Mission 21 Magazin "begegnen" 3/2023"

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Bildung entscheidet,

was wir in Zukunft ernten

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Gesicherte Lebensgrundlagen für Frauen und Jugendliche in Indonesien und Malaysia

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Selbständig unterwegs: Die Kooperative Borneo Braid in Indonesien und Malaysia. Seite 9

Nr. 2, Juni 2023

Nr. 3, September 2023

Impressum

begegnen Nr. 3

September 2023

Herausgeberin:

Mission 21, Missionsstrasse 21, 4009 Basel

Tel. 061 260 21 20

« begegnen» erhalten

Gönnerinnen und Gönner von Mission 21 viermal jährlich ab einem Beitrag von CHF 25.– im Jahr.

Auflage: 10800 Ex.

Redaktion: Miriam Glass

Layout: Miriam Glass und bombasel.ch

Gedruckt in der Schweiz: Gremper AG, Basel

ISSN: 2673-8635

Titelbild: «Bildung entscheidet, was wir in Zukunft ernten». Visual zur Kampagne 2023. Neue Sicht.

Trägervereine von Mission 21 sind die Basler Mission, die Evangelische Mission im Kwango und die Herrnhuter Mission.

Die in diesem Heft vorgestellten Programme und Projekte werden von der DEZA (EDA) mitfinanziert.

Spendenkonto Schweiz:

IBAN: CH58 0900 0000 4072 6233 2

Spendenkonto Deutschland:

IBAN: DE39 6835 0048 0001 0323 33

BIC SKLODE66

2 begegnen 3 | 2023 Vorwort des Direktors 3 Fokus: Bildung entscheidet, was wir in Zukunft ernten 4 Werden Sie Teil der Kampagne 7 Ladi und Alessandro: Die Gesichter unserer Kampagne 8 Projekt aktuell 9 Papua: Gesicherte Lebensgrundlagen für Frauen und Jugendliche in Indonesien und Malaysia 9 Lebenswelten: Drei Stimmen aus drei Kontinenten 12 Kurz gesagt 14 Für ausreichende und gesunde Nahrung 15 Internationale Lerngemeinschaft: Projekt PARC 16 Engagiert: Über den Tellerrand hinaus 17 Ein Bild, eine Geschichte 18 Agenda 19
Inhalt

Vorwort des Direktors

Liebe Leserin, lieber Leser

Die Menschen Nordnigerias sind in ihrer Existenz bedroht. Ihre Böden geben immer weniger her, weil Dürre und Erosion in den letzten Jahren deren Fruchtbarkeit stetig verschlechtert haben. Im Herbst 2022 lösten heftige Regenfälle grossflächige Überschwemmungen aus. Dabei starben landesweit mehr als 600 Menschen, Zehntausende verloren ihr Obdach und konnten wegen der Wassermassen ihr Land nicht mehr bebauen.

Solche Naturereignisse, die aufgrund des Klimawandels immer häufiger und massiver auftreten, treffen im Nordosten Nigerias die Menschen besonders hart. Sie ernähren sich fast ausschliesslich von dem, was sie auf dem eigenen Land ernten. Viele wissen nicht mehr, wie sie der Situation begegnen sollen.

Mission 21 und ihre Partnerkirchen und -organisationen vor Ort unterstützen die Menschen dabei, auch unter den veränderten Bedingungen des Klimawandels auf nachhaltige Weise genügend Nahrung für sich und ihre Familien anzubauen. Dafür ist Bildung zentral.

Wie die Menschen dieser Region dank neu erworbenem Wissen ihre Situation verbessern können, lesen Sie in unserer Titelgeschichte ab Seite 4. Sie lernen die Bäuerin Ladi aus Nordostnigeria kennen, die dank dank einem landwirtschaftlichen Weiterbildungsprogramm Schritte in eine eigenständige Zukunft geht.

Die Projektarbeit in Nigeria und die Bedeutung von Bildung stehen im Fokus unserer diesjährigen Kampagne. Auch in weiteren Partnerländern unterstützen wir mit Bildungsprogrammen die Möglichkeiten der Menschen, sich und ihre Familien auch unter veränderten klimatischen Bedingungen gesund und nachhaltig zu ernähren: etwa in Indonesien, Peru oder Bolivien (Seite 8 und 15).

Bildung entscheidet, was wir in Zukunft ernten. Bitte unterstützen Sie uns dabei, lebensnotwendiges Wissen weiterzugeben.

Mit herzlichen Grüssen

Pfarrer Jochen Kirsch

Direktor Mission 21

Unsere Kampagne 2023

Mission 21 rückt mit der jährlichen Kampagne jeweils ein Thema ihrer weltweiten Arbeit ins Zentrum. Dieses Jahr zeigen wir auf, wie wichtig Bildung für eine ökologisch nachhaltige Entwicklung ist, in Nigeria und auch in der Schweiz. Die Kampagne bietet Informationen zum Thema und Möglichkeiten zur Beteiligung. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Magazin und online: www.mission-21.org/kampagne Kampagnenzeitraum: 10. September bis 3. Dezember 2023

3 begegnen 3 | 2023

Bildung entscheidet, was wir in Zukunft ernten

Ladi und ihre Familie arbeiten hart und haben dennoch nicht genug zu essen. Dank Weiterbildungen in ökologischer Landwirtschaft können sie jedoch ihre Ernteerträge verbessern. Unsere Kampagne 2023 zeigt auf, wie Bildung zu einer ökologisch nachhaltigen Entwicklung und zu verbesserter Ernährungssouveränität beiträgt.

Blassgelbe Maiskolben liegen auf dem trockenen Lehmboden in Ladi Zachariahs Hof. Ein paar Küken picken daran herum. Ladi schaut auf die Kolben zu ihren Füssen. Sie ist müde nach einem heissen Tag auf dem Feld. Die Maiskolben sind zu klein und es sind zu wenige. «Ich habe erwartet, mindestens zehn Säcke zu ernten», sagt Ladi. «Aber ich fürchte, am Ende sind es höchstens vier.»

Ladi Zachariah lebt mit ihren beiden Söhnen in Kwarhi im Nordosten Nigerias. Wie sie leben viele Menschen im Nordosten Nigerias von dem, was der Boden hergibt. Doch das ist wenig und es wird immer weniger. «Wir haben nicht genug zu essen», sagt Ladi.

Die Bevölkerung wächst, die Ernte schrumpft Nigeria ist mit Abstand das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Rund 225 Millionen Menschen leben in dem westafrikanischen Bundesstaat und die Bevölkerung nimmt stetig zu. Rund 40 Prozent der Nigerianier*innen leben unter der Armutsgrenze. Allein im Nordosten, Ladis Heimat, sind über acht Millionen Menschen von Ernährungsunsicherheit betroffen.

Nigeria ist ein Land mit zahlreichen Rohstoffen, darunter Erdöl und Erdgas. In ländlichen Regionen im Nordosten profitieren die Menschen davon aber nicht. Vielmehr kämpfen sie mit Problemen, die sich in den vergangenen Jahren verschärft haben.

Klimawandel bringt Nachteile und Gefahren

Weil die Bevölkerung im Land so rasch wächst, wird die landwirtschaftlich nutzbare Fläche im Verhältnis zur Bevölkerung immer kleiner. Infolge des Klimawandels häufen sich extreme Wetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen. Und aufgrund der globalen wirtschaftlichen Situation werden notwendige Güter immer teurer, zum Beispiel Dünger. Dazu kommt, dass das Bildungsniveau tief ist, was Veränderungen erschwert. Betroffen sind insbesondere Frauen: Fast fünfzig Prozent können weder lesen noch schreiben.

