Mission 21 Magazin begegnen Nr. 4/2021

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Nah dran: Internationale Mitarbeitende geben Einblick in ihre Arbeit Seite 4

Vorurteile abbauen mit Friedensförderung in Nigeria Seite 9

Nr. 4, Dezember 2021


Inhalt

Vorwort des Direktors

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Fokus Internationale Mitarbeitende

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Mitarbeitende aus aller Welt erzählen

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Erik Nijland, Bolivien

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Florence Guliba Hakim, Südsudan

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Joyce Manarisip, Indonesien

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Projekt aktuell Interreligiöse Friedensförderung in Nigeria

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Die gute Nachricht von John Danboyi, Nigeria

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Weitere Projekte: kurz gesagt

Impressum begegnen Nr. 4, Dezember 2021 Herausgeberin: Mission 21, Evangelisches Missionswerk Basel, Missionsstrasse 21, 4009 Basel «begegnen» erhalten Gönnerinnen und Gönner von Mission 21 viermal jährlich ab einem Beitrag von 25.– im Jahr. Auflage: 13'900 Ex. Redaktion: Miriam Glass Layout: Miriam Glass und vvh-basel.ch Gedruckt in der Schweiz: Gremper AG, Basel ISSN: 2673-8635 Titelbild: Florence Guliba Hakim, Koordinatorin Mission 21 im Südsudan. Foto: Silvano Yokwe. Trägervereine von Mission 21 sind die Basler Mission, die Evangelische Mission im Kwango und die Herrnhuter Mission. Die in diesem Heft vorgestellten Programme und Projekte werden von der DEZA (EDA) mitfinanziert.

Spendenkonto: PC 40-726233-2 2

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Internationale Lerngemeinschaft:

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Summer School «Zwischen Rassismus und Respekt»

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Lebenswelten

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Nachgefragt: Heidi Zingg Knöpfli über Legate

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Engagiert: Die Bazargruppe Horgen

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Archiv: Ein Bild, eine Geschichte

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Agenda

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Vorwort des Direktors

Liebe Leserin, lieber Leser «Begegnen» ist der Titel des Magazins von Mission 21. Denn aus der Begegnung ist die heutige Mission 21 mit ihren Trägervereinen vor über 200 Jahren entstanden; und aus der Begegnung lebt sie und entwickelt sich beständig weiter – aus der Begegnung mit Gott und aus der Begegnung von Menschen unterschiedlicher kultureller und religiöser Prägung. Dieses auf Begegnung aufgebaute und angelegte Wesen unseres Werkes kommt auch klar zum Ausdruck in unserer Organisationskultur und in den Strukturen, in denen wir als weltweite Gemeinschaft verbunden sind und miteinander arbeiten. So ist das oberste strategische Organ von Mission 21 kein schweizerisch-europäisch geprägter Stiftungsrat, sondern eine internationale Missionssynode, in der Delegierte aus Asien, Afrika, Europa und Lateinamerika auf Augenhöhe miteinander diskutieren und entscheiden. Ähnliches zeigt sich in unserer operativen Arbeit: in unseren internationalen Austausch- und Begegnungsprogrammen ebenso wie in unserer Entwicklungszusammenarbeit. Eine zentrale Rolle spielen dabei unsere internationalen Mitarbeitenden. Menschen ganz unterschiedlicher nationaler und kultureller Hintergründe, die unsere Zusammenarbeit an den verschiedenen Orten dieser Welt unterstützen: durch ihre fachliche Kompetenz sowie durch ein ganzheitliches Teilen von Leben und Glauben und durch Begegnung auf Augenhöhe. Gerne stellen wir Ihnen in diesem Heft einige dieser Menschen vor. Lassen Sie sich berühren von der Begegnung mit ihren Geschichten und dem, was sie uns über unsere weltweite Gemeinschaft von Mission 21 zu erzählen haben. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre. Ihr

Pfarrer Jochen Kirsch, Direktor Mission 21

Wir kommen zu Ihnen! Sie unterstützen ein Projekt und möchten wissen, wie Ihr Geld eingesetzt wird? Sie sind interessiert an Berichten aus einem spezifischen Land oder einem unserer Wirkungsbereiche? Wir geben Ihnen gerne Auskunft! Unsere Fachpersonen stehen für Informationsveranstaltungen, Gottesdienste, Unterrichtsstunden oder Dankesanlässe für Freiwillige zur Verfügung. Kontakt: monika.dipietrantonio@mission-21.org Informationen: https://www.mission-21.org/fachpersonen

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Fokus Internationale Mitarbeitende

Mitarbeitende aus aller Welt erzählen Wie erreichen wir die Menschen, die in Kamerun auf der Flucht vor bewaffneten Kämpfern sind? Wie unterstützen wir Jugendliche in Papua am besten? Unsere Mitarbeitenden in den Partnerländern können solche Fragen beantworten. Sie stehen im direkten Kontakt mit unseren Partnern vor Ort. Gerade während der Corona-Pandemie ist ihr Einsatz wichtiger denn je, denn er ermöglicht den Austausch mit den Menschen in unseren Projekten. In diesem Heft stellen wir Ihnen unsere «Internationalen» und ihre Arbeit vor. Text: Miriam Glass, Mission 21

«Die Arbeit mit der Moravian Church in Tansania ermöglicht es mir, mit Menschen am Rand der Gesellschaft in Beziehung zu treten.» Adrienne Sweetman, Koordinatorin, Tansania

Adrienne Sweetman schaut in die Kamera ihres Computers in Mbeya, Tansania. In Basel klingt ihre Stimme klar aus den Lautsprechern. «Die Geschichten sind manchmal wirklich sehr traurig», sagt sie. «Seid ihr sicher, dass ihr sie hören wollt?» Dann berichtet sie: Von einer 15-Jährigen, die schwanger ist. Das Mädchen, das nun Mutter wird, hat selbst keine Eltern mehr. Diese sind an Aids gestorben. Nun geht es darum, die junge Frau zu unterstützen. Dafür zu sorgen, dass sie weiter zu Schule gehen kann. Abzuklären, ob sie selbst mit HIV lebt. Adrienne seufzt, dann lächelt sie. «Eine Mitarbeiterin ist heute im Büro und spricht mit der jungen Frau.» Adrienne Sweetman ist Kanadierin und arbeitet für Mission 21 als Koordinatorin in Tansania. Die Gesundheitsexpertin lebt seit fast zehn Jahren in Tansania. Sie kennt die Situation im Land genau, weiss aber auch über die Anforderungen Bescheid, die aus der Schweiz an 4

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Projektplanung und -berichterstattung gestellt werden. Heute hat sie von einem Einzelschicksal aus der Waisenkinderarbeit berichtet. Oft geht es aber um die grossen Linien: Die Abstimmung aller Projekte, das Budget, die Personalsituation vor Ort.

Brücken bauen und Nähe schaffen Wichtig ist, beides in Einklang zu bringen: die Jahresplanung muss von den Bedürfnissen der verletzlichsten Menschen ausgehen. Der Austausch zwischen dem Büro in der Schweiz und allen Projektstandorten ist daher zentral. «Unsere Koordinationspersonen sind wichtige Brückenbauerinnen und interkulturelle Übersetzer», sagt Katharina Gfeller, die von Basel aus die Abteilung für Internationale Beziehungen leitet. «Sie kennen die Situation in den jeweiligen Ländern am besten, sie kennen unsere Partner und Projekte sehr gut. Dank ihnen


«Ich arbeite mit unseren Partnern zusammen, um die Lebensqualität von Menschen in armen Gemeinden und Vertriebenen zu verbessern.» Yakubu Joseph, Koordinator, Nigeria

«Als Theologiedozent in Hongkong bin ich in Kontakt mit jungen Christen, die an vorderster Front am sozialen Wandel mitwirken.» Tobias Brandner, Theologie-Dozent, Hongkong

«Wir unterstützen Menschen, damit sie ein Leben in Würde führen können. Ich bin froh, Teil dieser Arbeit zu sein.» Lumumba Togho Mukong, Koordinator, Kamerun

war es uns möglich, trotz Corona die Nähe zu den Partnern aufrecht zu erhalten. Der Mix von Mitarbeitenden aus dem 'Westen' und aus den Partnerländern selbst ist sehr bereichernd.»

