Magazin Museum.de, März 2011, Ausgabe 4

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Ausgabe 4

03 | 2011

http://magazin.museum.de

MAGAZIN M U S E U M.DE

Kloster Kamp


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b die Musen wohl ein großes oder kleines Museum bevorzugt hät­ten? Diese Frage sollte sich nicht stellen.

In diesem Heft: Das Museum gehört allen. Dr. Klaus Weschenfelder, Präsident ICOM Deutschland Seite 6 Titelthema: Ein Kloster geht neue Wege Kloster Kamp Seite 10 Das Runde muss in das Eckige – Vom Planen und Abstimmen Jörg Werner Seite 21 Magische Orte – Gasometer in Oberhausen Seite 30

Kloster Kamp ist, wenn auch in einen großen, prächtigen Park eingebettet, eine eher kleine Einrichtung. Wenige fest angestellte Mitarbeiter ermöglichen den Besuch des ältesten deutschen Zisterzienserklos­ters und gehen bei ihrer Arbeit neue Wege. Unterstützt werden sie von zahl­reichen Ehrenamtlichen. Im Rahmen des »Jahr des Ehrenamts«, das die EU für 2011 ausgerufen hat, möchten wir an dieser Stelle den vielen Ehrenamtlichen danken, ohne deren Engagement viele Museen existenzielle Probleme hätten. So geerdet können Museen auch nach musealem Nachwuchs Ausschau halten: Junge Leute mit frischen, neuen Ideen.

Ansprechende Ausstellungskonzepte und innovative Museumstechnik sind für jedes Museum ein Thema. Hier sind Know-how, Kreativität und Mut zu Neuem gefragt. Lassen Sie sich dazu durch die Beiträge im Magazin inspirieren. Mit offenem Geist für ein zeitgemäßes Museum werden wir sie weiterhin in den großen und kleinen Museen antref­ fen: Die Musen, Göttinnen der Künste, Kultur und Wissenschaften. Uwe Strauch

KulturGut vermitteln – Museum bildet Deutscher Museumsbund Seite 39 Zeit und Messel-Welten Grube Messel Seite 40 Gedenkstätte Wewelsburg Seite 48 Museum Neanderthal Wanderausstellungen Seite 63 Römisches Museum Güglingen Seite 64 Forum Ludwig Aachen Seite 68 Pfalzgalerie Kaiserslautern Seite 71 Rock‘n‘Popmuseum Groningen Seite 76

Deike Dowald, Kuratorin Kloster Kamp und Uwe Strauch Foto: H. Boele

MAGAZIN MUSEUM.DE Ausgabe Nr. 4, Auflage 6.000

Das deutsche Museumsportal

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März 2011

Uwe Strauch, Dipl.-Inf TU

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Das Museum gehört allen. A

us einigen deutschen Museen sind sie gar nicht mehr wegzudenken, in anderen Häusern bilden sie noch einen eher kleinen Kreis: Die freiwilligen und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterschiedlichen Alters und verschiedener beruflicher Herkunft, die auf vielfältige Weise zum facettenreichen Erscheinungsbild des Museums beitragen. Die American Association for Museum Volunteers rechnete im vergangenen Jahr mit über 1 Million ehrenamtlicher Mitarbeiter an amerikanischen Museen, auch in Großbritannien oder in den skandinavischen Ländern ist ihr Anteil sehr hoch, während er in Deutschland bei einer Gesamtzahl von über 6.000 Museen zwar wächst, aber mit etwa 30.000 Mitarbeitern noch vergleichsweise gering ausfällt. Die Tradition reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück: Weder wäre eine Vielzahl unserer Museen gegründet worden, noch könnten sie ohne bürgerschaftliches Engagement überleben. Die meisten kleinen Museen werden ehrenamtlich geführt, seit den 1990er Jahren steigt auch die Zahl größerer, hauptamtlich geleiteter Museen, welche ihr festes Personal durch Freiwillige ergänzen. In den meisten Fällen übernehmen sie Aufgaben im Besucherservice, in der Museumspädagogik, bei der Organisation von Veranstaltungen oder im Museumsladen beziehungsweise im Museumscafé. Aber auch in fachspezifischen Bereichen werden freiwillige Helfer tätig, etwa beim Inventarisieren oder der wissenschaftlichen Bearbeitung. Der pensionierte Kurator, der sich bestimmter Sammlungsbereiche annimmt, gehört hier ebenso dazu wie der externe Experte, der auf ehrenamtlicher Basis regelmäßig tätig wird. Damit dies problemlos funktioniert, muss die Zusammenarbeit zwischen Hauptamtlichen

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und Freiwilligen konstruktiv geregelt sein. Hilfreich sind anerkannte Regeln, von museumsethischen Themen bis hin zu praktischen Fragen der Versicherung. Die »Ethischen Richtlinien für Museen von ICOM« definieren die Berufsethik des Verbandes, in dem Museumsleute weltweit zusammenarbeiten (www.icom.museum). Sie sollen für alle gelten, die im Museum arbeiten, gleichgültig ob bezahlt oder unentgeltlich. ICOM Deutschland würdigt das Interesse und die Bereitschaft von Bürgerinnen und Bürgern, am Museumsleben aktiv teilzuhaben. Doch auch der gelegentlich geäußerte Einwand, die Freiwilligen seien »Jobkiller«, ist ernst zu nehmen und entbehrt nicht der Grundlage dort, wo ehrenamtliche Unterstützung als unbezahlte Mitarbeit von Museumsprofis missbraucht wird. Die berüchtigten Langzeitpraktika des jungen »Prekariats« gehören zu dieser unerfreulichen Praxis. Freiwilligenarbeit im Sinne eines bürgerschaftlichen Engagements ist aber mehr als die Unterstützung der Arbeit von Hauptamtlichen. Sie bereichert deren Tätigkeit nicht nur, sie fordert sie zugleich und verlangt von den Museen auch Einsatz. Die freiwilligen Helfer wollen und müssen professionelle Anleitung und Schulung haben, sie brauchen Ansprechpartner, und ihre Leistungen sollen angemessen gewürdigt werden. Insofern bedeutet die Freiwilligenarbeit im Museum im Kern die Verankerung des Museums in breiteren Bevölkerungskreisen und ist ein Schritt hin zu dem, was in der internationalen Fachterminologie »The inclusive museum« oder, einem Buchtitel der Ausstellungsgestalterin Nina Simon folgend »The participatory museum« genannt wird und der Einfachheit halber mit den Worten »Museum für alle« übersetzt werden soll. Nur wenn die Gesellschaft in ihrer Breite die Museen als seine eigene Angelegenheit anerkennt, wird sie sich auch schützend vor sie stellen, wenn Einschnitte in die (kostenträchtige) professionelle Museumsarbeit drohen. In den letzten Jahren entstanden einige Empfehlungen, Richtlinien und Netzwerke, die hilfreich sein können für den, der sich mit Freiwilligenarbeit im Museum befasst. Die Schrift »Bürgerschaftliches Engagement im Museum” des Deutschen Museumsbundes (2008) ist eine praxisorientierte Handreichung (Link: www.museumsbund.de), und in dem 1996 bestehenden Netzwerk »Bürgerschaftliches Engagement im Museum« (netbem) sind größte Kompetenz und Erfahrung gespeichert. Mit einem regelmäßigen Newsletter und einer Homepage stellt es eine Plattform für den Austausch von Ideen und Erfahrungen im deutschsprachigen Raum (www.netbem.eu). Wer Rat sucht, ist dort gut aufgehoben. DR. KLAUS WESCHENFELDER Präsident ICOM Deutschland


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Photo courtesy of The Morgan Library & Museum, New York, www.themorgan.org


Regalbeleuchtung, Roblon XPO-led, www.roblonlighting.com

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Begegnungsstätte mit spannender Vielfalt

Ein Kloster

Installation »Raum-Menschen – Menschen-Raum« von Gilbert Scheuß, konzipiert für die temporäre Ausstellung »AUSSENINNEN« im Gewölbekeller des Klosters

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geht neue Wege

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oben: Marienkapelle mit Abteikirche Kamp oben rechts: »Ohne Titel« von Ulrich Brinkmann aus zehn Glasscheiben mit KernspintomographenAufnahmen rechts: Mitra, Handschuhe und Pontifikalschuhe aus dem 18. Jahrhundert ganz rechts: Das »Kamper Antependium«“ mit Gold und Silberstickerei auf Seidensamt aus der Mitte des 14. Jahrhunderts unten: zwei Skulpturen entstanden durch Ulrich Brinkmanns »…Suche nach dem Inneren«. Beide entsprechen jeweils einem Kubikmeter, beide sind in 10 Scheiben unterteilt unten rechts: Wandobjekt von Edith E. Stefelmanns, 2010 rechte Seite, links: Mittelschiff der Abteikirche rechte Seite, rechts: Abt Petrus Polenius

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Fotos: Uwe Strauch, Ulrich Brinkmann, Kloster Kamp


Im Jahre 1123 wurde in Kamp das erste deutsche Zisterzienserkloster gegründet. Es ist nicht nur durch seinen sprichwörtlichen Segen am gesamten Niederrhein bekannt, sondern auch für seine ca. 100 Filiationen. Gott geweiht, werden hier die Menschen seitdem auf ihrem Glaubensweg und ihrer Suche nach dem Lebenssinn begleitet. Die dreischiffige Kamper Abteikirche wurde im Jahre 1714 durch die sechseckige Marienkapelle erweitert. Die Bilder in der Marienkapelle stammen aus der Schule des Bartholomäus Bruin und der Rubensschule. Das mit Putten und Arabesken verzierte Chorgestühl wurde 1699 von Meister Johannes Brühl angefertigt und ist teilweise noch heute erhalten.

Mit der Gründung des Geistlichen und Kulturellen Zentrums ist es gelungen, den Bogen zwischen Tradition und Moderne zu spannen, und so ist heute dieses Kleinod am Kamper Berg zu einem sehr beliebten Ausflugsziel geworden. Hier kann jeder etwas für sich entdecken. Im Rokokosaal finden Besinnungstage und Konferenzen, aber auch Lesungen und Konzerte statt. Besonders das Kammermusikfest und die Abende für Genießer sorgen immer wieder für ausverkaufte Veranstaltungen. Im völlig neu gestalteten Meditationsbereich gibt es diverse Angebote für Kontemplation, Besinnung und Yoga um der Begegnung mit sich selbst, mit anderen und mit Gott, unter Entfaltung der eigenen Kreativität, Raum zu bieten. Das Museum Kloster Kamp zeigt Kostbarkeiten aus der Zeit der Zister-

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unten: Der Ausdruck »ein Buch aufschlagen« geht auf den Akt des tatkräftigen Schlagens auf den Buchdeckel zurück, damit die Spangen sich aus ihrer Halterung lösen, und das Buch geöffnet werden kann.

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Fotos: Uwe Strauch Kloster Kamp

unten: Die ausgeklappte Landkarte Siziliens aus: Philipp Clüver, Das antike Italien, Wolfenbüttel1669


zienser und bietet gleichzeitig in seinen Räumen Platz für Wechselausstellungen, um so den Dialog von Vergangenheit und Gegenwart zu fördern. Die Alte Bibliothek der Abtei Kamp umfasst noch ca. 250 Bücher aus dem 15. bis 18. Jahrhundert. Im Rahmen spezieller Führungen können diese besichtigt werden. Die meisten Bücher wurden während der Säkularisation vernichtet oder in Notzeiten von den Mönchen verkauft. Jedoch ist sowohl die Kamper Bibel, von dem Mönch Rutger de Berka 1312 geschrieben, als auch ein Brevier aus dem 15.

Jahrhundert erhalten. Die Kamper Bibel ist im Scriptorium, dem ehemaligen Schreibsaal, der Abtei Kamp entstanden. Das kostbare Brevier ist im Museum ausgestellt.

oben: Missale aus dem Jahre 1673 rechts: Seite aus dem Kamper Brevier, 15. Jahrhundert. Die aufwendig gearbeiteten Inkunabeln und der gesamte Text sind von Hand gefertigt

Der 2008 aufwendig renovierte Gewölbekeller besticht durch seine atmosphärische Dichte und wird für Lesungen und Wechselausstellungen genutzt. Das Künstlertrio Brinkmann, Scheuß und Stefelmanns konzipierte zum Beispiel eigens für die Ausstellung AUSSENINNEN Arbeiten, wobei sie bei der Erarbeitung der Thematik auch die architektonischen Besonderheiten und die spirituelle Ausstrahlung des Gewölbekellers mit einbezogen. In ihren Wandobjekten verlässt die abstrakte Malerei die Zweidimensionalität und betritt durch ihre Rahmenkonstruktionen den Raum. Neben den gegensätzlichen gestalterischen Möglichkeiten von Skulptur verbindet sich diese in den Installationen mit der Architektur, indem sie begehbar wird. Somit ist in

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Zeugen der Jahrhunderte: Schnittermรถnch aus der Kamper Bibel von 1312

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Blick von den oberen Terrassen auf die barocke Gartenanlage des Klosters

Orgel aus der Zeit des Rokoko


dieser Ausstellung der Bogen von der Fläche über die Skulptur bis hin zur Architektur gespannt. Ein weiteres Highlight ist der Terrassengarten. Die französische Gartenarchitektur findet ihr Pendant in der modernen Orangerie, die im Sommer zeitgenössischen Künstlern Ausstellungsraum bietet. Installation zu »AUSSENINNEN«, 2010

Das Wissen der Naturheilkunde wird im Kräutergarten des Klosters vermittelt. Nach Spaziergängen in den anliegenden Wäldern kann im Klostercafé, dem ehemaligen Refektorium, bei selbstgebackenem Kuchen die Gastfreundschaft in der Tradition der Zisterzienser genossen werden. Dies alles ist teilweise nur Dank der vielen unentbehrlichen, ehrenamtlichen Helfer/-innen möglich. Die über 80 ehrenamtlichen Mitarbeiter bringen sowohl Flexibilität als auch Kompetenz und Einsatzbereitschaft mit. Für den Adventsmarkt oder am Tag des offenen Klosters mit über 3000 Besuchern läuft dieses Team von Ehrenamtlichen zur Höchstform auf. Dieser traditionsreiche Ort hat nichts von seiner Spiritualität verloren und bietet seinen Besuchern eine spannende Vielfalt.

