ODEC Bulletin – Dezember 2018

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BULLE T IN

DEZEMBER 2018

Lobbying für die Stufe HF: der ODEC will Verbesserungen HF-Diplomierte: je internationaler, desto digitaler Berufsbildung in Westafrika: die KOF auf Besuch in Benin Lobbying pour le niveau ES: l’ODEC en veut plus Formation professionnelle en Afrique: le KOF en visite au Bénin

«Ich musste mich entscheiden: in der Industrie bleiben oder etwas völlig Neues lernen.» MICHAEL MUECK, ODEC-MITGLIED INTERVIEW – SEITE 12

Gute Werbung: Wie ODEC-Mitglieder sich für den Verband einsetzen – SEITE

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Publicité judicieuse: les membres ODEC s’engagent pour leur association – PAGE 26


Take-off

für Überflieger Zeit- und ortsunabhängig studieren an der Fernfachhochschule Schweiz

Bachelor in Betriebsökonomie l. f l ex i b e end . t i e l g e beruf sb digital . f f h s .ch

Wirtschaftsinformatik Informatik Wirtschaftsingenieurwesen Ernährung & Diätetik Passerellen für HF-Absolventen Einstieg in höhere Semester beim Bachelor gleicher Fachrichtung ffhs.ch/passerellen

Zürich | Basel | Bern | Brig


EDITORIAL

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I N H A LT

Liebe Leserinnen und Leser

Editorial Diplomfeiern Der «Professional Bachelor ODEC» – eine Erfolgsgeschichte Der ODEC weibelt in Bern für die Stufe HF KOF: Duale Berufsbildung in Benin Impressum Digitalisierung, Teil II Interview mit ODECMitglied Michael Mueck HF-News Saläre HF Register HF Gönnermitglieder Mit dem ODEC-Preis die Bekanntheit fördern Bildungsangebote HF

Ein ereignisreiches und zukunftsweisendes Jahr neigt sich dem Ende zu. Dabei geht es nicht nur um das Jahr mit den meisten Sommertagen und der grossen Trockenheit, sondern um die kleinen und auch grösseren Schritte zugunsten der heutigen und zukünftigen HF-Diplomierten. Was wir im Jahr 2017 nicht durch die Totalrevision der «Verordnung des WBF über Mindestvorschriften für die Anerkennung von Bildungsgängen und Nachdiplomstudien der Höheren Fachschulen (MiVo-HF)» erreichen konnten, wurde in diesem Jahr zum Teil mit den zwei Motionen zur besseren Positionierung der Höheren Fachschulen im Bundesparlament gefordert. Die konkreten Forderungen der Motion von Ständerätin Anita Fetz kamen in der Bildungskommission des Nationalrats (WBK NR) leider nicht durch: Der Wortlaut wurde der offen formulierten nationalrätlichen Motion angepasst. Doch die Motion hat nun am 12. Dezember beste Chancen angenommen zu werden. Wir werden uns mit allen Kräften in den Umsetzungsprozess einbringen, um tatsächliche Verbesserungen für die Diplomierten HF zu erreichen.

SO M M AIR E 15 Membres Bienfaiteurs 17 Offres de formation ES 20 Editorial Impressum 21 Le «Professional Bachelor ODEC» – une histoire à succès 22 L’ODEC fait campagne à Berne pour le niveau ES 24 KOF: Formation professionnelle duale au Bénin 25 Cérémonies de diplômes 26 Promouvoir l’ODEC avec son prix ODEC 27 Registre ES Salaires ES

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Der Prozess der Entwicklung, der bei einer Annahme der NR-Motion beginnt, wird auch offenlegen, wer nur redet, dass die Stufe HF wichtig ist und wer sich auch wirklich dafür einsetzt. Die einzelnen involvierten Gruppen wie Politiker, Parteien, Verbände (Arbeitgeber und Arbeitnehmer), etc. müssen sich jetzt «outen». Mehr über die HF-Motionen auf Seite 6. Wenn etwas konkret und zielgerichtet für die HF-Diplomierten erreicht werden soll, ohne dass Verordnungen oder Gesetze verändert werden müssen, dann gibt es nur eins: Wir müssen es selber machen. Wobei mit «wir» nicht nur der ODEC gemeint ist, sondern alle HF-Diplomierten. So war das Register HF im Jahr 2006 noch ein kleiner Baum, der jährlich stetig gewachsen ist. Das Register HF hat jetzt die Marke von 3’600 HF-Diplomen übersprungen. Für viele ist das Wissen, dass das HF-Diplom an einem sicheren, neutralen und weltweit erreichbaren Ort hinterlegt ist, etwas wert. In diesem Jahr haben wir die Grundlagen geschaffen, dass Höhere Fachschulen ihren HF-Absolventen den Registereintrag und die damit verbundene Registermitgliedschaft schenken. Mehr dazu auf Seite 15. Auch betreffend international verständlicher Berufsbezeichnung heisst es: Wir müssen es selber machen. Der «Professional Bachelor ODEC®» kann bereits auf 12 Jahre erfolgreichen Einsatz zurückblicken (Seite 5). Und schlussendlich unser Projekt «TrendBildung», welches aus den Bedürfnissen der Teilnehmenden unserer Salärstudie entstanden ist: Es geht um die Möglichkeit, Wissens-Updates an Höheren Fachschulen zu erhalten. Wir haben das Projekt auf die Machbarkeit geprüft und mit Gönnerschulen gesprochen. Das Projekt ist von Schulen, welche Wissens-Updates anbieten können, positiv aufgenommen worden – sie werden uns dabei unterstützen. Über den Stand des Projekts informieren wir laufend mittels Newsletter und Webseite. Die Plattform werden wir 2019 aufschalten. Das eigene Wissen zu aktualisieren, aber auch zu erweitern, wird ein wichtiger Schlüssel für die Zukunft sein. Durch all diese kleinen und grossen Schritte unterstützen wir unsere Mitglieder in ihrer beruflichen Entwicklung. Herzliche Grüsse Urs Gassmann, Geschäftsführer ODEC

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DIPLOMFEIERN

ODEC-Präsenz an Höheren Fachschulen Vom 29. Juli bis zum 28. Oktober 2018 war der ODEC an folgenden Diplomfeiern präsent und zeichnete diverse beste Diplomnoten aus:

Höhere Fachschule Schaffhausen HFS Diplomfeier vom: 31.08.2018 Beste Diplomnoten: Stefan Heinermann, Silvana Forster Fachrichtungen HF: Elektrotechnik, Pflege, Maschinenbau, SystemtechnikAutomation Repräsentant ODEC: Ruedi Hörler

Avanti – Höhere Fachschule für Wirtschaft

hf-ict Höhere Fachschule für Informations- und Kommunikationstechnologie Diplomfeier vom: 19.10.2018 Beste Diplomnote: Patrick Studer Fachrichtung HF: Informatik Repräsentant ODEC: Lothar Degen

Diplomfeier vom: 27.09.2018 Beste Diplomnote: Adrian Zima Fachrichtungen HF: Betriebswirtschaft, Wirtschaftsinformatik

Höhere Fachschule Holz Biel Diplomfeier vom: 19.10.2018 Beste Diplomnote: Christian Grossen Fachrichtung HF: Holzbautechnik Repräsentant ODEC: Florian Trachsel

Höhere Fachschule für Technik Mittelland Biel Juventus Technikerschule HF Zürich Diplomfeier vom: 08.09.2018 Beste Diplomnote: Pirmin Kreier Fachrichtungen HF: Elektrotechnik, Maschinenbau

Kantonale Gartenbauschule Oeschberg Diplomfeier vom: 21.09.2018 Beste Diplomnote: Fabrice Wieland Fachrichtung HF: Garten- und Landschaftsbau

ZbW – Zentrum für berufliche Weiterbildung St. Gallen Diplomfeier vom: 26.09.2018 Beste Diplomnoten: Fabian Guntli, Patricia Klauser Fachrichtungen HF: Maschinenbau, Recht

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Diplomfeiern der Höheren Fachschulen aus der Romandie siehe Seite 25

Diplomfeier vom: 28.09.2018 Beste Diplomnote: Florian Lischer Fachrichtungen HF: Maschinenbau, Systemtechnik Repräsentant ODEC: Florian Trachsel

HF TGZ Polygrafische Akademie Zürich Diplomfeier vom: 25.10.2018 Beste Diplomarbeit: Adrian Fausch Fachrichtung HF: Polygrafie Repräsentantin ODEC: Simone Götz

Höhere Fachschule Hochbau Winterthur Diplomfeier vom: 28.09.2018 Beste Diplomnote: Lucas Deuber Fachrichtung HF: Hochbau Repräsentant ODEC: Urs Gassmann

Höhere Fachschule Rheintal, Berufs- und Weiterbildungszentrum Buchs bzb Diplomfeier vom: 26.10.2018 Beste Diplomnote: Bruno Forrer Fachrichtungen HF: Agrotechnik, Betriebswirtschaft, Wirtschaftsinformatik Repräsentant ODEC: Stefan Gloor

Strickhof Höhere Fachschule Lindau Diplomfeier vom: 28.09.2018 Beste Diplomnote: Hanna Rikenmann Fachrichtung HF: Agro-Technik Repräsentant ODEC: Jens Wittcke

TEKO Schweizerische Fachschule Basel

Diplomfeier vom: 05.10.2018 Beste Diplomnote: Matteo Cellini Fachrichtung HF: Lebensmitteltechnologie Repräsentant ODEC: Jens Wittcke

Diplomfeier vom: 26.10.2018 Beste Diplomnote: Yanick Hellinger Fachrichtungen HF: Bauplanung, Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau, Telematik


PROFESSIONAL BACHELOR ODEC

HF-Titel-Problematik:

Der «Professional Bachelor ODEC»– eine Erfolgsgeschichte Vor 12 Jahren sorgte der ODEC für einen Paukenschlag: Er führte die Verbandsbezeichnung «Professional Bachelor ODEC®» ein. Träger dieses Titels erhalten ein Zertifikat auf Englisch, das den HF-Abschluss international verständlich macht, und sie werden im öffentlichen Register HF aufgeführt. Voraussetzung: die Mitgliedschaft im Verband. Gleich bei der ersten Registrierung im Oktober 2006 erhielten über 220 ODEC-Mitglieder den Professional Bachelor ODEC. Die meisten von ihnen sind noch heute Mitglieder im Verband. So etwa Gabriela Elmer, die 2006 zu den wenigen Frauen mit dem Professional Bachelor ODEC zählte. Ihr Beweggrund für diesen Schritt: Sie wollte sich alle Optionen offenhalten, wozu auch ein Job im Ausland zählte. Obwohl die Technikerin HF Bauplanung ihre Berufskarriere bei den SBB vorantrieb und deshalb in der Schweiz blieb, ist sie nach wie vor Trägerin des Professional Bachelor ODEC. Bei Jörg Fuhrer hingegen war die Verbandsbezeichnung ein wichtiger Türöffner: «Ich benötigte ein Englisches Diplom, da ich im Ausland arbeiten wollte.» Der Techniker HF Maschinenbau erhielt dank dem Professional Bachelor ODEC sein Arbeitsvisum für China, wo er seit sechs Jahren mit einem Unterbruch lebt. Und: Das Zertifikat half ihm, in Malaysia sur Dossier in die Universität aufgenommen zu werden. Bei Laurence Favre war das Auslandabenteuer eine vorübergehende Geschichte. Die 31-jährige Tourismusfachfrau bewarb sich nach ihrem HF-Abschluss für ein Praktikum in Norwegen. «Der Verbandstitel hat bestimmt zur Verständigung beigetragen», ist Favre überzeugt. Sie erhielt die Praktikumsstelle, kehrte später aber wieder in die Schweiz zurück.

Gegen die Akademisierung der Berufsbildung Für den ODEC war allerdings klar, dass es mit einem Verbandstitel nicht getan ist. Der Einsatz des ODEC für einen offiziellen HF-Titel, der die hohe Qualität des Abschlusses zum Ausdruck bringt und auch

im Ausland anerkannt wird, ging weiter. 2014 wurde unter der Bundeshauskuppel über eine Motion von Nationalrat Matthias Aebischer debattiert. Diese verlangte vom Bundesrat, dieAbschlüsse der Höheren Berufsbildung aufzuwerten und zu diesem Zweck moderne Titel einzuführen, welche die Gleichwertigkeit mit anderen schweizerischen und ausländischen Titel der Tertiärstufe herstellen. Aebischer schlug Titel wie «Bachelor HF» oder «Berufs-Bachelor» vor. Der Nationalrat stimmte dem Vorhaben zu, der Ständerat wollte allerdings nichts davon wissen. Die Sache war damit vom Tisch – trotz intensiver Lobbying-Arbeit seitens des ODEC und anderer Befürworter. Die Argumentation: Es solle keine Titelvermischung und keine akademischen Titel in der Höheren Berufsbildung geben.