Eine gemeinsame Mission Die Mitarbeitenden weltweit haben eine gemeinsame Mission: Gfeller erklärt: «Programme koordinieren heisst, dass wir in allen Projekten gemeinsam mit unseren Partnern auf dasselbe hinarbeiten: die Verbesserung der Lebensbedingungen, die Förderung des Friedens und die Verbesserung der Gender-Gerechtigkeit. Wir richten unsere Arbeit an der «Agenda 2030» aus, den Zielen der UNO für nachhaltige Entwicklung. Im Speziellen orientieren wir uns am Ziel 16+: dem Aufbau friedlicher, gerechter und inklusiver Gesellschaften.» Die Grundlage für diese Arbeit gründet im Glauben, dass alle Menschen unterschiedlich,

aber mit gleichem Wert und gleicher Würde geschaffen sind. Daher sind sie unabhängig von ihrer Ethnie, von Geschlecht, Religion oder geographischer Herkunft einbezogen. Yakubu Joseph, Koordinator in Nigeria, sagt: «Die Arbeit für Mission 21 in meiner jetzigen Funktion gibt mir die Möglichkeit, Gottes Liebe mit Menschen in Not zu teilen, ohne sie aufgrund ihrer Religion, ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihres Geschlechts oder anderer Unterschiede zu diskriminieren.» Lumumba Togho Mukong, Koordinator in Kamerun, drückt es so aus: «Im Christentum geht es um Leben – Leben geben. Bei Mission 21 ist es das, was wir tun: Wir helfen Menschen, ein Leben in Würde zu führen. Wir helfen, soziale Einrichtungen aufzubauen und ermöglichen Zugang zu Bildung, medizinischer Versorgung und Nahrung. Ich bin froh, Teil dieser globalen Mission und ihrer lokalen Umsetzung in Kamerun zu sein.» begegnen 4 | 2021

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Fokus Internationale Mitarbeitende

«Ich möchte offen bleiben, zuhören und lernen» Erik Nijland koordiniert seit März 2021 die Projekte im Bereich Ernährungssouveränität in Lateinamerika.

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Text: Miriam Glass, Mission 21

gens. Dennoch wirkt er hellwach und erzählt lebendig von seinem Wohnort Cochabamba, auf 2650 Metern über Meer. Erik Nijland kennt das Leben in Lateinamerika ebenso wie den Alltag in Europa. Dennoch bleibt er neugierig: «Auch mit zunehmender Erfahrung will ich offen bleiben, zuhören und lernen», sagt er.

Erschwerter Zugang zu Wasser

Erik Nijland zu Besuch bei der Partnerorganisation CEDEPAS in Puno, Peru.

Im Jahr 1980 reiste Erik Nijland als Student zum ersten Mal nach Lateinamerika. Heute, über vierzig Jahre später, fühlt sich der gebürtige Holländer hier längst zu Hause. Er lebte und arbeitete in Peru und Bolivien, Guatemala und Honduras und hat neben der niederländischen auch die bolivianische Staatsbürgerschaft. Seit diesem März ist er als Spezialist für den Wirkungsbereich Ernährungssouveränität für Mission 21 tätig. Nijland begleitet die Partnerorganisationen. koordiniert die Projekte und stellt den Kontakt zu Mission 21 in Basel sicher. Für diesen Artikel gibt er Auskunft per Video-Anruf. Wegen der Zeitverschiebung ist bei ihm erst 7.30 Uhr mor-

Wenn er den Menschen in diesen Tagen zuhört, erfährt er von vielen Problemen. «Die Lage in Lateinamerika ist dramatisch», sagt er. «Peru ist im weltweiten Vergleich eines der Länder, die am stärksten von Corona betroffen sind. Auch in Bolivien ist es schlimm». Die wirtschaftliche Not sei gross. Dies verstärke bestehende Schwierigkeiten: «In den Anden sind die Folgen des Klimawandels sehr präsent. Ein grosses Problem ist der Zugang zu Wasser. Es wird immer trockener. Das ist ein Hindernis für die Landwirtschaft und damit auch für die Ernährungssouveränität», sagt Nijland. Die Partnerorganisationen von Mission 21 in Bolivien und Peru unterstützen die Menschen dabei, dennoch eine ausreichende Ernährung sicherzustellen. «Zum Beispiel nutzen sie alternative Technologien, um Wasserspeicher zu bauen», erzählt Nijland. «So etwas kann entscheidende Veränderungen bringen. Gerade für die Bäuerinnen ist das wichtig. Die Projekte stärken Frauen gezielt. Viele Männer ziehen auf der Suche nach Arbeit in die Städte und die Frauen bleiben auf dem Land allein mit der Verantwortung für Familie und Landwirtschaft.» Für ihn sei es sehr wichtig, sich einzusetzen, und ebenso wichtig sei das Engagement der Unterstützer*innen von Mission 21. Es bleibt viel zu tun – doch wie das Beispiel mit den Wasserspeichern zeigt: Kleine Veränderungen können viel bewirken.

Unsere Mitarbeitenden schreiben Ihnen! Mission 21 beschäftigt in mehreren Ländern deutschsprachige Mitarbeitende in verschiedenen Funktionen. Jede und jeder von ihnen sendet zwei Mal jährlich einen Rundbrief mit einem persönlichen Bericht aus dem beruflichen und privaten Alltag im Einsatzland. Die Rundbriefe können Sie in gedruckter Form oder per E-Mail abonnieren mit einer kurzen Nachricht an miriam.glass@mission-21.org Publizierte Rundbriefe finden sie unter: www.mission-21.org/rundbriefe

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«Ich spüre grosses Vertrauen - so kann ich meine Verantwortung wahrnehmen» Miriam Glass

Florence Guliba Hakim hält in Juba die Fäden für das Programm von Mission 21 im Südsudan zusammen. Interview: Miriam Glass, Mission 21

Sie ist im Südsudan geboren und aufgewachsen, bringt viel Erfahrung im Bereich Friedensförderung mit und pflegt ein grosses Netzwerk an Partnern. Florence Guliba Hakim arbeitet bereits seit mehreren Jahren für Mission 21 im Südsudan und hat im Juli die Stelle als Koordinatorin übernommen.

Wie beginnst du jeweils deinen Tag? Florence Hakim: Ich stehe um fünf Uhr auf und beginne den Tag mit einem kurzen Gebet. Dann helfe ich meinen Kindern, sich für die Schule bereit zu machen und erledigte das Wichtigste im Haushalt. Wenn die Babysitterin für meine jüngste Tochter da ist, fahre ich zur Arbeit.

Wie sieht dein Arbeitsweg aus? Bis vor kurzem fuhr ich mit einem Sammeltaxi, inzwischen nutze ich das Dienstauto. Ich bin etwa eine Stunde im dichten Verkehr unterwegs. Unterwegs hole ich die beiden weiteren Kolleginnen des Teams ab.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus? Das ist unterschiedlich. Manchmal bin ich unterwegs, um Vertreter*innen der Partnerkirchen zu treffen, an anderen Tagen arbeite ich im Büro. In der Regel kontrolliere ich als erstes, ob im Office noch alles so ist, wie wir es zurückgelassen haben. Es gibt viel zu tun mit Anträgen und Berichten aus Projekten und der Kontrolle von Abrechnungen. Regelmässig tausche ich mich mit den Partnern und mit dem Büro in Basel aus. Oft bin ich auch unterwegs,

um Workshops zu leiten, zum Beispiel zum Thema «Schutz vor sexueller Ausbeutung, sexuellem Missbrauch und sexueller Belästigung.» Auch in Zeiten von Covid-19 pflegen wir den Kontakt zu den Partnern intensiv.

