüsie­ ren sich so prächtig, dass sie mich tags darauf am Strand aufsuchen und nackt umarmen. Es ist gut gemeint, nur ein klein wenig gewöhnungs­ bedürftig. Dann gibt es den Ruhrpott, wo die Veran­ staltungsorte allesamt wie Bahnhofsvorhallen aussehen. Wo die Zuhörer gern eine Alkohol-­ Fahne haben und Proviant in ihren Plastiktüten, mich mit Fragen bombardieren – ohne jegliche Berührungsangst, sodass ich gar nicht mehr ins Bett komme und erwäge, nach Duisburg oder Mülheim zu ziehen. In Gießen spätestens werde ich weich­ gekocht. Von den dreihundert Zuhörern haben zweihundertneunundneunzig meine Eltern gekannt, sind praktisch Akteure der Geschich­ te. Die Emotionalität solcher Abende erschlägt mich. Da nützt es nichts, wenn ich tags darauf Steine auf die Gräber meiner Eltern lege, um uns alle zu beruhigen. In Lich bittet man mich, meinen Lieblingsfilm vorzustellen, und in Butzbach besuche ich die schweren Jungs in der JVA. (…) Die Männer sind sehr höflich und interessiert. Wir beginnen uns

Die Autorin wurde 1960 im heutigen Kroatien geboren. Als Kind kam sie erst nach Italien und kurz darauf nach Deutschland, in die hessische Kleinstadt Gießen. Heute lebt Altaras in Berlin. Mit Titos Brille gelang ihr 2011 ein Bestseller. Dieser Text ist aus ihrem neuen Buch Doitscha. Eine jüdische Mutter packt aus. Darin erzählt sie über das jüdische Leben in Deutschland. auspacken hier: m erzählen, was eigentlich geheim bleiben sollte

die Vita der Buch­ händlerin steht meiner “n n“chts nach die W¡ndung, -en w„s … „ngeht

≈ der Lebenslauf der Buchhändlerin ist meinem ziemlich ähnlich

hier: Änderung was sich auf … bezieht; was mit … zu­ sammenhängt der St¶ff, -e hier: Thema die Belegschaft, -en Personen, die bei einer Firma arbeiten sagenumwoben so, dass es das Thema vieler Sagen ist (die Sage, -n ≈ alte Erzählung) vornehm hier: aristokratisch ehrfurchtgebietend ≈ so, dass man etwas sehr verehrt und gleichzeitig fürchtet erlesen ≈ elegant; schön belesen mit guten Kenntnissen in Literatur außer¶rdentlich ungewöhnlich; sehr eloqu¡nt so, dass man sehr gut sprechen kann geistreich auf intelligente Art witzig s“ch bef“nden sein das Paradies, -e hier: sehr angenehmer und schöner Ort z¢m Greifen nah sehr nah niemals nie n„ckt baden ohne Kleidung schwimmen præchtig hier: fantastisch; toll tags darauf am nächsten Tag aufsuchen ≈ besuchen; treffen gut gemeint sein eine gute Absicht haben gewöhnungs­ so, dass man sich an etwas gewöhnen muss bedürftig der Ruhrpott m Ruhrgebiet „llesamt alle (zusammen) die Bahnhofs­ hoher, schmuckloser, funktionaler Raum vorhalle, -n vor dem Gleisbereich in einem Bahnhof die [lkohol-­Fahne, m unangenehmer Geruch des Atems nach -n Alkohol (der Ger¢ch, ¿e von: riechen) (der Atem Luft, die aus Mund und/oder Nase kommt) der Provi„nt, -e Lebensmittel, die man auf eine Reise mitnimmt jegliche (-r/-s) jede (-r/-s) die Berührungs­ Angst vor Kontakt angst, ¿e erwägen hier: überlegen weichkochen hier: machen, dass jemand starke Emo­ tionen bekommt und fast weinen muss der Akteur, -e franz. Person, die aktiv an einem Geschehen teilnimmt erschlagen totschlagen; hier: zu viel sein das Grab, ¿er Platz, an dem ein Toter liegt der schwere J¢nge, m Gewaltverbrecher J¢ngs die JVA, -/-s kurz für: Justizvollzugsanstalt = Gebäude, in das Kriminelle eingeschlossen werden “m Aff¡kt in einem so wütenden Zustand, dass man die Kontrolle verliert dazw“schenkommen hier: ≈ überraschend gestört werden f¡stsitzen hier: sich nicht frei bewegen können bewegen zu … ≈ machen, dass man beschließt, … zu tun bräuchten Konj. II von: brauchen „ngesichts hier: bei Betrachtung das Des„ster, schlimme Situation die Querschnitts­ Paralyse: Eine Person ist bei einem Unfall lähmung, -en am Rücken verletzt worden. Sie kann jetzt nicht mehr gehen. die Spätfolge, -n Konsequenz, die erst nach längerer Zeit erscheint wohingegen während der Hubschrauber, - Helikopter der [bstand, ¿e hier: Zeitintervall ausspucken hier: m bringen vorfinden finden; sehen … h“n oder her. Egal, ob man … macht oder nicht.

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Wie die Deutschen

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FOTO: ISTOCK/THINKSTOCK

mit Tieren leben 3/15


Anatomie einer Nation

Die Beziehung der Deutschen zu Tieren ist ein bisschen seltsam. Es gibt Geburtstagskuchen und Wellness-Urlaub für Hunde, berichtet Anna Schmid. Fleisch essen die meisten Menschen trotzdem.

S

puren im Sand verwehen, Spuren im Herzen bleiben“ steht auf einem Stein. Jemand hat ihn ans Grab gelegt und sich so von einem geliebten Freund getrennt: einem Hund, einer Katze oder vielleicht auch einem Vogel. Für immer will er oder sie an dieses eine Tier denken, sagen die Worte auf dem Stein. Die Sammelgräber hinter dem Tierkrematorium in München sind voll mit Schmuck: Kerzen, Kuschel­ tiere, Fotos, Engelsfiguren und Blumen, mit denen die Besitzer an Rexi, Cherry oder Lisa erinnern. Zwei Frauen parken ihr Auto vor dem Eingang des Krematoriums. In einer Kiste liegt ihr toter Hund. Die beiden wollen ihn hier einäschern lassen. Vielleicht werden auch sie danach immer wieder zu einem der Sammelgräber kommen, um dort um ihn zu trauern wie um einen Menschen. Vielleicht aber entscheiden sie sich auch dafür, ihn einzeln einäschern zu lassen. Dann können sie die Asche des Hundes in eine bemalte Urne füllen. Oder sie tra­ gen sie in einem Amulett um den Hals. Bei Wolfgang Duckstein und seinen Mitarbei­ tern können sie beides bekommen. Wolfgang Duckstein ist Betriebsleiter des Krematoriums, das einer Firma gehört. Er bittet darum, nicht mit den Frauen zu reden. Denn dieser Moment ist sehr emo­ tional für sie. Ihr geliebtes Tier ist tot. Die Tiere, die zu ihm gebracht werden, waren Familienmitglieder, sagt er. Dass viele Deutsche so fühlen, zeigen die vie­ len Tierkrematorien und Tierfriedhöfe in Deutschland. Dort wollen Menschen ihre tierischen Familienmitglieder ein letztes Mal ehren – statt Fett und Seife aus ihnen machen zu lassen. Aber Haustiere sind in Deutschland nicht nur Familienmitglieder, sie bringen 3/15

auch Geld. Beispiel Fressnapf: In ihren mehr als 800 Läden in ganz Deutschland verkauft die Firma lebende Tiere, Futter und alles, was Tiere brauchen. 2014 haben Fressnapf-Kunden in den Läden 1,05 Mil­ liarden Euro ausgegeben. Das Geschäft boomt. 2013 lebten in Deutschland 28 Millionen Hunde, Katzen, Vögel oder andere kleine Haustiere. Jede zweite deutsche Familie und jeder vierte Single hat ein Tier. Am liebsten haben die Deutschen Katzen. 11,5 Millionen leben in deutschen Haus­ halten. Auf Platz zwei: Hunde, insgesamt sind es 6,9 Millionen. Zum Vergleich: Ber­ lin, die größte deutsche Stadt, hat knapp 3,5 Millionen Einwohner, also halb so viel. „Katzen haben die Hunde mit den Jah­ ren überholt“, sagt Clemens Wischermann. Der Konstanzer Historiker ist Experte für das Verhältnis von Menschen und Tie­ ren in der Geschichte. „Daran sieht man, dass die Gesellschaft sich ändert. Denn im Leben mit dem Tier machen die Menschen unterschiedliche Lebensentwürfe wahr. Und nun hat die individualistische Katze den treuen Freund Hund überholt.“ Vor 150 Jahren hat das Bürgertum in den Großstädten begonnen, Hunde oder Vögel in die Familien aufzunehmen, erklärt Wischermann. Damals haben die Leute damit angefangen, die Tiere als Individu­ en zu sehen, ihnen Namen zu geben und sie zum Arzt zu bringen. Viele Tierbesitzer machen heute viel mehr als das: Sie wol­ len alles richtig machen. Buchhandlungen bieten ihnen ein gigantisches Angebot an Hilfe: Es gibt Bücher über Homöopathie für Katzen, Rat für Katzenbesitzer, deren Katzen Diabe­ tes haben. Eine Tierdolmetscherin erklärt ihren Lesern, wie sie eine telepathische %

