Missionamagazin 2014-4/5

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Sibirien – Evangelium für Nordkoreaner Am nächsten Tag sind wir in der Stadt unterwegs und erblicken zwei Nordkoreaner die Straße entlanggehen. Sie tragen die nordkoreanische Uniform mit einer Anstecknadel, auf der das Portrait ihres Führers zu erkennen ist. Wir folgen ihnen mit Abstand. Nach wenigen Hundert Metern biegen sie ab und gehen durch ein Tor. Dort erblicken wir noch mehr nordkoreanische Arbeiter, die einen Zaun reparieren. Man kann sie also auch als Arbeiter anstellen – welche Gelegenheiten sich hier öffnen! Etwas weiter kommen wir an einer Schule vorbei, wo ebenfalls Nordkoreaner arbeiten. In der ganzen Stadt sind sie als billige Arbeitskräfte verteilt – bei Privatleuten, auf der Straße, überall. Am Abend, nach einem herzlichen Abschied in der Gemeinde, verlassen wir Tynda. Wir verlassen nicht nur unsere Geschwister, sondern auch die Nordkoreaner – doch wir dürfen die Neuen Testamente zurücklassen. Wir sind nur Durchreisende. Zurück in unserer Heimat werden wir weiter beten, dass der Herr dieses Werk segnet durch die Wirkung des Heiligen Geistes, damit Sein Königreich gebaut werde. Der Herr verspricht uns in Seinem Wort (Lukas 13,29): „Und sie werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, und zu Tisch sitzen im Reich Gottes.” Zurück in Blagoweschtschensk halten wir in einer Gemeinde einen Vortrag über Nordkorea, denn auch hier arbeiten Koreaner. Anschließend sprechen uns zwei junge Männer an, die regelmäßig mit Nordkoreanern sprechen. Einer von ihnen hat schon mehrmals Gespräche über die Bibel geführt und würde diese gerne verteilen. – Wie wunderbar wäre es, wenn das Evangelium auch die Gastarbeiter in Blagowetschensk erreichen würde! Am nächsten Tag fliegen wir zurück nach Deutschland. Eine Frage bewegt uns: War es wirklich notwendig, vier Tage unterwegs zu sein, nur um drei Tage im Fernen Osten zu verbringen? Was haben wir erreicht? Rückblickend war es eine lohnenswerte Reise: Wir konnten Neue Testamente nach Tynda und Blagoweschtschensk bringen so-

Wer bringt diesen Männern das Evangelium? wie die Geschwister für die Situation in Nordkorea sensibilisieren und dazu ermutigen, das Evangelium weiterzugeben. Wir durften einigen Nordkoreanern die Hand reichen, als Ausdruck der Liebe, und mit ihnen sprechen. Auch Sie sind mit uns auf dem Weg in die Ewigkeit. Gebet ist unerlässlich. Werden Sie mit uns dafür beten, dass der Herr die Arbeit segnet – zu Seiner Ehre? Sein Reich komme!” Bitte beten Sie, dass Gott unseren Geschwistern in Russisch Fern-Ost Wege aufzeigt, wie sie ihr Vorhaben umsetzen können, ohne die Nordkoreaner in Gefahr zu bringen! Denn wenn sie etwa dabei beobachtet werden, wie sie ein Neues Testament annehmen, müssen sie mit Strafen rechnen. Von ihren Vorgesetzten werden sie meist schroff und unwürdig behandelt, wie Menschen zweiter Klasse. Unsere Geschwister im Fernen Osten möchten ihr Vertrauen gewinnen und ihnen das Evangelium geben. Deshalb brauchen sie unsere Gebete, damit Gott ihnen die nötige Weisheit gibt und Möglichkeiten zeigt, wie sie ihrem Auftrag gerecht werden können. Wir sehen Gottes Hand in der bisherigen Entwicklung und sind Ihm dankbar für die Reise, die Begegnungen mit Glaubensgeschwistern und Nordkoreanern. Wir beten um Weisheit und Gottes Hilfe für sie!

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Sibirien – Evangelium für Nordkoreaner

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