Was sind die grössten Herausforderungen bei der Arbeit im Südsudan? Für uns alle hier ist es zentral, dass es einen dauerhaften, echten Frieden gibt. Die Projekte von Mission 21 zur Friedensförderung tragen dazu bei, dass dieser Frieden greifbar wird. Das ist wichtig, aber auch sehr herausfordernd, denn das Land war jahrelang im Bürgerkrieg. Die Inhalte des Friedensabkommens von 2018 müssen jetzt konkret umgesetzt werden. Das ist noch ein langer Weg.

Florence Guliba Hakim.

Was beschäftigt dich bei der Arbeit am meisten? Aktuell beaufsichtige ich zum Beispiel den Bau der neuen Hebammenschule in Juba. Wegen des Kriegs musste die Schule nach Kenia verlegt werden, 2022 soll sie wieder nach Juba umziehen (vgl. auch Seite 12, Red). Ein wichtiges Thema ist es, die Partnerorganisationen bei der Berichterstattung über Projekte zu schulen. Unser Anspruch ist es, trotz aller Schwierigkeiten transparent zu sein.

Was gefällt dir an deiner Arbeit besonders? Rundbriefe werden geschrieben von: • • • • •

Jens Marcus Albrecht, Chirurg in Tansania Tobias Brandner, Theologiedozent und Gefängnisseelsorger in Hongkong Simone Dollinger und Angel Román (Foto), Koordinatorin und Dozent in Costa Rica Daniel Gloor, Theologiedozent in Malaysia Luzia Illiger und Dirk Illiger, Gynäkologin und Sozialarbeiter in Tansania

Mir gefällt, dass ich von meinem Arbeitgeber und vom Team viel Vertrauen spüre. Das ermöglicht es mir, selbständig zu arbeiten und Verantwortung wahrzunehmen. Es ist grosartig, mit Menschen zu arbeiten, denen Mission 21 wichtig ist und die gute Arbeit leisten.

Was wünschst du dir im Hinblick auf 2022? Ich wünsche mir, dass 2022 ein Jahr des Friedens und des Aufschwungs im Südsudan wird. begegnen 4 | 2021

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Fokus Internationale Mitarbeitende

«Ich frage die Menschen, was sie gerne verändern würden» Joyce Manarisip hat 12 Jahre lang die Projekte von Mission 21 in Asien koordiniert. Eine Quelle für neue Ideen waren für sie jeweils ihre Besuche in der Schweiz.

Dorothee Adrian

Interview: Miriam Glass, Mission 21

Wo befindest du dich während du diese Fragen beantwortest? Joyce Manarisip: In Jakarta, Indonesien. Hier

sorgung oder Bildung. Ich bin überzeugt, dass «Good Governance» viel dazu beitragen kann, diesen Herausforderungen zu begegnen.

lebe ich und hier befindet sich das Koordinationsbüro von Mission 21 in Asien. Die Fragen beantworte ich wegen Corona im Home Office.

«Good Governance» ist ein Fachbegriff. Was verstehst du darunter?

Was sind im Moment die wichtigsten Herausforderungen? Joyce Manarisip, Regionalkoordinatorin von Mission 21 in Asien.

Covid-19 ist sicher eine der grössten Herausforderungen. Im Sommer 2021 wurden die sonst überfüllten Strassen von Jakarta leer, weil wir so viele Fälle hatten, mit bis zu 1000 Toten täglich, nur auf dem Stadtgebiet. Mit den Veränderungen während der Pandemie hängt aber ein grösseres Thema zusammen: Die Digitalisierung. Wir haben eine enorm grosse Projektregion, von Indonesien und Malaysia bis China und Hongkong. Die «neue Normalität» wird sein, dass alle Akteure und Akteurinnen unserer Arbeit auch digital geschult werden.

Was beschäftigt dich in der Projektarbeit sonst?

Miriam Glass

Unser Team im Koordinationsbüro in Jakarta, Indonesien.

Es gibt viele Herausforderungen im sozialen Bereich: Armut, Zugang zu Gesundheitsver-

Dieser Wirkungsbereich umfasst die Stärkung unserer Partnerkirchen und –organisationen und deren Begünstigten. Es geht darum, zu ermöglichen, dass sie besser mitentscheiden können. Wir helfen den Partnern, lokale Kapazitäten aufzubauen. Damit tragen wir zur Stärkung der Zivilgesellschaft bei.

Im Asienprogramm liegt ein Fokus auf der Katastrophenvorsorge. Was ist damit gemeint? Unter Katastrophe verstehen wir eine Krisensituation, verursacht durch die Natur oder auch durch Menschen. In der Vorsorge geht es darum, Gemeinden im Voraus zu schulen, damit sie im Katastrophenfall richtig reagieren können und die Auswirkungen so gering wie möglich bleiben. Katastrophenvorsorge enthält auch immer eine psychologische Komponente, damit die Menschen nicht in Panik ausbrechen. Es ist wichtig, Risiken zu analysieren, wenn wir unsere Projektarbeit nachhaltig und langfristig durchführen wollen.

Was liegt dir bei deiner Arbeit persönlich besonders am Herzen? Dass sie auf wirklichem Austausch beruht. Ich finde es sehr wichtig, die Begünstigten der Projekte aktiv ins Projektmanagement einzubeziehen. Das ist die Voraussetzung dafür, dass sie Projekte eines Tages selbständig fortsetzen. Bei der Planung frage ich nicht: «Was habt Ihr vor?», sondern ich stelle Fragen wie: «Was würdet Ihr gern verändern?»

Du hast 12 Jahre für Mission 21 gearbeitet und gehst nun in Pension. Was ist dir im Rückblick wichtig? Der Austausch mit dem Team in der Schweiz war immer enorm bereichernd. Wenn ich von meinen Reisen in die Schweiz zurück nach Indonesien kam, war ich immer voller Ideen und neuer Motivation. 8

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Jonathan Liechti

Projekt aktuell

Nigeria Projekt aktuell: «Interreligiöse Friedensförderung» Seit Jahren bringen gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Volksgruppen und der Terror der radikalislamischen Organisation Boko Haram Leid über die Menschen in Nigeria. Der Frieden und das Verhältnis zwischen Christ*innen und Muslim*innen im Land sind nachhaltig zerstört. In Nigeria leben etwa zu gleichen Teilen Angehörige des Islams und des Christentums, die sich jeweils in zahlreiche verschiedene Ethnien und Sprachgruppen gliedern. Diesem Konflikt wirkt die «Kirche der Geschwister in Nigeria» (EYN) entgegen, Partnerkirche von Mission 21 in Nigeria. Durch Projekte zur Friedensförderung entsteht ein interreligiöser Dialog, der die friedlichen Beziehungen zwischen Menschen unterschiedlicher ethnischer und religiöser Gruppen stärkt.