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sional Bachelor verständlicher, er meint sogar: «Der HF-Abschluss sollte als ganz normaler Bachelor übersetzt werden.» Es verwundert deshalb kaum, dass der Professional Bachelor ODEC eine Erfolgsgeschichte ohne absehbares Ende ist. 12 Jahre nach der Lancierung sind mehr als 1’100 ODEC-Mitglieder im Besitz des Verbandstitels; Anmeldungen dafür und Anfragen zur internationalen Verständlichkeit und Anerkennung des HF-Titels erreichen den ODEC jede Woche. Zum Beispiel die Frage von Jörg Fuhrer: Wie kommt man als HF-Diplomierter in den Besitz des offiziellen Advanced Federal Diploma of Higher Education? Beim SBFI heisst es dazu: «Einen nachträglichen Diplomzusatz muss gebührenpflichtig beim SBFI beantragt werden.» Und wenn jemand eine Übersetzung des Diploms selbst brauche, dann müsse dieses von einem Übersetzer erstellt werden. «Hier kann selbstverständlich der neue englische Titel verwendet werden.» Da bleibt Jörg Fuhrer lieber beim Professional Bachelor ODEC. www.odec.ch/pbac_d Offizielle Übersetzungen des HF-Titels Bis jetzt hat der Bund noch nicht für alle HF-Abschlüsse englische Titel festgelegt. Die vorhandenen Titel sind online im Berufsverzeichnis des SBFI aufgeführt. www.becc.admin.ch/becc/public/bvz/beruf/bildungsgang

Die offizielle Übersetzung des HF-Titels taugt wenig Zehn Jahre nach der Einführung des Professional Bachelor ODEC war es dann soweit: Die Diplomierten HF erhielten vom Bund endlich einen offiziellen englischsprachigen Titel. Ein «Advanced Federal Diploma of Higher Education» dürfen sie seit 2016 in ihrem CV führen. Eine Lösung, die für viele unbefriedigend ist. Denn das Ausland kennt solche Titel nicht. «Der HF-Abschluss wird auf dem gleichen Niveau wie der Bachelor einer Hochschule eingestuft, deshalb finde ich es wichtig, dass der Titel die Bezeichnung Bachelor enthält», sagt etwa Laurence Favre. Und auch Jörg Fuhrer findet den Profes-

International verständlich: Professional Bachelor ODEC, für eine bessere berufliche Mobilität. www.odec.ch/pbac_d


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LOBBYING

Der ODEC weibelt in Bern für die Stufe HF

Vorschlags wird der Bundesrat das SBFI beauftragen.

Endlich sind die Höheren Fachschulen auch wieder im Schweizer Parlament ein Thema: 2018 wurden gleich zwei Motionen eingereicht, welche Verbesserungen für die Stufe HF bewirken wollen. Der ODEC ist stets dabei und versorgt die Politiker mit den nötigen Informationen. Die politischen Prozesse sind langwierig, doch bereits jetzt zeigt sich: Wir sind auf gutem Weg. Steter Tropfen höhlt den Stein. Oder, wie ODEC-Geschäftsführer Urs Gassmann es ausdrückt: «Wenn man genügend rüttelt, dann bewegt sich auch der schwerfälligste Fels.» Damit spielt er auf den Bundesrat an, welcher noch im Juni dieses Jahres nichts von einer Stärkung der Höheren Fachschulen wissen wollte. Er sprach sich gegen die Motion von Ständerätin Anita Fetz aus. Der Ständerat nahm die Motion dennoch mit grosser Mehrheit an. Im September 2018 wurde im Parlament über eine zweite, ähnliche HF-Motion diskutiert, welche von der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur WBK des Nationalrats eingereicht wurde. Diese Motion fordert, dass die Höheren Fachschulen klar als Teil des schweizerischen Berufsbildungssystems gekennzeichnet werden, enthält aber im Gegensatz zur Motion Fetz keine konkreten Forderungen. Und siehe da: Die Stellungnahme des Bundesrates war plötzlich positiv. «Der Bundesrat ist bereit, das System der Höheren Fachschulen mit eidgenössisch anerkannten Bildungsgängen und Nachdiplomstudien HF in einem nächsten Schritt hinsichtlich ihrer nationalen und internationalen Positionierung ganzheitlich zu überprüfen und entsprechende Anpas-

sungen vorzunehmen.» Der Nationalrat nahm diese zweite Motion nach einer Erläuterung durch die Nationalräte Jacques-André Maire und Hans-Ulrich Bigler ohne Einwände an. Anfang November 2018 entschied die Bildungskommission (WBK) des Nationalrats, dass der Text der Motion Fetz so abgeändert wird, dass sie der WBK-Motion entspricht. Die Motion Fetz forderte eidgenössische Titel, durch den Bund unterzeichnete Diplome, einen Bezeichnungsschutz für Höhere Fachschulen sowie die Möglichkeit einer institutionellen Anerkennung – konkrete Massnahmen, welche die hohe Qualität der HF-Ausbildung besser zum Ausdruck bringen würden. Die WBK will es hingegen dem zuständigen Staatsekretariat SBFI überlassen, einen Vorschlag zur Umsetzung auszuarbeiten. Am 12. Dezember 2018 wird bereits abschliessend über die Motion zur Stärkung der Höheren Fachschulen abgestimmt werden. Einer Annahme der Motion sollte nun nichts mehr im Weg stehen. Bei Annahme geht die Angelegenheit an den Bundesrat, welcher innerhalb eines Jahres einen Vorschlag zur Umsetzung präsentieren muss. Für die Ausarbeitung des

Karriere- und Laufbahnberatung Das ODEC- Beratungsteam setzt sich aus ausgewiesenen Fachleuten zusammen. Sie verfügen über eine eidgenössisch anerkannte Ausbildung in Psychologie, Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung sowie fundierte Beratungserfahrung. Wir haben Beratungspakete zusammengestellt, um die wichtigsten Themen abzudecken: Bewerbungscheck Laufbahncheck Laufbahncheck Plus Laufbahnberatung Perspektiven 50+ Coaching www.odec.ch/beratung

Einfluss nehmen auf die Meinungsbildung Seit Einführung der Bildungsstufe HF im Jahr 2005 haben sich die eidgenössischen Politiker noch nie so intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt wie jetzt. Zwar geht es bei beiden Motionen um die Stärkung der Höheren Fachschulen, die Massnahmen kommen allerdings im gleichen Mass auch den HF-Diplomierten zu Gute. Die Diskussionen und Überlegungen im Rat drehten sich denn auch zu einem grossen Teil um Eine klare und übersichtliche Gliederung So sollten die formalen Abschlüsse des Bildungssystem in Zukunft gegliedert sein: } Berufsbildung (berufliche Grundbildung und Höhere Berufsbildung) mit eidgenössischen Abschlüssen und die } Hochschulen (Universitäten, Fachhochschulen und pädagogische Hochschulen) mit Abschlüssen nach Bologna und eigenen Urkunden.

die Situation der Absolventen. Indem der ODEC Informationsmaterial zur Verfügung stellte, spielte der Verband eine wichtige Rolle bei der Meinungsbildung. Ständerat Ivo Bischofberger zitierte in seinem Votum aus dem ODEC-Bulletin. Auch die Ständeräte Beat Vonlanthen, Hannes Germann und Alex Kuprecht nahmen die Gelegenheit wahr, sich für die Annahme einzusetzen. Und der Nationalrat erhielt von uns das nachfolgend abgedruckte Empfehlungsschreiben für eine Annahme der WBKMotion. Die Nationalrätin Rosmarie Quadranti unterstützte uns dabei, indem sie das Schreiben im Rat verteilen liess. Das alles zeigt: Es lohnt sich, in Bundesbern präsent zu sein und den Kontakt mit den höchsten Politikern im Land zu pflegen. ODEC-Geschäftsführer Urs Gassmann bedauert, dass die konkreten Forderungen der Motion Fetz nicht durchgekommen sind, ist jedoch zuversichtlich, dass es nun endlich mit einem grossen Schritt vorwärts geht und die Motion angenommen wird. Und er denkt bereits einen Schritt weiter: «Wir werden uns in den Umsetzungsprozess einbringen, damit die Forderungen doch noch erfüllt werden und die Diplomierten HF endlich eidgenössische Diplome erhalten.» v


LOBBYING

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BERUFSBILDUNG IM INTERNATIONALEN VERGLEICH

Duale Berufsbildung in Benin: Wie messen wir ihren Erfolg? von Ursula Renold *

Im Rahmen unseres sechsjährigen Projekts des Schweizerischen Nationalfonds arbeiten wir mit Chile, Costa Rica, Nepal und Benin zusammen. Anfang Oktober 2018 hatten wir Konferenzen in Benin, weshalb ich in der heutigen Kolumne Einblick gebe in das Berufsbildungswesen von Benin. Seit mehr als zehn Jahren investieren Entwicklungshilfe-Organisationen wie die Schweizer DEZA oder die deutsche GIZ in die Verbesserung der Berufsbildung. Man hofft, die Startchancen der Jungen ins Berufsleben zu verbessern. Im Zentrum steht das seit rund 10 Jahren in 13 Berufen entwickelte CQP, das Certificat de Qualification Professionnelle. Im französischsprachigen Benin leben rund 11,5 Mio. Einwohner, davon sind 32% im Alter von 10 –24 Jahren. Es ist ein farbenfrohes Land, eingebettet zwischen Togo und Nigeria. Wie die folgende Übersicht zeigt, ist die Diskrepanz zwischen dem unterentwickelten Benin und der hochentwickelten Schweiz sehr gross. Die Jugendarbeitslosigkeit in Benin ist tiefer als bei uns, was damit zu tun hat, dass Benin einen sehr grossen informellen Sektor hat. Die Messkonzepte zur Jugendarbeitslosigkeit sind also sehr verschieden. Auch die Indikatoren der Bildung weisen auf das grosse Entwicklungspotenzial hin, das in diesem Land besteht. So absolvieren in Benin lediglich rund 69% die Primarschule. 35% absolvieren die Sekundar-

Verbundpartnerschaft der Akteure im Bereich der Berufsbildung funktioniert und welche Effekte die neu entwickelten CQP auf das Einkommen der Absolventen haben. Die Reise Anfang Oktober diente vorerst der Machbarkeit und Koordination unserer Forschung. Neben dem CQP gibt es für Erwachsene das CQM (Certificat de Qualification aux Métiers), das die informell erworbenen Kompetenzen von Arbeitskräften validiert und den Absolvent/ innen des Verfahrens ein national anerkanntes Zertifikat verleiht.

