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Mit dem Rolli auf Entdeckungstour
Heute haben wir Glück. Es hat gerade aufgehört zu regnen, es lässt sich sogar die Sonne sehen. Das herbstliche Erlebnisprogramm wird draußen stattfinden – eine Sinnesreise durch die bunte Jahreszeit. Die Gäste sind acht Frauen und Männer aus dem MFZ Giesing, die alle auf einen Rollstuhl angewiesen sind, mit ihren Begleitpersonen. „Was verbinden wir mit dem Herbst?“, fragen Riccarda Schamberger und Maria Anna Braunschmidt, die durch den Vormittag führen. Viele denken sofort an die bunten Blätter an den Bäumen und auf den Wegen. Und natürlich an Kürbissuppe. Jemand sagt, dass er am Herbst die angenehm milden Temperaturen schätze. Von wegen, kontert ein anderer. Im Herbst sei es doch kalt, nass und rutschig.
Um aber in den Garten zu gelangen, muss man zunächst ein leicht abschüssiges Stück Wiese überwinden. Die Hecke am südlichen Ende erreicht man entlang eines Trampelpfads. Der heutige Praxistest wird Aufschluss geben, ob das mit dem Rollstuhl tatsächlich Hindernisse sind oder nicht. Der in den letzten Tagen aufgeweichte Boden macht die Sache zudem nicht einfacher. Man darf allerdings die Erfahrung und Geschicklichkeit und das sichere Einschätzungsvermögen sowohl der Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer als auch deren Begleitungen nicht unterschätzen. Manche bewältigen die Herausforderungen mit Geschick und Geduld, manche mit beeindruckender Unerschrockenheit. Am Ende heißt es, Aufgabe bestanden. Und auch die neu gestaltete Schotterfläche im Wabengarten hat sich als geeignet erwiesen. Dort konnte die Gruppe im zwischen Garten, Hecke und Gartenhaus eingebetteten Rund eine Atmosphäre des gemeinsamen Zusammenkommens genießen, die so viel Aufmerksamkeit zuließ, dass das Vorlesen und Zuhören einer Geschichte unter freiem Himmel möglich war.
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Die Geschichte handelte übrigens von den faszinierenden Farben des Regenbogens. Mit diesem Impuls gestalteten die Gäste am Ende des Programms ihr Kunstwerk, bunt und mit den Farben des Herbstes. (mh)
Wie rutschig es tatsächlich ist, beziehungsweise wie rollstuhltauglich die anzusteuernden Orte sind, sollte sich zeigen. Denn alle Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer durften sich, ausgestattet mit Schere, Eimer und Unternehmungslust, mit den Begleitpersonen auf die Suche nach bunten Blättern, Blüten und Früchten machen, aus denen später ein gemeinschaftliches Kunstwerk entstehen und aus den selbst gesammelten essbaren Früchten ein leckerer Tee gekocht werden sollte.