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Projekt aktuell

Nachhaltigen Frieden fördern durch Vergebung und Versöhnung Die Partner von Mission 21 in Nigeria bringen Christ*innen und Muslim*innen zusammen. In Workshops lernen sie Gemeinsamkeiten kennen und bauen Vorurteile ab. So werden die Menschen gestärkt und lassen sich dadurch weniger von gewaltbereiten Gruppierungen instrumentalisieren. Text: Jana Siebert, Mission 21

Albrecht Ebertshäuser

Lösegeld zu erpressen. Der Konflikt um den Zugang zu Land und Ressourcen wird befeuert durch den einfachen Zugang zu Waffen. Tod, Zerstörung, Angst und Leid spalten die Gesellschaft entlang ethnischer und religiöser Linien.

Christlich-muslimischer Dialog

Kinder (hier in Jos) sind von den anhaltenden Konflikten sehr betroffen. Auch sie stehen im Zentrum der Friedensförderung.

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Einst lebten die meist christlichen sesshaften Landbauern in Zentral- und Nordostnigeria und die zumeist muslimischen Nomaden aus dem Norden Nigerias friedlich nebeneinander. Doch der Klimawandel und das starke Bevölkerungswachstum lassen die Ressourcen in Nigeria knapper werden: Mit immer weniger fruchtbarem Land müssen immer mehr Menschen ernährt werden. Hinzu kommt, dass radikalisierte Gruppierungen die friedvolle Koexistenz der verschiedenen ethnischen und religiösen Gruppen gefährden. Viele muslimische Fulani, die einst als nomadische Viehhirten tätig waren, haben ihre ursprüngliche Lebensweise aufgegeben und sich gewaltbereiten und radikal-islamistischen Gruppierungen wie Boko Haram oder ISWAP, dem «Islamischen Staat Westafrikanische Provinz», angeschlossen. Sie beharren auf einer fundamentalistischen Auslegung des Islams und greifen gezielt sesshafte, in Zentral- und Nordostnigeria oftmals christliche Gemeinschaften oder Kirchen an. Sie töten Frauen, Männer und Kinder oder entführen sie, um

Mission 21 und ihre Partner EYN und LCGI tragen mit ihren Projekten der Friedensförderung dazu bei, dass sich ein Dialog in der gespaltenen Gesellschaft bilden kann, insbesondere zwischen Muslim*innen und Christ*innen. Besonders wichtig ist es hier, die Unterscheidung zwischen der ethnischen Gruppe der Fulani und den radikalen Fulani «Killer-Herdsmen» zu ziehen. Denn Vorurteile gegenüber Menschen des Volks der Fulani sowie gegenüber Muslimen haben aufgrund der ethnischen und religiösen Konnotation des Konfliktes stark zugenommen. Entscheidend ist in der friedensfördernden Arbeit, einen christlich-muslimischen Dialog zu schaffen: durch interreligiöse Flüchtlingslager, Mediations- und Genderarbeit sowie gemeinsame Brunnenprojekte. Projektteilnehmende tragen ihr Wissen dann als Friedensförderer mit in ihre Dörfer. Versöhnung entsteht nur durch das gegenseitige Verständnis aller Parteien des Konfliktes.

Aus Feinden werden Freunde Unsere Arbeit zeigt Wirkung, wie die Geschichte eines Pfarrers und eines Imams besonders gut veranschaulicht. Sie nahmen beide an einem Workshop der Partnerorganisation LCGI teil. Anfangs waren sie sich noch völlig fremd, am Ende des Workshops verstanden sich die beiden so gut, dass sie Telefonnummern tauschten. Nun ruft der Imam den Pfarrer jeden Sonntag an und der Pfarrer den Imam an jedem Freitag, dem heiligen Tag im Islam. Kinder und Jugendliche ohne Zukunftsaussichten sind besonders leichte Beute für die brutale Ideologie der radikalen Gruppierungen. Damit sie nicht so leicht rekrutiert und radikalisiert werden, konzentriert sich das Projekt der


Jonathan Liechti

EYN speziell auch auf gefährdete Jugendliche. Weitere Projekte unserer Partner fokussieren auf Frauen, die ihren Ehepartner durch die Gewalttaten von Angreifern verloren haben. Sie werden durch Aus- und Weiterbildungsmassnahmen dazu befähigt, sich ihren Lebensunterhalt in Zukunft selbst verdienen zu können. Von Gewalt Betroffene werden auch in ihrer Traumabearbeitung begleitet und entwickeln durch die Projektarbeit unserer Partner die wichtige Erkenntnis, dass sie ihr Schicksal nicht allein tragen müssen. Ein muslimischer Teilnehmer eines Workshops, dessen Haus im Zuge der Konflikte niedergebrannt wurde, kann wieder positiv in die Zukunft blicken: «Der Workshop hat mein Leben und meine gesamte Einstellung verändert. Ich weiss jetzt viel mehr über das Christentum und verstehe die Menschen, die daran glauben. Ich habe gelernt, wie man friedlich mit Menschen einer anderen Religion zusammenleben kann.» Der Glaube, gleich welcher Religion, spielt in diesem Versöhnungsprozess eine wichtige Rolle, denn er lehrt, geduldig und tolerant miteinander zu sein und baut Brücken zwischen den Menschen.

Wir brauchen Ihre Unterstützung «Kooperationsprogramm Nigeria»: Spenden: Konto PC 40-726233-2, 162.1001 oder online: www.mission-21.org/spenden

Die gute Nachricht: zVg

«Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen» (Matthäus 5.7)

John Danboyi ist der Koordinator des Peace Training Centre (PTC) in Jos, Nigeria.

Im Laufe der Jahre ist die Menschheit mit existenziellen Herausforderungen konfrontiert worden, zum Beispiel Naturkatastrophen und vom Menschen verursachte Katastrophen, die zum Verlust von Menschenleben und Eigentum, zu Hunger, Leid und Armut geführt haben. Die Länder, die am stärksten betroffen sind, liegen meist auf dem afrikanischen Kontinent. Die Kirche in Afrika versucht, auf das Leid zu reagieren, ist aber wegen begrenzter Ressourcen und der Dynamik der staatlichen Unterdrückungsstrukturen überfordert. Trotz dieser Herausforderungen reagiert die Kirche seit Jahren an vorderster Front auf die Nöte der Menschen, indem sie im Einklang mit den Lehren der Bergpredigt Christi wahre Solidarität, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Frieden zeigt.

Argwohn und Misstrauen

Seit 2001 haben im nigerianischen Bundesstaat Plateau gewaltsame Konflikte stattgefunden, bei denen Menschen ihr Leben verloren, bei denen Sachwerte zerstört, Ernten vernichtet, Einheimische vertrieben und Häuser niedergebrannt und zerstört wurden. Das alles hat zu Argwohn und Misstrauen, mangelnder Toleranz, einer Verschiebung der Siedlungsmuster zwischen Christen und Muslimen in der Stadt Jos sowie zu einer tiefen Feindseligkeit und Verbitterung zwischen den Fulani und den örtlichen Bauern geführt. Der Kirche und auch den Nichtregierungsorganisationen stehen nur begrenzte Mittel für die Förderung von Friedensinitiativen und Gemeindeentwicklungsprogrammen zur Verfügung.

Die gute Nachricht ist, dass die Gewalt und die Angriffe auf die Gemeinden zurückgegangen sind. Dies dank Programmen zu Friedensförderung und humanitärer Hilfe, die von Organisationen der Zivilgesellschaft und glaubensbasierten Organisationen wie Mission 21 durchgeführt werden. Die Sichtweise der Menschen auf ihre Feinde hat sich positiv verändert. Sie haben gelernt, zu vergeben, sich zu versöhnen, die Vergangenheit und den Schmerz loszulassen und ihre Gemeinschaften aufzubauen.

