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WELLNESS

Abtauchen ins Grüne Waldbaden

Es ist erfrischend anders. Ein Bad im Wald lädt die Akkus

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nach einer stressigen Woche wieder auf – und das nicht nur subjektiv. Die Zentrale Prüfstelle Prävention hat das Waldbaden erst jüngst als gesundheitsfördernde Maßnahme offiziell erkannt. Ohne lästige Anrufe kommt man inmitten frischer Luft und den Bäumen zu sich, ist eins mit der Natur und fühlt sich im besten Sinne des Wortes wieder geerdet.

Es wird wohl kaum einen Arzt geben, der sie nicht empfiehlt: die regelmäßigen Spaziergänge. Dabei haben Studien aus den USA und insbesondere aus Japan ergeben, dass diese Form der Bewegung noch einen viel größeren Effekt hat, als bislang angenommen wurde. Bereits seit Beginn der 1980er erfreut sich das Waldbaden – Shinrin Yoku – in Japan wachsender Beliebtheit. Die Atmosphäre des Waldes wirkt sich positiv auf das Nerven-, Hormon- und insgesamt auf das Immunsystem aus. Außerdem wird den Untersuchungen zufolge die Anzahl und Aktivität der natürlichen Killerzellen und der Antikrebs-Proteine gesteigert, das Herz-KreislaufSystem gestärkt und der Blutdruck harmonisiert. Gerade nach einem Regenschauer wirkt der Wald nicht nur „sauber“, sondern erstrahlt in zig verschiedenen Grün- und Brauntönen. „Grün beruhigt und schenkt Gelassenheit, während Braun wärmend und stabilisierend wirkt. Außerdem ‚schluckt‘ der Wald Geräusche. Der Lärm, von dem wir so oft in unserem Alltag umgeben sind, bleibt einfach mal draußen“, erläutert Waldbaden-Kursleiterin Susanne Rupprecht.

Heilsames Trio Aber zurück zum Regen: Die durch die Feuchtigkeit negativ geladenen Sauerstoffteilchen in der Luft erleichtern das Durchatmen und beugen Atemwegserkrankungen vor. Zusammen mit Terpenen und Mikroben bilden sie das heilsame Trio des Waldes. Allein das Wissen um die heilsame Wirkung verstärkt übrigens den Effekt, dass man sich nach einem Aufenthalt in der Natur einfach besser fühlt. Idealerweise sollte man pro Woche vier Stunden mit Waldbaden verbringen. Dabei geht es nicht darum, Strecke zu machen, sondern die Natur mit allen Sinnen bewusst wahrzunehmen. Einfach mal stehenbleiben und sich einen Baum aussuchen, der besonders in den Blick fällt und alle Einzelheiten in Ruhe betrachten. Von den Wurzeln über die Äste und Blätter bis zur Krone. Um die Natur zu begreifen, hilft es auch, mal den Boden zu berühren oder über die Rinde zu streifen. Dadurch kommt der Körper mit Mikroben in Kontakt, die der Darmgesundheit guttun. Für Kinder, die oft im Wald spielen und sich dabei schmutzig machen dürfen, kann das eine gute Prävention gegen Allergien sein. Nadelgehölz weist einen hohen Anteil an Terpenen auf. Das sind Boten- bzw. Duftstoffe, über die Bäume untereinander kommunizieren. Diese interagieren mit unserem Immunsystem und stärken es. Angeleitetes Waldbaden – es gibt überall in Deutschland zertifizierte Seminarleiter – geht häufig einher mit Achtsamkeitsübungen, Meditation oder Qi Gong im Wald. Das hilft dabei, den Kopf freizubekommen und sich ganz auf die Natur zu konzentrieren. Über den Biophilia-Effekt wurden bereits zahlreiche Bücher geschrieben. In Japan ist das Waldbaden sogar als Medizin anerkannt. Auch wenn die Forschung in Deutschland wahrscheinlich noch einige Jahre braucht, um zu untersuchen, ob auch deutsche Bäume einen nachweisbaren gesundheitsfördernden Effekt haben, bleibt die subjektive Wahrnehmung unstrittig. Nach einem Spaziergang im Wald fühlt man sich meist deutlich besser als zuvor. Schon allein das könnte man eine heilsame Wirkung nennen.

In Münster bietet beispielsweise Susanne Margarete Rupprecht, von der Deutschen Akademie für Waldbaden und Gesundheit zertifizierte „Kursleiterin für Waldbaden – Achtsamkeit im Wald“, ein- bis dreistündige Touren im Münsterländer Wald oder in der Sonsbecker Schweiz am Niederrhein an. Kontakt: Tel. 0173 – 513 78 58 oder s-rupprecht@hotmail.de

Eymann-Sauna Schwitzen für die Gesundheit!

Wer oft sauniert, ist nachweislich gesünder: Wie zahlreiche Studien belegen, leiden regelmäßige Saunagänger deutlich seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch grippale Infekte machen einen Bogen um sie, denn: Regelmäßige Sauna-Besuche stärken erwiesenermaßen das Immunsystem. Das macht sie gerade auch in Coronazeiten attraktiv. Ein echtes Sauna-Paradies haben wir direkt vor der Haustür: Die Eymann-Sauna in Amelsbüren zieht Menschen aus einem großen Umkreis magisch an.

Sauna ist gesund: Durch die Hitze weiten sich die Blutgefäße und die Durchblutung wird gesteigert. Auch die Schleimhäute werden durch die heiße Luft besser durchblutet und sondern dadurch mehr Sekrete ab, in denen sich Abwehrstoffe gegen Krankheitserreger befinden. Wichtig beim Saunabesuch ist vor allem das Wechselspiel von heiß und kalt, heißen Saunen und kräftigen Abkühlungen: Das trainiert die Blutgefäße, die sich schnell weiten und zusammenziehen müssen und durch regelmäßiges Training schön elastisch bleiben. Saunagänge härten aber nicht nur ab und machen den Körper widerstandsfähiger, sie erhöhen auch die Zahl der weißen Blutkörperchen, die wichtig im Kampf gegen Krankheitserreger sind. Das Immunsystem profitiert zusätzlich von der entspannenden Wirkung der Sauna, die Stress reduziert: Der nämlich ist Gift für die natürliche Immunabwehr des Körpers.

Wie schön, wenn man so einfach die Gesundheit stärken kann, in Wohlfühlatmosphäre und durch entspanntes „Nichtstun“! Und Wohlfühlatmosphäre bietet die EymannSauna jede Menge, innen wie außen! Sechs komplette

Sauna-Anlagen mit insgesamt 15 Kabinen, Whirlpool, Schwimm- und Wassertretbecken fügen sich harmonisch in eine 10.000 qm große, sanft kupierte Parklandschaft ein. Die großzügigen Dimensionen und ein ebenso ausgeklügeltes wie einfach einzuhaltendes Hygienekonzept auch in Corona-Zeiten dazu ein, einfach mal abzuschalten, an nichts zu denken und gleichzeitig die eigenen Abwehrkräfte zu stärken. Naturschwimmteich, Solebecken, Salzgrotte Innen wie außen ist alles mit viel Liebe zum Detail gestaltet: von den Kabinen über die vielen, verwinkelten und teilweise mit Lehmputz klimatisierten Ruheräume bis hin zum schön gestalteten Parkgelände, das mit seinem wohltuenden Grün, den wechselnden Landschaften, dem Plätschern von Wasser und dem sanften Rauschen der Bäume, mit Wasserfall, für eine Auszeit vom Alltag bietet. Im Naturschwimmteich

Winterzauber am Weinberg

Den ganzen Advent hindurch kann man die schönen

Seiten der dunklen Jahreszeit mit kostenlosem Glühwein an der mit Feuerkörben heimelig beleuchteten kann man ganz in Ruhe seine Bahnen ziehen. Das ganzjährig angenehm temperierte Sole-Außenbecken ist eine gute Alternative für alle, die sich einfach mal treiben lassen wollen. Nicht zuletzt auch wegen seiner positiven Wirkung bei Stoffverschiedenen Hauterkrankungen hat es sich zusehends zu

mit „ministeriellem Segen“ (s. Kasten) laden Gäste gerade

Weinberg und Toskana-Bereich genau die richtige Kulisse wechselstörungen, Nieren- und Blasenerkrankungen und

Saunieren? Aber sicher!

