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Schützenwesen
Werner Lenz nach Stechen Schützenkönig
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Vier Schützen hatten die Zehn getroffen, im Stechen gewann Werner Lenz (Zweiter von li.) den Königstitel. Rechts neben dem Schützenkönig Roger Hünniger. Fotos: Frank Dietzschold
Werner Lenz vom SV Neidschütz/Boblas ist neuer Kreisschützenkönig des Traditions- und Sportschützenverbandes Burgenlandkreis. Das Königsschießen des Kreisverbandes wurde im Zeitzer Tiergarten ausgetragen, 35 Schützen hatten mit dem Vorderlader angelegt.
Zeitz (fd/red) - Am 7. August konnte auf dem Schießplatz der Privilegierten Schützengilde Zeitz im Tiergarten nach langer Corona- Pause endlich wieder einmal ein Wettkampf durchgeführt werden. Und das war gleich ein hochrangiger: Kreisschützenmeister Franz Gora hatte zum Schießen um die Krone des Kreisschützenkönigs eingeladen.
Die Schützengilde stellte dafür ihre Anlage zur Verfügung, so dass hier unter Einhaltung der Maßnahmen zur CoronaEindämmung ein fast normaler Wettbewerb durchgeführt wurde. So trafen sich Schützen aus dem gesamten Kreisgebiet, um sich hier der Konkurrenz zu stellen. Und die war wirklich erstklassig. So nahmen hier nicht nur Kreismeister, sondern auch Teilnehmer an Landesmeisterschaften teil. Entsprechend hoch war das Leistungsniveau. Von den angetretenen 35 Schützen mussten dann letztendlich die vier Schützen, die eine Zehn getroffen hatten, noch einmal zu einem Stechen antreten.
Verdientermaßen bester Schütze und damit neuer Kreisschützenkönig wurde Schützenbruder Werner Lenz vom SV Neidschütz/Boblas. Sein Stechschuss lag nur um einen Hauch besser als der des Zweitplatzierten Roger Hünniger von den gastgebenden Zeitzer Schützen, der dem neuen König auch als erster gratulierte, bevor dieser dann offiziell ernannt wurde.
Geschossen wurde traditionell mit einem Vorderlader Kaliber 45. Der „Königsmacher“ des Traditions- und Sportschützenverbandes wird nur für dieses Schießen einmal im Jahr verwendet, sagte Franz Gora. Auch mit der Teilnehmerzahl zeigte sich der Kreisverbands-Chef zufrieden. „Diesmal war das Königsschießen wirklich gut besucht“, bilanzierte er.

Michael Carl vom Priv. BSC Naumburg war einer der 35 Teilnehmer, dahinter Kreisschützenmeister Franz Gora.

Wolmirstedt: Sabine Gräfe und Andreas Süße gewinnen das Königsschießen
Sabine Gräfe von der SG Dingelstedt und Andreas Süße vom SV Sargstedt sind als neue Landesschützenkönige der Erwachsenen proklamiert worden. Damit gingen beim 29. Landesskönigsschießen, das am 17. Juli in Wolmirstedt ausgetragen wurde, beide Titel an Majestäten aus dem Vorharz. Beim Bundeskönigsschießen wird Sabine Gräfe den Landesverband vertreten.

Von Michael Eisert
Wolmirstedt - Den besten Treffer des Tages hatte auf dem Stand im Wolmirstedter Schützenhaus mit einem Teiler von 10.1 Sabine Gräfe erzielt, die nach 2016 das zweite Mal bei einem Königsschießen des Landesverbandes erfolgreich war. Sie übernahm die Kette von ihrer Tochter und Vereinskameradin Judith Gräfe, die seit dem Schützentag 2019 in Merseburg über zwei Jahre als Landesschützenkönigin amtiert hatte. Die scheidende Königin platzierte sich auf Rang drei hinter Petra Bendisch von der SGi Seehausen/Altmark, die im letzten Durchgang mit einem 53.0-Teiler den familiären Doppelerfolg verhindert hatte.
Bei den Männern freute sich der Sargstedter Vereinskönig Andreas Süße über den besten Teiler und den Königstitel. Der Vizepräsident des Halberstädter Kreisschützenverbandes verdrängte im letzten von vier Durchgängen mit einem 18.6-Teiler den bis dato führenden Mario Sand, Schützenkönig des gastgebenden Vereins, noch deutlich vom ersten Platz. Hinter Mario Sand wurde Jürgen Lobenstein vom Neuenhofer LSV Dritter dieser Wertung. Damit ging nach 2013 das zweite Mal ein Königstitel der Erwachsen an den Sargstedter Verein, vor acht Jahren war David Spuhler als Landesschützenkönig ausgerufen worden.
Mit dem Schießen endete auch für Frank-Lutz Koltermann von der SGi Elster die Zeit als Landesschützenkönig, mit einem Teiler von 126.4 belegte der älteste Schütze des Tages den fünften Platz. Vizepräsident Michael Hecht (li.) hatte die Proklamation der Könige vorgenommen, rechts Verbands-Geschäftsführer Dirk Schwiderski. Fotos: Michael Eisert