Dialoge fördern den Frieden

Die Gemeinden sind nun selbst für ihre Sicherheit verantwortlich, indem sie Frühwarn- und Frühreaktionssysteme einrichten. Sie nutzen in der Friedensarbeit erworbenes Wissen, um traumatisierte Menschen zu beraten, Dialoge zwischen und unter den ethnischen Gruppen zu führen und das friedliche Zusammenleben zu fördern. Als Christ haben meine spirituelle Erziehung, meine Erfahrungen, meine Weltanschauung und meine Ausbildung in der Friedensarbeit meine Sicht auf Menschen verändert, die mir Unrecht tun. Ich denke oft über die Bergpredigt Christi nach, insbesondere über den Vers «Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen» (Mt. 5,7). Es macht mich demütig, wenn ich das Gesicht Gottes in einem Menschen sehe und nicht seine Religion. Ich bin der festen Überzeugung, dass, wenn man vergibt, einem auch vergeben wird und man schliesslich den Schmerz überwindet und nicht nach Rache sucht. begegnen 4 | 2021

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Kurz gesagt

Modell der neuen Hebammenschule. Künftig umfasst ein Jahrgang 60 statt wie bisher 30 Studierende.

Hebammenschule im Südsudan ist im Bau Seit 2005 betreibt Mission 21 gemeinsam mit der Partnerorganisation PRDA eine Hebammenschule. Eröffnet wurde sie in der Stadt Leer im Südsudan. Wegen des Bürgerkriegs musste die Schule im Jahr 2015 jedoch ins benachbarte Nordkenia umziehen, zunächst in den Ort Lokichoggio und später ins Flüchtlingslager Kakuma. Nun steht die Rückkehr in den Südsudan bevor: Der Bau eines neuen Gebäudes in der Hauptstadt Juba hat im Spätsommer begonnen. Der Umzug ist für das Jahr 2022 geplant. So kann der nächste Jahrgang direkt im neuen Gebäude starten. Der Schulbetrieb konnte auch während des Krieges die ganze Zeit aufrechterhalten werden. Dennoch ist die Rückkehr in den Südsudan ein Meilenstein. Der Bedarf nach ausgebildeten Hebammen ist im Südsudan sehr gross. Die Absolventinnen der Hebammenschule möchten und sollen ihre Fähigkeiten in ihrer Heimat einbringen. Kooperationen und Netzwerke mit Spitälern und anderen Gesundheitsorganisationen in Juba helfen, die Qualität der Ausbildung zu steigern. Zudem können in dem neuen Komplex bis zu 60 Hebammen gleichzeitig ausgebildet werden, anstatt wie zuvor 30. Wir danken allen, die mit Spenden zu diesem Projekt beitragen - noch benötigen wir weitere Beiträge, um die Kosten für den Bau und den Umzug vollständig zu decken. | MG

Unterstützen Sie unsere Projekte weltweit • Spenden: Konto PC 40-726233-2 oder online: www.mission-21.org/spenden • Information: Kevin Ischi, Tel. 061 260 23 37, kevin.ischi@mission-21.org

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Die Klima-Allianz Schweiz ist ein breiter Zusammenschluss von über 100 Organisationen der Zivilgesellschaft, darunter NGOs und Kirchen. Ihre Mitglieder machen sich für die Umsetzung der Ziele des Pariser Klimaabkommens stark und damit für Klimagerechtigkeit und die Bewahrung unserer Lebensgrundlagen. Die Mitglieds- und Partnerorganisationen decken unter anderem die Bereiche Umwelt, Entwicklung, Kirchen, Jugend, Gewerkschaften und Konsumentenschutz ab. Mission 21 wurde von der Generalversammlung der Klima-Allianz einstimmig als Mitglied aufgenommen. Mission 21 setzt sich im Rahmen der UN-Agenda 2030 für eine gerechte Welt ein. Dazu gehört auch das Engagement für Klimagerechtigkeit. In unseren Projekten und Programmen ist der Einsatz für Klimagerechtigkeit verzahnt mit anderen Wirkungsbereichen. Zum Beispiel ist ökologische Landwirtschaft ein fester Bestandteil der Projekte zur Ernährungssicherung. Klima- und Umwelt-Themen sind zudem Bestandteil unserer Bildungsarbeit in der Schweiz und weltweit. | MG Dario Brühlmann

Silvano Yokwe

Mission 21 ist neu Mitglied der Klima-Allianz Schweiz

Schülerinnen und Schüler am Zukunftstag bei Mission 21 Mission 21 hat ein attraktives neues Angebot für Schülerinnen und Schüler: Am Nationalen Zukunftstag, der jeweils im November stattfindet, bieten wir ein Programm, bei dem junge Menschen die Arbeit in einer internationalen gemeinnützigen Organisation kennenlernen können. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler nutzten dieses Jahr am 11. November diese Gelegenheit. Sie bekamen Einblick in die Arbeit unserer Programmverantwortlichen für den Südsudan und blickten der Leiterin der Abteilung Marketing und Kommunikation beim Fundraising über die Schulter. Auch die Personalabteilung, der Social Media Manager und die Kampagnen-Spezialistin öffneten ihre Türen und stellten ihre Berufe vor. Workshops zu den Themen Globalisierung und Gesellschaft sowie internationale Zusammenarbeit zeigten, in welchem Kontext die Mitarbeitenden von Mission 21 ihre Berufe ausüben. Der Nationale Zukunftstag ermöglicht es Mädchen und Jungen, Arbeitsfelder unabhängig von Geschlechter-Stereotypen kennenzulernen. | SF


Internationale Lerngemeinschaft

«Ich sah mich selbst als die Andere» Miteinander sprechen statt übereinander: Stimmen aus der «Summer School» von Mission 21 zum Thema «Mission und Kirche - Zwischen Rassismus und Respekt». Zusammengestellt von Miriam Glass, Mission 21

Was können wir aus der Geschichte lernen, wenn es um Rassismus und Diskriminierung geht? Wie gehen wir heute und in Zukunft damit um? An drei Tagen im September diskutierten Fachleute und Interessierte aus 20 Ländern diese Fragen. Zur Sprache kamen insbesondere die Perspektiven aus Lateinamerika, Afrika

und Asien auf die Missionsgeschichte und heutige kirchliche Beziehungen. Um einen Einblick in die Online-Veranstaltung zu geben, haben wir Stimmen vom dritten Tag gesammelt. Die Zitierten geben Antwort auf die Frage, wie sie persönlich Rassismus erfahren haben. Die Referate sind online abrufbar: www.mission-21.org/summerschool

Sarahí García Gómez Theresia Yunita Tan

visuelle Gestalterin und Mitglied im interreligiösen Netzwerk Jakatarub, Bandung, Indonesien Eine chinesisch-indonesische Frau zu sein, mit brauner Haut und aus der Arbeiterschicht, ist für mich mit Spannungen verbunden, aber auch mit Hoffnung. Der Hoffnung auf eine Zeit, in der wir frei von Rassimus sein werden.

Daniel Frei

Leiter des Pfarramts für weltweite Kirche, Basel, Schweiz Während meiner sechs Jahre in Chile waren viele Menschen sehr freundlich zu mir. Aber sie wurden keine richtigen Freunde, weil sie wegen meiner Hautfarbe so zuvorkommend waren, und wegen dem, was sie dahinter vermuteten: Einfluss und Reichtum. Wahre Freunde fand ich in den Menschen, die mehr in mir sehen konnten als einen Weissen. Menschen kennenzulernen, unabhängig von äusserlichen Merkmalen, braucht Zeit und Vertrauen.

Elise Theunissen

Pfarrerin, Moravian Church, Südafrika Ich habe in meinem Leben viel Rassismus erfahren, zum Beispiel von der Polizei in Südafrika. Ich habe Familienmitglieder verloren, darunter meinen Vater, der nach einem Autounfall zunächst ins Gefängnis und erst zu spät ins Spital gebracht wurde, wo er starb. Rassimus ist noch sehr präsent. In einigen Schulen gibt es immer noch Rassismus in Bezug auf kulturelle und religiöse Unterschiede wie das Tragen von Kopftüchern oder bestimmte Frisuren.

