Risikoschwangerschaften und -geburten · 29
Dr. med. Philipp Meyer und Dr. med. Monya Todesco Bernasconi
Je nach Problemlage beschäftigen sich weitere Experten, wie beispielsweise Kinderchirurgen oder Kinderkardiologen, mit den Familien. Todesco Bernasconi wertet diese interdisziplinäre Zusammenarbeit mit regelmässigem Erfahrungsaustausch als Trumpf. An den Gesprächen mit den Eltern beteiligen sich stets zwei Experten. «Dieses Vorgehen schätzen die Frauen ganz besonders. Es fördert das Vertrauen, denn sie fühlen sich am sichersten, wenn sie sich schon vorab mit uns über die Geburt und die Folgen für das Kind austauschen können», erklärt sie. Heute kann das KSA-Perinatalzentrum, abgesehen von vorgeburtlichen Operationen, auf die gesamte Bandbreite der Pränataldiagnostik und -therapie zurückgreifen. Die Neonatologie verfügt mit Level III über den höchsten Versorgungslevel und kann sich mit dem Niveau von Universitätsspitälern messen. 2015 wurde die Abteilung mit zusätzlichen Intensivbetten ausgestattet. Vorteilhaft sei auch, dass die Familien
aus der Region beim Besuch ihrer Kinder keine langen Fahrten nach Basel oder Zürich auf sich nehmen müssten, gibt Philipp Meyer zu bedenken. Bei längeren Aufenthalten – wie in der Neonatologie üblich – eine grosse Entlastung. Und auch diese Klinik setzt auf Natürlichkeit: «Unsere Frühgeborenen unter 1500 Gramm erhalten, wenn nötig, Spendermilch von Frauen, die im KSA geboren haben.»