Besonders schwierig ist die Situation im Nordosten des Landes, wo mehrheitlich Mais, Reis, Hirse und Erdnüsse angebaut werden. Hier wirkt sich die weltweite Klimaerwärmung immer nachteiliger aus. Die jährlichen Trocken-

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Text: Miriam Glass und Christoph Rácz, Mission 21 Ladi Zachariah lebt im Nordosten Nigerias. Sie baut Mais, Bohnen und Erdnüsse an., um sich und ihre Söhne zu ernähren. Percy Dabang

zeiten werden länger, die Regenzeiten kürzer und meteorologische Extremereignisse nehmen zu. Allein 2022 starben rund 600 Menschen in dieser Region wegen Überschwemmungen. Abholzung und Erosion, Umweltverschmutzung und verseuchtes Grundwasser verschlechtern die Bodenqualität zusätzlich. Die Versorgung der lokalen Bevölkerung ist gefährdet. Und Hilfe durch den Staat fehlt, die Region wird vernachlässigt.

Das überlieferte Wissen stösst an Grenzen Durch Landwirtschaft das eigene Überleben zu sichern, wird unter den aktuellen Umständen immer schwieriger, auch für Menschen wie Ladi, die seit jeher Land bebauen. «Ich arbeite auf dem Feld, seit ich 12 Jahre alt bin» erzählt sie. «Ich habe die Schule abgebrochen und arbeite seither als Bäuerin. Das ist, was wir von unsren Eltern gelernt haben. Es gibt in unserem Dorf keine andere Arbeit.» Doch das überlieferte Wissen hilft Ladi in ihrer jetzigen Situation zu wenig, um sich selbst zu versorgen. Die Landwirt*innen haben nicht mehr genügend Fläche, um das traditionelle Anbausystem der

Der Film zur Kampagne

Der nigerianische Filmer Percy Dabang und unser Koordinator Yakubu Joseph haben die Kleinbäuerin Ladi Zachariah mit der Kamera begleitet. Der Kampagnenfilm von Mission 21 (7 min) zeigt, in welchem Umfeld Ladi lebt und arbeitet und welche Bedeutung die Bildungsangebote unserer Partner für sie haben.

Sie können den Film auf unserer Website anschauen. www.mission-21.org/kampagne

Buschbrache zu praktizieren, bei dem ein Teil des Landes eine Weile brachliegt, damit es seine Fruchtbarkeit wiedererlangen kann.

In diesem Umfeld arbeiten die nigerianischen Partner von Mission 21 vor Ort mit Menschen wie Ladi, mit dem Ziel, deren Lebensbedingungen zu verbessern. Sie bieten Weiterbildungen, die Landwirtschaft und Umweltschutz verbinden. Es geht darum, die unfruchtbarer werdenden Böden richtig zu behandeln, die Bodenerosion zu stoppen und den Einsatz von giftigen Chemikalien zu beschränken.

Energiesparende Kochöfen

Die Partnerorganisation «Association for the Promotion of Natural Medicine and Resources» (AsProNMeR) unterstützt Bauernfamilien beim

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Bau von energiesparenden Kochöfen. Und die Kirche der Geschwister EYN, langjährige Partnerkirche von Mission 21, bildet mit ihrer Fachstelle «Integrated Community-Based Development Programme» (ICBDP) Landwirt*innen in nachhaltiger, umweltfreundlicher Landwirtschaft weiter.

Weiterbildungstag und Besuche auf dem Feld

Die Mitarbeitenden des Programms besuchen die Menschen auf ihren Feldern und beraten sie zu Anbautechniken, Saatgutsorten und Schädlingsbekämpfung. Ein jährlicher «Farmer's Field Day» bietet die Möglichkeit zu Austausch und Weiterbildung.

Kochen am Ressourcenschonenden Ofen: So benötigen die Bäuerinnen weniger Holz und sind weniger schädlichem Rauch ausgesetzt.

Wir brauchen Ihre Unterstützung

Spenden: IBAN: CH58 0900 0000 4072 6233 2 oder online: https://m-21.org/kampagne23

2022 hat Ladi zum ersten Mal am «Farmer’s Field Day» teilgenommen. Nach dem Tag äussert sie sich zufrieden: «Ich habe viel gelernt und werde das auch anderen weitergeben.»

Die Beratungen und Bildungsangebote schaffen für Menschen wie Ladi die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und Veränderungen an die Hand zu nehmen.

Ladi setzte bisher alle Hoffnungen in ihren Sohn, von dem sie erwartet, dass er die Sekundarschule abschliesst und die Familie durchbringen wird. Doch nun hat sie dank Bildung und unterstützender Beratung selbst Werkzeuge in die Hand bekommen, um ihre Lebensumstände zu verbessern.

Das haben wir 2022 durch unsere Projektarbeit in Nigeria erreicht:

120 150 130

Bauern/Bäuerinnen ausgebildet für agrarökologischen Anbau

Bauern/Bäuerinnen geschult am «Farmer’s Field Day»

Bauern/Bäuerinnen sensibilisiert für das Pflanzen von Bäumen

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Bewohner*innen in fünf Dörfern lernten den Bau energiee zienter Öfen.

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Percy Dabang
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Werden Sie Teil der Kampagne: Angebote zum Mitmachen

Bestellen Sie gratis unseren Saisonkalender

Unser Saisonkalender unterstützt Sie beim Einkauf von saisonalen und regionalen Lebensmitteln.

So können wir alle wertvollen Beitrag fürs Klima leisten und tun unserer Gesundheit etwas Gutes!

Den Saisonkalender können Sie gratis bestellen, als attraktives Poster im Format A2 (42 x 59,4 cm). Sie können ihn via Shop auch als PDF herunterladen und selbst ausdrucken.

Erhältlich in unserem Onlineshop: www.mission-21.org/shop oder via E-mail an christine.lehni@mission-21.org

Schreiben Sie Weihnachtskarten

Bestellen Sie passend zum Kampagnenthema «Bildung entscheidet, was wir in Zukunft ernten» unsere originellen Weihnachtskarten mit Illustrationen von regionalen Nahrungsmitteln aus Nigeria und der Schweiz.

Eine Karte mit Couvert kostet CHF 5.–, inklusive Spende. Der Erlös jeder verkauften Karte fliesst in unsere Bildungsprojekte.

Lieferungen ab 1. November, Mindestbestellwert: 4 Stück

Bestellung mit dem Talon in der Heftmitte, online unter www.mission-21.org/kampagne oder via E-Mail an christine.lehni@mission-21.org

mission-21.org/ saisonkalender

Zukunftstag für Jugendliche

Am Nationalen Zukunftstag am 9. November schnuppern Schülerinnen und Schüler Berufsluft. Mission 21 lädt zum dritten Mal dazu ein, innerhalb ihrer Bildungskampagne alle Facetten einer internationalen gemeinnützigen Organisation kennenzulernen.

