Leseprobe Postscript-Revolution

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Möglichkeit, die verschiedenen Bilder einer Seite zum Positiv zusammen zu kopieren. Silbermasken oder Farbstoffmasken? Dass die Reprofotografen in den 60er Jahren die Farbreproduktion in den Griff bekamen, verdankten sie der Farbmaskierung und der Standardisierung. Die Maskierung war notwendig, weil die Farbfilter den Farbraum nicht ideal trennen konnten und die Druckfarben nicht den idealen Grundfarben entsprachen. Anfänglich wurden Silbermasken aus speziellem Halbtonfilm benutzt, allerdings waren zwei, besser drei Masken nötig, die zwischen den einzelnen Farbauszügen ausgewechselt werden mussten. Darum wurden Ende der 60er Jahre Farbstoffmasken beliebter, Kodak kam mit der »Tri-Mask«, Agfa-Gevaert mit der »Multimask« auf den Markt, die ein kluger Hirsch in Stuttgart entwickelt hatte. (Der gleiche Willy Hirsch übrigens, der durch die Kühlung des Plattenfundaments an seiner Andruckmaschine die Plattenfeuchtung nicht mehr über ein Feuchtwerk, sondern durch die Luftfeuchtigkeit erzeugte.) Densitometer für standardisierte Farbauszüge Die Standardisierung betraf nicht nur Geräte, sondern auch die Verfahren. Alle Filmhersteller boten Verarbeitungsvorschriften an, um Licht, Mittelton und Tiefe in den Farbauszügen auf die gleichen Werte zu bringen. Um diese Werte zu messen, benutzte man Densitometer. Die ersten brauchbaren Densitometer der 50er Jahre arbeiteten nach dem Prinzip des visuellen Vergleichs von genormten Halbtonkeilen mit dem »Messgut«, scherzeshalber »Schätzoskope« genannt. Immerhin waren sie so genau, dass sie zuverlässiger messen konnten als die »elektronischen« Densitome27


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