Psychologin und Theologin in Cárdenas, Cuba Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, erinnere ich mich an Erfahrungen von «Unsichtbarkeit». Ich sah mich selbst als die Andere. Mein Vater hat mir schon früh gesagt: «Denk daran, dass Du dich besonders anstrengen musst, denn du bist schwarz.» Dieser Satz hat mein Leben gegprägt. Er prägt mich bis heute. Ich bin bei der Erziehung meiner Tochter sehr präsent, um die Stereotypen zu dekonstruieren, die sie konsumiert, über die Medien, TV-Shows, soziale Medien, in ihren Beziehungen, im täglichen Leben.

Obiora Ike

Professor an der Godfrey Okoye Universität, Nigeria und Mitglied Globethics, Genf Rassismus ist eigentlich die Unkenntnis der Tatsache, dass es gar keine unterschiedlichen Rassen gibt. Es gibt nur eine menschliche Rasse. Um den sogenannten Rassismus zu überwinden, brauchen wir vor allem eines: Mehr Bildung.

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Lebenswelten

Fünf Fragen, drei Stimmen aus drei Kontinenten

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Wie leben die Menschen anderswo? Drei Frauen aus Kamerun, Chile und Indonesien erzählen, wie sie ihr Weihnachtsfest verbringen und was sie sich fürs neue Jahr wünschen..

«Nach dem Gottesdienst werden wir ein Waisenhaus besuchen und Mahlzeiten servieren, als Zeichen der Solidarität.» Jessy Eben, 45, lebt und arbeitet in Buea, Kamerun Wie leben Sie - allein, mit Familie, in der Stadt oder auf dem Land? Ich lebe in der Stadt Buea in Kamerun. Ich bin verheiratet und wohne zusammen mit meiner Tante und sechs Nichten und Neffen, deren Eltern wegen den Konflikten im englischsprachigen Teil Kameruns vertrieben wurden. Mein Mann kommt heim, wenn seine Arbeit es ihm erlaubt. Ich arbeite als Verantwortliche für Entwicklungsprojekte der Presbyterianischen Kirche Kameruns.

Wie werden Sie dieses Jahr Weihnachten feiern? Ich habe vor, Weihnachten mit meiner Familie zu feiern. Nach dem Gottesdienst werden wir gemeinsam ein Waisenhaus und die provisorischen Unterkünfte einiger Binnenvertriebener besuchen. Wir servieren dort Mahlzeiten, als Zeichen der Gemeinschaft und Solidarität.

Gibt es in Kamerun besondere Weihnachtsbräuche? Ja, die Kinder verkleiden und maskieren sich, tanzen von Haus zu Haus und bitten um Geld. Ausserdem besuchen sie verschiedene Häuser und essen dort.

Was ist Ihr traditionelles Weihnachtsessen? Reis mit Hühnchen und Sauce, mit Fufu (Maniok), Eru (Blattgemüse), Ndole (Eintopf mit Spinat, Erdnüssen und Fleisch) und Kochbananen.

Was wünschen Sie sich für das kommende Jahr 2022? Mein grösster Wunsch ist, dass in Kamerun wieder Frieden einkehrt und die Welt zur Normalität zurückkehrt, ohne dass man sich Sorgen um Covid-19 und seine mutierenden Stämme machen muss.

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zVg

Nancy Astete Rodríguez, lebt und arbeitet in Puno, Peru Wie leben Sie - allein, mit Familie, in der Stadt oder auf dem Land? Ich lebe in Puno, meine Familie besteht aus meinem Partner und meinem 16-jährigen Sohn. Ich arbeite bei der Mission 21-Partnerorganisation ISAIAS und bin für das Projekt «Soziale Konflikte bewältigen, Gewalt gegen Frauen überwinden» verantwortlich.

Wie werden Sie dieses Jahr Weihnachten feiern? Mein Wunsch ist, Weihnachten mit meiner Familie, meinen drei Schwestern, meiner Mutter und meinem Neffen zu verbringen. Letztes Jahr ging das nicht wegen der Pandemie. Um Mitternacht bereiten wir einen Caldito de Gallina (Suppe mit Huhn) zu und umarmen einander.

Gibt es in Peru besondere Weihnachtsbräuche? Jede Region hat ihre eigene Besonderheit in der Art des Feierns und Kochens. Weihnachten wird in der Regel im Kreise der Familie verbracht.

«Wir stehen unter grossem Stress und machen uns Sorgen um die Zukunft.»

Was ist Ihr traditionelles Weihnachtsessen? Das typische Essen ist Huhn. Seit einiger Zeit ist es auch üblich, Truthahn zu essen, das war früher nicht so.

Was wünschen Sie sich für das kommende Jahr 2022? Mein grösster Wunsch ist, dass dieses globale Pandemieproblem verschwindet oder zumindest unter Kontrolle gebracht wird. Unsere Arbeit kann sich nicht wie geplant entwickeln, die Ansteckungsgefahr ist latent vorhanden. Wir stehen unter grossem Stress und machen uns Sorgen, was passieren wird. Gottseidank ist die Zahl der Infektionen durch die Impfungen ein wenig zurückgegangen.

CC, Lil Squid, published at thenoundporject.com

Sari*, 26, lebt und arbeitet in Surabaya, Indonesien Wie leben Sie - allein, mit Familie, in der Stadt oder auf dem Land? Ich bin Single und lebte bisher mit meiner Familie in der Provinz West Nusa Tenggara. Kürzlich bin ich nach Surabaya auf der Insel Java umgezogen, weil ich dort Arbeit gefunden habe. Ich bin Studentin, aber dieses Jahr war ich gezwungen, das Studium wegen wirtschaftlicher Probleme abzubrechen. Ich hatte auch familiäre Schwierigkeiten und habe im Frauenhaus der Mission-21-Partnerkirche GMIT in Kupang Unterstützung gefunden. Ich möchte nicht, dass mein echter Name und mein Foto veröffentlicht werden.

«Ich werde Weihnachten allein an meinem neuen Wohnort feiern. Das wird wohl eher traurig.»

Wie werden Sie dieses Jahr Weihnachten feiern? Ich werde allein sein. Das wird wohl eher traurig, weil ich nicht mit meiner Familie und meinen Geschwisern zusammensein kann.

Gibt es in Indonesien besondere Weihnachtsbräuche? Normalerweise habe ich mit meinen Geschwistern einen Weihnachtsbaum geschmückt und einen Kuchen gebacken. Am 24. Dezember haben wir gemeinsam gebetet und am 25. den Gottesdienst besucht.

Was ist Ihr traditionelles Weihnachtsessen? Wir essen ein Gericht namens Opor Ayam, das ist Hühnchen in Kokosmilch-Sauce, dazu hat meine Mutter immer Fleisch gegrillt.

Was wünschen Sie sich für das kommende Jahr 2022? *Name geändert

Ich möchte gerne eine gute Arbeit finden, wieder an meinen früheren Wohnort ziehen und weiter studieren. begegnen 4 | 2021

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Nachgefragt

«Den Nachlass geregelt zu haben, gibt mir ein gutes Gefühl» Heidi Zingg Knöpfli findet es sinnvoll, mit einem Legat im Testament gute Organisationen zu unterstützen. Sie sagt: «Nutzen wir die Mittel, die wir haben, für eine gute Sache.» Interview: Babice Schlumpf-van Waardenburg, Mission 21

Stephan Raiser

Heidi Zingg Knöpfli, warum haben Sie sich mit dem Thema Nachlassplanung beschäftigt? Das Recht, die freie Quote unseres Nachlasses für das einzusetzen, was uns wichtig ist, sollen wir nutzen und zwar, solange wir dazu in der Lage sind. Mir gibt es ein gutes Gefühl, wenn mit meinem Geld nach meinem Tod das weitergeführt wird, was mir zu Lebzeiten wichtig war. Die Höhe des Betrages ist dabei zweitrangig. Obwohl grosse Beiträge die Arbeit einer Organisation erleichtern, helfen schon kleine Beträge, eine gute Arbeit wie die von Mission 21 weiterzuführen. Und ich bin ja nicht die Einzige, die so denkt, auch andere entscheiden sich für Legate.

