gestaltung I TH Köln - volume I

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volume

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gestaltung I TH Kรถln studio for architecture + design prof. dr. nadine zinser-junghanns



volume

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gestaltung I TH Kรถln studio for architecture + design prof. dr. nadine zinser-junghanns


concept + editing + text + layout photography + illustrations

proofreading contact

nadine zinser-junghanns marcello bonon, sabina priese, andreas smets, julian stratmann, niklas thelen, nadine zinser-junghanns, students at gestaltung I TH KÜln sabina priese gestaltung I TH KÜln studio for architecture + design faculty of architecture betzdorfer strasse 2 D-50679 koeln nadine.zinser-junghanns@th-koeln.de Š 2020 nadine zinser-junghanns

herstellung und verlag

BoD - Books on Demand ISBN 9783752866537 edition 1


preface

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• Gestalten gestalten Andreas Denk

introduction

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• weil es mir gefällt! über die bildung einer haltung im architekturstudium • gestaltung I 6 thesen

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15 20 23

teaching

27 93 133 148

appendix

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• gestaltung I TH Köln studio for architecture + design • Form + Funktion Marcello Bonon • Forschendes Lehren + Lernen Sabina Priese • ba 1+2 grundlagen der gestaltung übungen + theorie • ba 5 + 6 angewandter entwurf + bachelor thesis • ba+ formfindung • Building the cologne s´ciopon Gilberto Penzo • teaching team

index


Gestalten gestalten - zur Aktualität eines komplexen ästhetischen Begriffes Andreas Denk Die Selbstverständlichkeit unserer Sprache ermöglicht Verständigung. In Fachsprachen aber kommt es mitunter zu Begriffsbildungen, die vermeintlich selbstverständlich, aber tatsächlich erläuterungsbedürftig sind. Mitunter verlieren solche Begriffe durch ihre gewohnheitsmäßige, unbedachte Verwendung an Schärfe, gewinnen aber durch eine Betrachtung ihrer Herkunft und eigentlichen Bedeutung wieder an Tiefe. Ein solcher Begriff ist ´Gestalt´. Wenn das aus dem Althochdeutschen stammende Wort ursprünglich die Beschaffenheit, das Äußere, die Figur, im adjektivischen Gebrauch auch das Aussehen oder sogar die Ursache bedeuten kann, dann wird seit dem 16. Jahrhundert das Wort ´gestalten´ als ´bilden´ oder ´formen´, das Wort ´Gestaltung´ aber als ‘Formgebung’ verwendet. Im weitesten Sinne wird das Wort in dieser Bedeutung auch im heute üblichen Sprachgebrauch verwendet. Dabei wird meist die geistesgeschichtlich bedingte Entwicklung des einfachen Wortes zu einem komplexen psychologisch-ästhetischen Begriff unterschlagen.1 Die Dimension der Bedeutung von ´Gestalt´ läst sich jedoch daran ablesen, dass das Wort unübersetzt ins Englische übernommen worden ist und dort eine andere Bedeutung als die Worte ´shape´ oder ´figure´ hat.

1 I Zur Begriffsgeschichte s.: Simonis, Annette: Gestalttheorie von Goethe bis Benjamin. Diskursgeschichte einer deutschen Denkfigur, Köln 2001.

links l + ll gestaltungslehre an der TH Köln l design principles l ordnung: addition, substraktion

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preface

Die inhaltliche Erweiterung des Begriffs geht bis auf Johann Joachim Winckelmann und Johann Gottfried Herder zurück, die am Beispiel der antik-griechischen Skulptur ein ideales Zusammentreffen von ´Form und Seele´ konstatierten. Friedrich Schiller nahm diesen Faden in seinen ästhetischen Briefen auf: ´Ein Marmorblock, obgleich er leblos ist und bleibt, kann darum nicht desto weniger lebende Gestalt durch den Architekten und Bildhauer werden; ein Mensch, wiewohl er lebt und Gestalt hat, ist darum noch lange keine lebende Gestalt. Dazu gehört, dass seine Gestalt Leben und sein Leben Gestalt sei. (...)


Nur, indem seine Form in unsrer Empfindung lebt und sein Leben in unserm Verstande sich formt, ist er lebende Gestalt, und dieses wird überall der Fall sein, wo wir ihn als schön beurteilen.´2 Diese Dualität von materieller Form und geistiger Vorstellung eines Wesens oder eines Dings hat im 19. und frühen 20. Jahrhundert das Verständnis des Worts ´Gestalt´ in zunehmenden Maße geprägt und es zu einem wichtigen Begriff der Ästhetik gemacht. Für die Architektur von besonderer Bedeutung ist die Interpretation der ´Gestalt´ durch Johann Wolfgang von Goethe. Bei seiner Betrachtung des Straßburger Münsters schreibt er Erwin von Steinbach, dem Baumeister des Gotteshauses zu, der erste gewesen zu sein, ´aus dessen Seele die Teile, in ein ewiges Ganzes zusammengewachsen, hervortreten (...), der zuerst die zerstreuten Elemente in ein lebendiges Ganzes zusammenschuf.´3 Jedes einzelne Element des gotischen Doms ist in Goethes Reflexion durch einen gemeinsamen Gedanken begründet, unterliegt den gleichen gemeinsamen, ideellen Parametern der Formgebung. Durch diese innere Einheit des formal Vielfältigen ergibt sich für ihn ein großer gemeinsamer Eindruck, die ´Gestalt´. Von da aus ist es nur noch ein Schritt zu Goethes Überlegungen zur Morphologie in Zoologie und Botanik, die für die Theorie der Architektur von nicht zu unterschätzender Bedeutung gewesen sind. Mit Hilfe von formalen Entwicklungsketten versuchte Goethe, das Aussehen und die Funktion einer Urpflanze und eines Urtieres zu rekonstruieren, um schließlich der grundsätzlichen ´Idee des Tieres´ auf die Spur zu kommen.4 In seiner Auffassung sollte diese Idee grundsätzliche in allen, sich aus dem ´Urtyp´ entwickelnden Varietäten erkennbar bleiben, wenngleich durch die Anpassung an andere Zwecke und Lebensbedingungen in veränderter Form: ´Eine innere und

preface

2 I Schiller, Friedrich: Über die ästhetische Erziehung des Menschen, in einer Reihe von Briefen. In: Schillers sämtliche Werke, Band 4, 15. Stuttgart 1838, S. 558ff. 3 I Goethe, Johann Wolfgang von: Von deutscher Baukunst. In: Seidel, Siegfried: Poetische Werke, kunsttheoretische Schriften und Übersetzungen, Berliner Ausgabe, Band 19, Weimar 1960. 4 I Derselbe: Zur Morphologie (1817). In: Goethes Werke. Hamburger Ausgabe in 14 Bd., Bd. 13, Hamburg 1948ff., S. 54ff., hier: S. 59.

rechts l +ll gestaltungslehre an der TH Köln l design principles l ordnung: gruppierung, schichtung

Andreas Denk I Gestalten gestalten

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5 I Derselbe: Die Skelette der Nagetiere, abgebildet und verglichen von d’Alton. Erste Abteilung: zehn Tafeln, zweite: acht Tafeln. Bonn. 1823 und 24, zit. n.: Geulen, Eva: Aus dem Leben der Form. Goethes Morphologie und die Nager, Berlin 2016, S. 57. 6 I Ebda., S. 50. 7 I Ebda., S. 56f. 8 I Denk, Andreas: Ein romantisches Symbol. Tektonik als Einheit von Konstruktion und Form, in: der architekt. Zeitschrift des Bundes Deutscher Architekten, 6_2019, S. 26ff.; sowie: derselbe: Der tätowierte Fels. Pragmatische und ideelle Funktion in der Architektur, in: der architekt. Zeitschrift des Bundes Deutscher Architekten, 6_2018, S. 34ff. 9 I Mach, Ernst, Beiträge zur Analyse der Empfindungen, Jena 1886, S.130. 10 I Ehrenfels, S. 264.

links l + ll gestaltungslehre an der TH Köln l design principles l ordnung: durchdringung, transformation

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preface

ursprüngliche Gemeinschaft aller Organisation liegt zum Grunde; die Verschiedenheit der Gestalten dagegen entspringt aus den notwendigen Beziehungsverhältnissen zur Außenwelt, und man darf daher eine ursprüngliche, gleichzeitige Verschiedenheit und eine unaufhaltsam fortschreitende Umbildung mit Recht annehmen, um die eben konstanten als abweichenden Erscheinungen begreifen zu können.´5 Aus dieser entwicklungsgenetischen Betrachtung entwickelte Goethe schließlich einen Dualismus von der ´Gestalt und ihrer Bedeutsamkeit´6, der sich in die gemeinsame Existenz einer ´Kernform´ und einer ´Symbolform´ der Lebewesen auflösen lässt: Die ´Gestalt´ des Tieres sei ´gleichsam der innere Kern, welcher durch die Determination des äußeren Elementes sich verschieden bildet. Eben dadurch erhält das Tier seine Zweckmäßigkeit nach außen; weil es von außen, so gut als von innen gebildet worden´.7 Diese Vorstellung hat im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts Gottfried Sempers Bekleidungstheorie genauso geprägt wie Karl Böttichers Vorstellung einer Tektonik.8 Im späten 19. Jahrhundert sind es zwei Arbeiten von Ernst Mach und Christian von Ehrenfels, die unter Hinzunahme neuer psychologischer und neurophysiologischer Erkenntnisse den Vollbegriff von ´Gestalt´ weiterentwickeln. Mach erklärt die Problematik am Beispiel der Musik: Für die melodische oder harmonische Verbindung von Tönen führt er den Begriff der ´Tongestalt´ ein. Töne in einfachen Schwingungszahlenverhältnissen, so Mach, zeichnen sich ´1. durch Gefälligkeit und 2. durch eine für jenes Verhältnis charakteristische Empfindung aus.´9 Ehrenfels wiederum führt aus, dass den ´Tongestalten´ Machs ´Raumgestalten´ entsprechen, die ´Gestaltqualitäten´ haben, die mittels des Seh- und Tastsinns sowie durch Bewegungsempfindungen gespeist werden.10


Durch die Gestaltqualitäten erhalten die physikalisch wahrnehmbaren Dinge eine psychische Dimension: ´Thatsächlich empfangen wir von dem gleichzeitigen Nebeneinander verschiedener Farben einen Eindruck, dessen Verwandtschaft mit der Harmonie schon die Sprache (durch die Benennung ´Farbenharmonie´) ausdrückt. Gestaltqualitäten bilden nach Ehrenfels einen von der Grundlage der physikalischen Wahrnehmung eines materiellen Gegenstandes ´abhängigen und doch von ihr zu unterscheidenden Vorstellungsinhalt´.11 Dabei verbinden sich beispielsweise optisch wahrnehmbare farbige und räumliche Qualitäten mit der intellektuellen Aneignung als ´Gestaltqualitäten´ ´zu einem anschaulichen Ganzen´. Analoges trifft nach Ehrenfels auch für die übrigen Sinne zu, die, je nachdem, ob der Geschmacks-, Tast- oder Temperatursinn betroffen ist, spezifische Gestaltqualitäten erkennbar werden lassen, die vielleicht trotz oder durch ihre Vielfalt einen einheitlichen Gesamteindruck einer ´Raumgestalt´ erzeugen könnten.12 Die Annahme einer Dualität der Gestalt als Einheit von physischer Realität und geistigem Eindruck ist auch für das heutige Verständnis des Wesens der ´Gestalt´ und der Tätigkeit des ´Gestaltens´ hilfreich. Die Aufgabe des Gestaltens ist dann das Erfinden, Entwickeln und Erproben von physisch wahrnehmbaren Formen, die mit der ihnen innewohnenden Vorstellung ihres Zweckes oder ihrer Handhabung kongruent sind. Das Resultat dieser geistig-handwerklichen Synthesearbeit ist schließlich die Gestalt, die entsteht, wenn Idee und Zweck in der physischen Form eines Objekts in eins fallen. Verfügt ein Objekt über eine ´Gestalt´ in diesem Sinne, wird es erhaben über Begriffe wie Funktion und Form, weil es zum Symbol seiner selbst erhoben ist. Eine Näherung an dieses hohe Ziel ist die eigentliche Aufgabe der Gestaltungslehre.

