
9 minute read
Schützenwesen
Tolle Tage beim Sommercamp der Schützenjugend
KSV Altmark-West: Lieblingsessen, Schatzsuche und Dschungeltelefon in Zichtau
Advertisement
Im Juni fand nach der langen Corona-Pause endlich wieder das beliebte Sommercamp des Kreisschützenverbandes im Ferienpark Zichtau statt. Fotos: Stephanie Neuber
Im Juni fand nach der langen Corona-Pause endlich wieder das beliebte Sommercamp im Ferienpark Zichtau statt. Die Organisatoren um Kreisjugendleiterin Stephanie Neuber hatten im Vorfeld tolle Aktionen für das Wochenende geplant.
Zichtau (sn) - Los ging es am Freitagnachmittag. Anders als in den zurückliegenden Jahren waren alle Teilnehmer pünktlich angereist und voller Vorfreude. Nach dem Beziehen der Bungalows standen schon die ersten Spiele an. Nach der Kennenlernrunde wurden Ringe auf eine Holzplatte mit verschiedenen Zielen geworfen und in einer Fühlbox verschiedenfarbige Ostereier gezogen. Jede Farbe hatte eine andere Wertigkeit. Dann hieß es Abendbrot essen, schnell versammelten sich die Kinder und Jugendlichen am reichlichen Büfett. Frau Schmidt hatte wieder für Jeden etwas dabei, so gab es zur Freude der Kinder Eierkuchen gefüllt mit Apfelstückchen und Vanillesoße.
Gut gestärkt ging es danach zu den nächsten Wettkämpfen und Spielen. Es gab eine Art Sommerbiathlon-Wettbewerb. Dabei mussten 500 Meter gelaufen und dann fünf Schuss im Liegen mit dem Lasergewehr abgeben werden. Das Schöne am Ferienpark ist der bescheidene Handyempfang. Alle Kinder beschäftigten sich fast ausschließlich an der frischen Luft und spielten Fußball auf dem Bolzplatz oder kegelten auf der Freiluftkegelbahn. Die Mädchen schmückten sich mit geflochtenen Haaren und Wildblumen. Keiner klagte über Langeweile oder gar Heimweh. Beim Eintritt der Dunkelheit machten sich alle auf zur Nachtwanderung durchs Dorf und den Gutspark. Danach ging es wieder auf den Spielplatz am Waldbad, die Kinder tobten sich im Mondschein tüchtig aus. Zurück im Ferienpark waren alle Kinder glücklich und müde und verabschiedeten sich in ihre Bungalows.
Am nächsten Morgen freute man sich auf die Aktionen an einem tollen Sommertag. Nach dem Frühstück ging es hoch auf den Stakenberg. Während der Wanderung erfuhren die Mädchen und Jungen Interessantes zur Fauna und Flora. Wegen der Wärme wurden zahlreiche Trinkpausen eingelegt, bevor der Aufstieg vollbracht war. Der Ausblick in den Ochsenkeller imponierte und ließ ein wenig „Harzfeeling“ aufkommen. Ein weiteres Highlight war das dortige „Dschungeltelefon“, ist doch die Handhabung eines Telefons mit Wählscheibe nicht mehr Jedem geläufig. Die Betreuer animierten die Kinder, zum Beispiel die Oma anzurufen und am Ende aufzulegen. Eine lustige Situation für alle Beteiligten. Nachdem man sich im Gipfelbuch verewigt und den Geocash gefunden hatten, ging es wieder runter. Dort ging es mit den Füßen in die hiesige Wassertretstelle, ein schön angelegtes und gepflegtes Gelände. Zurück im Ferienpark gab es das Lieblingsessen aller großen und kleinen Kinder: Nudeln mit Tomatensoße und zum Nachtisch für jeden ein Eis.