verwehen

durch Wind weggetragen werden das Grab, ¿er Platz, an dem ein Toter liegt das S„mmelgrab, ¿er Grab für mehrere Tote die K¡rze, -n langes, dünnes Ding, das Licht aussendet, wenn man es anzündet das K¢scheltier, -e kleine Tierfigur aus wei­ chem Material (z. B. Stoff) für Kinder zum Spielen die ]ngelsfigur, -en Skulptur, die aussieht wie ein kleines Kind mit Flügeln am Rücken (der ]ngel, Figur, die den Menschen Nachrichten von Gott bringt) (der Flügel, einer der beiden Körper­ teile, mit denen Vögel fliegen) die K“ste, -n Kasten einäschern hier: den toten Körper in einem Krematorium verbrennen (verbr¡nnen hier: durch Feuer zerstören) (die [sche graue, sehr kleine Reste, die übrig bleiben, wenn man etwas verbrannt hat) trauern ¢m ≈ sehr traurig sein, weil jemand gestorben ist der Tierfriedhof, ¿e Ort, an dem die toten Tiere liegen der Fr¡ssnapf, ¿e flache Schüssel für das Futter von Tieren; hier: Name der Läden einer Firma ) S. 50 (das F¢tter Nahrung für Tiere) ) S. 50 wahr machen realisieren der Lebensentwurf, ≈ Pläne und/oder Hoff­ ¿e nungen, die man für das eigene Leben hat treu hier: loyal und immer an der Seite des Besitzers ) S. 50 das B•rgertum hist. mittlere bis höhere ge­ sellschaftliche Schicht

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aufbauen der Thunfisch, -e die M“nze, -n

hier: suchen; ≈ machen großer Meeresfisch mit blau­ schwarzem Rücken Pflanze, deren Blätter intensiv riechen und schmecken: Man macht z. B. Tee daraus. der Fladen, - flacher Pfannkuchen der F¡nchel ähnlich wie Anis riechende, weiße Gemüsepflanze der |ngwer, - hier: essbarer Teil einer asiati­ schen Pflanze, der unter der Erde wächst: Man verwendet ihn als scharfes, aromatisches Gewürz. die Pl„tte, -n hier: flacher Pfannkuchen die Entsp„n- Essenz zur Erholung nungsessenz, -en das BrautKleid, das eine Frau am Tag ihrer kleid, -er Hochzeit trägt fein hier: elegant der T¢rnleichter Sportschuh schuh, -e die D¢ft­ Therapie mit Substanzen, die therapie, -n gut riechen das Pfötvon: Pfote = Tierfuß ) S. 50 chen, z¢m Teil hier: ein bisschen läufig so, dass eine Hündin bereit ist, Sperma von einem Hund aufzu­ nehmen ) S. 50 der Rüde, -n männlicher Hund ) S. 50

Verbindung zu ihrer Katze aufbauen. Sogar ein Buch über vegetarische Hunde- und Katzenernährung gibt es. Viele Hunde und Katzen bekommen nämlich nicht irgendein Futter zu fres­ sen: Sie bekommen ein leckeres, selbst­ gekochtes Gericht. Rezepte dafür gibt es in Hundekochbüchern oder im Internet. In dem Buch Feine Snacks für tolle Hunde stehen Rezepte für Thunfisch-Minz-Fla­ den und Fenchel-Ingwer-Reis-Platten. Und im Rezepte-Forum kochbar.de finden sich neben Rezepten für Menschen auch Rezepte für Hunde und Katzen: etwa das Parmesan-Carpaccio für Katzen mit dün­ nem Rinderfilet und feinstem Öl. Natürlich sollen Katze Lucy und Hund Rocky nicht nur gut essen. Sie sollen es auch sonst besonders gut haben. Das Angebot an ziemlich menschlich wirken­ den Waren ist groß: Es gibt Entspannungs­ essenzen für Katzen und Geburtstagstor­ ten, Brautkleider und feine Wollmäntel für

Das beliebteste Haustier In deutschen Haushalten leben 11,5 Millionen Katzen

Hunde. Selbst Turnschuhe für vier Hunde­ beine gibt es. Und wenn die Besitzer im Urlaub sind, schlafen auch Katze und Hund im Hotel: in der Wellness-Katzen­ pension, die Farbmusik und Dufttherapie im Programm hat, oder im Pfötchenhotel, das Hunden nach dem Spaziergang eine Massage anbietet. „Wenn die Menschen etwas Gutes für ihr Tier tun, machen sie es zum Teil auch für sich“, sagt die Psychologin und Exper­ tin für Mensch-Tier-Beziehungen Andrea Beetz von der Universität Rostock. „Das geht natürlich nur in einer Gesellschaft, die reich genug ist.“ Dass die Deutschen ihre Tiere vermenschlichen, ist eine Spe­ kulation. Zahlen gibt es dafür keine, sagt Beetz. Die Expertin findet, dass die Deut­ schen darauf achten, was Tiere brauchen. „In Deutschland und in Österreich lassen viele Besitzer ihre Hunde, wie sie sind. Sie kastrieren sie nicht. Sie wissen, dass eine Hündin läufig wird und dass ein Rüde anstrengend ist, wenn viele Hün­ dinnen läufig sind.“ Mehr als in anderen Ländern sind die Tiere in Deutschland Teil des Lebens, sagt Beetz. Sie leben mit der Familie im Haus oder dürfen mit ins Res­ taurant.

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FOTOS: ISTOCK/THINKSTOCK; PICTURE ALLIANCE/DPA

Was Hund und Katze kosten

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Ein Tier zu haben, ist nicht billig. Beispiel Hund: Sein Besitzer muss in Deutschland eine spezielle Steuer bezahlen, die Hundesteuer. Sie ist in jeder Stadt verschieden. 156 Euro im Jahr sind es zum Beispiel in Köln und Essen, 90 Euro in Hamburg. In vielen Städten müssen Besitzer von gefährlichen Hunden noch mehr bezahlen: In Hamburg sind es 600 Euro im Jahr. Dazu kommen die Kosten für den Kauf des Tieres, das Futter und den Tierarzt. Ein kleiner Hund wie ein Yorkshire-Terrier kostet in seinem etwa 14 Jahre langen Leben 34 550 Euro: Sein Besitzer kauft ihn für ungefähr 1000 Euro. Dazu kommen 1760 Euro für den Tierarzt, 8400 Euro für das Futter, 3640 Euro für Steuer und Versicherung, 570 Euro für Zubehör und 19 180 Euro für Dinge wie Urlaub oder Hundesitter. Noch teurer sind große Hunde: Fast 46 000 Euro kostet ein Rottweiler im Laufe seines Lebens. Katzenbesitzer leben günstiger: Sie das F¢tter Nahrung für Tiere ) S. 50 müssen keine Steuern bezahlen. Pro Jahr geben sie etwa das Zubehör hier: Dinge, die für Hunde gebraucht werden 500 Euro für Futter und Arztkosten aus. In einem 16 Jahre “m Laufe während langen Katzenleben sind das 8000 Euro.