preface

11 I Ebda., S. 266. 12 I Ebda., S. 267.

rechts l + ll gestaltungslehre an der TH Köln l design principles l struktur: a-symmetrie, muster

Andreas Denk I Gestalten gestalten

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weil es mir gefällt! über die bildung einer haltung im architekturstudium nadine zinser-junghanns ´weil es mir gefällt!´ - das ist eine der häufigsten begründungen der studierenden im grundstudium für eine positive bewertung der eigenen oder fremden arbeit. im offenen dialog stellt sich dann immer wieder die esentielle frage nach dem warum? warum gefällt uns etwas mehr oder weniger? warum sprechen uns bestimmte formen, farb- oder materialkombinationen an und andere nicht? warum lösen manche räume, fassaden, ganze häuser oder stadtbausteine bei uns emotionen aus und andere empfinden wir als nichtssagen? peter zumthor nennt zwei grundlegende elemente zur beantwortung dieser fragen: ´die kraft eines guten entwurfes liegt in uns selbst und in unserer fähigkeit, die welt mit gefühl und verstand wahrzunehmen. ein guter architektonischer entwurf ist klug.´1 das zusammenspiel von gefühl und verstand fügt die einzelteile zu einem funktionierenden ganzen zusammen und gibt ihm seine seele. 1 I zumthor, peter: architektur denken. birkhäuser, 1999, s. 57.

links I studio an der TH Köln, andreas smets

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introduction

es fällt den studierenden zu beginn ihres studiums meist noch schwer, ihre meinung zu einem entwurf klar zu artikulieren. sie alle besitzen jedoch ein eigenes, intuitives empfinden. es beruht auf den


kognitiven fähigkeiten des menschen und greift auf den individuellen erfahrungsschatz zurück. obwohl über geschmack bekanntlich gestritten werden kann, gefallen oft ähnliche arbeiten: sie besitzen meist eine gewisse komplexität, folgen einem bestimmten maß an regeln, sind narrativ und handwerklich gut gemacht. die studierenden sind weder an banalität noch an chaos interessiert. sie suchen nach einem regelwerk welches aber noch platz für phantasie läßt. und sie wertschätzen engagement und präzision. gute gestaltung als spannungsvolles zusammenspiel von gefühl und verstand wird von ihnen intuitiv erkannt und geschätzt.

introduction

wie wird man nun aber selbst zur guten gestalter*in? dafür ist zunächst das generalistisch angelegte erlernen der architektonischen grundbausteinen mit ihren funktionalen, technischen, ästhetischen und kontextuellen aspekten grundlegend. der verstand kann so auf ein breit angelegtes fachwissen zurückgreifen und dieses logisch verknüpfen. der bda faßt dies in seinen thesen zum 1. hochschultag der architektur wie folgt zusammen: ´nur solche universalen

rechts I beitrag zur übung liquid landscape, constantin von martial, ba 1, ws 18/19

gestaltung + haltung

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kenntnisse und interessen lassen eine architektur denkbar werden, die den globalen herausforderungen (...) gerecht wird und die im regionalen und städtischen kontext eine mischung aus sozialer und ethnischer vielfalt, aus atmosphärischer dichte und historischer authentizität schafft.´2 neben dem verstand wird auch das vorerst intuitive gefühl für gute gestaltung vor allem durch die praktische aber auch theoretische auseinandersetzung mit themen der architektur weiter geformt und gefestigt.

2 I vgl.: zur ausbildung der architekten. thesen des 1. bda-hochschultags der architektur. berlin 2014, s. 2.

links I abgabe der übung transformer, ba 1, ws 16/17

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introduction

es bedarf aber eines weiteren, sehr wichtigen aspektes: der bildung einer eigenen haltung. nur wer fähig ist, reflektiert position zu beziehen in unserer zunehmend komplexer werdenden welt, kann im kreativen schaffensprozess glaubwürdige und kluge antworten geben. die eigene haltung vereint gefühl und verstand. sie bewahrt die gestalter*in vor willkühr und beliebigkeit. sie spiegelt die innere überzeugung und wird zum persönlichen, ganzheitlichen leitfaden. es stellt sich nun die frage, was eine eigene haltung in der architektur beinhaltet und ob diese lehr- und lernbar ist. ´durch die auseinander-


setzung mit unterschiedlichen architektonischen positionen kann eine haltung ausgebildet werden, die architekten befähigt, frei von stilfragen und mit einem kritischen reflexionsvermögen über die eigene arbeit, architektur in verantwortung gegenüber der gesellschaft und der umwelt zu schaffen.´3 schreibt der bda weiter. wichtig ist die motivation der studierenden zu einer ganzheitlichen und selbstkritischen betrachtung einer gestalterischen aufgabe. der blick aus unterschiedlichen perspektiven und das permanente hinterfragen der lösungsansätze führt die studierenden aus meiner erfahrung in der lehre zu der bildung einer eigenen haltung. in der konzeptuellen herangehensweise an eine entwurfsaufgabe können sie diese zum ausdruck bringen und gesellschaft, zeit, ort und raum in eine spannende, nachhaltige und verantwortungsvolle beziehung setzen. im folgenden buch wird dies anhand unterschiedlicher entwurfsund gestaltungsaufgaben gezeigt.

introduction

3 I ebda. s. 3.

rechts I beitrag zur übung layer it! jens baumanns, ba 1, ws 17/18

gestaltung + haltung

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gestaltung 6 thesen nadine zinser-junghanns gestaltung ist haltung grundlegend für alle gestalter unserer umwelt ist es, position zu beziehen und eine eigene, reflektierte haltung einzunehmen. wir bewegen uns nicht in einem unbespielten raum, sondern sind in einer bestimmten epoche mit ihren spezifischen gesellschaftlichen, politischen, technischen faktoren und ihrem ästhetischen zeitgeist verankert. wir müssen uns selbst im bereich der gestaltung verorten und stets darüber reflektieren, was wir machen, warum, wie und für wen wir gestalten. ´weniger ist mehr.´ 1 - mies van der rohe.

1 I vgl. hierzu: blaser, werner: mies van der rohe - less is more. die aussage ´less is more´, zürich 1986, s. 12f. 2 I bo bardi, lina: sulla linguistica architectonica. in: l´architettura, 08_1974, s. 226. 3 I fujimoto, sou: primitive future, contemporary architect´s concept series 1, tokyo 2008, s. 67.

gestaltung ist politik gestalter können mit ihrer arbeit politisch handeln. wenn wir uns die richtigen fragen stellen, kann gestaltung nicht nur formgebung, sondern ein transformator für bestehende politische strukturen und prozesse sein. gerade der öffentliche raum dient als gestaltungsfeld für das soziale gefüge der gesellschaft. aber auch die schaffung von bezahlbarem qualitativem wohnraum ist heute wichtiger denn je. ´architecture is above all a social issue that must been seen from inside a political structure, not from outside it.´ 2 - lina bo bardi. gestaltung ist chance je nach art der gestaltung können bestehende archetypen und verhaltensmuster überdacht und verändert werden. gestalter können mit ihren ideen neue handlungsweisen und sogar neue lebensformen provozieren. innovative - auch provokative - raumkonfigurationen und gestaltungsobjekte können gewohntes auf den kopf stellen und zur reflexion über die eigene existenz auffordern. ´in einem haus zu wohnen ist wie in einem baum zu wohnen.´ 3 - sou fujimoto. haltunghaltunghaltung haltunghaltunghaltung haltunghaltunghaltung gestaltungisthaltung haltunghaltunghaltung haltunghaltunghaltung haltunghaltunghaltung haltunghaltunghaltung haltunghaltunghaltung haltunghaltunghaltung haltunghaltunghaltung

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introduction

politikpolitikpolitik politikpolitikpolitik politikpolitikpolitik politikpolitikpolitik politikpolitikpolitik politikpolitikpolitik politikpolitikpolitik gestaltungistpolitik politikpolitikpolitik politikpolitikpolitik politikpolitikpolitik

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gestaltung ist kreativität gestalten ist eine schöpferische tätigkeit. wir erfinden, verwerfen und sind ständig auf der suche nach innovation, originalität, dem richtigen maß und einer ansprechenden ästhetik. gestalten ist die größte freude und erfüllung - gepaart mit rastlosigkeit, verantwortung und leid zugleich. ´give me time and i´ll give you a revolution.´ 4 - alexander mcqueen. gestaltung ist leidenschaft der innere drang zum schöpferischen arbeiten ist die antriebskraft guter gestaltung. leidenschaft sucht ruhelos nach der seele für das rationale gerüst aus vernunft und regelwerk. ´my work is not about form follows function but form follows beauty or, even better - form follows feminine.´ 5 - oscar niemeyer. gestaltung ist poesie gute gestaltung erzählt eine geschichte. während der dichter das wesentliche und schöne in worte packt, wählt der gestalter die sprache der form. aus der vorerst abstrakten poetischen idee wird ein erzählendes objekt. gute gestaltung erfüllt nicht nur ihren zweck, sondern ist sinnlich. ´design, bei dem man den menschen dahinter nicht mehr spürt, ödet mich an. (...) erfolgreich sind wir, wenn wir ein gefühl in den menschen auslösen.´ 6 - ingo maurer.

kreativitätkreativität leidenschaftleidenschaft kreativitätkreativität leidenschaftleidenschaft kreativitätkreativität leidenschaftleidenschaft kreativitätkreativität leidenschaftleidenschaft kreativitätkreativität leidenschaftleidenschaft gestaltungistkreativität leidenschaftleidenschaft kreativitätkreativität leidenschaftleidenschaft kreativitätkreativität leidenschaftleidenschaft kreativitätkreativität leidenschaftleidenschaft kreativitätkreativität gestaltungistleidenschaft kreativitätkreativität leidenschaftleidenschaft

introduction

4 I aussage von alexander mcqueen in: mcqueen, dokumentarfilm von bonhôte, ian + ettedgui, peter, 2018. 5 I niemeyer, oscar: zitiert von metz, tracy: form follows feminine: niemeyer, 90, is still going strong. in: architectural record, 12_ 1997, s. 35. 6 I zitat wird ingo maurer zugeschrieben.

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gestaltung I 6 thesen

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studio


gestaltung I TH Köln studio for architecture + design nadine zinser-junghanns das von mir 2013 an der TH Köln gegründete studio beschäftigt sich mit innovativen gestaltungsprozessen von raum und objekt. inspirationen und neue technologien fließen aus anderen gestaltungsdisziplinen ein, an deren schnittstellen wir mit digitalen und analogen werkzeugen arbeiten. essentiell für uns ist die kreativität - das kreieren einer idee, die formulierung eines neuen gedankens, die (er-)findung eines konzeptes. der vorerst konzeptionelle, abstrakte gedanke wird in ein räumliches objekt übertragen, geformt und muss sich mit den physischen randbedingungen auseinandersetzen. die studierenden erarbeiten sich in verschiedenen fächern die komplexen zusammenhänge zwischen gestaltung, funktion, materialität, konstruktion, fertigung und detail bis zum 1:1 prototypen. funktionalität und ästhetik der ergebnisse haben dabei die gleiche wichtigkeit wie ihre überzeugende verbale und visuelle präsentation. themenbezogene exkursionen, hochschulübergreifende und internationale workshops sowie fachübergreifende kooperationen binden die studenten in den aktuellen architektonischen diskurs ein und bereiten diese auf ein späteres komplexes arbeitsfeld vor. eine umfassende und generalistische betrachtung von architektur - sowohl in der theorie als auch praxis - ist essentiell für die ausbildung zur architekt*in und wichtiger bestandteil unserer arbeitsweise.

links I final jury des modular pavilions, ba 1, ss 16 III exkursion nach brasilien, ba 5, ws 15/16

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studio


grundlagen I um studierenden zu beginn ihres architekturstudiums die grundlagen der gestaltung zu vermitteln, besteht die lehre aus einem theoretischen und praktischen teil in form von vorlesungen und übungen. um die eigene gestalterische arbeit einordnen zu können ist eine theoretische betrachtung der modernen architekturgeschichte grundlegend. andere gestaltungsdisziplinen wie kunst, möbel-, produkt- oder transportationdesign werden hier miteinbezogen um querbezüge aufzuzeigen und den interessenhorizont der student*innen zu erweitern. in angewandten übungen erarbeiten sich die studierenden unter verwendung unterschiedlicher materialien und medien ein eigenständiges gestalterisches vokabular. der fokus liegt hier auf einem hohen grad an kreativität und konzeptioneller stärke bei gleichzeitig ansprechender und verständlicher präsentation.