Die Museumsleitung Frau Annerose Schmitz ist gleichzeitig seit 2003 die Leiterin und Seele des Geistlichen und Kulturellen Zentrums Kloster Kamp

GEISTLICHES UND KULTURELLES ZENTRUM KLOSTER KAMP Abteiplatz 13 47475 Kamp-Lintfort Telefon 02842 - 927540 www.zentrum-kloster-kamp.de Fotos: Uwe Strauch, Ulrich Brinkmann, Kloster Kamp

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Superman und Golem - Der Comic als Medium jüdischer Erinnerung Ausstellung im Jüdischen Museum Frankfurt am Main

mind the gap! design Ausstellungs- und Grafikdesign aus einer Hand ausstellung@mindthegap-design.com . www.mindthegap-design.com Referenzen … Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main; Jüdisches Museum, Frankfurt am Main; Museum für Angewandte Kunst, Frankfurt am Main;

20 Deutsches Theatermuseum, München; Martin-Gropius-Bau, Berlin; Museum im Gotischen Haus, Bad Homburg v.d. Höhe


Das Dreiecksverhältnis zwischen Kuratoren, Museumspädagogen und Gestaltern ist bestimmt durch die Strukturen und die Rahmenbedingungen ihres gemeinsamen Arbeitsfeldes: des Mediums »Ausstellung« einerseits und der Institution Museum andererseits. Soll unter diesen Voraussetzungen aus der Dreiecksbeziehung eine »runde« Ausstellung entstehen, käme es einem Wunder gleich, wenn es nicht zahlreiche Widrigkeiten und Hakeleien geben würde – wie immer, sobald »das Runde in das Eckige« soll. Die gute Nachricht ist aber, dass die Aussichten auf ein gutes (Zusammen)Spiel nicht zwangsläufig schlecht, sondern – durch die Spieler selbst – positiv beeinflussbare Größen sind. Tatsache ist: Die Hauptakteure haben sich meistens noch nie gesehen (und sehen sich danach auch selten wieder). Sind sie zum ersten Mal ‚dabei’, können sie nicht wissen, was gespielt wird. Einen Schiedsrichter gibt es in der Regel nicht und die Regeln selbst bilden sich im Laufe des Spiels heraus. Wenn es dann nicht klappt, kommt es allerdings zu einem echten Drama. Das blüht nämlich denen, die – allen Umständen zum Trotz – nicht optimal als Mannschaft agieren. Die Stürmer kriegen die Kirsche dann einfach nicht rein. Die Spielpraxis sieht dann meistens noch komplizierter aus und trotzdem geht es fast immer irgendwie gut aus. Gewonnen ist das Spiel schließlich dann, wenn die Besucher erreicht werden und in großen Scharen ins Museum und zu dessen Ausstellungen pilgern. Doch wer sind diese Besucher? Kennt die Equipe ihre Fans? Sind es wirklich die »Konkurrenten« auf dem Freizeitmarkt, gegen die der Punkt zu holen ist? Die Planung einer Ausstellung ist nach aller Erfahrung für die Beteiligten eine Arbeit, die besonders stark von persönlicher Befindlichkeit und Identität geprägt ist – wie in allen anderen kulturellen und künstlerischen Bereichen auch. Gerade dadurch droht aber die Freund-Feind-Kennung zu verschwimmen, so dass die Mitspieler der eigenen Mannschaft sich auch unversehens in der gegnerischen Mannschaft wiederfinden können. Dort sind die Schlüsselpositionen wie folgt besetzt und erschweren ein gefälliges Mannschaftsspiel: schmaler werdende Budgets, institutionelle Redundanzen, dünne Personaldecken und zunehmend engere Arbeitsbedingungen. So kann sich im Verlauf eines Ausstellungsprojektes das Dreioder Vieleck auf magische Weise bis zur Unkenntlichkeit verbiegen und sogar zu Bruch gehen.Die eben genannten Faktoren wirken sich dabei mittelbar aus: schlichte und normalerweise regelbare Sachkonflikte, die natürlich während des Projektverlaufs auftauchen, mutieren dann unversehens zu unüberwindbaren Kränkungsmonstern. Damit ist es nicht nur vorbei mit dem lockeren Zuspiel. Erst recht ist damit der konstruktive Dialog, die fruchtbare Kontroverse, die durchaus nervenzehrende, aber unumgänglich gemeinsame Suche nach dem besten Spielzug unmöglich geworden. Gegen diese verhängnisvolle Kausalkette will dieser Text antreten. Ähnlichkeiten aller Art sind dabei zufällig und (hoffentlich) unwichtig, die grundsätzliche Dimension, die »Spielkultur«, soll letztlich davon profitieren. Also dann: Anpfiff!

Jörg Werner www.museumsreif.com

Das Runde muss in das Eckige Ausstellungsplanung ist Mannschaftssport

Die Themen Im vorgenannten Sinne soll die Gelegenheit genutzt werden, das unbekannte Wesen »Gestaltung« und dessen musealen Lebensraum einmal nicht in freier Wildbahn, sondern aus der Nähe zu betrachten und damit einen (neuen?) Blick auf die Arbeit der Gestalter, ihre Situation und ihre Perspektive anzubieten. Diese beschleicht nämlich immer häufiger das Gefühl, mit ihrer – zugegebener Maßen schönen – Arbeit weit häufiger ein »Kreuz« zu schultern, als einen Apfelbaum zu pflanzen. In diesem Sinne sollen die nachfolgenden Überlegungen -bewusst einseitig und ohne Anspruch auf Vollständigkeit- häufige Differenzen über das, was »gute« und was »schlechte« Gestaltung einer Ausstellung ist, zu konkretisieren, abzukürzen und zu versachlichen. Dazu werden die Aspekte »Besucherorientierung« und »Unterhaltungsfunktion« gestreift. Etwas handfester sollen zwölf ausgewählte Gestaltungsregeln vorgestellt werden, welche jedenfalls meine Arbeit bestimmen. Für den Fall, dass dies wirkungslos bleiben sollte, wird abschließend über solche »Meinungsverschiedenheiten« als »Konflikte« gesprochen und diese werden –ganz im Sinne professioneller Konfliktvermittlung- für »normal« erklärt. Vier einfache und

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ArchiBALD

Regalanlagen

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(und normalerweise hilfreiche) Hinweise zur sogenannten »Gewaltfreien Kommunikation« werden auf das Arbeitsfeld Museum angewendet, fünf abschließenden Wünschen an die Dialogpartner im Dreieck (respektive Museumsleitungen und übergeordnete Instanzen) wird im gemeinsamen Arbeitsprozess präventive Wirkung nachgesagt. Die »gute« Ausstellung Was eine »gute« Ausstellung ausmacht und wie man sie konzipiert und gestaltet, darüber lässt sich im »Dreieck« ewig streiten. Was eine schlechte Ausstellung ist, das ist eher konsensfähig: Nämlich dann, wenn die Besucher für ihr – nicht unerhebliches – Eintrittsgeld nur erfahren haben, dass sie eigentlich nichts interessiert hat, sie Nichts verstanden haben und zu Hause auch nicht mehr als eben das erzählen können. Der Besucher ist deshalb primärer Bezugspunkt jedes Ausstellungsprojektes. Und weil er eine »negative« Erfahrung ca. 7-9 mal kommuniziert (ein »positives« Erlebnis gibt er höchstens dreimal zum Besten!), ist ein Ausblenden des Besuchers aus den planerischen Überlegungen (der Konzeption wie der Gestaltung) ein erster Schritt auf dem Weg zu einer schlechten Ausstellung, wenn nicht sogar zum Misserfolg eines ganzen Museums. Aber wie bezieht »man« eine Ausstellung auf den Besucher? Stellt man sich einmal vor, »die« Besucher würden befragt, wie denn eine Ausstellung zum Thema X ihrer Meinung nach sein sollte, damit sie diese gern besuchen, wird das Dilemma anschaulich. Und selbst für den gewagten Fall, es gäbe so etwas wie einen »Planungsbeirat« oder einen ausgewiesenen »Besuchersprecher«, wäre der Erfolg dieses Projektes damit alles Andere als garantiert. Verkürzt und abstrahiert kommt der Besucher zwar immer als Planungsgröße vor: Die Frage nach der »Zielgruppe« wird so gut wie immer gestellt – und fast immer zu schnell beantwortet: »Erwachsene .... und Kinder natürlich«. Jetzt weiß die Gestaltung schon mal Bescheid - dass das Gütesiegel »besuchertauglich« von ihr verantwortet werden soll und Mehr-Arbeit auf sie zukommt, die zunächst eher konzeptioneller als gestalterischer Art –und damit unbezahlt- zu leisten ist. Andererseits: wenn Kuratoren (diesmal i m Namen des Besuchers) eigenhändig Kurs nehmen auf bunte und unbeschwerte Freizeitparadiese und »Unterhaltung« und »Erlebnis« dick auf der Seekarte angestrichen ist, führt dieser Kurs nur in scheinbar sichere, weil flache, Gewässer. Dort schaukeln sich nämlich schon die Badeinseln der Freizeitparks zu Maßstäbe setzenden Erfolgen hoch. Soweit Ausstellungen ökonomische Veranstaltungen sind, scheint dieser Paradigmenwechsel ja nicht dumm. Was bedeutet das aber um Himmelswillen für das Selbstbewusstsein und die Identität der Museumsleute und Ausstellungsmacher? »Unterhalten« ist ja schließlich das Gegenteil von »Überlegen«. Außerdem sind Unterhaltung & Co keine Bedürfnisse, deren Erfüllung der Besucher primär im Museum sucht. Auch der festgestellte Trend zum »Window-

Shopping« im Museum ist da kein taugliches Gegenargument. Diese Unterart des Besucherverhaltens muss überhaupt nichts mit Unterhaltung zu tun haben: Ich »shoppe« auch durch einen knochentrockenen Fachartikel, durch eine mäuschenstille Buchhandlung – oder eben eine »langweilige« Ausstellung. Der Grund: Ich warte darauf, dass es »Ernst« wird, dass etwas »klick« macht, dass mich nämlich etwas packt und interessiert, nicht aber unterhält. Ich unterstelle, dass auch diejenigen, die ernsthaft an der Konstruktion einer expliziten »Pflicht« des Museums zur Unterhaltung arbeiten, eigentlich andere Absichten treibt als eine Verspaßung der Museen. M.E. ist der Unterhaltungsbegriff des Besuchers durch seine alltagsprägenden Strukturen geformt. Der Besucher weiß doch, dass er im Museum eine Bildungsveranstaltung besucht – wo auch sonst wird ihm die so lecker angeboten! Selbst wenn dann für solche Ausstellungskonzepte in der Praxis die Rechnung aufgeht (und um nichts anderes als die Rechnung geht es ja dabei) – das Potenzial und die vielen Chancen, die ein so wunderbares Medium wie eine Ausstellung bieten kann, bleibt auf diese Weise links liegen. Hinzu kommt, dass – umgekehrt – bildungsferne Einrichtungen wie Hotels, Kaufhäuser, Shops sich zunehmend gerade nicht »unterhaltsam«, sondern »museal« geben und dazu übergehen, ihre »Themen« durch Exponate »erlebbar« zu machen, ihre Waren und Dienstleistungen mit Authentizität aufzuladen. Gerade bei den anderen konkurrierenden Medien liegen Themen mit Bildungswert voll im Trend: Ein Erlebnisbauernhof präsentiert das Thema »Eiszeit« (während das naheliegende Museum ein Zauberer-Duo arrangiert!). Im Vergleich mit deren beschränkten Möglichkeiten ist im musealen Rahmen die Bandbreite möglicher Themen und szenografischer Vermittlungsformen schier unendlich. Und das Potenzial, die Kompetenz und die Kreativität von Kuratoren, Museumspädagogen und Gestaltern ist doch eigentlich unerschöpflich, oder? Schon deshalb sind die Erfolgsaussichten für das Medium Ausstellung im Ranking mit den »gegnerischen« Medien nicht schlecht, sondern gut. Profilneurosen sind völlig fehl am Platz, denn: gute Ausstellungen sind per se »unterhaltsam« haben Zukunft! Der Gestalter als Entertainer? Der Transfer des all-gemeinen Unterhaltungszwanges auf Museen und Ausstellungen führt also in die falsche Richtung. Erst recht gilt das für die Frage, wer es denn ist, der im »Dreieck« primär für die –nenne wir es erst mal so- Verspaßung zuständig oder kompetent ist. Gern wird zur Antwort auf die auf die Museumspädagogik und die Ausstellungsgestaltung gezeigt und damit deren – zweifellos besonderekommunikative Kompetenz missverstanden. Der Gestaltung die Zuständigkeit für den »Unterhaltungswert« der Ausstellung zuzuschieben, ist in mehrfacher Hinsicht gemein. Zum Einen wird die Ausstellung dadurch noch lange nicht zu einer guten und erfolgreichen, sondern bestenfalls zu einer schlechten mit Unterhaltungselementen.

