ST. Josefs Missionsbote No 2 2022

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St. Josefs 126. Jahrgang 2022 | 2

Poste Italiane SpA – Spedizione in Abbonamento Postale – D.L. 353/200 (conv. In L. 27/02/2004 n. 46) art. 1, comma 2, CNS Bolzano. „Tassa Pagata – Taxe Percue“ erscheint 4-mal im Jahr


Inhalt

Spruch

Du kannst dein Leben nicht verlÀngern, noch verbreitern, sondern nur vertiefen. August Berz

Titelbild: Aus Kenia. Fotos: Eppink 1.6-11; freepik.com 3; Amort 4f; Archiv 8.13.16-18.20; Hofer 12-14; Willeit 15f.22; Gufler 24; pixabay 2.21

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Johann Kronbichler: Vorwort

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Toni Amort: Verloren da draußen

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Konrad Willeit: Vrijland – Ende einer Ära

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Fons Eppink: Kibera

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Papst Franziskus: Weihe ans Herz Mariens

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ans Hofer: Die ersten Josefs-Missionare H in Neusseland

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Konrad Willeit: Protest und Trennung

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Fritz Neuhauser – Indien-Missionar †

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Die Verstorbenen

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Leserbriefe

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RatefĂŒchse

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Peter Mair: Ein fester Halt

Impressum · St. Josefs-Missionsbote · Zeitschrift der St. Josefs-Missionare von Mill Hill EigentĂŒmer und Herausgeber: St. Josefs-Missionare von Mill Hill

Jede Bestellung, Mitteilung oder Einzahlung ist zu richten an eine der folgenden Adressen:

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Anton Steiner (verantw.) – steinerantmhm@gmail.com Sepp Schmölzer – sepp.schmoelzer@gmail.com Konrad Willeit – konrad.willeit@vinzentinum.it

Druck: Athesia-Tyrolia, Innsbruck Versand: An die Mitglieder gratis Mitgliedsbeitrag: € 6,00 Der Erlös kommt der Mission und der Entwicklungshilfe zugute. Eintragung im Tribunal Bozen: 18.08.1948. SPED.IN A. P.-COMMA 27 ART. 2 LEGGE 549/95

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Liebe Freunde der Mission! D

as Bild von Caravaggio – Jesus und der hl. Thomas – ist ein Bild, das mir Ostern besonders lebendig gemacht hat. Der Apostel Thomas hat den Aussagen der ĂŒbrigen Apostel nicht geglaubt; denn nach allem, was geschehen war, war es auch nicht so leicht zu glauben, dass ER auferstanden ist und lebt. Als Jesus wieder erscheint, nimmt er die Hand des Thomas und fĂŒhrt diese zur Wunde an seiner Seite. Der zweifelnde Thomas wird mit Liebe dorthin gefĂŒhrt, woraus die Kirche entsprungen ist: aus der Liebe Gottes zu uns Menschen. Das ist auch unsere Aufgabe, die Aufgabe eines jeden Getauften: Menschen, die Schwierigkeiten mit der Auferstehung und dem Auferstandenen haben, die in einer aussichtslosen Situation sind und keine Möglichkeit mehr sehen, zur Liebe hinzufĂŒhren. Dort finden wir immer einen Weg aus unseren Problemen und SchwĂ€chen. Gottes Liebe hat ĂŒber SĂŒnde und Tod gesiegt und neues Leben möglich gemacht. Vorwort

Wenn wir die Auferstehung verkĂŒnden und sie durch unsere Liebe den Menschen vorleben, dann werden andere nie den Mut verlieren, sondern glauben können und auch einen Weg finden. Wie viele Menschen sind gerade durch liebende Menschen zu neuem Leben gelangt, haben die Welt mit neuen Augen gesehen und dadurch auch Wunderbares erleben können! Ich begegne so vielen Menschen, die dies geschafft und die Welt in ihrer Umgebung verĂ€ndert haben. Fassen auch wir Mut und freuen wir uns, dass Gott uns immer liebevoll zum Ziele fĂŒhrt. Gott vergelte allen die Liebe, die Menschen zu Gott fĂŒhrt und Wege zueinander und zu einem Miteinander ermöglicht. Gott segne alle, die diese Mission der Liebe angenommen haben und trotz Streit und Hass diese Mission ausfĂŒhren. Der Auferstandene segne alle mit seinem Frieden. Johann Kronbichler, Rektor Missionshaus Brixen

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Toni Amort, Herberthaus, Brixen

Verloren da draußen Wenn ich hier in Brasilien auf dem Land draußen von der Straße auf den Feldweg abbiege, beginnt die große Einsamkeit. Erst nach langer Fahrt taucht ein kleines Bauernhaus auf.

Oben: Ein abgelegenes Gehöft im Landinnern von Minas Gerais (Brasilien).

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Hennen und Schweine flĂŒchten. Kinder laufen neugierig herbei; denn ein Auto ist ein seltenes Ereignis. Voll aufrichtiger Freude laden die Leute mich zum Bleiben ein. Heute aber muss ich weiter zu einem gewissen Rogerio. Dort habe ich eine Messfeier vereinbart, weil der gute Mann schon lange gelĂ€hmt ist und dazu diese Woche seinen Geburtstag feiert. Bis zu seinem Haus fĂŒhrt noch ein sehr langer Weg, zuletzt so steil bergauf, dass ich zweifle, ob mein Auto das wohl schafft. Oben angekommen, wartet Rogerio schon voll Freude in seinem Rollstuhl auf mich. Ich begrĂŒĂŸe und be-

glĂŒckwĂŒnsche ihn herzlich und nach ihm die ganze Familie und noch ein Dutzend Leute, die aus der Nachbarschaft zur Messe gekommen sind. Einige haben einen sehr langen Marsch hinter sich – und noch dazu bei fast 40 Grad Hitze! Aber weil Rogerio Geburtstag hat und vor allem, weil es das erste Mal in der Geschichte hier eine hl. Messe gibt! Im Schatten eines improvisierten Daches steht ein Tisch mit dem besten Tischtuch des Hauses, zwei Kerzen, ein Tischkreuz und ein ĂŒppiger Blumenstrauß in einer Vase. Dazu noch alles, was zum Sitzen geeignet ist, ringsum. Die Menschen auf diesen verlorenen Höfen sind durchwegs sehr glĂ€ubig. Im Innern des Hauses gibt es immer mehrere Heiligenbilder; beim Aufwachen und vor dem Einschlafen verrichten (fast) alle Verloren da draußen


Hausbewohner vor den Bildern ein Gebet. An großen Festtagen, und besonders wenn Prozession ist, kommen sehr viele von ihnen den weiten Weg in die Pfarrkirche. Das ist fĂŒr diese Menschen aus der großen Einsamkeit auch ein wertvolles Erlebnis, dass sie nĂ€mlich zu einer großen Gemeinschaft gehören. Seit der großen Abwanderung in die StĂ€dte ist es im Innern Brasiliens sehr still geworden. Wer noch geblieben ist, braucht viel HartnĂ€ckigkeit und vor allem den Beruf, Bauer zu sein. Das bedeutet, dass hier die Arbeitsstunden nicht gezĂ€hlt und erst recht nicht mit Geld bezahlt werden. Wie doch ĂŒberhaupt wenig Komfort auf so einem Bauernhof zu finden ist, besonders wo es keinen Strom gibt, also nicht einmal einen Fernseher, eine Waschmaschine oder einen

Die Ernte wird eingefahren

KĂŒhlschrank! Immer, wenn Monate lang der Regen ausbleibt, steht mit Sicherheit Hungersnot bevor. Es gibt dann beinahe nichts zu ernten, und die abgemagerten KĂŒhe geben keine Milch mehr. Um im Supermarkt die fehlenden Lebensmittel zu kaufen, braucht man Bargeld, was gerade in diesen HĂ€usern am meisten fehlt. „Was, nur sieben Kommunionen?“, fragt mich ein Mitbruder in der Stadt. „Da zahlt sich‘s doch nicht aus!“, meint er. „Ich bewundere dich, aber nachmachen kann ich das nicht!“ Hier in der Stadt sind immer wenigstens hundert Leute dabei, da ‚zahle‘ sich eine Messe erst richtig aus, meint er. Unser Herr, der Gute Hirt, hat aber einmal gesagt, dass er schon wegen eines einzigen Schafes bereit ist, die 99 allein zu lassen, um dem da weit draußen nach zu gehen 


Das erste Mal eine Messe bei ihnen. Welch ein Fest!

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Konrad Willeit, Vinzentinum, Brixen

Eine Ära geht zu Ende Eine nĂŒchterne Internet-Nachricht vom 25. JĂ€nner 2022 bringt es auf den Punkt, knapp und lapidar: „Oosterbeek, Niederlande: Mill Hill Missionare verkaufen Missionshaus Vrijland.“

Oben: Die Geschichte von Vrijland nahm 1896 seinen Anfang. Der Bau im Bild stammt aus dem Jahr 1957.