studio

entwurf I in den höheren semestern beschäftigen wir uns mit komplexeren aufgabenstellungen aus dem bereich der architektur und design. die studierenden werden dazu angehalten, eigene lösungsansätze zu skizzieren. sie lernen differenzierte zusammenhänge zu analysieren und die vorhandenen kenntnisse und fertigkeiten in einem entwurfsprojekt anzuwenden. dieses besteht je nach aufgabenstellung aus einem ersten analyse- und rechercheteil, einer anschließenden konzeptphase, der entwurfsphase, detailierung und abschließend präsentation des projektes. die entwürfe werden meist in kleineren projektgruppen bearbeitet, was sowohl die teamfähigkeit als auch soziale kompetenz der student*innen stärkt.

rechts I abgabe des x-mas lights*, ba 1, ws 16/17 II beitrag zum entwurf minhocão´s metamorphosis, binh minh dao und thomas weinrich, ba 5, ws 15/16

gestaltung I TH Köln

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parallel zum eigenständigen arbeiten findet der austausch bei tischkritiken und präsentationen statt. durch die einladung fachkundiger gastkritiker*innen werden die projekte zur diskussion gestellt und kompetenzen ausgetauscht. die erfahrung zeigt, daß dadurch sowohl neue impulse in die lehre fließen als auch das netzwerk der hochschule ausgebaut wird. experiment I das wahlmodul ´formfindung´ dient als experimentierfeld im umgang mit innovativen formen, neuen materialien und digitalen fertigungsmethoden. nach einer konzeptionellen phase entwickeln und bauen wir gemeinsam mit den studierenden prototypen im bereich des möbel- / produkt- und transportationdesigns. in enger kooperation - unter anderem mit dem labor für experimentelles bauen unter der leitung von martin waleczek können hier ideen getestet und wie das bootsprojekt ´cologne s´ciopon´ 1:1 umgesetzt werden. die realisierung der besten arbeiten und begleitende ausstellungen und publikationen stärken auch hier die motivation der student*innen und die visuelle kommunikation des studios. forschung I eine nachhaltige entwicklung in der architektur bedarf einer interdisziplinären betrachtung. unter interdisziplinarität verstehen wir die nutzung von ansätzen, denkweisen oder zumindest methoden verschiedener fachrichtungen. dies gilt sowohl in kleinem als auch großem maßstab für unterschiedliche technologische, gestalterische, urbane und gesellschaftliche aspekte unserer profession.

links l workshop 1 cologne s´ciopon, ba 1, ws 14/15 II bootstaufe des cologne s´ciopons in venedig, 09/15

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studio


durch vernetzte denk- und arbeitsweisen können aktuelle aufgaben in einer umfassenderen anschauung bearbeitet und neue lösungsansätze entwickelt werden. ziel ist eine fachübergreifende forschung, die neue synergien und innovationen hervorbringen kann und dadurch auch die lehre mit neuen impulsen bereichert. dies versuchen wir in unterschiedlichen formaten im studio voranzutreiben, sowohl in der theorie als auch angewandten forschung. digitale entwurfs- und fertigungsmethoden spielen dabei eine durchgehend wichtige rolle.

studio

wir suchen unter anderem neue anwendungsbereiche von leichtbaumaterialien wie ALUCOBOND® im möbelbau. wie kann das material durch cnc-fräsungen gefaltet werden, ohne zu brechen? wie sieht die entsprechende fräsdatei aus und wo können soft- und hardware optimiert werden? auch die anwendung parametrischer modelle rückt weiter in den fokus: aktuell entwickeln wir 3-d gedruckte prototypen von lichtobjekten, deren parameter digital gesteuert werden können. wie wirkt sich form, perforation und materialdicke auf licht- und schattenwurf aus? wie können details wie halterungen etc. bereits in die form integriert werden? neben den digitalen arbeitsprozessen steht für uns jedoch immer die eigene analoge entscheidung und suche nach ästhetischer, funktionaler und angemessener gestaltung im vordergrund!

rechts I exkursion zu 3a composites nach singen, ba+, ss 14 II 3d druck des twisted triangles, ba+, ss 14

gestaltung I TH Köln

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Form + Funktion Marcello Bonon Tutor 2014 - 2017, Wiss. Mitarbeiter seit 2019 Die Zusammenarbeit mit Nadine Zinser-Junghanns im Studio stellt eine lehrreiche und prägende Phase meines Studiums dar. Nicht nur die Student*innen sondern auch ich in meiner Tätigkeit als Tutor wurden bei jeder neuen Aufgabe stetig herausgefordert. Die Selbstreflexion und Argumentation bei der Ausführung eigener Ideen, egal ob in form simpler Skizzen oder ausgearbeiteter Abgabepläne, war grundlegender Bestandteil des Lernprozesses. Mit dem Schwerpunkt auf Konzeptfindung und deren Weiterentwicklung wurden beide Seiten des Besprechungstisches aufgefordert, ein Leitbild zu schärfen und im besten Fall sogar Paradigmen zu hinterfragen. Dieser Prozess half mir, Architektur nicht nur im semiotischen Sinn zu begreifen sondern auch eine selbstkritische Sichtweise zu entwickeln. Die Einladung, einen Beitrag in diesem Buch zu leisten, ist für mich eine große Ehre.

1 l Muthesius, Hermann: Die Einheit der Architektur. Betrachtungen über Baukunst, Ingenieurbau und Kunstgewerbe. (Vortrag, gehalten am 13. Februar 1908 im Verein für Kunst in Berlin). Berlin 1908.

links I + ll sozialer wohnungsbau pedregulho, rio de janeiro, affonso eduardo reidy, 1947

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studio

Der Beruf des Architekten fasziniert mich. Architektur ist so komplex wie vielfältig, sie kann von allen möglichen Fachgebieten profitierten und diese wiederum bereichern. Wie bei einem gewebe bezieht sie sich direkt und indirekt auf viele Themen und gibt ihnen eine Form. Der Architekt stellt Beziehungen her. Ein guter Architekt ist selten nur Architekt - oft macht er seine Beschäftigung zum Lebensstil. Er ist die Schnittstelle zwischen Fachplanern und Bauherrn, Stadt und Bürger, Wirtschaftlichkeit und Schönheit, Schnell- und Langlebigkeit, Objektivität und Subjektivität. In der Mitte dieses Gewebes hat das intelligente Konzept seinen entscheidenden Platz. ´Dabei ist meist angenommen worden, daß ein Bauwerk erst anfange ein Kunstwerk zu werden, wenn es mehr tue, als dem bloßen Bedürfnis zu genügen.´1 schreibt Hermann Muthesius.


Ein Gebäude, das bloß einen Zweck erfüllt, ist nicht vollkommen. Der Dialog der Architektur zwischen sich selbst als Bauwerk, Umgebung und seinen Nutzern verstehe ich als Konzept. Die echte, sowohl durch emotionales als auch rationales Empfinden wahrgenommene Schönheit vereint alle Askpete. Die schlüssige Synthese beider Wahrnehmungsebenen bestimmt die Qualität des Entwurfes. Die emotionale Herangehensweise - oder auch der Instinkt - spielt eine große Rolle bei der Sinnlichkeit des Raumes. Das Hinterfragen und Verstehen dieses Inputs konstituiert eine mit sich selbst führende Dialektik. Um Beliebigkeit zu vermeiden, ist diese wichtiger als die Rhetorik bei der Argumentation einer Idee. Ästhetik darf nicht in Arbitrarität geraten. Sie soll nicht nur in ´schön´ und ´nicht schön´ eingestuft werden. Das Konzept von ´Wabi-Sabi´ - ein japanisches Konzept zur Wahrnehmung von Schönheit - und dessen Zusammenhang zwischen Zeit und stiller Schönheit, ist ein hervorragendes Beispiel zu diesem Thema. Wie bei der Kunst gibt es in der Baukunst allerdings nicht nur eine Formel für die Komposition neuer Werke. Die Entwicklung eigener Denkprozesse soll bei

studio

rechts I palácio do itamaraty, brasilia, oscar niemeyer, 1970

Marcelo Bonon I Form + Funktion

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der akademischen Ausbildung gefördert werden. Adolf Loos sagt: ´Das Haus hat allen zu gefallen. Zum Unterschiede vom Kunstwerk, das niemandem zu gefallen hat. Das Kunstwerk ist eine Privatangelegenheit des Künstlers. Das Haus ist es nicht.´2 Architektur hat eine Verpflichtung zu ihrer Umgebung und ihrem Subjekt. Ihr sind Faktoren wie Ort, Kultur, Individuum, Gesellschaft, Natur, Umwelt u.a. immanent. Der Mensch steht als Akteur und Zuschauer stets im Mittelpunkt. Bei der kritischen Analyse eines Bauwerks oder eines Konzeptes, sollte also die Frage gestellt werden: Wo ist der Mensch in diesem Entwurf? Dieses Kriterium kennt keinen Maßtab und greift nach den unterschiedlichen Aspekten des menschlichen Umfeldes.

2 l Loos, Adolf: Ornament und Verbrechen (1908). In: Ornament und Verbrechen: ausgewählte Schriften. Die Originaltexte. Hrsg. von Adolf Opel. Wien 2000. S. 84. 3 l Snozzi, Luigi: 25 Aphorismen zur Architektur. Hrsg von Maximilien Rimmel. Basel 2015.

links l + ll workshop minhocãos metamorphosis, são paulo, lina geitner, laura lehnert, marcello bonon und john kaufel, nov. 15

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studio

Architektur ist ein wirkungsvolles Mittel, das zur Verbesserung der Struktur und dem Wohle der Gesellschaft beitragen kann und soll. Der soziale Aspekt des Bauens sollte nicht vernachlässigt werden, da diese Tätigkeit eine so prägende und langfristige Wirkung beinhaltet. Das Ziel dabei ist neben dem bewussten Umgang mit Ressourcen eine humane Disziplin beim Entwerfen zu schaffen. Was kann der Mensch in einem Bauwerk erleben, wie fügt es sich ins Umfeld ein und welche Atmosphäre ist spürbar? Neben den technischen und künstlerischen Aufgaben muß auch die Beziehung zum Nutzer hergestellt und dabei das Gleichgewicht gefunden werden. Wenn Architektur in irgendeiner Form dem Menschen helfen kann, hat sie ihren größten Zweck erfüllt. Luigi Snozzi : ´Weiche deiner Verantwortung nicht aus: setze dich mit der Form auseinander. In ihr wirst du den Menschen wiederfinden.´3


Forschendes Lehren + Lernen Sabina Priese Wiss. Mitarbeiterin 2014 - 2019 Interdisziplinarität, projektbasiertes und forschendes Lehren und Lernen sind Themengebiete, die mich 2013 in einem Studiengansübergreifenden Projekt an die TH Köln führten. Insbesondere das projektbasierte Lernen ist keine Neuerfindung in der Lehre der Architektur, aber der Fokus darauf und die Entwicklung der sich die Architektur und ihre Tätigkeitsfelder seit einigen Jahren unterziehen, führen zu einem Weiterdenken in der Lehre. Von 2015 - 2019 verbinden sich die übergreifenden Themen und theoretischen Betrachtungen in meiner Arbeit mit der Lehre am Lehrstuhl für Gestaltung von Nadine Zinser-Junghanns vor allem im Bereich der Grundlagenlehre.