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Zum Anderen zeugt es von erstaunlicher Unkenntnis dessen, was Ausstellungsgestaltung eigentlich ist und wie sie funktioniert. Denn in der Praxis wird häufig die Mühe auf Seiten der Gestaltung naturgemäß auf den Unwillen und die Schwergängigkeit derer stoßen, die für die inhaltliche Kurzweil verantwortlich sind. Wenn aber nicht Unterhaltung, was ist dann der Kern des Gestalterjobs ?

der Ausstellung. Welches Medium gibt es sonst, in dem sich der Nutzer in Echtzeit bewegen und sein individuelles Lernprogramm zusammenstellen kann, in dem er also derart wichtig genommen wird ? Gleichwohl: Die eigentliche Ausstellung, das ist letztlich die, die im Kopf des Besuchers entsteht. Und die soll möglichst lange dort bleiben. Darauf legt es Gestaltung an.

Gestaltung – was ist das?

Die nachfolgend ausgewählten zehn Gestaltungsregeln können als mannschaftliche Spielvorbereitung hilfreich sein oder vermögen zumindest eine zielorientierte und konstruktive Kommunikation über die gestalterischen Ideen anzustoßen.

Primär geht es dabei weder um Dekoration, noch um Technik, Handwerk oder Kommunikation allein. Es handelt sich im Kern um eine Art Übersetzungstätigkeit: Um den Anspruch, die tragenden Gedanken und Vermittlungsziele eines inhaltlichen Konzeptes (das per se spannend sein muss) zu überformen und zu Ausstellungsarchitektur werden zu lassen, also zu gebauten, räumlichen und funktionalen Bedeutungsträgern. Erst durch diese transformatorische Leistung der Gestaltung entfaltet sich das Medium Ausstellung überhaupt. Dabei ist es die Kunst, im aktiven Umgang mit dem vorgegebenen Raum möglichst eine verstehbare, begehbare und mit vielen Sinnen wahrnehmbare Situation herzustellen und mit dramaturgischer Spannung aufzuladen. Damit unterstützt die Ausstellungsgestaltung entscheidend die thematischen Vermittlungsziele und -bemühungen der Ausstellungsmacher. Dies wird um so erfolgreicher ausgehen, je nachhaltiger mit dem zentralen Alleinstellungsmerkmal des Mediums Ausstellung gearbeitet wird: Der Besucher ist nicht nur der Bezugspunkt der planerischen Überlegungen, sondern er findet sich letztlich selbst im »Medium Ausstellung« wieder, wird im Idealfall selbst zu einem Teil

Gestalten – wie geht das? Die Auswahl von zwölf zentralen Regeln markiert den Weg dort hin, nicht das Ziel: 1. Von Anfang an: Das Konzept selbst muss interessant sein, seine Vermittlungsziele müssen benannt und gestalterisch übersetzbar sein. Damit Gestaltung konstruktiv Einfluss nehmen kann und weder ein »eigentlich« fertiges Konzept eigenhändig gestalterisch umformen (was in der Praxis allerdings höchst selten vorkommt), noch nebenberuflich erstellen muss, ist die Gestaltung bei einem erfolgreichen Projekt von Anfang an mit im Boot. Aber auch dann kann sie nicht besser sein als das Konzept selbst. 2.

Dialogisch: Ideen entstehen im kreativen Wechselspiel der Kommunikation der unterschiedlichen Perspektiven von Gestaltung und Konzeption oder werden jedenfalls

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(A. Schopenhauer)


auf diese Weise weiterentwickelt. Die konzeptionellen Vorstellungen werden also aus der Gestalterperspektive, gestalterische Ideen aus der Perspektive der Konzeption gespiegelt. Der Lösungsprozess –sicherlich dominiert von der Gestaltung- ist spiralförmig und das Ergebnis kann am Ende von beiden Seiten getragen werden. 3.

Anregungen des Raumes aufnehmen: Ohne den Ausstellungsraum wäre die Form der Ausstellung fast beliebig vorstellbar. Der Raum ist daher eine Einschränkung der gestalterischen Ideenbreite – fördert diese aber zugleich auch unabweisbare Impulse. Mit dem Raum, nicht gegen ihn, ist zu gestalteten. So wurden zum Beispiel die schräg stehenden Stützen im Forum von Gruner+Jahr in Hamburg nicht als Beschwernis der Ausstellungsplanung in Kauf genommen, sondern gestalterisch genutzt: Als riesige Zeitungshalter wurden sie zur prägenden Struktur der Ausstellung befördert.

4.

Keine 1:1 Gestaltung: Nichts gestalten, was im Text oder im Bild bereits thematisiert ist: Eine Kampagne für das Bielefelder namu mit dem Titel »Schwein gehabt« hätte ihr Potenzial vergeben, wenn sie auch noch ein Schwein ins Bild gebracht hätte. Jedes andere Tier bringt mehr Aufmerksamkeit. Kontraproduktiv ist es deshalb auch, wenn die Kuratoren die den Gestaltern gerade geglückte Übersetzung des Themas so gut finden, dass sie diese selbst noch einmal explizit aufgreifen und in Worte fassen.

5.

Perspektivenwechsel: Insbesondere alltägliche Themen oder Objekte brauchen einen Perspektivenwech-

sel. Der bringt den Besucher erst einmal auf Distanz (damit er sich ihnen -wieder- neu nähern kann) und die alte Sache in ein neues Licht Aus der Perspektive des Jahres 2525 werden die Fragen nach der Artenvielfalt und des Aussterbens ganzer Spezies im Jahre 2000 plötzlich wieder interessant (ganz abgesehen von den damit eröffneten gestalterischen Möglichkeiten). 6. Besucher ist Teil der Ausstellung Nur oben, von einem riesigen Tellerstapel aus, der im RIM Oberhausen »Aufgetischt« war, konnten die Besucher die gesamte, am hallengroßen Tisch versammelte Konsumgesellschaft überblicken. Dass sie dabei -aus der Perspektive der anderen Besucher unten im Raum- selbst zu sehen waren, wie sie gerade mitsamt der schmutzigen Teller unter sich von zwei schwarzen, dienstbaren Hände abgeräumt wurden, war ein starkes, schlüssiges Bild. 7. »Fehler« machen, Leerstellen lassen: Es gibt tatsächlich Besucher, die akribisch nach Fehlern im Text suchen. Einen finden sie fast immer. Dann sind sie froh. Davon lässt sich lernen: Richtig oder falsch, wahr oder gelogen, passend oder unpassend – auch das macht den Besucher zum Subjekt der Ausstellung. Über die Notwendigkeit der Auflösung solcher Zweifel lässt sich dann produktiv streiten. Im Nationalpark Eifel haben wir zu jedem Thema eine »ZwEifel-Geschichte« erzählt und mit einem Exponat bestückt: Die präsentierten »Hirschzungen« , sind die eine echte Eifeler Spezialität auf den Speisekarten der Gourmet-Restaurants? Wahr oder gelogen?

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8. Conditio sine qua non: Jedenfalls in der Planungsphase nehmen die Ideen für denkbare Exponate zu, je länger der Planungsprozess dauert. Die Ideologie vom »sprechenden« Exponat petrifiziert häufig eine füllige Obektauswahl, die schlicht unausstellbar ist und provoziert die Formulierung einer Gegenposition: »Objekte sprechen nicht. Kein einziges Wort. Das spricht höchstens der Besucher oder der Abteilungstext.« An Stelle einer Grundsatzdiskussion ist dann die Frage hilfreich: »Welche Message würde eigentlich wegfallen, wenn dieses eine Exponat nicht ausgestellt würde?« 9. Augenzwinkern gehört zu einer freundlichen Kommunikation auf gleicher Augenhöhe mit dem Besucher und senkt die Museumsschwelle Wenn am Tisch der »Geschmackssachen« im RIM Oberhausen der »große« Immanuel Kant einen Ketchup-Fleck auf dem Anzug hat, kann der Besucher plötzlich ganz vernünftig mit ihm reden. 10. Erster Blick, zweiter Blick: Nicht jeder Besucher muss Alles (und dann womöglich noch auf den ersten Blick) sehen – das gibt es nicht einmal im Theater. Aber für jeden muss es »etwas« zu entdecken geben. Gestaltung muss deshalb dazu beitragen, Informationen zu staffeln: Auch auf den zweiten Blick muss immer (noch) etwas zu entdecken sein. Zugegeben: Manches sieht nur der Gestalter selbst. »Versteht das der Besucher denn?« ist trotzdem die falsche Frage an die Gestaltung. Der Besucher nimmt es in irgendeiner Weise wahr: Als Teil eines Gesamteindruckes, der bei ihm als stimmig oder als »schön« ankommt.

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Das Alles können Gestalter zu einer guten, besucherbezogenen Ausstellung beitragen- wenn man sie lässt: Aber keine einzige dieser 10 Faustregeln vermögen Gestalter (und erst recht nicht Kuratoren oder Museumspädagogen) allein umzusetzen! Und trotzdem: Es ist alles Andere als selbstverständlich, dass diese drei Professionen magisch von einander angezogen werden und als »Mannschaft« agieren. ... und wie ergeht es den Gestaltern selbst ? Um die Antwort vorweg zu nehmen: Ihre Arbeitsbedingungen im Allgemeinen und im Besonderen machen es ihnen oft eher schwer, in ihren Teamkollegen, (und im ganzen »Verein«, um im Bild zu bleiben) über die gesamte Spieldauer hinweg miteinander verschworene Verbündete zu sehen. »Wettbewerb« heißt die Pflichttortur, »Lostrommel« ein ganz besonders ärgerliches Instrument zur Wahrheitsfindung und die dabei eingesetzten redundanten Energien und finanziellen Ressourcen lasten gehörig auf dem Gestalteralltag. Präsentationen können völlig aus dem Ruder laufen, wenn unangekündigt bis zu dreißig Personen dabei Kaffee trinken und Kuchen essen. Immerhin: ist dies überstanden und Fortuna hat eigenhändig einen Vertrag überreicht, hat der Gestalter bei der Arbeitsaufnahme das gute Gefühl, die anliegenden Arbeiten zu einem guten Teil bereits erledigt, dem Inhalt schon zu seiner szenografischen Grundform verholfen zu heben. Doch dann zeigen die Fragen nach den Vermittlungszielen und der Zielgruppe schnell: »Die« haben in Wirklichkeit ein Buch geschrieben, aber kein Konzept für eine Ausstellung. Leichte Unruhe kommt auf. Einen Zeitplan? Natürlich haben wir den! Aber der macht die Sache richtig brisant: Das sind die pauschal gefühlten Termine der Projektleitung, ohne Abgleich mit dem konkret vorliegenden Konzept und den Vorstellungen und Erfahrungen der Gestaltung.

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Eine Ahnung beschleicht jetzt die gesamte Mannschaft, dass das Training doch noch nicht zu Ende ist. Und dass das Spiel nicht leicht wird. Eben noch waren die Kuratoren froh, ihre Arbeit getan zu haben: Je nach Größe des Projektes hat vielleicht ein ganzes Team unterschiedlich spezialisierter und dotierter Fachkräfte das Thema in verschiedenen Facetten ausgestrichelt und ein Grobkonzept erstellt. Jetzt ist ja wohl erst mal der Gestalter an der Reihe.


So ähnlich dachte der aber auch. Und auch die Lösungen und Entwürfe des Gestalters treffen nur selten zu 100% die Vorstellungen der Kuratoren. Offen liegen die Inkongruenzen auf dem Tisch. Arglos werden genau die Ideen »in die Tonne getreten«, die der Gestalter doch mit Erfolg präsentiert hatte. Die Bereitschaft zum mannschaftlichen, zum dialogischen Handeln steht auf der Kippe. Über den weiteren Arbeitsverlauf entscheiden jetzt vor allem drei Dinge: (A) Klare Entscheidungsstrukturen, um den Diskussionsaufwand zu begrenzen und keine Gewinner-/Verlierergefühle aufkommen zu lassen, (B) sachorientiertes Arbeiten mit deutlichem Bemühen aller, Personen und Sachprobleme getrennt zu halten und (C) Wechselseitig Wertschätzung und Respekt vor den Kompetenzen der jeweils anderen Mitspieler erkennen lassen. Wird das Spiel durch die Regel »Gestaltung contra Konzeption« bestimmt–beginnt die Kommunikation schwierig zu werden. Professionelle, externe Moderation der Planungssitzungen wäre dann ein ratsamer Weg, vor allem, wenn eine Vielzahl differenter Interessen auf den Plan treten. Auch wenn dieser Gedanke noch sehr neu sein mag – Moderation kann bei »tiefem Boden« eine echte Spielhilfe sein. Wenn dann aber noch hinzukommt, dass die vorgelegten gestalterischen Zugriffe frontal auf die persönlichen Farb- und Bildvorstellungen der Kuratoren prallen oder wenn –umgekehrt

– die Mitarbeit der Gestaltung am Konzept als Einmischung oder als Besserwisserei verkannt, gar als Kränkung zurückgespiegelt wird, eskaliert das Ganze schnell zum Konflikt. Soll jetzt nicht das Spiel im Team kippen, das Ausagieren des Konfliktes vor die eigentliche Arbeit treten und nur noch das Spielende herbeigesehnt werden, bleibt die Mediation (= professionelle Konfliktvermittlung), um das Projekt vor einer sonst unabwendbaren Serie von Eigentoren auf beiden Seiten zu bewahren. Also dann: Abpfiff, Ball und Dreieck einkassiert, kalte Getränke und Spielkritik. Sachkonflikte sind ganz normal Ich gehe davon aus, dass die Arbeit an einem Ausstellungsprojekt unter allen angesprochenen Punkten geradezu davon lebt, dass Ansichten und Zugriffe verschiedener Akteure aufeinander treffen und sich wechselseitig inspirieren - ein Dogma, dass sich in dieser Allgemeinheit für alle denkbaren Problemlösungsprozesse formulieren lässt. Mit anderen Worten: Ein Konflikt in der Sache ist nicht nur normal, sondern möglichweise sogar hilfreich. Halten wir aber auch fest, dass der Arbeitsprozess im »Dreieck« höchst konfliktanfällig und extrem empfänglich ist dafür, dass eine eigentlich normale, ja vielleicht sogar notwendige (weil weiterbringende) Kontroverse in der Sache belastet und

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verknüpft wird mit individuellen Beschwernissen. So wird z.B die schlichte Frage »Akustische Einspielungen - ja oder nein?« unter dem nagenden Druck enger finanzieller Möglichkeiten, sachlicher Unsicherheiten und situativer Befindlichkeiten schwergängig.

verbirgt sich dahinter ein zugleich handfestes und elaboriertes Instrument der US-amerikanischen Streitkultur. Ihr Vorteil gegenüber den herkömmlichen juristischen Schlusspunkten unter Konfliktgeschichten sind ein weit effizienterer Bearbeitungsprozess und ein deutlich nachhaltigeres Ergebnis.