Maskenpflicht besteht nur am Eingang, in der Umkleide und im Restaurant auf dem Weg zum Tisch. Sobald die Hüllen fallen, darf auch die Maske verschwinden. Eine Begrenzung der Kapazität der einzelnen Kabinen sorgt dafür, dass sich die Gäste nicht zu nahe kommen. Bei mind. 80 Grad – einer Temperatur, die vorerst alle Saunakabinen im naturnahen Saunaparadies in Amelsbüren einhalten – haben Corona-Viren ohnehin

keine Chance. Terrasse unter dem Weinberg genießen.

einem echten Publikumsmagneten entwickelt. Unsere Atemwege leisten im Moment Schwerstarbeit: Gerade durch die sicheren FFP2- oder FFP3-Masken fällt vielen Menschen das Atmen schwerer. Gönnen wir unseren Atemwegen doch eine kleine Erholung – zum Beispiel in der Salzgrotte, deren Wände komplett mit Brocken aus eigens importiertem Himalaya-Salz verkleidet sind. Zusätzlich sorgt ultrafeiner und trockener Solenebel für ein bakteriell reines und mit zahlreichen Mineralien angereichertes Meeresreizklima, das Stoffwechsel, Atemwege und Immunsystem positiv beeinflusst. Ein Besuch im hauseigenen Restaurant „garten(t)räume“ rundet den erholsamen Aufenthalt im Saunaparadies ab.

Eymann-Sauna

Gropiusstr. 4, 48163 Münster-Amelsbüren, Tel. 02501-5777

www.eymann-sauna.de

Entspannen, vorbeugen & Heilung unterstützen Wohlfühlort Münster

In Ulrike Vehreschilds „Wohlfühlort“ ist der Name Programm. Das Studio an der Warendorfer Straße ist aber nicht nur für Entspannungssuchende eine gute Adresse: Floating und der Aufenthalt im feinen Solenebel bieten viele Vorteile für Körper und Geist, beugen Krankheiten vor, verschaffen Linderung oder unterstützen die Heilung.

Floating – tiefenentspannt schweben „Viele Menschen leiden heute unter einer komplexen Reizüberflutung, die Stress auslöst und zu Übermüdung, Verspannung und Leistungsabfall führt“, erläutert die ausgebildete Wellness-Beraterin. „Floating bietet einen wunderbaren Ausgleich. Man schwebt im Salzwasser wie im Toten Meer. Es gibt keine Geräusche, keine visuellen Einflüsse. Die Gehirnwellenfrequenz wird herabgesetzt. Diese Reduktion der Sinnesreize ermöglicht eine innere, mentale Ruhe. Stresssymptome werden reduziert, die Stressresistenz hält auch in den folgenden Tagen an.“ Nicht nur der Geist profitiert vom tiefenentspannenden Schweben, das Konzentration, Kreativität und Produktivität fördert: Auch für den Körper birgt Floating viele positive Effekte. So soll es die Immunfunktionen stärken und das Wohlbefinden durch eine erhöhte Endorphin-Ausschüttung steigern. Beim Floaten befindet sich der Körper in einem schwebenden, schwerelosen Zustand. Muskeln, Skelett, Gefäße und Organe sind von der Einwirkung der Schwerkraft befreit. Das kommt einer ganzen Reihe von Beschwerden zugute, so die Expertin: „Rheumatische Beschwerden bessern sich, ebenso gibt es Verbesserungen bei Bandscheibenvorfällen, Gelenkbeschwerden, Ischias, Hexenschuss, Zerrungen und Verstauchungen. Chronische Schmerzsymptome, wie beispielsweise Migräne, können deutlich zurückgehen. Heilungsprozesse, z. B. nach Schleudertrauma, Knochenbrüchen, etc., werden unterstützt.“ Auch die Sole selbst ist seit langem für ihre heilende Wirkung bekannt. „Das in hoher Konzentration enthaltene Magnesium wirkt positiv auf die Haut und wird durch die Haut aufgenommen. Dieser wichtige Wirkstoff unterstützt viele Körperfunktionen“, erläutert Ulrike Vehreschild.

Mit Salz und Solenebel gegen Beschwerden der Atemwege Salz spielt auch im zweiten Raum des Studios eine große Rolle, genauer: die salzige Luft, die vielen vom Spaziergang am Meer oder an der Saline eines Kurortes in guter Erinnerung sein dürfte und die bei Bronchialkatarrhen, Asthma und Atemwegserkrankungen aller Art so wohltuend ist. Diese Wirkung kann man auch im SALARIUM erleben. Umgeben vom Natursteinsalz der Wände, atmet man hier Solenebel ein, dessen Partikel so fein sind, dass sie bis in die kleinen Lungenbläschen gelangen. Die salzhaltige Luft befeuchtet Schleimhäute und Atemwege und erleichtert das Abhusten. „Eine regelmäßige Anwendung hilft bei Allergien wie Heuschnupfen oder Hausstauballergie, aber auch bei akuten und chronischen Erkrankungen der Atemwege wie chronischem Husten, Nasennebenhöhlenerkrankungen, chronischer Bronchitis, COPD und Mukoviszidose“, so Vehreschild. Gesunde Menschen schätzen das Salarium vor allem wegen seiner infektvorbeugenden Wirkung und wegen des wohltuenden Effekts, den Solenebel, Lichtspiele in natürlichen Farben und ruhige Musik auf die Psyche haben. 

Wohlfühlort Münster

Warendorfer Str. 38, 48145 Münster, Tel. 0251-3833365-6

www.wohlfuehl-ort.de

Narzissmus Die Sucht nach Bestätigung

Narziss, der Sohn eines Flussgottes und einer Nymphe, war der griechischen Sage nach so stolz und unnahbar, dass die Götter ihn mit einer unstillbaren Liebe zu sich selbst bestraften: Er verzehrte sich nach seinem Spiegelbild, in dem er sich selbst nicht erkannte. Susanne Boucsein, Psychologische Beraterin und Coach, erläutert, wie Narzissten „funktionieren“ und warum sie so gefährlich für ihre Umgebung sind.

Narzisstische Anteile hat jeder in sich. Ein „positiver Narzissmus“ äußert sich in einem gesunden Selbstwertgefühl. Narzisstische Persönlichkeiten hingegen haben ein übersteigertes Ego. Unter ihrer Persönlichkeitsstörung leiden vor allem die Menschen in ihrer Umgebung. Narzissten kennen nur einen Lebensmittelpunkt: sich selbst oder „Me first“. Oft sind es Menschen, die andere für ihre eigenen Interessen ausbeuten, die stets in den Vordergrund drängen, sich größer machen als sie sind und mangelnde Empathie besitzen. Auch wenn es oft heißt, sie hätten ein übersteigertes Selbstwertgefühl, steht das in der Tat auf tönernen Füßen. Narzissten haben im Gegenteil sehr viele Selbstzweifel und gleichen das durch ihr grandioses Auftreten aus. Aufmerksamkeit und Bewunderung, Lob, Bestätigung und Zuwendung braucht der Narzisst wie andere die Luft zum Atmen. Liefert die Umgebung diese „Nahrung“ nicht mehr, wird sie ausgetauscht: Partner und Partnerinnen ebenso wie Mitarbeiter. Wer nicht ausgetauscht werden kann – beispielsweise Arbeitskollegen – wird gegängelt, entwertet, gemobbt und schikaniert. Auf Kritik reagieren Narzissten aus Gründen des Selbstschutzes häufig äußerst aggressiv, mit Beleidigungen und Unterstellungen. Sie leugnen Fehler und geben anderen die Schuld. Wer nicht Fan ist, ist Feind – und wird entsprechend behandelt. Der Narzisst macht in dieser Hinsicht auch vor den eigenen Kindern nicht Halt. Menschen, die über längere Zeit Beziehungen zu Narzissten unterhalten – gleich welcher Art – nennt man CoNarzissten. Sie zahlen meist einen hohen Preis: Denn ohne professionelle Unterstützung hinterlassen die ständigen Schuldzuweisungen, Beleidigungen und Herabwürdigungen der eigenen Person Spuren im eigenen Selbstwertgefühl und an der eigenen Seele.

