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Den OP als attraktiven Arbeitsplatz gestalten Frauke Vogelsang
Die Attraktivität des Arbeitsplatzes OP gewinnt zunehmend an Bedeutung. Hervorgerufen durch den ökonomischen Druck der Häuser und die daraus resultierende Leistungsverdichtung, die gestiegenen Ansprüche der Patienten, die Alterspyramide der Mitarbeiter, den Fachkräftemangel und den nicht zu unterschätzenden veränderten Bedürfnissen der Mitarbeiter. Diese Situation betrifft alle Berufsgruppen im OP und scheint ein Dauerbrenner zu sein, der an Aktualität eher zunimmt. Dieses Thema beschäftigt seit längerer Zeit die OP-Landschaft, es sind viele Versuche unternommen worden, der realen oder gefühlten Unerträglichkeit dieser Situation zu begegnen, ein Kochrezept dafür wird es nicht geben, da jedes Haus andere Strukturen, andere Schwerpunkte, eine andere Philosophie und eine andere Organisation im OP-Bereich hat.
6.1 Attraktivität und Führung im OP Im ärztlichen Dienst ist die Führung über den Chefarzt der Abteilung geregelt. Im Funktionsdienst (FD) gibt es unterschiedliche Modelle:
Obere Führung FD ist dem OP-Management unterstellt
(64%) FD ist der Pflegedienstleitung unterstellt
(36%) Mittlere Führung FD OP hat eine Leitung (81%) FD Anästhesie hat eine Leitung (83%) FD OP- und Anästhesie hat eine gemein-
same Leitung (18%) Es ist sinnvoll, den FD dem OP-Management zu unterstellen. OP-Management ist üblicherweise näher an den OP-Prozessen und somit auch näher an den Mitarbeitern, kann Situationen besser und schneller erkennen und benötigt zwingend die Befugnis, sowohl personelle Entscheidungen zeitnah zu treffen als auch mittelfristige Personalkonzepte zu erarbeiten und umzusetzen. Parallel dazu entfällt eine Schnittstelle. Das an dieser Stelle immer wiederkehrende Argument, dass Pflege bei ärztlichen OPManagern nicht ausreichend wahrgenommen
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