Sollte sich das dadurch noch erhöhte Konfliktrisiko realisieren, belastet und erschwert dies die Lösung aller noch offenen Sachfragen. Die Fehlerhäufigkeit wird steigen, seien es Fehler in der Sache oder Fehlleistungen in der Kommunikation. Die Ernennung von Sündenböcken wird letztlich den bestehenden Konflikt weiter verhärten, lässt ihn eskalieren und antizipiert neue Konflikte.

Im europäischen Raum anfangs erfolgreich vor allem im Reich der Familien- und Beziehungskonflikte, hat die Mediation sich mittlerweile weit ausdifferenziert und mit Erfolg spezialisiert – jetzt auch auf die Konfliktwelten in der Kunst und in kulturellen Einrichtungen. Dort stehen sich zwei Phänomene gegenüber: Einerseits eine signifikante Häufigkeit und Intensität von Konflikten. Andererseits ist eine offenbar ebenso ausgebildete Resistenz dagegen festzustellen, Konfliktlagen überhaupt zu bearbeiten und festgefahrene Konfliktstrukturen zu lösen, um eine Institution oder ein Projektteam wieder arbeitsfähig zu machen. Es scheint nach aller Erfahrung nicht übertrieben, im Kulturbereich von einer »Leidenskultur« zu sprechen.

Dieser enorme Verschleiß von Zeit, Energien und Emotionen geht zwangsläufig zu Lasten des Projektes, das dann unaufhaltbar auf ein mageres, kein magisches, Ende zusteuert. Niemand fragt dann noch, was in diesem ‚worst case’ zu tun sein könnte. Bestenfalls kann daran gedacht werden, dass die Beteiligten sich im weiteren Leben nicht unbedingt aus dem Weg gehen müssen, sondern vielleicht später wieder miteinander arbeiten können. Konfliktvermittlung ist ebenso normal Der Weg zum Ziel heißt dann »Mediation«, also Vermittlung im Konflikt mit Hilfe professioneller »Mediatoren«. Dabei verleiht die bloße begriffliche Nähe zur »Meditation« der »Mediation« zu Unrecht die klamme Aura einer abgehobenen Befindlichkeitstherapie. Schade drum, denn tatsächlich

Das Konfliktrisiko lässt sich minimieren Warum also nicht für aktuell konfliktverdächtige Situationen im musealen Raum vier Regeln der sogenannten »Gewaltfreien Kommunikation« (welche die Mediation zu einem guten Teil prägt) für den Eigengebrauch nahe zu legen. Damit kann jeder (im Dreieck) dem Projektverlauf Gutes tun: •

Sachprobleme möglichst distanziert, also beobachtend, beschreiben, ohne sie mit persönlichen Wertungen zu verquicken. (Falsch: »Ich finde akustische Einspielungen

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einfach doof«. Vorschlag: »Gibt es bei akustischen Einspielungen nicht das Problem, dass sie schwer zu begrenzen sind und oft als Störung empfunden werden?«). •

Gefühle explizit und davon getrennt formulieren (Falsch: »Wenn ich schon von weitem diese Beschallung höre, habe ich von einer Ausstellung genug«. Vorschlag: »Ich habe mich als Besucher über solche Einspielungen oft geärgert und hatte immer das Gefühl, dass auf mich keine Rücksicht genommen wird«). Wünsche formulieren statt Forderungen stellen (Falsch: »In meiner Abteilung entscheide ich und ich will hier keine akustische Einspielung haben, basta!«. Vorschlag: »Für meine Abteilung wünsche ich mir, dass wir noch einmal in Ruhe über die Vor- und Nachteile dieser Idee sprechen«). Verschiedene Optionen und Alternativen aufzeigen, statt die Pistole auf die Brust setzen (Falsch: »Lieber steige ich aus diesem Projekt aus, als diese Idee mitzutragen«; Vorschlag: »Wir sollten uns mal ein Beispiel anhören, bevor wir uns entscheiden. Bestimmt gibt es unterschiedliche technische Lösungen, die ich jedenfalls noch nicht kenne. Und außerdem ist das doch auch eine Frage des Budgets, oder?«.

Damit das wirklich funktioniert, seien abschließend noch fünf Wünsche für die Arbeit im »magischen Dreieck« formuliert.

Ich wünsche ich mir eine Dreiecksbeziehung, in der •

die Notwendigkeit und der Wert der Herausbildung einer Wettbewerbskultur erkannt sind und für faire Wettbewerbskonditionen gesorgt wird ,

dialogisches Vorgehen von Projektbeginn an geschätzt und durchgesetzt wird,

für klare und handhabbare Entscheidungsstrukturen gesorgt wird;

wechselseitige Wertschätzung praktiziert und die von Gestaltern eingebrachte Arbeit als deren besondere Kompetenz wertgeschätzt wird;

etwas von Gestaltung verstanden, diese aber den Gestaltern überlassen wird.

Der Text wurde in überarbeiteter Form dem Tagungsband entnommen: Heike Kirchhoff, Martin Schmidt (Hg.) Das magische Dreieck, Die Museumsausstellung als Zusammenspiel von Kuratoren, Museumspädagogen und Gestaltern, Bielefeld 2007 Jörg Werner ist Gestalter der Agentur MUSEUMSREIF GmbH Teamwork für your exhibition und ausgebildeter Mediator BM.

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Magisch

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he Orte

Natur- und Kulturmonumente der Welt

Der Gasometer Oberhausen zeigt in Kooperation mit der TUI Deutschland und der Deutschen UNESCO Kommission vom 8. April bis 30. Dezember 2011 die Ausstellung »Magische Orte – Natur- und Kulturmonumente der Welt« 31


S

ieben Weltwunder kannte die Antike, mehr als neunhundert Welterbestätten zählt heute die UNESCO: Meisterwerke der Baukunst des Menschen und gewaltige Monumente der Natur. »Magische Orte« zeigt zum ersten Mal die Wunder der Natur und Kultur in einer gemeinsamen Ausstellung als gleichermaßen bedeutende Schöpfungen unseres Planeten. Die Ausstellung führt uns dorthin, wo die Geschichte unserer Erde lebendig wird. »Magische Orte«: Das ist unser Welterbe in seiner wunderbaren Vielfalt, auf das sich die Sehnsucht und die Entdeckungslust jeder Generation immer wieder neu richtet.

gendsten Kultstätten der Natur- und Menschheitsentwicklung. Spektakuläre Fotografien, erstaunliche erdgeschichtliche Objekte und beeindruckende Kunstwerke führen uns durch Wüsten und Gebirge, durch Urwälder und verwunschene Gärten, in Tempel und Paläste – an wahrhaft »magische Orte«, deren Schönheit die gewaltigen schöpferischen Energien unserer Erde verkörpern. Indem wir in diese magischen Orte eindringen, beginnen sie zu erzählen – denn an jedem von ihnen liegen Mythen, Sagen und Geschichten über die Entwicklung der Natur und des Menschen verborgen. »Wie in den vor

Kathedrale der Natur Für den 100 Meter hohen Luftraum des Gasometers schuf Wolfgang Volz in Zusammenarbeit mit dem Lichtgestalter Herbert Cybulska die 40 Meter hohe Skulptur »Regenwaldbaum«. Die monumentale Skulptur, ihre faszinierende Licht– und Klanggestalt wird den Gasometer in eine »Kathedrale der Natur« verwandeln. In ihr steht dieser »Baum des Lebens« symbolisch für die Schönheit und Fruchtbarkeit, aber auch für die Verletzbarkeit des ewigen Kreislaufes der Natur. Wechselnde Farbimpressionen und eine atmosphärische Klanginstallation reflektieren die sich ständig verändernden Stimmungen. »Magische Orte« ist eine Ausstellung der Gasometer Oberhausen GmbH, Partner sind die TUI Deutschland und die Deutsche UNESCO-Kommission. »Die Ausstellung passt perfekt zur TUI und ist für uns eine absolute Wunschpartnerschaft«, begründet Unternehmenssprecher Mario Köpers das Engagement von Deutschlands führendem Reiseveranstalter. »Schöner und spektakulärer kann man Urlaubsziele nicht präsentieren«, ist Köpers sicher.

Spannender Augenblick: Das Anheben der Baumkrone auf 40 Meter Höhe

Mit »Magische Orte« beendet der Gasometer Oberhausen eine Ausstellungsreihe über die Schönheit und Erhabenheit der Erde. Die vorangegangenen Ausstellungen ‚Das Auge des Himmels‘ und, ‚Sternstunden – Wunder des Sonnensystems‘ haben zusammen weit mehr als eine Million Besucher angelockt. »Mit ‚Magische Orte‘ beendet der Gasometer Oberhausen eine erfolgreiche Trilogie und steht damit für Kontinuität über das Kulturhauptstadtjahr 2010 hinaus«, sagt Jeanette Schmitz, Geschäftsführerin der Gasometer Oberhausen GmbH. Schöpferische Energien der Erde Die Ausstellung »Magische Orte« nimmt ihre Besucher mit auf eine Weltreise zu den großartigsten und bewe-

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Foto: Uwe Strauch

angegangen Ausstellungen verbinden sich in ‚Magische Orte‘ naturwissenschaftliche, kulturgeschichtliche sowie künstlerische Sichtweisen und sprechen dadurch gleichermaßen das Denken, Fühlen und die Sinne an, vermitteln Erkenntnisvergnügen und ästhetischen Genuss«, erklären die Kuratoren Peter Pachnicke und Wolfgang Volz.

Die Bilder der Ausstellung wurden aus den Archiven der wichtigsten Naturund Architekturfotografen und ihrer Agenturen ausgewählt; bedeutende naturwissenschaftliche Museen und Sammlungen stellen einzigartige originale Objekte der Naturgeschichte als Leihgaben zur Verfügung. Die Kopien von Meisterwerken der Kunstgeschichte werden in der traditionsreichen Gipsformerei der Staatlichen Museen Berlin Preußischer Kulturbesitz für diese Ausstellung geschaffen. Kuratoren: Peter Pachnicke, Wolfgang Volz

Unter den »Magischen Orten« nehmen die UNESCO-Welterbestätten eine herausragende Rolle ein. »Sie sind Orte von universeller Bedeutung, an denen sich Menschen unterschiedlicher Kulturkreise im gemeinsamen Menschheitserbe begegnen können. Diese wunderbare Ausstellung ist selbst ein magischer Ort«, so Roland Bernecker, Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission. Der Künstler Wolfgng Volz


Die höchste Ausstellungshalle Europas »Magische Orte« sind in der höchsten Ausstellungshalle Europas zu sehen. Der Gasometer, 117 Meter hoch, ist Wahrzeichen der Stadt Oberhausen, beeindruckendes Dokument der Bau- und Technikgeschichte und spektakulärer Veranstaltungsort. Große Ausstellungen im Gasometer sind seit 1994 erfolgreicher Bestandteil der Kulturlandschaft in Nordrhein-Westfalen. Mit bisher mehr als vier Millionen Besuchern steht der Gasometer Oberhausen stellvertretend für den lebendigen Wandel der Region. Das Raumerlebnis im Inneren dieser »Kathedrale der Industrie« ist einzigartig. Ein sieben- bis achtfaches Echo lässt die Besucher staunen. Vom Dach des Gasometers, zu erreichen über den gläsernen Panoramaaufzug im Inneren, bietet sich der Blick über das gesamte westliche Ruhrgebiet. GASOMETER OBERHAUSEN Arenastraße 11, 46047 Oberhausen Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags sowie an Feiertagen: 10 bis 18 Uhr, montags geschlossen in den NRW-Ferien an allen Wochentagen geöffnet Eintrittspreise: Erwachsene 8 EUR, ermäßigt 5 EUR Dauer: 8. April bis 30. Dezember 2011 www.gasometer.de Foto links: © Gasometer Oberhausen, Foto Modell: © Herbert Cybulska

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Das Schloss Großlaupheim beherbergt mit dem Museum zur Geschichte von Christen und Juden ein deutschlandweit einmaliges Haus. Am Beispiel Laupheims mit seiner zwischenzeitlich größten jüdischen Gemeinde Württembergs wird das Zusammenleben der beiden Religionsgemeinschaften aufgezeigt. Die Dauerausstellung erzählt von drei Jahrhunderten Nebeneinander und Miteinander, von Vertreibung und Mord, aber auch von ersten Schritten der Versöhnung. links oben: Gretel Bergmann im Sprung