studio

Zur Vermittlung von Gestaltung sowie dem Prozess und den Methoden dahinter gibt es verschiedene Wege. Die Freiheit, die Studierende am Anfang ihres Studiums mitbringen, kann bereits in einfachen Projekten zu komplexen Ergebnissen führen. Die TH Köln hat als Hochschule eine starke Diversität in den Bildungswegen ihrer Studierenden. Das von Nadine Zinser-Junghanns entwickelte Lehrkonzept mit vielen kleinen Übungen zu Beginn des Studium und einem über mehrere Prozessschritte begleitenden gestalterischen Entwurf im zweiten Semester nimmt diese Diversität als Mehrwert auf. Das Jahr startet in einzelnen Übungen zu grundlegenden Begriffen der Gestaltungslehre. Die Aufgabenstellungen sind so konzipiert, dass sie zwar einen festen Rahmen für die Lösungsfindung vorgeben, aber genug Freiraum für eigenständige Interpretationen lassen. Im 2. Semester werden die Studierenden dann durch einen ersten gestalterischen Entwurf geführt. Dieser startet mit der Konzeptfindung und endet in der Detaillierung bis hin zu 1:1-Modellen. Der

rechts I + ll abgabe und ausstellung der übung transformer, ba 1, ws 17/18

Sabina Priese I Forschendes Lehren und Lernen

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Fokus liegt vor allem auf dem Prozess. Die Studierenden lernen immer wieder ihren eigenen gestalterischen Ansatz und auch den der anderen zu reflektieren und zu bewerten. In einer möglichst frei formulierten Fragestellung entwickeln sie zunächst in Einzelarbeit eine Projektidee mit eigenem Schwerpunkt, die dann in immer größer werdenden Teams weiterentwickelt wird. Kreativität und Gestaltung brauchen die Möglichkeit neue - vielleicht im ersten Moment ungewöhnliche Ideen - zu entwickeln, um Fragestellungen zu lösen oder auch fortzuführen. Die Studierenden hierzu zu befähigen sollte Ziel der Lehre sein, denn die Wandlung innerhalb der Architektur geht dahin, dass es nur noch selten einen ´Star-Architekten´ im Sinne des 20. Jahrhunderts gibt. Breite Forschungs- und Arbeitsfelder führen zu einer noch stärkeren Notwendigkeit für gemeinsames Arbeiten, für das Vernetzens von Können und Wissen sowie das Annehmen neuer Arbeitsweisen. Dies kann sich nicht nur auf die klassischen Fachgebiete der Architektur beziehen, sondern muss darüber hinausgehen. Die Befähigung der Studierenden hierzu kann nicht innerhalb eines Moduls erreicht werden. Als Teil eines Curriculums jedoch

rechts I ausstellung der übung layer it! ba 1, ws 17/18

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studio


wird eine Basis gebildet und das notwendige Interesse geweckt, um sich eigenständig mit Thematiken weiter zu beschäftigen. Es gehören noch viele weitere Aspekte zu einem durchdringenden Studium der Architektur dazu. Spannend ist, wie sich die Studierenden entwickeln. Nach zwei Jahren Studium arbeiten sie an einem komplexen Entwurf, der durch die Vertiefung des Projektes durch mehrere Fachgebiete das integrative Arbeiten fördert. Die Einbindung aktueller Fragestellungen und Exkursionen unterstützt sie dabei konzeptuelle Ansätze zu finden, die aus objektiven Betrachtungen synthetisiert werden. Nur so ergibt die Beantwortung der Fragestellung durch den eigenen Entwurf einen auch für andere nachvollziehbaren Sinn. Auch in der Thesis führen die Studierenden das bis dahin erlernte Wissen zusammen. Das eigene Verstehen wird durch die Anwendungen und Erfahrungen immer komplexer, sodass eine eigenständige, sinnvolle Arbeit entstehen kann. In den letzten Jahren sind hierbei sehr spannende Projekte entstanden, die in diesem Buch dokumentiert werden.

studio

rechts I beitrag zum entwurf des prefab pavilions, nina weingarten, martin lülsdorf und nora okko, ba 2, ss 16

Sabina Priese I Forschendes Lehren und Lernen

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teaching ba 1


ba 1 grundlagen der gestaltung praxis + theorie die studierenden im ersten semester sind neugierig, frei und unvoreingenommen. unser anliegen ist es, sie zum abstrakten und komplexen denken, ästhetischen empfinden und kreativen gestalten zu motivieren. ihre fähigkeiten zur wahrnehmung, analyse und vor allem eigenen synthese kreativer prozesse wird in theorie und praxis geschult. praxis - übungen I in unterschiedlichen, variierenden übungen lernen die student*innen mit verschiedenen begriffen, methoden, materialien, medien und darstellungsweisen der gestaltung umzugehen: mensch + maß komposition + layout licht + material raum / volumen + atmosphäre dabei sind die aufgaben im ersten semester nur bedingt an die komplexen, kontextuellen, funktionalen, technischen und konstruktiven anforderungen der architektur geknüpft. der fokus liegt vielmehr in der vorerst spielerischen auseinandersetzung mit grundlegenden elementen der gestaltung. objektivierbare gestaltungsregeln wie proportionslehre, ordnungsprinzipien, strukturen, muster, texturen, formensprache, licht- und farbenlehre, typografie und layout werden in verschiedenen übungen mit subjektiver intuition verknüpft. das machen, der schöpferische akt ist für uns grundlegend in der ausbildung des eigenen architektonischen vokabulars.

links I fashionshow der übung fashiontecture, ba 1, ws 15/16 II beitrag zur übung lighted star*, ba 1, ws 16/17

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teaching


die zwischenschritte und ergebnisse der übungen werden mit den studierenden in einem offenen dialog bewertet, besprochen und diskutiert. so können sie sich eine dem fach entsprechende rhetorik aneignen und lernen, über die eigene und fremde arbeit zu reflektieren.

teaching ba 1

theorie - vorlesungen I eine zweiwöchentliche vorlesungsreihe begleitet die übungen. sie gibt eine übersicht und vermittelt grundlagenwissen im bereich der gestaltung. durch die auseinandersetzung mit beispielen aus den verschiedenen bereichen der gestaltung sollen sowohl prinzipien, terminologien und typologien erkannt als auch eine theoretische grundlage für den eigenen kreativen prozess geschaffen werden: mensch + maß I + II I mensch + maß: ethik, ästhetik, naturwissenschaft, mensch + raum; II mensch + maß: humaner maßstab, proportionen, schnittstellen; design principles I - III I ordnungsprinzipien: addition, substraktion, reihung, gruppierung, schichtung, durchdringung, transformation; II geometrische zusammenhänge: struktur, raster, achsen, symmetrie, asymmetrie, muster, texturen; III grundelemente: punkt, linie, fläche, körper, raum, kontext, lineare und flächige bauelemente + bauwerke, bauwerke aus grundkörpern;

rechts I beitrag zur übung transformers, ba 1, ws 15/16 II beitrag zur übung liquid landscape, ba 1, ws 18/19

ba 1 I grundlagen der gestaltung

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students bachelor 1 assistent sabina priese tutor marcello bonon teacher nadine zinser-junghanns

ba 1 I ws 15/16 mensch + maß fashiontecture ´fashiontecture´ ist eine übung an der schnittstelle zwischen architektur und fashion design. die studierenden erweitern, ergänzen oder verfremden ihren körper mit selbstgestalteten outfits, die sich an den eigenen proportionen orientieren. fashion is architecture. it is a matter of proportion.´ - coco chanel. die körperachsen werden vermessen, auf einer persönlichen ´sedcard´ erfaßt und auf eine leere matrix in form eines overalls mit tape übertragen. mit einer selbstgewählten, individuellen ausdrucksform wird das outfit nun gestaltet. es gilt hier bestehende achsen und gelenke mit addierten strukturen zu interpretieren, zu betonen, zu verformen, zu verlängern, zu durchbrechen. es entsteht ein architektonisch inspiriertes gesamtkunstwerk. das präsentationsformat der abschließenden fashion show bringt die neuen studierenden des ersten semesters auf die bühne der fakultät!

sedcard

15 16

10

9

7

8

6 ...................................... last name

17

...................................... portrait

first name

18 19 11

20 14

links I sedcard II walk auf der fashionshow im foyer der TH Köln III vermaßung der körperachsen rechts: I veröffentlichung im magazin inside out 4-2015

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teaching

1

21 12

2 22 3 4

13

5

5

1 ......................................

12 ......................................

2 ......................................

13 ......................................

3 ......................................

14 ......................................

4 ......................................

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5 ......................................

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8 ......................................

19 ......................................

9 ......................................

20 ......................................

10 ......................................

21 ......................................



links fashionshoot von katharina schmitz + juliana simoski rechts I fashionshoot von matthias knoche II fashionshoot von andreas hennings

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teaching


ba 1 I mensch + maĂ&#x; I fashiontecture

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students bachelor 1 assistent sabina priese tutor marcello bonon teacher nadine zinser-junghanns

links I fashionshoot und walk von jan finck + moritz gehrke + david syré II fashionshoot von rukiyatu sumogara III fashionshoot und walk von joana meyer + katharina häns rechts I fashionshoot und walk von fabio burghardt + jan reinhard + milos topic II fashionshoot und walk von pronost nolwenn III fashionshoot und walk von nina juncker

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teaching

ba 1 I ws 16/17 mensch + maß fashiontecture


ba 1 I mensch + maĂ&#x; I fashiontecture

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students bachelor 1 assistent sabina priese tutor julian stratmann niklas thelen teacher nadine zinser-junghanns

links I fashionshoot von anna rifahi + franziska thielen II fashionshoot von robert domke III fashionshoot von levin jakobs rechts I walk von justyna mierzynska + christiana helfrich II walk von anna rifahi + franziska thielen III walk von paula rehberg IV walk von christof ritter

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teaching

ba 1 I ws 17/18 mensch + maĂ&#x; fashiontecture


ba 1 I mensch + maĂ&#x; I fashiontecture

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students bachelor 1 assistent sabina priese tutor andreas smets julian stratmann teacher nadine zinser-junghanns

ba 1 I ws 18/19 mensch + maß adapter ´adapter´ beschäftigt sich mit den proportionen des menschen und deren relation zum umgebenden raum. der menschliche körper, unsere bewegungen und wahrnehmungen bilden die grundlage für raumgestaltung. darüberhinaus soll das kreative arbeiten und die fähigkeit zur individuellen interpretation und abstraktion gefördert werden. nach der vermessung der eigenen körperachsen wählen die studierenden eine passende stelle im foyer, die sich für eine adaption zwischen mensch und architektur eignet. möglich sind alle festen bestandteile wie stützen, wände, treppen etc. über ein formschlüssiges zwischenstück - den adapter - soll sich nun körper und bauteil verbinden. dabei soll der adapter mindestens drei körperachsen aufnehmen und diese mit den gewählten raumkanten verbinden. im abschließenden ´walk + plug in´ präsentieren die gestalter*innen ihren adapter und verbinden mit ihrem passstück mensch und architektur!

links I erklärendes diagram zur aufgabenstellung II+III walk + plug in im foyer der TH Köln rechts I beitrag von maria wehder II beitrag von lena kirzner III+IV beitrag von niklas rein V plug in des adapters im foyer der TH Köln

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teaching

student 3

4

5

2

architecture

1

adapter


ba 1 I mensch + maĂ&#x; I adapter

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students bachelor 1 assistent sabina priese tutor marcello bonon teacher nadine zinser-junghanns

ba 1 I ws 14/15 design principles square it! ´square it!´ ist eine grafische übung mit grundlegenden ordnungsprinzipien und strukturen. zu gestalten ist eine zweidimensionale collage - ein ´sixtychon´-, welches aus sechs einzelnen feldern zusammengesetzt wird. in der arbeit mit den grundlementen linie, quadrat und dreieck soll mit folgenden gestaltungsprinzipien experimentiert werden: addition I substraktion I reihung gruppierung I schichtung I durchdringung transformation I raster I achsen I symmetrie a-symmetrie I muster I texturen klar ablesbare grafische regeln und systeme mit einem gewissen maß an komplexität und überlagerungen sollen in der komposition erkennbar sein. es entsteht ein gesamtkunstwerk mit einem übergeordenten gestaltungskonzept. die übung variiert mit den zu benutzenden grundelementen und wird auch als ´line it´ oder ´angle it´ bearbeitet.

links I beitrag von emilia machleid rechts IV beitrag von tobias voges

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teaching



students bachelor 1 assistent sabina priese tutor marcello bonon teacher nadine zinser-junghanns

links I beitrag von tim rother II beitrag von anna spiekermann rechts beitrag von romario krause

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teaching

ba 1 I ws 15/16 design principles line it!



students bachelor 1 assistent sabina priese tutor marcello bonon teacher nadine zinser-junghanns

links I beitrag von katharina kassner II beitrag von julia gralka III beitrag von lucas dorr rechts beitrag von holger zunk

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teaching

ba 1 I ws 16/17 design principles angle it!



students bachelor 1 assistent sabina priese tutor julian stratmann niklas thelen teacher nadine zinser-junghanns

ba 1 I ws 17/18 design principles layer it! ´layer it!´ ist eine übung mit grundlegenden ordnungsprinzipien und strukturen. zu gestalten ist eine dreidimensionale collage, die aus 6 layern und deren zwischenräumen besteht. in der arbeit mit grundkörpern wie quadrat, rechteck oder dreieck soll mit folgenden gestaltungsprinzipien experimentiert werden: addition I substraktion I reihung gruppierung I schichtung I durchdringung transformation I raster I achsen I symmetrie a-symmetrie I muster I texturen die einzelnen layer der collage sollen jeweils mit einem klar ablesbaren prinzip gestaltet werden und sich an einer oder mehreren stellen über ihre zwischenräume verbinden. die so entstehenden übergänge von layer zu layer bilden eine immaginäre wegeführung und leuchten über gezielt platzierte leds. ein übergeordentes gestaltungsprinzip soll bei der konzeption der collage erkennbar sein.

links I beitrag von anna von homeyer II ergebnisse der dreidimensionalen collagen, ausstellung im foyer der TH Köln rechts I beitrag von jens baumanns

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teaching



links I beitrag von lena conrad II beitrag von julius uhlig III beitrag von laura mechernich IV beitrag von fabio burghardt rechts I beitrag von nina weise II beitrag von kevin brost III beitrag von abdullah kuruoglu

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teaching


ba 1 I design principles I layer it!