Wie sind Sie beim Erstellen des Testaments vorgegangen?

Heidi Zingg Knöpfli ist ehemalige Mitarbeiterin von Mission 21, unter anderem arbeitete sie als Erwachsenenbildnerin. Sie lebte mehrere Jahre in Kamerun.

Anlass und Broschüre zur Nachlassplanung Legate-Anlass am 19. Mai 2021, 10 bis 16 Uhr Missionstrasse 21, 4055 Basel Der Basler Anwalt Dr. Christoph Degen gibt an unserem Legate-Anlass Informationen zu den Themen Testament/Legate/Nachlassplanung und beantwortet Fragen. Die Broschüre «Ihr Vermächtnis an die Zukunft» können Sie kostenlos bei uns bestellen.

Mein Mann hat während seiner Arbeit in einer Schweizer Kirchgemeinde x-mal erlebt, dass nach dem Tod eines Elternteils Streit ums Erbe ausgebrochen ist. Das wollten wir auf keinen Fall. So haben wir das Legateseminar von Mission 21 besucht. Die abgegebenen Unterlagen haben uns bei der Entscheidungsfindung geholfen. Nachdem wir wussten, was wir wollten, haben wir bei einem Rechtsanwalt ein Testament und einen Ehe- und Erbvertrag aufsetzen lassen. Unser gemeinsamer Sohn war dabei und wir drei haben unterschrieben.

Wie war das für Sie? Ob als alleinstehende Person oder verheiratet, eine richtige Regelung beruhigt, ja, ich kann mich zu Lebzeiten freuen, dass ich weiss, wohin mein Geld gehen wird, sollte ich nach dem Tod noch welches zurücklassen.

Auskunft und Anmeldung: Frau Babice Schlumpf gibt Ihnen gerne weitere Auskünfte und nimmt Anmeldungen und Bestellungen entgegen. Telefon: 061 260 21 20 Postadresse: Mission 21, Postfach 270, Missionsstrasse 21, 4009 Basel E-mail: babice.schlumpf@mission-21.org www.mission-21.org/legate

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Engagiert

«Bei der Handarbeit kann ich meinen Gedanken freien Lauf lassen»

Wer nach Horgen zieht, darf mit einem freundlichen Empfang rechnen. Die reformierte Kirche begrüsst neu zugezogene Kirchenmitglieder mit Salz und Brot. Die Salzsäckli näht Elisabeth Müller, seit 2010 Präsidentin des Basarvereins Horgen. Aus eigener Erfahrung weiss sie: «Wenn man neu ankommt, tut eine freundliche Begrüssung gut».

Kleine Geste, grosser Nutzen Die Aktivitäten des Basarvereins haben gleich mehrfachen Nutzen: Der Erlös fliesst in die Projektarbeit von Mission 21, dieses Jahr zum Beispiel werden Kinder in Tansania mit Schulmaterialien unterstützt. Die Basarstände sind jeweils voll mit schönen Dingen, hergestellt von der Werkgruppe und der Handarbeitsgruppe: Mützen, Schals, Handschuhe. Es gab auch schon einen gezimmerten Verkaufsstand und diverse Weihnachtsengel. Mit den Salzsäckli erhalten neu Zugezogene ein Geschenk und Elisabeth Müller sieht auch für sich selbst einen Gewinn: «Ich mache es ganz einfach furchtbar gern», sagt sie auf die Frage, warum sie sich ehrenamtlich engagiert. Sie liebe die Arbeit mit Stoffen und Farben, das Zuschneiden, Nähen, Glätten und das Abfüllen des Salzes. «Bei dieser Arbeit kann ich meinen Gedanken freien Lauf lassen», sagt die 77-Jährige. Der Basar in Horgen findet alle zwei Jahre statt. «Ausser dem Verein

sind viele andere Gruppen beteiligt, es ist ein Riesenaufwand, der aber grosse Freude macht», sagt Elisabeth Müller. «Es ist jeweils ein Fest für die ganze Gemeinde.» Der diesjährige Basar fällt wegen der CoronaPandemie aus. Geld kommt dennoch in die Kasse, etwa über den Verkauf handgestrickter Babyfinkli, die der Pfarrer jungen Eltern bringt. «Uns ist es sehr wichtig, andere zu unterstützen», betont Elisabeth Müller. Nach Tansania gab es immer wieder direkte Kontakte, zum Beispiel über Besuche von Menschen aus der tansanischen Partnerkirche von Mission 21. So bleibt die Arbeit der Basargruppe vielseitig und anregend. «Auch der Kontakt mit allen Mitgliedern ist wichtig, hie und da unternehmen wir etwas gemeinsam, einen Glacé-Nachmittag oder eine Schifffahrt.» Und die Nachfrage für die Produkte ist da: Die Bevölkerung in Horgen wächst so schnell, dass Elisabeth Müller auch ohne Basar feststellt: «Die Arbeit geht mir nicht aus.» | MG

Christine Lehni

Die Basargruppe Horgen unterstützt die diesjährige Kampagne von Mission 21 mit Herzblut und Handarbeit. Präsidentin Elisabeth Müller ist seit 12 Jahren engagiert dabei.

Elisabeth Müller und die Salzsäckli (Bild unten)

Kampagne 2021: Unsere Zukunft bilden wir gemeinsam Mit unserer diesjährigen Kampagne rücken wir unsere Bildungsarbeit in den Fokus. Wir beleuchten die Bedeutung von Bildung im globalen Süden wie auch in der Schweiz. Denn für friedliche, inklusive und gerechte Gesellschaften braucht es Bildung für alle sowie Begegnungen auf Augenhöhe. Im Zentrum unserer Kampagne stehen besonders verletzliche Kinder in Tansania. Wir unterstützen sie unter anderem mit der Finanzierung von Schulmaterial und Schuluniformen, damit sie am Unterricht teilnehmen können und so Bildung erhalten. Auskünfte: Kevin Ischi, Tel. 061 260 23 37, kevin.ischi@mission-21.org www.mission-21.org/kampagne

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Ein Bild, eine Geschichte

Ahnenforschung mit Überraschungen BMA A-30.08.021

Wer waren meine Vorfahren, wo sind meine Wurzeln? Ahnenforschung fasziniert viele Menschen. Manche finden in unserem Archiv Antworten auf ihre Fragen. Text: Andrea Rhyn, Mission 21

Immer öfter erhalten wir im Archiv Anfragen aus Asien und Afrika von Menschen, deren Vorfahren entweder bei der Basler Mission angestellt oder Gemeindemitglieder waren. Viele davon haben nur flüchtige oder keine Spuren in den Akten hinterlassen, doch manchmal sieht es anders aus. Im letzten Jahr kontaktierte uns ein älterer Chinese. Sein Urgrossvater hatte um 1870 in China als Katechist für die Basler Mission gearbeitet. Mehr wusste er nicht. Im Archiv fanden sich Puzzlestücke, die sich zu einer erstaunlichen Lebensgeschichte zusammenfügten: Fung Khui Syu – so hiess der Urgrossvater – wurde 1847 als Hong Khuiyuan geboren. Er war ein Sohn von Hong Rengan, einer der Hauptfiguren der Taiping-Rebellion. Hong Xiuquan, ihr Anführer, war durch Missionare mit dem Christentum in Kontakt gekommen und sah sich als Reinkarnation von Jesus Christus. Die Missionare setzten zunächst grosse Hoffnungen in Hongs Bewegung im Sinne eines Durchbruchs des Christentums in China. Doch veränderte sich die Stossrichtung der Rebellion rasch zu rein politischen Motiven: der Absetzung der regierenden Quin-Dynastie.