Museum zur Geschichte von Christen und Juden in Laupheim Die Besucher lernen dabei auch den berühmtesten Sohn der Stadt kennen: Carl Laemmle. Er wanderte 1884 in die USA aus und stieg ins Filmgeschäft ein. Wenige Jahre später war er als Begründer der Universal Filmgesellschaft und von Universal City einer der ersten Hollywood-Magnaten.

unten: Carl Laemmle 1909

Im zentralen Teil des Museum wird die Geschichte von Christen und Juden vorgestellt. Die detailreiche Präsentation beginnt mit der ersten Ansiedlung jüdischer Familien in Laupheim durch die Reichsfreiherrn von Welden im Jahre 1730. Im 19. Jahrhundert entwickelt sich ein fruchtbares Miteinander der beiden Glaubensgemeinschaften, das zur Gleichstellung und Blüte der jüdischen Kultur führt. Nach den Katastrophen des 20. Jahrhunderts steht das Museum auch für die einfühlsame Wiederherstellung zerbrochener Kontakte und Gemeinsamkeiten. In der dritten Etage schließt die Ausstellung mit beispielhaften Künstlerbiographien und Frauenschicksalen: Dort findet man auch das umfassende Werk des Salvatorianerpaters Ivo Schaible und des bekannten Jugendstilkünstlers Friedrich Adler. Das letzte Wort haben die Frauen – so stammte nicht nur die Weltklasse-Hochspringerin Gretel Bergmann aus Laupheim, sondern mit Hertha Nathorff-Einstein auch eine herausragende Ärztin des frühen 20. Jahrhunderts. Das integrative Konzept des Museums wurde 2003 vom Haus der Geschichte Baden-Württemberg umgesetzt und erzählt exemplarisch die Geschichte des süddeutschen Landjudentums als Minderheit in der christlichen Mehrheitsgesellschaft. Jedes Jahr wird die Aufarbeitung des Themas mit dem Symposium der »Laupheimer Gespräche« vorangetrieben, in diesem Jahr am 26. Mai unter dem Motto »Kindheit und Jugend im Judentum«. MUSEUM ZUR GESCHICHTE VON CHRISTEN UND JUDEN SCHLOSS GROSSLAUPHEIM Claus-Graf-Stauffenberg-Str. 15 88471 Laupheim Telefon 07392 - 968 00-0 www.museum-laupheim.de Öffnungszeiten: Samstag, Sonn- und Feiertage, 13–17 Uhr Führungen und Gruppen nach Voranmeldung auch außerhalb der Öffnungszeiten

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unten: Ivo-Schaible-Raum

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Kulturgut gut vermitteln: Vor dieser Herausforderung stehen tagtäglich über 6000 Museen in 16 Bundesländern, von ein-Personen-Betrieben in strukturschwachen Regionen bis hin zu den großen Museumskomplexen in städtischen Ballungszentren, vom klassischen Kunstmuseum bis zum Besucherbergwerk. Sie begegnen dieser Herausforderung mit den unterschiedlichsten Vermittlungsangeboten, -projekten und -programmen; eine systematische Bündelung dieser großen Vielfalt fehlte jedoch bis dato. Seit Ende letzten Jahres ist die Museumslandschaft hier einen wichtigen Schritt weiter: Unter dem Titel KulturGut vermitteln – Museum bildet! wurde am 14. Dezember 2010 auf www. museumbildet.de die erste bundesweite Datenbank mit über 1000 Beschreibungen von Angeboten und Projekten in deutschen Museen ins Netz gestellt. Nun braucht es nur noch einen Mausklick, um in die Welt der Bildungs- und Vermittlungsarbeit deutscher Museen einzutauchen!

»naturGespräche 50+«, »Achtung, die Wikinger kommen«, »Different Places – different Stories: arteam.org«, »Heimat im Koffer«, »Museum‘s Next Topmodel«, »Deutsch lernen im Museum« ein ganzes Panorama unterschiedlichster museumspägogischer Angebote und Projekte eröffnet sich beim Stöbern in der Datenbank. Sie dient vor allem den in der Vermittlung der Museen Tätigen als Inspiration und Austauschplattform, ist aber auch Anlaufstelle für potentielle Kooperationspartner wie Schulen, Kindergärten, Volkshochschulen und hilfreich als Informationsquelle für Vertreter von Stiftungen und politischen Gremien. Für den interessierten Besucher ist jeder Eintrag mit der Internetseite des Museums verlinkt, auf der die aktuellen Angebote gebucht werden können.

KulturGut vermitteln – Museum bildet! – eine Datenbank voller Ideen Die Datenbank ist das Ergebnis einer Erhebung, die der Deutsche Museumsbund in Kooperation mit dem Bundesverband Museumspädagogik und dem Institut für Museumsforschung durchführte: Über 1000 Museen waren zwischen Mai und August 2010 der Einladung, einen Online-Fragebogen zu ihrer Vermittlungsarbeit zu beantworten, in unterschiedlichem Umfang gefolgt. Beraten wurde das Projekt durch Kinder zum Olymp!, die Bildungsinitiative der Kulturstiftung der Länder und die Kunsthalle Emden sowie gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Deutsche Bank Stiftung. Gemeinsam mit ersten statistischen Ergebnissen der Erhebung wurde dann im Dezember 2010 die Datenbank der Öffentlichkeit vorgestellt. Kulturstaatsminister Bernd Neumann eröffnete die Veranstaltung.

Alle Museen in Deutschland sind auch 2011 eingeladen, ihre eigenen – bereits abgeschlossene wie auch aktuelle – Angebote und Projekte in die Datenbank einzutragen und diese so zu einem lebendigen Austauschforum weiterzuentwickeln (Informationen und die persönlichen Zugangsdaten erhalten die Museen auf Nachfrage unter: museumbildet@ museumsbund.de).

Sarah Metzler (Projektkoordinatorin beim Deutschen Museumsbund e.V.) und Vera Neukirchen (stellvertr. Geschäftsführerin Deutscher Museumsbund e.V.) Fotos © lehmann

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ZEIT UND MESSEL-WELTEN

Schatzkammer Die Juwelen der Grube Messel in der Schatzkammer

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Die

Grube Messel ist weltweit bekannt durch ihre Vielfalt und Erhaltung an Fossilien. »Versteinerte« Krokodile, Schlangen, Schildkröten, Urpferdchen, aber auch viele Pflanzen, wie Palmen, Seerosen oder Lorbeergewächse gewähren uns bis in feinste Einzelheiten Einblick den längst vergangenen Lebensraum eines tropischen Regenwaldes mitten in Deutschland. Die Ausstellung Zeit und Messel-Welten im neuen Besucherzentrum des UNESCO-Weltnaturerbes Grube Messel ist keine bloße Präsentation von Fossilien. Vielmehr nimmt sie den Besucher mit auf eine Reise durch die Erd- und Industriegeschichte der Grube. Macht ihn mit den geologischen Vorgängen und den Methoden der Erforschung der Fossillagerstätte vertraut. Der jüngere Abschnitt der Geschichte der Grube Messel begann vor rund 140 Jahren. Eisen und Kohle waren begehrte Rohstoffe in dieser Zeit der unaufhaltsam fortschreitenden Industrialisierung. Mit dem Abbau und der Verschwelung der Ölschiefer in Messel sowie der Herstellung von Teerölen begann 1873 eine Ära, die fast 100 Jahre Bestand hatte. Die Teeröle waren Grundlage für viele moderne Produkte der damaligen Zeit, wie Paraffine, Treibstoffe und Arzneimittel, deren Herstellung ein hohes technologisches Niveau erforderte. Mit dem Niedergang des Werkes und der Aufgabe der Grube 1971 drohte der Tagebau, der schon 1875 die ersten Knochen von mehreren Krokodilen zutage brachte, zur Mülldeponie zu werden. Vor allem die Zivilcourage der Messeler Bürger verhinderte eine frühzeitige Zerstörung dieses einzigartigen Ortes. Nicht nur eine Vitrine nimmt Bezug auf diesen Teil der Geschichte – das Besucherzen-

Besucherzentrum Eingang in das Besucherzentrum der Grube Messel

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UNIKATE.

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• Einzigartige Exponate • Modernste Architektur

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trum selbst befindet sich als vermittelndes Element zwischen der alten Müllverladestation der ehemals geplanten Deponie und der Grube – auch das in Wandscheiben gegliederte Gebäude spiegelt die blättrige Struktur der in die Senkrechte gekippten Schichten des Ölschiefers wieder. Die Szenographie erweitert die Inhalte der Ausstellung um eine weitere atmosphärische Ebene. Die kristallin geformten Vitrinenkörper heben sich als bunte Formen von der Architektur aus Sichtbeton ab. Der Besucher geht beim Rundgang durch die Zeit und Messel-Welten. Im Vulkanismusraum erlebt der Besucher den Ausbruch eines Maarvulkans auf den Aleuten in Alaska im Jahre 1977 aus der Sicht eines Buschpiloten. Er erfährt, welche Gesteine und Strukturen eines Vulkans dem Geowissenschaftler verraten, wie und wo ein Vulkan ausgebrochen ist und bekommt ein Bewusstsein für die gewaltigen Kräfte, die bei einem Vulkanausbruch im Spiel sind. In der »Expedition Bohrloch« geht es dann im Bohrloch der Forschungsbohrung auf einer virtuellen Fahrt bis in 433 m Tiefe. Erst diese Bohrung aus dem Jahr 2001 brachte den Geologen die Gewissheit, dass es sich bei der Grube Messel um einen einstigen Maarvulkan handelt. Dann geht es entlang an den erbohrten Ablagerungen des Vulkansees zurück zu den jüngsten Gesteinen der Bohrung und man befindet sich nun am Übergang zum nächsten Themenraum, in der Landschaft deren Zeugnisse fossil überliefert sind, im Regenwald. Dieser Raum spricht alle Sinne an. Urwaldtiere sind zu hören, jedoch keine Singvögel, die gab es im Eozän noch nicht. Am Boden läuft ein Urpferdchen an der Wand entlang, kaum größer als ein Dackel. Über dem Besucher springt ein Affe von Ast zu Ast. Ob die Gerüche von Früchten und Blättern, die an der Duftbar empor steigen,

oben: Expedition Bohrloch 2001 – Virtuelle Expedition in das Bohrloch der Forschungsbohrung 2001 unten: Evolution – Laboratmosphäre Am Beispiel der fossilen Zeugnisse werden die Hintergründe der Evolution beleuchtet

unten: Regenwaldraum/Aquarium – Tropischer Regenwald mitten in Deutschland

Besucherzentrum Eingang in das Besucherzentrum der Grube Messel

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schon damals die Tiere angelockt haben, wird vielleicht nie geklärt werden. Im nächsten Raum herrscht Laboratmosphäre. Hier erfährt der Besucher mehr über die Hintergründe der Biodiversität der fossilen Tier- und Pflanzenwelt. Ein Thema, welches nach wie vor aktuell ist. Anhand von Fledermäusen, Barschen, Primaten und Urpferden wird an Modellen deutlich, in welcher Art Evolution die Tiergruppen beeinflusst. Den Abschluss des Rundganges bildet die Schatzkammer mit ihren Juwelen, den Fossilien der Grube im Original. Bereitgestellt als Leihgaben vom Hessischen Landesmuseum Darmstadt und der Senckenberggesellschaft für Naturforschung. Durch diese Vernetzung didaktisch kreativ aufbereiteten Geowissens mit moderner Medientechnik ergibt sich für den Besucher ein bleibendes Erlebnis. Außerhalb des Besucherzentrums, auf geführten Touren durch den einstigen Vulkanschlot, steht der Dialog im Vordergrund. Mit diesem neuen Konzept zur Vermittlung geowissenschaftlicher Inhalte sowie zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für geologisch einzigartige Stätten und Regionen beschreitet die Welterbe Grube Messel gGmbH am Schnittpunkt zwischen Welterbe, Tourismus und Wirtschaftlichkeit neue Wege. Dass dieser Weg Erfolg verspricht zeigen die 10.000 Besucher, die in den ersten drei Monaten nach der Eröffnung den Weg zum Weltnaturerbe Grube Messel fanden und die fast 30.000 Besucher auf geführten Touren durch die Grube Messel im Jahr 2010. WELTERBE GRUBE MESSEL GGMBH Roßdörfer Straße 108 64409 Messel Telefeon 06159 71759-0 service@welterbe-grubemessel.de Besucherzentrum geöffnet täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr Bohrkernraum – Der Bohrkern der Forschungsbohrung 2001 erhellt den Blick in die vergangene Landschaft

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Gedenkstätte Wewelsburg »Wir wollen Geschichte darstellen und für die Zukunft etwas bewegen«

Das Schloss im Baustil der Weserrenaissance war ein Sinnbild für Macht und Glanz der Fürstbischöfe von Paderborn. Die einzige Burganlage Deutschlands mit einer bis heute noch erhaltenen geschlossenen Bauweise war nicht nur Schauplatz des Hexenwahns und später Kulisse romantischer Vorstellungen vom Mittelalter, sondern später im Nationalsozialismus war sie auch die »Burg der SS-Gruppenführer« und der Einsatzort der Häftlinge des Konzentrationslagers.

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So lag es nahe, im Kreismuseum Wewelsburg nicht nur die Geschichte des Paderborner Landes zu dokumentieren, sondern auch auf die Untaten des Nationalsozialismus hinzuweisen. Mit der Dauerausstellung »Ideologie und Terror der SS« in der Erinnerungsund Gedenkstätte Wewelsburg 1933– 1945 wird eine umfassende Darstellung aller weltanschaulichen, ideologischen und verbrecherischen Facetten der SS auf Grundlage des aktuellen Forschungsstandes präsentiert. Die Ausstellung wird nicht nur von der Fachwelt gelobt: Vom 15.04. bis 31.12.2010 besuchten 40.870 Besucher die neue Dauerausstellung in den Räumlichkeiten des eigens hierfür umgebauten, ehemaligen SS-Wachgebäudes auf dem Schlossgelände der Wewelsburg. Die Zielmarke war mit Blick auf die Projektförderung durch Bund und Land auf 60.000 Besucher im ersten Ausstellungsjahr gesetzt.