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Vrijland verkaufen? Das kann doch nicht sein! Vrijland war doch die letzte Bastion der Josefs-Missionare in den Niederlanden, nachdem Tilburg, Hoorn, Roosendaal und die anderen HĂ€user bereits abgegeben worden waren. Gewiss – die Zeiten Ă€ndern sich. Missionarischer Nachwuchs ist in Europa versiegt. Aber Oosterbeek, Vrijland, Koningsweg
 klingende Namen in den Ohren derer, die mit Josefs-Missionaren in Kontakt sind und waren. Viele MissionsbrĂŒder haben dort ihre Ausbildung absolviert und gar einige arbeitsreiche Jahre verbracht. Man denke an Bruder Kassian, den Josef Grassl aus Stuls im Passeiertal, der 1946 den Missionseid in Vrijland abgelegt, jahrzehntelang in der Landwirtschaft gearbeitet hat, 1991 nach Absam in den Ruhestand

zurĂŒckgekehrt und 1994 in Brixen gestorben ist. Die Internet-Nachricht berichtet folgendes: „Heute, Dienstag, dem 25. JĂ€nner 2022, ist ein wichtiger Tag in der Geschichte der niederlĂ€ndischen Region der Mill Hill Missionare. Bei einem offiziellen Treffen im Gemeinschaftsraum des St. Josefs-Missionshauses in Oosterbeek unterzeichnet der Regionalobere der niederlĂ€ndischen Region der Mill Hill Missionare, Martien van Leeuwen 
 die Urkunde ĂŒber den Verkauf des Missionshauses Vrijland. Dieser Verkauf, der seit fast acht Jahren in mehr als 110 Treffen verhandelt wurde, markiert einen wichtigen Übergang in der Geschichte der niederlĂ€ndischen Region der Mill Hill Missionare.“ Der Regionalobere, Bruder Martien van Leeuwen, skizzierte in seiner Eine Ära geht zu Ende


Rede die Geschichte des Missionshauses „Vrijland“ von seiner Einweihung am 1. Mai 1957 bis zur heutigen „Transaktion.“ Mai 1957? Da war doch eine wesentlich lĂ€ngere Vorgeschichte! Es stimmt zwar, dass das GebĂ€ude, das nun verkauft wird, aus dem Jahr 1957 stammt. In vorbildlicher Weise hat dieser Bau den Missionaren als RĂŒckzugsort, als Pflegeheim und als Ort der Erholung und des KrĂ€ftesammelns gedient. Nun werden die Mitglieder immer weniger, und die Alten sterben. Was tun mit so einer riesigen Kubatur in exzellenter Lage? „Wir sind dankbar fĂŒr das, was war und wir schauen mit Zuversicht in die Zukunft. Jetzt aber besteht dringender Handlungsbedarf; denn die Auslastung sinkt und die Kosten steigen rasant“, sagt der Regionalobere. Und wie geht es weiter? „Die neuen Besitzer, eine Baugesellschaft, planen, Teile des GebĂ€udes zu restrukturieren, den Rest niederzureißen und im Laufe von zwei bis drei Jahren neue GebĂ€ude aufzuziehen. Eine Mehrzweck-Pflegeeinrichtung soll aus der „Asche“ entstehen, in der bei Bedarf auch Josefs-Missionare willkommen sein werden“, schreibt Missionar Fons Eppink, der Medienbeauftragte.

Die Ernte wird eingefahren | Dankbrief aus Pakistan

Angefangen hat Vrijland vor ĂŒber einem Jahrhundert. Bereits 1896 wird im Generalkapitel in Mill Hill die Dringlichkeit fĂŒr eine wĂŒrdige Unterbringung erschöpfter RĂŒckkehrer aus der Mission besprochen. Das großzĂŒgige Angebot eines Missionsfreundes, sein Ferienhaus am Golf von Biskaya zur VerfĂŒgung zu stellen, schien das Problem zu lösen. Es erwies sich aber als ungeeignet, besonders fĂŒr die Winterszeit: zu zugig und kaum beheizbar. Zudem stirbt im MĂ€rz 1903 der belgische Missionar, der sich um die Betreuung im Haus gekĂŒmmert hatte. Domenicus Wagenaar, ein ehemaliger Indienmissionar, beginnt ab 1916 Geld fĂŒr den Bau eines Altenheimes zu sammeln. Auch hat er bereits ein geeignetes Landgut in der NĂ€he von Arnheim im Auge. Der Generalobere in Mill Hill jedoch bremst, solange der Erste Weltkrieg andauert. Wagenaar arbeitet inzwischen PlĂ€ne aus und legt sie dem Bischof von Utrecht vor, der 1917 die Erlaubnis fĂŒr das Projekt erteilt, mit der strickten EinschrĂ€nkung, dass die Kapelle nur intern genutzt und keine Seelsorge in der Umgebung betrieben werden darf. Kaum ist der Erste Weltkrieg vorbei, kauft Wage­naar 1919 das 45 ha große GrundstĂŒck

Vor der versammelten Gemeinschaft von Oosterbeek erlÀutert der Regionalobere der Niederlande, Br. Martien van Leeuwen, den Lauf der Geschichte und wirft einen Blick in die Zukunft.

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Einzig den ­GebĂ€udekomplex links des Weges, der im Bild von oben nach unten fĂŒhrt, behalten die Josefs-Missionare. Der andere Teil der GebĂ€ude wurde verkauft. Die neuen EigentĂŒmer werden alles niederreißen und den Grund nach ihren PlĂ€nen entwickeln.

Martien van Leeuwen unterzeichnet den Verkauf.

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„Vrijland“, samt einiger desolater GebĂ€ude um 72.000 Gulden. Im Oktober 1919 zieht er mit drei MitbrĂŒdern ein und macht sich gleich an die Arbeit, die leeren RĂ€ume zu möblieren und notdĂŒrftig bewohnbar zu machen. Nun war auch die optimale Gelegenheit gekommen, mit dem Bau des Altenheimes, den Renovierungsarbeiten und der Landwirtschaft die praktische Ausbildung der BrĂŒderkandidaten in den verschiedensten Berufen voranzutreiben. Damit stand man nicht nur organisatorischen, sondern auch riesigen finanziellen Anforderungen gegenĂŒber. Das Durchhalten hat sich aber gelohnt. Jahr fĂŒr Jahr legen junge MĂ€nner den Missionseid ab, unter ihnen Anfang der 1930erJahre auch die beiden BrĂŒder Adalbert und Canisius Stadlwieser aus Kaltenbrunn. Der Zweite Weltkrieg bringt

Bomben, Feuer, Zerstörung, Flucht, Beschlagnahme. Nur mit MĂŒhe gelingt nach dem Krieg der Neuanfang, obwohl sich zahlreiche Kandidaten melden. Anfang der 1950er-Jahre erlebt Vrijland einen starken Aufschwung in der BrĂŒderausbildung. Am 1. Mai 1957 kann ein schöner Neubau mit seinen vielfĂ€ltigen Einrichtungen eingeweiht werden. 65 Jahre spĂ€ter, am 25. JĂ€nner 2022, hat sich das Blatt gewendet. In seiner Rede versucht der Regionalobere Zuversicht zu verströmen: „Das Bewusstsein, dass wir das Ende akzeptieren mĂŒssen, hat das ganze Verfahren durchdrungen. Ist unsere Mission nun erfĂŒllt“, fragt er? „Der missionarische Geist setzt sich stĂ€rker in den Herzen der Menschen fort, als in Ziegeln und Mörtel. Der Same ist gesĂ€t. Wer weiß, welch ĂŒberraschenden Triebe sich irgendwann ihren Weg zum Licht bahnen und gedeihen werden?“ In der Tat! In den MissionslĂ€ndern der Josefs-Missionare nimmt die Zahl der Mitglieder stetig zu. „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fĂ€llt und stirbt, bringt es keine Frucht. (vgl. Joh 12,24) Eine Ära geht zu Ende