Weitere Informationen: www.mission-21.org/zukunftstag

Anmeldung an Séverine Fischer: E-Mail: severine.fischer@mission-21.org

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Fokus: Kampagne 2023

Ladi und Alessandro: Die Gesichter unserer Kampagne

Vier Fragen an…

Ladi (43) aus Nigeria und Alessandro (32) aus der Schweiz sind auf unserem Kampagnenplakat zu sehen. Ladi pflanzt in Kwarhi Bohnen, Erdnüsse und Mais an und hat uns für die Kampagne ihre Geschichte erzählt. Alessandro lebt in Basel-Stadt und bezieht Gemüse und Früchte bewusst von lokalen Bauernhöfen.

Was bedeutet Bildung für Dich?

Ladi: Bildung ist in jeder Hinsicht wichtig. Im Bereich der Landwirtschaft kann Bildung dazu beitragen, dass der Betrieb gut läuft. Es hilft auch zu wissen, welches Insektizid gut ist und welches nicht. Und Schulbildung ist natürlich eine wichtige Grundlage.

Alessandro: Bildung bedeutet für mich Zukunft, darum ist es wichtig, dass es auf der ganzen Welt Zugang zu guter Bildung gibt.

Was bedeutet Natur für Dich?

Was ist Dein Beitrag zu einer ökologisch nachhaltigen Welt?

Alessandro: Natur ist mein Ruhepol. Es gibt nichts Besseres, als durch den Wald zu laufen und Energie aufzuladen.

Ladi: Es gibt regenreiche und trockene Jahreszeiten. Es gibt eine Zeit des Vergnügens und eine Zeit der Not.

Ladi: Wir verstehen, dass wir die Maisstängel auf dem Hof lassen sollten, und wenn Blätter auf den Hof fallen, sollten sie nicht verbrannt werden, weil sie wichtig sind. Nach dem Pflanzen helfen sie den Pflanzen, besser zu gedeihen, weil sie nach der Zersetzung auf dem Boden wie Dünger wirken und nützlich werden.

Alessandro: Wir kaufen saisonales Gemüse bei regionalen Bauerhöfen und unterstützen Projekte wie zum Beispiel den Gemüsekorb beim Birsmattenhof in Therwil.

Was wünschst Du uns Menschen für die Zukunft?

Alessandro: Ich wünsche mir, dass wir uns gegenseitig mehr akzeptieren und respektieren. Und weil wir Teil der Natur sind, sollten wir auch die Natur mehr respektieren.

Ladi: Ich wünsche mir eine Situation, in der die Menschen glücklich sind. Eine Situation, in der es nicht so viel regnet, dass es zu Überschwemmungen kommt, und in der es keine Dürre gibt, so dass die Menschen eine gute Ernte haben werden.

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Percy Dabang Mission 21

Papua

Die Idylle trügt: In der Provinz Papua, ganz im Osten Indonesiens, leidet die indigene Bevölkerung seit Jahrzehnten unter dem bewaffneten Konflikt zwischen der papuanischen Unabhängigkeitsbewegung und der indonesischen Regierung. Papua ist reich an Rohstoffen. Doch davon haben die Indigenen so gut wie nichts: die Erträge werden von Militär und Behörden abgeschöpft. Die Bildungs- und Gesundheitssituation der Indigenen ist desolat, ihre Menschenrechtslage insgesamt alarmierend.

Mission 21 setzt sich gemeinsam mit der Partnerkirche vor Ort dafür ein, dass junge Papua dank Bildungsstipendien die Chance auf eine selbstbestimmte Zukunft erhalten.

Projekt aktuell 9 begegnen 3 | 2023
Christoph Kraut
«Gesicherte Lebensgrundlagen für Frauen und Jugendliche in Indonesien und Malaysia»

«Mir wurde geholfen, nun helfe ich anderen»

Zu wenig Personal, mangelhafte Infrastruktur: diese Situation gilt für die Schulen in der Provinz Papua wie auch für die dortige Gesundheitsversorgung. Besonders die indigene Bevölkerung leidet darunter. Mission 21 und die Partnerkirche GKI-TP unterstützen junge Papua mit Bildungsstipendien. Yolanda Awaki ist dank eines solchen Stipendiums ausgebildete Krankenpflegerin – und bringt ihr Wissen in ihre Herkunftsregion zurück.

Yolanda Awaki geht die Arbeit nie aus im Gesundheitszentrum in Warembori, im Norden der Provinz Papua. Hier arbeitet sie als Krankenpflegerin, empfängt täglich bis zu fünfzig Patient*innen. Sie macht auch Hausbesuche, manchmal bis zu dreissig am Tag. Fünf ländliche Gemeinden werden durch das Gesundheitszentrum versorgt.

Awakis Arbeit ist essenziell: Mangels Gesundheitsfachkräften, Medikamenten und medizinischer Ausrüstung ist in Papua, der östlichsten Region Indonesiens, vielerorts die Gesundheitsversorgung beinahe inexistent, insbesondere in schwer zugänglichen Gebieten wie dem Arbeitsort von Yolanda Awaki. Umso wichtiger ist ihr Einsatz vor Ort.

keitsbemühungen der indigenen Bevölkerung in den indonesischen Staat eingegliedert wurde, werden die Papua unterdrückt. Hingegen wird die Zuwanderung durch Nicht-Papua in die Provinz staatlich gefördert und die Region wird zunehmend militarisiert.

Menschenrechte und Umwelt

Während der Ausbildungszeit wohnen indigene Papua nahe bei der Schule – der Weg nach Hause wäre zu weit.

zVg

Dass Awaki als indigene Papua überhaupt eine Ausbildung machen konnte, ist keine Selbstverständlichkeit. Denn seit die Region Papua 1963 nach der niederländischen Kolonialherrschaft und entgegen den Unabhängig-

Gegen Diskriminierung und Fremdbestimmung leisten die Papua seit Jahrzehnten Widerstand – vielfach mit friedlichen Mitteln, aber nicht nur. Dem bewaffneten Konflikt zwischen der Nationalen Befreiungsarmee für Westpapua und dem indonesischen Militär fielen geschätzt 100 000 Menschen zum Opfer. Human Rights Monitor geht von derzeit rund 60 000 Binnenvertriebenen aus. Willkürliche Verhaftungen, Misshandlungen und Folter indigener Papua nahmen im vergangenen Jahr weiter zu. Die indonesische Regierung beschränkt den Zugang zur Region Papua für internationale Menschenrechtsbeobachter*innen massiv und baut gleichzeitig die Präsenz der Sicherheitskräfte stetig aus. Dies dient auch dazu, die lukrative Holz- und Plantagenwirtschaft zu protegieren und Bergbaukonzernen den Zugang zu den reichhaltig vorhandenen Bodenschätzen zu sichern. An deren Abbau verdienen auch die indonesischen Sicherheitskräfte und lokalen Behörden mit. Damit einher gehen aber die Zerstörung des Regenwalds und Landraub, was für die indigenen Papua oft den Verlust ihrer Lebensgrundlagen und ihrer Geschichte bedeutet.

Förderung von Bildung für junge Papua Dass die indigene Bevölkerung marginalisiert und unterdrückt ist, zeigt sich auch in der schlechten Bildungssituation. Katharina Gfeller, Abteilungsleiterin Internationale Beziehungen bei Mission 21, besuchte kürzlich die Region. Sie berichtet: «Die Schulen kämpfen mit grossem Personalmangel. Die Infrastruktur ist unzureichend: Selbst in einem der Distrikthauptorte unseres Projektgebiets gibt es keine funktionierende Stromversorgung und kein Internet. Für eine weiterführende Schul- und Berufsausbildung müssen junge Menschen aus entlegenen Dörfern eine Tagesreise per Boot und zu Fuss zurücklegen. Sie können meist nur an Weihnachten nach Hause, da die Überfahrt teuer und gefährlich ist.»