Die Handhabung des Dschungeltelefons auf dem Stakenberg war ein Highlight.
Schatzkiste entdeckt
Das Wetter meinte es wirklich gut, so ging danach ins Waldbad. Für den Spaßfaktor bekam jedes Kind einen Wasserspritzer. Rucki-Zucki waren die Badesachen angezogen und die Körper eingecremt und schon stürzten sich alle ins kühlende Nass. In den Badepausen gab es die Gelegenheit, sich hübsch bemalen zu lassen. So gab es PartnerTattoos, fröhliche Bienen, Blumen und


Das Wetter meinte es gut mit den Teilnehmern am Sommercamp, Badespaß gab es beim Besuch des Waldbades. Niklas Rötz von den Letzlinger Heideschützen gewann ganz souverän die Sommercamp-Scheibe.

einen kleinen Tiger. Nach über drei Stunden im Waldbad ging es zurück in den Ferienpark. Während ein Teil der Betreuer am Grill für das Abendessen sorgte, beschäftigte sich der andere Teil mit den Kindern bei weiteren Spielen und kleinen Wettkämpfen. Am Ende wurde alles ausgewertet und der Sieger der großen Sommercamp-Scheibe ermittelt.
Am Abend studierte ein Großteil der Kinder einen Tanz ein, der dann allen Beteiligten vorgeführt wurde. Nach dem Sonnenuntergang ging es auf Schatzsuche. Rot-weiße Bänder mussten gefunden werden und markierten den Weg. Im Gutspark wurde die Schatzkiste entdeckt, diese enthielt Knicklichter, Seifenblasen und Gummibärchen. Auf dem Rückweg wurde wieder der Spielplatz am Waldbad erobert, im Schein der Straßenlampe wurde Seifenblasen gepustet. Es bot allen ein tolles Bild.
Urkunden und Medaillen
Am nächsten Morgen stand das Aufräumen und Säubern der Bungalows an. Die Kinder hatten die Möglichkeit, einen Feedbackbogen auszufüllen. Darauf stand viel Lob, aber auch einige Anmerkungen, weitere Spiele und Wettkämpfe durchzuführen. Und dann wurde es spannend. Bei der Siegerehrung erhielt jedes Kind eine Teilnehmerurkunde und eine Medaille. Am Ende holte sich Niklas Rötz von den Letzlinger Heideschützen ganz souverän den Sieg und damit die Sommercamp-Scheibe. Alle Kinder und Jugendliche verabschiedeten sich voneinander und verabredeten sich schon für das Sommercamp 2023.
Königswetter beim Schützenfest in Eichenbarleben
Festumzug durchs Dorf am Freitag, Königsproklamation am Sonntag
Sein 27. Schützenfest hat der SV Eichenbarleben um seinen Vorsitzenden Harry Bliss Mitte Juli gefeiert. Höhepunkt des Festes war die Proklamation der Schützenkönige am Sonntag.
Eichenbarleben (mb) - Mit Kanonendonner am Park wurde das wichtigste Fest des Jahres am Freitagabend eingeleitet. Die Schalmeienkapelle aus Groß Ammensleben führte den Fackelumzug durch Eichenbarleben mit flotten Klängen an. Es war schon einige Jahre her, dass der Schützenverein gemeinsam mit den Einwohnern durch das Dorf marschierte. Die Kameraden der örtlichen Feuerwehr sicherten den Umzug, der vor dem Gerätehaus endete. Dort sorgten die Freunde der Feuerwehr für das leibliche Wohl. Bis weit in den Abend saß man zusammen.
Am Sonntag startete das Schützenfest auf der Schießsportanlage mit einem zünftigen Frühschoppen. Als Gäste wurden der Landrat des Bördekreises, Herrn Stichnoth, Frau Trittel als Bürgermeisterin der Gemeinde Hohe Börde, der Ortsbürgermeister Herr Preuße, der Ortsbürgermeister der Gemeinde Ebendorf, Herr Behrends, sowie der Ortsbürgermeister von Ochtmersleben, Herr Kohl, begrüßt. Ebenfalls zum Fest gekommen waren Abordnungen der SGi Haldensleben, vom SV Wellenberge-Bebertal, vom Rottmersleber LSV und vom KK SV Ochtmersleben. Die Sponsoren des Vereins, die Firmen Safemen Wellen und Haustechnik Benz Eichenbarleben, ließen es sich nicht nehmen, beim Schützenfest dabei zu sein. Die längste Anreise hatten Besucher aus Nienburg, die zufällig vorbeigekommen waren. Der Verein freute sich besonders über viele Eichenbarleber, die mit den Schützen ein fröhliches Fest feierten.
Die mit Spannung erwartete Proklamation rückte heran. Nach dem Königsschießen eine Woche zuvor wurden acht Vereinsmitglieder benachrichtigt, unbedingt am Sonntag zum Schützenplatz zu kommen. Aber wer waren die Glücklichen? Das Rätsel löste in bewährter Weise Schatzmeister Jürgen Schäfer. Untermalt von kräftigem Böllern wurden die Majestäten 2022 proklamiert. Kinderkönigin wurde Ariella Gietz, auf den Plätzen folgten Florian Brink, Frieda Lenkeit und Philipp Brink. Jugendkönigin wurde Ami Walter, Jugendkönig Luis Heiduk. Als Schützenkönigin wurde Elisa Kipper ausgerufen, der Titel der 1. Dame ging an Birgit Lenkeit, der der 2. Dame an Erdmute Kipper. Neuer Schützenkönig wurde Andre Schröder, 1. und 2. Ritter Sven Rohmann und Patrick Sauer. Die Jugendmajestäten sind noch nicht lange Mitglied im Verein und hatten auch beim Traditionsschießen ihre Treffsicherheit unter Beweis gestellt. Der Schützenkönig unterbrach extra seinen Urlaub. Das 27. Schützenfest fand sein Ende bei herrlichstem Königswetter am frühen Abend.