„Komm am Abend

mal in die Bar!“ Fons Eppink, Oosterbeek, Niederlande

Mit einer geschĂ€tzten Bevölkerung von etwa 800.000 ist Kibera Nairobis grĂ¶ĂŸtes Elendsviertel. Das Priesterseminar der Josefs-Missionare wurde in einer Entfernung von nur wenigen hundert Metern von seinen genau begrenzten RĂ€ndern direkt gegenĂŒber einem sumpfigen Gebiet errichtet, das einst den grandiosen Namen „Chelsea Marina“ erhielt. Sein Standort spiegelt das GrĂŒndungsCharisma und die missionarische Inspiration der Missionsgesellschaft wider: hinausgehen und den Randgruppen nahe sein. Unsere Theologiestudenten am Tangaza College im gehobenen Langata-Viertel sind daher nie weit davon entfernt, sich in der Hektik des Lebens am Rande, wie Papst Franziskus sagen wĂŒrde, „die FĂŒĂŸe schmutzig zu machen“, trotz Toren und hohen Schutzmauern. Am Ende meines Besuchs vor einigen Jahren in Ostafrika wurde ich eingeladen, die Studenten in St. Josef zu treffen und mit ihnen die Eucharistie zu feiern. Auch ein guter Anlass, dachte ich, um mir das nahegelegene Kibera einmal genauer anzuschauen. Also ging ich hinĂŒber zu etwas, das „Komm am Abend mal in die Bar!“

wie eine MĂŒlldeponie am anderen Ende des Sumpfes „Chelsea Marina“ aussah. Die BlechdĂ€cher Kiberas und die zerfurchten Gassen hoben sich mĂ€chtig vom nahegelegenen HĂŒgel ab. Als ich nĂ€herkam, begegnete mir eine einsame Gestalt: ein junger Mann, der in anscheinender Gebetshaltung auf dem Boden kniete. Ein religiöser Exzentriker? Nach kurzer Zeit stand er auf, und wir kamen ins GesprĂ€ch. „Alfred ist mein Name.“ Er erklĂ€rte, dass er ein „KĂŒnstler“ sei, der in einer Musikband spiele. „Ich komme regelmĂ€ĂŸig hierher, um Übungen zu machen und zu beten.“ – „Beten? Warum?“, war meine Frage. „Ich danke Gott jeden Tag und bitte um den Mut, der Versuchung des

Oben: Das Priesterseminar der ­Josefs-Missionare in Nairobi (rechts oben) steht am Rande des Elendsviertels Kibera. Zusammengekauert unten rechts Alfred, der Fons zum GesprÀchspartner wird.

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Auf einem der DĂ€cher: New Hope – Neue Hoffnung. Auf Bildung haben alle Menschen ein Recht.

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Stehlens zu widerstehen. FĂŒr meine Altersgenossen im Slum ist Diebstahl eine Lebenshaltung. Aber ich bete jeden Tag, nicht in diese Falle zu tappen.“ Und dann, nach einer kurzen Pause, um diese erschreckende Information fallen zu lassen: „Manche sagen, Religion ist Opium fĂŒr das Volk?“ Seine Augen spiegelten seine Verwirrung wider. Ich bemĂŒhte mich nach KrĂ€ften, Marx‘ berĂŒhmten Ausspruch in den richtigen Zusammenhang zu stellen, indem ich die Bedeutung des „Lebens vor dem Tod“ betonte. Er schien zufrieden zu sein. Dann fuhr er fort: „Meine Freunde fragen mich oft, warum manche von uns arm und andere reich geboren werden? Warum wurde ich in diesem Slum geboren?“ Und als Antwort auf seine eigene Frage: „Es gibt viele Dinge im Leben, die sich unserer Kontrolle entziehen. Aber was du mit den Talenten machst, die dir gegeben wurden, ist deine eigene Herausforderung! Ich entfalte meine musikalischen Talente.“

WĂ€hrend der kurzen Stille, die folgte, wanderten meine Augen ĂŒber die BlechdĂ€cher am gegenĂŒberliegenden Hang. Auf einem der DĂ€cher stand groß aufgemalt „Kibera New Hope Centre“. „Das ist eine Schule“, kam Alfred meiner Frage zuvor. „Bildung ist ein mĂ€chtiges Werkzeug, um im Leben voranzukommen.“ Mit sichtlicher Genugtuung erklĂ€rte er weiter, dass PrĂ€sident Uhuru Kenyatta vor einiger Zeit den Slum von Kibera besucht habe. Er war der erste PrĂ€sident, der dort seinen Fuß setzte. „Und es hat einen Unterschied gemacht.“ Alfred half mir zu sehen, was meinen unerfahrenen Augen entgangen war, als ich den scheinbar langweiligen Horizont von Kibera ĂŒberflog. „Siehst du diese schwarzen Wassertanks aus Plastik, die ĂŒber die DĂ€cher hinausragen?“, fragte er. „Das sind BadehĂ€user mit Toiletten und Duschen, die von der Regierung gebaut wurden. Und sie sind auch an ein Abwassersystem angeschlossen. Und riesige Masten mit Flutlichtbatterien,


WEIHE AN DAS UNBEFLECKTE HERZ MARIENS Nimm an, o Mutter, unser Gebet. Am Horizont sind die Wassertanks aus schwarzem Plastik. Mit dem Wasser werden die sanitÀren Anlagen des Viertels versorgt.

um die Umgebung zu beleuchten? Ein Plus an Sicherheit.“ Seine Augen leuchteten auf, als er seine GrĂŒnde fĂŒr die Hoffnung fĂŒr Kibera anfĂŒhrte. „Komm doch mal in die Bar „Maili Saba“, wo meine Band jedes Wochenende spielt“, sagte er zum Abschied. Mit leichten Schritten machte ich mich auf den Weg zurĂŒck nach St. Josef. Die materiell Armen haben Wege, die Wohlhabenden zu bekehren.

Zum Staunen im grauen Alltag.

Du Stern des Meeres, lass uns im Sturm des Krieges nicht untergehen. Du Arche des Neuen Bundes, zeige uns Möglichkeiten und Wege der Versöhnung. FĂŒhre, „du Irdische im Himmel“, die Welt wieder zu göttlicher Eintracht. Beende den Hass, besĂ€nftige die Rachsucht, lehre uns Vergebung. Befreie uns von Krieg, bewahre die Welt angesichts der nuklearen Bedrohung. Du Königin vom Rosenkranz, erwecke in uns wieder das BedĂŒrfnis zu beten und zu lieben. Du Königin der Menschheitsfamilie, zeige den Völkern den Weg der Geschwisterlichkeit. Du Königin des Friedens, erbitte der Welt den Frieden. Papst Franziskus Aus dem Akt der Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens (25.3.22)

„Komm am Abend mal in die Bar!“ | Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens

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Hans Hofer, Halbenrain

Die ersten Josefs-Missionare

in Neuseeland

Die ersten katholischen Missionare Neuseelands, die mit Bischof Pompallier gekommen waren, gehörten zum Orden der Maristen. Sie grĂŒndeten im Norden unter schwierigen Bedingungen – wie ein Artikel im Missionsboten vom Juli 1898 zeigt – katholische Gemeinden und betreuten die weit zerstreut lebenden Menschen als „Wandermissionare“.

Oben: Neuseeland besteht aus zwei Hauptinseln – die Nord- und SĂŒdinsel – sowie aus mehr als 700 kleineren Inseln. Alle sind von zahlreichen FlĂŒssen und BĂ€chen durchzogen.

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Der letzte von ihnen, Dr. James McDonald, war sein ganzes Missionarsleben lang im unwegsamen GelĂ€nde zu den dort lebenden Menschen unterwegs, um mit ihnen die heilige Messe zu lesen, ihnen die Beichte abzunehmen, sie zu trösten und sie in ihrem Glauben zu stĂ€rken. Nach ihm hĂ€tte es fĂŒr diese Menschen dort keinen Hirten mehr gegeben. In seiner Not bat der Bischof von Auckland, J. E. Luck, den GrĂŒnder der Josefs-Missionare, den spĂ€teren Kardinal Vaughan, Missionare nach Neuseeland zu senden. Und so kamen am 23. Dezember 1886 die ersten beiden Mitglieder dieser Missionsgemeinschaft in Auckland an. Ihre Namen waren Johannes Becker und J. Madan.

Als Dr. James McDonald 1890 starb, trat Missionar Johann Becker in seine Fußstapfen. 1856 in Westfalen geboren, floh Johann Becker als katholischer Priesterstudent wĂ€hrend des Preußischen Kulturkampfes nach England, wurde am 8.1.1882 von Bischof Herbert Vaughan zum Priester geweiht und trat dessen Missionsgemeinschaft bei. Nach seiner Ankunft in Neuseeland lernte er die Sprache der Maori und hielt bereits drei Monate spĂ€ter die erste Predigt in ihrer Sprache. AllmĂ€hlich wuchs er in ihre Kultur hinein. Er reiste wie sein VorgĂ€nger mit Boot, Pferd und zu Fuß durch den weglosen Norden Neuseelands, um den Menschen die frohe Botschaft zu bringen und sie nach Die ersten Josefs-Missionare in Neuseeland