Gemeinsam mit der Evangelisch-Reformierten Kirche in Papua (GKI-TP) unterstützt

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Text: Annalena Durrer, Mission 21 Yolanda Awaki ist heute dank eines Stipendiums ausgebildete Krankenpflegerin. zVg

Mission 21 deshalb junge Papua wie Yolanda Awaki mit Stipendien. Awaki stammt aus einer Fischerfamilie und hat fünf Geschwister. Da ihre Eltern ihr keine Ausbildung finanzieren konnten, musste sie nach dem Schulabschluss vorerst ihre Familie beim Fischverkauf unterstützen. Nach einem Jahr erhielt sie ein Stipendium der GKI-TP, mit dem sie Krankenpflege studieren und währenddessen in einem Wohnheim der Kirche wohnen konnte.

«Durch diese Möglichkeit wurde ich zu einem Menschen gemacht, der anderen helfen kann», sagt Yolanda Awaki. Dass sie nach dem Abschluss in ihrer Heimatgemeinde Arbeit suchen würde, war für sie klar: «Es ist wichtig, dass wir zurückkehren, um das erworbene Wissen in den Gemeinschaften, aus denen wir kommen, anzuwenden und an den Orten, an denen wir leben, etwas zu bewirken.»

Die gute Nachricht

Pfrn. Yosina A. da Costa ist Leiterin ökumenische Beziehungen und Partnerschaft der Synode der GKI-TP in Papua.

Lernen im Wohnheim der Schule (oben).

Die mangelhafte Infrastruktur ist überall sichtbar (unten).

Theologische Perspektiven zur Bildung in Papua

Bildung und Unterricht in Papua sind eng mit der Kirche verbunden. Denn die Kirche ist auch ein Gefäss, in dem Menschen gebildet und gefördert werden, um ihren Glauben in der Realität der Welt und den Herausforderungen des Lebens annehmen und verantworten zu können.

Die Evangelisch-Christliche Kirche in Papua (GKI-TP) hat die theologische Vision des «Reiches Gottes» und den Auftrag, «die Zeichen des Reiches Gottes hervorzubringen». Die GKI-TP fördert Gerechtigkeit, Frieden und Wohlstand und ist als Kirche präsent, die die Menschen in Papua bildet und befähigt. Theologie kann ein tiefes Verständnis für die Beziehung zwischen Glauben, Kultur und Bildung in der Gesellschaft Papuas vermitteln. Dafür sehe ich drei wichtige theologische Perspektiven:

1. Aus theologischer Sicht ist Bildung nicht nur die Vermittlung von Wissen, sondern auch ein Prozess, der den Charakter, die Moral und die geistigen Werte des Einzelnen formt.

2. Die Theologie betont, dass jeder Mensch nach dem Bild Gottes geschaffen ist. Somit haben alle das Recht auf gute Bildung und gleiche Chancen. Bildung sollte darum Gemeinschaften befähigen, das soziale und wirtschaftliche Leben der Menschen in Papua zu verbessern.

3. Auch die Kirche als Institution spielt eine wichtige Rolle. Sie stellt Bildungseinrichtungen bereit und fördert darin Gerechtigkeit, Geschwisterlichkeit und die Stärkung der papuanischen Gemeinschaft, um sozialen Wandel zu fördern.

Die Theologie lehrt, dass Kultur ein Geschenk Gottes ist, das bewahrt und respektiert werden muss. Die Bildung in Papua sollte relevante und respektvolle Lehrpläne und -methoden entwickeln, die den kulturellen Kontext einbeziehen und die kulturelle Identität Papuas ehren.

Wir brauchen Ihre Unterstützung

«Kooperationsprogramm Asien» Nr. 225.1001

Spenden: IBAN: CH58 0900 0000 4072 6233 2 oder online: www.mission-21.org/spenden

Die theologische Perspektive auf Bildung in Papua ist also vielschichtig. Sie umfasst die Wichtigkeit, Glauben und Lernen zu integrieren, Gemeinschaften zu befähigen, die Beteiligung der Kirche an der Bildung und den Respekt für die lokale Kultur. Theolog*innen sollten mit Pädagog*innen, Gemeindeleitenden und der Regierung die Bildung in Papua stärken und dabei die einzigartigen kulturellen Werte und die Identität bewahren. | CR

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Katharina Gfeller

Fünf Fragen, drei Stimmen aus drei Kontinenten

Wie sieht das Leben der Menschen anderswo aus?

In dieser Ausgabe berichten Menschen aus drei Kontinenten, für welche Themen sie sich besonders engagieren.

Andrés Cambronero Rodríguez, 30, Psychologe und Mitarbeiter der Casa DEI in Costa Rica, einer Notunterkunft für verfolgte Menschenrechtsaktivist*innen in Lateinamerika.

Für welches Thema setzen Sie sich besonders ein?

Für die Menschenrechte und das Recht auf Land. Wer diese Rechte verteidigt, ist derzeit grossen Gefahren ausgesetzt. Es gibt direkte Angriffe von Regierungen, Unternehmen, Drogenhändlern und Paramilitärs. Wenn wir unsere Rechte nicht verteidigen können, besteht für Menschen und Natur die Gefahr von Ausbeutung und Gewalt.

Warum ist Ihnen dieses Thema wichtig? Gibt es persönliche Bezüge?

Die Menschen, die wir in der Casa DEI begleiten, erleben physische Aggressionen und Angriffe, weil sie die Menschen- und Landrechte verteidigen.

Wie setzen Sie sich für diese Menschen ein?

Indem ich sie psychosozial begleite, mich aufrichtig um sie kümmere, ihnen menschliche Wärme und Zuneigung entgegenbringe, sie politisch unterstütze und ihnen einen sicheren Raum biete.

Auf welche Herausforderungen treffen Sie?

Die grösste Herausforderung ist es, Menschen aus ihren Gebieten sicher in die Casa DEI zu bringen. Dazu kommen die Migrationsverfahren und der Mangel an Ressourcen für eine umfassendere Begleitung.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Ich wünsche mir, dass alle Menschen in der Lage sein werden, ihre Rechte wahrzunehmen und sie in demokratischen und friedlichen Zusammenhängen zu verteidigen.

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«Die Menschen, die wir begleiten, erleben physische Angriffe, weil sie die Menschenrechte verteidigen.»

Sonnya M. Uniplaita, 41, Leiterin Frauen- und Kinderbüro des reformierten Kirchenbundes in Indonesien, lebt in Jakarta.

Für welches Thema setzen Sie sich besonders ein? Für Gendergerechtigkeit, insbesondere für Frauen und ihre Rechte.

Warum ist Ihnen dieses Thema wichtig? Gibt es persönliche Bezüge?

Ich bin in einem traditionellen Umfeld aufgewachsen, in dem Frauen nur darauf vorbereitet wurden, Haushälterinnen zu sein. Ich habe erlebt, wie Mädchen, die zur Heirat gezwungen wurden, ihre Träume und Ziele begraben mussten, weil sie für ihren Ungehorsam getötet worden wären. Ich wurde am Arbeitsplatz belästigt, und musste schweigen, weil der Täter eine hohe Position hatte. Das hat mich bis heute traumatisiert.

In welcher Form engagieren Sie sich?