Bundesschießen in Suhl
Dank des besseren Teilers wird Sabine Gräfe den Landesschützenverband beim Bundeskönigsschießen, das mittlerweile am 16. Oktober in Suhl angesetzt ist, vertreten. In der Jugendklasse wird Lukas Pape vom Neuenhofer LSV die Farben Sachsen-Anhalts vertreten. Für Sabine Gräfe ist es bereits der zweite Start bei einem Bundesschießen, vor fünf Jahren in Köln hatte sie den 14. Platz im Feld der 20 Landesmajestäten belegt.
Mehrfach verschoben
Das 29. Landeskönigsschießen sollte ursprünglich schon im März des Vorjahres im Rahmen des später verschobenen 30. Landesschützentages stattfinden, war aber wegen der Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie mehrfach verlegt worden. Beim Nachholtermin des traditionellen Wettkampfes, der seit dem Landesschützentag 1992 in Wernigerode ausgetragen wird, waren fünf Frauen und acht Männer von acht Vereinen mit dem Luftgewehr angetreten. Dingelstedt, Sargstedt, Wolmirstedt und der Neuenhofer LSV waren jeweils doppelt vertreten.



Die Proklamation der neuen Landesschützenkönige erfolgte vor dem Schützenhaus im Freien. Fotos: Michael Eisert
Frank-Lutz Koltermann von der SGi Elster, Landesschützenkönig des Jahres 2019, belegte diesmal den fünften Platz. Andreas Süße vom SV Sargstedt schoss im vierten Durchgang den besten Teiler bei den Männern.



Martina Graeveling vom Barleber SV wurde Vierte in der fünfköpfigen Damenwertung.
Ergebnisse
Frauen
Landesschützenkönigin: Sabine Gräfe (SG Dingelstedt) Teiler 10.1, 2. Petra Bendisch (SGi Seehausen/A.) 53.0, 3. Judith Gräfe (SG Dingelstedt) 53.2, 4. Martina Graeveling (Barleber SV) 62.4, 5. Sabine Schirrmacher (SV Wolmirstedt) 83.6
Männer
Landesschützenkönig: Andreas Süße (SV Sargstedt) Teiler 18.6, 2. Mario Sand (SV Wolmirstedt) 48.4, 3. Jürgen Lobenstein 89.5, 4. Ekkehard Wolf (beide Neuenhofer LSV) 105.5, 5. Frank-Lutz Koltermann (SGi Elster) 126.4, 6. Matthias Reimann (SG Halle-Neumarkt) 139.4, 7. David Spuhler (SV Sargstedt) 157.0, 8. Andreas Thyrock (SV Wegeleben) 179.3

Judith Gräfe (li.) half ihrer Mutter beim Sabine Gräfe beim Anlegen der Insignien.
Hubert Warnecke das vierte Mal Schützenkönig
Jubiläumsschießen 30 Jahre nach Wiedergründung des SV 1899 Granschütz e.V.

Die gesamte Gesellschaft vor dem diesjährigen Kleinen Königsschießen des SV Granschütz.
Oberschützenmeister Karl Hase (li.) und Schützenkönig Hubert Warnecke mit der neuen Standarte.
Aufgrund der aktuellen Corona-Situation fand das „Kleine Königsschießen“ des SV Granschütz im Juli das zweite Mal unter den gegebenen Bedingungen statt. Hubert Warnecke sicherte sich den Königstitel, das zum vierten Mal.
Granschütz (rd) - Es hatten sich 13 Schützen zum Wettkampf angemeldet. Um den kleinen Rahmen nicht zu sprengen, waren nur die Partner/Innen der Schützen angesagt, die sich auch für das leibliche Wohl engagierten. Zur Kräftigung aller Teilnehmer begann man mit einem gemeinsamen Mittagessen aus dem Gulaschtopf.
Oberschützenmeister Karl Hase eröffnete das traditionelle Treffen nach der Auslosung der Reihenfolge pünktlich um 13.30 Uhr. Damit fiel der erste Schuss aus dem vereinseigenen Kleinkalibergewehr auf den hölzernen Vogel. Jeder Schütze hatte nur einen Schuss, was die Trefferquote natürlich erschwerte. Geschossen wurde im Uhrzeigersinn mit dem Reichsapfel beginnend. Nicht der Kopf oder die Krone, der Schwanz ist in Granschütz die begehrte Trophäe für die Königswürde. Nach Meinung der Granschützer kann der Adler ohne Krone fliegen, ohne Schwanz nicht.
Kurz darauf sicherte sich Michael Scharf mit dem Zepter die erste Insignie mit dem 96. Schuss, später fiel der rechte Flügel durch Michael Denzin mit dem 216. Schuss und mit dem 264. Treffer der Kopf des Vogels durch Jan Funke. Der linke Flügel fiel nach langem Mitfiebern der Anwesenden durch Hubert Warnecke um 15.15 Uhr. Er war somit Ritter vom linken Flügel. Mit dem 320. Schuss fiel der Reichsapfel durch Jan Funke. Damit stieg die Erwartungshaltung zum Höhepunkt zur Königswürde, eine gemeinsame Kaffeepause unterbrach das Schießen.