einer ausgiebigen Unterweisung im katholischen Glauben zu taufen. In dieser Zeit begann er die Bibel und liturgische Texte zu ĂŒbersetzen und das vorhandene Wörterbuch zu erweitern. Einmal, so wird berichtet, durchquerte er in der NĂ€he des Meeres ein Moor. Plötzlich versank er und konnte sich nicht mehr befreien. Als er bereits bis zur HĂŒfte im Morast festsaß und die beginnende Flut den Wasserspiegel ansteigen ließ, tauchten plötzlich zwei junge Muschelsammler auf und befreiten ihn. Nach einer kurzen Erholungspause setzte er seine Reise fort. Auf seinen Pastoralreisen ĂŒbernachtete Father Becker manchmal auch in Höhlen oder in verlassenen HĂŒtten und aß, was ihm die Maori gaben: Muscheln und andere MeeresfrĂŒchte, getrockneten Hai, Kartoffel, WildgemĂŒse und Schweinefleisch. Durch seine pastorale FĂŒrsorge gewann er das Vertrauen der Menschen und lebte mit ihnen die Liebe zu Gott und zu den Menschen. Seine NĂ€chstenliebe machte ihn auch zu einem bedingungslosen Pazifisten. So war es fĂŒr ihn selbstverstĂ€ndlich, dass er sich wĂ€hrend des „Dog Tax War“ fĂŒr Frieden einsetzte. Als Father Becker erfuhr, dass die Maori seiner Pfarrgemeinde unter Hone Toia eine Streitmacht gebildet hatten und damit die Regierungssoldaten angreifen wollten, eilte er unverzĂŒglich zu ihrem Feldlager. Beim Wachposten angekommen, erkannte er diesen als eines seiner Pfarrkinder und rieb zur BegrĂŒĂŸung mit ihm die Nase. Dann ging er einfach weiter direkt ins Zelt der AnfĂŒhrer. Diesen erklĂ€rte er eindringlich die Sinnlosigkeit eines Angriffs; denn so argumentierte er, Die ersten Josefs-Missionare in Neuseeland

wenn sie auch diese erste Schlacht gewĂ€nnen, wĂŒrde die Regierung wieder neue Truppen senden und am Ende wĂ€ren sie die Verlierer. Die HĂ€uptlinge ließen sich jedoch nicht ĂŒberzeugen, sodass Father Becker ihr Lager tief enttĂ€uscht verließ. Wahrscheinlich haben sie danach doch noch einmal ĂŒber seine Worte nachgedacht, denn der Angriff blieb aus. Missionar Johann Becker war ein stiller, in sich gekehrter Mensch, der ĂŒber dieses oder andere Erlebnisse nicht gerne redete. Eine Geschichte jedoch erzĂ€hlte er gerne: Einmal, als er sich gerade auf eine lĂ€ngere Pastoralreise vorbereitete, kam ein junger Maori zu ihm mit der Botschaft, dass

J. Becker (links) und J. Madan (rechts) sind die ersten zwei ­Josefs-Missionare, die 1886 nach Neuseeland kamen.

Zwei Maori HĂŒtten in Whangaroa am Ufer der Nordinsel gelegen.

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An Festtagen tragen die Maoris die RosenkrÀnze um den Hals gehÀngt.

Die Köchin des Missionars Hans Becker.

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sein Vater ernsthaft krank sei und nach dem Priester verlange. Father Becker ging die zwei Meilen zur HĂŒtte des alten Bauern und fand ihn sterbenskrank auf seinem Lager liegend. Father Becker nahm ihm die Beichte ab, gab ihm die heilige Kommunion und die Krankensalbung. Dann sagte er zum alten Mann: „Toma, ich muss nun gehen und ĂŒberlasse dich Gott. Bete, dann kannst du ihm gut vorbereitet begegnen. Wenn ich von meiner Reise zurĂŒckkehre, wirst du bereits tot sein.“ Leise antwortete Toma: „Hier irrst du dich, Father. Ich werde leben und nach deiner RĂŒckkehr von dir noch einmal die heilige Kommunion bekommen. Dann erst werde ich sterben.“ Vierzehn Tage spĂ€ter kam Becker von seiner Reise zurĂŒck und fragte nach dem alten Toma. Er sei noch am Leben, bekam er zur Antwort. Am nĂ€chsten Tag besuchte er Toma und brachte ihm die heilige Kommunion. Toma wirkte gesund und krĂ€ftig. Er schien zu genesen, doch am gleichen Nachmittag um zwei Uhr verschied Toma. „Es ist genau-

so gekommen, wie er es vorausgesagt hatte. Aber die Geschichte ist noch nicht zu Ende“, sprach Becker weiter und lachte herzlich. „Der alte Toma hatte ein schriftliches Testament hinterlassen, an mich adressiert. Darin stand: Ich will meine Seele Gott ĂŒberlassen, meinen Körper hinterlasse ich meinem Volk und meine Liebe dir, Father. Bitte, bezahle die Sixpence (ein GeldstĂŒck), die ich dem TabakhĂ€ndler schuldig geblieben bin, damit in der nĂ€chsten Welt nichts schief geht.“ 1915 wurde Father Becker Pfarrer in Pawarenga und so zum Lehrer fĂŒr den Tiroler Missionar Andreas Zangerl. Er ĂŒbergab ihm 1925 die Verantwortung fĂŒr die gesamte Pfarre. Als Father Becker am 15.11.1941 starb, errichteten die Maori von Mutaraka fĂŒr ihn ein Ehrengrab. FĂŒr sie war er ihr Moses, der sein Volk in die Freiheit gefĂŒhrt hatte. Sie nannten ihn Pa Hoane Papita.

Herr, gib uns Augen,

die den Nachbarn sehen; Ohren, die ihn hören und ihn auch verstehen, wie man hilft und heilt; FĂŒĂŸe, die nicht zögern, wenn die Hilfe eilt; Herzen, die sich freuen, wenn ein andrer lacht; einen Mund zu reden, was ihn glĂŒcklich macht. Dank fĂŒr alle Gaben, hilf uns wachsam sein; zeig uns, Herr, wir haben nichts fĂŒr uns allein. aus Neuseeland

Die ersten Josefs-Missionare in Neuseeland


Konrad Willeit, Vinzentinum, Brixen

Protest und Trennung „Der 24. Februar 1906 markiert ein bedeutendes Datum fĂŒr die Katholische Mission in Britisch Nordborneo. Missionar August Wachter kommt an diesem Tag in Penampang an“, schreibt Schwester Cecilia Liew in einer Kurzbiographie ĂŒber den GrĂŒndervater ihrer Ordensgemeinschaft, die „Blue Sisters“. Endlich ist er am Ort seiner Sehnsucht angekommen, endlich seine Berufung leben, die Botschaft verkĂŒnden, Menschen helfen, Seelen retten. Seine Ungeduld des Herzens verleitet ihn jedoch zu Unvorsichtigkeit. Zwar hat er in Kuching ein paar Brocken Malay gelernt, bevor er nach Nordborneo versetzt wird, aber jetzt ist er mit neuen Stammessprachen konfrontiert. Er möchte keine Zeit mit Sprachelernen verschwenden, sondern möglichst schnell in die Arbeit eintauchen, auch wenn Wortverwechslungen manchmal zu drolligen, ab und zu auch peinlichen Situationen fĂŒhren. Penampang liegt, wie die Missionsstationen Inobong und Limbahau, im Distrikt Papar. Ausgedörrt und von Protest und Trennung

WasserbĂŒffeln zertreten, zeigen sich die Reisfelder, als Wachter in Penampang ankommt, um den „Posten als Gehilfe des HochwĂŒrden Duxneuner“ anzutreten, wie er im Novemberboten von 1906 schreibt. Im Juni 1885 war Fr. Prenger erstmals nach Penampang gekommen, zog aber bald weiter nach Inobong, wo er 1886 die Missionsstation grĂŒndet, mit Penampang als Außenstelle. Inmitten fruchtbarer Reisfelder liegt ein kleiner HĂŒgel, der in der Regenzeit, ebenso wie die Siedlungen der Einheimischen, aus dem Wasser ragt. Dieser Ort eignet sich bestens als Bauplatz fĂŒr eine Kirche. Prenger hatte im April 1888 sein Wohnhaus in Inobong bereits fertiggestellt und im selben Jahr von sechs

Oben: Zwei Gedenksteine vor der Dreifaltigkeitskirche in Inobong; der eine erinnert an das GrĂŒndungsjahr 1894, der andere ans JubilĂ€um im Jahr 2014.

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Auf dem St. Michaels-HĂŒgel in Penampang, den Missionar Prenger 1888 um 110 Dollar gekauft hat, sieht man links einen Teil des GebĂ€udes der Missionsstation, die Duxneuner errichtet und die Holzkirche, die er 1897 gebaut und eingeweiht hat.

Besitzern den heutigen St. Michaels HĂŒgel in Penampang samt den darauf gepflanzten ObstbĂ€umen um 110 Dollar erworben. Weil ein neuer die Mission in Penampang ĂŒbernimmt, wird aus der anfĂ€nglichen Außenstelle 1889 die eigenstĂ€ndige Missionsstation St. Michael. Als der Mann tragischerweise am 15. Mai1891 im Fluss ertrinkt, folgt ihm 1893 Franz Xaver Duxneuner aus Kufstein nach. Am 8. Mai 1897 kann er die erste aus Holz errichtete Kirche samt den aufsehenerregenden Kreuzwegstationen einweihen. Dux, wie er genannt wird, intensiviert die Missionsarbeit in Penampang. 1905 wird die ursprĂŒngliche Hauptstation Inobong zur Außenstelle von Penampang erklĂ€rt, wĂ€hrend die Dusun, wie es in einem Report heißt, „sich weder fĂŒr Himmel noch Hölle interessieren, sondern nur Futter und keine Krankheiten wĂŒnschen“.

