Micheldorf-INFO Nr. 26

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Gesunde Gemeinde Themenschwerpunkt: Sucht

Ein Bericht von Arbeitskreisleiter

Dr. Kurt Springer

Freiheit ist eines der wichtigsten Güter für uns Menschen. Sucht bedeutet freiwilliger Verzicht auf die Freiheit und freiwilliger Einstieg in zunehmende Abhängigkeit, bis auch der letzte Rest an Freiheit verloren ist. Sucht ist das „Abhängigkeitssyndrom“ für substanzgebundene und nichtsubstanzgebundene  Abhängigkeiten. Das sind körperliche, psychische und soziale Abhängigkeiten sowie Verhaltensweisen wie Spielsucht, Kaufsucht, Internetsucht … Sucht kommt von „suhti“ (germ.), „siech“ (althochdeutsch), d.h. Sucht hat Krankheitscharakter, ist nicht mit „Gewohnheit“ oder der natürlichen Abhängigkeit von Nahrung, Kleidung etc. gleichzusetzen (siechen, Siechtum). Sucht

heißt,

dass

das

Sucht ist eine Erkrankung, die viele Gesichter haben kann. Dabei können nicht nur Suchtmittel wie Alkohol, Zigaretten, Medikamente oder Drogen zur Sucht führen. Auch bestimmte Tätigkeiten können suchtartig ausgeübt werden (Einkaufen, Computerspielen, Essen etc). Foto: FreeDigitalPhotos.net

zugrundeliegende

die Neugierde. Dabei wird die Wirkung

Problemverhalten einen eigendynamischen,

getestet. „Experimenteller Konsum“ sagt

zwanghaften Charakter hat.

nichts aus über eine eventuelle gesundheitliche Gefährdung oder Schädigung!

Gebrauch von Suchtmitteln:

2. Unschädlicher Konsum: Hierbei steht oft

1. Unerlaubter Gebrauch = von der Gesellschaft nicht tolerierter Gebrauch

der Genuss (Gewohnheit) im Vordergrund -> gelegentlicher und regelmäßiger Konsum.

2. Gefährlicher Gebrauch = Gebrauch mit

Kann auch süchtig machen! 3. Schädlicher Konsum: Es treten bereits

wahrscheinlich schädlichen Folgen 3. Dysfunktionaler Gebrauch = wenn psy-

Risiken, Störungen und Schäden körperlicher,

chische und soziale Anforderungen bereits

seelischer und sozialer Natur auf (Erbrechen,

beeinträchtigt sind

Unfälle, Verlust anderer Interessen, finan-

4. Schädlicher Gebrauch = hat bereits schädliche und schädigende Folgen (körperlich und

zielle Einbußen, Konflikte …). Der Konsum muss noch nicht süchtig machen. 4. Süchtiger Konsum: Bedeutet körperliche,

psychisch)

psychische und soziale Abhängigkeit (=Sucht). Konsum von Substanzen: 1. Experimenteller

Konsum

Die Übergänge sind fließend und nur zu Beginn („Probier-

konsum“): Im Vordergrund steht häufig

eventuell steuerbar, später wird die Behandlung zunehmend schwieriger.

Terminvorschau der Gesunden Gemeinde „Gesundheitsvorsorge/Präventivmedizin“

„Heilkräuter“

Vortrag der OÖGKK am 17. September 2013 um

Vortrag mit Mag. pharm. Ernst Frühmann am

19.00 Uhr im Freizeitpark Micheldorf.

08. Oktober 2013 um 19.30 Uhr im Freizeitpark.

Vortragende: Helga Zabrocki, MPM, Leiterin der Abteilung Gesundheitsförderung der OÖGKK.

Ausgabe 26 / August 2013

Freiwillige Spende bei beiden Vorträgen erbeten!

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