Unser Expertin

Susanne Boucsein ist Psychologische Beraterin und Coach im Kreuzviertel. Sie beschäftigt sich seit

Längerem mit dem Thema „(Co-)Narzissmus“ und hat sich u.a. auf die Unterstützung der Partner von Narzissten spezialisiert. Mehr zum Thema unter: www. susanneboucsein.de/aktuelles

Susanne Boucsein Psychologische Beraterin & Coach aus Leidenschaft

Susanne Boucsein hat ihren

Traumberuf gefunden. 20 Jahre lang sammelte sie Erfahrungen in Wirtschaftsunternehmen und Behör-

den, bevor sie sich 2013 entschloss, noch einmal die „Schulbank zu drücken“, sich in den Bereichen Psychologie und Kommunikation weiterzubilden und ihren Traum zu verwirklichen.

2018 hat sie sich im Kreuzviertel ihr eigenes, kleines Reich eingerichtet – und sich auf Burnout-Beratung, Stressprävention, Lebens- und Frauenberatung sowie die Unterstützung in der Lebensphase „50 plus“ spezialisiert. Bei der lebensfrohen, energiegeladenen Frau darf jeder sein und bleiben, wie er ist, „mit allen schönen Ecken und Kanten“, wie Susanne Boucsein versichert. Menschen zu fördern und darin zu unterstützen, ihr Leben nach den eigenen Vorstellungen zu leben und nicht an den Erwartungshaltungen anderer zu orientieren, ist ihr eine Herzensangelegenheit. „Wer von innen nach außen lebt statt fremdbestimmt den Plänen anderer zu folgen, führt definitiv ein glücklicheres und erfüllteres Leben“, so ihr Credo. Susanne Boucsein betreibt mit ihren Klienten und Klientinnen keine „Nabelschau“, sondern arbeitet praxisnah und lösungsorientiert – zum Beispiel zu Themen wie Selbstbewusstsein oder narzisstische Beziehungen. Mit Empathie und Wertschätzung begleitet sie Menschen durch Phasen der Trennung und Scheidung oder der beruflichen und persönlichen Neuorientierung und erarbeitet gemeinsam mit ihnen individuelle Wege zum persönlichen Ziel. Ein „Ich kann nicht!“ kommt in ihrem Vokabular nicht vor: „Wenn etwas schwierig ist, suchen wir eine Lösung. Und die finden wir auch. Immer!“, weiß sie aus Erfahrung. Susanne Boucsein hat ihr „Handwerk“ über viele Jahre von der Pike auf gelernt und bringt einen reichen Schatz an Lebenserfahrung mit. Sie gehört dem Verband Freier Psychotherapeuten, Heilpraktiker für Psychotherapie und Psychologischer Berater an.

Susanne Boucsein Beratung und Coaching

Raesfeldstr. 47, 48149 Münster, Tel. 0163-7723275

www.susanneboucsein.de

Paradiesischer Garten

• Schwimmteich (850 m2) • Garten-Parkanlage (10.000 m2) mit Strandsauna • Salzgrotte auf 120 m2 • Freiluft-Solebad beheizt (110 m2) • Toskanabereich mit Erdsauna, Feuerschalen und Außengastronomie • 15 Saunakabinen • Separate Damensauna • Schwimmhalle mit 10 × 5 m Becken • Restaurant • Gute Parkmöglichkeiten • Bettina Buhl Physiotherapie & Wellness Mit allen Sinnen genießen! Unser Restaurant garten(t)räume

Gropiusstraße 4 / 48163 Münster-Amelsbüren Tel 02501-5777 / info@eymann-sauna.de Mo – Fr 9:00 – 23:00 Uhr Sa & So 9:00 – 20:00 Uhr

Die Hormone machen's Lebenswichtige Boten

Foto: iStockphoto.com/Natali_Mis Mindestens ein Hormon dürfte jeder bewusst kennen: Adrenalin. Sei es in der Achterbahn oder bei einer

brenzligen Situation im Straßenverkehr. Wenn der Körper denkt, dass Gefahr droht, rauscht das Stresshormon durch unsere Blutbahnen. Wir sind hellwach und voller

Energie. Der Körper ist bereit, sich der bedrohlichen Lage durch Flucht zu entziehen oder sich im Kampf zu stellen. Früher entkamen unsere Vorfahren so dem

sprichwörtlichen Säbelzahntiger, heute hilft uns das Adrenalin, noch rechtzeitig vor dem Bus zurück auf den Bürgersteig zu springen.

Hormone sind körpereigene Botenstoffe, die zahlreiche Vorgänge wie Stoffwechsel, Ernährung, Atmung, Blutdruck, Salz- und Wasserhaushalt, Sexualfunktionen und Schwangerschaft regulieren. Gebildet werden die fleißigen Boten von spezialisierten Zellen in verschiedenen Organen, wie z. B. der Hirnanhangdrüse (Hypophyse), der Schilddrüse und den Nebenschilddrüsen, den Nebennieren (Mark und Rinde), den sogenannten Langerhans-Inseln in der Bauchspeicheldrüse und den Keimdrüsen (Eierstöcke, Hoden). Das bereits angesprochene Adrenalin steigert den Blutdruck, das Hormon Insulin senkt den Blutzuckerspiegel und das männliche Geschlechtshormon Testosteron sorgt unter anderem für die Spermienreifung. Das Zusammenspiel der Hormone ist exakt aufeinander abgestimmt. Wenn der Hormonhaushalt nicht im Gleichgewicht ist, sei es, dass von einem Hormon zu viele, zu wenige oder gar keine im Körper vorhanden sind, kann es zu bestimmten Erkrankungen kommen. Produzieren beispielsweise die Langerhans-Inseln in der Bauchspeicheldrüse sehr wenig oder gar kein Insulin, löst das z. B. Diabetes mellitus Typ 1 aus. Die Betroffenen müssen künftig regelmäßig ihren Blutzuckerspiegel 

kontrollieren und dem Körper Insulin zuführen. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion, die sich u. a. durch Herzrasen, Durchfall und Gewichtsverlust bemerkbar macht, ist der Stoffwechsel durch zu viele Hormone schlicht überaktiv. Sind es zu wenige, klagen Patienten, die unter einer Unterfunktion leiden, unter anderem über Müdigkeit und Abgeschlagenheit.

Frauen und Hormone „Frauen sind nicht zickig – sie haben Hormone“ titelte die Zeitschrift „Focus“ im vergangenen Jahr in einem Artikel. Viele Frauen spüren von der Pubertät bis in die Wechseljahre, dass Hormone in ihrem Körper aktiv sind, beziehungsweise haben in einer späteren Lebensphase mit dem Nachlassen der Produktion zu tun. Östrogene ist der Oberbegriff für die verschiedenen weiblichen Hormone wie Östron, Östradiol und Östriol. Gebildet werden sie hauptsächlich in den Eierstöcken sowie im Rahmen einer Schwangerschaft in der Plazenta. Sie sind an der Steuerung des Zyklus‘ beteiligt und spielen in der Schwangerschaft eine wichtige Rolle. Außerdem wird bei der Empfängnisverhütung in Form der Anti-Baby-Pille, die übrigens 2020 ihren 60. Geburtstag feierte, auf Hormone zurückgegriffen. Auch zur Linderung von Beschwerden in den Wechseljahren, wie Schlafstörungen, Schweißausbrüche oder Hitzewallungen, kann eine gut abgestimmte Therapie helfen. Eine Hormon-Einnahme sollte immer eingehend mit der behandelnden Ärztin abgesprochen werden, da dadurch unter Umständen das Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln steigt. Zudem können sich u. a. auch eine vorbestehende Migräne oder Herz-Kreislauferkrankungen (z. B. hoher Blutdruck) unter Pilleneinnahme verschlechtern. Zwar tritt statistisch gesehen bei Frauen im gebärfähigen Alter eher selten eine Thrombose auf, doch wenn weitere Faktoren hinzukommen (Rauchen, Übergewicht, erbliche Veranlagung, Bettlägerigkeit, Krebserkrankungen, zunehmendes Lebensalter oder Operationen)

 Die meisten Hormone werden von sogenannten endokrinen Drüsen gebildet und ins Blut abgegeben. Über den Kreislauf erreichen sie die Stellen im Körper, an denen sie wirken sollen. Endokrine Drüsen sind u. a.:

Bauchspeicheldrüse

Keimdrüsen (Hoden und Eierstöcke)

Schilddrüse Nebenschilddrüsen Nebennieren

Hirnanhangsdrüse (Hypophyse)

Unsere Expertin

 Dr. med. Sandra Leiter ist Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Seit 2019 leitet sie das MVZ Gynäkologie und Hormonlabor an der Salzstraße in Münster.

nimmt das Risiko zu. Durch eine ausführliche Anamnese und eventuell eine Blutentnahme können Gynäkologen die Gesamtkonstitution besser einschätzen und bei den unterschiedlichen Hormonpräparaten individueller beraten.