Traditionell wird beim Granschützer Verein der König beim Schießen auf den hölzernen Vogel ermittelt.
Um 16.35 Uhr fiel mit dem 412. Schuss der Schwanz durch Hubert Warnecke. Die ungeteilte Begeisterung war sehr groß, diese Würde hatte er bereits in den Jahren 2008, 2014 und 2017 erworben. Die Proklamation und die Gratulationen erfolgten mit Blumen und Geschenken. Oberschützenmeister Karl Hase präsentierte den König 2021 Hubert Warnecke mit Fahne und neuem Banner vor dem Schützenhaus der Granschützer. Ein Grund zum Feiern gibt es in Granschütz immer, aber das war wieder ein besonderer Höhepunkt.
Ein besonders liebevolles Abendbuffet rundete den schönen Tag ab. Am folgenden Tag traf sich die gesamte Gesellschaft zum gemeinsamen Aufräumen nach der traditionellen Veranstaltung, und gedachte dem schönen Erlebnis im Rahmen eines gemeinsamen Mittagessens. Oberschützenmeister Karl Hase fand dazu die passenden Worte für alle Akteure, die dieses Fest wieder zu einem besonderen Höhepunkt werden ließen. Das Erinnerungsfoto der Schützen vor dem Vereinsheim des SV Granschütz. Fotos: Hartmut Beinroth


Die Gewinner um den neuen Schützenkönig (von li.): Michael Scharf, Hubert Warnecke, Jan Funke und Michael Denzin.
Comeback der Schützenvereine
Aktions-Wochenende am 9. und 10. Oktober
Der Deutsche Schützenbund hat alle DSB-Vereine aufgerufen, am Aktionswochenende 9. und 10. Oktober selbst aktiv zu werden, um gemeinsam nach der Corona-Pandemie bei den Mitgliedern und in der Öffentlichkeit wieder positiv ins Bewusstsein zu treten.
Flankiert wird diese Initiative durch die Kampagnen der Deutschen Sportjugend und des Deutschen Olympischen Sportbundes, die die DSB-Vereine für sich ebenfalls nutzen und in ihre Planung mit einbeziehen können. Für 1000 Aktionstage stellt die Deutsche Sportjugend Pakete mit Materialien zur Verfügung – Sportgeräte, Bewegungsideen, Spielmaterialien. Eine Bestellung erfolgt online über die dsj-Kampagnenseite, die auch weitere Informationen bietet.
Sportvereine und -verbände, die einen Aktionstag durchführen, können eine Förderung von 200, 500 oder 1000 Euro beantragen – je nach Umfang der Veranstaltung.
Voraussetzung für eine Förderung ist, dass ein Sportverein oder -verband Ausrichter des Aktionstages ist; Kooperationen mit anderen Trägern vor Ort sind möglich. Die geförderten Aktionstage müssen das Ziel verfolgen, Kinder und Jugendliche wieder in Bewegung zu bringen, öffentlich zugänglich und nicht nur für aktuelle Vereinsmitglieder geöffnet sein. Eine Beantragung erfolgt online über die dsj-Kampagnenseite, die auch weitere Informationen bietet (Förderung von Aktionstagen).
Die Förderung muss vor der Durchführung des Aktionstags beantragt werden. Nach der Durchführung übersendet der Ausrichter als einfachen Verwendungsnachweis einen kurzen Bericht über den Aktionstag und legt ein Programm, einen Flyer oder Fotos bei. Zudem sendet er Belege ein, welche die Ausgaben nachweisen. Dies kann postalisch oder digital – ebenso über die dsj-Kampagnenseite – erfolgen. Eine Aufforderung zur Abrechnung geht dem Verein bzw. Verband mit der Zusammenfassung aller notwendigen Information rechtzeitig zu.
Alle aktuellen Informationen finden sich auf www.dsj.de. Für Fragen steht das Projektteam unter bewegung@dsj. de gerne zur Verfügung. (www.dsb.de)