Auf vielen Ebenen. In ländlichen Gebieten Indonesiens ist das wirtschaftliche Empowerment für kirchliche Frauen ein Zugang, um sie darin zu stärken, kritischer gegenüber traditionellen Praktiken zu sein, die ihnen schaden. Wir setzen uns dafür ein, dass Frauen im kirchlichen Umfeld Gewalt oder Belästigung ansprechen können. Wir ermutigen die Kirche, eine Beschwerdestelle einzurichten.

Auf welche Herausforderungen treffen Sie?

Eine Herausforderung ist, dass viele Frauen denken, dass sie Gewalt und Ungerechtigkeit akzeptieren müssen. Eine zweite ist das System, sowohl in der Regierung als auch in der Kirche, wo Geschlechtergerechtigkeit nicht verankert ist. Die dritte Herausforderung ist die gesellschaftliche Ansicht, dass Frauen nur in häuslichen Angelegenheiten gut sind.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Ich hoffe, dass Frauen trotz Ungerechtigkeiten ihre Träume und Ziele verwirklichen und dass sie auf ihre eigene Weise glücklich werden können. Das kann nur geschehen, wenn Frauen sich gegenseitig unterstützen.

Marcel Ngirinshuti, 50, Dozent an der Protestantischen Universität in Yaoundé, Kamerun

Für welches Thema setzen Sie sich besonders ein?

Für den Kampf gegen den Klimawandel.

Warum ist Ihnen dieses Thema wichtig? Gibt es persönliche Bezüge?

Die ökologische Verantwortung von Christen und Kirche ist für die Schöpfung von grosser Bedeutung. Persönlich habe ich das zum Beispiel bei den Pfadfindern und Naturfreunden erfahren.

In welcher Form engagieren Sie sich?

Ich setze theologischen Unterricht mit Umweltthemen in Beziehung, etwa mit dem Kurs «Ökotheologie». Angesichts des Einflusses, den die Kirche hier auf die Gesellschaft hat, spielt diese Ausbildung eine wichtige Rolle bei der Veränderung der Mentalität und beim Engagement in Umweltfragen.

Auf welche Herausforderungen treffen Sie?

Kulturell: Die Vielfalt der Kulturen ist gut für das Erlernen von Umweltpraktiken, behindert aber manchmal Veränderungen der Denkweise. Materiell: Die Verbindung von Theorie und Praxis erfordert Reisen, Studien, Material und Expert*innen.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Wir benötigen interdisziplinäre Zusammenarbeit und Mittel, um die Projektziele zu erreichen. Zudem müssen traditionelle Führer und Behörden einbezogen werden, um die Sensibilisierung auf lokaler Ebene zu erleichtern.

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«Ich habe erlebt, wie Mädchen zur Heirat gezwungen wurden und ihre Träume begraben mussten.»
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«Ich setze theologischen Unterricht mit Umweltthemen in Beziehung.»
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Neue Studie zur Wirkung von theologischer Ausbildung

Ein wichtiges Ziel theologischer Ausbildung ist es, marginalisierte und vulnerable Bevölkerungsgruppen zu stärken und zu befähigen, dass diese in ihrem sozialen Umfeld verändernd wirken können. Darüber, wie theologische Ausbildung wirkt, hat die Hochschule UBL, Partner von Mission 21 in Costa Rica, eine neue Studie durchgeführt. Diese Forschungsarbeit ist ein wichtiger Beitrag zur Reflexion rund um die Themen theologische Bildung, Prozesse der Dekolonisierung sowie interreligiöser Dialog. Berücksichtigt hat die UBL bei ihrer Studie, dass die religiöse Pluralität Lateinamerikas Arbeitsstrategien erfordere, «die einen konstruktiven Dialog zwischen verschiedenen Arten der Wahrnehmung des Glaubens, der Spiritualität und des religiösen Engagements mit dem sozialen, politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Umfeld fördern.»

An den meisten der untersuchten Projekte waren Absolvent*innen der UBL beteiligt. Sie bezogen in ihre Forschungsarbeit auch Interviews und Videoaufnahmen ein. Dank diesem methodischen Ansatz konnten die Forschenden der UBL näher an die Kontexte der Projekte und die dort durchgeführte Arbeit gelangen. So tauchten sie ein in die komplexen Realitäten und Erfahrungen besonders verletzlicher Gruppen in Bolivien, Costa Rica und Peru. Und sie erhielten tiefe Einblicke in die sozialen Veränderungsprozesse, die etwa indigene Frauen, Obdachlose oder Opfer von Menschenhandel dank Bildung gestalten konnten.

Die Studie und die audiovisuellen Aufnahmen können hier eingesehen werden: ubl-2023.my.canva.site/investigacion-ubl

Sternberg in Palästina: Begegnungen und Handbuch

Mission 21 unterstützt seit vielen Jahren das Zentrum «Sternberg» in der Nähe von Ramallah. Das Zentrum, das von der Herrnhuter Brüdergemeine getragen wird, fördert Kinder und Jugendliche mit Behinderungen. Im Jahresbericht stellt die Institution nun ihre Aktivitäten des vergangenen Jahres vor. Unter anderem hat das Zentrum 22 inklusive Sportund Unterhaltungsaktivitäten mit 9 Regelschulen und 13 Jugend- und Gemeinschaftseinrichtungen durchgeführt, um Kindern mit geistigen Behinderungen die Möglichkeit zu geben, mit Menschen ohne Behinderungen zu interagieren. Zudem wurde ein inklusives Sommercamp für Schüler*innen organisiert. Darüber hinaus hat das Zentrum ein neues Handbuch herausgegeben, das aufzeigt, wie die Rechte von Menschen mit Behinderungen in die Pläne der Stadtverwaltung von Ramallah einbezogen werden können. Dieses Handbuch wurde in arabischer Sprache und in Blindenschrift gedruckt und in der Stadtverwaltung präsentiert.

«Wassersaat und -ernte» in Peru

Das Wasser ist knapp in den indigenen Dorfgemeinden im Bezirk Arapa, in der peruanischen Region Puno. Die lokale Bevölkerung sorgt sich wegen der schwindenden Wasserressourcen. Das Problem hat sich in den letzten Jahren aufgrund der Klimaerwärmung noch verschärft. Die Nahrungssicherheit der Menschen ist gefährdet.

Unsere Partnerorganisation Cedepas-Centro führt nun ein besonderes Nothilfeprojekt durch: «Siembra y cosecha de agua» («Wassersaat und- ernte») dient der Katastrophenprävention.

Bei diesem Nothilfeprojekt sollen langfristig Bodenfeuchtigkeit und Wasserreserven verbessert werden. Cedepas sensibilisiert die lokale Bevölkerung durch Schulung und Beratung, wie sie Wassermanagement und Raumplanung auf das Konzept «Wassersaat und -ernte» ausrichten kann.

Nach der Dorfgemeinschaft Picaflor im 2022 schult unser Partner dieses Jahr 30 Familien des Dorfes Pantipantini. Die Familien lernen, neue Wassergräben anzulegen, einheimische Buschpflanzen, Gräser und Gewürze zu pflanzen, damit die Böden mehr Wasser aufnehmen können. Dank diesen Massnahmen steigt die Bodenfeuchtigkeit und Quellen zur Bewässerung können langfristig aufrechterhalten werden. Das Projekt schreitet planmässig voran.