Knochen schützen Apropos Wechseljahre: In dieser Zeit verändert sich der Spiegel der weiblichen Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen. Ob und wie stark Frauen unter Beschwerden leiden, ist individuell sehr verschieden. Ein Drittel aller Frauen kommt gut damit zurecht und hat keine oder kaum Probleme. Das Östrogen, das bis zu Beginn der Wechseljahre Gefäße und Knochen geschützt hat, verabschiedet sich durch die geringere Hormon-Produktion von dieser vorteilhaften Eigenschaft. Außerdem verändert sich im Alter die Knochenstruktur und die Knochen werden brüchiger, aber Frauen sind deutlich häufiger von Osteoporose betroffen als Männer. Oft wird dieser „Knochenschwund“ erst durch einen Bruch überhaupt bemerkt. Denn die Osteoporose entwickelt sich, weil sie meist keine Beschwerden bereitet, unbemerkt. Falls jedoch Schmerzen an der Wirbelsäule oder am Fuß auftreten oder man schrumpft – eine Verringerung der Körpergröße von mehr als 3 bis 4 Zentimeter – könnten das Hinweise auf eine Osteoporose sein. Aufmerksam sollte man auch werden, wenn es beim geringsten Anlass zu Knochenbrüchen kommt, z. B. Becken, Hüfte, Rippen oder Handgelenk. Jede dritte bis vierte Frau im Alter ab 70 Jahren erleidet mindestens eine osteoporotische Fraktur. Früher sah man im Straßenbild noch häufiger einen im Volksmund sogenannten „Witwenbuckel“, damit waren ältere Frauen mit gebückter Haltung gemeint. Durch die bessere Diagnostik mittels einer Knochendichtemessung und einer Blut- oder Urinuntersuchung kann eine Osteoporose heute frühzeitig erkannt und therapiert werden. Es ist schon faszinierend, was die Hormone in unserem Körper alles bewirken können. Sind sie im Gleichgewicht, tragen sie in einem hohen Maße dazu bei, dass wir gesund und fit sind.

MVZ Gynäkologie und Hormonlabor Das ist Frauensache

Das MVZ Gynäkologie und Hormonlabor in Münster begleitet Mädchen und Frauen in allen Phasen ihres Lebens. Die Frauenarztpraxis befindet sich mitten in der Innenstadt von Münster nahe der St. Lamberti-Kirche und bietet ein modernes Leistungsspektrum an – von der Mädchensprechstunde über die Verhütungsberatung, die gynäkologische Krebsvorsorge, Therapie und Nachsorge von gynäkologischen Tumorerkrankungen, Ultraschalldiagnostik, Schwangerschaftsvorsorge, Betreuung in Wochenbett und Stillzeit, Betreuung in den Wechseljahren, Labordiagnostik, gynäkologische Hormonbestimmungen und Hormontherapie, Impfberatung und Impfungen, Diagnostik bei Harninkontinenz und Senkungsbeschwerden/Beckenbodenschwäche bis zur psychosomatischen Grundversorgung. Erkrankungen oder ein unerfüllter Kinderwunsch können psychisch sehr belastend sein. Das wissen die drei Fachärztinnen für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dr. med. Sandra Leiter, Dr. med. Dorothea Nolting und Dr. med. Kristina Zdebel, aus ihrer langjährigen Erfahrung. Studien zufolge wartet jede dritte Frau mit Kinderwunsch länger als ein Jahr auf eine Schwangerschaft. Ein Grund dafür könnte auch das sogenannte PCO-Syndrom sein. Die Erkrankung gehört zu den häufigsten Hormonstörungen bei jungen Frauen. Bundesweit sind rund eine Million Frauen betroffen. Beim Polyzystischen-Ovar-Syndrom, das häufig zwischen dem 15. und dem 25. Lebensjahr auftritt, produziert der Körper zu viele männliche Hormone. Der Eisprung findet unregelmäßig oder gar nicht mehr statt und die Regelblutung kann ausbleiben. Mit einer Ultraschall- und einer UnEndokrinologie ist die Lehre von den Hormonen, dem Stoffwechsel und den Erkrankungen auf diesem Gebiet. Naturgemäß spielen gerade Hormone seit jeher in der gynäkologischen Praxis eine große Rolle. Sei es bei Zyklusstörungen, Kinderwunsch oder Beschwerden in den Wechseljahren. Gerade in den letzten Jahren hat sich im Bereich der Endokrinologie in der Diagnostik und bei den Therapiemöglichkeiten sehr viel getan.

tersuchung der Hormonwerte im Blut kann die Erkrankung festgestellt werden. Zwar ist das Syndrom nicht heilbar, aber die gute Nachricht ist, dass es meist gut behandelbar ist. Indizien für ein PCO-Syndrom können u. a. Zyklusstörungen, Akne, Haarausfall und vermehrte Körperbehaarung sein. Oft leiden die Patientinnen zugleich unter Übergewicht. Eine frühzeitige Diagnose und damit ein rascher Therapiebeginn sind wichtig, um etwaige Langzeitfolgen wie Diabetes oder Herzinfarkt zu vermeiden. Deshalb sollten sich auch Frauen ohne Kinderwunsch untersuchen und behandeln lassen. Medikamente, aber auch eine Veränderung des Lebensstils können Beschwerden reduzieren und – wenn gewünscht – eine Schwangerschaft ermöglichen. Während dieser besonderen neun Monate im Leben stehen die Fachärztinnen der Münsteraner Praxis ihren Patientinnen mit Rat und Tat zur Seite. Sie führen alle nötigen Vorsorge- und Ultraschalluntersuchungen durch und testen im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge zwischen der 24. und der 28. Woche auf Gestationsdiabetes, der übrigens bei 5 Prozent der Schwangeren auftritt und zu den häufigsten Komplikationen zählt.

MVZ Gynäkologie und Hormonlabor GmbH

Salzstr. 2, 48143 Münster, Tel. 0251-89906-0

www.hormonzentrum-muenster.de

Herzinfarkt bei Frauen Keine Männersache

Viele Frauen haben Angst, an Brustkrebs zu erkranken. Mit dem Thema Herzinfarkt haben sie sich meist noch gar nicht beschäftigt. Ein Infarkt gilt nach wie vor als Männersache. Dabei führen Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems die Liste der Todesursachen bei Frauen an.