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Anatomie einer Nation

Die andere Seite der Mensch-Tier-Beziehung Die meisten Hühner dürfen nur sechs Wochen leben

Die Deutschen lieben Tiere also über alles? Das scheint nur so zu sein, wenn es um Haustiere geht. Bei der Massentier­ haltung von Schweinen, Kühen und Hüh­ nern findet die Tierliebe nämlich schnell ein Ende: Im Durchschnitt isst jeder Deut­ sche rund 60 Kilogramm Fleisch pro Jahr. Egal ob Schweinebraten in Bayern oder Currywurst in Berlin: Fleisch gehört zur traditionellen Küche. Tierschützer kritisieren, dass die Tiere ohne jede Würde leben und sterben. Bei­ spiel Hühner: In der Massentierhaltung bleiben sie nur sechs Wochen am Leben. Vor 30 Jahren durften sie noch zwölf Wochen leben. Die Tiere haben kaum Platz. Sie verletzen sich und bekommen große Mengen Antibiotika. Weil Tiere in der Massentierhaltung auf so engem Raum leben, werden sie näm­ lich krank. Das kann auch für den Men­ schen relevant sein: Im Januar hat der Bund für Umwelt- und Naturschutz eine Untersuchung publiziert: Putenfleisch aus billigen Supermärkten ist oft mit Bakterien infiziert, die gegen bestimmte Antibiotika resistent sind. Die Tester hatten 60 Proben genommen. 88 Prozent waren infiziert. Das ist nur einer von vielen Lebensmittel­ skandalen, die immer wieder in Deutsch­ land bekannt werden. Obwohl in Deutschland jeder weiß, wie schlimm Massentierhaltung ist, ernähren 3/15

sich nur wenige Menschen vegetarisch. Auch kaufen weniger als zwei Prozent der Deutschen Biofleisch. Es ist ihnen zu teuer. Die meisten gehen lieber in einen billigen Supermarkt. Dort bekommen sie 200 Gramm Schinken für 1,15 Euro. Im Bio­ supermarkt müssen sie für den Schinken 1,99 Euro bezahlen – für 80 Gramm. „Gutes Fleisch ist teuer“, sagt Jan Spielhagen, Chefredakteur der Zeitschrift Beef, in der es um Fleisch und Kochen geht. „Aber woher kommt eigentlich das Grundrecht auf Fleisch? Dass jeder täglich Fleisch haben muss, ist ein sehr deut­ scher Gedanke. Ich habe überhaupt nichts dagegen, dass sich nicht jeder täglich Fleisch kaufen kann. Ich würde mir wün­ schen, dass Fleisch zu einem Luxusartikel wird. Im Moment sieht es ja eher so aus, als würde es zu einem Alltagsprodukt wie ein Deoroller.“ Spielhagen wünscht sich, dass die Men­ schen das Fleisch wieder mehr wertschät­ zen. „Die Menschen unterscheiden nicht zwischen der Marmelade und der Wurst auf ihrem Brot. Aber für die Wurst ist ein Tier gestorben, das darf man nicht ver­ gessen.“ Viele Menschen sehen gar nicht mehr, was sie auf dem Teller haben, sagt der Journalist. „Die Menschen essen mit­ tags einen Salat mit Huhn. Wenn Sie die dann abends fragen, ob sie heute Fleisch gegessen haben, sagen sie Nein.“ %

über „lles die M„ssentierhaltung

mehr als alles andere Tierhaltung in Großbetrieben, mit dem Ziel, möglichst viele tierische Produkte herzustellen ) S. 50 (die Tier­ von: ein Tier halten = ein Tier haltung besitzen, füttern und pflegen) ) S. 50 die W•rde hier: ≈ persönliche Art / persön­ licher Charakter, die/den ein Tier hat, was der Mensch ehren und akzeptieren soll auf so ¡ngem ≈ mit so wenig Platz Raum der B¢nd hier: Verein; Organisation das PutenFleisch einer großen Geflügel­ fleisch sorte ) S. 50 infizieren hier: ≈ haben und dadurch krank machen können resist¡nt ≈ so, dass sie stabil bleiben, auch wenn man Medikamente nimmt die Probe, -n hier: kleine Menge Fleisch, bei der getestet wird, ob sie Anti­ biotika enthält der Ch¡f­ ≈ Chef aller Journalisten bei redakteur, -e einer Zeitung oder Zeitschrift franz. eher hier: ≈ mehr der Deo­ Gegenstand, mit dem man Deo­ roller, dorant auf die Haut tut wertschätzen den Wert von etwas Gutem erkennen

„Wenn die Deutschen etwas Gutes für ihr Tier tun, machen sie es eigentlich für sich.“ Andrea Beetz, Expertin für Mensch-Tier-Beziehungen

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Ganz langsam sinkt der Fleischkonsum in Deutschland.

58 Millionen Schweine

Wie ein Familienmitglied Erinnerung an Haustiere am Tierkrematorium in München

der Fleischkonsum die Generation, -en der Wohlstand der Widerspruch, ¿e

best„tten

schl„chten

ein Tier wegen seines Fleisches töten ) S. 50 der Schl„chthof, Fabrik, in der Tiere ge­ ¿e schlachtet werden ) S. 50 der Konz¡rn, -e Gruppe von Firmen mit gemeinsamer Leitung die Kehle, -n äußerer, vorderer Teil des Halses ) S. 50 die Betäubung, hier: ≈ Schlag auf den -en Kopf mit einem speziellen Schussapparat ) S. 50 das K„lb, ¿er junges Rind ) S. 50 zur W¡lt k¶mmen geboren werden

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FOTO: ANNA SCHMID

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Essen von Fleisch hier: alle Menschen, die ungefähr gleich alt sind gute finanzielle Situation hier: ≈ Kontrast; Dinge, die nicht zusammen­ passen hier: mit einer Zeremonie in die Erde legen

Aber warum essen die Deutschen so viel Fleisch? „Der Fleischkonsum ist gelernt“, meint Spielhagen. „Das stammt aus der Generation meiner Eltern. Die sind heute in den 70ern. Das war die erste Generati­ on, die täglich Fleisch gegessen hat. Und es wird die letzte gewesen sein. In den 50er-Jahren war Fleisch ein Symbol für den neuen Wohlstand.“ Ganz langsam sinkt der Fleischkonsum in Deutsch­ land. 2013 haben die Deutschen ein halbes Kilo weni­ ger gegessen als 2012. Und manche essen gar kein Fleisch, eine kleine Gruppe isst sogar überhaupt keine tierischen Produkte mehr. Vegan leben ist modern. Die Regale der Buchhandlungen sind voll mit veganen Kochbüchern, Restaurants setzen vegane Gerichte auf die Karte (siehe Deutsch perfekt 10/2014). Aber woher kommt der Widerspruch zwischen Haustierliebe und Massentierhaltung? Warum sol­ len Haustiere mit Würde bestattet werden, während Nutztiere ohne jede Würde leben müssen? „Ist das ein Widerspruch?“ fragt Spielhagen. „Auch Haustiere haben es nicht immer gut. Ich glaube, jeder dritte Hund in Deutschland ist zu fett. Andere bekommen zu wenig Bewegung. Der Unterschied ist: Bei den einen Tieren interessieren wir uns für ihr Leben, bei den anderen ist uns völlig egal, wie sie sterben.“ 2

In keinem anderen Land in Europa werden so viele Schweine geschlachtet wie in Deutschland: Jedes Jahr sind es 58 Millionen. Dazu kommen 630 Millionen Hühner und 3,2 Millionen Rinder. Zwischen Alpen und Nordsee gibt es etwa 350 größere Schlachthöfe. Dabei dominieren Konzerne den Markt. Rindern und Schweinen wird bei der Schlachtung die Kehle durchgeschnitten. Die Betäubung der Tiere funktioniert nicht immer. Die Menschen, die in den Schlachthöfen arbeiten, haben es auch nicht gut. Viele von ihnen kommen aus armen Ländern in Südosteuropa und bekommen nur sehr wenig Geld. Weil das Schlachten in Deutschland so wenig kostet, bringt die Fleischindustrie Tiere aus anderen Ländern in deutsche Schlachthöfe. In Lkws werden sie durch Europa gefahren. Fleisch muss Profit bringen: Es kann auch passieren, dass ein Kalb in Bayern zur Welt kommt, in Niedersachsen aufwächst und zum Schlachten nach Nordrhein-Westfalen gebracht wird, kritisieren Tierschützer. Auf den Transporten verletzen sich die Tiere oft. Es ist eng und heiß, sie haben Hunger und Durst.