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students bachelor 1 assistent sabina priese tutor marcello bonon teacher nadine zinser-junghanns

ba 1 I ws 15/16 licht + material lighted star* ´lighted star*´ ist ein spiel mit licht und material in form eines gefalteten, led-beleuchteten volumens. es ist das licht, welches materie erst sichtbar und erlebbar macht. licht bringt raum und material zum leuchten und taucht die umgebung in eine bestimmte atmosphäre ein. ohne licht - ob natürlich oder künstlich erzeugt - wäre architektur nichts. die lichtskulptur soll architektonische ausdrucksform des eigenen gestaltungswillens sein. ´aber über allem: das licht!´ - luigi snozzi. es geht hierbei um die erzeugung von plastizität durch ein spannendes verhältnis zwischen licht und schatten. wie kann ein einfaches blatt papier so gefaltet werden, daß eine ästhetische lichtskulptur entsteht, die sich selbst trägt? wie entstehen durch überlagerung des materials unterschiedliche schattierungen? neben der analogen gestaltung einer atmosphärischen lichtstimmung ist auch die digitale erstellung des faltmusters teil der übung.

links beitrag von jan schönborn rechts I beiträge von sarah licciardi, samuel danke, jannik beerendonk, julia popp, anna spiekermann, serkan kücükkaya, katharina esser, maria kholmetsky II beitrag von sarah licciardi III ergebnisse der beleuchteten faltstrukturen, ausstellung im foyer der TH Köln

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teaching


ba 1 I licht + material I lighted star*

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students bachelor 1 assistent sabina priese tutor marcello bonon teacher nadine zinser-junghanns

links I+II ergebnisse der beleuchteten faltstrukturen, ausstellung im foyer der TH Kรถln III beitrag von noah otte rechts I beitrag von tobias frintz

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teaching

ba 1 I ws 16/17 licht + material lighted star*



links I beitrag von marina weigel II beitrag von lars ludwig III beitrag von katharina kassner IV beitrag von lisa schmitz V beitrag von julia gralka VI beitrag von paula kessing VII beitrag von caroline fuchs rechts I beitrag von cleo kollejan

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teaching


ba 1 I licht + material I lighted star*

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students bachelor 1 assistent sabina priese tutor marcello bonon teacher nadine zinser-junghanns

ba 1 I ws 16/17 volumen + atmosphäre transformers ´transformers´ ist ein experiment an der schnittstelle zwischen architektur und musik. beide verbinden verschiedene analogien wie rythmus, harmonie und proportion. beide schaffen atmosphären und können unterschiedliche emotionen hervorrufen.die synthese von musik in ein räumliches objekt ist ziel der übung. ´architektur ist gefrorene musik.´ - arthur schopenhauer. ein geschlossener würfel soll auf basis eines kurzen musikausschnittes in eine neue form transformiert werden. wie wirkt die musik auf den würfel ein und verformt diesen? hierbei sind die spezifischen elemente der sequenz grundlage des formalen prozesses. je nach format der aufgabe wird das musikstück vorgegeben oder ist frei wählbar. neben der fähigkeit zur abstraktion wird das arbeiten innerhalb zweier disziplinen und der umgang mit verschiedenen medien geschult. in einem kurzen film soll die metamorphose des würfels vertont und präsentiert werden.

links I ergebnisse der atmosphärischen übung, ausstellung im foyer der TH Köln rechts I beitrag von lucas bennett + danilo ristovski: dave brubeck, take five beitrag von anne griepentrog + mara von ungernsternberg: dave brubeck, take five beitrag von katharina häns + joana meyer: tchaikovsky, swan lake II beitrag von fabio burghardt + marina weigel: keith jarrett, the köln concert III beitrag von caroline fuchs + daniela martz: tchaikovsky, swan lake

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teaching


ba 1 I volumen + atmosphäre I transformers

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students bachelor 1 assistent sabina priese tutor marcello bonon teacher nadine zinser-junghanns

links beitrag von jens baumanns rechts I beitrag von martin brem + joost jansohn II beitrag von christina helferich + justyna mierzynska III beitrag von anne dietrich + nikolas kneutgen IV beitrag von benedikt mĂźndelein + necla kalay V beitrag von karl-peter herchenbach + armin kovach

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teaching

ba 1 I ws 17/18 volumen + atmosphäre transformers


ba 1 I volumen + atmosphäre I transformers

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students bachelor 1 assistent sabina priese tutor andreas smets julian stratmann teacher nadine zinser-junghanns

ba 1 I ws 18/19 raum + atmosphäre liquid landscape ´liquid landscape´ ist eine architektonische landschaft mit sich verändernden atmosphären. wie können außenräume so gestaltet werden, daß sie ein bestimmtes raumgefühl vermitteln? wie werden übergänge zwischen den unterschiedlichen atmosphären bearbeitet und inszeniert? wie entsteht aus einzelteilen ein lesbares gesamtkunstwerk? auf einer platine soll in einzelarbeit eine struktur gestaltet werden, die zwei gegensätzliche atmosphären und deren schnittstellen darstellt. hierbei sollen elemente aus dem architektonischen vokabular (wandscheiben etc.) verwendet werden. folgende begriffspaare stehen zur auswahl: leise - laut I eng - weit I statisch - dynamisch I erhaben - gedrungen I einsam - gemeinsam. durch ein sinnvolles zusammenlegen der einzelnen platinen entsteht eine liquide landschaft mit fließenden übergängen. der walk durch die landschaft wird über einen kurzen film atmosphärisch präsentiert.

links I beitrag von janine beuerlein + lukas poranzke II beitrag von constantin von martial + tizian rein rechts I gruppenmodell, gruppe e

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teaching



links I beitrag von firat mercan + betĂźl kĂśse rechts I beitrag von franziska fischer II beitrag von lena kirzner + saijun xie III beitrag von michelle schneck + arina kondrasheva IV gruppenmodell, gruppe a

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teaching


ba 1 I raum + atmosphäre I liquid landscape

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teaching ba 2


ba 2 grundlagen der gestaltung ´cologne concept pavilion´ im gegensatz zu den kleineren übungen im ersten semester besteht das zweite semester aus einem durchgängigen projekt - dem entwurf des ´cologne concept pavilions´ in verschiedenen varianten. hintergrund I in der architektur können ästhetische und technische innovationen in gestalt, konstruktion oder auch material in experimentellen projekten getestet werden. experimentierfelder liegen unter anderem im bereich temporärer bauten wie pavillons, die häufig für ausstellungszwecke konzipiert werden. einige der innovativsten beispiele waren und sind auf den verschiedenen weltausstellungen zu sehen. historisches beispiel ist der ´barcelona pavillon´ von mies van der rohe auf der weltausstellung 1929. dessen auflösung der box in ein raumkontinuum beeinflußt die moderne architekturentwicklung bis heute. meilenstein war auch frei otto´s zeltkonstruktion für den ´deutschen pavillon´ auf der expo´ 69 in montreal, der als vorgänger des olympiastadions in münchen 1972 diente. ab 2000 experimentieren verschiedene architekten in form temporärer pavillons im garten der ´serpentine gallery´ in london und schlagen neue wege in konzeption, konstruktion und fertigung ein. so basiert das komplexe asymmetrische tragwerk des beitrags von toyo ito und cecil balmond 2002 auf einem mathematischen algorithmus und ist vorreiter des parametrischen designs. projektphasen I architektur setzt sich aus unterschiedlichen teilaspekten zusammen, die einander bedingen und aufeinander aufbauen. concept I das projekt startet mit der konzeptphase. in dieser wird die leitidee des pavillons - ob atmosphärisch, materialgetrieben oder mit sonstiger inspiration - in form eines moodboards beschrie-

links cover und ergebnis des pavilon for an illusion, concept author: marcello bonon, ba 2, ss 14

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teaching


ben. anschließend soll das konzept skizzenhaft in modellen oder zeichnungen visualisiert werden. nicht der fertige pavillon sondern grundlegende architektonische elemente werden gezeigt und anhand des zuvor erstellten moodboards überprüft.

teaching ba 2

design I die idee des pavillons wird nun in einen greifbaren architektonischen entwurf übertragen. raumgefüge, dimensionen, materialien und konstruktionen werden anhand von arbeitsmodellen und zeichnungen erarbeitet, überprüft und festgelegt. auch die verortung des pavillons ist nun zu berücksichtigen. in der entwurfsphase ist es wichtig, die angestrebte atmosphäre des moodboards nicht zu verlieren. detail I materialien und bauteile müssen gefügt werden. dabei soll die zu grunde liegende konzeption als leitbild dienen. der entwurfsgedanke soll bis in die details zu erkennen sein. production + presentation I aus der ersten idee ist ein (baubares) projekt entstanden, welches in form von modellen getestet wird. eine angemessene visuelle und verbale präsentation wird für die ´final jury´ und abschließende ausstellung erarbeitet und präsentiert. workflow I der entwurf wird in unterschiedlichen konfigurationen bearbeitet: individual work I die erste konzept- und entwurfsphase wird individuell bearbeitet. kreativität ist eine der wichtigsten vorraussetzungen in der architektur. die ausbildung, formulierung und auseinanderset-

rechts cover und ergebnis des experimental pavilon, concept author: anna spiekermann, ba 2, ss 15

ba 2 I grundlagen der gestaltung

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zung mit dem eigenen gestalterischen vokabular ist grundlegend für das spätere architektonische schaffen. team work I nach auswahl der innovativsten projekte durch die ´first jury´, wird die zweite entwurfsphase paarweise oder in einem kleinen team bearbeitet. durch den kreativen austausch und zusammenschluß unterschiedlicher talente bilden sich fördernde synergien, die den entwurfsprozess vielseitig vorantreiben. defizite beim einsatz verschiedener arbeitsmittel können in der gruppe ausgeglichen und knowhow weitergegeben werden. in wöchentlichen ´table crits´ werden die entwürfe besprochen. nach der ´second jury´ wird die ausarbeitung der details, die produktion und präsentation des pavillons in einem team aus etwa 6 studierenden bearbeitet. open voting I das projekt durchläuft unterschiedliche bewertungssysteme: die erste konzeptphase wird innerhalb der studentengruppe und des ´teaching teams´ offen bewertet und diskutiert. ziel ist dabei die auseinandersetzung mit der eigenen arbeiten durch die beurteilung der anderen und der verbale austausch über gestaltung und architektur. was sind inhaltliche aber auch grafische stärken der ausgewählten arbeiten? wie sieht eine ansprechende präsentation aus, bei der die konzeptidee verständlich transportiert wird? wo liegen die eigenen stärken aber auch defizite? jurys I nach jeder projektphase wählt eine eingeladene interdisziplinäre jury die spannendsten projekte für die nächste runde aus. unterschiedliche ansätze werden so offen von fachleuten verschiedener gestaltungsdisziplinen diskutiert. die jurymitglieder kennen

links cover und ergebnis des prefab pavilons, concept author: alexander breidbach, ba 2, ss 16