In der Regel bekommen Frauen zehn Jahre später als Männer einen Herzinfarkt, denn u. a. wirken die Östrogene als Schutzmechanismus – das gilt allerdings nur für Nichtraucherinnen und Nicht-Diabetikerinnen. Nach den Wechseljahren hebt sich der protektive Effekt auf. Frauen haben andere Symptome als Männer, was die Diagnose Herzinfarkt schwieriger macht. Denn bei ihnen steht häufig nicht der Schmerz in der Brust, der in den linken Arm und Hals ausstrahlt, im Vordergrund, sondern z. B. Übelkeit, Luftnot, Schweißausbrüche, Oberbauch-, Nacken- oder Kieferschmerzen. Zwar treten auch Beschwerden im Brustbereich auf, diese werden aber eher als Druck- oder Engegefühl wahrgenommen. Diese Anzeichen können auch auf andere Erkrankungen hinweisen. Nur durch gezieltes Nachfragen können Ärzte eingrenzen, ob es sich um einen Infarkt handeln könnte: Welchen Charakter haben die Schmerzen? In welchen Situationen treten die Beschwerden auf? Bestehen Risikofaktoren wie beispielsweise Rauchen, Diabetes, Bluthochdruck oder negativer Stress? Kam es in der Familie schon zu Infarkten? Weiterführende Untersuchungen wie EKG, Herzultraschall, Kardio-MRT oder eine Herzkatheteruntersuchung bringen Klarheit. Die genannten Risikofaktoren werden übrigens nicht „einfach nur“ addiert, sondern sie potenzieren sich. Studien zeigen, dass Frauen im Schnitt 20 Minuten länger warten, bis sie einen Notarzt rufen. Das könnte daran liegen, dass Frauen gar nicht an einen Infarkt denken. Oder dass sie erst noch ihre Familie versorgen. Dabei ist gerade der Faktor Zeit bei einem Infarkt entscheidend. Lieber einmal zu viel den Notarzt rufen als einmal zu wenig, lautet deshalb die Empfehlung von Kardiologen. Bei der Behandlung des Infarkts gibt es zwischen Männern und Frauen keinen Unterschied, allerdings stehen die Chancen für Frauen schlechter. Sie haben eine höhere Sterblichkeit, weil sie meist älter sind und häufiger Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes haben. In der Nachsorge ist festzustellen, dass Frauen seltener anschließende Reha-Maßnahmen in Anspruch nehmen. Zum Teil wird eine Reha von den Frauen selbst abgelehnt, was wiederum an ihrer familiären Eingebundenheit liegen könnte. Aber gerade die Nachsorge ist immens wichtig. Denn damit es nicht zu erneuten Gefäßverschlüssen kommt, müssen meist Medikamente eingenommen und die Risikofaktoren minimiert werden. Das geht häufig einher mit einer Änderung des Lebensstils. Dazu gehört der Verzicht auf Nikotin – insbesondere in Kombination mit der Pille –, eine Umstellung auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung und mehr Bewegung durch regelmäßigen Ausdauersport.

Herzinfarkt bei Frauen: Risikofaktoren kennen und vorbeugen Wer effektiv vorbeugen und sein Herzinfarkt-Risiko senken möchte, sollte folgende Risikofaktoren bekämpfen:

n Rauchen n Übergewicht n Bluthochdruck n Bewegungsmangel n Stress n ungesunde Ernährung

Beratungsstelle Frauen-Notruf Münster e.V. Leben ohne Gewalt

Jede siebte Frau wird mindestens einmal im Erwachsenenalter Opfer einer Vergewaltigung. Mehr als jede zweite Frau hat eine weitere Form der sexualisierten Gewalt erlebt. Mädchen und Frauen sind sexualisier-

ter Gewalt alltäglich in unterschiedlichen Formen ausgesetzt. Dazu gehören z. B. verbale und körperliche Angriffe auf der Straße, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz oder im Internet, sexueller Missbrauch in der Kindheit oder Vergewaltigung.

Sexualisierte Gewalt findet zu jeder Tageszeit statt. Betroffen sind Frauen und Mädchen in jedem Alter, unabhängig von Herkunft, Kleidung oder Verhalten. Oft sind Frauen und Mädchen sexualisierter Gewalt in ihrem sozialen und familiären Umfeld ausgesetzt. Bei den Tätern handelt es sich in über 80 % aller Fälle um Männer, die die Frauen kennen oder denen sie vertrauen, wie der (frühere) Ehemann/ Partner, ein Freund, Nachbar, Kollege oder ein anderer Mann aus dem alltäglichen Umfeld. Der häufigste Tatort ist die Wohnung. Sexualisierte Gewalt verletzt körperlich und seelisch. Die Reaktionen auf eine Vergewaltigung und andere Formen von sexualisierter Gewalt können sehr unterschiedlich sein. Viele Frauen und Mädchen werden von quälenden Gefühlen überflutet. Sie kämpfen beispielsweise mit Schuldgefühlen, Scham und Angstzuständen. Häufige Reaktionen sind auch ungewollte Erinnerungen an die Gewaltsituation, beängstigende Unwirklichkeitsgefühle und der Rückzug aus sozialen Beziehungen. Vielen Frauen und Mädchen wird auch heute noch mit Schuldzuweisungen und Vorurteilen begegnet. Dies macht es oftmals sehr schwer, sich anderen Menschen anzuvertrauen und Hilfe zu bekommen. Die Beratungsstelle Frauen-Notruf Münster e.V. ist eine spezialisierte Beratungsstelle bei sexualisierter Gewalt und wendet sich an Frauen und Mädchen ab 14 Jahre, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, unmittelbar erfahren oder befürchten. Auch Angehörige, Vertrauenspersonen und Fachkräfte können sich an die Beratungsstelle wenden. Die Fachberaterinnen sind für Psychotraumatologie ausgebildet und verfügen über langjährige Erfahrung in der Arbeit mit traumatisierten Frauen und Mädchen. Zusammen mit den Beraterinnen können die Betroffenen klären,

Gerlinde Gröger (r.) und Daniela Stöveken (l.)

welche Schritte für sie wichtig sind. Dabei entscheiden sie selbst, worüber sie sprechen wollen. Die Beraterinnen helfen z. B. dabei, Entscheidungen zu treffen, Wege aus der Gewalt zu finden und Selbstheilungskräfte zu entfalten, um wieder ein unbelastetes und selbstbestimmtes Leben gestalten zu können. Die Beratung kann auf Wunsch anonym aufgenommen werden, ist kostenfrei und unabhängig davon, wie lange die Gewalterfahrung zurückliegt. Sie kann nach Vereinbarung persönlich, per Video oder Einzel-Chat, telefonisch zu festen Terminen oder jederzeit als Onlineberatung per Mail stattfinden. Erstgespräche können in der Regel innerhalb von 48 Stunden aufgenommen werden. Telefonische

Beratungszeiten: Mo.-Do. 10-16 Uhr & Fr. 10-12 Uhr

Beratungsstelle Frauen-Notruf Münster e.V.

Heisstr. 9, 48145 Münster, Tel. 0251-34443

www.frauennotruf-muenster.de

Vielversprechender CBD Hanf-Wirkstoff

„Cannabis sativum“ ist der lateinische Name der Hanfpflanze. Und beim Stichwort Cannabis schrillen bei vielen Menschen die

Alarmglocken. Zu Unrecht, denn Hanf kann einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit leisten – und das ganz rausch- und drogenfrei! Ein gutes Beispiel dafür ist CBD-Öl, das Linderung bei einer Vielzahl unterschiedlichster Erkrankungen verspricht.

CBD ist die Abkürzung für einen wichtigen Wirkstoff der Hanfpflanze, das Cannabidiol. Er wird aus den Blüten und Blättern der weiblichen Hanfpflanze gewonnen und wirkt nicht psychoaktiv, sondern entspannend und schmerzlindernd. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig: CBD-Öl wirkt erfolgreich bei Schlafstörungen – sowohl Ein- wie auch Durchschlafstörungen. Im Gegensatz zu vielen anderen Präparaten erzeugt es keine Abhängigkeit und auch keine Tagesmüdigkeit. Dank seiner entspannenden und schmerzstillenden Wirkung wird es gerne bei Kopf- und Menstruationsschmerzen eingesetzt, ist aber auch vielversprechend bei Fibromyalgie und entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis oder Morbus Crohn. Studien zufolge kann CBD die Produktion von Angsthormonen bremsen, nicht nur bei alltäglichen Sorgen und Ängsten, sondern auch bei Angststörungen und posttraumatischen Belastungsstörungen. Auch die Haut profitiert von dem Öl, das bei Akne, Neurodermitis und anderen Hautproblemen Untersuchungen zufolge für Linderung sorgen kann. In den USA ist CBD bereits seit zwei Jahren als Medikament zur Behandlung von Epilepsie bei Kindern zugelassen, hierzulande prüfen Forschergruppen die Anwendung bei Krebs. Auch die Nebenwirkungen einer Chemotherapie kann CBD-Öl lindern. Die stimmungsaufhellende, antidepressive Wirkung des Öls macht es für die Behandlung von Depressionen interessant. Cannabidiol und seine therapeutischen Effekte bei einem breiten Spektrum an Erkrankungen wurden in den letzten Jahren intensiver erforscht. Erste Hinweise sind bei vielen Krankheitsbildern sehr vielversprechend, die Ergebnisse klinischer Studien stehen aber oft noch aus. Bislang ist es in Deutschland ausschließlich als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich, in unterschiedlichen Konzentrationen und auf Basis verschiedener (Träger-) Öle. Welches Öl das individuell richtige ist, erfährt man am besten bei einer persönlichen Beratung. Fertige Arzneimittel gibt es nicht. Apotheken können aber bei Bedarf rezeptpflichtige Arzneimittel bzw. Lösungen auf Basis von Cannabidiol herstellen.