Verbundpartnerschaft Als erstes wollten wir identifizieren, welche Akteure im Bereich der Berufsbildung tätig sind und wie sie zugunsten einer leis-

Vergleich zwischen Indikatoren für Benin und die Schweiz Indikator Bruttosozialprodukt pro Kopf/Jahr (Kaufkraft-Parität), 2017 Jugendarbeitslosigkeit (LFS 2017) Prekäre Arbeitsverhältnisse, Daten 2017 Arbeit im informellen Sektor Anteil Jugendlicher in beruflicher Grundbildung 2017

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stufe I und rund 7% erreichen einen Abschluss auf Sekundarstufe II. Damit die Jugendlichen zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung ihres Landes beitragen können, braucht es Entwicklungshilfe, welche ihnen eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt gibt. In Zusammenhang mit unserem Forschungsprojekt untersuchen wir wie die

BENIN

SCHWEIZ

2’226 US$

65’006 US$

1.7%

8.4%

87.9%

9.5%

90%

0%

3%

70%

tungsfähigen Berufsbildung zusammenarbeiten. Dabei waren wir positiv überrascht, dass es eine Vielzahl von Berufsverbänden gibt, die sich in der Politik für ihren Berufsstand einsetzen. Die CNAB (Confédération Nationale des Artisans du Bénin) ist der Dachverband aller Berufsverbände. Wir hatten die Gelegenheit, eine Aussprache mit dem Präsidenten Johannot Amouzoun und

einigen Unterverbänden wie beispielsweise der Elektriker, Schneider, Coiffeure, Metallverarbeitung, Aluminiumfensterbauer und Schreiner zu führen. Sie alle waren sehr interessiert, die Berufsbildung weiterzuentwickeln. Allerdings sind sie auf Unterstützung angewiesen, denn ihre Ateliers, Workshops und Familienunternehmen gehören meistens dem informellen Sektor an, der kaum über Mittel verfügt, um die Ausbildung zu professionalisieren. Deshalb hat der Staat, vertreten durch das Ministerium für Berufs- und Erwachsenenbildung, die Initiative ergriffen und neue Programme zusammen mit Entwicklungshilfsorganisationen initiiert, welche das Lernen in den informellen Betrieben mit der formalen Bildung des Staates verbinden und zu einem national anerkannten formalen Bildungsabschluss auf Sekundarstufe II führen, eben zum CQP. Einen Tag absolvieren die angehenden Berufsleute in der Berufsschule und erwerben das theoretische Wissen. Die andere Zeit verbringen sie zusammen mit ihrem Lehrmeister, der ebenfalls ein Training absolviert hat, im Betrieb. Wir waren beeindruckt von den institutionellen Voraussetzungen, welche auf beiden Seiten vorhanden sind. Allerdings ist die Pilotphase erst rund 10 Jahre alt und es ist bisher weder empirisch erwiesen, dass dieses Programm den Jugendlichen tatsächlich einen Mehrwert bringt, noch ist klar, ob die neu aufgebauten Strukturen nachhaltig sind. Beide Themen werden wir forschungsmässig verfolgen. Um die Robustheit der Verbundpartnerschaft zu messen, entwickeln wir an der ETH ein auf einer soziologischen Theorie fundiertes Messinstrument, das aufzeigt, ob die involvierten Institutionen diejenige Stabilität aufweisen, die notwendig ist, um langfristig das Programm zum Erfolg zu führen. Wir erhoffen uns, aus dieser Analyse Erkenntnisse zu gewinnen, auf welche Merkmale und Prozessvariablen es ankommt, damit solche «sozialen Institutionen» sukzessive entwickelt werden können und stabil bleiben. Aus anderen Studien weiss man, dass einzelne Pilotversuche nicht ausreichen. Für den Aufbau eines eigentlichen Berufsbildungssystems sind wesent-


BERUFSBILDUNG IM INTERNATIONALEN VERGLEICH

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I M P R ESSUM Herausgeber: ODEC Schweizerischer Verband der dipl. HF Geschäftsstelle: Bürozeiten: täglich von 8.00 – 12.00 Uhr und 14.00 – 17.30 Uhr Tel. 052 214 22 40, Fax 052 214 22 42 info@odec.ch, www.odec.ch

Unsere Forschungsprojektpartner treffen mit den Verbundpartnern der CNAB zusammen. In Benin gibt es ein grosses Interesse an unserer Arbeit, was wir auch auf die Tatsache zurückführen, dass das nationale Fernsehen während unseres Besuchs eine einstündige Diskussionssendung mit uns und massgebenden Verbundpartnern des CQP organisierte und ausstrahlte.

lich mehr Faktoren massgebend, etwa die institutionalisierte Governance aller Verbundpartner, die zum Beispiel einen Niederschlag im Gesetz findet, die klaren Rollen und Zusammenarbeitsformen sowie die nachhaltige Finanzierung. In Benin gibt es ein grosses Interesse an unserer Arbeit, was wir auch auf die Tatsache zurückführen, dass das nationale Fernsehen während unseres Besuchs eine einstündige Diskussionssendung mit uns und massgebenden Verbundpartnern des CQP organisierte und ausstrahlte.

Berechnung der ökonomischen Effekte für das CQP Die Hauptfragestellung unseres Forschungsprojekts lautet: «Verbindung von Arbeitsmarkt und Bildung: Unter welchen Bedingungen gelingt es, Berufsbildungsprogramme zu entwickeln, welche Jugend-

chende Programm zur Berechnung der ökonomischen Effekte heisst CQP. Allerdings haben unsere Abklärungen ergeben, dass wir den kausal auf das CQP-Design zurückgeführten Einkommenseffekt eigentlich nur messen können, wenn wir ein RCT, d.h. ein randomisiertes Experiment, durchführen. Während unserer Reise haben wir die dafür notwendigen Bedingungen eruiert und sind zum Schluss gekommen, dass dies am besten in einem neuen Beruf, dem sogenannten «Aluminiumfensterbauer», gemacht werden könnte und dass wir in der Swisscontact einen geeigneten Partner identifiziert haben, der die Implementation dieses Projekts begleiten könnte. Gegenwärtig sind wir damit beschäftigt, zusammen mit Swisscontact das Fundraising für die Implementation zu organisieren und hoffen sehr, dass wir im Herbst 2019 damit beginnen können. Würde es uns gelingen, einen Einkommenseffekt nachzuweisen, so wäre dies eine sehr wertvolle Grundlage für die Programme aller Entwicklungshilfe-Organisationen, welche Benin unterstützen. Schliesslich wird diese Forschung ein Puzzlestein sein auf dem Weg unseres sechsjährigen Forschungsprogramms, Erfolgsfaktoren und Barrieren von guten Berufsbildungsprogrammen in Entwicklungsländern zu identifizieren.

Redaktion: Urs Gassmann, Evelyne Owa, Jsabelle Tschanen Redaktionelle Beiträge an: ODEC Postfach 2307, Steiggasse 2 8401 Winterthur email: info@odec.ch Redaktionsschluss: 25. Januar, 25. April, 25. Juli, 25. Oktober Inserateverkauf: ODEC Tel. 052 214 22 40, Fax 052 214 22 42 email: info@odec.ch Adressänderung/Bestellungen: ODEC, Postfach 2307, 8401 Winterthur email: info@odec.ch Erscheinungsweise: Das Bulletin erscheint 4 Mal jährlich: 1. März, 1. Juni, 1. September, 1. Dezember Gestaltung: Eugen Scheiwiller, Electronic Publishing 8600 Dübendorf Druck/Versand: Merkur Druck AG, 4900 Langenthal Nachdruck: Nur mit schriftlicher Zustimmung der Redaktion Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung des ODEC dar. Zuschriften sind an die Redaktion erbeten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernehmen wir keine Haftung. Inserate 4-farbig, Preise: 1/4 Seite CHF 600.– 1/3 Seite CHF 800.– 1/2 Seite CHF 1’200.– 1/1 Seite CHF 2’000.– Mitglieder und Gönner des ODEC erhalten 20% Ermässigung. Details finden Sie auf unserer Homepage www.odec.ch unter Verband/Medienarchiv/Verbandszeitschrift

* Ursula Renold leitet den Bereich «Bildungssystemforschung» an der Konjunkturforschungsstelle KOF (ETHZ). Sie ist Präsidentin des Fachhochschulrates der Besuch einer Werkstatt von Aluminiumfenster-Bauer in Cotonou FHNW und Honorarprofessorin an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit, Mannheim (D).

liche zu mehr Einkommen, besserer JobQualität und nachhaltiger Beschäftigung führt». Das identifizierte erfolgsverspre-

Referenzen und weitere Informationen sind auf www.odec.ch/kof_d ersichtlich.

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DIGITALISIERUNG

So nehmen HF-Diplomierte die Digitalisierung wahr (Teil II)

Je internationaler, desto digitaler

Die gegenwärtige Komplexität und Dynamik unserer Wirtschaft, die vor allem durch das Zusammenwirken von Digitalisierung und Globalisierung hervorgerufen wurde, konfrontiert Firmen und Arbeitnehmende mit einem nie gekannten Tempo und unbekannten Risiken und Chancen. In einem hochkomplexen Umfeld weiss niemand mit Bestimmtheit, was in Zukunft zu erwarten ist. Die Digitalisierung ist in der Schweiz ein wichtiges Thema. Denn sie hat einen wesentlichen Einfluss auf den Strukturwandel und das Wirtschaftswachstum. Das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO hat es mit einem Satz auf den Punkt gebracht: «Gerade für ein ressourcenarmes Land wie die Schweiz ist es wichtig, die Chancen, die sich durch die Digitalisierung ergeben, bestmöglich zu nutzen.» Wieso ist es für die HF-Diplomierten wichtig, sich mit der der digitalen Entwicklung, auch Digitalisierung oder Industrie 4.0 genannt, zu befassen? In den meisten Anstellungen besetzen die HF-Diplomierten eine Funktion der Umsetzung – sie setzen die Theorie in die Praxis um. Die digitale Entwicklung startet meist in der Theorie, mit einer Idee, einem Konzept. Wirkung entfalten diese Theorien erst, wenn sie umgesetzt werden.

Nicht alle sehen sich von der Digitalisierung gleich stark betroffen 3’772 Personen (2’226 Diplomierte HF und 1’546 Studierende) haben an einer ODEC-Umfrage zum Thema Digitalisie-

Diplomierten und HF-Studierenen gibt. Während die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich KOF im Bulletin Juni 2018 die Digitalisierung im Zusammenhang mit persönlichen Faktoren wie Alter, Fachrichtungen oder Funktionen auswertete, so fokussiert sich dieser Bericht auf den Faktor der Firmen (Grösse, Ausrichtung, Branche), in denen die Teilnehmenden arbeiten, sowie die Einsatzgebiete innerhalb der Firma.

Hat die Digitalisierung einen Einfluss auf Ihre Arbeit? 77% der Teilnehmenden fühlen sich von der Digitalisierung beeinflusst. Hier kann eindeutig festgehalten werden, dass Arbeitnehmende in einem internationalen Umfeld und in grösseren Firmen mehr beeinflusst werden als solche, die in Firmen im nationalen Markt oder in einer kleineren Firma tätig sind. 85% in Firmen über 1’000 Mitarbeitenden stehen 66% in Firmen mit 1 bis 10 Mitarbeitenden gegenüber. Die Beeinflussung nach Firmengrösse verläuft zunehmend linear. Wer in den folgenden Branchen arbeitet, fühlt sich

Hat die Digitalisierung einen Einfluss auf Ihre Arbeit, nach Firmengrösse? > 1000 501 – 1000 201 – 500

Der digitale Wandel ist da – wie ausreichend sind die Teilnehmenden für die Zukunft qualifiziert? Bei dieser Frage geht die Wertung von «1 – völlig unzureichend qualifiziert» bis «5 – ausreichend qualifiziert». Der Mittelwert liegt mit 3.8 relativ hoch, aber auch hier besteht noch Verbesserungspotenzial. Egal ob man sich die Firmengrösse, die Branche, die Marktausrichtung oder das Einsatzgebiet der Teilnehmenden anschaut: Grosse Unterschiede können nicht festgestellt werden. Alle Werte liegen zwischen 3.5 und 3.9.

Macht die Digitalisierung zusätzliche Aus- oder Weiterbildung notwendig?

51 –200 11 – 50 1 – 10 0

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der Skala stehen Chemie/Pharma mit 95% und Banken/Versicherungen mit 93%. Betrachtet man die Einsatzgebiete, so gibt es zwei Ausreisser nach unten: Pflege/Betreuung (60%) und HR/Schulung (68%). Alle anderen Einsatzgebiete finden sich bei 82%, +/- 4%. Diejenigen, welche bei der Frage nach dem Einfluss der Digitalisierung mit einem Ja geantwortet hatten, wurden im Anschluss befragt, welcher Einfluss die Digitalisierung auf die Arbeitszufriedenheit habe. «1» bedeutet weniger zufrieden, «3» steht für keine Veränderung, «5» bedeutet zufriedener. Vorweg kann festgehalten werden, dass der Durchschnitt bei 3.4 liegt, der Einfluss also als eher positiv empfunden wird – doch es besteht noch viel Raum nach oben. Die einzigen Gruppen, die den Einfluss eher negativ bewerten, sind in den Branchen Sozialwesen ohne Heime mit 2.8 und Heime mit 3.0 zu finden. Am positivsten sind die Arbeitnehmenden in der Informatik-Dienstleistung mit 3.8 und dem Handel mit 3.7. Die Spanne liegt bei den Branchen zwischen 2.8 und 3.8, bei der Firmengrösse zwischen 3.3 und 3.5 und beim Einsatzgebiet zwischen 3.2 und 3.7. Bei der Marktausrichtung ist die Spanne zwischen 3.7 bis 3.8 unbedeutend. Stark unterschiedlich ist der Einfluss der Digitalisierung auf die Arbeitszufriedenheit nur bei den Branchen.