Wachter ist hĂ€ufig auf langen FußmĂ€rschen und anstrengenden Bootsfahrten durch den Dschungel unterwegs. Er will Menschen finden, die sich fĂŒr seine Religion interessieren und den Familien anbieten, ihre Buben in die Schule nach Penampang zu schicken. Auch möchte er PlĂ€tze fĂŒr die GrĂŒndung neuer Missionsstationen ausfindig machen. „Es ist eine mĂŒhevolle Arbeit, den Urwald der Tropen auszuroden“, schreibt er im MĂ€rz-Boten von 1907; „Mit Feuer und Schwert muss man sich dranmachen, um nur ein kleines Fleckchen Erde der widerspenstigen Natur abzuringen. Und ist die kleine Ernte eingeheimst, da schlagen links und rechts die alten Wurzeln wieder aus, GestrĂ€uch und Dornen ĂŒberwuchern den Boden, der von neuem Zufluchtsort hĂ€sslichen GewĂŒrms aller Art wird.“ Damit beschreibt er nicht nur seine abenteuerlichen Erfahrungen in der fremden, neuen Welt, sondern auch sein mĂŒhevolles und von Frustration geprĂ€gtes missionarisches Arbeiten. „Die armen Heiden möchten am liebsten Christ und Heide zugleich sein“ sinniert er lakonisch. Er bringt aber auch VerstĂ€ndnis auf, denn „der neu getaufte Christ hat keinen Halt an christlichen Überlieferungen oder an einer glaubensstarken Umgebung, die ihn weiter auf dem Weg des Heils fĂŒhrt
 Ist es da zu wundern, wenn man Beispiele von RĂŒckfĂ€lligkeit zu verzeichnen hat und langsamer mit der Aufnahme in die Wasserreis braucht in der Zeit des Pflanzens viel Wasser. Deshalb werden die Felder vor ihrer Bepflanzung geflutet, damit die empfindlichen PflĂ€nzchen gut anwachsen können.

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Protest und Trennung


Kirche vorgehen muss, als es dem MissionĂ€r selber lieb ist?“ Keineswegs ist Wachter negativ eingestellt, ganz im Gegenteil. Er sieht sogar einen „großen Teil der Arbeit schon getan“ und er hat berechtigte Hoffnung. Denn „mein Prinzipal, Hochw. Duxneuner aus Kufstein, der schon 13 Jahre in dieser Gegend gearbeitet hat, trug nicht wenig dazu bei 
“, Ă€ußert er sich anerkennend ĂŒber seinen Pfarrer, der Sitten und GebrĂ€uche der Dusun bestens kennt und das Vertrauen der Leute genießt, sosehr sogar, dass sie den Missionaren ihre Kinder bereitwillig zur Erziehung ĂŒberlassen. „60 junge, frische Burschen beleben unser Haus. Sie sind unsere Freude, unsere Hoffnung und auch unsere Sorge“, schreibt Wachter. Da er „wegen mangelhafter Kenntnisse der Sprache“, wie er selber zugibt, sich noch wenig mit anderen Angelegenheiten befassen kann, muss er als „HĂŒter der Buben seines Amtes walten“. Doch die Arbeit erfĂŒllt ihn mit Begeisterung. Er sieht in Schulbildung und Evangelisierung ein untrennbares Zwillingspaar, um junge Menschen ganzheitlich zu erziehen und zu fördern. Deswegen macht er NĂ€gel mit Köpfen! 1907 gab es lediglich sieben SchĂŒler in Penampang. Wachter lĂ€sst Eltern und SchĂŒler unterschreiben, mindestens drei Jahre an der Schule zu bleiben, falls sie aufgenommen werden. FĂŒr ihn sind die „frischen Burschen die neue Saat, auf deren Reife die Mission mit Sehnsucht wartet. Gebe Gott, dass ebenso viele christliche FamilienvĂ€ter in ihrem spĂ€teren Leben eine StĂŒtze christlicher Gemeinschaften werden“. Schon 1907 beschĂ€ftigt sich Wachter mit der Frage, wie man MĂ€dchen in die Schule bringen könnte. Protest und Trennung

Denn „der Priester kann wohl den Buben bilden, das MĂ€dchen wird ihm aber immer scheu und fernbleiben, wird so stets eine nur mangelhafte Kenntnis der Religion haben.“ Was ihn umtreibt, sind quĂ€lende Erfahrungen, dass christliche junge MĂ€nner kaum eine ebensolche Frau finden und nach der Heirat wiederum in alte heidnische BrĂ€uche zurĂŒckfallen. Schwestern wĂ€ren dabei von unschĂ€tzbarem Wert. Erst Jahre spĂ€ter finden seine PlĂ€ne Verwirklichung. Als Schulmann scheint er trotzdem ein gutes HĂ€ndchen gehabt zu haben, denn die SchĂŒlerzahl steigt stetig. Im August 1909 ĂŒbertrĂ€gt Msgr. Dunn August Wachter aus nicht bekannten GrĂŒnden die alleinige Verantwortung

Eucharistiefeier im Freien auf einer Tour. Ein paar PfĂ€hle mit einem Brett darĂŒber bildet den Altar.

Missionar Wachter mit seinen SchĂŒlern, die sich reichlich mit Fisch aus dem Fluss eingedeckt haben.

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Die ersten drei Mill Hill Schwestern in Inobong und August Wachter im Kreis einer Gruppe von Firmlingen.

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ĂŒber die Schule. DarĂŒber kommt es zum Streit zwischen Wachter und Duxneuner, der „sich auf keinen Fall mehr in den Schulbetrieb einmischen soll. Nicht einmal Religionsunterricht erteilen darf er.“ Wachter droht sogar, „die ganze Schule nach Inobong zu verlegen, wenn sich der Rektor nochmals einmischt“. VerstĂ€ndlich, dass Duxneuner vehement protestiert. Nach Jahren der Arbeit im tropischen Klima lĂ€sst seine Gesundheit allmĂ€hlich nach. Wachter hingegen strotzt von Energie und Unternehmungsgeist. Im BemĂŒhen, Druck aus der Situation zu nehmen, wird Wachter von seinem Oberen, Msgr. Dunn, im Februar 1910 beauftragt, den Schulbetrieb in Penampang herunterzufahren und die mittlerweile dahindĂŒmpelnde Missionsstation Inobong wieder aufzubauen. Damit ist auch die Hoffnung verbunden, er wĂŒrde sich stĂ€rker auf Seelsorge konzentrieren und dabei weniger Schulden anhĂ€ufen. Doch weit gefehlt. Noch im selben Jahr baut er in der Nachbarstation Limbanak eine kleine Schule. Damit nicht genug. Drei Jahre spĂ€ter (1913) errichtet er in Inobong eine große Schule, denn er bringt es

nicht ĂŒbers Herz, anfragende Kinder abzuweisen. Wie Schwester Liew schreibt, waren dort zeitweise 300 Buben untergebracht. FĂŒr den Unterricht und die Betreuung gelingt es Wachter, noch im selben Jahr die ersten Mill Hill Schwestern von Kuching nach Inobong zu holen. Erst 1917 kommt Wachter wieder nach Penampang zurĂŒck, um die Stelle des nach England zurĂŒckkehrenden Franz Xaver Duxneuner zu ĂŒbernehmen. Im September 1921 transferiert er die Schule von Inobong mitsamt den Schwestern nach Penampang. Unter Wachters Leitung etabliert sich der Ort neben Valentin Webers Schule in Jesselton als ebenbĂŒrtiges Zentrum der Bildung. Schwester Rose, eine seiner Lehrerinnen, sagte einmal: „Ich kann Wachters Reisen von 1920 bis 1922 bezeugen. Er war immer unterwegs bis in die entferntesten Dörfer. All den kleinen, armen Buben gab er kostenlos Unterricht, fĂŒtterte sie und geriet dabei selbst in schreckliche Schulden
 Aber, mein Gott, die alte Kirche von Penampang war immer gerammelt voll, wenn Fortsetzung Seite 22 unten