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teaching


die arbeiten zuvor nicht und sind nicht am entwurfsprozess beteiligt. ihre auswahl und bewertung ist dadurch unvoreingenommen und demokratisch.

teaching ba 2

theorie - vorlesungen I die grundlagenvermittlung geht auch in der vorlesungsreihe im 2. semester weiter: pavilions der pavillon als experimentierfeld, pavilions in modern architecture, serpentine pavilions, cologne concept pavilions; light + colour I + II I mensch + licht, grĂśĂ&#x;en + einheiten, der sehapparat, tageslicht, kunstlicht; II farbe: ratio + emotion, farbenlehre, der sehapparat, un- / ein- / mehrfarbig; from concept to design concept phase, design phase, detail phase, production phase, presentation phase; new materials I + II I stahl, glas, aluminium, stahlbeton, holz, plastics; II composite materials, smart materials;

rechts cover und ergebnis des pavilons for performing arts, concept author: tom bĂśhm, ba 2, ss 18

ba 2 I grundlagen der gestaltung

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students bachelor 2 assistent sabina priese tutor christian schramm teacher nadine zinser-junghanns

links + rechts lost in color - beitrag zum pavilion for an illusion von marcello bonon und team

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teaching

ba 2 I ss 14 cologne concept pavilion pavilion for an illusion der ´pavilion for an illusion´ ist eine begehbare raumskulptur, die beim nutzer je nach konzept illusionen und vorstellungen verschiedener arten auslöst. in der ersten phase ist ein konzeptbild zu finden, welches den späteren effekt des pavillons beschreibt. ziel des ss 14 ist es, dieses zu beginn noch abstrakte motiv in ein räumliches objekt zu übertragen. der pavillon soll die emotionen des nutzers ansprechen und ihn in eine eigene atmosphärische welt führen. gewohntes kann auf den kopf gestellt und neue raumerlebnisse provoziert werden.



links released amount of energy von andreas smets und team rechts I-III grenzenlos von nicole rietfort und team IV-VII transformation dance room von caroline steffen und team

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teaching


ba 2 I pavilion for an illusion I ss 14

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students bachelor 2 assistent sabina priese tutor marcello bonon teacher nadine zinser-junghanns

links awarness - beitrag zum experimental pavilion von anna spiekermann und team rechts I+II awarness III-V diaphaneity von lena nehl und team

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teaching

ba 2 I ss 15 cologne concept pavilion the experimental pavilion sowohl der experimentelle umgang mit architektur in ihren unterschiedlichen facetten - von der form, proportion, struktur und materialität über die wahrnehmung, identität und komplexität als auch das innovative testen von extremen ist ziel der gestaltung des ´experimental pavilion´ im ss 15. der entwurf des pavillons soll dem ort einen mehrwert geben. dies gilt zum einen für seine innovative äußere gestaltung und dem dialog mit der umgebung als auch für das raumerlebnis des besuchers innerhalb der raumstruktur.


ba 2 I the experimental pavilion I ss 15

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links I feel the sky - beitrag zum experimental pavilion von klara keller und team II drawn in von emilia zoe machleid und team rechts I dreamcatcher von julian klever und team II pure von anna bräutigam und team

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teaching


ba 2 I the experimental pavilion I ss 15

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students bachelor 2 assistent sabina priese tutor marcello bonon teacher nadine zinser-junghanns

links + rechts futureline - beitrag zum modular pavilion von alexander breidbach und team

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teaching

ba 2 I ss 16 cologne concept pavilion the modular pavilion im ss 16 soll der entwurf des ´modular pavilion´ aus modularen oder mit digitalen werkzeugen erstellten teilen konzipiert werden. die elemente können neu entwickelt werden - es sind aber auch module aus bereits existierenden objekten oder produkten denkbar. der pavillon als temporäre struktur soll mit smarten fügetechniken einfach auf- und abbaubar sein. sein auflager ist so minimal wie möglich zu halten. der pavillon ist eine begehbare skulptur, die architektonische innovationen in form, materialität, fertigung, konstruktion und raumempfinden realisiert.


ba 2 I the modular pavilion I ss 16

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links chaos nach plan von maximilian gerhards und team rechts translucent von hannah nowak und team

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teaching


ba 2 I the modular pavilion I ss 16

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students bachelor 2 assistent sabina priese tutor marcello bonon teacher nadine zinser-junghanns

links + rechts pavilion for matthias heiderich - beitrag zum pavilion for a hero! von fabio burghardt und team

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teaching

ba 2 I ss 17 cologne concept pavilion pavilion for a hero! die aufgabenstellung im ss 17 ist atmosphärisch und expressiv ausgerichtet - konzipiert werden soll der ´pavilion for a hero!´. ����������� den studierenden steht die wahl der protagonist*in frei, deren popularität spielt dabei keine rolle. vielmehr ist die übertragung ihrer charakteristischen eigenschaften oder merkmale ausschlaggebender werke in ein räumliches objekt ziel der aufgabe. der pavillon ist hierbei als raumstruktur oder auch als atmosphärische verdichtung zu verstehen. er stellt sich und die person, der er gewidmet ist, in erster linie selbst aus.


ba 2 I pavilion for a hero! I ss 17

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links pavilion for coco chanel von nolwenn pronost und team rechts pavilion for m.c. escher von rukiyatu sumogara und team

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ba 2 I pavilion for a hero! I ss 17

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students bachelor 2 assistent sabina priese tutor julian stratmann niklas thelen teacher nadine zinser-junghanns

links + rechts drohnen - beitrag zum pavilion for performing arts von tom böhm und team

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teaching

ba 2 I ss 18 cologne concept pavilion pavilion for performing arts in kooperation mit dem haus der architektur köln und den kunstschaffenden SEE! (alexandra knieps, esther struck), angie hiesl, mouvoir (stephanie thiersch) und drama köln (philine velhagen) wird im ss 18 der ´pavilion for performing arts´ gestaltet. ´ziel ist die begegnung, der dialog und austausch zwischen architektur, dem urbanen umraum und künstlerischen performativen techniken. fragen nach verortung, verdichtung, form und sichtbarmachung aktueller ansätze der performativen künste sollen gestellt werden.´ - auszug aus dem projekttext der künstlerinnen.



links mopi von christof ritter und team rechts create your own stage von jost jansohn und team

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teaching


ba 2 I pavilion for performing arts I ss 18

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links + rechts eindrücke der verschiedenen juries des cologne concept pavilions und anschließenden ausstellungen im foyer der TH Köln links I jury: julian krüger, susanne kothe, natalie girth, amandus sattler, chris schroerheiermann II jury: rüdiger karzel, til sattler, jens böke, carsten bohn rechts II jury: andreas denk, susanne kothe III jury: rainer hempel, marco hemmerling, jochen siegemund

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teaching


ba 2 I cologne concept pavilion

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teaching ba 5 + 6


ba 5 + 6 angewandter entwurf bachelor thesis im bachelor bearbeiten die studierenden des 5. semesters den angewandten entwurf an unserem studio. unterschiedliche aufgaben aus dem bereich der architektur und des städtebaus werden jedes jahr gestellt und verlangen nach ganzheitlichen lösungsansätzen. die studierenden erlangen hier die kompetenz differenzierte zusammenhänge zu analysieren und die vorhandenen kenntnisse und fertigkeiten in einem projekt anzuwenden. unsere gesellschaft unterliegt einem stetigen dynamischen wandel, welcher sich auch auf die nutzungsanforderungen sowohl urbaner als auch ländlicher strukturen auswirkt. im angewandten entwurf beschäftigen wir uns mit diesen gesellschaftlichen fragestellungen und untersuchen strategien zur nachverdichtung, um- und neunutzung. wir sind auf der suche nach neuen experimentellen ansätzen und raumkonfigurationen in den unterschiedlichen bereichen der architektur. die studierenden erarbeiten wohnkonzepte zur schließung von baulücken, überbauen bahntrassen mit mischnutzungen oder transformieren eine stadtautobahn in são paulo zum neuen quartier.

links l cover und ergebnis des entwurfes snap the gap, mario küsters und julian lanser, ba V, ws 14/15 ll exkursion nach brasilien

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teaching


durch die auseinandersetzung mit diesen komplexen fragestellungen erweitern die studierenden ihr architektonisches vokabular und entwickeln ihre eigene haltung weiter.

teaching ba 5 + 6

bei den verschiedenen entwürfen stehen neben kontext, funktion, konstruktion, material und gestalt der konzeptionelle ansatz an unserem studio im fordergrund. welche idee steht hinter dem entwurf? welche geschichte möchte die architektur erzählen? welche atmosphäre(n) möchte sie erschaffen? mit welchen mitteln kann raumgestaltung positiv einfluß auf mensch und umgebung nehmen und eine antwort auf neue nutzungsanforderungen im 21. jahrhundert geben? durch projektbezogene exkursionen versuchen wir den erfahrungshoizont der studierenden zu erweitern. das bachelorstudium wird mit der bachelor thesis abgeschlossen. während der angewandte entwurf intensiv wöchentlich betreut wird, soll die thesis weitgehend eigenständig bearbeitet werden.

rechts l cover und ergebnis des entwurfes transformation ressource wohnraum, lucas riera, julian stratmann und niklas thelen, ba V, ws 16/17 ll cover und ergebnis des entwurfes des gemeindezentrums st. nikolaus, julia popp und katharina schmitz, ba V, ws 17/18

ba 5 + 6 I angewandter entwurf I bachelor thesis

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students mario küsters julian lanser nils michaelis anna spiekermann julika wilsen assistent sabina priese teacher nadine zinser-junghanns

ba 5 I ws 14/15 angewandter entwurf ´snap the gap´ cologne will have an escalating need for housing for individuals in the future. about one quarter of the inhabitants live in single households today - with upward tendency. young people, single people, students, workers but also single pensioners and small families find it very difficult to find appropriate small housing units within the city. it is presumed in an older city like cologne, that high efficiency housing sites have already been developed. the alternative to be examined are the numerous un- or under-developed gaps in the innercity. these ´leftovers´ - caused by war damages, replacement of old buildings or the construction of new ones - have a high potential in urban planing. the aim of the design task ´snap the gap´ is to use the benefits of these forgotten alleys and gaps and to transform them into practical and desirable urban habitable spaces. the site chosen for the project is in the innercity of cologne at sankt-apern-strasse. the fashion store actually situated in the groundfloor of the spot can be removed or integrated into the new design.

links + rechts beitrag zum entwurf snap the gap von mario küsters und julian lanser

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teaching


ba 5 I snap the gap I ws 14/15

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links entwurf von nils michaelis und julika wilsen rechts entwurf von anna spiekermann

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teaching


ba 5 I snap the gap I ws 14/15

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student micha neubert assistent sabina priese teacher nadine zinser-junghanns

links + rechts beitrag zur thesis ein deutsches architekturmuseum von micha neubert

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teaching

ba 6 I ss 15 thesis ´ein deutsches architekturinstitut´ aufbauend auf den egon-eiermann-preis 2015 beschäftigt sich die thesis im ss 15 mit dem entwurf ´eines deutschen architekturinstituts´ nahe des kölner doms. ein architekturinstitut kann allgemein als ort der vermittlung bezeichnet werden. hier wird nicht nur architektur thematisiert, das bedeutet durch sammlungen, ausstellungen sowie diverse veranstaltungen anschau- und anfassbar gemacht, sondern auch ein austausch zwischen den unterschiedlichen interessensgruppen, wie fachleuten, bürgern, politikern ermöglicht.