Reisetipps

Rüdesheim

Wein und Wasser Mit der Seilbahn fahren Besucher von Rüdesheim (Hessen) über Weinberge – dort wachsen der bekannte Riesling und Spätburgunder – bis zum Niederwald­ denkmal. Die über 38 Meter hohe Skulptur steht seit 1883 auf dem Berg. Von oben haben Besucher ein besonders schönes Panorama: Sie sehen die Weinberge und den Fluss mit kleinen Landstücken darin. Seit 2002 ist die Region Teil des UNESCO-Welterbes. Komplett ist ein Besuch in Rüdesheim erst, wenn man auch in der Drosselgasse war. Diese Straße ist das Herz der Stadt. In den vielen Weinhäusern bekommen die drei Millionen Besucher pro Jahr natürlich auch den Wein von den Rüdesheimer Weinbergen. Touristeninformation Rüdesheim Tel. +49 (0) 67 22/90 61 50 www.rüdesheim.de

FOTOS: RÜDESHEIM TOURIST AG/M. KERTZSCHER; BAYERISCHE SEENSCHIFFFAHRT; HILDESHEIM MARKETING

Königssee

Bayerns schönste Seite

Tourist-Information am Königssee Tel. +49 (0) 86 52/65 59 80 www.koenigssee.com

Hildesheim

Der Weg der Rosen

Für viele Menschen ist der Königssee in Bayern die schönste Region in ganz Deutschland: Dort gibt es hohe Berge mit einem Hut aus Schnee, einen See mit transparentem Wasser und kleinen Schiffen, barocke Kirchen und Menschen, die die Tradition leben. Viele Besucher kommen zum Wandern: Der See liegt zum größten Teil im Nationalpark Berchtesgaden. Oder sie fahren mit einem der Elektroboote nach Sankt Bartholomä. Die kleine Kirche ist die bekannteste Sehenswürdigkeit der Region. Der kürzeste Weg zu ihr geht über den See. Ende August kommen aber viele Besucher zu Fuß. Sie wandern dann bei der traditionellen Almer Wallfahrt – auch ohne religiöse Motive – in circa neun Stunden von Maria Alm in Österreich über die Berge nach Sankt Bartholomä. Touristeninformation Tel. +49 (0) 51 21/1 79 80 www.hildesheim.de

WEIN UND WASSER die Seilbahn, Transportmittel: Damit kann -en man auf den Berg fahren. w„chsen groß werden das D¡nkmal, z. B. Monument; Skulptur ¿er/-e das W¡lterbe Häuser, Städte und Landschaften in aller Welt: Sie sollen für die Menschen der nächsten Zeit so bleiben, wie sie sind, und man darf sie nicht kaputt machen. die G„sse, -n kleine, enge Straße das H¡rz, -en hier: Zentrum BAYERNS SCHÖNSTE SEITE der Hut, ¿e Kleidungsstück: Es ist stabil, und man trägt es auf dem Kopf; hier: Schneemenge: Sie liegt über der obersten Stelle von einem Berg. transpar¡nt hier: so, dass man hindurchsehen kann; ≈ ohne Farbe das El¡ktroboot, kleines Schiff mit Elektromotor -e die W„llfahrt, Wanderung oder Fahrt zu -en einem Ort: Dort ist früher eine spezielle religiöse Sache passiert (z. B. Lourdes). DER WEG DER ROSEN f¶lgen hier: sich orientieren an das Kn¶chenGildehaus der Knochenhauer hauer-[mtshaus (der Kn¶chenPerson: Sie verkauft Fleisch und Wurst.) hauer, - hist.

Wer die schönsten Seiten von Hildesheim (Niedersachsen) kennenlernen will, muss den Rosen folgen. Sie sind das Symbol für eine Touristenroute durch den Ort. Der Weg geht vom historischen Marktplatz mit dem Knochenhauer-Amtshaus (Foto) durch romantische Straßen, vorbei an historischen Häusern zum Mariendom und der Kirche Sankt Michaelis. Informationen zu den Sehenswürdigkeiten kommen vom MP3-Player. Den bekommen Besucher bei der Touristeninformation, wenn sie dafür nicht ihr Smartphone nehmen wollen. Natürlich gibt es auch Stadtführungen – auch sie beginnen am alten Marktplatz. 3/15

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Konzert

Claudia Koreck Hawaii ist ziemlich weit entfernt, wenn man aus dem bayerischen Traunstein kommt. Aber nur, wenn man in geografischen Kategorien denkt. Musikalisch ist Hawaii eine Insel auf dem Chiemsee, dem größten See in Bayern. Oder Traunstein ist ein Ort bei Honolulu. So klingt es auf dem aktuellen Album der Liedermacherin. Honu Lani heißt es und wurde auf Hawaii produziert. Eine schöne Platte. Sie hat alles, was man braucht: „Meilenweit Meer“. „Sonn“ (Sonne). Und „Schnee“. Das Resultat ist so etwas wie ein bayerisches Hawaii. kl“ngen die Liedermacherin, -nen die Pl„tte, -n

meilenweit

hier: zu hören sein ≈ Musikerin, die Lieder zu aktuellen Themen selbst schreibt flaches, rundes, schwarzes Stück aus einer Plastikart (Vinyl) mit Musik; hier: Album ≈ sehr weit

27.2. 28.2. 1.3. 4.3. 5.3.

Roth Weiden München Augsburg Augsburg

6.3. 7.3. 8.3. 12.3. 13.3.

Ingolstadt Neustadt/Aisch Straubing Erding Mühldorf

14.3. 15.3. 19.3. 20.3. 21.3.

22.3. 26.3. 27.3. 28.3. 29.3.

Landshut Rosenheim Murnau Grafing Simbach/Inn

Passau Aschaffenburg Hassfurt Bayreuth Bamberg

Lesung

Martin Suter

Ausstellung

Lore Krüger. Ein Koffer voller Bilder Von 1934 bis 1944 reist die Fotografin aus Magdeburg durch Europa und Amerika. Sie ist auf der Flucht vor den Nazis. In Spanien kämpft sie gegen Francos Faschisten, wird verhaftet und im Konzentrationslager interniert. Ihre zehnjährige Odyssee dokumentiert sie mit der Kamera. Die Retrospektive zeigt ungefähr 100 Schwarz-Weiß-Fotos der Künstlerin. bis 10.4. Berlin, C/O Berlin Foundation, Amerika Haus

v¶ller die Fl¢cht verh„ften

voll mit hier: geheime Reise aus Deutschland fangen und einschließen

Maravan lebt als Flüchtling in Zürich. Er kocht brillant. Mit einer Schweizer Freundin gründet er einen Catering-Service. Das Spezielle daran: Maravans Gerichte haben einen aphrodisischen Effekt. „Love Food“ wird ein großer Erfolg, bringt aber auch Probleme. Einer der Kunden versorgt die Armee mit Waffen, vor der Maravan geflohen ist. Typisch für den Autor: Auch wenn es vor allem um die Kunst des Kochens geht, sind politische Anspielungen mehr als nur Beilagen. 25.2. 26.2. 27.2. 3.3.

CH-Zürich CH-Bern CH-Luzern Hamburg

die Lesung, -en

5.3. München 6.3. Freiburg im Breisgau 9.3. A-Linz

hier: Veranstaltung, bei der ein Autor Teile aus seinem Buch liest der Fl•chtling, hier: Person, die im Krieg -e aus ihrer Heimat weggehen musste gr•nden starten vers¶rgen hier: liefern

10.3. A-Wien 12.3. Leipzig 13.3. Dresden 16.3. Ravensburg

17.3. Frankfurt/ Main 18.3. Köln 19.3. Hannover

die W„ffe, -n

Gerät zum Kämpfen, z. B. Pistole fliehen schnell weglaufen ¡s geht ¢m … das Thema / der Inhalt ist … die [nspievon: anspielen auf = hier: lung, -en indirekt sagen, dass es eine Verbindung gibt

Kino

Das ewige Leben „Jetzt ist schon wieder was passiert.“ So beginnen viele der lustigen Krimis des österreichischen Kult-Autors Wolf Haas. Drei davon kamen schon in die Kinos – mit großem Erfolg. Jetzt kommt der nächste, natürlich mit dem Kabarettisten Josef Hader als Detektiv Simon Brenner. In Das ewige Leben zieht er in seine Heimatstadt Graz. Auf seinem alten Motorrad fährt er durch die Stadt: Er sucht den Mann, der ihn in den Kopf geschossen hat, und findet seine Jugendliebe. Filmstart: 19.3. das ewige Leben in der christlichen Religion die Idee vom Weiterleben nach dem Tod der Kabarett“st, -en ≈ Schauspieler, der Politiker und aktuelle Ereignisse auf lustige Art kommentiert und kritisiert

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3/15


Kulturtipps Konzert Buch

Erste Allgemeine Verunsicherung (EAV) In den 80er-Jahren spielte das Radio ihre Songs fast jede Stunde. Sie klebten in den Ohren wie Kaugummi an den Schuhen: „Ich bin eine Mischung, die ist ziemlich lecker / Aus Albert Einstein und Arnold Schwarzenegger / So weit, so gut, doch das Dumme ist nur / Ich hab Schwarzeneggers Hirn und von Einstein die Figur.“ In den 90er-Jahren war eine erste allgemeine Sättigung erreicht. 2015 stehen die Musiker nach längerer Pause wieder auf der Bühne. Mit neuem Ohren-Kaugummi. 24.2. 25.2. 26.2. 27.2. 28.2. 1.3.

Regensburg Kempten CH-Zürich München Rastatt CH-Pratteln

„llgemein die Ver¢n­ sicherung das/der Kaugummi, -s (kauen

14.3. 15.3. 16.3. 17.3. 18.3. 20.3.