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rung teilgenommen. Stichproben haben gezeigt, dass es keinen grossen Unterschied zwischen den Antworten der HF-

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%

weniger beeinflusst: Erziehung und Unterricht (38%) und Sozialwesen ohne Heime (49%). Auf der gegenüberliegenden Seite

77.1% der Teilnehmenden gehen davon aus, dass die Digitalisierung eine zusätzliche Aus- oder Weiterbildung nötig macht. Bei jenen, die bei einer Firma mit einer nationalen Marktausrichtung angestellt sind, sind es 75.2%; bei Arbeitnehmenden von globalen Firmen liegt die Zustimmung bei


DIGITALISIERUNG

VISION «Wir sind der Interessensvertreter aller dipl. Absolventeninnen und Absolventen HF» LEITBILD ODEC «Wir müssen die Veränderung sein, welche wir in der Welt sehen wollen» | Mahatma Gandhi (1869–1949) Wir vertreten unsere Interessen | Wir sind ein primär national tätiger Absolventenverband. Wir sind autonom und politisch unabhängig. Wir stellen uns der Dynamik des Wettbewerbs | Wir vertreten die dipl. Absolventen Höherer Fachschulen. In der Schweiz, in Europa, weltweit. Wir stehen für unseren Berufsstand ein | Als nationaler Verband tragen wir grosse Verantwortung. Im Bildungssystem Schweiz vertreten wir unsere Mitglieder gewissenhaft. Wir knüpfen Kontakte | Wir erweitern ständig unser nationales und internationales Netzwerk. Damit wir unsere Beziehungen einfacher spielen lassen können. Wir begegnen Neuem mit Zuversicht | Wir denken innovativ. Unsere Arbeit soll von den Mitgliedern mit «wieso nicht» anstelle von «ja, aber» kommentiert werden. Wir fördern unser Image | Es ist unsere Aufgabe, unseren Berufsstand zu fördern und klar zu positionieren. In der Wirtschaft, in der Politik, in der Öffentlichkeit. Wir sind Partner | Die Beziehungen zu unseren Mitgliedern basieren auf zwischenmenschlichen Grundwerten. Dazu gehören Fairness und gegenseitige Achtung. Wir agieren mit Weitblick | Wir nehmen Einfluss auf die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten unserer Mitglieder. Dabei orientieren wir uns am aktuellen und künftigen Geschehen. Wir sind effektiv | Wir investieren die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen sinnvoll. Dabei orientieren wir uns an den Bedürfnissen unserer Mitglieder.

83.6%. Auffallend ist, dass der mit 63% tiefste Wert bei den Teilnehmenden mit Einsatzgebiet Pflege/Betreuung zu verzeichnen ist, während der zweittiefste Wert 72.7% beträgt und für das Gebiet HR/ Schulung gilt. Die grösste Notwendigkeit sieht man im Support/Logistik mit 86.6% und in der Informatik mit 85.3%. Bei den Branchen besteht der grösste Bedarf bei der Lebensmittelindustrie mit 93.1%, gefolgt von der Hotellerie/Beherbergung mit 87.7%. Mit Abstand am tiefsten ist der Weiterbildungsbedarf gemäss den Teilnehmenden bei den Heimen mit 53.8% gefolgt von Erziehung und Unterricht mit 67.7%. Bei den Firmengrössen reicht die Spannweite von 69.5% bis 77.8%. Die

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mit 3.6 eher stark betroffen, ebenso Finanzen/Controlling oder Verkauf/Marketing mit jeweils 3.5. Wer in der Branche Erziehung/Unterricht tätig ist, sieht sich mit 2.4 beinahe fast nicht betroffen. Ebenfalls nur wenig betroffen sieht sich das Sozialwesen mit 2.7 und die Heime mit 2.8. Ganz anders bewerten es gleich vier Branchen, die sich eher stark betroffen sehen: Informatik-Dienstleistungen mit 3.7, und jeweils 3.6 bei Chemie/Pharma, Banken/Versicherungen und Tourismus.

Fazit Die grossen Unterschiede sind in der Firmengrösse oder der Marktausrichtung, denn hier gilt: je grösser und internationa-

Wie stark wird die Digitalisierung Sie in Zukunft betreffen, nach Einsatzgebiet? Gesamtergebnis Verwaltung Verkauf/Marketing Support/Logistik Produktion Pflege/Betreuung Informatik Human Resources/Schulung Forschung & Entwicklung Finanzen/Controlling Engineering Einkauf 1.0

1.5

1.0 = gar nicht

Gruppe der grössten und der kleinsten Firmen haben am meisten Bedarf; am wenigsten Bedarf besteht bei Firmen mit 51 bis 200 Mitarbeitenden.

Wie stark wird die Digitalisierung Sie in Zukunft betreffen? Schliesslich stellt sich die Frage nach der zukünftigen Entwicklung. Die Antwortskala beinhaltete «1 – gar nicht», «2 – fast nicht», «3 – teilweise» und «4 – stark». Der Durchschnitt aller Antworten liegt bei 3.3. Je grösser und internationaler eine Firma ist, desto stärker macht sich der Einfluss der Digitalisierung bemerkbar. Wer das Einsatzgebiet in der Pflege/Betreuung hat, sieht sich teilweise betroffen (3.0), ähnlich sieht es die HR/Schulung mit 3.1. Dem gegenüber sieht sich die Informatik

2.0

2.5

3.0

3.5

4.0 4.0 = stark

ler, desto mehr Digitalisierung. Diese beiden Faktoren spielen bei den Branchen eine entscheidende Rolle. Wer mit der Unterstützung der Menschen zu tun hat, sieht sich heute und in Zukunft weniger mit der Digitalisierung konfrontiert, wer aber in einem Bereich arbeitet, in dem bereits heute vieles online abgehandelt wird oder digitalisiert ist, sieht sich zunehmend mit der Digitalisierung konfrontiert. In diesen Bereichen sehen die Teilnehmenden auch den grössten Aus- und Weiterbildungsbedarf. v

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INTERVIEW

10 Fragen an Michael Mueck*

«Daten sind das heutige Gold» Vom Maschinenbau in die Informatik: Mit seiner Offenheit für Neues legt der Techniker HF Michael Mueck eine Mosaik-Karriere hin, wie sie in der heutigen schnelllebigen Welt immer häufiger wird. Im Interview äussert er sich zu lebenslangem Lernen, dem Verlust der Privatsphäre und zum ODEC als Interessensvertreter. Michael Mueck, Sie liessen sich einst zum Techniker Maschinenbau ausbilden und arbeiten heute in der Informatik. Inwiefern profitieren Sie heute noch von Ihrer Technikerausbildung? Es war damals meine erste vertiefte Weiterbildung in einem technischen Bereich. Die Mathematik hat sicher ihre Spuren hinterlassen. Mein grosses Plus aus dieser Zeit ist das geschulte Vorstellungsvermögen, meine Fähigkeit zum räumlichen und abstrakten Denken. Man glaubt es kaum, aber ich benötige dies noch heute in meiner täglichen Arbeit! Sie arbeiten bei der SRG als Requirements Consultant. Was versteckt sich hinter diesem Jobtitel? Ich fungiere in IT-Belangen als Schnittstelle zwischen den SRG-Organisationseinheiten und den internen Leis-

tungserbringern. Dies beginnt mit der Bedürfniserfassung mit dem Kunden. Daraus entwickle ich zusammen mit unseren Spezialisten Lösungsvarianten. Ich leite und begleite die Entwicklung bis hin zur Implementierung. Seit diesem Frühling befasse ich mich ausserdem vermehrt mit den verschiedenen Aspekten der Digitalisierung. Hauptsächlich geht es um die Umstellung auf digitale Geschäftsprozesse innerhalb unserer Abteilung. Welchen Tipp geben Sie Berufseinsteigern? Lebenslanges Lernen ist ein Muss! Als ich auf dem Höhepunkt meiner Karriere im Maschinenbau war, kam anfangs der 90er-Jahre der Strukturwandel auch in der Schweiz an. Viele bekannte Industriefirmen wie BBC, SLM oder

Sulzer mussten fusionieren oder gingen pleite. Ich musste mich entscheiden: in der Industrie bleiben oder einen Sprung vorwärts machen und von Grund auf etwas völlig Neues lernen? So habe ich mich für letzteres entschieden und bin heute in der Informatik tätig. Gerade in diesem Bereich ändern sich Technologien und Prozesse rasant. Umso wichtiger ist das «lifelong learning». Was war der grösste berufliche Erfolg, den Sie bis jetzt feiern konnten? Das kann ich nicht eindeutig beantworten. Beispielsweise durfte ich bei einem internationalen Service Provider die erste Generation einer Streaming-Plattform implementieren. Und ich habe das Netzwerk einer Institution der Zürcher Bildungsdirektion an allen 32 Standorten komplett saniert und erweitert. Ja, es gab schon ein paar Highlights. Doch an Erfolgen sind immer mehrere Leute beteiligt. Darum heisst Erfolge feiern immer auch, auf gemeinsam Geleistetes zurückzublicken und gemeinsam stolz darauf zu sein.

* Steckbrief Name: Jahrgang: Wohnort: ODEC-Mitglied: Social Media:

Michael Mueck 1963 Niederhasli seit 2011 www.xing.com/profile/ Mike_Mueck

Aktuelle berufliche Tätigkeit Requirements Consultant Lehre Maschinenzeichner bei der Sulzer AG Höhere Fachschule Techniker TS Maschinenbau an den Juventus Schulen Zürich Persönlich Zivilstand: Hobbys:

ledig Präsident HSO Alumni, Astronomie, Reisen, Freunde


INTERVIEW

Wo sehen Sie persönlich den Nutzen von Social Media? Ich denke, man sollte die sozialen Medien weder über- noch unterbewerten. Sie sind ein probates Mittel, um auf sich aufmerksam zu machen und sein (berufliches) Profil einem breiten Publikum zu präsentieren. Etwas Sorgen bereiten mir die zunehmende Polarisierung, die Hater und Neider. Mangelnde Fairness und Anonymität tragen sicher ihren Teil dazu bei. Insgesamt sehe ich jedoch das Positive, die freie Meinungsäusserung und die Möglichkeit zur Vernetzung. Social Media ist wohl eine der grössten Errungenschaften der postindustriellen Gesellschaft. Persönlich nutze ich Social Media sehr gezielt: Zurzeit bin ich nur auf WhatsApp und Xing, um Kontakte zu pflegen und mich zu informieren. Beide sind für mich im Berufs- und Privatleben schon fast unverzichtbar. Als nächstes werde ich mir noch einen LinkedIn-Account zutun. Für alles andere kommuniziere ich immer noch via Mail oder über meine eigene Website. Die Digitalisierung schreitet in den meisten Branchen schnell voran. Was sind diesbezüglich die Herausforderungen für die Medienbranche? Bei uns heisst das Schlagwort «AllIP». Mit «IP» ist das Internet-Protokoll gemeint, welches zur Übermittlung von Datenpaketen in Computernetzwerken benötigt wird. Damit ist vereinfacht die komplette Umstellung von analog auf digital gemeint. Es ist ein fundamentaler Wandel, dessen Folgen noch nicht umfassend absehbar sind. Für die Konsumenten bedeutet dies in naher Zukunft zum Beispiel besseren Radioempfang (DAB+) oder eine höhere Fernsehbild-