Neben der Schulung der Familien hat Cedepas Centro die Universität von Puno in den Prozess miteinbezogen. Die Fachleute helfen ihnen mit der georeferenzierten Erkennung von Wasserquellen und Feuchtgebieten in der Region. Cedepas-Centro koordiniert das Nothilfeprojekt zudem in Absprache mit den lokalen Behörden und staatlichen Stellen. GF

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zVg Kurz gesagt
Brunnenbau an geeigneten Stellen gehört auch zur Strategie.

Für ausreichende und gesunde Nahrung

Das Recht auf Nahrung ist ein fundamentales Menschenrecht. Obwohl global genug Nahrungsmittel produziert werden, hungern rund 870 Millionen Menschen, eine weitere Milliarde ist chronisch mangelernährt.

Text: Miriam Glass, Mission 21

Mission 21 setzt sich mit zahlreichen Projekten in acht Ländern für mehr Ernährungssouveränität ein. Sie haben zum Ziel, dass benachteiligte Menschen, besonders kleinbäuerliche Familien, sich ausreichend und gesund ernähren und in Würde leben können.

Das Konzept der Ernährungssouveränität geht weit über die Nahrungsmittelproduktion hinaus und hat viele Facetten.Die Ernährungsund Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) umschreibt den komplexen Begriff in ihrer Definition folgendermassen:

«Ernährungssouveränität basiert auf der Erneuerung traditioneller, agrarischer und indigener Weisheiten und umfasst die Notwendigkeit eines gerechten, lokalen und nachhaltigen Lebensmittelsystems, das die grundlegenden Werte der Demokratie, Ermächtigung und Selbstbestimmung bekräftigt. Ernährungssouveränität führt zu einem gerechten, ökologisch harmonischen und lokalen Lebensmittel- und Landwirtschaftssystem, das auf dem Recht der Völker und Gemeinschaften beruht, es selbst zu bestimmen (...)»

Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen

Bei unseren Projekten zur Ernährungssouveränität geht es dementsprechend um mehr als um das reine Sicherstellen von genügend Nahrung. Es geht um einen nachhaltigen, respektvollen und gerechten Umgang mit Ressourcen.

Ein Beispiel dafür ist unser Projekt «Bildung für eine nachhaltige ökologische Entwicklung in Nigeria», zu dem sie in der Titelgeschichte dieses Hefts mehr erfahren. Zudem stellen wir auf dieser Seite in aller Kürze weitere Projekte von Mission 21 aus dem Wirkungsbereicht Ernährungssouveränität vor.

Weitere Informationen zu allen Projekten finden Sie unter https://m-21.org/projekteernaehrungssouveraenitaet

Ernährungssouveränität in den Anden

In den Anden Perus und Boliviens arbeiten unsere Partner mit indigenen Kleinbäuer*innen, um deren Recht auf Nahrung sicherzustellen. Sie vermitteln agrarökologische Anbaumethoden, dank der die Bäuer*innen die Böden im Einklang mit der Natur bewirtschaften. Mit Hilfe von lokalem Saatgut, Biodünger und kleinen Wintergärten schaffen sie neue Ernährungssysteme, die den Familien dauerhaft nährstoffreiches Essen liefern.

Ernährungssouveränität in der DR Kongo

Das Projekt fördert die ganzheitliche und nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft und schafft die Voraussetzungen für eine ausreichende und ausgewogene Ernährung. Zu den zentralen Themen gehören die Förderung agrarökologischer Praktiken, die Produktion von lokalem Saatgut und einkommensfördernde Massnahmen wie die Kleinviehzucht oder das Anlegen von Fischteichen.

Tansania: Klima schützen, Frauen stärken

Das Projekt unterstützt und fördert die Anpflanzung von Bäumen im Mbarali Distrikt, der durch die Folgen des Klimawandels besonders bedroht ist. Die Pflanzungen haben ein verbessertes Mikroklima zum Ziel. Durch die Vermittlung agroforstwirtschaftlicher Kenntnisse und die Übernahme der Projektleitung durch Frauen fördert das Projekt eine verbesserte Lebensgrundlage für Frauen.

Südsudan: Ernährungssouveränität in ländlichen Gebieten

Im Bezirk Pochalla unterstützt Mission 21 ein integriertes Landwirtschaftsprojekt: Durch verbesserte landwirtschaftliche Methoden steigern die ansässigen Bäuerinnen und Bauern den Ernteertrag, können ihre Familien vielfältiger ernähren und müssen keine teuren importierten Lebensmittel kaufen.

Malaysia, Tansania, Kamerun

In verschiedenen Projekten zur Sicherung der Lebensgrundlagen ist die Vermittlung agrarökologischer Anbaumethoden eine unter weiteren Aktivitäten, die zur verbesserten Ernährungssouveränität beitragen.

15 begegnen 3 | 2023 Projekte zur Ernährungssouveränität

Basler Afrika-Forschung in neuem Licht

Fünf Basler Institutionen lassen ihre Afrika-Forschung in einem gemeinsamen Projekt näher beleuchten und bündeln den Zugang zu ihren Beständen.

Text: Christoph Rácz, Mission 21

In Basel sind besonders viele Institutionen zu Hause, die einen Bezug zum afrikanischen Kontinent haben und mit ihrer Arbeit breit wahrgenommen werden. Aus welchen Gründen ist das so? Wie entwickelte sich das Netzwerk der involvierten Personen? Und wie engagieren sich die Häuser heute? Mit einer Ausstellung und einem universitären Lernprojekt werden die Geschichte von fünf Basler Institutionen präsentiert und insbesondere Verflechtungen mit dem Kolonialismus aufgearbeitet. Weiter werden die aktuellen Tätigkeiten der Institutionen aufgezeig, und wie sie heute zur Dekolonisierung beitragen.

Beteiligt sind das Museum der Kulturen, die Universität Basel, das Swiss Tropical and Das Keyvisual der Ausstellung «Deal with it»

Public Health Institute, die Basler Afrika Bibliographien sowie Mission 21. Die Ausstellung «Deal with it», die am 24. August in der Unibibliothek eröffnet wurde, stellt nun in ausgewählten Aspekten Elemente der Geschichte der Institutionen vor, also etwa zur Basler Mission, die heute Trägerverein von Mission 21 ist. Erarbeitet haben diese Inhalte Studierende der Universität Basel. Mission 21 und die anderen Institutionen erhielten daraufhin Gelegenheit, zu den historischen Darstellungen Ergänzungen anzubringen und das heutige Engagement zu erläutern.

Aspekte der Dekolonisierung

Im Fall von Mission 21 reicht die kritische Aufarbeitung der eigenen Geschichte weit zurück. Bereits in den 1970er Jahren wurde begonnen, die Tätigkeit von Mission zu diskutieren, koloniale Verflechtungen und rassistisches Verhalten zu benennen und kritisch zu betrachten. Seit Jahren gehört die Aufarbeitung der Geschichte auf professionellem Niveau zur Tätigkeit von Mission 21. Aktuell werden zum Thema international ausgerichtete Webinare durchgeführt. Zudem wird die internationale Entwicklungszusammenarbeit von Mission 21 stetig überarbeitet auch mit den Zielen von Dekolonisierung und Antirassismus.

Zu diesem Thema passt das dritte gemeinsame Engagement der fünf beteiligten Institutionen. Unter dem Begriff «Portal for African Research Collections», kurz PARC, wurden die Bestände der fünf Institutionen auf einem gemeinsamen Portal zugänglich gemacht. Der Start erfolgte an der Vernissage der Ausstellung, in deren Rahmen das PARC auch integriert ist.