»Unsere Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern übertroffen«, bilanzierte Manfred Müller, Landrat des Kreises Paderborn, in dessen Trägerschaft sich das Museum befindet. Ort der Täter, Ort der Opfer Die Wewelsburg bietet sich als Erinnerungs- und Gedenkort in besonderer Weise an. Durch die geplante Einrichtung eines ideologischen Zentrums für die SS ist sie ein Ort der Täter, die Einrichtung eines Konzentrationslagers machte sie zu einem Ort der Opfer. Die Geschichte der Wewelsburg im »Dritten Reich« lässt sich nicht ohne Rückgriff auf die allgemeine Geschichte der SS erklären. Lokale und regionale Ereignisse waren eng mit den überregionalen und gesamteuropäischen Entwicklungen während der NS-Herrschaft und des Zweiten Weltkriegs verbunden. Aus diesem Grund wird in der neuen

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Dauerausstellung weltweit zum ersten Mal die Gesamtgeschichte der SS in großer Breite museal präsentiert. Ideologie und Terror der SS Die Dauerausstellung präsentiert ausführlich sowohl die ideologischen Grundlagen der Schutzstaffel, als auch deren radikale und verbrecherische Konsequenzen. Neben Selbstverständnis, Organisationsstruktur und religions-, wissenschafts-, kunst- und kulturpolitischen Ambitionen der SS stehen Ausgrenzungsmechanismen, Verfolgungsapparat, Lagersystem und Vernichtungspraxis im Fokus der Ausstellung. In diesem Zusammenhang werden am lokalen Beispiel des KZ Niederhagen-Wewelsburg auch Leben und Leiden der Opfer der SS-Gewalt thematisiert.

Bildungsort Ergänzt wird die Dauerausstellung durch ein umfangreiches museumspädagogisches Bildungsangebot. Der Besucher kann sich der Thematik sowohl durch individuelles Erschließen und selbstständiges Lernen annähern (und hierfür viele Einzelarbeitsplätze, Dokumentenmappen oder die Einrichtungen der pädagogischen Abteilung nutzen) oder nach Voranmeldung bei Führungen und Gruppenbetreuungen auf die Kompetenz und die Konzepte der Museumspädagogen zurückgreifen. Für Schulklassen und Gruppen von in der Ausbildung befindlichen Jugendlichen sind diese Angebote kostenlos.

Sonderausstellung »entartet – zerstört – rekonstruiert« Zudem wird mit der Sonderausstellung »entartet – zerstört – rekonstruiert« im Kreismuseum zwischen dem 6. Februar und dem 10. April 2011 die Sammlung »Cohen-UmbachVogts« aus dem Museum am Burghof in Lörrach präsentiert. Eine Sammlung, die zum einen Werke bedeutender Expressionisten zeigt und zum anderen das Leben und Schicksal ihrer drei Sammler auf tragische Weise spiegelt. Die Liste der Künstler liest sich wie das »Who is Who« der expressionistischen Kunst des frühen 20. Jahrhunderts. Die Nationalsozialisten diffamierten diese Kunst in den 1930er Jahren als »entartet«. Cohen wurde aufgrund seiner jüdischen Herkunft verfolgt und starb 1942 im KZ Dachau. Inhaltlich endet die Dauerausstellung nicht 1945, sondern beleuchtet u.a. die Aufarbeitung des SS-Terrors nach dem Krieg, die heutige Rezeption des historischen Ortes Wewelsburg und das Nachkriegsleben von Tätern und Opfern. Insbesondere den Erinnerungen der KZ-Opfer und ihrem Umgang mit dem Erlebten widmet die Ausstellung viel Aufmerksamkeit. Ein offenes Forum, in denen der Besucher Anregungen, Informationen und Hilfestellungen zu einem selbstbestimmten, politischen Handeln für Demokratie und Frieden finden soll, beschließt die Ausstellung. Die neue Ausstellung setzt sowohl auf ein umfassendes Medienkonzept mit AV-Medieneinheiten, als auch auf klassische Bild- und Textelemente. Viele hochwertige Exponate wie etwa der Taschenkalender von Heinrich Himmler, KZBarackenwände oder Häftlingskleidung werden ausgestellt.

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KREISMUSEUM WEWELSBURG Burgwall 19 · 33142 Büren-Wewelsburg Telefon: 02955 / 7622-0 http://www.wewelsburg.de kreismuseum.wewelsburg@t-online.de


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»Im Reich der Schatten« ist ein neuartiges Format zwischen Kino, Theater, Museum und Hörspiel, das sich inhaltlich aus den Objekten heraus entwickelt und den Besuchern den Zugang zu ihnen erleichtert. Inspiriert von den frühesten Formen der römischen Komödie werden mittels einer audiovisuellen 360°-Bespielung die monumentalen Exponate in eine emotionale Geschichte eingebunden und durch gemalte Bilder, Sprache und einen vielschichtigen Surroundsound zu neuem Leben erweckt.

Im Reich der Schatten Ein mediales Raumtheater im Rheinischen Landesmuseum Trier

Durch die Verbindung von Hörspiel und Bilderwelt taucht der Besucher für 40 Minuten in das Treiben im römischen Trier ein. Ästhetische Vorbilder der Rundum-Projektionen sind römische Fresken, abgeblättert und teilweise verwaschen oder kräftig in den Farben wie in der damaligen Zeit. Gänzlich neu ist die 360-Grad-Konzeption im Raum: Die Besucher erleben die Geschichte inmitten des Ausstellungssaals und werden von jedem Standpunkt aus in die Inszenierung einbezogen. Sie sind nicht vom Werk getrennt, sondern Teil des Spiels mit Raum, Zeit und poetischer Illusion, eingebunden in einem virtuellen medialen Bühnenbild. Die Objekte können durch diese neue Art der Inszenierung ihre Geschichten selbst erzählen. Sie bleiben nicht stumme, tote Zeitzeugen, sondern dürfen durch die immersive Inszenierung mit Bewegtbild und Ton lebendig werden und den Besucher in die Welt des römischen Lebens und Liebens entführen. Dabei wird das »Unausstellbare« der Exponate sichtbar. Ohne lange Texttafeln erklären sie sich selbst. Die Inszenierung wurde vom Rheinischen Landesmuseum Trier mit der Berliner Agentur TAMSCHICK MEDIA+SPACE GmbH entwickelt und mit modernster Technik umgesetzt. Weitere Informationen: www.im-reich-der-schatten.de

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V

or eintausend Jahren reisten Pilger entlang des Weges von Saint James in der spanischen Stadt Santiago de Compostela. Eintausend Jahre später begaben sie sich wieder auf eine lange und hoffentlich letzte Reise. Diesmal traten die eintausend Pilgerschuhe die lange Reise von Santiago de Compostela in den norwegischen Wallfahrtsort Trondheim an. Die mundgeblasenen Glassschuhe in sieben Farben formieren eine »Pilgrim’s Journey« (Wallfahrtsreise), eine spektakuläre Kunstarbeit des norwegischen Künstlers Borgny Svalastog. »Pilgrim‘s Journey« wurde erstmals ausgestellt im »Museo das Pereginacions« in Santiago de Compostela mit der Anmerkung des Künstlers: »Ich bin nicht in der Lage zu Fuß zu gehen. 500 Paar Schuhe aus Glas in Richtung Nidaros zu bringen«. Vom Museum ging die »Pilgrim‘s Journey« tatsächlich auf den Weg in Richtung Nidaros, heutzutage besser bekannt unter dem Namen Trondheim. Die Reise wurde unterwegs in verschiedenen europäischen Museen und Galerien ausgestellt. Journey‘s Ende liegt nun in der Gulset Kirche im norwegischen Skien. Hier fand »Pilgrim‘s Journey« ihr permanentes Zuhause, dargestellt in einem sechs Meter hohen lateinischen Kreuz, angebracht hinter dem Altar, der in einen blauen Glassfluss in der Kirche fließt. Die Schuhe sind nicht hier um zu ruhen. Sie sind gekommen um zu leben. Die gesamte Arbeit wurde professionell durch einen Lichtplaner beleuchtet, welcher eng mit dem Künstler zusammengearbeitet hat. Als Mathias Andersson von Redlight Design in das Projekt mit eingebunden wurde, sah er, dass der ursprüngliche Beleuchtungsplan eine Beleuchtung von der Decke und vom Boden aus vorsah. »Bei dieser Art von Beleuchtung würde man die Wand beleuchten, aber nicht

die Kunst. Die Farben auf der Oberfläche würden nicht reflektieren. Ich dachte: Wäre es möglich vom Inneren der Wand die Schuhe zu beleuchten?«. Er prüfte diese Möglichkeit. Bei der Verwendung von Roblon Faseroptik beleuchtete er dann die Schuhe von innen aus den Glaswandkästen. Die kaum sichtbaren Armaturen wurden individuell angepasst und fixiert. Mit der Verwendung von fernbedienten Lichtgeneratoren brauchen die unterschiedlichen Vitrinen nicht wieder geöffnet zu werden. Dies schützt die Einheit von beiden, der Kunst und der Lichtgestaltung. Bei den Armaturen in den Glaswandkästen spielt das Licht absichtlich mit dem Tageslicht und der Deckenbeleuchtung in einem intelligenten Effekt. »Wenn der Pfarrer davor steht, dann sollte die Aufmerksamkeit von der Installation gelenkt werden,«” sagt Mathias Andersson. »Dafür gibt es ein sehr einfaches Dimmsystem, um das Raumlicht zu steuern, jedoch nicht an der Wandinstallation«. »In einer stark erhellten Umgebung verblasst die Skulptur etwas. Wenn jedoch das Raumlicht gedimmt wird, dann tritt die Installation hervor. Sie tritt mehr und mehr in den Vordergrund, wenn die Umgebungsbeleuchtung gedimmt wird und im Glas »Fluss des Lebens« reflektiert, der durch den Kirchenboden fließt«. Skiens Gemeindemitglieder sind jetzt regelmäßig in der Kirche von Kunstliebhabern umgeben, die eine kulturelle Wallfahrt zu dem dramatischen Endergebnis vornehmen. Das Ergebnis ist auch für diejenigen dramatisch, die die Schuhe von Anfang an begleitet haben. »Als wir die Schuhe zum ersten Mal beleuchtet haben, begann das Glas in einer euphorischen Weise zu leuchten«, erinnert sich Mathias Andersson. »Der Künstler begann zu weinen. Es war ein wunderbarer Augenblick.«

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Fotos mit freundlicher Genehmigung von Mathias Andersson

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Vorteile des Verfahrens:

Besondere Schätze – Besondere Behandlung Wertvolle Kunstgüter zu bewahren zählt zu den größten Herausforderungen von Museen, Galerien und Bibliotheken. Nicht nur der natürliche Alterungsprozess der verwendeten Materialien, auch Licht, Luftfeuchtigkeit oder andere raumklimatische Faktoren sowie Schädlinge bedrohen den ursprünglichen Zustand von Bildern, Büchern und Skulpturen. Das Stickstoffverfahren ermöglicht eine schonende Behandlung von Objekten mit historisch-künstlerischem Wert. Für die Behandlung gegen Holz- und Materialschädlinge nutzt man die Wirkung einer stickstoffangereicherten Atmosphäre. Diese Methode kann im mobilen Container oder stationär angewandt werden. Bei der Anwendung findet im gasdichten Raum ein Austausch der Luft durch Stickstoff statt. Dadurch wird den Schädlingen der Sauerstoff entzogen und bewirkt so den Tod in allen vier Entwicklungsstadien: Ei, Larve, Puppe und Adulte. Dieses Verfahren funktioniert schonend und völlig rückstandsfrei. Die Stickstoffbegasungsanlage ist für Berufsrestauratoren, Archive, Museen, Kirchen oder Theater gedacht. Sie bietet Ihnen eine umweltfreundliche Technologie an. Ungeziefer jeglicher Art, welches die verschiedensten Kunstobjekte, Archivalien, Textilien und Möbel befallen, können dadurch ohne Anwendung schädlicher Gase direkt vor Ort ausgerottet werden. Stickstoff ist ein farb- und geruchloses Gas mit völlig neutralem Verhalten. Die Objekte weisen nach der Behandlung keine chemischen Rückstände, Reaktionen oder Veränderungen auf. Die Firma GROLI Schädlingsbekämpfung besitzt die Zulassung für weitere Begasungstechnologien und gibt Ihnen auf Anfrage gern Auskunft über die verschiedenen Behandlungsmethoden.