CanaLine Beschwerdefrei mit Hanf

Seit gut fünf Monaten gibt es auch in Münster einen CBD-Shop, in dem sich alles um die gesundheitlich positiven Aspekte des (nicht berauschenden) CannabisWirkstoffs Cannabidiol (CBD) dreht.

CBD steht im Ruf, bei einer ganzen Reihe von Erkrankungen gute therapeutische und medizinische Dienste zu leisten. Die frei verkäuflichen Präparate sollen positive Effekte bei Migräne, Diabetes, Panikattacken oder ADS haben, das Immunsystem stärken und das Ein- und Durchschlafen erleichtern. Patienten mit entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis, Arthose und Rheuma (auch Weichteilrheuma) sollen ebenso davon profitieren wie Menschen, die an Epilepsie oder Morbus Crohn leiden. „Viele unserer Kunden kaufen CBD auch wegen seiner entspannenden und stressreduzierenden Wirkung“, so Stephan Laumann, Geschäftsführer des CanaLine Shops an der Salzstraße. „Es wirkt aber auch stimmungsaufhellend und angstreduzierend, lindert muskuläre Verspannungen und Verhärtungen.“ Und dass es wirkt, bestätigen ihm seine Kunden immer wieder gerne: 80 Prozent sind vom positiven, Beschwerden lindernden Effekt überzeugt. Die CBD-Öle gibt es auf Kokosöl- und Hanfsamenöl-Basis und mit 500, 1000 oder 1500 mg Cannabidiol. Darüber hinaus bekommt man bei CanaLine auch nikotinfreie CBD-Liquids, die in E-Zigaretten vaporisiert werden können. Grundlage der hochwertigen Öle und Liquids ist die hauseigene Bio-Cannabis-Produktion, die natürlich auf Pestizide und Herbizide verzichtet: Die Indoor-CBDPlantagen von CanaLine zählen mit zu den modernsten und nachhaltigsten der Schweiz. Welches Präparat sich individuell für ihr Anliegen eignet, erfahren Kunden in einer ausgiebigen Beratung im Shop. 

CanaLine Shop Münster

Salzstr. 40-41, 48143 Münster, Tel. 0251-28704125

www.canaline.de

Zöliakie, Weizensensitivität und Weizenallergie: Wenn Weizen krank macht

Foto: iStockphoto.com/Wojciech Kozielczyk Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind seit Jahren auf dem Vormarsch. Neben Milchprodukten (Stichwort: Laktoseintoleranz) stehen auch bestimmte Getreidesorten ganz oben auf der Liste der Lebensmittel, auf die immer mehr Menschen mit Krankheitssymptomen reagieren. Dr. Michael Linnepe, Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie, Hepatologie und Palliativmedizin in der Gastroenterologischen Gemeinschaftspraxis am Germania Campus, erläutert, welche Getreide-Unverträglichkeiten es gibt, wie man sie erkennt und behandelt.

Weizen ist weltweit das Grundnahrungsmittel Nummer eins und hat Reis und Mais weit hinter sich gelassen. Seit etwa 10.000 Jahren gibt es den Weizenanbau und der Ur-Weizen wurde durch Züchtung weiterentwickelt. Es entstanden zahlreiche Kreuzungen wie Emmer, Hartweizen für Nudeln, Dinkel und die modernen Brotweizen. Mit dem Weizen verwandt sind auch Gerste und Roggen. Unter den bei uns heimischen Getreiden ist einzig der Hafer nicht mit dem Weizen verwandt. Für uns Menschen sind drei Getreide-Unverträglichkeiten relevant: Zöliakie, Getreideallergie und Weizen-Sensitivität. Verantwortlich für alle drei Erkrankungen sind die Eiweiße (Proteine) des Getreidekorns. Hauptbestandteil der Weizenproteine ist das Gluten. Gluten ist biochemisch gesehen ein sehr großes Molekül, das wir Menschen im Darm nicht vollständig abbauen können. Proteinbruchstücke werden von den Darmzellen aufgenommen und bei gesunden Personen wieder ausgeschieden. Neben Gluten enthält Weizen weitere Proteine. Darunter befinden sich Enzyme wie die Amylase-Trypsin-Inhibitoren: die ATI. Die ATI sind mit großer Wahrscheinlichkeit für die Weizen-Sensitivität beim Menschen verantwortlich.

Zöliakie – schwerwiegende, chronische Entzündung mit hoher Dunkelziffer Die Zöliakie ist eine schwerwiegende entzündliche Darmerkrankung. Der Dünndarm der Erkrankten reagiert auf mit der Nahrung zugeführtes Gluten mit einer chronischen Entzündung. So können gravierende Mangelerscheinungen entstehen und Beschwerden auftreten, die unter Umständen den gesamten Körper betreffen. Die Zöliakie bleibt häufig

unentdeckt und weist eine hohe Dunkelziffer von etwa 80 Prozent nicht bekannter Erkrankter in der Bevölkerung auf. Die Zöliakie, auch glutensensitive Enteropathie genannt, ist genetisch bedingt und führt zu einer Entzündung am Dünndarm, die als Reaktion des Immunsystems auf die nicht abbaubaren Proteinbruchstücke entsteht. Die Erkrankung kann durch spezifische Antikörper im Blut und Gewebeproben aus dem Zwölffingerdarm nachgewiesen werden. Die Biopsien können bei einer Magenspiegelung entnommen werden. Die Behandlung der Zöliakie besteht in einer glutenfreien Diät. Das strikte Meiden aller glutenhaltiger Getreideprodukte muss ein Leben lang erfolgen. Allerkleinste Glutenmengen ab 20 mg/ 1000 g Nahrungsmittel (das entspricht einer kleinen Nudel am Tag) können die Erkrankung weiterhin am Leben erhalten. Glutenhaltig sind die Getreidesorten Weizen, Gerste, Roggen, Dinkel, Einkorn und Grünkern. Erkrankte müssen aber nicht nur Produkte wie Brot und Nudeln meiden, sondern auch verarbeitete Lebensmittel oder Fertigprodukte wie Soßen, Joghurt, Ketchup, Schokolade, Streichkäse oder Wurstwaren, die meist – auf den ersten Blick nicht ersichtlich – Gluten enthalten. Erlaubt sind Grundnahrungsmittel wie Reis, Mais, Kartoffeln oder Sojabohnen. Nach einer anfänglichen Karenz kann Hafer konsumiert werden, wenn er glutenfrei weiterverarbeitet wurde. Die Beschwerden bei einer Zöliakie haben eine erstaunliche Bandbreite. Neben typischen Symptomen wie Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfällen äußert sich die Erkrankung häufig auch atypisch mit Beeinträchtigungen vieler unterschiedlicher Organsysteme. Deshalb wird die Zöliakie als Chamäleon der Inneren Medizin bezeichnet. Zudem können etwa 30 Prozent der Patienten mit Zöliakie sogar weitere Autoimmunerkrankungen bekommen.

Weizensensitivität: Wenn Erschöpfung und Konzentrationsstörungen den Alltag bestimmen Die Weizensensitivität ist eine Sensitivität gegen ATI aus glutenhaltigen Nahrungsmitteln. Diese Enzyme stimulieren unser angeborenes Immunsystem und lösen eine entzündliche Reaktion am Dünndarm und den umgebenden Lymphknoten aus. Die Beschwerden treten nach wenigen Stunden oder nach ein bis zwei Tagen auf. Neben Darmbeschwerden kommt es auch zu unspezifischen Allgemeinsymptomen wie Erschöpfung, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen. Die Weizensensitivität ist eine Ausschlussdiagnose, das heißt es gibt keine Möglichkeit des Nachweises mit der üblichen Routinediagnostik. Nach Ausschluss einer Zöliakie und einer Weizenallergie kann bei typischen, dosisabhängigen Beschwerden nach Weizenkonsum von einer Weizensensitivität ausgegangen werden. Eine Ernährungsberatung und das Führen eines Ernährungstagebuches sind wünschenswert (mit Gluten-Auslassversuch und Gluten-Provokation). Die Therapie erfolgt durch eine Reduktion glutenhaltiger Nahrungsmittel um 90 bis 95 Prozent.