A-Graz A-Linz A-Salzburg A-Innsbruck A-Feldkirch A-Amstetten

hier: für alle Unsicherheit; hier Wortspiel mit: Versicherung weiches Lebensmittel, das man lange kauen kann und das z. B. nach Frucht schmeckt mit den Zähnen kleiner machen)

21.3. A-Gmunden 22.3. A-Wien 23.3. A-Wiener Neustadt 24.3. A-Sankt Pölten

So weit, so gut. ≈ Bis hier ist alles in Ordnung. das H“rn, -e m kurz für: Gehirn = Organ im Kopf, mit dem man denkt die Sættigung von: sättigen = hier: so oft spielen, dass man es nicht mehr hören kann

Kino

Bestefreunde

SCHWER

Eigentlich suchen doch alle Menschen das Gleiche: Liebe. Aber auch an anderen Dingen fehlt es manchmal: Es gibt Menschen, die suchen ein Stück Strand am See oder einen Käufer für historisches Toilettenpapier aus der Deutschen Demokratischen Republik. Um das zu finden, schalten manche dann eine Anzeige in der Zeitung oder im Internet. Für sein Buch Suche Keks, der nur für mich krümelt – Die schönsten Kleinanzeigen hat Addo Winkel lustige und merkwürdige Anzeigen gesammelt. Nicht alle der Anzeigen sind gleich lustig. Wie in der Zeitung muss der Leser ein bisschen suchen, um sie zu finden. Schade: Er erfährt dabei weder wo noch wann die Anzeige publiziert wurde. In einem Satz: gesammelte Kleinanzeigen, von denen viele ziemlich lustig sind Fischer Taschenbuch Verlag, 8,99 Euro Buch

Mia san mia. Die andere Geschichte Bayerns SCHWER

Geschichtsbücher können ziemlich langweilig sein. Teja Fiedlers Buch ist es nicht. In Mia san mia. Die andere Geschichte Bayerns erzählt der Autor, was dort in den letzten 1500 Jahren passiert ist: Da kam zum Beispiel die Familie der Wittelsbacher an die Regierung, ihr berühmtestes Mitglied Ludwig II. wurde König. Die Christlich-Soziale Union wurde 1957 Regierungspartei – und ist es seit damals geblieben. Der Autor schreibt aber nicht nur über Politik. Von Problemen, die Kaiser Ludwig der Bayer mit seinen Haaren hatte, berichtet er genauso wie vom Leben der einfachen Leute. Wer schon gut Deutsch kann, wird auch die lockere Sprache des Autors und seine ironischen Formulierungen mögen. In einem Satz: ein interessantes Geschichtsbuch, das Spaß macht Piper Verlag, 24,99 Euro SUCHE KEKS, DER NUR FÜR MICH KRÜMELT der Keks, -e krümeln sch„lten m¡rkwürdig erfahren der Verlag, -e

≈ sehr kleiner, flacher, harter Kuchen ≈ in sehr kleine Stücke fallen hier: publizieren anders als normal hier: eine Information bekommen Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher herstellt

FOTOS: UNIVERSALMUSIC; DOR FILM; RESISTEFILM

Erwachsenwerden ist eines dieser nutzlosen Projekte im Leben. Besser, man wird es nie. So wie Susi Q (Katharina Wackernagel): Sie ist Mitte 30 und reist mit ihrem besten Freund Mark (Sebastian Schwarz) um die Welt. Spontaneität statt Sicherheit, Spaß statt Stress im Alltag. Zurück in Berlin verliebt sich Mark und wählt ein Leben als Langweiler. Für Susi Q sind das Leute, die einen festen Job haben und nur noch als Pärchen zu sehen sind. Sie hat Angst um ihre ewige Jugend und will Mark unbedingt wiederhaben. Eine Midlife-Crisis-Komödie von Jonas Grosch (Résiste! Aufstand der Praktikanten). Filmstart: 26.2.

Suche Keks, der nur für mich krümelt

MIA SAN MIA. DIE ANDERE GESCHICHTE BAYERNS n¢tzlos die Spontaneität s“ch verlieben f¡st das Pärchen, -

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≈ ohne Vorteil spontane Art beginnen, zu lieben hier: mit Arbeitsvertrag (junges) Liebespaar

ewig ¢nbedingt der Aufstand, ¿e der Praktik„nt, -en

für immer; ohne Ende auf jeden Fall ≈ Revolution Person, die ein Prak­ tikum macht

Mia san mia. bayer. der Kaiser, l¶cker der Verlag, -e

Wir sind wir. oberster Monarch hier: nicht formell Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher herstellt

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Kolumne

Alia Begisheva über

Termine K

onstantin war der erste Russe, den ich in Deutschland traf. Heute hört man Russisch überall. Aber damals, Anfang der 90er-Jahre, waren Russen in Deutschland noch Exoten. Wir spielten Schach in den Pausen an der Mainzer Universität, tranken abends Wodka und sangen russische Lieder in den grauen Gängen des Studentenwohnheims. Irgendwann zog Konstantin nach Augsburg. Ich besuchte ihn – und seine vielen neuen Freunde: Seine Fähigkeit, das Leben hier und jetzt zu genießen, zog auch seine deutschen Kommilitonen an, auch seine Art, ohne einen Plan loszuziehen. In den Abend zu starten und nicht zu wissen, wo er endet, das war

ILLUSTRATION: BERNHARD FÖRTH

Arzttermine haben keine Bedeutung. Man macht sie nur aus Termin-Fetischismus. faszinierend und gleichzeitig unheimlich. In seinem Tross gab es aber auch einen Spaßverderber: „Konschtantin“, höre ich immer noch eine klagende nasale Stimme, „man muss doch planen. Konschtantin, so macht man das in Deutschland nicht.“ Konstantin lebt seit Jahren wieder in Moskau. Und ich habe inzwischen fast vergessen, dass es ein Leben ohne geregelten Tagesablauf gab. Aber neulich fragte mich Ira, mein russisches Au-pair, warum man in Deutschland für alles einen Termin braucht. In der russischen Sprache gibt es noch nicht einmal ein Wort dafür! Deshalb wird immer mal wieder das deutsche Wort „Termin“ in einer hierzulande auf Russisch geführten Unterhaltung gesagt. Ich würde hier tatsächlich nicht auf die Idee kommen, einfach so zum Friseur zu gehen. Obwohl das Leben einer Frau in dem Augenblick zur Qual wird, in dem sie wieder daran denkt, dass sie zum Friseur müsste. Das 68

Warum braucht man in Deutschland eigentlich für alles einen Termin? Unsere Autorin wünscht sich im Alltag mehr Spontaneität – aber sie hat damit selten Glück.

die Spontaneität die Fähigkeit, -en genießen „nziehen

der Kommilitone, -n losziehen faszinierend der Tr¶ss der Spaßverderber, K¶nschtantin schwäb. klagend nasal hierzulande/hierzul„nde die Qual, -en ertragen seelisch teilnahmsvoll aufkommen vergeben die F„chkraft, ¿e st¢tzig erw•nscht ausliegen auszeichnen greifen nach zu tun haben m“t dafür „bsagen

spontane Art Können; Talent Freude haben an hier: der Grund sein, warum man gerne mit einem Menschen zusammen ist Person, mit der man zusammen an der Universität studiert m losgehen so, dass man etwas toll findet hier: Gruppe, die gemeinsam zu einem Ziel geht Person, die bei einem Spaß nicht mitmacht und anderen dadurch die Freude nimmt Konstantin so sprechend, dass man fast weint hier: durch die Nase sprechend hier: in Deutschland hier: sehr unangenehme, schmerzliche Sache Unangenehmes akzeptieren, wie es ist hier: so, dass es in Gedanken und den Gefühlen wehtut so, dass man für die Schmerzen und Sorgen anderer Verständnis zeigt entstehen ≈ geben ≈ Spezialist; Experte misstrauisch so, dass man etwas gerne tun darf an einen speziellen Platz legen, damit man etwas schnell nehmen kann hier: beweisen; zeigen mit der Hand nehmen eine Verbindung/Beziehung haben mit hier: ≈ aber hier: sagen, dass man nicht kommen kann