Mit einem Umzug am Freitagabend fand das Schützenfest in Eichenbarleben seinen Auftakt. Fotos: Privat Die Schützenkönige des Vereins nach der Proklamation zusammen mit den Gästen aus der Kommune.

Hohe Ehrung für Rainer Frick
Das Mitglied des SV Wulferstedt engagiert sich im Verein und im KSSV Börde
Wulferstedt (mh) - Auf dem diesjährigen Schützenfest des SV Wulferstedt am 2. Juli wurde Schützenbruder Rainer Frick mit dem Verdienstkreuz II. Klasse des Landesschützenverbandes ausgezeichnet. Rainer Frick ist seit mehr als 50 Jahren Mitglied des Deutschen Schützenbundes und ebenso lang auch Mitglied des SV Wulferstedt. Daneben ist der Geehrte seit fast drei Jahrzenten im Präsidium des Kreissportschützenverbandes Börde von 1990 e.V. ehrenamtlich tätig.
In seiner langjährigen Laufbahn im Schützenwesen hat er in verschiedenen Vorstandsfunktionen maßgeblich den SV Wulferstedt und den Kreissportschützenverband Börde geprägt. So ist Rainer Frick seit vielen Jahren Schießsportleiter des SV Wulferstedt und auch stellvertretender Kreisschießsportleiter des KSSV Börde. Unter seiner Leitung wurde in den letzten 30 Jahren unter anderem die Sachkunde-Ausbildung der SchütRainer Frick, vorn in der Mitte, wurde beim Schützenfest seines Heimatvereins mit dem Verdienstkreuz II. Klasse des Landesverbandes geehrt. Foto: Privat