Weizenallergie: Unspezifische Beschwerden erschweren die Diagnose Die Weizenallergie ist eine erworbene Immunantwort, sozusagen eine erlernte allergische Reaktion auf Weizenproteine. Diese Allergie wird ausgelöst durch Immunglobulin E (IgE)-Antikörper, mit denen der Körper körperfremde Stoffe abwehrt, und/oder lymphozytäre T-Zellen. Die Beschwerden treten Minuten bis Stunden nach dem Verzehr an Mund, Nase, Augen, Haut, Lunge und Darmtrakt auf. Nahrungsmittelallergien sind schwierig zu diagnostizieren. Bei etwa nur 50 Prozent der Betroffenen kann die Diagnose der Allergie über den Nachweis der IgE-Antikörper im Blut oder einen Haut-Prick-Test erfolgen. Eine weitere Option wäre eine doppelblinde Nahrungskarenz oder Provokation. Die Therapie erfolgt durch eine glutenfreie Diät.

Unser Experte

Dr. med. Michael Linnepe

Gastroenterologische Gemeinschaftspraxis am Germania Campus An der Germania Brauerei 6, 48159 Münster, Tel. 0251-2846680

www.gastro-muenster.de

Cholesterin Gesunde Balance halten

Jeder, der mal seinen Cholesterin-Spiegel beim Arzt hat checken lassen, wird als Ergebnis mindestens zwei Werte bekommen. Wenn von einem erhöhten

Wert gesprochen wird, meint der Arzt in der Regel eine erhöhte LDL-Cholesterin-Konzentration im Blut. Aber

was bedeutet das eigentlich?

Erst einmal vorab: Cholesterin ist nicht grundsätzlich gefährlich. Ganz im Gegenteil: Es übernimmt für den Körper wichtige Aufgaben. Denn die fettähnliche Substanz sorgt für den Aufbau und die Funktion der Körperzellen und dient als Ausgangsstoff für die Herstellung von bestimmten Hormonen in der Nebenniere, den Eierstöcken und den Hoden. Außerdem wird aus Cholesterin in der Haut Vitamin D gebildet, das für den Knochenstoffwechsel wichtig ist. Das meiste Cholesterin wird für die in der Leber stattfindende Umwandlung zu Gallensäuren benötigt. Diese gelangen mit der Galle in den Darm und vermitteln dort die Aufnahme von Fett und Cholesterin aus der Nahrung. Cholesterin führen wir mit der Nahrung zu. Aber die Körperzellen produzieren Cholesterin in erheblichen Mengen auch selbst und könnten ihren Bedarf auch ohne Zufuhr von außen decken. Jede Zelle im menschlichen Körper reguliert ihren Bestand an Cholesterin sehr genau. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e. V. hin. Das im Blut gemessene „Gesamtcholesterin“ setzt sich im Wesentlichen aus LDL- und HDL-Cholesterin zusammen. High-Density-Lipoprotein und Low-Density-Lipoprotein sind Fett-Eiweiß-Verbindungen (Lipoproteine), die eine hohe oder

Wichtig für das Verständnis der Bedeutung des Cholesterins sind zwei Lipoproteine:

n Die Lipoproteine mit niedriger Dichte – im

Englischen „Low-density-Lipoprotein“, abgekürzt LDL. n 2. Die Lipoproteine mit hoher Dichte – im

Englischen „High-density-Lipoprotein“, abgekürzt HDL.

niedrige chemische Dichte aufweisen. Diese Verbindungen transportieren das Cholesterin von der Leber zu den verschiedenen Geweben beziehungsweise von dort zur Leber zurück. Eine zu hohe Konzentration an LDL-Cholesterin im Blut kann zu einer Gefäßverkalkung führen, während dem HDL-Cholesterin eine gefäßschützende Wirkung zugeschrieben, weil es Cholesterin aus den Geweben – also auch an der Gefäßwand – aufnimmt und zur Leber zurückbringt. Mit dem Alter nimmt der Gesamtcholesterinspiegel in der Regel zu. Junge Frauen haben meist niedrigere Werte als junge Männer. Im Alter gleicht sich dieser Unterschied aus, wobei ältere Frauen durchschnittlich sogar etwas höhere Werte haben als ältere Männer.

Risikofaktoren abklären Ein erhöhter Cholesterinspiegel kann zu Gefäßschäden (Arteriosklerose) führen, die unter Umständen einen Herzinfarkt auslösen können. Ca. 40 Prozent der Patientinnen und Patienten überleben den ersten Herzinfarkt nicht. Daher sollte jeder Einzelne gemeinsam mit dem Arzt sein individuelles Risiko überprüfen. Als Faktoren gelten u. a. Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes und deutliches Übergewicht. Darüber hinaus ist die familiäre Krankengeschichte relevant. Wenn etwa in der Familie schon früh – bei Männern vor dem 55. Lebensjahr und bei Frauen vor dem 65. Lebensjahr – ein Herzinfarkt oder Durchblutungsstörungen am Herzen aufgetreten sind. Ein hoher Cholesterinspiegel kann auch erblich bedingt sein (familiäre Hypercholesterinämie). Je mehr Faktoren zusammenkommen, desto größer ist die Gefahr. Die LipidLiga sieht in der Reduktion eines erhöhten LDL-Cholesterins eine deutliche Senkung des Risikos, einen Infarkt zu erleiden. Denn je höher die Konzentration des LDL-Cholesterins im Blut, desto größer die Gefahr. Es gibt jedoch auch eine Fettstoffwechselstörung (familiär kombinierte Hyperlipidämie) mit einer nur geringen Erhöhung des LDL-Cholesterins. Eine solche Störung kann in der Regel nur von einem Arzt festgestellt werden. Bei Patienten, die ihren Herzinfarkt vor dem 70. Lebensjahr erlitten haben, ist dies eine häufige Fettstoffwechselstörung. Sie betrifft in Deutschland nahezu jeden 50. Aber auch für diese spezielle Fettstoffwechselstörung stehen gute Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Was tun? Ist der LDL-Wert erhöht, geht kein Weg daran vorbei: Der Lebensstil muss verändert werden. Schluss mit dem Rauchen, mehr – und vor allem regelmäßige – Bewegung und eine gesunde Ernährung stehen auf dem Programm. Mit Medikamenten kann das LDL-Cholesterin im Blut gesenkt werden, wobei eine gut eingestellte Ernährung die Dosis unter Umständen senken kann. In schweren Fällen kann das LDL-Cholesterin durch ein dialyse-ähnlichesVerfahren, die LDL-Apherese, aus dem Blut entfernt werden. Die richtige Ernährung ist immer die Grundlage der Behandlung, auch wenn eine ausgeprägte Erhöhung des LDL-Cholesterins vorliegt. Das A und O ist das, was wir essen. Da auch Übergewicht zu den Risikofaktoren gehört, ist eine behutsame Gewichtsreduktion ohnehin günstig. Deshalb sollten auch nur so viele Kalorien zugeführt werden, wie täglich verbraucht werden bzw. etwas weniger, um abzunehmen. Gesättigte Fettsäuren wirken sich ungünstig auf das LDL-Cholesterin aus. Wie hoch der Anstieg ist, ist dabei allerdings individuell verschieden. Gesättigte Fettsäuren sind vorwiegend in tierischen Lebensmitteln enthalten. Pflanzliches Eiweiß (Soja) hingegen senkt LDL-Cholesterin durch die Aktivierung der Aufnahmestellen für LDL an den Körperzellen. Je höher die LDL-Cholesterinkonzentration ist, desto ausgeprägter ist die Senkung. Mit einer richtigen Cholesterin-Balance – dem Verhältnis von LDL- und HDLCholesterin – kann einem Herzinfarkt vorgebeugt werden.