Mission 21 als Teil der Basler Afrika-Forschung

Die Ausstellung «Deal with it – Afrikanisches Erbe in Basel» beleuchtet die Geschichte von fünf Basler Institutionen, die in der Afrika-Forschung tätig sind, mit historischen Bildern und Dokumenten sowie eigens für die Ausstellung erstellten Einordnungstexten.

Vorgestellt wird auch die Tätigkeit der Basler Mission sowie die gegenwärtige Arbeit von Mission 21 in der transparenten Aufarbeitung der Verflechtungsgeschichte von Mission und Kolonialismus.

Ort: Universitätsbibliothek Basel, Schönbeinstrasse 18-20, 4056 Basel.

Zeit: Mo-Fr, 8.00-20.00 Uhr, Sa, 10.00-20.00 Uhr, bis 16. November 2023

Dieses Angebot bedeutet insbesondere für Forschende aus afrikanischen Ländern einen einfacheren Zugang zu Dokumenten, Akten, Fotografien und auch Objekten. Erstmals wird im PARC die Afrika-Sammlung des Museums der Kulturen in einem öffentlichen Katalog durchsuchbar. Mit dem vereinfachten und erweiterten Zugang auf die Bestände der fünf Institutionen leistet das neue gemeinsame Portal selbst einen wichtigen Schritt zur Dekolonisierung.

16 begegnen 3 | 2023
Internationale
Lerngemeinschaft

Über den Tellerrand hinaus

Die Kirchgemeinde Winterthur-Veltheim unterstützt Mission 21 seit vielen Jahren. Dieses und vergangenes Jahr gingen die Beiträge an Projekte in Asien.

Text: Jacqueline Brunner, Mission 21

Engagiert im Gespräch über die Unterstützung von Projekten: Almut Jödicke und Inge Schädler von der OeME-Kommission Winterthur-Veltheim.

Noch ist es ruhig am Dorffest in WinterthurVeltheim. Die Mitglieder der Kommission für Ökumene, Mission und Entwicklungszusammenarbeit (OeME) der Kirchgemeinde sitzen vor ihrem Einsatz gemütlich beim Zmittag zusammen. Es wird angeregt ausgetauscht, welche Projekte dieses und nächstes Jahr unterstützt werden und warum. Kritische Stimmen und Fragen, was ein modernes Missionsverständnis ist, mischen sich mit überzeugtem Engagement für die Sache von Mission 21.

Grosses Engagement übers ganze Jahr

Die Kirchgemeinde unterstützt für jeweils zwei Jahre Projekte von Mission 21 und die folgenden zwei Jahre HEKS-Projekte. So kommt alternierend jedes evangelische Hilfswerk zum Zug. Diese Kontinuität und Verbundenheit sind für Mission 21 und ihre Partner*innen sehr wichtig.

In diesem und dem letzten Jahr unterstützt die Kirchgemeinde am DorffestStand, in Gottesdiensten und am Adventsbasar zwei Projekte in Asien. Das eine ist das Kooperationsprogramm, das diverse Projekte beinhaltet – unter anderem «Hilfe für gewaltbetroffene Frauen in Asien» mit dem Fokus auf

Frauenrechte, die Überwindung häuslicher Gewalt und den Schutz von Arbeitsmigrantinnen. Das andere Projekt ist «Bildung für den sozialen Wandel». Im Zentrum steht die Qualität der Aus- und Weiterbildung von Pfarrpersonen in Asien.

Die Kirche Veltheim versteht sich als Kirche im Quartier, in der Stadt, in der Welt. Almut Jödicke, Mitglied der Kirchenpflege und der OeME-Kommission, sagt dazu: «Die Bibel verlangt von uns Nächstenliebe und die Verbreitung von Gottes Wort. Die Zürcher Kirchenordnung sieht «die Verkündigung des Evangeliums in Wort und Tat als Auftrag im weltweiten Bezug».

Kooperation, Bildung und Dialog

Für die Kirchenpflege seien darum Ökumene, Mission und Entwicklungszusammenarbeit «ein zwingendes Thema und unsere Türen stehen dafür weit offen. Die weltweite Kirche ist präsent in der ökumenischen Kampagne der kirchlichen Hilfswerke, an Brot-für-alle-Gottesdiensten und -Suppentagen mit Gästen und natürlich über die Projekte, an die unsere Basar-Einnahmen gehen. Kooperation, Bildung, Dialog und Friedensarbeit sind das Brot ».

Mission 21 dankt der Kirchgemeinde Winterthur-Veltheim herzlich für das grosszügige und langjährige Engagement und ebenso allen weiteren Kirchgemeinden, die sich dafür stark machen, dass Projekte weltweit gedeihen.

17 begegnen 3 | 2023
Jacqueline Brunner/Mission
21
21
Jacqueline Brunner/Mission
Engagiert
Tombola mit Ursula FaasGötsch vom Ortsverein und Pfarrer Tobias Frehner

Heikle Begriffe und Inhalte

Was tun mit historischen Bildern, deren Original-Titel rassistische Begriffe enthalten? Wir versehen sie neu im Archiv mit einem «Disclaimer». Denn sie geben Normen und Haltungen aus ihrer Entstehungszeit wieder, die sich verändert haben.

In der letzten Ausgabe dieses Magazins haben wir anhand eines Bildes mit strickenden Frauen aus Kamerun gezeigt, dass eine Fotografie ohne zusätzliche Informationen falsche Assoziationen auslösen kann. Es gibt in der Sammlung der Basler Mission zahlreiche Bilder, die heutzutage als stossend empfunden werden können. Dabei geht es zum einen um Bildinhalte, etwa bei entwürdigenden Darstellungen.

Friends of the Archives

Zum anderen geht es um die Titel, welche die Fotograf*innen den Bildern gegeben haben.

Rassistischer Begriff in Bildlegende

Das hier gezeigte Bild wurde von Missionar Christoph Wilhelm Locher zwischen 1861 und 1880 an der Goldküste aufgenommen. Es zeigt einen Einheimischen in traditioneller Kleidung mit einem Mädchen und trägt den Titel «Neger John Anum; Schreiner in Aburi, samt seiner Tochter Catherine». Erwähnenswert an diesem Bild ist, dass die abgebildeten Personen einen Namen haben. Auch wenn wir über John und Catherine Anum keine weiteren Informationen haben, sind sie identifizierbar. Dies ist bei weitem nicht bei allen Fotografien der Fall. Im Titel kommt jedoch ein Begriff vor, den wir heute nicht mehr verwenden, weil er rassistisch ist. Wie gehen wir mit diesem Begriff um und mit ähnlichen Ausdrücken in anderen Bildtiteln? Oder mit historischen Darstellungen, die als anstössig empfunden werden können? In vielen Archiven, Bibliotheken und Museen wird diese Frage diskutiert.

Hinweis auf Entstehungszeit

Die Würde der abgebildeten Personen ist ein sehr hohes Gut. Doch wenn wir Inhalte, Begriffe oder Bilder zur Wahrung der Würde eliminieren, kann ein verzerrtes Bild der Vergangenheit entstehen. Dies betrifft Bilder, aber auch Titel und Inhalte von Publikationen.