zenschwestern und Schützenbrüder durchgeführt.
Die Ehrung wurde durch den 1. Vizepräsidenten des Landesschützenverbandes Michael Hecht, den Landrat des Landkreises Börde Martin Stichnoth und den Verbandsgemeinde-Bürgermeister Fabian Stankewitz feierlich überreicht. Die Teilnehmer und Gäste des Schützenfestes zollten dem Geehrten mit tosendem Applaus und stehenden Ovationen ihren Respekt und Anerkennung. Schützenbruder Rainer Frick war sichtlich gerührt und freute sich sehr über diese gelungene Überraschung.
Energie-Lockdown für den Sport verhindern!
DOSB: „Sport ist unverzichtbarer Teil der sozialen Daseinsvorsorge“, Krise trifft Vereine
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) warnt eindringlich davor, in der sich abzeichnenden Energiekrise die Fehler aus der CoronaPandemie zu wiederholen und Schwimmbäder und weitere Sportstätten erneut zu schließen.
„Der vereinsbasierte und gemeinwohlorientierte Sport ist wesentlich mehr als eine Freizeitaktivität. Er ist unverzichtbarer Teil der sozialen Daseinsvorsorge und erfüllt wichtige soziale und gesundheitsfördernde Funktionen für die Gesellschaft. Dies muss bei allen Entscheidungen zur Gas- und Wärmeversorgung berücksichtigt werden“, sagt der DOSB-Vorstandsvorsitzende Torsten Burmester.
Bereits durch die Corona-Pandemie haben die rund 90.000 Sportvereine Mitglieder und ehrenamtlich Engagierte verloren. „Zahlreiche Menschen leiden zunehmend unter Bewegungsmangel im Alltag und den physischen und psychischen Folgen“, ergänzt Röhrbein. Jedes sechste Kind habe im Verlauf der Pandemie an Gewicht zugenommen, 6 Prozent leide an Adipositas und 31 Prozent der Kinder im Alter von 7 bis 17 Jahren haben psychische Auffälligkeiten. Ein Drittel der älteren Menschen sowie über 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen erreichen nicht die WHO-Empfehlungen zum Mindestmaß an Bewegung. Je körperlich aktiver ältere Menschen sind, umso seltener sind sie depressiv oder ängstlich. Diese gesellschaftlichen Schäden dürften durch erneute Schließungen von Sporthallen und Bädern nicht noch weiter verstärkt werden. Im Übrigen gehe es bei den Schwimmbädern nicht nur um Gesundheitssport, sondern auch um Schwimm- und Rettungsausbildung zur Vermeidung des Ertrinkungstodes. Laut dem Experten/Innen-Rat der Bundesregierung zu Covid 19 muss „die Sicherung der sozialen Teilhabe durch (…) sportliche und kulturelle Aktivitäten weiterhin höchste Priorität genießen“. Diese Bewertung muss auch auf die Energiekrise übertragen werden.
Die deutschen Sportvereine werden von der aktuellen Krise nach der Pandemie erneut auch finanziell getroffen. Neben Entlastungen für Privatpersonen und Unternehmen bedarf es auch direkter finanzielle Hilfen für Sportvereine. Beitragserhöhungen sind keine Option, da die Vereinsmitglieder auch privat massiv von den Preissteigerungen betroffen sind. Bund und Länder dürfen die Kommunen mit den Energiepreissteigerungen nicht allein lassen. (DOSB PRESSE)
Fakten zur Situation der Sportstätten
In Deutschland existieren etwa 230.000 Sportstätten, darunter 39.000 Sport- und Tennishallen, 9.340 Bäder, 8.000 Schießanlagen und 60.000 Vereinsheime bzw. Funktionsgebäude. Insgesamt übernehmen für etwa zwei Drittel der Sportstätten Kommunen die Trägerschaft, bei dem verbleibenden Drittel sind Sportvereine die Eigentümer. Der Sanierungsstau bei den Investitionen für Sportstätten verursacht vor allem beim Thema Energie negative Folgen: Da viele Sportstätten im Zuge der „Goldenen Pläne“ gebaut wurden und seither nicht mehr großflächig saniert wurden, dominieren bei der Wärmeversorgung vor allem fossile Energieträger wie Ölheizungen, Gasheizungen oder sogar Nachtspeicheröfen. Die Verwendung von regenerativen Energiequellen zur Wärmeversorgung stellt die Ausnahme dar. Das gleiche gilt für die regenerative Energieversorgung durch Photovoltaik-Anlagen. Die unzureichende Gesetzeslage zur Finanzierung und zum Betrieb von PV-Anlagen schreckt viele Sportvereine vor diesem Investment ab.

Zu den Sportstätten in Deutschland zählen auch 8.000 Schießanlagen. Foto: Eisert