Leid muss man dann bis zum Friseurtermin ertragen. Und nicht nur das seelische. Hat man Rückenschmerzen und ruft man einen Orthopäden an, bekommt man meistens zu hören: „Ich kann Ihnen einen Termin in drei Wochen anbieten.“ Danach fragt die Sprechstundenhilfe ganz teilnahmsvoll: „Wollen Sie vormittags oder nachmittags kommen?“ Woher soll man denn wissen, ob die Lust auf einen Arztbesuch in drei Wochen vormittags oder nachmittags aufkommt? Und während zum Beispiel in den USA Arzttermine vergeben werden, um Wartezeiten zu sparen, haben sie in Deutschland gar keine Bedeutung. Man macht sie nur so aus, aus Termin-Fetischismus. In drei Wochen beim Arzt angekommen, sitzt man dann eine Stunde im Wartezimmer. Trotzdem braucht man überall einen Termin: Wenn man nur eine Frage zum Bankkonto hat, wenn man eine Brille kaufen oder mit der Erzieherin im Kindergarten sprechen will. Auch ein spontaner Wunsch nach Bikini-Waxing macht die Fachkräfte stutzig. Obwohl der Laden leer ist. Impulsives Handeln ist nur an der Kasse im Supermarkt erwünscht, an der Süßigkeiten und Zigaretten ausliegen. Im Büro stellen sich Kollegen Termine zum Telefonieren ein. Das heißt tatsächlich so: Termine „einstellen“. Ein „gepflegter Terminkalender“ ist etwas, was einen guten Angestellten auszeichnet. Vielleicht griff ein Bekannter von mir deshalb nach seinem Terminkalender, als eine Spanierin ihn in einer Bar fragte, wann sie sich das nächste Mal wiedersehen. Dass sie seitdem nichts mehr mit ihm zu tun haben will, versteht er bis heute nicht. Er wünschte sich doch nur Sicherheit: Er wollte es schriftlich haben, den Beweis, dass es mit ihnen weitergeht. Deutsche schicken sich doch auch Mittagessenstermine zu – per E-Mail. Dafür wissen sie schon im Dezember, dass sie bis Mai kein einziges Mal allein essen müssen. Spontan absagen kann man nur, wenn man krank ist. Dann aber macht man einen Arzttermin aus. 2 3/15


Nächsten Monat in Deutsch perfekt Das April-Heft gibt es ab 25. März

Der Kölner Dom Deutschlands Rekord-Kirche: 20 000 Besucher zählt sie pro Tag, so viele wie keine andere Sehenswürdigkeit. Und das, obwohl dieses Gebäude dauernd eine Baustelle ist – seit 767 Jahren schon. Warum aber wünschen sich die Kölner, dass ihr Dom nie fertig wird? FOTOS: ISTOCK/THINKSTOCK; PICTURE ALLIANCE/APA

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Sprache lieben!

Die weißen Pferde von Wien Sie ist eine der berühmtesten Institutionen Österreichs: Seit 450 Jahren pflegt die Spanische Hofreitschule Wien die klassische Reitkunst in der Renaissance-Tradition. Passt das noch in die Zeit?

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D-A-CH-Menschen

Eine von 98 Millionen: Was denken Sie,

Anette Heiter? Als Richterin entscheidet sie in Prozessen, wer recht hat. Als Kabarettistin macht sie Späße über die Justiz. Als Sängerin singt sie auf verschiedenen Bühnen. Und drei Kinder hat sie auch noch. Ist das nicht ein bisschen viel für Als Richterin sind Sie eine Autoritätsper­ son. Als Kabarettistin machen Sie sich über Autoritäten lustig. Passt das zusammen? Das passt sehr gut zusammen. Ich stelle meine eigene Autorität immer wieder infrage. Das ist etwas, das jede Autoritätsperson machen sollte, sich zu fragen: Wo sind die Angriffspunkte? Und da findet sich ziemlich viel. Was findet sich denn? Es ist natürlich die Sprache. Die soll ja eigentlich der Kommunikation dienen. Aber schon unsere Formulare sind so kompliziert geschrieben, dass auch ich keine Lust habe, das zu lesen. Warum ist Juristendeutsch so kompliziert? Man versucht ja immer, komplizierte Dinge mit so wenigen Worten wie möglich zu sagen und zu generalisieren. Das macht es so abstrakt. Aber man hat auch immer Angst, etwas konkret zu benennen. Denn dann wird es vielleicht zu konkret und gilt nicht mehr für alle Fälle.

FOTO: ISA PLANCK

Ist vor Gericht überhaupt Platz für Humor? Das ist unterschiedlich. Es gibt gute Richter, die aber keinen Humor haben. Ich versuche nicht aktiv, bei einem Prozess lustig zu sein. Aber natürlich lache ich mit den Leuten manchmal auch. Über den Humor kann man Konfliktparteien nämlich auch ins Gespräch bringen. Was ist denn lustig vor Gericht? Es sind die Details, wie bei diesem sehr lustigen Beispiel: Ein Richter hat jetzt entschieden, dass 70

eine Person? die R“chterin, -nen (das Ger“cht, -e

Frau, die bei einem Prozess im Gericht am Ende entscheidet, wer recht hat hier: öffentliche Institution: Dort wird entschieden, ob sich jemand nicht an den Regeln des Staates orientiert hat.) die Kabarett“stin, ≈ Schauspielerin, die Politiker und -nen aktuelle Ereignisse auf lustige Art kommentiert und kritisiert s“ch l¢stig hier: so beschreiben, dass man lacht m„chen über über infrage st¡llen hier: erreichen, dass Menschen nachdenken, ob eine Sache so sein muss oder auch anders sein könnte s¶llte hier: es wäre gut, wenn der [ngriffshier: Möglichkeit für Kritik punkt, -e dienen hier: gut sein für ben¡nnen hier: beschreiben; sagen der F„ll, ¿e hier: Sache, die vom Gericht untersucht wird überhaupt hier: eigentlich die Konfl“kt­ Person oder Gruppe, die vor Gericht partei, -en gegen eine andere Person oder Gruppe kämpft “ns Gespräch hier: erreichen, dass Menschen eine br“ngen Kommunikation beginnen p“nkeln m Wasser aus dem Körper lassen die Kaution, -en Geldsumme, die man zahlen muss, wenn man eine Wohnung mietet. Später bekommt man das Geld zurück. der M“tbewoh- Person, die in der gleichen Wohnung ner, lebt r¡chnen m“t hier: ≈ vorbereitet sein auf nehmen hier: wegnehmen der Traum­ Wunschberuf beruf, -e die Beifahrerin, Frau, die neben dem Fahrer / der -nen Fahrerin sitzt den l¡tzten N¡rv jemanden nervös machen rauben (rauben ≈ plötzlich kommen und etwas wegnehmen) auftreten hier: vor Publikum singen und sprechen beurlauben hier: für eine spezielle Zeit die Erlaubnis geben, dass man nicht arbeiten muss die Zuwendung freundliches Interesse; Liebe

Männer im Stehen pinkeln dürfen. Ein Mieter wollte seine Kaution zurückbekommen. Der Vermieter wollte ihm aber nur die Hälfte zahlen, weil der Marmorboden unter der Toilette kaputt ist. Der Mieter hat gesagt: „Ich muss doch eine Toilette normal benutzen können.“ Der Richter war der Meinung: Ja, der Mieter hat recht. Wenn ein Mann im Stehen pinkelt, muss er vielleicht mit längeren Konflikten mit weiblichen Mitbewohnern rechnen, aber nicht mit den Kosten eines kaputten Fußbodens. Grandios! Sind Sie gerne Richterin? Ja, sehr gern – obwohl das Studium alles versucht hat, um mir die Lust zu nehmen. Aber als ich dann mit diesem Beruf angefangen habe, wusste ich: Das ist mein Traumberuf, weil es das wirkliche Leben ist.

„Ich mache es einfach.“ Denken Sie anders, seit Sie Richterin sind? Ich glaube schon. Es gibt die Tendenz, alles ins Negative weiterzudenken. Eine Zeit lang musste ich als Verkehrsrichterin den ganzen Tag Unfallberichte lesen. Da war ich eine schreckliche Beifahrerin. Bei jeder Verkehrssituation habe ich daran gedacht, was passieren könnte. Ich habe meinem Mann den letzten Nerv geraubt. Sie sind nicht nur Richterin und Kabarettis­ tin. Sie spielen vier Instrumente, treten als Sängerin auf – und drei Kinder haben Sie auch noch. Wie machen Sie das? Ich denke nicht so viel darüber nach, wie ich es mache. Ich mache es einfach. Aber ich habe mich die letzten drei Jahre beurlauben lassen als Richterin. Mein Ältester ist 25, aber die beiden Jüngeren sind 15 und 14. Die brauchen schon noch Zuwendung. 2 Interview: Jörg Walser 3/15


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Die jungen Seiten von

März 2015 Alle Texte auf Stufe A2


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Luc Ackermann (17) hat ein spezielles Hobby: Beim Freestyle-Motocross fliegt er mit seinem Motorrad durch die Luft. Das ist gefährlich. Aber daran denkt der Schüler nicht: „Ich liebe es, es ist mein Sport“, hat er Anna Schmid erzählt.