Für Chancengleichheit: Professional Bachelor ODEC

www.odec.ch/pbac_d

auflösung. Die gesamte Wertschöpfungskette wird nahtlos digital. Die SRG investiert viel in die Netzwerkinfrastruktur – aus gutem Grund: Künftig werden mediale Inhalte noch viel intensiver über das Internet verbreitet als heute. Die Generation der Digital Natives wachsen bereits in einer digital vernetzten Umwelt auf und kennen nichts anderes als die permanente Verfügbarkeit von Informationen. Birgt die Digitalisierung Ihrer Meinung nach auch Gefahren? Auf jeden Fall. Gesellschaftlich sehe ich das Ende der Privatheit gekommen. Die umfassende Digitalisierung ermöglicht es, unser ganzes Leben aufzuzeichnen und die Daten bestenfalls zu legalen Geschäftszwecken zu verwenden. Daten sind das heutige Gold. Als eine der grössten Gefahren für das Individuum sehe ich die Übernahme seiner digitalen Identität. Man stelle sich nur vor, eine andere Person geht in meinem Namen shoppen, schliesst Kredite ab oder geht an die elektronische Wahlurne. Leider wird darüber öffentlich noch viel zu wenig gesprochen. Ausserdem können sich Fake News in einer digitalen Gesellschaft viel schneller verbreiten. Und das Marketing nutzt die Digitalisierung sehr effektiv zur intensiven Beeinflussung, zum Beispiel via Influencer. Sollten wir mit unseren persönlichen Daten nicht etwas kritischer sein? Was ist Ihre Motivation, Mitglied beim ODEC zu sein? Ich finde der ODEC ist ein sehr guter Vertreter meines Berufsstands und meiner Anliegen bezüglich des HF-Titels. Ich sehe den gestiegenen Stellen-

wert der HF in den Unternehmen und dies ist auch das Verdienst des ODEC und all seiner Mitglieder. Daneben freue ich mich immer, wenn ich an eine Mitgliederversammlung oder einen Event gehen kann und dort auf bekannte Gesichter treffe. Sie sind seit vielen Jahren bei EurEta registriert, der europäischen Vereinigung für praxisorientierte Fachkräfte mit höherer Bildung. Wie haben Sie konkret vom EurEta-Titel profitiert? Der Ing. EurEta war für mich ein positiver Anknüpfungspunkt bei Vorstellungsgesprächen. Die meisten HR-Recruiter fragten mich danach, denn sie verstanden die Bedeutung dieses Titels nicht. Hier konnte ich auf die internationale Vergleichbarkeit und den Praxisbezug der HF-Ausbildung hinweisen. Dies ist ein enormes Plus, denn heutzutage wird in der Wirtschaft sehr stark auf Praxiserfahrung geachtet. Und für einen internationalen Arbeitgeber wird durch den Titel transparenter, wen sie vor sich haben. Das Register EurEta mit seiner Internationalität ist genau das Richtige in der heutigen Zeit. Was sind Ihre Wünsche für die Zukunft? Beruflich wünsche ich als nächsten Karriereschritt die Leitung einer IT-Organisation, wo ich mein grosses Wissen sowie meine jahrelange Erfahrung einbringen kann. Persönlich wünsche ich mir Optimismus, gute Gesundheit und dass ich noch viele interessante Menschen kennenlernen darf. Ich bin stets offen gegenüber Veränderungen. Die Fragen stellte Evelyne Owa

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HF-NEWS | SALÄRE HF

ODEC setzt sich ein für … } die Förderung des Berufsstandes und des Ansehens der Diplomierten HF } die Vertretung der Diplomierten HF in Politik und Wirtschaft } die Erweiterung der Weiterbildungsmöglichkeiten } die Mitsprache in der Bildungslandschaft Schweiz } mehr Lohntransparenz im Lohngefüge } die Europäische Anerkennung des «Dipl. HF» durch Registrierung als Ing. EurEta oder EurEta Professional Leistungen des ODEC } Monatliche E-Mail mit Informationen zur Weiterbildung, Wirtschaft und Stellenvermittlung } Vierteljährliches Bulletin, Verbandszeitschrift } Führung des Registers HF } Beratung bei Problemen mit dem Arbeitgeber } Beratung in der Weiterbildung } Karriere- und Laufbahnberatung } Informationsplattform auf der ODEC-Website } Netzwerk für Diplomierte HF } Jobpool auf der ODEC-Website } Internationale Verbandsbezeichnung: Professional Bachelor ODEC – etc. Spezialangebote Aus den Bereichen: Bildung, Computer & Zubehör, Dienstleistungen, Gesundheit & Wellness, Mobilität, Lifestyle, Versicherungen, Zeitungen & Zeitschriften, Angebote ODEC

HF-News HF Bürgenstock feiert 75 Jahr-Jubiläum Im Kanton Nidwalden, auf 883 Meter über Meer, werden seit 1944 Jungschreiner auf verantwortungsvolle Kaderjobs vorbereitet. Die HF Bürgenstock ist das Bildungszentrum des Verbands Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten (VSSM), wo sich Schreiner zum Techniker HF Holztechnik ausbilden lassen können. Ziel des Verbands ist es, mit diesem Bildungsangebot die Schreiner-Branche in Bewegung zu halten. 2019 feiert die Schule ihr 75 Jahr-Jubiläum mit einer Jubiläums-Webseite sowie einem Stand an der Messe Holz im Oktober. www.hfb.ch

Sichere Lohnverhandlungen Der ODEC führt alle zwei Jahre eine Salärstudie durch, an der durchschnittlich mehr als 3’500 Absolventen und Studierende von HF-Bildungsgängen teilnehmen. Die Resultate der aktuellen Studie sind in der Broschüre «Saläre HF 2017/2018» publiziert. Mit dieser Broschüre halten sowohl Arbeitnehmer wie auch Arbeitgeber ein solides Werkzeug in den Händen, um faire Lohnverhandlungen führen zu können. Neben den üblichen Lohnangaben, abgestuft nach Alter, Funktion, Fachrichtung und Region, enthält die aktuelle Salärbroschüre auch Daten, die Lohn- und Karriereentwicklungen vom Studierenden HF bis zur Pensionierung aufzeigen. Dipl. HF machen Karriere Rund 55 Prozent der Absolventinnen und Absolventen von Höheren Fachschulen arbeiten 13 bis 17 Jahre nach ihrem Abschluss in der Geschäftsleitung oder in einer Kaderposition. Bau, Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau, Unternehmensprozesse, Betriebswirtschaft, Hotellerie/Gastronomie und Tourismus – von diesen acht Fachrichtungen waren genügend Daten vorhanden, um die beruflichen Entwicklungen aufzuzeigen. So lässt sich aus den Diagrammen in der Broschüre beispielsweise ablesen, dass nach 13 bis 17 Jahren in den meisten Fachrichtungen der Anteil an Kadermitarbeitenden ähnlich hoch ist, nämlich rund 30 Prozent. Das sind beachtliche Zahlen, die sich auch HRVerantwortliche vor Augen führen sollten.

Jetzt bestellen: Salärbroschüre HF 2017/2018 www.odec.ch/sal_d

BVS mit neuem Bildungsgang

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Im April 2019 startet an der BVS St. Gallen der neue Bildungsgang Wirtschaftsinformatik HF, welcher ab dann das eidgenössische Anerkennungsverfahren durchläuft. Diplomierte Wirtschaftsinformatiker/innen HF sind in der Lage, Informationstechnologien aus einer betriebswirtschaftlichen Sicht zu nutzen, als Schnittstelle zwischen der Geschäfts- und der ICT-Leitung zu fungieren und Lösungen für Praxisprobleme zu planen. www.bvs.ch v

Kosten CHF 10 für Mitglieder CHF 50 für Nicht-Mitglieder Kosten für Umfrageteilnehmer (mit Code) Kostenlos für Mitglieder CHF 20 für Nicht-Mitglieder


REGISTER HF | GÖNNERMITGLIEDER

Höhere Fachschulen bescheren dem Register HF kräftigen Zuwachs Sicherheit, Authentizität und Transparenz sind Werte, die in unserer schnelllebigen Zeit immer wichtiger werden. Es sind die Erfolgsfaktoren des Registers HF, des einzigen gesamtschweizerischen Verzeichnisses für HF-Diplome. Seit diesem Jahr können auch die Höheren Fachschulen das Register HF unterstützen. Wer auf www.odec.ch/register klickt, stösst auf Beachtliches: Bereits sind mehr als 3’600 Einträge verzeichnet. Ein sprunghafter Anstieg seit Anfang Jahr, als das Register HF noch weniger als 3’300 Einträge enthielt. Zum grossen Wachstum haben nicht nur Einzelpersonen beigetragen, sondern auch Gruppenanmeldungen. Dabei nutzen Höhere Fachschulen die neue Möglichkeit, ihren Diplomanden den Eintrag ins Register zu schenken. Denn das Register gibt interessierten Personen wie beispielsweise Arbeitgebern die Möglichkeit, sich über das Vorhandensein und die Authentizität der Diplome zu informieren. Von allen registrierten Abschlüssen ist eine Kopie in der Geschäfts-

stelle hinterlegt – bei Bedarf können die HF-Diplomierten ein ausgedrucktes Exemplar oder ein PDF-Dokument ihres Diploms beim ODEC anfordern. Zum Service gehört auch, dass der ODEC die Abschlüsse bis auf Widerruf verwaltet.

Der Bund sieht keinen Bedarf Die Kosten für den Grundeintrag ins Register HF betragen CHF 200 für Personen, die nicht Aktivmitglieder des ODEC sind. Sie werden dadurch seit diesem Jahr automatisch zu Registermitgliedern des Verbands. Die Eintragung von weiteren Abschlüssen ist kostenpflichtig. Für Aktivmitglieder des ODEC kostet der Grundeintrag CHF 60, weitere Abschlüsse kön-

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nen kostenlos ergänzt werden. Und für die IBZ-Absolventen ist der Registereintrag seit dem Juni 2018 kostenlos – mit diesem Geschenk will sich die Höhere Fachschule IBZ bei ihren Absolventen bedanken und der Stufe HF Gutes tun. Die IBZ ist die erste Schule, welche das Register HF auf diese Weise fördert; die Höhere Fachschule für Wirtschaft HFW Schaffhausen ist ebenfalls bereits auf den Zug aufgesprungen. Weitere Schulen haben sich dafür entschieden, vom neuen Angebot ab 2019 Gebrauch zu machen. Marcel Bollier ist überzeugt, dass das Register den HF-Titel stärkt. Noch lieber wäre ihm allerdings ein amtliches Verzeichnis: «Das Endziel muss ein zentrales eidgenössisches Register für HF-Diplome sein», findet der IBZ-Chef. Gleicher Meinung ist ODEC-Geschäftsführer Urs Gassmann: «Wir hatten dem Bund bereits bei der Lancierung das Angebot gemacht, in seinem Auftrag ein offizielles HF-Register zu führen. Leider war dies nicht erwünscht». Die Begründung: Es bestehe kein Bedarf. 3’600 HF-Diplomierte sehen dies jedoch anders. Auch die aktuellen IBZ-Diplomanden – von den 180 registrierten Personen hat sich niemand abgemeldet. v

GÖNNERMITGLIEDER | MEMBRES BIENFAITEURS Firmen/Entreprises: Merkur Druck AG, Langenthal Meyerhans Druck AG, Wil SG Priora AG, Kloten Schulen/Ecoles: • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

ABB Technikerschule, Baden Akademie St. Gallen Baugewerbliche Berufsschule, Zürich Berufsbildungszentrum Dietikon BZD, Dietikon Bildungszentrum BVS St. Gallen, St.Gallen Avanti KV Weiterbildungen, Reinach – Muttenz – Liestal CAMPUS SURSEE, Bildungszentrum Bau, Sursee CIFOM Ecole technique, Le Locle Coachingzentrum, Basel, Bern, Luzern, Olten Ecole technique – Ecole des métiers de Lausanne Fernfachhochschule Schweiz FFHS, Zürich, Basel, Bern, Brig GBS, St. Gallen gibb Gewerblich-Industrielle Berufsschule Bern hf-ict BL, Muttenz Höhere Fachschule für Medizintechnik, Sarnen Höhere Fachschule für Wirtschaft, Basel Höhere Fachschule für Wirtschaft, Buchs Höhere Fachschule für Wirtschaft, Schaffhausen Höhere Fachschulen für Technik an der AGS, Basel Höhere Fachschule für Tourismus HFT, Luzern Höhere Fachschule für Wirtschaft, Zug Höhere Fachschule Hochbau Winterthur Höhere Fachschule Holz Biel Höhere Fachschule, Schaffhausen Höhere Fachschule Technik Mittelland, Grenchen, Biel Höhere Fachschule Uster HFU, Uster

HFLU Höhere Fachschule Luzern HSO Wirtschaftsschule Schweiz AG, Zürich ibW Höhere Fachschule Südostschweiz, Chur IBZ Schule für Technik, Informatik und Wirtschaft, Aarau IFA Höhere Fachschule für Wirtschaft und Informatik, Zürich, Bern, St. Gallen • Inovatech, Zofingen • IST AG, HF für Tourismus Zürich / Lausanne • Juventus Technikerschule HF Zürich • KS Kaderschulen, Zürich • KV Luzern Berufsakademie, Luzern • Marketing & Business School, Zürich • Metallbautechnikerschule SMT, Basel • Schule für Gestaltung Basel (SfG) • Schweizerische Bauschule, Unterentfelden • Schweizerische Hotelfachschule Luzern SHL, Luzern • Schweizerische Schule für Touristik und Hotellerie AG, Passugg • Schweizerische Technische Fachschule Winterthur • sfb Bildungszentrum, Dietikon • SIB Schweizerisches Institut für Betriebsökonomie, Zürich • Strickhof, Lindau • Swissmechanic Weiterbildung, Weinfelden • Swissmem Kaderschule, Winterthur • Tanzwerk101, Zürich • Technikerschule TS-Hochbau, Pfäffikon • Technische Berufsschule Zürich, Höhere Fachschule, Zürich • Textilfachschule STF, Zürich • TEKO Schweizerische Fachschule, Luzern • TSBE Telematikschule Bern • WISS Wirtschaftsinformatikschule, Basel, Bern, Luzern, St. Gallen, Zürich • Zentrum für berufliche Weiterbildung St. Gallen • • • • •

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ODEC-WERBUNG

Mit dem ODEC-Preis die Bekanntheit fördern Plakatkampagnen und TV-Spots für den ODEC? Schön wär’s. Um Bekanntschaft zu gewinnen, muss der ODEC kleinere Brötchen backen. Eine gute Gelegenheit, um für den ODEC zu werben: die HF-Diplomfeiern. Letztes Jahr waren freiwillige ODEC-Vertreter an rund 40 Diplomfeiern dabei und zeichneten die besten Leistungen aus.

