Die Miesbacherin | Sommer-Special

Page 42

Das kann doch eine·n Krause nicht erschüttern

Und so zog Robert weiterhin drehend durch die Welt, während Micol mit familiärer Unterstützung einen Job beim renommierten DOK.fest München übernahm. Sie kümmerte sich fast fünf Jahre um die Kinderund Jugendsparte, sagte dann aber dem DOK.fest ade. Stattdessen begann sie am Tannerhof zu arbeiten, wo sie unter anderem die Hofkultur kuratiert: Alle zwei Wochen veranstaltet sie dort Lesungen und Konzerte sowie zweimal jährlich hochkarätig bestückte Ausstellungen in der „Galerie im Treppenhaus“. Weil es aber ohne Film in Micols Leben auch nicht geht, gründete sie zudem ihr eigenes Filmfestival: die FILMALE in Miesbach. Und Robert? Der war und ist bei den Miesbacher Filmtagen natürlich auch dabei. Wenn, ja wenn nicht gerade eine Pandemie unbeschwerte Kinofestivals unmöglich macht. Die Zwangspause nutzten die beiden – wie auch sonst – in Krauser Manier. Robert, seit 2018 Professor für Kreatives Schreiben an der Hochschule für Film und Fernsehen in München, gründete seine eigene Online-Schreibschule (www.club23.de). Darüber hinaus verfasste er ein Drehbuch für den ARD-Degeto-Film „3 1/2 Stunden“, der am 7. August zur Primetime im Ersten zu sehen sein wird und der den Beginn des Mauerbaus am 13. August 1961 zum Inhalt hat. Und weil ihm so viel zum Thema Mauer und dem Leben in der DDR einfiel – gespeist aus dem Erinnerungsschatz seiner eigenen Jugenderfahrungen –, schrieb er parallel dazu den gleichnamigen Roman (erschienen am 20. Juli bei Rowohlt). Kaum war das Buch zwischen den Deckeln, begann er an den Drehbüchern für eine völlig neu erzählte 42


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.