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Verdammt lang her… Das Bielefelder NAMU überrascht seit vier Jahren seine Besucher mit einem Konzept von MUSEUMSREIF! Wie geht man mit »toten Steinen« und einem Themenkreis um, der so verdammt lang her ist und für den nicht viel mehr Raum als in einer großbürgerlichen Wohnung zur Verfügung steht, fragten sich die Ausstellungsmacher von MUSEUMSREIF. Die hatten nach vorausgegangenem Wettbewerb den Aufunten: Paradiesische Natur – Bitte selbst bedienen ?

trag erhalten, die kleinen, alten Räume umzubauen und dort unter anderem eine neue Dauerausstellung konzipieren und zu gestalten. Dabei saß ihnen noch immer die Erinnerung an auswendig zu lernende Erdzeitalter und Strudelwürmerfamilien im Nacken und sie waren sich einig: Wenn schon so wenig Platz im Museum ist, dann lieber in einem neuen Anlauf zentrale, existentielle Fragen behandeln, denen wir uns jetzt und in Zukunft stellen müssen. Wenn schon nicht größer, dann also wenigstens neu und überraschend. Bei der Konzeption war sich MUSEUMSREIF mit dem Museum einig, dass die Ausstellung in einem kleinen Museum am besten als ein Denkanstoß konzipiert sein sollte. Die Konzentration auf das Themenfeld »Natur und Umwelt« wurde deshalb mit einem gewagten Perspektiven-

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wechsel konzipiert. Ein inszenierter Blick aus der Zukunft des Jahres 2525 zurück auf unsere Gegenwart im Jahr 2000 – so hieß die Lösung. Dass dieser Zeitsprung am Fahrstuhl mit dem Song beginnt »In the year 25 25...« war sozusagen verpflichtend. Ein »Zufallsgenerator«, der wie ein Würfelbecher klingt, bestimmt während der Fahrt dann auch dieses Zeitziel der Reise. Der Zielort: Eine Art Science-Center. Öffnet sich die Fahrstuhltür, formuliert ein akustischer Führer den Roten Faden der Präsentation: Haben die Menschen damals im Jahre 2000 tatsächlich gewusst, wie ernst es um Natur und Umwelt bestellt ist und haben Sie etwas unternommen? Dafür spricht zuallererst eine raumhohe und -lange Vitrine, in der schon damals vom Aussterben bedrohte Tiere tiefgefroren wurden.


Einfrieren vor dem Aussterben: Museumsbesuch im Jahr 2525

und eigentlich zu klein. Auch mehrere kuriose »Fundstücke«, datiert um das Jahr 2000, präsentieren die Forscher im Jahr 2525 als unten: Zuhause ist es so am schönsten: Mitbringsel Neobiota

Sachzeugen dafür, dass die Menschen »damals« schon ein gewisses Umweltbewusstsein gehabt haben müssen: den Gummifetzen eines Schlauchbootes (Greenpeace), den Scheinwerfer eines Automodells (Drei-Liter Polo) oder sogar einen Öko-Fußball, ausgegraben am vermutlichen Standort einer »Gazprom-Arena«. Allerdings werden auch die Bad News nicht verschwiegen, so dass für ein abschließendes Urteil ein detaillierterer Blick erforderlich ist. Dazu wird im zweiten Teil der Ausstellung Gelegenheit gegeben. Er gipfelt in einem Gerichtsszenario, wo gerade die »Dreierbande« vernommen wird: Curry Wurst, Majo und Pommes werden ihre Schutzbehauptungen von den anwesenden Zeugen widerlegt.

Mit dem Perspektivwechsel den moralischen Zeigefinger zu umgehen und mögliche Abwehrbarrieren des Besuchers, dieses »Nicht schon wieder Öko...«, zu unterlaufen, das war das Anliegen der Ausstellungsmacher. Deshalb die Sorge für die positive Stimmung und Bereitschaft, in die diese Art der Präsentation die Besucher versetzt. »Natürlich funktioniert das nur, weil die Inszenierung auch eine thematische Basis und einen Inhalt hat«, da sind sich die »museumsreifen« Ausstellungsmacher sicher. Ihr Fazit: andere Wege einzuschlagen, quer zu denken oder denken zu lassen – das wird von den Besuchern wirklich honoriert, löst einfach Begeisterung aus und trägt den ganzen Museumsbesuch.

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Warum stellen Sie Ihr Museum nicht mal vor die Tür?

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Publikumsmagnete zu mieten Neanderthal Museum – einige der erfolgreichsten Ausstellungen können Sie mieten: Ötzi - der Mann aus dem Eis Zum 20. Mal jährt sich am 19. September 2011 die Entdeckung der ältesten vollständig erhaltenen Mumie der Welt: „Ötzi“. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht eine von GEO beauftragte lebensechte Figur des Ötzi.

Die Kleidung und die gesamte bei der Mumie gefundene Ausrüstung wurde Schritt für Schritt aus Originalmaterialien nachgebaut.

Bilder im dunkeln – höhlenkunst der Eiszeit Die Ausstellung öffnet die unterirdischen Bilderwelten, die heute nur wenigen Menschen zugänglich sind, einem größeren Publikum. Idealerweise wird die Ausstellung abgedunkelt präsentiert und nur mit Taschenlampen

entdeckt. Begleitet wird das zentrale, von der Decke abgehängte Element durch Audiound PC-Stationen sowie eine multimediale Projektion.

Galgen, Rad und Scheiterhaufen – Einblicke in Orte des Grauens Ein Pranger, Galgen und Rad: Diese Bauten und weitere Exponate laden dazu ein, sich mit einem düsteren Kapitel unserer Geschichte auseinanderzusetzen.

Die Ausstellung präsentiert Funde von einigen der wenigen Richhtplätze, die bislang archäologisch untersucht wurden.

EVOlutiontOuR Die Ausstellung EVOLUTIonTOUR, ein Projekt der Stiftung Neanderthal Museum und der NRW-Stiftung Natur Heimat Kultur, zeigt, wie Evolution funktioniert.

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Die Wanderausstellung hat sogar einen Eintrag bei Wikipedia: »Eine Wanderausstellung ist eine Ausstellung, die nicht an einen festen Ort gebunden ist, sondern in Abständen den Ort wechselt.« Richtig. Gelistet sind bei Wikipedia dann kommerzielle Mega-Ausstellungen, die zum Teil in mehreren Kopien weltweit gleichzeitig touren, wie »Körperwelten«. Aber auch mittelgroße und kleine Häuser entdecken zunehmend Wanderausstellungen für sich. Abnehmer derartiger Ausstellungen waren sie sowieso schon immer, nun entdecken sie aber vermehrt die Vorteile, selbst Anbieter von Wanderausstellungen zu werden. Ich kann dabei aus eigener Erfahrung sprechen. Das Neanderthal Museum hat derzeit drei Wanderausstellungen sowie das Outreach-Projekt Evolutiontour im Angebot. Bei den Wanderausstellungen touren z.B. die »Bilder im Dunkeln« zur Höhlenkunst der Eiszeit bereits seit sechs Jahren durch Deutschland. Wir hatten sie ursprünglich nur zur Präsentation in unserem Haus geplant, durch Anfragen aus anderen Museen kamen wir dann auf die Idee, sie nicht einzulagern, sondern auf die Reise zu schicken. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Investitionen, die in die Produktion einer Sonderausstellung gesteckt werden, lassen sich durch die Leihgebühren zum Teil refinanzieren. Der Nutzen einer Ausstellung, in die Wissenschaftler und Gestalter ja auch konzeptionell einiges an Wissen und Ideen investiert haben, wird nachhaltiger. Wurden ein Begleitbuch und/oder weitere themenbezogene Shopartikel produziert, lassen sich diese nun weiter verkaufen. Mit der Wanderausstellung tourt auch etwas vom Geist des ausleihenden Museums an andere Orte, die Tour dient in nicht unerheblichem Maß der Werbung für das Haus. Wer die Einbindung des eigenen Logos oder gar die Einhaltung eines festgelegten Layouts für die Printmedien vertraglich festlegt, kann diese Eigenwerbung noch stärker nutzen. Das Spektrum der Wanderausstellungen und der Geschäftsmodelle ist vielfältig. Am oberen Ende stehen große Häuser, wie z.B. das Natural History

Museum London oder das American Museum of Natural History New York. Sie unterhalten eigene Travelling Exhibitions Departments, die höchst professionell arbeiten und den klaren Auftrag haben, Profit für das Museum zu erwirtschaften. Die monatlichen Leihgebühren sind fünfstellig, die Ausstellungen werden dafür meist schlüsselfertig angeliefert, inklusive technischem Support während der Dauer der Ausstellung. Aber auch für geringere Leihgebühren sind Wanderausstellungen zu haben. Für den Entleiher bieten sie den Vorteil der Arbeitsersparnis. Aufwändige inhaltliche Recherchen, Exponatrecherchen und -anfragen, Textredaktion und weitere Arbeiten der Ausstellungskonzeption entfallen.

Dr. Bärbel Auffermann Stellvertretende Direktorin Stiftung Neanderthal Museum, zuständig für Ausstellungsmanagement

Ein interessantes Finanzmodell bietet das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle. Die Kollegen haben eine Wan-

Ausstellungen zu mieten derausstellung zur Himmelsscheibe von Nebra entwickelt. Als Wanderausstellung konzipiert, einfach auf- und abzubauen und zu transportieren, mit Repliken und einer Fülle multimedialer Informationen zur Himmelsscheibe. Hier zahlt der Leihnehmer keine monatliche Gebühr, sondern nach Ende der Laufzeit wird ein festgelegter Teil des eingenommenen Eintritts an Halle gezahlt. Damit es nicht dem bloßen Zufall überlassen bleibt, passende Ausstellungen zu finden und damit die eigenen Ausstellungen gezielt angeboten werden können, gibt es z.B. die online-Plattform Extra (http://www.extrascience. eu/), eine europäische Datenbank, in die Anbieter ihre Ausstellungen eintragen können und die von Interessenten nach Schlagwörtern, Themen, Größe und Preis der Ausstellungen gezielt durchsucht werden kann.

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Auf diese Weise kann der Besucher über 1500 Einzelexponate entdecken, ohne von der Exponatfülle erdrückt zu werden. Stets befindet sich Aufsehenerregendes und Einmaliges neben Alltäglichem. Ein vom Straßen- bis in den rückwärtigen Hofbereich rekonstruiertes Streifenhaus zeigt beispielsweise in seinen jeweiligen Raumeinheiten die Zeugnisse des täglichen Lebens und Arbeitens. Ungemein zahlreiche Zeugnisse hat auch die römische Religion und Götterverehrung in der Güglinger Siedlung hinterlassen: Ein separates Stockwerk im Museum widmet sich den zahlreichen Gottheiten, die im privaten wie öffentlichen Bereich verehrt wurden. Eine Vielzahl der nachgewiesenen Götter weist auf die gallorömischen Wurzeln der Bewohner hin. Eine besondere Stellung nimmt auch der Mithraskult ein, der durch zwei vollständig ausgegrabene Heiligtümer in der Siedlung außerordentlich gut belegt ist. Im rekonstruierten zweiten Güglinger Mithräum kann der Besucher ganz in die Atmosphäre dieser geheimnisvollen Mysterienreligion eintauchen. Zusätzlich zur musealen Darstellung erschließt eine Archäologische Freilichtanlage den Originalfundplatz der römischen Zivilsiedlung vor Ort. Dort bilden die beiden Mithras-Heiligtümer wesentliche Kernstücke. Sie sind über einen StationenWeg miteinander verbunden, der die sieben Weihegrade des Kultes aufgreift. oben: Freilichtanlage; rekonstruierte Fachwerkkonstruktion von Mithräum II.

Ein lebendiges Museum in der »Schwäbischen Toskana«

Das Römermuseum in Güglingen D

as im Jahr 2008 in Güglingen neu eröffnete Römermuseum hat es sich zum Ziel gesetzt, die römische Epoche Südwestdeutschlands besonders lebendig und anschaulich darzustellen. Hier wurden in jüngster Vergangenheit weite Teile einer großen römischen Zivilsiedlung ausgegraben, die von ca. 120 bis um die Mitte des 3. Jh. n. Chr. Bestand hatte. Ihre Präsentation nimmt den größten Teil der Dauerausstellung ein, die sich auf die rein zivile Komponente der römischen Besiedlung beschränkt. Die Güglinger Siedlung war der zentrale Markt- und Handelsort im Zabergäu, jener fruchtbaren und klimatisch begünstigten Landschaft zwischen den Höhenzügen des Strombergs und Heuchelbergs, die heute noch oft als »Klein-Italien« oder »Schwäbische Toskana« bezeichnet wird. In römischer Zeit wies sie eine besonders hohe Siedlungsdichte auf, bei der ländliche Gutshöfe das Bild prägten. In der musealen Präsentation wird mit begehbaren Museumsinstallationen und -rekonstruktionen im Maßstab 1:1 gearbeitet, wodurch die Objekte eindrücklich in ihren ursprünglichen Funktionszusammenhang gestellt werden. Hercules-Skulptur im Straßenheiligtum

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oben: Streifenhausfront mit Porticus und Klappladen unten: Hofparzelle mit Brunnen und Vitrine zur frühalamannischen Besiedlung

unten: Privater Wohnraum im Streifenhaus

unten: Mithräum

RÖMERMUSEUM GÜGLINGEN Marktstraße 18 · 74363 Güglingen Telefon 07135 936 11 23 · Telefax 07135 108 57 info@roemermuseum-gueglingen.de www.roemermuseum-gueglingen.de Öffnungszeiten: Mi–Fr: 14–18 Uhr · Sa/So/Feiertag: 10–18 Uhr sowie nach Voranmeldung geschlossen am: Karfreitag, 1.11., 24.12., 25.12., 31.12. und 1.1.

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Überlassen Sie das Experimentieren Ihren Besuchern!

SMG ist seit über 30 Jahren spezialisiert auf den privatwirtschaftlichen Betrieb von Freizeit- und Besucherattraktionen und mit über 210 Einrichtungen weltweit der größte Betreiber von »Non-Brand-Attractions«. Öffentliche und private Kunst-, Kulturund Bildungseinrichtungen stehen vor großen Herausforderungen, denn bei gleichem Anspruch an inhaltliche Qualität wird von ihnen zunehmend die Eigenwirtschaftlichkeit erwartet. Zudem wird die Unterstützung durch die öffentliche Hand von Jahr zu Jahr geringer. Die Kostenstruktur steigt, Reattraktivierungen rücken in weite Ferne und erschweren den wirtschaftlichen Erfolg.

standen, die neue wirtschaftliche Freiräume ermöglichen. So können die besonderen Herausforderungen, denen sich Museen und andere Kultureinrichtungen stellen müssen, mit dem Spezialistenwissen, der langjährigen Erfahrung sowie dem Anschluss an das internationale SMG Netzwerk gemeistert werden. Die einzelnen Einrichtungen behalten dabei natürlich ihr einzigartiges und unverwechselbares Profil, während sie sich gleichzeitig auf ihre wesentlichen Aufgaben konzentrieren können.

