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Depression im Alter

Schwer erkennbar - gut behandelbar Depressionen im Alter

Depressive Symptome werden häufig als „normale“ Begleiterscheinung des Alters verkannt und nicht entsprechend behandelt. Dabei sind Depressionen nach der Demenz die häufigste psychische Erkrankung im höheren Lebensalter überhaupt, weiß Dr. Tilman Fey, Chefarzt der Abteilung für Gerontopsychiatrie in der LWL-Klinik Münster.

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„Die Depression hat viele Gesichter. Häufig zeigt sich die Erkrankung bei älteren Betroffenen mit anderen Symptomen als bei jüngeren Menschen. Mitunter stehen rein körperliche Symptome im Vordergrund und überdecken die für die Depression eigentlich typische Traurigkeit und Dr. Tilman Fey Niedergeschlagenheit“, so Dr. Tilman Fey. „Betroffene bemerken zwar häufig eine Abnahme von Aufmerksamkeit und Energie, schreiben diese aber zunächst meist dem Alter zu. Erst im weiteren Verlauf treten die typischen depressiven Symptome auf: Bisher geliebte Aktivitäten oder Menschen werden unwichtiger, die Stimmung ist zunehmend gedrückter, das Aufstehen morgens fällt immer schwerer.“ Die Betroffenen ziehen sich sozial zurück und die dann einsetzende Einsamkeit verstärkt die Symptome. Doch Dr. Fey macht auch Mut: Depressionen können heute gut und erfolgreich behandelt werden – auch bei Patientinnen und Patienten im höheren Alter.

Gute Behandlungsmöglichkeiten

Die Abteilung für Gerontopsychiatrie der LWL-Klinik Münster hat sich u. a. auf die Behandlung der Depression im höheren Lebensalter spezialisiert – natürlich nach aktuellen medizinischen Leitlinien und neuesten wissenschaftlichen Standards. Besondere Berücksichtigung finden auch körperliche Erkrankungen, die sowohl in der Entstehung als auch in der Aufrechterhaltung einer Depression eine Rolle spielen können. Die Gerontopsychiatrie im schönen Neubau der Klink arbeitet daher sehr eng mit der Abteilung für Innere Medizin der LWL-Klinik Münster zusammen. Diese Zusammenarbeit ermöglicht eine differenzierte Diagnostik, aber auch die rasche Behandlung dieser körperlichen Erkrankungen nach aktuellen Standards. Depressionen können sich im höheren Lebensalter auch durch funktionelle Beschwerden manifestieren. „Für diese speziellen Fragestellungen seelisch-körperlicher Wechselbeziehungen arbeiten wir eng mit der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der LWL-Klinik Münster zusammen“, so Dr. Fey. In den psychotherapeutischen Konzepten der Abteilung werden die spezifischen Lebensthemen von Menschen in der zweiten Lebenshälfte in besonderer Weise berücksichtigt.

Memory-Clinic: Differenzierte Diagnose bei Gedächtnisstörungen

Die gerontopsychiatrische Abteilung bietet neben vollstationären auch tagesklinische Behandlungen an. Weiterhin gibt es ambulante diagnostische und therapeutische Angebote. Eines dieser Angebote ist die Memory-Clinic Münster, eine auf die Diagnostik von Gedächtnisstörungen spezialisierte Sprechstunde. Da das Auftreten von Gedächtnisstörungen auch im höheren Lebensalter eine Vielzahl von Ursachen haben kann, bietet die Ambulanz mit ihrem multidisziplinären Team eine differenzierte Diagnostik, einschließlich neuropsychologischer Testungen, bildgebender Verfahren und Labor- und Liquoruntersuchungen an. Neben einer Aufklärung und Beratung bezüglich der Ergebnisse und möglicher Therapien kann dort auch eine sozialmedizinische Beratung mit Informationen über Leistungsansprüche aus der Pflege- und Krankenversicherung und Angebote zur Unterstützung von Angehörigen erfolgen.

LWL-Klinik Münster

Abteilung für Gerontopsychiatrie Chefarzt Dr. Tilman Fey Friedrich-Wilhelm-Weber-Str. 30, 48147 Münster, Tel. 0251-915552402

www.lwl-klinik-muenster.de