Protest und Trennung


Fritz Neuhauser, Josefs-Missionar †

MIT LEIB UND SEELE INDIEN-MISSIONAR In seinem 90. Lebensjahr – 56 davon hat er in Indien verbracht – ist Fritz Neuhauser am 1. Februar dieses Jahres in Hyderabad in Indien, wie er es sich immer gewĂŒnscht hatte, verstorben. Vier Bischöfe und eine sehr große Zahl von Priestern haben an seiner Beerdigung teilgenommen. Die Kirche Indiens, im Besonderen im Bundesstaat Andhra Pradesh, trauert um einen ihrer bedeutsamen Pio­niere. Fritz Neuhauser ist am 5. September 1932 in Bruneck als fĂŒnftes von sechs Kindern der bekannten Kaufmanns-Familie geboren. Durch die Freundschaft mit einem anderen Brunecker, dem Josefs-Missionar Alfred Jahn, fand Fritz seine Berufung. So kam er ins St. Josefs-Missionshaus nach Brixen, studierte von dort aus bis zu seiner Matura am Vinzentinum. In der Folge studierte er Philosophie am Priesterseminar und darnach Theologie in Mill Hill in London, wo er im Jahre 1957 mit 39 weiteren MitschĂŒlern aus verschiedenen LĂ€ndern zum Priester geweiht wurde. Seine erste Bestimmung war Rom, wo er an der Gregoriana das Lizenziat in Systematischer Theologie erwarb. 1961 folgten zwei Jahre im Missionshaus von Absam, wo er im Bundesland Tirol fĂŒr die Mission warb. Darnach diente er als Kooperator der Pfarre NĂŒziders in Vorarlberg. Im Jahr 1965 begann er in Trier einen Diplom-Kurs in Liturgie. Gerade Liturgie war damals, gleich nach dem 2. Vatikanischen Konzil, in allen Priesterseminaren ein begehrtes Fach. Den Rest seines Lebens sollte Fritz Neuhauser, Josefs-Missionar †

Fritz Neuhauser dann hauptsĂ€chlich als Lehrer der Liturgie wirken. Im Jahre 1966 begann fĂŒr ihn sein großes Lebenswerk am Regionalseminar von Hyderabad, wo Priesterkandidaten aus zwölf Diözesen vom Bundesstaat Andhra Pradesh sowie Gasthörer aus ganz Indien ihre Ausbildung erhielten. Von seinen vielen SchĂŒlern sind spĂ€ter einige Bischöfe geworden. Einer seiner besonders aufmerksamen Hörer war Mathew Kozhuppakalam, der heute Pfarrer und Dekan von Schlanders im SĂŒdtiroler Vinschgau ist. Ein bedeutsames Verdienst erwarb sich Missionar Neuhauser als Fachmann in Liturgie, als er im Auftrag der indischen Bischöfe zusammen mit einer Kommission sĂ€mtliche liturgischen Texte in die TeluguSprache ĂŒbersetzte. Er war auch sehr darum bemĂŒht, dass indische Christen ihren Glauben auf heimische Art feiern konnten. Ein Jahr lang verbrachte er in einem Ashram, wo er zu einer tiefen indischen SpiritualitĂ€t fand, wovon wir wĂ€hrend seines Heimaturlaubs Zeugen sein konnten. Seit den 90er Jahren stĂŒrzte sich Fritz mit einem wahren Sendungsbewusstsein auf eine völlig neue Aufgabe: fĂŒr unsere Missionsgesellschaft Berufe zu werben und dann an ihrer Heranbildung mitzuwirken. Man hatte sich aus mehreren wichtigen GrĂŒn-

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den fĂŒr dieses Projekt entschieden. Es war zunehmend unmöglich geworden, fĂŒr auslĂ€ndische Missionare Aufenthaltsgenehmigungen zu erhalten. Er selbst erfuhr es an seiner eigenen Person, als er einmal sehr lange auf ein RĂŒckreise-Visum warten musste, um auf Heimaturlaub fahren zu können. Um niemals Indien verlassen zu mĂŒssen, bewarb er sich schließlich um die indische StaatsbĂŒrgerschaft, die er dann nach siebenjĂ€hriger Wartezeit erhielt. Das Projekt hatte seine zusĂ€tzliche Wichtigkeit nicht nur fĂŒr unsere Missionsgemeinschaft, sondern auch fĂŒr die Christen Indiens. Sie sollten selbst missionarisch werden. Diese Aufgabe erwies sich schwieriger als erwartet. Die Kirche in Indien ist eine geradezu winzige Minderheit in diesem Subkontinent mit weit ĂŒber einer Milliarde Einwohnern und braucht alle ihre KrĂ€fte, um sich ĂŒber Wasser zu halten. Missionar Neuhauser ließ sich keineswegs entmutigen. In einem Rundbrief an seine Freunde schrieb er

dann: „Diese Arbeit ist gewaltig, doch zum Unterschied vom ‚alten‘ Europa arbeiten wir hier mit großer Hoffnung.“ Er freute sich, dass sie schon ĂŒber 600 Adressen von Familien hatten, die sich bereit erklĂ€rten, indische Missionare zu unterstĂŒtzen. Oft ging er in katholische Schulen, um unter den Studenten ĂŒber Missionsarbeit und Berufung zu sprechen. All diese MĂŒhe blieb nicht umsonst. Um die Kandidaten unterzubringen und ihnen eine gediegene Ausbildung zu ermöglich, wurde ein neues Missionshaus gebaut, das im Dezember 1991 eingeweiht wurde. Heute gibt es 30 indische Josefs-Missionare, die zum Teil auch schon in anderen LĂ€ndern und Kontinenten im Einsatz stehen. Bis vier Monate vor seinem Tod war Fritz Neuhauser noch voll und ganz im Einsatz, bis ihn seine KrĂ€fte zuerst allmĂ€hlich, dann ganz verließen. Mit vielen reichen FrĂŒchten konnte er vor Gott erscheinen. Er ruhe nun im Frieden und ewiger Freude! Toni Amort

Missionar Fritz Neuhauser ĂŒberreicht mit berechtigtem Stolz zwei indischen Bischöfen das neue Lektionar in der TeluguSprache, die von 81 Millionen Indern gesprochen wird.

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Fritz Neuhauser, Josefs-Missionar †