Einige Beispiele: • Odysseum, Köln – Science Center, 7.500 qm • Aquarium of the Pacific Long Beach, USA – Aquarium • Atlantis, Duisburg – Kindermuseum, 2.000 qm • Congress- & Attraction Center Stadion Wroclaw (Wroclaw, Polen) SMG SCIENCE CENTER SERVICES GMBH Arenastraße 1 · 46047 Oberhausen Telefon 0208 8200-108 Telefax 0208 8200-109 E-Mail: scs@sciencecenterservices.de www.sciencecenterservices.de

Auf diesen Wandel im Betrieb bietet SMG als einziger Dienstleister mit der SMG Science Center Services einen hochspezialisierten Managementservice für Museen, Science Center, Besucherzentren und Themenwelten. Basierend auf dem über 30-jährigen Betriebs-Know-how sind Systeme ent-

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rechts: Ralph Goings, Airstream, 1970 Courtesy Ralph Goings, Foto Mumok Wien unten: Duane Hanson Supermarket Lady, 1970 Foto Ludwig Forum Aachen, Carl Brunn ganz unten: Ludwig Forum, Dauerausstellung mit Duane Hanson, Bowery Bums, 1969 (vorn im Bild) Foto Carl Brunn

Hyper Real – Kunst und Amerika um 1970 beleuchtet die künstlerische Reflexion des »American Way of Life« im Kontext gesellschaftspolitischer Entwicklungen. Zahlreiche Zeitdokumente wie Plakate, Bücher, Filme und Schallplatten gewähren darüber hinaus lebendige Einblicke in den US-amerikanischen Lebensalltag der 1970er Jahre. Für die atmosphärische Einbettung der Kunstwerke hat das österreichische Büro feld72 eine eigene Ausstellungsarchitektur entwickelt.

Hyper Real Kunst und Amerika um 1970

Bekannt wurden die amerikanischen Fotorealisten vor allem durch die spiegelglatten Oberflächen der Konsumgüterindustrie. Neben detailgetreuesten LeinwandWiedergaben auf Hochglanz polierter Autoradkappen (Don Eddy), amerikanischer Wohnwagen (Ralph Goings) und verglaster Hochhaus-Foyers (Richard Estes) nimmt die Ausstellung auch die künstlerischen Verweise auf gesellschaftspolitische Konflikte in Augenschein: Konzeptuelle Fotoarbeiten spiegeln die Eintönigkeit der suburbanen Wohngegenden (Dan Graham) und Highways (Ed Ruscha) wider oder

LUDWIG FORUM FÜR INTERNATIONALE KUNST Jülicher Straße 97–109
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Do 12–20 Uhr
 Sa, So 11–18 Uhr
 Eintritt 7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro Kinder und Jugendliche bis 18 J. frei

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links: Ludwig Forum Aachen, Foto Carl Brunn unten: Chuck Close Richard, 1969, Foto: Ludwig Forum Ellen Page Wilson ganz unten: Ludwig Forum Aachen Dauerausstellung mit Franz Gertsch, Medici, 1971 (rechts im Bild) Foto Carl Brunn

katapultieren die ungeschönte Vietnamkriegsrealität in die Wohnzimmer der amerikanischen Bevölkerung (Martha Rosler). Frappierend lebensnahe Darstellungen von oft marginalisierten Menschengruppen (Duane Hanson) tragen der Kunst des Fotorealismus auch im Medium Skulptur Rechnung. Insgesamt werden in der Aachener Ausstellung 100 Künstler mit rund 250 Werken vertreten sein, die zum Großteil aus den Sammlungen von fünf Ludwig-Museen stammen. Externe Leihgaben ergänzen den Bestand. Insbesondere der Bereich Fotografie ist herausragend vertreten: William Eggleston, Lewis Baltz, Stephen Shore und Gary Winogrand betonen den Stellenwert des Mediums. Die von Peter und Irene Ludwig zusammengetragene Kunstsammlung gilt als eine der weltweit bedeutendsten ihrer Art. Sie hat maßgeblich zum Erfolg großer amerikanischer Kunstströmungen wie der Pop Art und des Fotorealismus in der deutschen und europäischen Kunstrezeption beigetragen. Nach Aachen (13.3.–19.6.2011) wird die Ausstellung in Budapest mit dem Schwerpunkt »Fotorealismus im Spannungsverhältnis von westlichem und Sozialistischem Realismus« fortgesetzt.

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Papier – monumental: Richard Serra und Thomas Florschuetz im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern

Richard Serra, Dead Weight III (Coptic), 1991, Ölkreide auf Papier, 368 x 186 cm, Foto: Gunther Balzer, Kaiserslautern © VG Bild-Kunst, Bonn 2011

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Papier – monumental: Richard Serra

Das Museum Pfalzgalerie Kaiserlautern (mpk) präsentiert mit Richard Serra und dem Fotografen Thomas Florschuetz zwei Künstler, die unterschiedlicher nicht sein können. Bei einer diametral entgegen gesetzten Arbeitsweise, der weit voneinander entfernten Wahl von Motiv und Einsatz der Farbe, eint sie eines: beide nutzen Überwältigungsstrategien, nutzen den Dialog von Nähe und Distanz. Die Größe ihrer Werke in Verbindung mit dem Heranzoomen an ihre Motive fordern je für sich die Wahrnehmung der Betrachter und bringen sie ins Wanken. Der Vergleich lohnt, der spannungsreiche Dialog ist auch über die räumliche Trennung beider Ausstellungen nachvollziehbar. Zeichnungen seien zweidimensionale Skulpturen, sagt Richard Serra, der weltweit vor allem als Plastiker hohes Ansehen genießt. Das mpk ermöglicht mit »Paperworks« eine der bislang seltenen Gelegenheiten, umfangreich Einblick in das graphische Schaffen von Richard Serra zu gewinnen. Gut 40 großformatige Papierarbeiten aus den Jahren 1972 bis 2009 führen eindrücklich vor Augen, wie der Künstler seinen Umgang mit Papier, Farbe und Drucktechnik kontinuierlich weiterentwickelt, bis auch die Fläche in den Raum hinein wirksam wird.

oben: Richard Serra, Ernie‘s Mark, 1985, Ölkreide/Siebdruck/handgeschöpftes Papier, 215,2 x 189,2 cm, Foto: Gunther Balzer, Kaiserslautern

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© VG Bild-Kunst, Bonn 2011

rechte Seite, oben: Thomas Florschuetz, Ohne Titel (Orangen) 01, 2010 C-Print, Diasec, 83 x 103 cm Courtesy Galerie Volker Diehl, Berlin © VG Bild-Kunst, Bonn 2011

ganz oben: Blick in die Ausstellung »Paper works« © mpk, Foto: Gunther Balzer, Kaiserslautern

rechte Seite, unten: Thomas Florschuetz, Ohne Titel (Valkyrie) 01, 2006 C-Print, Diasec, 183 x 223 cm Courtesy Galerie Volker Diehl, Berlin © VG Bild-Kunst, Bonn 2011

Mit einfachen Formen wie Kreisen, Quadraten oder Rechtecken lotet er Bezüge von Form und Fläche, Masse und Gewicht aus. Die einzige Farbe, Schwarz, zeigt sich auf dem Papier mit unvergleichlicher Dichte, ihre tiefen schrundigen Farbschichten absorbieren das Licht. Die besondere Stofflichkeit der Werke Serras, leichte Abweichungen, zum Beispiel vom rechten Winkel, und eine oft erhebliche Größe der Papiere, entfalten unkonventionelle Wirkungen im Raum. Die kritische Balance unterschiedlich wirkender Kräfte wird sicht- und fühlbar.


Blow up, Schärfe, Unschärfe, Spiegelung und Fragmentierung sind Methoden, mit deren Hilfe Thomas Florschuetz, ein international herausragender Vertreter der deutschen Fotografie, seine Motive befragt. Diese Verfremdungseffekte und Arbeitsregeln setzt er gezielt ein zur Schärfung der Wahrnehmung. Der Titel »Imperfekt« spielt auf den grammatikalischen Begriff einer sprachlichen Zeitstufe an, mit der die in die Gegenwart hineinreichende Vergangenheit gekennzeichnet wird. Motive des Übergangs prägen daher auch seine monumentalen und leuchtkräftigen Diasec-Prints.

Fotografie – monumental: Thomas Florschuetz

Die Abbruchruine des Palasts der Republik, ausrangierte Militärflugzeuge und -helikopter der US Air Force in der Sonora-Wüste im amerikanischen Südwesten erhalten über den gewählten Ausschnitt eine neue Realitätsebene. Florschuetz konfrontiert bauliche Motive und Kampfflugzeuge mit überraschenden Kontrapunkten: Duftig zarte Orchideenblüten, Gemüse oder Früchte verwandeln sich durch vergrößernde Nahsicht ins aufregend Fremde. Und so darf man für beide Ausstellungen schließen: Monumentalität auf Papier – ein subtiles Ereignis für die Seherfahrung der Betrachter – unmittelbar, emotional und körperlich ergreifend.

MUSEUM PFALZGALERIE KAISERSLAUTERN Museumsplatz 1 · 67657 Kaiserslautern Di 11–20 Uhr, Mi–So 10–17 Uhr Telefon + 49 (0) 631 36 47 201 www.pfalzgalerie.de

Thomas Florschuetz · Imperfekt Werke 1997–2010 · bis 1. Mai 2011 Richard Serra · Paperworks Bis 1. Mai 2011

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Staatliches Museum für Naturkunde, Baden-Württemberg, Stuttgart Bodemuseum Berlin Burgmuseum Lörrach Teppichmuseum Lüneburg Gutenberg-Museum Mainz Steiermarkisches Landesmuseum Graz Schloss Eutin Niedersächsisches Landesmuseum Napoleonmuseum Schloss Arenenberg Kunstmuseum Bonn Stiftskirche Lindau/Bodensee Dom zu Erfurt Dom zu Fulda Herzoglicher Kunstbesitz Schloss Callenberg Coburg Weltkulturerbe UNESCO: Gartenreich Dessau-Wörlitz, Gotisches Haus Dom zu Regensburg

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n rock pop Dauerausstellung rock‘n‘popmuseum

Besucher im Soundraum des rock‘n‘popmuseums

Foto © Hartmut Springer

Besucher in der Dauerausstellung

Das Can-Studio ist Teil der permanenten Ausstellung

ROCK’N’POPMUSEUM · Udo-Lindenberg-Platz 48599 Gronau · www.rock-popmuseum.de

52° 13‘ N, 7° 3‘ O – am nordwestlichen Zipfel NordrheinWestfalens wagte im Juli 2004 die Stadt Gronau einen mutigen Schritt: 100 Jahre Populäre Musik wurden lebendig aufbereitet und in einer einzigartigen Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert. In der ehemaligen Turbinenhalle des van Delden Industriekomplexes erschallt seither der Beat vergangener Jahrzehnte – hier schlägt das Herz des rock’n’popmuseums. Beginnend bei der Erfindung der Lithografie 1798, durch die Musik massenhaft wurde, wandelt der Besucher vorbei an Stars, Sounds, Instrumenten und Technik. Auf 650 Quadratmetern ziehen Klangduschen, Videowände und originale Exponate von Musikern und des Zeitgeschehens den Besucher in die Vergangenheit seiner Jugend und seines Rebellentums. In 24 Sonderausstellungen präsentierte das rock’n’pop-museum seit der Eröffnung Themenschwerpunkte der Rock- und Popmusik. Seit Januar 2011 lockt die Ausstellung »Imageb(u)ilder« auf weiteren 800 Quadratmetern zahlreiche Besucher in die multimediale Show der bewegten Musikbilder. Experimentierfreudig und technisch höchst anspruchsvoll widmet sich das rock’n’pop-museum in dieser Ausstellung dem Phänomen der Videoclips – ihrer Geschichte, ihren Machern und ihrer Macht. Per Fingertipp wählt der Besucher an Bildschirmen selbst, welche Informationen er genauer betrachten und welche Videos er in voller Länge sehen möchte. In Studioatmosphäre dreht er seinen HD-Videoclip zum Song, den er zuvor selbst im digitalen Studio, dem »Klanglabor«, abgemischt hat. Bis zum 03. Juli 2011 lädt das rock’n’popmuseum zur Zeitreise auf den Spuren der »Imageb(u)ilder« ein. Foto © Hartmut Springer

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pmuseum am Puls von 100 Jahren Musikgeschichte

Original Studebaker aus der Sendung Formel Eins, zu sehen in der Sonderausstellung ÂťImageb(u)ilderÂŤ

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Naamloos-2 1

www.das-grüne-museum.de www.the-green-museum.com

10-02-11 14:49

Simultanübersetzung in Bern Traduction simultanée à Berne Traduzione simultanea a Berna

Das grüne Museum Le Musée vert • Il Museo verde Bern, 17. März 2011 | Dresden, 30. März 2011 | Wien, 07. April 2011

» Effizienz und Nachhaltigkeit in Museen » Schutz und Schäden im Museumsalltag » Nachhaltige Depots und Ausstellungen » Präventive Konservierung Kooperationspartner

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Museum Ingres, Frankreich

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Musée Valence, Frankreich


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