L

angsam zoomt die Kamera aus der Luft auf den Olympiasee in München. Auf dem Wasser schwimmt ein Parcours. Darüber wird Luc Ackermann gleich mit seinem Motorrad fahren. Das Video zeigt den Sportler, der sich in Pose stellt. Den Helm trägt er schon auf dem Kopf. Gleich geht es los. Das Publikum – 18  000 Fans – applaudiert. Dann fährt Luc die Rampe hoch und fliegt in die Luft. Mit seinem Bike überschlägt er sich rückwärts, landet wieder und fährt weiter. Dann kommt die nächste Rampe. Luc drückt sich in den

wenigen Sekunden in der Luft mit den Händen von seinem Motorrad weg, die Füße in der Luft. Das Video von den X-Fighters in München zeigt einen der schönsten Momente seiner Karriere: An diesem Tag im Sommer 2014 ist Luc Ackermann aus Niederdorla in Thüringen, zu der Zeit 16 Jahre alt, der Viertbeste. der Sp¶rtler, - Person: Sie macht viel Sport. der H¡lm, -e ≈ spezielles Kleidungsstück aus hartem Plastik: Es soll helfen, dass bei einem Unfall der Kopf nicht verletzt wird. die R„mpe, -n hier: ≈ von Menschen gemachter Berg s“ch überhier: ≈ einen Kreis machen: Dabei schlagen hängt der Kopf nach unten. l„nden unten ankommen TITELFOTO UND FOTO: PICTURE ALLIANCE/DPA

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Frees

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s Das is t das Z ie l vom (FMX): Freesty auf dem le Moto Motocro ten Tric cross ss-Moto ks zu m rr ad die a chen. D damit b esie Fahre über R ampen r sprin werden , g e die Kic n , und fl ker ge iegen m die Luft nannt it dem . Sie m M otorrad achen oder dre durch Salti, e hen sic inen Ko h pfstand im Manchm K re is um al lass sich se en sie auch g lbst. das Bik anz los e in de . Erst haben r Luft nach e sie es w inem M ieder in oment den Hä n d en. das Zie l, e

hier: Re su erreich ltat: Das wil l man en. hier: ≈ Akroba tik ≈ kurz d u und so rch die Luft fl sc iegen h nell v die R„m einem pe, -n andere on einem Ort n zu w e chseln hier: ≈ von Me gen„nn nschen Berg t gemach ter der S„lt Part. II o, -s/S„ von: ne lti ≈ n n e n Akroba = sagen zu Luft mit tik: Man mach t dem ga der K¶p e nzen K in der inen Kre fstand, ö rper is. ¿e Ak robatik : Man st s“ch dre d e m e h t dabei Kopf. hen auf loslasse einen K n reis ma c h en nicht lä n halten ger mit den H änden der Tr“c k, -s spr“nge n

Lucs Eltern

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spr“ngen

≈ kurz durch die Luft fliegen und so schnell von einem Ort zu einem anderen wechseln s“ch drehen einen Kreis machen die WM, -/-s kurz für: Weltmeisterschaft = Treffen der besten Sportler auf der Welt: Einer wird Erster. die EM, -/-s kurz für: Europameisterschaft h„rt hier: körperlich schwer der Tr“ck, -s hier: ≈ Akrobatik einfach hier: ≈ nur

FOTO: MARC WATSON/RED BULL

Wenn Luc ein Turnier hat, ist meistens auch sein Vater im Publikum. Seine Mutter nicht. „Sie hat zu viel Angst. Das geht wahrscheinlich jeder Mutter so, die sieht, wie ihr Sohn zehn bis 15 Meter in die Luft springt und sich dreht“, erzählt Luc. Verboten hat ihm seine Mutter den Freestyle Motocross (FMX) aber nie. „Ich glaube auch nicht, dass das geht. Aber sie sagt oft zu mir, dass ich vorsichtig fahren soll.“ Das versucht er auch. „Einfach ist das aber nicht. In der WM und EM machen die Fahrer die härtesten Tricks, die es in diesem Sport gibt. Ich glaube, auch mein Vater macht sich langsam immer mehr Sorgen. Mein Level ist schon sehr hoch.“ In diesem Sport gibt es immer wieder sehr schlimme Unfälle. Das weiß Luc. Aber er sagt: „Ich denke einfach nicht da dran. Ich habe mich auch schon verletzt. Aber wenn ich im Krankenhaus aufwache, denke ich zuerst daran, wann ich wieder fahren kann.“


Die wichtigsten Turniere

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Sie gehören zu den drei wichtigsten Turnieren auf der Welt im Freestyle Motocross: die Red Bull X-Fighters. Jedes Jahr finden sie an mehreren Orten und in verschiedenen Ländern statt. 2015 sind das Mexiko City, Athen, Madrid, Pretoria und die Vereinigten Arabischen Emirate. Dort treten die besten Fahrer der Welt gegeneinander an. Am Ende der Serie gibt es einen Gesamtsieger. 2014 war das Josh Sheehan aus Australien. In der Night of the Jumps wird der Weltmeister im FMX gesucht. Die Fahrer treten in drei Disziplinen an: Im Freestyle Motocross geht es um die besten Tricks. Im Best Whip müssen die Fahrer ihr Motorrad in der Luft möglichst quer zur Flugrichtung drehen. Und beim Highest Air geht es darum, wer am höchsten springt. Viele Sportler springen dann höher als zehn Meter. Wichtig für FMX-Fahrer sind auch die X-Games. Sie sind so etwas wie die Olympischen Spiele des ActionSports. Seit letztem Jahr finden sie nur noch in den USA statt. gehören zu gegeneinander „ntreten der Ges„mtsieger, der W¡ltmeister, ¡s geht ¢m … der Tr“ck, -s möglichst quer

≈ ein Teil sein von hier: an einem Turnier teilnehmen und gegen die anderen gewinnen wollen Gewinner: Er hat alle Turniere gewonnen. der Beste auf der Welt hier: das Wichtigste ist … hier: ≈ Akrobatik hier: so weit zur Seite wie möglich, wenn er geradeaus fliegt die Flugrichtung, -en hier: ≈ Weg nach oben, unten oder geradeaus: Ihn fliegt der Fahrer. drehen einen Kreis machen spr“ngen ≈ kurz durch die Luft fliegen und so schnell von einem Ort zu einem anderen wechseln

Früher Start Luc lernt Motorradfahren noch vor dem Lesen und Schreiben. Mit drei Jahren sitzt er das erste Mal auf einem Bike. Er fährt mit einem Mini-Bike für Kinder. Nicht immer funktioniert alles. „Damals musste ich noch oft aufgefangen werden, weil ich nicht bremsen konnte“, sagt er. Mit acht gelingt ihm sein erster Backflip, ein Rückwärtssalto. Heute ist Luc in seinem Sport einer der Besten der Welt. Wenn das Wetter gut genug ist, trainiert er jeden Tag. Wann und wie oft er das macht, kann er selbst wählen. Wenn er mal eine Pause braucht, dann geht das, sagt er: „Es macht mir so viel Spaß. Es ist kein Muss. Deshalb nervt es eigentlich nie.“

damals aufgefangen

zu der Zeit Part. II von: auffangen = hier: in die Arme nehmen, wenn er fällt gel“ngen funktionieren; gut gehen der R•ckwärtssalto, ≈ Akrobatik: Man macht in -s/-salti der Luft mit dem ganzen Körper einen Kreis rückwärts. n¡rven m hier: so sein, dass man keine Lust hat

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Das Idol

Die Schule Aber Luc kann nicht immer nur trainieren. Er geht in die elfte Klasse auf ein Gymnasium und will 2016 Abitur machen. „Eine Ausbildung kostet mehr Zeit. Also gehe ich lieber zur Schule. Und mit Abitur habe ich etwas Sicheres in der Tasche“, sagt er. Sein Lieblingsfach: natürlich Sport. „Schule und Training zu vereinbaren, ist manchmal schwer, aber es geht. Wenn es sein muss, kriege ich für FMX auch frei. Ich muss den ganzen Stoff dann aber später lernen“, erzählt er. Trotzdem ist er wie seine Schulkollegen, sagt Luc: „Die anderen wissen, dass ich das mache. Aber ich bin ein ganz normaler Schüler.“

Freie Zeit Für Treffen mit Freunden hat Luc immer noch genug Zeit, sagt er. Die nimmt er sich einfach, wenn er will: „Das kann mir niemand verbieten.“ Seinen 17. Geburtstag hat er dieses Jahr nach der Schule mit der Familie gefeiert und einen ruhigen Tag gehabt. „Das muss auch mal sein. Sonst ist immer viel los.“ Trainiert hat er an seinem Geburtstag nicht. Keine Lust? Das nicht. Aber das Wetter war zu schlecht. Es war so schlecht, dass er nicht auf den Trainingsparcours konnte. Auch, wenn er nicht in der Schule ist oder auf dem Bike trainiert, kann er den Sport nicht lassen. „In meiner Freizeit mache ich gerne andere extreme Sachen. Ich mache dann Backflips mit dem Fahrrad, dem Dreirad oder zu Fuß.“