ba thesis I ein deutsches architekturinstitut I ss 15

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students marcello bonon carlos boog binh minh dao lina geitner john kaufel laura lehnert manuel moldenhauer andreas smets assistent sabina priese teacher nadine zinser-junghanns sebastian beck

links brasilia I palácio do itamaraty, 1970 II museu nacional, 1987 Ill cathedral of brasília, 1958 lV palácio da alvorado, 1958 alle oscar niemeyer rechts brasilia museu nacional, oscar niemeyer, 1987

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teaching

ba 5 I ws 15/16 exkursion nach brasilien brasilia I rio de janeiro I são paulo



links rio de janeiro I museo do amanhã, santiago calatrava, 2015 II cristo redentor im nebel III teatro popular de niterói, oscar niemeyer, 2007 IV + V museu de arte contemporânea de niterói, oscar niemeyer, 1996 Vl + VII strand von ipanema rechts rio de janeiro fundação oscar niemeyer, oscar niemeyer, 1988

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teaching



links são paulo I+II blick vom und auf das edifício copan, oscar niemeyer, 1966 III demonstration auf der avenida paulista IV streetfood V fau usp - faculdade de arquitetura e urbanismo, j. b. vilanova artigas, 1969 VI+VII casa de vidro, lina bo bardi, 1951 rechts são paulo blick vom edifício copan

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teaching


ba 5 I exkursion nach brasilien I ws 15/16

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links são paulo I treffen mit sebastian beck von der escola da cidade II besuch der association parque minhocão Ill-V workshop 2 - minhocãos metamorphosis im hostel rechts são paulo exkursion zur verkehrsfreien innerstädtischen autobahn minhocão

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teaching


ba 5 I exkursion nach brasilien I ws 15/16

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students marcello bonon binh minh dao lina geitner john kaufel laura lehnert manuel moldenhauer andreas smets andrade vasconcelos thomas weinrich assistent sabina priese teacher nadine zinser-junghanns

links + rechts beitrag zum entwurf minhocãos metamorphosis von binh minh dao und thomas weinrich

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teaching

ba 5 I ws 15/16 angewandter entwurf ´minhocão´s metamorphosis´ the ´minhocão´ (earthworm) is an elevated highway in the inner city of são paulo. the huge concret infrastructure was built from 19691970 to move traffic from east to west through the city center. the original idea of lifting the problem of transit off the ground caused immediately physical and social problems on the central neigborhoods with more than 80.000 cars a day. the first reaction was the closure of the highway during nighttime in 1976 which was extended to be everyday between 9:30 pm and 6:30 am in 1989. today, the minhocão is also closed on sundays. the city’s master plan calls for the total deactivation of the highway in the next 15 years. the aim of ´minhocão´s metamorphosis´ is the transformation of the existing highway´s infrastructure into a new social space. the adapted design will provide new mixed uses in combination with future mobility - designated mainly for the current inhabitants of the quarter. small living units and service areas will be integrated into public spaces. the new proposal for minhocão patches the cut neighborhoods together and provides new innercity areas with an increased quality of moderate living and identity.


ba 5 I minhocão´s metamorphosis I ws 15/16

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links entwurf von andreas smets rechts entwurf von manuel moldenhauer und andrade vasconcelos

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teaching


ba 5 I minhocão´s metamorphosis I ws 15/16

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links entwurf von marcello bonon und john kaufel rechts entwurf von lina geitner und laura lehnert

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teaching


ba 5 I minhocão´s metamorphosis I ws 15/16

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student nils michaelis assistent sabina priese teacher nadine zinser-junghanns

links + rechts beitrag zur thesis schule als gesellschaftsraum von nils michaelis

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teaching

ba 6 I ss 16 thesis ´schule als gesellschaftsraum´ die thesis ´schule als gesellschaftsraum´ im sommersemester 16 setzt sich mit einer der wichtigsten gesellschaftlichen bauaufgaben auseinander - dem bildungsbau. die aufgabe besteht aus der erweiterung der erzbischöflichen realschule st. josef zu einer 3-zügigen gesamtschule mit ganztagskonzept. unter dem motto ´pädagogische architektur´ ist hierbei die beschäftigung mit verschiedenen modellen von lehr- und lernräumen essentiell, um eine innovative und leistungsfähige bildungsinfrastruktur, das bedeutet, ein vielfältiges, lebenswertes umfeld zu schaffen.


ba thesis I schule als gesellschaftsraum I ss 16

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students sara becker anna pongratz lucas riera sebastian söntgerath julian stratmann niklas thelen david welschoff assistent sabina priese teacher nadine zinser-junghanns

links + rechts beitrag zum entwurf transformation - ressource wohnraum von lucas riera, julian stratmann und niklas thelen

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teaching

ba 5 I ws 16/17 angewandter entwurf ´transformation - ressource wohnraum´ der bedarf an bezahlbarem wohnraum in deutschen großstädten steigt stetig. der bevölkerungswachstum und der andauernde zuzug in die städte hat in den letzten jahren zusammen mit einer vernachlässigung des geförderten wohnungsbaus zu einem akuten wohnraummangel geführt. besonders innerstädtisch wird der wohnraum knapp. hier braucht es neue und kreative lösungen, die im rahmen des wettbewerbes ´transformation - ressource wohnraum´ des kulturkreises der deutschen wirtschaft im bdi entwickelt werden sollen. ziel des projektes ist die entwicklung eines konzeptes von bezahlbarem und qualitativem wohnungsbau im unkonventionellem städtischen kontext von ehrenfeld, einem stadtteil kölns. der bestand - eine heterogene bebauung an der zug-trasse und bahnbögen an der haltestelle ehrenfeld - soll in den entwurf miteinbezogen und gegebenenfalls überbaut werden. bestehende parkflächen sollen für die derzeitige nutzung weiterhin bestehen bleiben. alternative mobilitätskonzepte sollen angedacht werden, um den zusätzlichen bedarf zu verringern.


ba 5 I transformation - ressource wohnraum I ws 16/17

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links entwurf von sebastian sรถntgerath und david welschoff rechts entwurf von sara becker und anna pongratz

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teaching


ba 5 I transformation - ressource wohnraum I ws 16/17

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students alice kraemer andreas smets assistent sabina priese teacher marco hemmerling nadine zinser-junghanns

links + rechts beitrag zur thesis retreat von aline kremer

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teaching

ba I ss 17 thesis ´retreat´ die thesis ´retreat´ - architektur zur rekreation von körper und geist beschäftigt sich mit der architektur des rückzugs, der entschleunigung. hierbei ist die auseinandersetzung mit verschiedenen räumen der an- und entspannung essentiell. zudem ist die frage nach der wirkung bzw. dem einfluss architektonischer räume auf die physischen und psychischen empfindungen des menschen von zentraler bedeutung. oft bedarf es einer entschleunigung, nicht etwa in form eines kurzurlaubs in einem wellnesshotel, sondern eines aufenthalts an einem speziellen ort.



links + rechts entwurf von andreas smets

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teaching



students katharina esser maximilian gerhards hanna gruemmer julia popp katharina schmitz antonia jansen- winkeln assistent sabina priese teacher nadine zinser-junghanns

ba 5 I ws 17/18 angewandter entwurf ´gemeindezentrum st. nikolaus´ die pfarrgemeinschaft in bensberg wünscht sich eine neuüberdenkung und umgestaltung des bestehenden ´gemeindezentrums st. nikolaus´. es wurde 1974 errichtet und seitdem bauliche nicht verändert. in den vergangenen jahren wurden größere renovierungsarbeiten erforderlich, jedoch zurückgestellt zugunsten einer grundsätzlichen planung auf basis eines pastoralen zukunftskonzeptes. dies basiert auf folgenden schwerpunkten: offen - gemeinschaft erleben I sicht - antworten auf glaubensfragen und fragen unserer zeit finden I licht - zum persönlichen zeugnis befähigen. ziel des projektes ist der entwurf eines neuen gemeindezentrums inklusive der freiraumgestaltung, welches das bestehende gebäudeensemble um st. nikolaus städtebaulich ergänzt. funktional und räumlich soll sich das gemeindezentrum gut in den stadtteil um st. nikolaus eingliedern und die vor ort befindlichen nutzungen sinnvoll ergänzen. das neue konzept soll inhaltlich die pastoralen schwerpunkte unterstützen: offen, sichtbar und lichtdurchflutet sein.

links + rechts beitrag zum entwurf des gemeindezentrums st. nikolaus von julia popp und katharina schmitz

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teaching


ba 5 I gemeindezentrum st. nikolaus I ws 17/18

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links entwurf von katharina esser und hanna gruemmer rechts entwurf von maximilian gerhards und antonia jansenwinkeln

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teaching


ba 5 I gemeindezentrum st. nikolaus I ws 17/18

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student julia popp assistent sabina priese teacher marco hemmerling nadine zinser-junghanns

links + rechts beitrag zur thesis kölner kindergarten von julia popp

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teaching

ba 6 I ss 18 thesis ´kölner kindergarten´ aufgabe im ss 18 ist die gestaltung eines ´kölner kindergartens´ mit integrierter krippe. im kölner stadtteil sülz soll ein geschützter raum als pädagogische umgebung zur förderung der körperlichen und geistigen entwicklung der kinder geschaffen werden. sie benötigen sowohl räume für bewegung als auch für ruhe und entspannung. neben dem pädagogischen konzept spielt die auseinandersetzung mit kindgerechten proportionen, materialien, belichtung etc. eine wichtige rolle, um den kleinen nutzern eine optimale räumliche umgebung für ihre entwicklung zu gewährleisten.


ba thesis I kรถlner kindergarten I ss 18

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teaching ba+


ba+ wahlmodul formfindung im wahlmodul formfindung bewegen wir uns in unterschiedlichen themengebieten der gestaltung - vom möbeldesign über den entwurf von lichtobjekten bis hin zum bootsbau. während sich im architekturstudium nur selten die möglichkeit ergibt, ein ganzes gebäude zu realisieren, werden hier die entstehenden objekte von den studierenden ganzheitlich betrachtet - von der idee über die planung bis hin zur realisierung und präsentation. die transdisziplinäre arbeitsweise bietet großes potenzial: so werden durch den einblick in entwurfs- und fertigungsprozesse anderer gestaltungsbereiche neue denkansätze der architekturstudierenden gefördert. der austausch mit spezialisten aus anderen bereichen unterstützt den arbeitsprozess und liefert hilfreiches wissen. am arbeitsmodell und prototypen können proportionen, ästhetik und funktionalität bis in den maßstab 1:1 überprüft, getestet und beurteilt werden. auch wird die entscheidung für das richtige material und die entwicklung der passenden details beim prototypenbau sehr wichtig: unterstützt das material und dessen fügung den ur-

links cover und ausstellung der ergebnisse der folded furniture auf den passagen 15 + 16, ws 14/15 + 15/16

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teaching


sprünglichen entwurfsgedanken? funktionieren die entsprechenden details? wie wird das material bearbeitet? wo können digital unterstütze entwurfs- und fertigungsmethoden den arbeitsprozess optimieren? durch die konkrete arbeit am prototypen können all diese punkte überdacht und angepaßt werden.

teaching ba+

neben den so entstehenden objekten entwickeln wir mit den studierenden gemeinsam unterschiedliche ausstellungsformate, in denen sie ihre arbeiten präsentieren können. wir entwerfen die passende ausstellungsarchitektur, gestalten begleitende broschüren und plakate und planen den entsprechenden event. eine verständliche, ansprechende präsentation und kommunikation ist für uns wichtiger bestandteil von guter gestaltung. die hier am realisierten objekt gewonnenen erfahrungen können die studierenden auch bei komplexeren aufgabenstellungen der architektur anwenden.

rechts l cover und bootstaufe des cologne ´sandolos in köln und venedig, ss 15 ll cover und ergebnisse der 3d printed lighted objects, wladimir degtyarov, ss 18

ba+ I formfindung

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students jonas kallenbach felix quecke max van schewyk assistent sabina priese teacher martin waleczek nadine zinser-junghanns

links arbeitsmodelle aus papier rechts fch.01 folding chair - stuhl von felix quecke