Von China nach Britisch-Guyana Die Taiping-Rebellion dauerte 13 Jahre und forderte 30 Millionen Tote. Sie endete 1864 mit dem Tod von Hong Xiuquan und der Flucht und Verfolgung von Tausenden Taiping-Kämpfern, darunter auch Fung Khui Syu. Er flüchtete zur Basler Mission, wo er als gläubiger Christ aufgenommen wurde. Er änderte seinen Namen von Hong in Fung, wurde in Lilong zum Lehrer ausgebildet und arbeitete danach auf einer Inlandstation. Trotz seiner Jugend hatte er bei den Taiping als General gedient. Den Missionaren fiel er durch seine Demut und seinen von Narben bedeckten Körper auf. Als seine wahre Identität durch eine unkluge Äusserung seinerseits aufgedeckt wurde, versetzte ihn die Basler Mission nach Hongkong, um ihn durch die Anonymität der Grossstadt zu schützen. 1873 heiratete er eine 18

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«Gruppe eingeborener Gehülfen», ohne Datum. Die Nachfahren sind sich einig, dass Fung Khui Syu der junge Mann hinten rechts ist.

chinesische Christin, die in einem Waisenhaus der Basler Mission gross geworden war. Mit anderen christlichen Hakka-Chinesen wanderte er 1878 mit seiner Familie nach Britisch-Guyana aus. Dort betreute er die ausgewanderten Christ*innen als Lehrer und Seelsorger und sorgte für den Bau einer ersten Kirche. Durch verschiedene Archivalien liess sich das Leben von Fung Khui Syu rekonstruieren. Der wissbegierige Nachfahre hat die Lebensgeschichte inzwischen zu einem forschungsrelevanten Dossier aufgearbeitet, Publikation nicht ausgeschlossen.

Friends of the Archives Unser Archiv dokumentiert umfassend und in vielen Facetten mehr als 200 Jahre Missions- und Weltgeschichte. Menschen aus der ganzen Welt nutzen unsere Bestände für ihre vielfältigen Forschungsfragen. Helfen Sie mit, das historische Kulturgut dieses einzigartigen Archivs zu bewahren und werden Sie Mitglied in unserem Gönnerclub «Friends of the Archives». Weitere Informationen: https://www.mission-21.org/forschungsarchiv


Agenda Wichtiger Hinweis zur ausserordentlichen Corona-Situation Wir müssen unser Veranstaltungsangebot den Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie anpassen und je nach Situation flexibel reagieren.

Mirssion 21

Bitte informieren Sie sich vor Ihrem Veranstaltungsbesuch auf unserer Website über allfällige Veränderungen: www.mission-21.org/agenda. Unsere Kurse können sowohl online (als Webinare) als auch als Präsenzkurse stattfinden.

Mahnwache gegen Gewalt an Frauen und Mädchen Donnerstag, 2. Dezember 2021, 19 Uhr Offene Kirche Elisabethen, Elisabethenstrasse 10, 4051 Basel Die Mahnwache gegen Gewalt an Frauen und Mädchen findet im Rahmen der Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» statt. Sie wird veranstaltet von der Offenen Kirche Elisabethen in Zusammenarbeit mit der Fachstelle für Genderfragen und Erwachsenenbildung der ERK BL und der Stabsstelle Frauen und Gender, Mission 21.

Miriam Glass

Weitere Informationen: Barbara Heer, Tel. 061 260 22 79 barbara.heer@mission-21.org 33. Berner Werktag für Basararbeit 9. März 2022, 9 Uhr bis 16 Uhr Haus der Kirche, Altenbergstrasse 66, Bern An den Werktagen erhalten Sie zahlreiche Ideen für Ihre Basararbeit. Wir arbeiten mit den unterschiedlichsten Materialien und Techniken. Die Werktage stehen allen Interessierten offen. Tagung inkl. Verpflegung und Getränke: CHF 75.–. Reduzierter Beitrag für Mitarbeitende von Kirchgemeinden: CHF 50.–, zuzüglich Materialkosten (vor Ort direkt an die Kursleitung zu bezahlen) Weitere Informationen und Anmeldung: Christof Hofer. Tel. 031 340 26 04 christof.hofer@mission-21.org Legate-Anlass 19. Mai 2022, 10 Uhr bis 16 Uhr Missionsstrasse 21, 4055 Basel Sie möchten sich über Ihr Vermächtnis an die Zukunft Gedanken machen? Der Basler Anwalt Dr. Christoph Degen gibt an unserem LegateAnlass Informationen zu den Themen Testament/ Legate/Nachlassplanung und beantwortet Fragen. Anwesend sind auch die Ansprechpersonen von Mission 21.

Fachtagung Interreligiöse Friedensförderung 2022 Freitag, 25. März 2022, 9-17 Uhr

FriedensKunst

Kunst als Brücke zwischen Kulturen

Fachtagung interreligiöse Friedensförderung 2022: «FriedensKunst - Kunst als Brücke zwischen Kulturen» 25. März 2022, 9 Uhr bis 17 Uhr Hotel Odelya, Missionshaus, Missionsstrasse 21, 4055 Basel und online über Zoom. Was ist das friedensfördernde Potential von Kunst im inter- und transkulturellen Dialog? Wie trägt Kunst zur Verständigung und zum friedlichen Zusammenleben bei? Jenseits von Klischees und Stereotypen thematisiert die Fachtagung, wie Kunst eingesetzt werden kann, damit sie Menschen verbindet und nicht trennt. Referate von ausgewiesenen Expert*innen arbeiten die Grundlagen des Themas heraus und praxisorientierte Workshops von Fachpersonen stellen ausgewählte Aspekte des Tagungsthemas zur Diskussion. Die Tagung richtet sich an alle interessierten Personen. Mit Beiträgen von Prof. Dr. Volker Küster, Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz; Hannan Salamat, Zürcher Institut für interreligiösen Dialog; Kapi Kapinga Grab, Schauspielerin, Tänzerin, Theaterpädagogin Anmeldung: Monika Di Pietrantonio, Tel. 061 260 22 67 monika.dipietrantonio@mission-21.org

Informationen und Anmeldung: Babice Schlumpf, Tel. 061 260 21 20 babice.schlumpf@mission-21.org

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Starthilfe für eine bessere Zukunft. Die Konflikte im Nordosten Nigerias zwingen Tausende zur Flucht im eigenen Land. Damit diese Menschen nicht langfristig von Nothilfe abhängig sind, unterstützen wir sie beim Aufbau eigener Erwerbsmöglichkeiten, zum Beispiel Lebensmittel-Verkaufsstellen, Schneidereien oder anderer Kleinunternehmen.

Ihre Spende hilft! Mit 100 Franken geben Sie zum Beispiel einer Frau in Nigeria Startkapital für ein kleines Geschäft. Spendenkonto: 40-726233-2 IBAN: CH58 0900 0000 4072 6233 2

Ihre Spende wird dort eingesetzt, wo sie besonders benötigt wird. So wird nachhaltige Veränderung weltweit möglich.

Mission 21, Missionsstrasse 21, CH-4009 Basel www.mission-21.org


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