Zu dem Sport inspiriert hat ihn sein acht Jahre älterer Bruder, der bekannte Freestyle Motocross-Meister Hannes Ackermann. Ist er heute noch immer ein Idol für Luc? „Das ist schwer zu sagen. Wir trainieren zusammen, aber wir sind auch Konkurrenten. Ein Vorbild ist er aber sicher, weil er den Sport zu seinem Beruf gemacht hat. Das will ich auch.“

Und nach der Schule? Ob das klappt, dass Luc den Sport zum Beruf macht? Es sieht ganz gut aus. Denn Sportler müssen heute nicht nur in ihrem Sport sehr gut sein. Sie müssen sich auch gut vermarkten können. Sportler müssen intelligent sein und eloquente Interviews geben. Das kann Luc: Schon mit zwölf Jahren hat er das als Gast bei dem bekannten Fernsehmoderator Stefan Raab gezeigt. Der konnte ihm keine Angst machen. Raab sagte ihm, dass die Fahrt auf dem Motorrad ohne Helm gefährlich ist. Und Lucs Antwort, ganz cool und kurz: „Ja, ich weiß.“ Heute lacht Luc als Posterboy von einem Foto­ kalender, für den er auf seiner Facebook-Seite wirbt. Und das mit den Medien ist immer noch kein Problem für ihn: „Interviews geben finde ich lustig. Und so richtig prominent bin ich ja noch nicht. Ich bin immer noch der normale Luc.“ das Abitur k¶sten “n der T„sche haben das Lieblingsfach, ¿er vereinbaren der St¶ff verbieten der Meister, der Konkurr¡nt, -en das Vorbild, -er kl„ppen s“ch verm„rkten

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r“chtig promin¡nt 3/15

spezieller Unterricht, z. B. Mathematik, Biologie, Musik: Man mag ihn besonders gern. zwei verschiedene Dinge kombinieren hier: Lerninhalt sagen, dass man etwas nicht tun darf hier: der Beste hier: Sportler im gleichen Turnier: Er will auch Erster werden. hier: Mensch: Er ist ein positives Beispiel. hier: m gut funktionieren hier: sich selbst so bekannt machen, dass man Sponsoren bekommt so, dass man gut sprechen kann Mann: Er interviewt in einer Fernsehsendung Gäste. hier: versuchen, viele Käufer für den Kalender zu be­ kommen hier: m wirklich sehr bekannt

FOTO: MARK WATSON/RED BULL

eloqu¡nt der Moderator, Moderatoren w¡rben für

Prüfung am Ende vom Gymnasium hier: brauchen m haben


Luc fliegt allen davon In seinem Sport hat Luc schon Rekorde gesammelt: Bei der Night of the Jumps im Oktober 2010 macht der Deutsche einen Backflip, einen Rückwärtssalto mit dem Motorrad. Da ist er zwölf Jahre alt und der jüngste Backflipper auf der Welt. Zwei Jahre später springt er bei der Night of the Jumps in Mannheim mit seiner Maschine über neun Meter hoch: So hoch wie vorher noch niemand in seinem Alter in dieser Disziplin. Im Guinness-Buch der Rekorde steht Luc auch: 2013 springt er mit 17 anderen Fahrern zur gleichen Zeit einen Backflip. dav¶nfliegen der R•ckwärts­ salto, -s/-salti

hier: weiter und besser fliegen als ≈ Akrobatik: Man macht in der Luft mit dem ganzen Körper einen Kreis rückwärts.

spr“ngen

≈ kurz durch die Luft fliegen und so schnell von einem Ort zu einem anderen wechseln die Maschine, -n hier: Motorrad 3/15

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CARTOON

FÜNF PUNKTE Das musst du wissen über die

Mundharmonika

n  Die

n  Die bekanntesten Hersteller sind

aber immer noch in Deutschland, so wie die Firma Hohner in Trossingen (Baden-Württemberg). Sie hatte früher fast ein Monopol.

n  In Trossingen erzählt heute das

Deutsche Harmonikamuseum von der Geschichte des Instruments. n  Die Mundharmonika war auch das erste Instrument im Orbit: Im Dezember 1965 spielte US-Astronaut Walter Schirra auf der Gemini VI ein Weihnachtslied für seine Kollegen.

w¢rde … erf¢nden (erf¢nden die V¶lksmusik die Gesch“chte

CARTOON: DIEKLEINERT.DE/GUNGA.DE

moderne Mundharmonika wurde in den 1820er-Jahren in Wien erfunden. n  In Europa spielen heute besonders viele Volksmusik-Musiker Mundharmonika. International bekannt geworden ist das Instrument aber durch seinen Export in die USA. Bis heute ist es ein wichtiger Teil der Blues- und Country-Musik.

der Dreikäsehoch, -/-s (die Maus, ¿e

≈ hat man … erfunden Part. II von: erfinden = eine Idee für etwas Neues haben) traditionelle Musik eines Landes oder einer Region Historie

RÄTSEL

ß = ss ü = ue

Waagerecht (= horizontal)

1. „Der Garten ist auf der anderen Seite von unserem Haus. Er ist also nicht vor, sondern … unserem Haus.“ 2. „Hast du nicht bald Ferien?“ – „Nein, … im April.“ 3. Präsentation von Objekten, z. B. Bildern, in einem Museum 4. Wenn etwas für eine Zeit lang billiger ist, dann ist es im … 5. Farbe der Blätter von Bäumen im Frühling und Sommer 6. „Das Geburtstagsgeschenk von meiner Mutter habe ich per Post in einem … bekommen.“ 7. Äpfel und Birnen sind kein Gemüse, sondern …

1

4

1. Gegenteil von „kalt “ 2. „Der Kuchen ist wirklich lecker! Kann ich bitte … ein Stück haben?“ 3. Wenn man in Urlaub fahren will und Informationen über ein fremdes Land braucht, geht man in ein … 4. Mozart lebt nicht mehr, er ist schon seit langer Zeit … 5. „Leider habe ich dein Buch vergessen!“ – „Das macht nichts. Gib es mir einfach morgen …“ 6. … des Regens können wir heute nicht wandern gehen.

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Lösung vom Rätsel 2/2015 Waagerecht: 1. ausziehen; 2. so; 3. Hauptbahnhof; 4. Papier; 5. auch; 6. Gepaeck Senkrecht: 1. stark; 2. Apotheke; 3. bald; 4. Zahn; 5. komisch

deins! liegt jeden Monat Deutsch perfekt bei. Alle Texte sind auf Stufe A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens. ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICE Spotlight Verlag GmbH, Kundenbetreuung Postfach 1565, 82144 Planegg/Deutschland Tel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax+49 (0)89/8 56 81-159 abo@spotlight-verlag.de Lehrer, Trainer und Firmen: Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax+49 (0)89/8 56 81-159 lehrer@spotlight-verlag.de

T

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Senkrecht (= vertikal)

Die Lösung findest du im nächsten Heft – und schon jetzt im Internet: www.deins.de/ loesung

m kleines Kind; hier: Größe der Maus: Sie ist so groß wie die drei Käse. graues oder braunes, kleines Tier)

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C

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lockere Umgangssprache negativ Vorsicht, vulgär! ungefähr, etwa

HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock CHEFREDAKTEUR Jörg Walser REDAKTION Barbara Duckstein (in Elternzeit), Katharina Heydenreich, Sonja Krell, Claudia May (in Elternzeit), Cornelia Osterbrauck, Janina Schalkhaußer, Anna Schmid, Sabine Weiser BILDREDAKTION Judith Rothenbusch GESTALTUNG BfGuK, 80802 München, Georg Lechner (Art Director) REDAKTIONELLE MITARBEIT Anne Wichmann LITHO Mohn Media Mohndruck GmbH, 33311 Gütersloh PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm

Gegenteil von ... langer, betonter Vokal ¢ kurzer, betonter Vokal , ¿er Plural-Formen

↔ o

VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbH Postanschrift: Postfach 1565, 82144 Planegg Hausanschrift: Fraunhoferstr. 22, 82152 Planegg Tel. +49 (0)89 / 8 56 81-0 Fax +49 (0)89 / 8 56 81-105 redaktion@deutsch-perfekt.com GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel Zettler Tel. +49 (0)89 / 8 56 81-130 DRUCK Medienhaus Ortmeier, 48369 Saerbeck © 2015 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren und Mitarbeiter


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