Wirbitten bittenums umsGebet Gebet fĂŒr fĂŒr die die Wir verstorbenenMitglieder Mitgliederund und WohltĂ€ter WohltĂ€ter verstorbenen Absam: Traudi Thöni, Christoph Thöni, Agnes Penz (langjĂ€hrige Förderin). – Aldein: Margarete Matzneller-Herbst. – Altrei: Katharina Hanspeter, Gotthard Varesco. Ainet: Anna Payr (langjĂ€hrige Förderin). – Axams: Heidi Haider. – Gisingen: – Antholz-Obertal: Anna Brunner-Leimgruber. – Aufhofen: Hubert Ausserhofer. – Lydia König. – Gries Sellrain: MariaAnton Wegscheider. – Grins: Colfuschg: Monica Daportaim Alfreider. – Eggen: Pichler. – Eppan: Alois Veronika Kofler. Rudigier. – Hohenems: Edith– Schwörer. Hopfgarten in Defereggen: Katharina – Feldthurns: Anna Brunner. Gais: Anna– Jaufentaler Tanzer, Luise Oberhammer, Wahler. Hörbranz: Oskar Pirker. – Kartitsch: Veronika –Egger, Josef Untergasser. – Gasteig: Max Leonhard Strickner, Ausserlechner, Maria Strickner. Hans – Geiselsberg: Josef Agstner, Hanni Steger Pichler. – Gossensass: Notburga AukenthalerLusser, Leonhard Draschl, Theresia Köck, Brigitta Walder, Maria Wiedemayr. – Mader, EdithMaria Holzer-Geiger. – Gsies-Pichl: Kassian Innerbichler. – Kramsach: Tauber, Helmut Waschek, ErichHintner, Huber. Paula – LĂ€hn: Josef Wacker. Jaufental: Anton Thaler, Johann Plattner-Staudacher. – Kastelruth: Juliane Thomaseth, – LĂ€ngenfeld: Anni Gstrein. – Lechaschau: Josef Bach. – Liesing im Lesachtal: Johann Rier (Dösch). – Klobenstein: Irmengard Messner. – Kuens: Johann Pircher. Anna Stadlober-Wilhelmer (langjĂ€hrige Förderin). – Maria Luggau: Filomena – Laatsch: Filomena Adam, Anton Reinstadler. – Lajen: Anna Runggatscher-Lang. – Tiefenbacher. – Gabl, Natters: Cede,– Franziska Schaller. – Gebhard, Nauders:Martin Martha Latsch: Hildegard GretiHeidi Holzknecht. Latzfons: BartholomĂ€us Zangerle. – Navis: Vitus Höllriegl. – NĂŒziders: Obrist, Franz Pfattner. – Laurein: Josef Staffler undGertrud sein SohnJenny. Erwin.– –Ötzerau: Luttach: Marlene Anna Gasteiger, Hermann Niederkofler. – MĂŒhlbach: FranzBerger, Burkia. Sebastian – MĂŒhlwald: Josef (Bruder Mair Prantl, Gisela Meitinger. – PrĂ€graten: Genoveva Steiner unter der Eggen, Alois Steiner. – Naturns: Christian Platzgummer, Josef Baur, Maria des Missionars Anton Steiner). – Prutz: Paula Streng. – Reisach: Johanna Sorger. (MittermĂŒhl), Jakob Ainhauser, Josef Fliri (Höfler Sepp). – Niederolang: Hochw. –Platzer Schmirn: Marianne Staud. – Schruns: Berta Jungbauer. – Schwarzach: Peter Philipp Peintner CanReg. – Antholz-Niedertal: Sebastian Taferner, Rosina Messner. – Baur. – See: Martha Zangerl. – Silz: Maria Ciresa, Gerda Neurauter, Peter Leiter. – Oberolang: Bruno Reden. – Obertelfes: Johann Tschopfer. – Percha: Aloisia Erlacher, St. VeitMutschlechner, in Defereggen: Gabriela Walder (Schwester des Missionsbruders Anton Anton Fuchslercher. – Pfalzen: Johann Oberparleiter. – Edmund Prad: LadstĂ€tter), Amalia –Walder. – Steinach am Brenner: Franz Messiack, Inge Vötter. Paula Reisigl-Gander. Prad-Agums: Hermann Pfeifer. – Reischach: Peter Kronbichler. Raffeiner. – Sand in Taufers: AloisHauser Gruber.(Moidl). – St. AndrĂ€: Johann –– Reschen: Tarrenz:Margaret Gisela Reinstadler. – Tobadill: Maria – Tux: Anna Rabensteiner. – St. Johann inAnna Ahrn:Obmascher Elisabeth Bacher. – St. Magdalena in Gsies: Peter Gredler. – Untertilliach: (langjĂ€hrige Förderin). – Vandans: Hintner, Helene Steinmair, Katharina Steger, Helene Hofmann. – St. Martin in Thurn: Josef Koller. – Vils: Roman Winkler, Georg Neuner. – WĂ€ngle: Walter Posch, Maria Alfreider Zingerle, Otto Erlacher, Maria Planatscher Trebo. – St. Nikolaus in Johann Feistenauer. – Zöblen: MĂŒller,Johann Susanne MĂŒller.– St. Peter in Ahrn: Ulten: Samira Paris, Fritz Trafojer. Bruno – St. Pankraz: Mairhofer. Adelheid Anna Mölgg, FriedaSteindl Oberhollenzer-Brugger. St. Vigil: Zenzele Weger Pisching, Kranzspende: FĂŒr Peter von: Willi & –Josefa Pertinger, Absam: € 30,00; Maria Ties Tamers. – St. Walburg in Ulten: Karl Geiser. – Steinegg: Alois Lantschner. – Dr. Ludwig Kössler, Tulfes: € 200,00; Förderergemeinschaft fĂŒr das Sparkassen-, Steinhaus: Maria Magdalena Mairhofer. – Stern: Paolo Valentini, Edi Crazzolara, Clara Sportund Freizeit-Zentrum Absam-Gnadenwald: € 100,00; Karl & Johann Nagler Crazzolara. – Taufers in MĂŒnstertal: Anna Rufinatscha Joos. – Toblach: Johanna Wirtenberger, Absam: € 30,00;Rita Antonia & Oswald HerbertPedergnana, Pichler: €Rita 50,00; Sieglinde Strobl, Walter Zelger. – Tramin: Pernstich, Oberhofer. Bucher: 300,00; Jutta Alfons Strassl:Karlegger. € 50,00; –Gertrud Rubisoier, Jenbach: € 100,00. – Trens: €Alois Erlacher, Tschötsch: Paul Pliger. – Vahrn: Alois – Sigmund, Stefaniavon: Faller Sparber. – Vals: Alois Zingerle, Erich Oberburger. – Villanders: FĂŒr Rita Huter Peter Stocker, Oberassling: € 50,00.

Elisabeth Bartl

Anna Obmascher

Genoveva Mitterrutzner Anna Payr

Johann Gasser, Theresia Gruber-Fink, Aloisia Nindl Rabensteiner. – Villnöss-St. Peter: Antonia Messner. – Vöran: Hochw. Anton Mittelberger, Matthias Walzl.

Herr, schenke ihnen die ewige Freude!

Herr, schenke ihnen die ewige Freude!

FĂŒr alle Spenden und Messintentionen FĂŒr alle Spenden und Messintentionen ein herzliches und aufrichtiges Vergelts Gott! ein herzliches und aufrichtiges Vergelts Gott!

Elisabeth Bartl, Imsterberg, * 22.4.1944, † 24.11.2021, Förderin von 2014 bis 2021 Genoveva Mitterrutzner, Schrambach, * 20.5.1925, † 11.2.2022, Anna Obmascher, Untertilliach, * 2.1.1941, † 20.12.2021, Förderin von 1987 bis 2016 Förderin von 1959 bis 2010 Anna Payr, Ainet, * 21.9.1928, † 24.1.2022, Förderin von 1962 bis 2010 Barbara Mitterhofer, St. Pankratz, * 28.11.1938, † 12.2.2022, Anna Stadlober-Wilhelmer, Liesing im Lesachtal, * 26.11.1953, † 17.2.2022, Förderin Förderin von 1984 bis 2022 von bis 2022 Frieda1998 Gurschler, Schlanders, * 24.11.1943, † 16.3.2022, Förderin von 1996 bis 2018 Agnes Penz, Absam, * 27.5.1929, † 23.2.2022, langjĂ€hrige Förderin bis etwa 1985

Unsere Verstorbenen

Barbara AnnaMitterhofer StadloberWilhelmer

FriedaAgnes Gurschler Penz

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Wir bitten ums Gebet fĂŒr die verstorbenen Mitglieder und WohltĂ€ter Absam: Traudi Thöni, Christoph Thöni, Agnes Penz (langjĂ€hrige Förderin). – Ainet: Anna Payr (langjĂ€hrige Förderin). – Axams: Heidi Haider. – Gisingen: Lydia König. – Gries im Sellrain: Maria Wegscheider. – Grins: Veronika Rudigier. – Hohenems: Edith Schwörer. – Hopfgarten in Defereggen: Katharina Wahler. – Hörbranz: Oskar Pirker. – Kartitsch: Leonhard Ausserlechner, Hans Lusser, Leonhard Draschl, Theresia Köck, Brigitta Walder, Maria Wiedemayr. – Kramsach: Maria Tauber, Helmut Waschek, Erich Huber. – LĂ€hn: Josef Wacker. – LĂ€ngenfeld: Anni Gstrein. – Lechaschau: Josef Bach. – Liesing im Lesachtal: Anna Stadlober-Wilhelmer (langjĂ€hrige Förderin). – Maria Luggau: Filomena Tiefenbacher. – Natters: Heidi Cede, Franziska Schaller. – Nauders: Martha Zangerle. – Navis: Vitus Höllriegl. – NĂŒziders: Gertrud Jenny. – Ötzerau: Marlene Prantl, Gisela Meitinger. – PrĂ€graten: Genoveva Berger, Sebastian Steiner (Bruder des Missionars Anton Steiner). – Prutz: Paula Streng. – Reisach: Johanna Sorger. – Schmirn: Marianne Staud. – Schruns: Berta Jungbauer. – Schwarzach: Peter Baur. – See: Martha Zangerl. – Silz: Maria Ciresa, Gerda Neurauter, Peter Leiter. – St. Veit in Defereggen: Gabriela Walder (Schwester des Missionsbruders Edmund LadstĂ€tter), Amalia Walder. – Steinach am Brenner: Franz Messiack, Inge Vötter. – Tarrenz: Gisela Reinstadler. – Tobadill: Maria Hauser (Moidl). – Tux: Anna Gredler. – Untertilliach: Anna Obmascher (langjĂ€hrige Förderin). – Vandans: Josef Koller. – Vils: Roman Winkler, Georg Neuner. – WĂ€ngle: Walter Posch, Johann Feistenauer. – Zöblen: Bruno MĂŒller, Susanne MĂŒller. Kranzspende: FĂŒr Peter Steindl von: Willi & Josefa Pertinger, Absam: € 30,00; Dr. Ludwig Kössler, Tulfes: € 200,00; Förderergemeinschaft fĂŒr das Sparkassen-, Sport- und Freizeit-Zentrum Absam-Gnadenwald: € 100,00; Karl & Johann Wirtenberger, Absam: € 30,00; Antonia & Herbert Pichler: € 50,00; Sieglinde Bucher: € 300,00; Jutta Strassl: € 50,00; Gertrud Rubisoier, Jenbach: € 100,00. – FĂŒr Rita Huter von: Peter Stocker, Oberassling: € 50,00.

Elisabeth Bartl

Anna Obmascher

Anna Payr

Herr, schenke ihnen die ewige Freude! FĂŒr alle Spenden und Messintentionen ein herzliches und aufrichtiges Vergelts Gott!