Schauplatz Marriott-Hotel: Alle Augen sind auf die ODEC-Rednerin Simone Götz gerichtet

Beide strahlen auf der Bühne: Jens Wittcke und Hanna Rikenmann, frisch Diplomierte Agrotechnikerin HF, welche die beste Diplomnote erreicht hat und dafür mit dem ODEC-Preis geehrt wird. Nebst der Auszeichnung erhält sie als Geschenk eine zweijährige Gratismitgliedschaft im ODEC plus den Eintrag ins Register HF. Jens Wittcke, Mikrotechniker HF, ODEC-Mitglied und Zentralvorstand, ist Anfang Oktober bereits zum dritten Mal an die landwirtschaftliche Schule Strickhof im zürcherischen Lindau gereist, um an einer Diplomfeier Werbung für den Verband zu machen. Zu seiner Vorbereitung auf die Diplomfeier gehörte daher nicht nur, sein ODEC-Hemd zu bügeln, sondern auch die Kontakte auf XING und LinkedIn durchzugehen, welche er bei seinem letzten Besuch vor zwei Jahren geknüpft hatte. «Vertrauen und Beziehung sind sehr wichtig», ist Jens Wittcke überzeugt. Die Namen seiner Kontakte will er im Kopf haben, wenn er sie wiedertrifft. Meistens gilt es ausserdem, eine kurze Rede vorzubereiten – was dieses Mal allerdings nicht vorgesehen war. Doch es kam anders: Einer der Redner fiel kurzfristig aus, weshalb Jens Wittcke dennoch zu Sprechminuten kam. Dass er den ODEC spontan in wenigen Worten erklären konnte, war sein persönliches Highlight der Feier.

Der grosse Auftritt

Simone Götz zeichnet im Namen des ODEC die beste Diplomarbeit aus

Am Strickhof überreicht Mitglied Jens Wittcke den ODEC-Preis für die beste Diplomnote

Auch Simone Götz ist eines von rund 15 ODEC-Mitgliedern, welche den Verband an Diplomfeiern in der ganzen Schweiz vertreten. Für Simone Götz ist es jeweils das Highlight, wenn sie an einer Diplomfeier ihrer ehemaligen Schule, der HF TGZ Polygrafische Akademie, auftreten darf. Der festliche Rahmen im Hotel Marriott in Zürich plus die Gespräche mit Dozenten, Ehemaligen und Diplomanden beim Apéro – Simone Götz geniesst das. Für sie zählt aber noch etwas anderes: «Vom Networking an den Diplomfeiern profitiere ich nicht nur beruflich. Die Gespräche lassen mich über denTellerrand blicken und geben mir viele neue Impulse.» Eine gute Übung sei ausserdem das Sprechen vor Publikum. Dieses besteht zuweilen aus mehreren Hundert Personen, etwa an der Diplomfeier der ABB-Technikerschule, wenn mehr als 150 HF-Absolventen ihr Diplom erhalten. Organisiert werden die ODEC-Vertreter von der Geschäftsstelle in Winterthur. Ziel ist es, möglichst viele Diplomfeiern von Gönnerschulen und weiteren interessierten Schulen zu besuchen. Die Repräsentanten sind in der Regel engagierte ODEC-Mitglieder. Ihnen werden die Spesen vergütet, ansonsten leisten sie Freiwilligenarbeit. Bei Bedarf übernehmen der Geschäftsführer oder die Kommunikationsverantwortliche des ODEC Diplomfeier-Einsätze. Wenn alle Stricke reissen, bietet sich auch mal jemand von der Schule an, den ODEC-Preis zu überreichen und den Verband kurz vorzustellen. Letztes Jahr war der ODEC an rund 40 Diplomfeiern präsent, dieses Jahr an 50. Jens Wittcke ist auch nächstes Jahr wieder dabei und hofft, noch mehr ODEC-Mitglieder für diese Aufgabe motivieren zu können. Wichtig sei, dass man offen und interessiert sei und auf die Leute zugehe. Seine eigene Motivation erklärt Wittcke so: «Es macht einfach Spass, in die lachenden, erfolgsgeprägten Gesichter zu blicken und sich dabei zu erinnern, dass man diese Hürde einst selbst geschafft hat.» v


AUS - UND W E ITE RB ILD UNGSA NG EB OTE HF

Detaillierte Informationen zu den aufgelisteten Angeboten sind unter www.odec.ch/bildungsangebote ersichtlich und werden laufend aktualisiert. Die Angebote werden von den Bildungsanbietern aufgeschaltet und sind kostenpflichtig. Der Studienbeginn der hier unten aufgelisteten Bildungsangebote liegt jeweils zwischen 2 und 14 Monaten nach Erscheinungsdatum des ODEC-Bulletins.

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De plus amples informations relatives à ces offres sont disponibles sur www.odec.ch/formations et y sont actualisées en permanence. Les offres de formation sont saisies dans la base de données par les prestataires de formation et sont payantes. Les formations cidessous démarrent dans les 2 à 14 mois après la publication du présent Bulletin ODEC.

Bildungsgänge HF | Filières de formation ES

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AUS - U N D W E I TE R B I LD UNGSA NG EB OTE H F


O F F R E S D E FO RMATIO N E T D E FO RMATIO N C O NTIN UE ES

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Weiteres (z.B. NDS) | Autres (p.ex. EPD)

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E DI TO R I A L

Chère lectrice, cher lecteur IMPRESSUM Editeur: ODEC Association suisse des dipl. ES Secrétariat: Heures de bureau: chaque jour de 8.00 à 12.00 et de 14.00 à 17.30 heures Tél. 052 214 22 40, fax 052 214 22 42 email: info@odec.ch Internet: www.odec.ch Rédaction: Urs Gassmann, Evelyne Owa, Jsabelle Tschanen Contributions rédactionnelles: ODEC case postale 2307, Steiggasse 2 8401 Winterthur email: info@odec.ch Clôture de rédaction: 25 janvier, 25 avril, 25 juillet, 25 octobre Annonces: ODEC Tél. 052 214 22 40, fax 052 214 22 42 email: info@odec.ch Changement d’adresse /Commandes: ODEC, case postale 2307, 8401 Winterthur email: info@odec.ch Parution: Le bulletin paraît 4 fois par an: 1er mars, 1er juin, 1er septembre, 1er décembre Mise en page: Eugen Scheiwiller, Electronic Publishing, 8600 Dübendorf Impression/Expédition: Merkur Druck AG, 4900 Langenthal Reproduction: Seulement avec l’autorisation écrite de la rédaction Les contributions signées nominativement ne représentent pas forcément l’opinion de l’ODEC. Les lettres sont à envoyer à la rédaction. Nous n’assumons aucune responsabilité pour les manuscrits et photos non réclamés. Annonces 4-couleurs, prix: 1/4 page CHF 600.– 1/3 page CHF 800.– 1/2 page CHF 1’200.– 1/1 page CHF 2’000.– Les membres et les bienfaiteurs ODEC bénéficient d’un rabais de 20%. Veuillez consulter notre site internet www.odec.ch à la rubrique «Association/Archives Média/ Bulletin» pour toute information complémentaire.

Une année riche et axée sur l’avenir s’achève. Il s’agit non seulement de l’année avec le plus de journées estivales et de grande sécheresse, mais également de celle des petits et grands pas en faveur des diplômés ES d’aujourd’hui et de demain. Ce que nous n’avons pas pu obtenir en 2017 lors de la révision totale de l’«Ordonnance du DEFR concernant les conditions minimales de reconnaissance des filières de formation et des études postdiplômes des Ecoles supérieures (OCM ES)» l’a été en partie cette année grâce aux deux motions visant à mieux positionner les Ecoles supérieures, motions qui ont été défendues au Parlement. Les exigences concrètes de la motion de la Conseillère d’Etat Anita Fetz n’ont pas été reprises par la Commission CSEC du Conseil national (CN) qui préfère une formulation plus souple. La motion a ainsi plus de chance d’être adoptée le 12 décembre. Nous nous impliquerons de toutes nos forces dans sa mise en oeuvre afin d’apporter de réelles améliorations aux diplômés ES. Le processus de développement qui commence par l’adoption de la motion CN révèle également qui ne fait que de parler de l’importance du niveau ES et qui le défend vraiment. Les groupes individuels concernés, tels que les politiciens, les partis politiques, les associations (employeurs et employés), etc., doivent désormais «sortir du bois». Davantage d’informations sur les motions ES en page 22. S’il faut réaliser quelque chose concrètement et à dessein pour les diplômés ES sans changer les ordonnances ou les lois, alors il faut le faire soi-même. Par «soi-même», nous entendons non seulement l’ODEC, mais aussi tous les diplômés ES. En 2006 par ex., le Registre ES était encore un petit arbre qui croissait régulièrement chaque année. Il a désormais franchi la barre des 3’600 diplômes ES. Savoir que le diplôme ES est stocké dans un lieu sûr, neutre et mondialement accessible, est important pour nombre de personnes. Cette année, nous avons préparé le terrain pour que les Ecoles supérieures puissent offrir à leurs diplômés ES leur enregistrement au Registre et leur statut de «membre-registre» inhérent. Davantage en page 27. Un titre professionnel compréhensible au plan international devrait aussi en faire partie: nous avons dû le créer nous-mêmes. Le «Professional Bachelor ODEC®» a déjà 12 ans de succès (page 21). Et nous avons lancé le projet «Formation & Tendance» d’abord en Suisse alémanique, projet qui a résulté des besoins des participants à notre étude salariale: il s’agit des possibilités d’actualiser ses connaissances dans les Ecoles supérieures. Nous avons testé la faisabilité de ce projet et discuté avec des «Ecoles-membres bienfaiteurs». Ce projet a été bien accueilli par les Ecoles qui peuvent fournir ces mises à jour – elles nous soutiendront. Nous vous tiendrons régulièrement informés de l’état d’avancement de ce projet par le biais de nos infolettres et sur notre site «odec.ch», et nous lancerons la plateforme en 2019. Actualiser ses propres connaissances, mais aussi les développer, sera une clé importante pour l’avenir. Au moyen de toutes ces petites et grandes étapes, nous soutenons nos membres dans leur développement professionnel. Cordialement

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Urs Gassmann, Directeur ODEC


PROFESSIONAL BACHELOR ODEC

Thématique du titre ES:

Le «Professional Bachelor ODEC» – une histoire à succès Il y a 12 ans, l’ODEC a tapé fort: il a introduit son titre associatif «Professional BachelorODEC®». Les détenteurs de ce titre reçoivent un certificat en anglais qui rend le diplôme ES compréhensible à l’étranger, et ils sont enregistrés dans le Registre public ES. Condition préalable: être membre de l’ODEC. Au lancement de ce titre en octobre 2006, plus de 220 membres ODEC ont reçu le «Professional Bachelor ODEC». La plupart d’entre eux sont encore membres de l’ODEC aujourd’hui. Par exemple, Gabriela Elmer qui en 2006 était l’une des rares femmes titulaires du Professional Bachelor ODEC; sa motivation était de se garder toutes les options ouvertes, y compris un travail à l’étranger. Alors même que cette technicienne dipl. ES en planification des travaux a finalement poursuivi sa carrière professionnelle aux CFF et est donc restée en Suisse, elle est toujours titulaire du Professional Bachelor ODEC. Pour Jörg Fuhrer par contre, c’est le titre associatif qui allait lui ouvrir les portes: «J’avais besoin d’un diplôme d’anglais parce que je voulais travailler à l’étranger». Grâce au Professional Bachelor ODEC, ce technicien dipl. ES en génie mécanique a obtenu son visa de travail pour la Chine, où il vit depuis six ans avec une interruption. Et le certificat l’a aidé à être admis sur dossier à l’université en Malaisie. Quant à Laurence Favre, son aventure à l’étranger fut un épisode passager; la gestionnaire en tourisme dipl. ES âgée de 31 ans avait postulé pour un stage en Norvège après avoir terminé son ES. «Le titre associatif a certainement contribué à la compréhension», reconnaît-elle. Elle a donc pu y effectuer son stage puis est rentrée en Suisse.