Auf www.bmarchives.org haben wir deshalb neu einen Disclaimer installiert. Er erscheint, wenn jemand zum ersten Mal die Website besucht. Darin weisen wir darauf hin, dass alle Dokumente und Bilder die Normen und Haltungen ihrer Entstehungszeit wiedergeben. Wir präsentieren sie unverändert, das heisst, ohne Kürzungen oder Umformulierungen von Begriffen, als Information über historische Vorgänge und Ereignisse. Sie sind nur für Forschungszwecke bestimmt und keinesfalls Ausdruck der Haltung von Mission 21 in der Gegenwart.

Die transparente und wissenschaftliche Aufarbeitung der Missionsgeschichte ist uns ein wichtiges Anliegen. Die Diskussion über den verantwortungsvollen Umgang mit historischen Quellen werden wir weiter führen.

Das historische Forschungsarchiv von Mission 21 dokumentiert mehr als 200 Jahre Missions- und Weltgeschichte. Menschen aus der ganzen Welt nutzen jedes Jahr unsere Bestände für ihre vielfältigen Forschungsfragen. Helfen Sie mit Ihrem Förderbeitrag, das Kulturgut dieses einzigartigen Archivs für die Nachwelt zu bewahren. https://www.mission-21.org/forschungsarchiv

18 begegnen 3 | 2023
Text: Patrick Moser, Mission 21
Foto aus dem Archiv der Basler Mission, QD-30.011.0090 Ein Bild, eine Geschichte
John Anum und seine Tochter Catherine, aufgenommen von Christoph Wilhelm Locher zwischen 1861 und 1880 an der Goldküste.

Bitte informieren Sie sich vor Ihrem Veranstaltungsbesuch auf unserer Website: www.mission-21.org/agenda

Infoanlass «Mein Testament»

Dienstag, 5. September, 13.30 bis 17.30 Uhr Hotel Odelya, Missionsstrasse 21, Basel Der Basler Anwalt und Erbrechtsspezialist Dr. Christoph Degen gibt eine Einführung in das neue Erbrecht und beantwortet daraus entstehende Fragen. Eintritt frei.

Anmeldung (bis 2. September 2023): www.mission-21.org/legateanlass

«World Arts» im Gartenpavillon

Sonntag, 17. September, 17.00 bis 18.00 Uhr

Missionsstrasse 21, Basel (Gartenpavillon)

Musikalisch-poetische Weltreise: Rebecca Hagmann und Priska Stampfli lassen sich inspirieren von Melodien und Liedern aus den Projektländern von Mission 21. Dazu Gartenpoesie aus verschiedenen Kulturen (auf Deutsch). Im Anschluss Snacks und Getränke, Eintritt frei, Kollekte.

Anmeldung: www.mission-21.org/agenda

Herbst-Markt

Freitag, 20. Oktober, 11 Uhr

Missionsstrasse 21, Basel

Entdecken Sie am Herbst-Markt von Mission 21 echte regionale Handarbeiten, frische Lebensmittel, Trouvaillen im Bücherflohmarkt und vieles mehr. Geniessen Sie im grössten Privatgarten der Stadt einen Hotdog oder Kaffee und Kuchen, während die Kinder Büchsenschiessen oder dem Kasperlitheater zuschauen.

Webinar «Voices from the Archives: Indian Bible Women in Colonial Times»

Mittwoch, 18. Oktober, 12.15 bis 13.30 Uhr, online Ein neuer Blick auf die Zeugnisse einheimischer «Bibelfrauen» (Katechetinnen) in Indien als massgebliche Akteurinnen der Basler Mission Ende des 19. Jahrhunderts: Wie bewegten sie sich zwischen Kastensystem und christlichen Lebensentwürfen?

Welche Art von Emanzipation war in Indien zur Zeit des British Empire möglich?

Anmeldung: www.mission-21.org/agenda

Meeting Point

Samstag, 4. November, Missionsstrasse 21, Basel Das jährliche Treffen für alle, die sich für Angebote von young@mission21 interessieren und andere treffen wollen, die bereits an einem Programm teilgenommen haben.

Info/Anmeldung: www.mission-21.org/young

Zukunftstag 2023

Donnerstag, 9. November 2023

Missionsstrasse 21, Basel

Der Zukunftstag gibt Einblick in die internationale Entwicklungszusammenarbeit, in globale Zusammenhänge und in die verschiedenen Berufe bei einer gemeinnützigen Organisation. Für Kinder von 12 bis 14 Jahren.

Info/Anmeldung: www.mission-21.org/zukunftstag

Mission und Kolonialismus in Basel: Stadtführung

Sonntag, 12. November, 16.00 bis 17.30 Uhr,

Treffpunkt: Missionsstrasse 21, Basel, Die Führung macht die Kolonialgeschichte der Stadt sichtbar und ihre Berührungspunkte mit der Basler Mission. Welche Verwicklungen der Vergangenheit wirken bis heute weiter? Mit Claudia Buess, Historikerin; Dr. Christian Weber, Kirchenhistoriker. Unkostenbeitrag CHF 10.–

Anmeldung: www.mission-21.org/agenda

Webinar «Mission-Colonialism Revisited»: Anti-Sklaverei-Bewegung, Kolonialstaat und christliche Mission

Mittwoch, 22. November, 18.15 bis 19.45 Uhr, online Die Haltung der christlichen Missionsgesellschaften zur Sklaverei und ihre Rolle bei der Abschaffung waren ambivalent. Während die Leitung der Basler Mission Sklaverei ablehnte, forderten einige Missionare, die Sklaverei in afrikanischen Ländern anders zu bewerten als den transatlantischen Sklavenhandel.

Anmeldung: www.mission-21.org/agenda

Entdeckungen im Kulturgüterraum

Sonntag, 3.12., 15.00-16.15 Uhr

Missionsstrasse 21, Basel

Auf einer Zeitreise ins historische Forschungsarchiv erhalten Sie Einblick in die Geschichte der Basler Mission und ihre Verflechtungen mit der Globalund Kolonialgeschichte. Unkostenbeitrag CHF 20.–

Anmeldung: www.mission-21.org/agenda

«World Arts» im Spalenkeller

Sonntag, 3.12., 17.00-18.00 Uhr

Missionsstrasse 21, Basel

Musikalisch-poetische Einstimmung in den Advent: Rebecca Hagmann und Priska Stampfli spielen Melodien und Lieder aus aller Welt. Dazu Gedichte und Gedanken zu Warten und Hoffen aus verschiedenen Kulturen. Auf Deutsch. Im Anschluss Snacks und Getränke. Eintritt frei, Kollekte

Anmeldung: www.mission-21.org/agenda

19 begegnen 3 | 2023 Agenda

Stärken Sie Bäuerinnen im Nordosten Nigerias

Die Menschen im Nordosten Nigerias sind auf ihre Ernten angewiesen. Doch die Böden werden unfruchtbarer, die Situation ist kritisch. Wir begleiten Bauernfamilien ganzheitlich – mit Bildung zu Anbaumethoden und mit Aufforstung für gesündere Böden.

Ihre Spende hilft!

Mit 50 Franken kann eine Bäuerin 200 Baumsetzlinge beziehen und pflanzen.

Spendenkonto:

IBAN: CH58 0900 0000 4072 6233 2.

Ihre Spende wird dort eingesetzt, wo sie besonders benötigt wird. So wird nachhaltige Veränderung weltweit möglich.

Mission 21, Missionsstrasse 21, CH-4009 Basel

www.mission-21.org

Mission 21
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