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teaching

ba+ I ss 14 formfindung ´foldable furniture´ im wahlmodul formindung ´foldable furniture´ beschäftigen wir uns mit faltbaren möbeln aus dem sandwichmaterial ALUCOBOND®. das material besteht aus zwei dünnen aluminiumschichten und einem innenliegenden kern aus kunststoff. durch gezielte einfräsungen läßt sich das material bis zu 180 grad falten. die studierenden entwickeln und testen im ersten schritt ihre ideen mit einfachen papiermodellen. dann wird der entwurf auf das sandwichmaterial übertragen und eine entsprechende fräsdatei entwickelt. in enger kooperation mit dem labor für experimentelles bauen unter der leitung von martin waleczek werden dann die ersten prototypen getestet: wie verhält sich das 4mm dicke ALUCOBOND® bei der bearbeitung? wie sehen fräskanten, faltungen und verbindungsdetails aus? eine exkursion zu ´vitra´ in weil am rhein und ´3A composites´ in singen gibt den studierenden weitere einblicke ins möbeldesign und fertigung des verbundmaterials. neben den möbeln wird während des projektes auch die ausstellungsarchitektur für die passagen´ 15 in köln entwickelt, auf denen die prototypen gezeigt werden.


t 38 cm

b 49 cm

h 73 cm h 42 cm

ba+ I foldable furniture I ss 14

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links modulAlea - modulare regalserie von jonas kallenbach und max van schewyck rechts rocking horse - schaukelpferd von jonas kallenbach und max van schewyck cut the plate - parametrisch variierbares regalsystem von felix quecke

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teaching


rocking horse


students jonas kallenbach felix quecke max van schewyk assistent sabina priese teacher martin waleczek nadine zinser-junghanns

links eindrĂźcke von der exkursion zu vitra in weil am rhein rechts eindrĂźcke vom besuch bei 3A composites in singen

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teaching

ba+ I ss 14 formfindung exkursion zu vitra + 3A composites


ba+ I exkursion zu vitra + 3A composites I ss 14

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students eike heidelberg jonas kallenbach felix quecke timo stürmer max van schewyk assistent sabina priese teacher martin waleczek nadine zinser-junghanns

links I ft.01 folding table von nadine zinser-junghanns mit nikolaus bienefeld, dessen schwester und horst kuretisch auf der ausstellung II modulAlea von von jonas kallenbach und max van schewyck III fl.1 folding light von timo stürmer IV blick auf die ausstellung rechts I blick auf die ausstellung II ft.04 folding table von eike heidelberg III ft.03 folding table von nadine zinser-junghanns IV veröffentlichung im magazin inside out 1-2015

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teaching

ba+ I ws 14/15 formfindung ´foldable furniture´ I passagen´ 15


ba+ I foldable furniture I ss 14

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students selim bagci caroline rosenberger andreas smets dominique wussow assistent sabina priese teacher martin waleczek nadine zinser-junghanns

links katalog zur ausstellung rechts I studierende mit den prototypen ihrer hocker in 1:1 und 1:2: TRI.01 von carolin rosenberg, nonago von dominique wussow, fsp.03 von andreas smets, 4 sit von selim bagci II-V eindrücke der ausstellung im bahnbogen an der haltestelle ehrenfeld

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teaching

ba+ I ws 15/16 formfindung ´foldable stool´ I passagen 16 auch auf den passagen´ 16 zeigen studenten in köln ihre ideen zu ´foldable stools´ - faltbaren hockern aus dem sandwichmaterial ALUDIBOND®. im rahmen der reihe ´foldable furniture´ werden die entwürfe zuerst aus einfachen papiermodellen entwickelt und anschließend digitalisiert. alle konzepte bestehen aus einer einzigen platte, die cnc-gefräst, gefaltet und verschraubt oder gesteckt wird. nussbaum und filz als sitzfläche setzten dem technoiden aluminium einen warmen kontrast entgegen.


ba+ I foldable furniture I ss 14

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students immo alf valerie blum alexandra böhm anna bräutigam kaan karayel nesim kilic lukas müller julian quintiliani damian rauhut thomas rump sebastian schneider tobias voges stephanie weber tutor marcello bonon trainees georg billig marc hemmers helena redmann assistent sabina priese teacher gilberto penzo martin waleczek nadine zinser-junghanns

links + rechts workshop 1 mit theoretischem input zur naval architecture, konzeptphase und modellbau

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teaching

ba+ I ws 14/15 + ss 15 formfindung ´cologne s´ciopon´ schon während der jährlichen exkursion im herbst nach venedig, bei der die studierenden an einem workshop beim venezianer gilberto penzo über bootsbau teilnahmen, entstand die idee, eines eigenen bootes nach venezianischem vorbild. in enger kooperation mit martin waleczek, leiter des labors für experimentelles bauen und gilberto entstand so fachübergreifend das ´cologne s´ciopon´ - ein funktionales sport-ruderboot aus der familie der venezianischen sandolos. nach einem theoretischen teil über navale architektur und einer modellbauphase starteten wir mit dem prototyp des sandolos. über mehrere wochen und zwei intensiven workshops sind etliche arbeitsstunden in den bau des rumpfes aus rippen und hülle und der details wie ´forcole´ oder ruder geflossen. neben dem analogen arbeiten mit mehrfachgekrümmten elementen und flächen aus holz, setzten wir auch digitale fertigungsmethoden zum beispiel bei der cnc-fräsung der rippen ein. großes finale für alle beteiligten war die bootstaufe im herbst 2015 in venedig.


ba+ I cologne s´ciopon I ws 14/15 + ss 15

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Gilberto Penzo Gastbeitrag ´Building the cologne s´ciopon´ Professor Nadine Zinser-Junghanns has been organizing study trips to Venice for architecture students for several years now, where they always stop by my workshop to learn about the aquatic part of venetian life, the types of boats, the traditional design systems and the particular rowing technique of our lagoon. In 2014, the idea was born to have an own boat built by the students. therefore, i was invited by Nadine to accompany the project at the university in Cologne. The expected difficulties were considerable: first of all, it is not so easy to build a boat like a piece of furniture or something similar. Each element must be adapted to curved surfaces. It is not possible to cut the parts with numerically controlled machines, but only by hand. Naval architecture follows rules that are very different from other trades. Nevertheless we accepted the challenge with great enthusiasm and got to work. Many thanks to Martin Walezcek, who set up the workshop and accompanied the students.

links besuch der werkstatt bei gilberto penzo in venedig rechts workshop 1 mit gilberto penzo in der werkstatt von martin waleczek an der TH Köln, fertigstellung des skelettes des rumpfes

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teaching


ba+ I cologne s´ciopon I ws 14/15 + ss 15

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Among hundreds of types of venetian boats we chose the smallest, easiest to build and to transport: the ´s´ciopon´. This is a small rowboat that can be rowed alone or in two, used to hunt ducks in the venice lagoon. The name derives from ´s-ciopo´, a three-meter-long, large rifle, which was placed on the hull. bullets up to 80 millimeters in diameter were fired with it. It seems unbelievable that you could use a cannon of this type, but fortunately some of these weapons have been preserved and there are also the testimonies of the old hunters as well as many vintage photographs. I must confess that i was pleasantly surprised by the large workshop and the very modern machines at the university. Here the students had the great opportunity to work between theory and practical implementation and - it was completely free for them. A much better situation than most italian universities. The workshop started with the construction of boat models by the students to familiarize themselves with these unusual shapes. Then, following the tradition, we began with the actual construction of the negative form of the bottom of the boat, called cantièr, on which all the ordinates are fixed. Once the skeleton was completed, it was covered with the shell made of mahogany marine plywood. Finally, the stern and bow covers and the central transom were installed. The hull was then completed with the floorboard and painted to make it waterproof. A special mention should be dedicated to the construction of the forcole, the oarlock used in venetian rowing. They have very special shapes that resemble modern sculptures and are very difficult to links I workshop 2, fertigstellung des rumpfes II bearbeitung der forcola III bearbeitung des ruders rechts I-III fertigstellung des rumpfes IV trockene bootstaufe im innenhof der TH Köln

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teaching



make. They have evolved over the centuries to become perfectly ergonomic and allow all kinds of maneuvers without wasting energy. They have been sculpted and finished by the students with excellent results. We then built the pair of oars made of solid wood, shaped to make them light and efficient. We must remember that the human engine has a low power and then forcole and oar must be perfectly functional in order to preserve every ounce of energy. After construction, the boat was transported to Venice Lido where a calm canal and a bank were available to slide it gently into the water. After the ritual boat baptism we all navigated together through the canal to get to know this special kind of rowing. The test run was carried out successfully and with everyone‘s satisfaction! For me, this was a very enjoyable and interesting experience as i was rarely able to complete the entire chain of operations at once: cultural analysis, design, construction and use.

links + rechts bootstaufe im kanal auf dem lido von venedig am 30.09.2015

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teaching


ba+ I cologne s´ciopon I ws 14/15 + ss 15

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links + rechts bootstaufe im kanal auf dem lido von venedig am 30.09.2015

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teaching


ba+ I cologne s´ciopon I ws 14/15 + ss 15

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student wladimir degtyarov assistent sabina priese teacher nadine zinser-junghanns

ba+ I ss 18 formfindung ´3d printed lighted objects´ erstmals beschäftigen wir uns im wahlmodul ´3d printed lighted objects´ mit parametrisch generierten modellen. unter der verwendung des programms ´grashopper´, einem plugin von ´rhino´, entwickeln wir lichtobjekte, die auf dem 3-d drucker gedruckt werden können. das transluzente material des druckers eignet sich hier gut, um mit unterschiedlichen lichtstärken zu spielen. das parametrische modell bietet durch seine veränderbaren größen und einheiten eine unendliche variantenvielfalt. dennoch ist das modell nur so gut wie seine gestalter*in, die die parameter und deren grundlegenden zusammenhänge festlegen und programmieren muß. daher steht auch hier zu beginn des projektes die konzeptphase bei der die entwurfsgedanken vorab analog skizziert werden. steht das entsprechende grashopper-modell, kann nun in echtzeit mit der form experimentiert und formfindung betrieben werden. am haptischen 3d-gedruckten modell wird das objekt auf funktion und ästhetik überprüft. so kann die gestalter*in im entwurfs- und fertigungsprozess sinnvoll zwischen analogen und digitalen arbeitsmethoden wechseln.

links: I twisted triangle von nadine zinser-junghanns, aufsicht II 3-d druck des twisted triangles rechts: I -III grashopperschaltung, prinzip, render und 3-d gedruckte prototypen des twisted triangles und twisted squares IV+V ausstellungspanel und 3-d gedruckte prototypen der 3d polygon pearls von wladimir degtyarov

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teaching


size of basic circle

size of rotated polygons

number of polygon segments

number of rotated elements

thickness of material number of 360 degree rotation



appendix


prof. dr. nadine zinser-junghanns since 2013

2011-12

2011

foundation of workbench 21 munich I D phd ´architecture + transportation design´ in cooperation with BMW I TU Munich I D

2005-11

teaching assistant institute for architecture + product design prof. richard horden I TU Munich I D

2003-05

junior architect alfredo arribas I daniel modol I olga subiros barcelona I E

2003

diploma in architecture TU Stuttgart I D

2002

internship mgt architects I sydney I AU

2001

scholarship academia di architettura I mendrisio I CH

1999 - 2001

working student architekten tusker + ströhle I stuttgart I D

1977 appendix

teaching assistant institute for emerging technologies TU Munich I D

2008-11

1997-2003

160

professorship gestaltung I studio for architecture + design TH Köln I D

studies architecture TU Stuttgart I D born in freudenstadt I D


sabina priese since 2016 2015 - 2019 since 2012 2010 2007 - 2012 1986

study program coordination at faculty for architecture I TH Köln I D assistent at gestaltung I TH Köln I D freelance work tutor at unitlear I FH Köln I D studies architecture, FH Köln I D born in düren

teaching team

marcello bonon since 2019 2018 2017 since 2017 2013 - 2017 2014 - 2017 2013 - 2019 1991

assistent at gestaltung I TH Köln I D daad promos grant for school building project in ghana akg award | acknowledgment internship at atelier peter kulka I cologne I D internship at schreiber + pfeffer I cologne I D tutor at gestaltung I TH Köln I D studies architecture at TH Köln I D escola da cidade I são paulo I BRA unifor I são paulo I BRA born in são paulo I BRA former tutors christian schramm andreas smets julian stratmann niklas thelen

teaching team

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