Contre l’académisation de la formation professionnelle Pour l’ODEC cependant, il était évident qu’un titre associatif n’était pas suffisant. Elle a donc poursuivi sa croisade pour un titre ES officiel, qui traduise la haute qualité du diplôme et qui soit également reconnu

à l’étranger. En 2014, le Conseiller national Matthias Aebischer a déposé une motion au Parlement fédéral qui demandait au Conseil fédéral de revaloriser les diplômes de la formation professionnelle supérieure en leur donnant des titres modernes établissant clairement une équivalence avec d’autres titres suisses et étrangers du degré tertiaire. Aebischer a proposé des titres tels que «Bachelor ES» ou «Bachelor professionnel». Le Conseil national a approuvé la motion, mais le Conseil des États n’a rien voulu savoir. La question a donc été balayée – malgré l’intense travail de «lobbying» de l’ODEC et d’autres défenseurs. Leur argumentation: éviter les mélanges de titres et l’académisation des titres de la formation professionnelle supérieure.

le Professional Bachelor est plus compréhensible: «Le diplôme ES doit être d’office traduit par Bachelor». En conséquence, il n’est pas surprenant que le Professional Bachelor ODEC ait du succès, et pour encore longtemps. Douze ans après son lancement, plus de 1’100 membres ODEC ont requis ce titre associatif, et l’ODEC reçoit chaque semaine des demandes d’enregistrements et des demandes de compréhension internationale et de reconnaissance du titre ES. Par exemple, la question de Jörg Fuhrer: «Comment un diplômé ES obtient-il le «Advanced Federal Diploma of Higher Education» officiel? Et le SEFRI de répondre: «Le SEFRI facture le supplément de diplôme demandé». Et si quelqu’un a besoin d’une traduction du diplôme luimême, il doit la faire faire par un traducteur. «Bien sûr, le nouveau titre anglais peut être utilisé ici». Du coup, Jörg Fuhrer préfère garder son «Professional Bachelor ODEC». www.odec.ch/pbac_f Traductions officielles du titre ES: Jusqu’à aujourd’hui, la Confédération n’a pas déterminé pour tous les diplômes ES de titres en anglais. Ceux qui existent déjà figurent dans le répertoire professionnel du SEFRI. www.becc.admin.ch/becc/public/bvz/beruf/bildungsgang

La traduction officielle du titre ES n’est pas bonne Dix ans après l’introduction du «Professional Bachelor ODEC», le moment était enfin arrivé où les diplômés ES reçurent finalement de la Confédération un titre officiel en anglais. Depuis 2016, ils sont donc autorisés à utiliser le «Advanced Federal Diploma of Higher Education» dans leur CV. Une solution insatisfaisante pour beaucoup car les pays étrangers ne connaissent pas de tels titres. «Le diplôme ES étant considéré de même niveau qu’un bachelor d’une haute école, il est donc important que le titre s’appelle Bachelor», déclare Laurence Favre. Jörg Fuhrer trouve également que

Professional Bachelor ODEC Pour une meilleure mobilité professionnelle à l’étranger. www.odec.ch/pbac_f

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LOBBYING

L’ODEC fait campagne à Berne pour le niveau ES Les Ecoles supérieures sont enfin de nouveau traitées au Parlement suisse: en 2018, deux motions ont été soumises en vue d’apporter des améliorations au niveau ES. L’ODEC est toujours présente et fournit aux politiciens les informations nécessaires. Les processus politiques sont fastidieux, mais il s’avère que nous sommes sur la bonne voie. Goutte à goutte, l’eau creuse la roche. Ou, comme le dit Urs Gassmann, Directeur de l’ODEC: «Si on le secoue assez longtemps, même le rocher le plus lourd bougera». Il fait référence au Conseil fédéral qui, en juin 2018 encore, ne voulait encore rien savoir du renforcement des Ecoles supérieures. Il s’est opposé à la motion de la Conseillère aux Etats Anita Fetz. Le Conseil des États a néanmoins adopté la motion à une large majorité. En septembre 2018, une deuxième motion ES similaire a été traitée au Parlement, motion qui a été soumise par la Commission du Conseil national pour la science, l’éducation et la culture (CSEC). Cette motion requiert que les Ecoles supérieures soient clairement identifiées dans le système suisse de formation professionnelle, mais contrairement à celle de A. Fetz, elle ne contient pas d’exigences concrètes. Et soudain … l’avis du Conseil fédéral est devenu positif. «Ce dernier est prêt, dans une prochaine étape, à revoir globalement le système des Ecoles supérieures proposant des filières de formation et des post-diplômes ES reconnus par la Confédération, en vue de leur positionnement national et international, et à procéder à des ajustements appropriés». Le Conseil national a adopté sans opposition cette seconde motion après une explication des Conseillers nationaux, JacquesAndré Maire et Hans-Ulrich Bigler.

Début novembre 2018, la CSEC du Conseil national a décidé que le texte de la motion Fetz serait modifié pour refléter sa propre motion. La motion Fetz appelle à des titres fédéraux, à des diplômes signés par la Confédération, à une protection de l’appellation des Ecoles supérieures, et à la possibilité d’une reconnaissance institutionnelle – donc à des mesures concrètes qui permettraient de mieux exprimer la haute qualité de la formation ES. La CSEC, en revanche, souhaite laisser au Secrétariat d’Etat SEFRI responsable le soin d’élaborer des mesures de mise en œuvre. Le 12 décembre 2018, la motion de renforcement des Ecoles supérieures sera votée; plus rien ne s’oppose en fait à son adoption. Lors d’adoption, le dossier est transmis au Conseil fédéral qui doit présenter une proposition de mise en œuvre dans un délai d’un an. Celui-ci chargera le Secrétariat d’état SEFRI compétent d’élaborer cette proposition.

Influencer la formation de l’opinion Depuis l’introduction du niveau ES en 2005, les politiciens fédéraux n’ont jamais traité ce sujet de manière aussi intensive qu’aujourd’hui. Bien que les deux motions touchent au renforcement des Ecoles supérieures, les mesures profiteront également aux diplômés ES. Les discussions

L’ODEC se mobilise pour … } La promotion du profil et de l’image de marque des diplômés ES } La représentation des diplômés ES auprès des milieux politiques et économiques } L’extension des possibilités de formation continue } Le droit de parole au sein du système éducatif suisse } Plus de transparence dans la structure des salaires ES grâce à ses propres brochures

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Prestations de l’ODEC } Infolettre mensuelle avec informations sur la formation continue, l’économie, les postes vacants et demandes d’emploi

et les réflexions au sein du Conseil ont largement porté sur la situation des diplômés. En fournissant du matériel informatif, l’ODEC a joué un rôle important dans la formation de l’opinion. Le Conseiller aux Etats, Ivo Bischofberger, s’est référé au Bulletin ODEC. Les autres Conseillers aux Etats, Beat Vonlanthen, Hannes Germann et Alex Kuprecht, ont également saisi l’occasion de faire campagne pour l’adoption. De plus, nous avons écrit au Conseil national la lettre de recommandation ci-contre pour l’adoption de la motion de la CSEC. La Conseillère nationale Rosmarie Quadranti nous a aidés en faisant distribuer cette lettre au Conseil national. Tout cela montre qu’il vaut la peine Une structure claire et clarifiante Les certifications formelles du système éducatif devraient à l’avenir être structurées ainsi: } La formation professionnelle (formation professionnelle initiale et formation professionnelle supérieure) avec des diplômes fédéraux, et } Les hautes écoles (universités, hautes écoles spécialisées et hautes écoles pédagogiques) avec des diplômes conformes à Bologne et leurs propres documents.

d’être présent dans la Berne fédérale et de rester en contact avec les plus hauts politiciens du pays. Le directeur de l’ODEC Urs Gassmann regrette certes que les exigences de la motion Fetz n’aient pas passé, mais est confiant que l’on progresse enfin grandement et que la motion sera adoptée. Et il pense déjà plus loin: «Nous participerons au processus de mise en œuvre, pour que les exigences de la motion Fetz soient néanmoins satisfaites et que les diplômés ES obtiennent enfin des diplômes fédéraux». v

} Bulletin trimestriel, le magazine de l’association ODEC } Administration du registre ES } Vue d’ensemble des filières ES } Conseil en cas de problèmes avec l’employeur } Conseil en matière de formation continue } Plate-forme d’information sur le site www.odec.ch } Réseau pour les diplômés ES } Jobpool sur le site www.odec.ch } Titres associatifs internationaux: Professional Bachelor ODEC, Ing. EurEta et EurEta Professional Offres promotionnelles Dans les domaines tels que formation, ordinateur & accessoires, services, santé & bien-être, mobilité, mode de vie, assurances, journaux & revues, offres ODEC, etc.


LOBBYING

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LA FORMATION PROFESSIONNELLE EN COMPARAISON INTERNATIONALE

Formation professionnelle duale au Bénin: comment mesurer son succès? par Ursula Renold *

Dans le cadre de notre projet de six ans du Fonds national suisse, nous travaillons avec le Chili, le Costa Rica, le Népal et le Bénin. Suite à nos conférences du début octobre 2018 au Bénin, je vous présente aujourd’hui dans cette rubrique, un aperçu de leur système de formation professionnelle. Depuis plus de 10 ans, des organisations d’aide au développement telles que la DDC suisse ou la GIZ allemande investissent dans l’amélioration de la formation professionnelle. On espère ainsi améliorer les chances d’insertion des jeunes dans la vie active, avec en particulier le Certificat de Qualification Professionnelle CQP, développé depuis env. 10 ans dans 13 métiers. Au Bénin francophone vivent env. 11.5 millions d’habitants, dont 32% sont âgés entre 10 et 24 ans. C’est un pays multicolore niché entre le Togo et le Nigéria. Comme le montre le tableau suivant, l’écart entre le Bénin sous-développé et la Suisse très développée est très important. Le taux de chômage des jeunes au Bénin est inférieur au nôtre, ce qui tient au fait que le Bénin possède un très grand secteur informel. Les concepts de mesure du chômage des jeunes sont donc très différents. Les indicateurs de l’éducation montrent également l’énorme potentiel de développement de ce pays. Au Bénin, sur les env. 69% seulement qui terminent l’école primaire, 35% terminent le degré sec. I et environ 7% obtiennent une certification du

examinons le fonctionnement du partenariat entre les acteurs dans le domaine de la formation professionnelle, et les effets du nouveau CQP sur le revenu des diplômés. Le voyage d’octobre a d’abord servi à la faisabilité et à la coordination de nos recherches. En plus du CQP, il existe pour les adultes le Certificat de Qualification aux Métiers, qui valide les compétences des travailleurs acquises de manière informelle et qui accorde aux diplômés un certificat reconnu à l’échelle nationale.