Weitere Infos gibt es bei der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e. V. unter www.lipid-liga.de.

Die Lipid-Liga empfiehlt eine fettmodifizierte Kost:

n sichtbares und verstecktes tierisches Fett (z. B. in Wurst, Käse, Milch, in Soßen und vielen Fertiggerichten) vermeiden und fettarme Fleisch- und Wurstsorten sowie fettreduzierte Milch und Milchprodukte kaufen

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n n fettarme Zubereitungsarten wie Grillen oder Dünsten wählen fettarme Fische, Geflügel, Kalb und Wild bevorzugen auf cholesterinreiche Lebensmittel wie Eigelb und damit hergestellte Lebensmittel achten mehrmals täglich frisches Obst und Gemüse, möglichst als Rohkost oder Salat, essen Pflanzenöle verwenden Butter durch Diätmargarine mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren ersetzen

Lipidapherese Das Fett muss weg

Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen in Deutschland zu den Volkskrankheiten. Erhöhte Blutfette spielen dabei eine wichtige Rolle, denn sie sind ein wichtiger Risikofaktor für das Auftreten von Herzinfarkt, Schlaganfall und ganz allgemein Gefäßverkalkung (Arteriosklerose). Viele Menschen sind von erhöhten Blutfettwerten – der sogenannten Hyperlipidämie – betroffen. In den allermeisten Fällen können diese Patienten erfolgreich mit Medikamenten behandelt werden. Bei einigen wenigen reicht die medikamentöse Therapie allerdings nicht aus, um die Blutfettwerte ausreichend abzusenken, um die genannten Folgeerkrankungen zu vermeiden. Hier kann eine Lipidapherese, wie sie das Medizinische Versorgungszentrum für Nieren- und Hochdruckerkrankungen in Münster durchführt, eine effektive Therapie sein, um die Blutfetterhöhungen zu behandeln.

3 Fragen an

Mit der Apherese wird das Blut des betroffenen Patienten durch verschiedene Filtermethoden gereinigt. Dabei wird – vereinfacht gesprochen – das Blut des Patienten in einen Kreislauf geleitet, in dem es ein eingesetzter Filter von den erhöhten Blutfetten befreit. Die großen Blutfettmoleküle werden hierbei durch unterschiedlich große Filterporen durch Bindungseigenschaften der Filter aus dem Blut abgetrennt. Die zurückgehaltenen festen Blutbestandteile werden dem Patienten zurückgegeben. In Münster kommen das DALI- und das MONET-Verfahren der Firma Fresenius zum Einsatz. Ein großer Vorteil ist, dass die Behandlung sicher und sehr gut verträglich ist. Der Behandlungskreislauf benötigt nur geringe Mengen an blutgerinnungshemmendem Heparin. Die Behandlung dauert jeweils zwischen 1,5 und 3 Stunden. Bei der Mehrheit der Apheresepatienten ist eine Sitzung pro Woche nötig, wobei die gefäßschädigenden Blutfette um mindestens 60 Prozent oder mehr abgesenkt werden können. Im Verlauf der wiederkehrenden Behandlungen sinken die Blutfettwerte ab. Es kommt zu einem Stillstand der fortschreitenden Gefäßerkrankung und damit zu einer Verbesserung der Lebensqualität.

 Was ist eine Hyperlipidämie? Erhöhte Blutfettwerte bedeuten, dass die Cholesterin- und/oder Triglyceridwerte höher sind, als sie sein sollten. Es gibt viele Ursachen für hohe Blutfettwerte. Einige sind erblich, aber auch die Lebensweise (Ernährung, Bewegung, Alkohol- und Nikotinkonsum) spielt eine Rolle. Manche Erkrankungen und einige Medikamente können die Blutfettwerte erhöhen. Hohe Blutfettwerte verursachen keine Beschwerden und werden deshalb häufig nicht oder sehr spät erkannt, weil dazu eine Blutuntersuchung nötig ist. Ab einem mittleren Alter von etwa 40 Jahren findet man bei mehr als jedem zweiten Menschen zu hohe Werte. Erhöhte Blutfettwerte können das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt und der sogenannten Schaufensterkrankheit, einer schlechten Durchblutung in den Beinen, erhöhen. Deshalb ist es wichtig, zu hohe Werte zu senken. Blutfette werden in Milligramm pro Deziliter (mg/dl) gemessen.

Dr. med. Thomas Pöppelmann Internist, Nephrologe, Lipidologe DGFF Zentrum für Nieren- und Hochdruckerkrankungen

Herr Dr. Pöppelmann, welche Erfahrungen haben Sie mit der Lipidapherese bislang gemacht?

In unserer Dialysepraxis behandeln wir seit 2001 Patienten mit der Lipidapherese. Studien zeigen, dass Patienten mit dem Risikofaktor LDL bzw. Lipoprotein(a)/ Lp(a) in sehr hohem Maße von der Lipidapherese profitieren. Insbesondere Lp(a) kann medikamentös nicht behandelt werden und ist ein unabhängiger und eigenständiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Risiko steigt bei Spiegeln > 30 mg/dl, eine Indikation für die Lipidapherese besteht ab Spiegeln > 60 mg/dl.

Wie geht es den Patienten und Patientinnen damit?

Die Behandlung ist sicher und gut verträglich. Die vor Beginn der Behandlung hochgradig gefährdeten Patienten erleben eine Stabilisierung der Beschwerden. Durch die Lipidapherese können kardio-vaskuläre Ereignisse wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder Durchblutungsstörungen der Beinarterien bis zu 80 Prozent verringert werden.

Wann kommt eine Lipidapherese zum Tragen?

Wir bieten jedem Patienten in unserer Praxis unabhängig von der Apherese eine Beratung an, wie sie ihre Fettstoffwechselstörung am besten behandeln. Sollte es durch eine maximale medikamentöse Therapie nicht zu einer Stabilisierung der Lipide kommen beziehungsweise sollten unter einer solchen Therapie Organschäden auftreten, erfolgt ein Antrag zur Durchführung der Apherese bei der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung.

Nephrocare Münster

Niere im Querschnitt.

Medizinisches Versorgungszentrum für Nieren- und Hochdruckerkrankungen

Um maximale Lebensqualität – besonders bei chronischen Erkrankungen – zu erreichen, bedarf es bester medizinischer Versorgung. Die haben sich die Spezialisten von Nephrocare Münster auf die Fahnen geschrieben. An zwei Standorten in der Stadt bieten sie Diagnostik, Beratung, Nierenersatztherapie, Ultraschall, therapeutische Apherese und Reopherese sowie eine Transplantationssprechstunde.

Praxisteam: v.l.n.r. Dr. med. Daniela Rammrath, Dr. med. Thomas

Zur Diagnostik gehören die Untersuchung von Blut und Urin. Im Bereich Ultraschall wird zudem eine FarbdopplerSonographie angeboten, bei der die Richtung des Blutflusses in Bezug auf den Schallkopf farblich in Rot oder Blau dargestellt wird. Somit kann u. a. der Blutfluss in Arterien und Venen unterschieden werden, um etwaige Durchblutungsstörungen feststellen zu können. Auch eine 24-Stunden-Blutdruckmessung sowie eine Blutgasanalyse können durchgeführt werden. Ein besonderes Augenmerk richten die Fachärzte auf die Beratung, denn für Patienten mit Nierenleiden, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Nierensteinerkrankungen oder Gicht ist Ernährung ein ganz wichtiges Thema. Das Therapieangebot umfasst Hämodialyse (Blutwäsche), Hämofiltration und -diafiltration, Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse) in allen Formen (CAPD, APD, IPD), Heimdialyse und die Dialyse auch für Hepatitis B und C. Im Vorfeld einer

Pöppelmann, Dr. med. Christoph Scheurle & Kirsten Bonke Nieren- und Bauchspeicheldrüsentransplantation klären die Spezialisten des medizinischen Versorgungszentrums für Nieren- und Hochdruckerkrankungen auf, bereiten diese vor und übernehmen auch die so wichtige Nachsorge. 

Nephrocare Münster

Hohenzollernring 70, 48145 Münster, Tel. 0251-981270 Loerstr. 19, 48143 Münster, Tel. 0251-8469260

www.dialyse-muenster.de

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