Anna StadloberWilhelmer

Elisabeth Bartl, Imsterberg, * 22.4.1944, † 24.11.2021, Förderin von 2014 bis 2021 Anna Obmascher, Untertilliach, * 2.1.1941, † 20.12.2021, Förderin von 1987 bis 2016 Anna Payr, Ainet, * 21.9.1928, † 24.1.2022, Förderin von 1962 bis 2010 Anna Stadlober-Wilhelmer, Liesing im Lesachtal, * 26.11.1953, † 17.2.2022, Förderin von 1998 bis 2022 Agnes Penz, Absam, * 27.5.1929, † 23.2.2022, langjĂ€hrige Förderin bis etwa 1985

Unsere Verstorbenen

Agnes Penz

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Leserbriefe Dass im Jahr 2021 so viele Priester, Ordensfrauen, LaienbrĂŒder und GlĂ€ubige weltweit ermordet wurden, erfĂŒllt mich mit großer Trauer. Ihr Einsatz und ihr Wirken sollten fĂŒr uns Ansporn sein, ĂŒberall und jederzeit unseren Glauben zu bekennen. Konrad, Ampass Auf das Erscheinen des Missionsboten freuen sich viele und erwĂ€hnen dies immer wieder. Die Berichte rufen bei mehreren Leserinnen und Lesern Aufmerksamkeit und Bewunderung hervor. So wird etwa geschrieben: Freu mich immer auf den Missionsboten, um das RĂ€tsel zu lösen und aus den MissionslĂ€ndern die Nachrichten zu lesen, die immer sehr interessant sind und wo man viel ĂŒber die Arbeit der Missionar erfĂ€hrt. – Was die Missionare ĂŒberall leisten und geleistet haben, freut mich sehr. Ich gratuliere ihnen recht herzlich. Erna, Fendels; Rosa, St. Ulrich

Ich bewundere den jungen August Wachter, der das Opfer einer sehr langen Seereise machte, um Priester und Missionar zu sein. Ich bewundere auch den Herrgottswinkel der Familie Wachter. Er ruft in mir Jugenderinnerungen wach
 In neuen Wohnblöcken gibt es leider keinen Platz mehr. – In jedem von uns steckt etwas Abenteuer oder der Ruf der weiten Welt. Deswegen kann ich den Wunsch von August Wachter gut nachempfinden. Freu mich schon auf die Fortsetzung des Artikels. – Seinem Jugendwunsch blieb August Wachter sein Leben lang treu. Hildegard, MĂ€der; Martha, Gsies; Josef, Partschins Die Ernte wird eingefahren – so der Artikel von Leonhard Steger. Das stimmt genau. In verschiedenen Gebieten hat er sich abgearbeitet. Sr. Emanuela M., Hall

Fortsetzung von Seite 18

Die Kirche zum hl. Aloisius von Limbanak ist eine der eindrucksvollsten Kirchen in der Diözese Kota Kinabalu. 2013 hat die Pfarre St. Simon, Likas, eine Rundwallfahrt zu den Orten der AnfÀnge der Mission in Britisch Nordborneo, heute Sabah, unternommen.

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Wachter zusammen mit den Kindern nach dem Unterricht den heiligen Josef bestĂŒrmte, ihnen in ihrer Not zu helfen“. Unter August Wachter expandiert die katholische Gemeinde von Penampang so stark, dass die erste Holzkirche im Februar 1922 um 11 Meter verlĂ€ngert werden muss. Trotzdem fragt man sich, wie bei

der stĂ€ndigen Geldknappheit die Missionare in wenigen Jahren das alles aufgebaut haben? Es sind zwar regelmĂ€ĂŸig Spenden aus der Heimat geflossen, aber keineswegs ausreichend fĂŒr alle Wunschprojekte. Einen geringen Teil haben das Mutterhaus in Mill Hill und Propaganda Fide in Rome beigesteuert. Außerdem haben vermögende Einheimische der Mission oft mit Spenden ausgeholfen. Einige Missionare haben regelrechte Betteltouren durch Europa und Nordamerika unternommen, um in Klöstern, Pfarren, bei Bischöfen und wohlwollenden Spendern die nötigen Mittel aufzubringen. Und wenn alles nichts mehr hilft, ist unbĂ€ndiges Gottvertrauen die letzte Rettung. Leserbriefe | Protest und Trennung


FĂŒr gewitzte RatefĂŒchse Die Lösung des RĂ€tsels in der 1. Nummer lautete:

„Seefahrt“ Gewinner in Brixen:

Aldein:Martin Daldos Klobenstein: Martin Pichler Obervintl: Elisabeth Leitner St. Walburg in Ulten: Martha Engl St. Valentin auf der Haide: Anna Hohenegger

Gewinner in Absam:

Bludenz: Silvia Rauch Hopfgarten im B.: Erwin Thaler Mils: Maria Hoppichler MĂŒhlbach: Marianne Schmidl Schönwies: Johann Hackl Tristach: Alois Wendlinger

Hier der SchlĂŒssel zum nĂ€chsten RĂ€tsel: Um es zu lösen, gilt es, diesen Missionsboten aufmerksam zu lesen und die fehlenden Wörter in die jeweilige Spalte einzutragen. Das Wort, das sich waagrecht wiederholt, ist das Lösungswort. A: Nun war auch die 
 Gelegenheit gekommen. B: Sie trauerten um einen ihrer bedeutsamen
 C: Und sie durch unsere Liebe den Menschen
 D: Ich 
 meine musikalischen Talente. E: Dass er schon wegen eines 
 Schafes. F: Um unter den Studenten ĂŒber Missionsarbeit und
 G: Denn ein Auto ist ein seltenes
 H: Dann kannst du ihm gut vorbereitet


schickt werden: entweder mit Postkarte, Fax oder Mail. Bitte, immer mit vollem Namen und genauer Anschrift. Das ist auch eine dringende Bitte fĂŒr Einzahlungen. Oft sind es grĂ¶ĂŸere Spenden, und unser Dankschreiben bleibt aus. Es gibt Schreibnamen wie Strasser, Mair, JĂ€ger, Steiner
 Wem soll der Dank gelten?

FĂŒr SĂŒdtirol:

St. Josefs-Missionshaus, Postfach 165, 39042 Brixen; Fax: 0472 270 800 Mail: josefsmissionshaus@hotmail.com

FĂŒr Österreich:

St. Josefs-Missionshaus, Samerweg 11, 6067 Absam; Fax: 05223 572 9414 Mail: missionshaus.absam@gmail.com Der nÀchste Missionsbote 2022/3 wird im Lauf des Monats August ausgeliefert.

Viel Spaß wĂŒnscht euch das Redaktions-Team: Konrad, Sepp & Anton

A

B

C

D

E

F

G

H

Das Lösungswort muss bis zum 30. Juni 2022 an eine der unten angefĂŒhrten Adressen geFĂŒr gewitzte RatefĂŒchse

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Österreichische Post AG MZ 02Z030849 M St. Josefs-Missionshaus, Samerweg 11, 6067 Absam

Ein fester Halt W

as fĂŒr eine herrliche Aussicht! GemĂŒtlich trödelte ich mit meinem schweren Landrover am riesigen Vulkankegel des ĂŒber 3000 Meter hohen Manengouba-Berges in Kamerun entlang zu einer unserer Außenstationen. Das enge „StrĂ€ĂŸchen“ war zwar stellenweise recht schief und schlĂŒpfrig, aber das schier undurchdringlich scheinende GebĂŒsch und Elefantengras auf beiden Seiten gab mir ein GefĂŒhl von Sicherheit. Wieder war es Sonntag, und ich machte mich auf den Weg. Langsam kĂ€mpfte sich das Auto ĂŒber enge Kehren den Berg hinauf, um dann in die lange Querstrecke am Abhang entlang einzubiegen. Ich bog ums Eck – und plötzlich stockte mir der Atem! Wo vorher das dichte GebĂŒsch die Straße gesĂ€umt hatte, sah ich jetzt nur noch gĂ€hnende Leere! Anscheinend hatten die Leute in Gemeinschaftsarbeit mit ihren Buschmessern die ganze Gegend

von Elefantengras und Buschwerk gesĂ€ubert. Mit zitternden Knien und schweißnassen HĂ€nden fuhr ich langsam und ĂŒberaus vorsichtig weiter. WĂ€re ich auch nur ein wenig ĂŒber den schiefen und brĂŒchigen Straßenrand hinausgerutscht, wĂ€re ich viele Hunderte von Metern ohne jeglichen Halt in die Tiefe gestĂŒrzt! In diesen schweren Zeiten der Pandemie und des Krieges ist fĂŒr viele Menschen so vieles weggebrochen, woran sie vorher glaubten, und dabei auch dachten, damit einen festen Halt im Leben zu haben. In einem Schaukasten bei einer Londoner Kirche fand ich einen Spruch, den ich jedenfalls sehr hilfreich fand: „Nur der Glaube an die Auferstehung kann einen festen Halt in einer sehr unsicheren und friedlosen Welt geben. Karfreitag und Ostersonntag sind eben Grundpfeiler unseres Lebens.“ (Bild: Vom Regen zerstörter Fahrweg in Peter Mair Kamerun)


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