Partenariat En premier lieu, nous voulions identifier les acteurs actifs dans le domaine de la formation professionnelle et détecter leur aptitude à collaborer ensemble pour parvenir

Comparaison entre les indicateurs pour le Bénin et la Suisse Indicateur Produit national brut par habitant/an (parité de pouvoir d’achat), 2017 Chômage des jeunes (EFT 2017) Emplois précaires (données 2017) Activité dans des secteurs informels Pourcentage de jeunes dans la formation professionnelle initiale (2017)

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degré sec. II. Pour que les jeunes puissent contribuer au développement économique et social de leur pays, l’aide au développement est nécessaire car elle leur offre une perspective sur le marché du travail. Dans le cadre de notre projet de recherche, nous

BENIN

SUISSE

2’226 US$

65’006 US$

1.7%

8.4%

87.9%

9.5%

90%

0%

3%

70%

à une formation professionnelle efficace. Nous avons été agréablement surpris par le grand nombre d’associations professionnelles actives en politique dans leur profession. La Confédération Nationale des Artisans du Bénin (CNAB) est l’organisation

faîtière de toutes les associations professionnelles. Nous avons eu l’occasion de discuter avec son président Johannot Amouzoun et avec quelques sous-associations telles que celles des électriciens, des tailleurs, des coiffeurs, des métallurgistes, des fabricants de fenêtres en aluminium, et des menuisiers. Ils étaient tous très intéressés au développement de la formation professionnelle. Cependant, ils dépendent de soutiens, car leurs ateliers, fabriques et entreprises familiales appartiennent principalement au secteur informel, secteur qui dispose de bien peu de ressources pour professionnaliser la formation. En conséquence l’État, représenté par le Ministère de la formation professionnelle et de l’éducation des adultes, a pris l’initiative de lancer de nouveaux programmes en collaboration avec des organisations d’aide au développement, qui associent l’apprentissage dans les entreprises informelles à la formation formelle de l’État et qui aboutissent à une certification formelle de degré sec.II et reconnue au niveau national, comme le CQP. Les jeunes professionnels suivent pendant une journée leur formation professionnelle et acquièrent les connaissances théoriques; le reste du temps, ils le passent en entreprise avec leur maître d’apprentissage, qui a également terminé une formation. Nous avons été impressionnés par les conditions institutionnelles des deux côtés. Cependant, la phase pilote n’a que 10 ans environ et il n’a pas encore été prouvé de manière empirique que ce programme ajoute de la valeur aux jeunes, ni que les structures nouvellement construites soient durables. Nous veillerons à ces deux sujets dans nos recherches. Pour mesurer la solidité du partenariat, nous développons à l’EPFZ un instrument de mesure à base sociologique qui indique si les institutions concernées disposent de la stabilité nécessaire pour assurer la réussite du programme à long terme. À partir de cette analyse, nous espérons pouvoir déterminer quelles caractéristiques et quelles variables de processus sont importantes pour que ces «institutions sociales» puissent se développer et rester stables. D’autres études ont montré que les tests-pilotes individuels ne sont pas suffisants. Pour élaborer un véritable


CEREMONIES DE DIPLOMES

système de formation professionnelle, il en faut bien davantage, à savoir une gouvernance institutionnalisée avec tous les partenaires et qui par ex. trouve écho dans la loi, des rôles et des formes de coopération claires, ainsi qu’un financement durable.

Evaluation des effets économiques pour le CQP Le point central de notre projet de recherche est le suivant: «Établir un lien entre le marché du travail et la formation: dans quelles conditions le développement de programmes de formation professionnelle permet-il aux jeunes de disposer de revenus plus im-

Visite d’un atelier de construction de fenêtres en aluminium à Cotonou

portants, d’une meilleure qualité de travail et d’un emploi plus durable?». Le programme prometteur identifié pour le calcul des effets économiques est appelé CQP. Ce-

pendant, nos enquêtes ont montré que nous ne pouvons réellement mesurer l’effet de revenu imputé de manière causale à la conception du CQP que si nous effectuons un ECR, donc un essai randomisé. Au cours de notre voyage, nous avons déterminé les conditions nécessaires et conclu que cela pourrait être fait au mieux dans un nouveau métier, le «fabricant de fenêtres en aluminium», et que nous avons identifié dans Swisscontact un partenaire approprié pour la mise en œuvre de ce projet. Pour l’instant, nous nous consacrons avec Swisscontact à organiser la collecte de fonds en vue de cette mise en œuvre, et nous espérons beaucoup qu’elle puisse débuter à l’automne 2019. Si nous parvenions à prouver un effet de revenu, cela constituerait une base très utile pour les programmes de toutes les organisations d’aide au développement qui soutiennent le Bénin. En fin de compte, cette recherche constituera une pièce du puzzle de notre programme de recherche de six ans visant à identifier les facteurs de succès et les obstacles à la réussite des programmes de formation professionnelle dans les pays en développement. * Ursula Renold dirige la division de recherche Systèmes éducatifs au Centre de recherches conjoncturelles KOF (EPFZ). Elle est aussi Présidente du Conseil de la Haute école FHNW et professeure honoraire à la Haute école de la «Bundesagentur für Arbeit» à Mannheim (D). Des références et autres informations sont disponibles sur www.odec.ch/kof_f

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Nos partenaires du projet de recherche rencontrent les partenaires du CNAB. Notre travail suscite beaucoup d’intérêt au Bénin, et nous l’attribuons également au fait que lors de notre visite, la télévision nationale a organisé et diffusé une émission d’une heure de discussion avec nous et des collaborateurs-clés du CQP.

Cérémonies de diplômes Entre juillet et octobre 2018, l’ODEC a représenté l’association aux cérémonies de diplômes suivantes et y a récompensé la meilleure note de diplôme:

Ecole supérieure technique Mittelland Date de la remise: 28.09.2018 Meilleure moyenne: Florian Lischer Domaines ES: génie mécanique, systèmes industriels Représentant ODEC: Florian Trachsel

Ecole supérieure du Bois Bienne Date de la remise: 19.10.2018 Meilleure moyenne: Christian Grossen Domaine ES: technique du bois Représentant ODEC: Florian Trachsel Les cérémonies de diplômes ES de Suisse alémanique sont listées en page 4.

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PROMOTION DE L’ODEC

Promouvoir l’ODEC avec son prix ODEC Des campagnes d’affichage et des spots télévisés pour l’ODEC? Ce serait bien! Mais pour gagner en notoriété, l’ODEC doit rester humble. Une belle occasion de promouvoir l’ODEC? Les cérémonies de diplômes ES. L’année dernière, des représentants de l’ODEC volontaires ont assisté à env. 40 cérémonies pour récompenser les meilleurs résultats. Ils sont radieux sur la scène: Jens Wittcke et Hanna Rikenmann, agrotechnicienne dipl. ES qui a obtenu la meilleure note au diplôme et qui reçoit le prix ODEC. En plus de cette récompense, elle reçoit en cadeau une adhésion ODEC de deux ans et l’enregistrement au Registre ES.

Sur la scène de l’hôtel Marriott: tous les regards sont tournés vers l’oratrice Simone Götz

Au nom de l’ODEC, Simone Götz récompense le meilleur travail de diplôme

Au Strickhof, le membre ODEC Jens Wittcke remet le prix ODEC de la meilleure note de diplôme

Jens Wittcke, technicien dipl. ES en microtechnique, et membre de l’ODEC et du Comité central, s’est rendu pour la troisième fois début octobre à l’école d’agriculture zuricoise Strickhof à Lindau afin de promouvoir l’association ODEC lors d’une cérémonie de diplômes. Pour lui, se préparer à une telle cérémonie ne consistait pas seulement à repasser sa chemise ODEC, mais aussi à passer en revue ses contacts XING et LinkedIn qu’il avait noués lors de sa dernière visite deux ans auparavant. «La confiance et la relation sont très importantes», a déclaré Jens Wittcke. Il tient à avoir à l’esprit les noms de ses contacts lorsqu’il les recroise. Dans la plupart des cas, il est également nécessaire de préparer un petit discours – ce qui n’était pas prévu cette fois-ci. Mais les choses se sont passées autrement: l’un des orateurs s’est désisté à la dernière minute, raison pour laquelle Jens Wittcke a dû intervenir quelques minutes. Le fait qu’il ait pu expliquer au pied levé l’ODEC et en quelques mots a été son moment fort de la cérémonie.

Le grand spectacle Simone Götz est également l’une des quelque 15 membres de l’ODEC pouvant représenter l’association dans toute la Suisse lors de cérémonies de diplômes. Pour elle, le fait de pouvoir assister à une cérémonie de diplômes dans son ancienne école, l’ES zuricoise TGZ Polygraphic Academy, est toujours un moment fort. L’ambiance festive de l’Hôtel Marriott à Zurich ainsi que les contacts avec des professeurs, des anciens étudiants et des diplômés à l’apéritif – cela plaît à Simone Götz. Mais ce qui compte pour elle, c’est autre chose: «Je ne profite pas uniquement du réseautage professionnel lors des cérémonies de diplômes. Les conversations me permettent aussi de sortir des sentiers battus et de me donner de nombreuses nouvelles impulsions». De plus, parler devant un public qui comprend parfois plusieurs centaines de personnes, est un bon exercice: par ex. lors de la cérémonie de l’Ecole technique ABB, il y avait plus de 150 diplômés ES à recevoir leur diplôme. Le Secrétariat organise les représentants de l’ODEC. L’objectif est d’assister à autant de cérémonies de diplômes possible des «Ecoles bienfaitrices» et des autres écoles intéressées. Les représentants sont généralement des membres ODEC engagés. Ils sont défrayés de leurs dépenses, mais interviennent comme bénévoles. En cas de nécessité, le directeur et la responsable de la communication assurent la remise des récompenses. Si personne n’est disponible, une personne de l’Ecole se propose de remettre le prix ODEC et de présenter brièvement l’association. L’année dernière, l’ODEC a assisté à environ 40 cérémonies de diplômes, et 50 cette année. Jens Wittcke sera aussi là l’année prochaine et espère motiver encore plus de membres de l’ODEC à cette mission. Il est important d’être ouvert et intéressé, et d’aller à la rencontre des gens. J. Wittcke explique sa propre motivation: «C’est amusant de regarder les visages rieurs et satisfaits, et de se rappeler que, par le passé, vous avez-vous-même traversé cet obstacle». v


REGISTRE ES | SALAIRES ES

Les Ecoles supérieures contribuent à la forte croissance du Registre ES La sécurité, l’authenticité et la transparence sont des valeurs qui prennent de plus en plus d’importance dans notre ère trépidante. Ce sont les facteurs de succès du Registre ES, le seul répertoire national des diplômes ES. Depuis cette année, les Ecoles supérieures peuvent également y contribuer. Si vous cliquez sur www.odec.ch/registre, vous serez surpris: le Registre ES affiche plus de 3’600 enregistrements, alors qu’il n’en contenait même pas 3’300 en début d’année. Non seulement des personnes individuelles ont contribué à cette forte croissance, mais également des groupes: en effet, les Ecoles supérieures ont profité de la nouvelle possibilité d’offrir à leurs diplômants d’être enregistrés dans le Registre. Ce Registre donne aux personnes intéressées telles que les employeurs la possibilité de vérifier l’existence et l’authenticité des diplômes. Une copie de tous les diplômes enregistrés est déposée au Secrétariat ODEC – les diplô-

més ES peuvent ainsi en demander une copie papier ou un document PDF. A titre de service encore, l’ODEC garde ces diplômes et leurs traces jusqu’à révocation.

La Confédération n’en voit pas la nécessité L’enregistrement de base au Registre ES coûte CHF 200 pour les personnes qui ne sont pas membres actifs de l’ODEC. À compter de cette année, celles-ci deviennent alors automatiquement «membre du Registre» de l’association ODEC. Enregistrer d’autres diplômes est payant. Pour les membres actifs de l’ODEC, l’enregis-

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trement de base coûte CHF 60, et les diplômes ultérieurs peuvent être enregistrés gratuitement. L’enregistrement des diplômés d’IBZ est gratuit depuis juin 2018 – avec ce cadeau, l’Ecole supérieure IBZ veut féliciter ses diplômés et contribuer au niveau ES. L’IBZ est la première Ecole à promouvoir ainsi le Registre ES; l’Ecole supérieure en économie HFW «Höhere Fachschule für Wirtschaft» de Schaffhouse a également pris le train en marche. D’autres écoles ont décidé d’utiliser dès 2019 cette nouvelle offre. Marcel Bollier est convaincu que le Registre renforce le titre ES, bien qu’un répertoire fédéral aurait été préférable: «L’objectif final est d’avoir un registre fédéral central des diplômes ES», a déclaré le directeur de l’IBZ. Le même avis est partagé par Urs Gassmann, directeur de l’ODEC: «Nous avions déjà proposé à la Confédération, au moment de lancer ce Registre officiel, de le faire en son nom. Malheureusement, cela n’a pas été souhaité». La raison reçue était qu’il n’y avait pas de besoin. Cependant, 3’600 diplômés ES voient les choses autrement. Et sur les 180 diplômants IBZ actuels, et enregistrés, personne ne s’est désinscrit. v

Négociations salariales équitables Cette brochure «Salaires ES 2017/2018» constitue un solide instrument tant pour les collaborateurs que pour les employeurs, pour permettre des négociations salariales équitables. En plus des habituelles données salariales par âge, fonction, orientation, région, etc., cette édition offre pour la première fois des données relatives au développement des salaires et de carrières de l’étudiant ES jusqu’à la retraite. 018 ander : 2017/2 A comm salariale ES re Brochu c.ch/sal_f e o . www d

Prix courant CHF 10 pour les membres CHF 50 pour les non-membres Prix pour les participants (avec code) gratuit pour les membres CHF 20 pour les non-membres

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ODEC Steiggasse 2 | Postfach 2307 | 8401 Winterthur Telefon 052 214 22 40 | Fax 052 214 22 42 info@odec.ch | www.odec.ch | Postkonto: 80-68814-9


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